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Wolkenträume

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19.05.2015
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Anmerkungen zum Text

Komplett überarbeitet

Wolkenträume

Der Fahrstuhl schwebt sanftzischend nach unten. Draußen gewöhne ich mich an die Sommerhitze, nehme den Weg zwischen Kastor und Pollux hindurch. Die Zwillingstürme tragen den Namen von Halbgöttern, die abwechselnd einen Tag im Paradies, einen in der Hölle verbringen müssen.

Die Wolkenzaubertage halten an. Deshalb beeile ich mich, zum Grüneburgpark zu kommen. Solange ich mich in Pollux befinde, bleibe ich Teil des Organismus, des Universums, das sich dort versammelt, wage es nicht aus dem Fenster zu blicken, den Horizont über der Skyline abzusuchen. Während der Arbeit darf ich keine Schwäche zeigen, verschwende keinen einzigen Gedanken darauf, bin niemand Anderes als Eduard Berghofer, trage Verantwortung, entwickle innovative Finanzprodukte, Kredite für Menschen, die sonst keine bekommen, arbeite als Projektleiter im Großraumbüro, teile mit dem Team das Essen in der Kantine, den Kaffee aus dem Automaten. Meine Mannschaft liefert Ergebnisse. Ich lebe alleine, ohne Eltern, ohne Familie, ohne Frau.

Im Büro erzähle ich niemandem von den Wolken, den Freuden, die ich dabei empfinde, obwohl ich mich danach sehne, die Augen zu öffnen. Seit einiger Zeit bin ich Mitglied in der Cloud Appreciation Society. Anfangs wollte ich Zirrus, Stratos und Kumulus unterscheiden. Inzwischen bin ich weiter, kümmere mich nicht um Definitionen. Die gedeutete Welt lügt, wird zur Illusion, die ich, ich und ich sagt. Am Himmel erkenne ich jede Sekunde etwas Neues. Zauber- und Dämonengebilde dehnen und strecken sich, wehen und wogen. Nichts bleibt, wie es ist, aufgefächerte Teppiche, sich wandelnde Formen, Wölkchen, die den Himmel betupfen, zu Gewittern aufquellen, zu einem Luftkissen, aus dem Blitze zucken, Regen hervorbricht.

Am liebsten mag ich den Platz auf dem Hügel zwischen den beiden Kastanienbäumen. Unterhalb erstreckt sich eine Wiese, auf der Kinder spielen, Hälse sich der Sonne entgegenstrecken. Auf den Wegen spazieren Liebespärchen, Eltern mit Kinderwagen, Einsame und Unsichtbare. Ich setze mich, die Menschen verschwinden, wenn ich die Augen zum Himmel richte.

***

Eduard löst den Blick, riecht versengtes Gras, atmet Parkluft. Unten am Weiher bemerkt er einen Schatten, der die Nebelträume vertreibt. Sie trägt ein Regenbogenfarbenkleid und Sonnenbrille. Am Unterarm baumelt eine Gucci-Tasche. In der Akte steht: Gloria Meisner, 23 Jahre alte, 1,70m groß, BH 75b, ohne Piercings oder Tattoos, blauschwarze Haare, intimrasiert. Details kennt er von den Nacktfotos, die seine Bank von Kunden als Sicherheit für den Mikrokredit verlangt, wenn sie kein anderes Pfand, keinen Bürgen nennen können, über kein regelmäßiges Einkommen verfügen. Zahlt sie nicht, muss gehandelt werden, das lässt sich nicht ändern. Sie hat sich fünfzehn Beträge geliehen, insgesamt 3.000 €. Seit drei Monaten zahlt sie keine Raten mehr, hat Mails geschrieben, um Aufschub gebeten, wollte persönlich vorsprechen, obwohl Publikumsverkehr grundsätzlich abgelehnt wird. Eduard verabredet sich mit ihr im Park, weil er nie einen Kunden persönlich getroffen hat.

Er verliert sie aus den Augen, schaut auf die Uhr, da nimmt er einen Luftzug wahr. Gloria Meisner sitzt neben ihm. Ihr Parfüm duftet nach Rosen und Zitronen gleichzeitig.

„Guten Tag. Sind Sie Herr Berghofer?“
„Ja, der bin ich. Eduard Berghofer. Angenehm!“
„Gloria Meisner. Schön, dass Sie sich Zeit für mich genommen haben.“
Sie schlägt die Beine übereinander und blitzt aus azurblauen Augen.
„Ich habe sie sofort erkannt, weil ich sie hier schon mal gesehen habe“, sagt sie.
„Ja, ich komme oft nach Feierabend her und schaue mich um.“
„Nach was schauen Sie sich um? Nach Frauen?“, fragt sie und kichert.
„Nein, Wolken. Ich beobachte Wolken.“
„Aha. Warum ausgerechnet Wolken?“
„Weil sie schön sind.“
„Okay, ich liebe schöne Dinge.“
„Dann haben wir eine Gemeinsamkeit.“
„Ja, kann man so sagen.“
„Herr Berghofer, ich bin wirklich froh, dass Sie mich treffen. Morgen ist schon der Fünfzehnte.“
„Ich weiß. Sie müssen bezahlen.“
„Und wenn ich nicht kann?“
„Denken Sie an die Bilder!“
„Werden Sie die wirklich freischalten?“
„Bleibt mir nichts anderes übrig.“
„Warum treffen Sie sich mit mir, wenn Sie mir nicht helfen wollen?“
„Ich wollte Sie kennen lernen. Außerdem haben Sie mich darum gebeten.“
„Mich kennen lernen? Ich bin nicht so eine, Herr Berghofer!“
„Das ist mir völlig klar, Frau Meisner. Ich werde Sie nicht in Verlegenheit bringen. Wissen Sie, dass Wolken sich ständig verändern?“
„Na und?“
„Sehen Sie die große Wolke, in der Mitte grau und an den Rändern weiß?“
„Ja.“ Sie schaut ihn an, als wolle sie wissen, was die Wolken mit ihr und ihrem Anliegen zu tun haben, besinnt sich: „Ich sehe ein Tier, eine Maus. Nein, könnte auch eine Eule sein. Oje, die Tierbilder verschwinden, versinken in einer Milchsuppe. Sie reckt ihr Kinn wie eine Tänzerin nach oben. Gloria und Eduard schauen einander an, ohne etwas zu sagen.
„Treffen wir uns morgen wieder hier?“, fragt er sie.
„Ja, warum nicht. Ja, gern!“
„Frau Meisner! Ich lasse mir was einfallen mit der anderen Sache. Machen Sie sich keine Sorgen.“
„Wirklich?“
„Ja.“
„Eine Frage habe ich noch, Herr Berghofer.“
„Gut.“
„Haben Sie sich die Bilder angeschaut?“
„Sicher.“
„Und was haben Sie gedacht?“
„Nichts. Sie sind hübsch, Frau Meisner. Ein Wolkenkind, dachte ich.“
„Selbe Uhrzeit?“
„Eine Stunde früher?“
„Einverstanden.“
„Bis bald, Herr Berghofer.“
„Sagen Sie bitte Eduard zu mir.“
„Ich bin Gloria. Bis morgen, Eduard.“

***

Die Luft riecht grün. Die Sonne leuchtet orange. Ich tanze durch den Park. Als ich mich umdrehe, winkt Eduard mir zu. Mein Herz füllt sich. Wenn er mir nicht hilft, verliebe ich mich in ihn, wenn doch, dann sowieso.

Ich streife die Ballerinas ab. Die Grashalme kitzeln und kribbeln an den Fußsohlen. Ich beobachte eine Frau. Ein Kind zieht an ihr, das andere sitzt im Buggy und starrt in die Luft. Ihr Hund trottet nebenher. Ein Labrador. Das Fell schimmert wie Seide. Max fällt mir ein. Er hat mich angelogen, nichts, was er erzählte, hat gestimmt. Nicht mal einen Job hatte er. Kein Geld, kein gar nichts, außer Sixpacks und Hintern. Die Erinnerungen an ihn verstecke ich, will nicht mehr an die Küsse denken, an nichts, was mit ihm zu tun hat.

Wind kommt auf. Auf dem Schotterweg ziehe ich die Schuhe wieder an, laufe schneller. In der Bahn kauere ich mich zusammen. Am liebsten würde ich die Beine anziehen.

Ich muss Mama anrufen. Sie hat zweimal probiert, mich zu erreichen. Ich bin nicht rangegangen. Sie will wissen, wie die Prüfung lief. Ich kann ihr unmöglich sagen, dass ich im Bett lag und Serien geschaut habe, statt hinzugehen.

Zu Hause lege ich mich aufs Bett und heule. Ich weiß nicht, warum ausgerechnet jetzt, passiert einfach, liege da und schaue aus dem Fenster. Ob Eduard jemandem den Himmel erklären will, ein Opfer sucht, dem er Fantasien schildern kann? Ich stelle mir vor, ihm etwas über Designer-Taschen zu erzählen, den Geruch des Leders zu beschreiben, wie sie sich anfühlen, wenn ich sie streichle. Vielleicht hält er mich dann für ein kleines Mädchen. Na und. Eduard trägt den Anzug eines Gentlemans, nichts daran sieht speckig oder billig aus, seine Augen glitzern wie Smaragde, strahlen, als wäre er ein Löwe, der mich anfallen, zerfetzen oder als Schatz bewachen könnte. Ich habe nie einen getroffen wie ihn. Wer zu den Wolken sieht, kann auch nach innen schauen. Den Schleier durchdringen. Er wird mir helfen, bin fast sicher.

Er hat mich nicht einmal gefragt, warum ich die Taschen gekauft habe, dabei hätte ich’s ihm gesagt. Ich schäme mich wegen des Geldes. Auch wegen der Bilder. Wenn jeder sehen kann, wie nackt ich bin, die Brustwarzen, den Po mit eigenen Augen berühren kann, wenn die Bilder veröffentlicht werden, Papa und Mama sie im Mailbriefkasten finden, wie werden sie alle lachen und mit den Fingern auf mich zeigen. Wird aber nicht passieren. Wegen Eduard. Wegen der Wolken.

Dann weine ich mich in den Schlaf, zittere, fühle mich wie ein Vöglein, das zu den Wolkenträumen fliegt.

***

Gloria sitzt auf dem Bänkchen. Ohne Gucci-Tasche. Sommerwind streift ihre Wangen. Fäulnis weht durch den Park. In den Rabatten lassen Blumenreste die Köpfe hängen. Ein Bettler läuft an ihr vorbei, eine Knochengestalt, die ihr die Hand hinhält: „Kann ich achtzig Cent zum Telefonieren haben?“ Sie gibt ihm einen Fünf-€-Schein. Er hält ihn ins Licht und geht davon. Während sie wartet, schaut sie sich Pfauenwolkenreliefs an, Tupfer, die sich bewegen sich, Grimassen, die sich in Wattebäusche verwandeln.

Sie schreckt auf, als Eduard sich neben sie setzt. Er lächelt.
„Wir reden gleich, okay?“
Zeit vergeht. Sie rücken einander näher, die Beine berühren sich. Gloria legt ihre Hand auf seine. Er streicht über ihre Haut.
„Alles erledigt. Du musst dir keine Sorgen mehr machen. Die Bilder habe ich gelöscht“, sagt er.
„Und was ist mit dem Geld?“, fragt sie.
„Vergiss es. Wird abgeschrieben. Wir haben keine Sicherheiten mehr.“
„Was möchtest du dafür?“
„Nichts, ich habe alles.“

 

Hallo Isegrims,

gefällt mir, deine kleine Geschichte vom Wolkenschauer und dem Schuldenmädchen. Den Schluss, das "Nichts, ich hab alles.", finde ich großartig. Und erstaunlicherweise finde ich hier sogar den Perspektivenwechsel gut, kenne ich sonst gar nicht von mir.

Was ich kritisch anmerken möchte: du brauchst mal wieder ziemlich lange am Anfang, bis du zum eigentlichen Teil der Geschichte kommst. Die ersten drei Absätze sind in meinen Augen entbehrlich. Das eine oder andere Wolkige kann weiter unten noch untergebracht werden, auch die Beschreibung vom Park ist ja ganz hübsch, aber starten sollte die Sache mit "Seit einigen Wochen komme ich nach der Arbeit hierher " Vielleicht ergänzt um "in den Park und suche mir ein Plätzchen, um nach oben zu schauen."

Und das zweite: du warst beim Überarbeiten ein bisschen schludrig.

Hier die Liste der Flüchtigkeitsfehler:

In den letzten Tagen war gutes Wolkenbeoachtungswetter.
Andererseits: wenn ich ihren Körper scanne, gibt es keine Zweifle.
„Schön, dass sie sich Zeit für mich genommen haben. Übrigens habe ich sie schon ein paar Mal im Park gesehen.“
„Ich bin froh, dass sie mich treffen. Morgen ist der Fünfzehnte.“
„Warum treffen sie sich mit mir, wenn Sie mir nicht helfen wollen?“
Ich wollte sehen, wie sie sind.
Obwohl ich ihn mag, er hat was Feines, Edles und trägt einen Anzug aus weichem Stoff.
Daraus werden Tupfer, die sich bewegen, die sich zu einem Gesicht verbinden, verwischen, neue Gestalt annehmen ...

Und was mir sonst noch aufgefallen ist:
Der Park liegt am Rande der Innenstadt, nicht weit von den Glasfassaden der Wolkenkratzer, wo ich meine Tage verbringe.
"in denen ich meine Tage verbringe"? Ich mag das "wo" als Nebensatzbeginn nicht, ist Geschmackssache.
Ich gewöhne mir ab, mir jede Wolke als Figur zu denken oder mir Fantastisches auszumalen.
Hatte sie es sich wirklich schon angewöhnt? Reicht hier nicht: "Ich höre auf, mir ..."?

Alles in allem eine nette Geschichte. Gern gelesen.
Viele Grüße
Ella Fitz

 

Hallo Isegrims,

Ella Fitz hat ja schon einges gesagt.

Spaziergänger, Pärchen mit ineinander verschränkten Fingern, Leute mit Hunden an der Leine, Mütter und Väter mit Kinderwagen, gehen am Ufer entlang. Ich bemerke sie kaum,
Fast zwei Zeilen benennst du die verschiedenen Leute, um dann lapidar festzustellen ich bemerke sie kaum - das passt nicht zusammen. Es klingt, als ob dein Prot alle diese Menschen durchaus bemerkt hat und dann beschlossen hat, sie künftig zu ignorieren. Aber warum werden sie jetzt dennoch aufgezählt?

Ich bin verantwortlich ... Ich arbeite in einem Großraumbüro,
Das widerspricht sich. Wer für einen Geschäftszweig verantwortlich ist, arbeitet nicht in einem Großraumbüro. Und was heißt Großraumbüro. Die, in denen ich gearbeitet habe, beherbergen jeweils mehr als 50 Saachbearbeiter - halbwegs durch Stellwände und Pflanzen abgeschirmt. Vier Menschen bilden kein Großraumbüro - so viele haben bei uns in jedem Sekretariat gearbeitet oder in jedem Empfang einer städtischen Arztpraxis.

Ansonsten endet die Geschichte völlig logisch: Er findet eine Frau, die seine Sehnsucht versteht und auch in sich findet - und mehr will er nicht - Aus die Maus.

Gerne gelesen

vom Jobär

 

Hey Isegrims,

deine Geschichte fand ich richtig gut. Es kam mir ein bisschen so vor, als wäre ich in einem impressionistischen Gemälde. Das materialistische, verschuldete Mädchen gibt dem ganzen Würze. Ich liebe die verträumte Sprache vom ersten Teil.
Ich bin zwar kein so guter Erzähler wie du, aber hoffentlich konnte dir meine Meinung helfen.

Liebe Grüße,
alexei

 

Hallo Ella Fitz

ich danke dir für deinen Blick auf das Wolkenmädchen und den Mann, der in die Wolken schaut, :)

Besonders das freut mich sehr, war ich doch ziemlich unsicher, was den Schluss betrifft:

gefällt mir, deine kleine Geschichte vom Wolkenschauer und dem Schuldenmädchen. Den Schluss, das "Nichts, ich hab alles.", finde ich großartig.

Den Perpektivwechsel fand ich bei dieser Geschichte notwendig, ohne wäre nichts gewesen, ich wollte eine Dynamik reinbringen zwischen den beiden:
Und erstaunlicherweise finde ich hier sogar den Perspektivenwechsel gut, kenne ich sonst gar nicht von mir.
super, dass es geklappt hat...

Was ich kritisch anmerken möchte: du brauchst mal wieder ziemlich lange am Anfang,
stimmt, andererseits finde ich es gerade bei solchen Geschichten nötig Stimmung aufzubauen, langsam an das Thema heranzuführen... ist ja ohnehin eine kurze Geschichte... ich muss da drüber nachdenken, ob ich so eine Menge Darlings rauskürzen kann...

Und das zweite: du warst beim Überarbeiten ein bisschen schludrig.
sollten jetzt beseitigt sein, die Fehler... ich hasse das, vielleicht liegt es ja auch daran, dass ich beim Überarbeiten die Geschichte laut lese, um mir den Tonfall zu vergegenwärtigen,,,
Das mit dem "Sie" in der direkten Rede habe ich nun hoffentlich auch verinnerlicht :)

Hallo jobär

schön, dass du da warst und mir deine Meinung da gelassen hast :thumbsup:

Spaziergänger, Pärchen mit ineinander verschränkten Fingern, Leute mit Hunden an der Leine, Mütter und Väter mit Kinderwagen, gehen am Ufer entlang. Ich bemerke sie kaum,
Fast zwei Zeilen benennst du die verschiedenen Leute, um dann lapidar festzustellen ich bemerke sie kaum - das passt nicht zusammen.
ich glaube, der nimmt das alles schon wahr, als Ich-Erzähler ist er ja nicht völlig zuverlässig... er beachtet die Leute nicht, das stimmt...

Wer für einen Geschäftszweig verantwortlich ist, arbeitet nicht in einem Großraumbüro. Und was heißt Großraumbüro. Die, in denen ich gearbeitet habe, beherbergen jeweils mehr als 50 Saachbearbeiter - halbwegs durch Stellwände und Pflanzen abgeschirmt. Vier Menschen bilden kein Großraumbüro - so viele haben bei uns in jedem Sekretariat gearbeitet oder in jedem Empfang einer städtischen Arztpraxis.
also, ich habe das durchaus schon erlebt... kleine Büros mit merherern Leuten drin... dass er verantwortlich ist, bedeutet ja nicht, dass er ein wichtiger Mann ist... gerade bei den Banken gibt es häufig kleinere Projekte, die gar nicht so puiblik werden... solch ein Projekt wollte ich andeuten... übrigens gibt es solche Art von Kleinkrediten, die durch Nacktfotos abgesichert werden... in Cina :) ... ich glaube hier wäre das ohnehin nicht möglich... Menschenwürde...

Er findet eine Frau, die seine Sehnsucht versteht und auch in sich findet - und mehr will er nicht - Aus die Maus.
ich schätze, dass es so ähnlich ist, aber auch sei findet ja etwas ...:Pfeif:

liebe Grüße
Isegrims

wird fortgesetzt: ich schreibe wuch später Funkenschlag und alexei

 

Hej Isegrims,

die Idee, auch gesellschaftskritisch betrachtet, finde ich echt super. Auch deine Protagonisten. Vertäumter Banker meets oberflächliches It-Girl.

Was mir fehlt ist Dynamik und Reiberei. Das geht so glatt. Er lässt sich auf sie ein, sie lässt sich auf seine Spinnerei ein. Es wäre großartig gewesen, wenn noch etwas "dazwischen" passiert wäre, bevor es zum guten Ende käme. Weißt?

Naja und ich bin eben kein Freund von stark dialoglastigen Stories. Aber das ist ja nicht dein Problem.

Für meinen persönlichen Geschmack :shy: hättest du die Charaktere noch stärker konturieren können.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
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Hola Isegrims,

ich bin’s mal wieder, komme jedoch in guter Absicht – das Forum hat mir Manieren beigebracht.
Dein Start ist anspruchsvoll und Gott sei Dank nicht von Kafka:

Wir Menschen leben mit Illusionen und Träumen und glauben fest an unsere Einzigartigkeit. Wir belügen uns. Wir sagen ICH und ICH und ICH.
So long, so gut – soll das wie ein Vorwurf klingen, sollten wir anders sein?

Ich empfinde jedes Detail Deines Einstiegssatzes als Huldigung an den Menschen.
Ja, so ist er. Und er kann nicht anders sein, weil alles um ihn herum diesen Menschen so hat werden lassen, wie er nun einmal (Gott sei Dank) ist. Sonst gäbe es ihn gar nicht (mehr). Dass er Scheiße baut und sich irrt, beweist nur die Distanz zu Gott, der sich auf seine göttliche Weise wiederum irren kann (und sich auch schon geirrt hat, denn Kriege und KZ können nicht göttliche Prüfungen sein, das ist Larifari).
Illusionierend und träumend, oft im tiefsten Modder, in den er gestoßen wurde, fest an seine tatsächlich existierende Einzigartigkeit glaubend, die ihn ja all das aushalten lässt und ihn auch hochträgt zu seinen nächsten Kunststücken von Überlebensfähigkeit und Genialität.
Was für ein Geschöpf! Und belügen? Na klar, aber kräftig! Wer nicht lügen kann, hat’s schwer auf der Welt – und oft auch mit sich selbst. Außerdem bedeutet ‚lügen’ nicht automatisch das Gegenteil von ‚wahr sein’. Wer weiß schon, was ‚wahr’ ist?
Und Ich und Ich und Ich? Und noch mal ich, verdammt! Erst wenn Ich satt bin und meine Sippe, denke ich ans Wir. Schauen wir uns um in der BRD: So viel Betroffenheitsliteratur, so viele Gutmenschen, so viele tolle Sprüche – und? Im Wohlstand ist gut Fabulieren.
Pardon, ich vergaß mich. Lehrer Lämpel, komm Er mal – weiter im Text:

Sie nehmen in jedem Moment andere Formen an. Sie wandern mit dem Wind, der sie über Meer und Land trägt, dehnen sich aus und ziehen sich in einer Art endlosem Wehen und Wogen zusammen. Nichts bleibt, wie es ist. Aufgefächerte Teppiche, sich wandelnde Form, rund, menschen- und tierähnlich, eckig, mit Zacken und Spitzen, mit Formen, die ich nicht beschreiben kann.
Am Himmel sehe ich Fantasiegestalten, Köpfe, Gespenster, geometrische Figuren, Burgen und Schlösser. Jede Sekunde etwas Neues.

Ich bin heute der Leser, der von Isegrims’ Fleiß, Zielstrebigkeit und Talent profitieren will, doch der schwadroniert über Wolken und Wolken - über lange Passagen lese ich Einfältiges, was jede Anna Müller auch schon irgendwo gelesen oder gar selbst geschrieben hat. Du servierst in den ersten drei Absätzen superlangweilige Erörterungen wie bei einer lokalen Führung durch den Stadtpark hin zum Ententeich.
Am Himmel sehe ich Fantasiegestalten, Köpfe, Gespenster, geometrische Figuren, Burgen und Schlösser. Jede Sekunde etwas Neues.
Schrecklich.
‚Jede Sekunde’? So schnell geht’s noch nicht einmal bei einem Orkan – jedoch kann ich an solchen Kleinigkeiten ablesen, wie schnell Du mit der heißen Nadel gestrickt hast. Es ist auch deutlich unter Deinem Niveau. Aber es geht ja weiter:
...sehe ich sie. Als wäre sie eine Gestalt, die sich aus meinen Gedanken herausschält.
Gerade denkt er noch über die Verschiedenartigkeit seiner über alles geliebten Wolken nach – und behauptet fast im selben Augenblick, dass sie sich aus seinen (Wolken?)-Gedanken herausschält. Nee, auch das geht nicht so schnell.
Isegrims, warum stellst Du Deinen Vorsprung in Frage? Ich für meinen Teil stelle mir vor, dass Du Deinem Text nicht genug Zeit gibst. Seh’ ich auch hier:
Und das zweite: du warst beim Überarbeiten ein bisschen schludrig.
sollten jetzt beseitigt sein, die Fehler...
Sollten jetzt beseitigt sein, die Fehler? Wieso erst jetzt und nicht vorm Einstellen?

Und dann kommt noch knapp vor den unsäglichen ‚Burgen und Schlössern’ ein echter Isegrims-Satz:

Wir leben ohnehin in einer gedeuteten Welt.
Jo, des gfallt mir sehr. Applaus! Ist leider ungenügend, um die Geschichte auf Niveau zu halten. Denn gleich geht’s wieder runter:
... und Heels, die einen viel zu winzigen Absatz haben, um auf dem Kies bequem laufen zu können.
Heels und Kies sind wahnsinnig originell. Isegrims – ich bitte Dich!
Man hätte schon einen Gag draus machen können, aber diese unsäglich erklärende Art zermürbt.
Am Unterarm baumelt die Gucci-Tasche, die sie als Grund für ihren Kreditwunsch angegeben hat.
Come? Wie, bitte, muss ich mir das vorstellen? Will sie die in Zahlung geben? Aber nein, sie mimt die Wohlhabende, die einen Kredit erschnorren will. Aber was rede ich, es wird alles noch viel be ... – ja, das habe ich bei den WKs gelernt: Nicht loszudonnern, auch wenn ein Text so grusig ist wie der hier vorliegende.

Ehrlich gesagt, bin ich (als Leser) jetzt wieder auf Deinem ‚Zauberflöten-Level’. Da gibt es wirklich nichts zu lachen. Die vorliegende Geschichte liegt – aus meiner Sicht – leider noch unter dem damaligen ‚No Go`.
Den Rest Deiner ‚Kurzgeschichte’ kommentiere ich nicht. Schließlich habe ich anfangs versprochen, loyal und positiv eingestimmt diesen Text zu lesen, aber bei meiner Ehr’! – da verlassen mich meine Kräfte.
Ich wüsste nicht, dass ich jemals einen so schnoddrigen Text gelesen hätte, wie nun gerade diesen.
Ich kann es auch nicht glauben, dass ein Typ wie Du nur des schnellen Applauses wegen (wie ich vermute) eine hahnebüchene Geschichte heruntererzählt – ohne irgendeinen Anspruch, ohne irgendwas, das nach einiger Zeit in unseren Forumsmitglieder-Köpfen noch abrufbar wäre.
Mannometer – ich hab keinen Spaß, Deinen Text runterzumachen und das steht mir auch nicht zu. Ich hab Gutes aus Deiner Feder schon EHRLICHEN Herzens gelobt – aber dann kommen solche Klopse von einem geachteten Mitglied und ich umschlinge die Luftwurzeln meines Gummibaums und hoffe, es flösse Tequila heraus.
Isegrims, ich weiß, dass ich an dieser Stelle noch etwas Nettes sagen sollte, aber ich krieg das einfach nicht hin. Diese Deine KG ist für mich so etwas von durchgefallen, das es mich schon persönlich schmerzt. Und die Frage bleibt: Warum stellst Du so einen Wahnsinns-Text ein – ohne Anspruch, ohne Tiefe – nur auf Höhe der Juwelierstische – ich kann das alles nicht glauben.

Eingedenk all Deiner Entwicklungsphasen, Deines Anspruchs und Belesenheit, Deiner guten Kommentare, finde ich, dass dieser sehr sehr bescheidene Text eher der eines Neumitglieds sein könnte als der eines ( fast) alten Compañieros.
Was sagt er mir denn? Macht er mich heiß, macht er mich kalt? Nein.
Ich empfinde ihn als unerträgliches Gelaber, aus mir unerklärlichen Gründen geschrieben.

Auch wenn uns meine unangenehme Ehrlichkeit entzweit – Du bist sicherlich ein Pfundskerl / ein Pfundsweib – was weiß denn ich. Und ich bin auch nicht grundschlecht. Gott sei Dank geht es nur um einen Text und nicht um noch lebende Personen.
Vielleicht sollte ich mich etwas zurücknehmen, doch wenn ich so etwas serviert bekomme:

„Da ist ein Tier, sieht aus wie eine Maus. Nein, muss ne Eule sein. Jetzt ist sie weg. Ein Ornament, ne Stuckdecke oder so was. Mist, es wird zu einer weißgrauen Milchsuppe.“
... dann hab ich die Nase gestrichen voll und bin sauer. Vielleicht überlegst Du mal, ob wirklich jeder Einfall, jede Idee in KG-Form gebracht werden muss. Denn am Ende Deiner Geschichte habe ich keine Ahnung, warum Du das geschrieben und warum ich das gelesen habe.
Macht aber nix - bleiben wir wacker!
José.

 
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nur mal kurz:

wow josefelipe, vielen Dank

im Grunde hatte ich gehofft, dass du (denn nur du würdest es wagen) die Empfehlungslaudatio für diesen Text schreibst, ja, das wäre wolkenfolgerichtig ... :Pfeif:

ich weiß ja, dass uns vielleicht ein gewisser Humor verbindet, aber wir haben nicht denselben Literatur-Geschmack...
Weder ist das eine dahingerotzte Geschichte noch ist sie sinnlos, gerade das ist sie nicht... ein Gleichnis eher und eines, das nicht auf die Tränendrüse drückt, um Wirkung zu erzielen...

viele Grüße
Isegrims


später würdige ich deinen Kommentar noch mehr (und deine geschätzten Vorredner, auf die ich noch nicht geantwortet habe...), muss noch was anderes abarbeiten... (Fleiß und Disziplin, du weißt schon :)

 
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Hi Isegrims,

die Geschichte hat mir gestern gut gefallen, deswegen komme ich noch mal zurück, um eine sichtbare Spur zu hinterlassen.

Mehr als für Menschen interessiere ich mich für Wolken.
Wäre das nicht der bessere Einstiegssatz?

Sie nehmen in jedem Moment andere Formen an. Sie wandern mit dem Wind, der sie über Meer und Land trägt, dehnen sich aus und ziehen sich in einer Art endlosem Wehen und Wogen zusammen.
"eine Art" streichen?

Manchmal, an hellen Sommertagen finden sich anfangs winzige Wölkchen,
Manchmal streichen, um etwas Süße wegzunehmen?

Als Wolkenschauer muss man schnell sein,
Oder eher geduldig? Bei "Wolkenschauer" dachte ich übrigens gerade kurz an einen Regenguss... Aber diese Bedeutung hat das Wort nicht, insofern: Mein Fehler.

Spaziergänger, Pärchen mit ineinander verschränkten Fingern, Leute mit Hunden an der Leine, Mütter und Väter mit Kinderwagen,
Dieser Beschreibung evtl. noch eine leichte verächtliche Note geben, so dass klar wird, dass er sich Klischees ausdenkt, ohne hinzuschauen?

Ich arbeite in einem Großraumbüro, das ich mit vier Kollegen teile.
Ein guter Freund von mir arbeitet alleine in einem Großraumbüro, in weiteren Kompartments (ich weiß nicht, wie das wirklich heißt) arbeiten andere zu mehreren. Vier Leute machen noch kein Großraumbüro, wie jemand oben schon bemerkt hat, aber vier Leute können ein Kompartment(?) in einem Großraumbüro teilen. Das fällt mir als Anregung auf die angesprochene Kritik ein.

Von den Freuden des Wolkenschauens würde ich ihnen nie erzählen.
Ja, schön. Da regt sich der Verdacht, dass es ihm ernst ist und dass er eine Seele hat. Er könnte sonst ja auch bisher ganz gut noch ein Zyniker sein, der sich für Wolken interessiert, während er Menschen zugrunde richtet.

Wolkenbeobachtungswetter.
Der Ausdruck hat mir weniger gefallen, für mich hört sich das etwas gekünstelt an.

Kein Tag, ohne dass ich etwas Spannendes gesehen hätte.
Könnte weg, oder?

Das habe ich schnell verworfen - lenkt nur ab. Für mich gibt es keine Zirrus-, Stratos und was weiß ich für Wolken.
"Für mich gibt es keine" streichen??


Gerade, als ich meinen Blick löse, weil ich verarbeiten will, was ich aufgesaugt habe, sehe ich sie. Als wäre sie eine Gestalt, die sich aus meinen Gedanken herausschält.
Muss man wissen, warum er den Blick löst?
"Gestalt" hat mich einen Moment klang auf die falsche Fährte gebracht: Bisher war viel von Wolkengestalten die Rede... Evtl.: "...als hätte sie sich aus meinen Gedanken herausgeschält"?

Am Unterarm baumelt die Gucci-Tasche, die sie als Grund für ihren Kreditwunsch angegeben hat.
Josefelipe hat sich über deinen Text geärgert, ich mich darüber, dass er hier jemandem beinahe das Schreiben verbieten will. Aber ich glaube, ich kann ihm seine Frage beantworten, und weil er so freundlich darum bittet, dass man seinen Übermut zügele, will ich mal nicht so sein: Sie wollte die Gucci-Tasche haben und weil sie sich das Teil nicht leisten konnte, hat sie um einen Mikro(!)-Kredit gebeten.

Klar, es könnte eine Schattengestalt sein, eine Figur, etwas, das ich mir einbilde, meiner Fantasie entspringt.
Das glaubt der nicht, oder? Aber er könnte mit dem Gedanken spielen, dass eine Wolkengestalt auf ihn zugeht.

Andererseits:
... müsste man dann halt anders anschließen.

Sie hat das Sicherungspaket mit den Nacktfotos gewählt, das vor allem junge Kunden nutzen, die kein anderes Pfand liefern können.
Ich habe mich gefragt, ob es das wirklich gibt? Wie sollte man dadurch auf legalem Weg zu dem Geld kommen? Wenn es das nicht gibt: Umso besser. Dann wäre es aber vielleicht gut, den Mechanismus ganz kurz zu erklären, wie man in der gedachten Welt durch Nacktfotos von zahlungsunfähigen Kunden zu Geld kommt?

Jetzt kommen die Dialoge - da wo ich gerade bin, ist es ziemlich spät, ich muss aufhören. Das Ende fand ich gelungen, allerdings könnte vielleicht wirklich zwischen ihrer letzten Frage und seiner Antwort noch ein Satz kommen, damit beides ganz zur Geltung kommt. Es könnte sein, dass du fürchtest, das wäre dann ein Lückenbüßersatz und das wäre dann natürlich auch wieder nicht so gut.

Aber jetzt ist wirklich Schluss für heute.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo alexei

es freut mich, dass dir die kloine Geschichte gefallen hat, besonders das:

Es kam mir ein bisschen so vor, als wäre ich in einem impressionistischen Gemälde.
Einige haben ja angemerkt, dass der Anfang zu lautmalerisch ist, sich zu umständlich auf den Kern zubewegt... ich werde da was machen, aber nicht viel schätze ich...

Ich bin zwar kein so guter Erzähler wie du, aber hoffentlich konnte dir meine Meinung helfen.
das hilft immer und "guter Erzähler" nehme ich gern als Kompliment...

liebe Grüße
Isegrims

Hallo Funkenschlag

sehr hilfreicher Kommentar. konnte ich echt was mit anfangen :)

Sie hat eine ganz eigene Persönlichkeit und ließ mich kurz aus meinem zynischen Kopf auftauchen.
mm, das gefällt mir, so eine Leichitgkeit habe ich mir erhofft
Wie du zwischen den Perspektiven der zwei Figuren gewechselt hast und dabei den Ton veränderst, fand ich sehr schön
super, dass es gelungen ist...

auch wenn ich den Abschnitt des Mädchens stellenweise als zu naiv empfand.
sie soll schon naiv klingen, aber ich habe das etwas abgenildert aufgrund deines Kommntars...

Wir Menschen leben mit Illusionen und Träumen und glauben fest an unsere Einzigartigkeit. Wir belügen uns.
Schöner Anfangssatz. Aber was hat der mit der Geschichte zu tun? Vielleicht bin ich auch nur zu blöd
ja, das ist ein Problem, von dem Satz will ich mich überhaupt nicht trennen, muss uch überlegenm, was ich mache...

„Cloud Appreciation Society“
Habs mal gegoogelt, die gibts ja wirklich (und über 40.000 Mitglieder)
das war die erste Idee zu der Geschichte, als ich einerseits über diese Socitey gelesen habe und andererseits über Mikrokredite ich Vina, die durch Nacktfotos abgesichert werden...

viele Grüße und vielen Dank
Isegrims

wird fortgesetzt

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich habe den Text mittlerweile umgestaltet und dabei sehr profitiert von euren Hinweisen und Kommentaren... lieben Dank an Funkenschlag Ella Fitz und erdbeerschorsch

Hallo Kanji

schön, dass du reingeschaut hast :)

Was mir fehlt ist Dynamik und Reiberei. Das geht so glatt. Er lässt sich auf sie ein, sie lässt sich auf seine Spinnerei ein. Es wäre großartig gewesen, wenn noch etwas "dazwischen" passiert wäre, bevor es zum guten Ende käme. Weißt?
warum soll es nicht glatt gehen, beide Figuren sind ohnehin gebrochen... ich wollte sie als Beispiel darstellen und keine Psychostudie daraus machen... sie ist vielleicht etwas klischeehaftig, aber das ist für mich okay so...

Naja und ich bin eben kein Freund von stark dialoglastigen Stories.
ich finde dass gerade ich den Dialogen ne Menge mitschwingt...

viele Grüße
Isegrims

josefelipe: wird mir ein Vergnügen dir später zu anworten erdbeerschorsch: ich schreib dir später :)

 
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Lieber josefelipe

jetzt mal zu dir :bla:

Ich überlege mir schon lange, was dieses Zauberflötentrauma bei dir verursacht hat. Und komme zu dem Schluss, dass du Geschichten grässlich findest, in denen offenbar nichts passiert, jedenfalls nichts tragisches, Das ist bei dieser Geschichte so und das war auch nicht anders in der Zauberflötengeschichte. Trotzdem stehe ich dazu, Übrigens sollte ich darüber nachdenken die Zauberflöte zu überarbeiten, :)
Aber zurück zu der Geschichte, von der wir hier sprechen. Eine Großstadtgeschichte, eine Art Gleichnis. Die stehen für etwas und am Ende wird weder gestorben noch geweint. Gesellschaftskritik, von mir aus holzschnittartig gemacht, aber das nehme ich in Kauf, halte ich in diesem Fall sogar für besser.

Dein Start ist anspruchsvoll und Gott sei Dank nicht von Kafka:
ja, da war was :) nein, ich suche keine Zitate aus irgendwelchen Büchern raus...

Ich empfinde jedes Detail Deines Einstiegssatzes als Huldigung an den Menschen.
istimme ich dir zu, darum geht es allerdings nicht, es geht darum einen Blick auf dieses Gebilde Mensch zu werfen...gilt auch für das, was du in der Folge sagst...

über lange Passagen lese ich Einfältiges, was jede Anna Müller auch schon irgendwo gelesen oder gar selbst geschrieben hat.
habe ich etwas abgemildert, obwohl ich diese Verortung brauchte...

Schrecklich.
‚Jede Sekunde’? So schnell geht’s noch nicht einmal bei einem Orkan –
mach dir mal die Mühe eine Weile in die Wolken zu schauen, dann siehst du's auch,,, hab ich gemacht... jede Sekunde was Neues :Pfeif:

Sollten jetzt beseitigt sein, die Fehler? Wieso erst jetzt und nicht vorm Einstellen?
mm, das liegt wohl an meinem Temperament, ich bin nicht gerade geduldig und wenn ich einen Text zu lange liegen lasse, möchte ich ihn zerreißen... ich brauche die Begeisterung des Moments und bin nicht deutsch, nicht preußisch genug, kann ich wenig dran machen, aber du hast recht...

Wir leben ohnehin in einer gedeuteten Welt.
Jo, des gefällt mir sehr. Applaus!
danke dir :)

Heels und Kies sind wahnsinnig originell. Isegrims – ich bitte Dich!
die Heels sind raus...

Will sie die in Zahlung geben? Aber nein, sie mimt die Wohlhabende, die einen Kredit erschnorren will
das missverstehst du: wegen der Gucci-Tasche nimmt sie den Kredit auf...

Vielleicht sollte ich mich etwas zurücknehmen, doch wenn ich so etwas serviert bekomme:

„Da ist ein Tier, sieht aus wie eine Maus. Nein, muss ne Eule sein. Jetzt ist sie weg. Ein Ornament, ne Stuckdecke oder so was. Mist, es wird zu einer weißgrauen Milchsuppe.“

... dann hab ich die Nase gestrichen voll und bin sauer.

das sag doch nicht ich, das sagt meine naive Prota :)

Warum stellst Du so einen Wahnsinns-Text ein – ohne Anspruch, ohne Tiefe –
sorry jose: der Text hat für dich vielleicht keine Tiefe, keine Ahnung, warum das so ist... sehe ich nicht so...

Ich mag deine Emotionalität, wirklich ...
viele Grüße
Isegrims

wird fortgesetzt

 
Zuletzt bearbeitet:

bevor ich es vergesse ernst offshore :D und danke :)

"Was macht eigentlich dieser Typ in Wien?"
"Wen meinst du, Vitja?"
"Den Giovanni, der mit der Beretta."
"Und?"
"Keine Ahnung. Frag doch den Ernst, der kennt den. Du bist doch auf so nem Lutscher-Forum unterwegs."
"Äh, ja. Da wird Literatur gepostet, kein Porno."
"So Spackenzeug halt."
"Der macht sich rar, schreibt nix, sagt wenig, bestimmt so ein Chill-Out. Was willst du von dem?"
"Nix. Brauch die Daten von dem Giovanni oder Enzo."
"Für was'n?"
"Geht dich nix an, Schlampe."
"He, Vitja, pass auf, was du sagst. Also, was willst du von dem?"
"Scheiße, coole Kontakte. Hast du schon mal was von Netzwerk gehört?"
"Verstehe."
"Gut, Bring mal ne Runde Äppler, Paul."

 

Hallo erdbeerschorsch

das war wirklich hilfreich, was du zu dem Text geschrieben hast. Das meiste habe ich umgesetzt.

Mehr als für Menschen interessiere ich mich für Wolken.
Wäre das nicht der bessere Einstiegssatz?
den Anfang habe ich komplett geändert. :)

Spaziergänger, Pärchen mit ineinander verschränkten Fingern, Leute mit Hunden an der Leine, Mütter und Väter mit Kinderwagen,
Dieser Beschreibung evtl. noch eine leichte verächtliche Note geben, so dass klar wird, dass er sich Klischees ausdenkt, ohne hinzuschauen?
habe ich geändert, obwohl ich ihn gar nicht so zynisch-verächtlich sehe..
Neue Bersion:
Unterhalb ist ein Weiher, auf dem Enten schwimmen. Spaziergänger mit und ohne Hunde an der Leine, Pärchen mit ineinander verschränkten Fingern, Mütter und Väter mit Kinderwagen, irgendwelche Leute, gehen am Ufer entlang.

Ein guter Freund von mir arbeitet alleine in einem Großraumbüro, in weiteren Kompartments (ich weiß nicht, wie das wirklich heißt) arbeiten andere zu mehreren. Vier Leute machen noch kein Großraumbüro, wie jemand oben schon bemerkt hat, aber vier Leute können ein Kompartment(?) in einem Großraumbüro teilen. Das fällt mir als Anregung auf die angesprochene Kritik ein.
okay, wenn es gleich mehrere komisch finden :)
. Ich leite das Projekt und sitze mit meinen Leuten in einem Großraumbüro.

Ich habe mich gefragt, ob es das wirklich gibt? Wie sollte man dadurch auf legalem Weg zu dem Geld kommen? Wenn es das nicht gibt: Umso besser. Dann wäre es aber vielleicht gut, den Mechanismus ganz kurz zu erklären, wie man in der gedachten Welt durch Nacktfotos von zahlungsunfähigen Kunden zu Geld kommt?
das gibt es tatsächlich in China, die zahlen, anstatt die Veröffentlichung der Fotos zu ertragen... :Aber klar, was passiert, wenn nicht, bleibt im verborgenen....

vielen Dank :)
liebe Grüße
Isegrims

 

Hola Isegrims,
ist mir immer eine Freude, mit Dir zu s©)häkern oder wie das heißt. Zuvor aber muss ich erdbeerschorsch eins überbraten.
Macht mich einfach von der Seite an, obwohl ich ihm (noch) nichts getan habe:

Aber ich glaube, ich kann ihm seine Frage beantworten, und weil er so freundlich darum bittet, dass man seinen Übermut zügele, ...
Das heißt, dass Dein Hochmut meinen Übermut dämpft? Das ist keine gute Rezeptur.

Schorsch / George höre: ‚ne Gucci-Tasche und Schnell- oder Langsam-Kredit mit oder gegen Nacktfotos ist so ein Quark, dass ich nicht verstehe, warum Du Dich darauf einlässt.
Übrigens habe ich bisschen in Deinen Werken herumgestochert – da ist viel Interessantes dabei und – wenn Gott und Dein Hochmut es wollen – kommen wir noch einmal ans Reden / Schreiben.
Um all Deine Einwürfe zu beantworten:

Josefelipe hat sich über deinen Text geärgert, ich mich darüber, dass er hier jemandem beinahe das Schreiben verbieten will.
Hüh ha. Das scheint mir in der Tat ein dicker Hund. Suchst Du Konfrontation?
Wie auch immer – ich jedenfalls nicht. Ich habe Isegrims ‚Werdegang’ im Forum von Anfang an verfolgt – und das hatte nur zu tun mit dem klug gewählten Nick. Vieles hat er ausprobiert, mit – wie könnte es anders sein - unterschiedlichen Ergebnissen.
Da waren oft schöne Sachen dabei. Wenn er aber seiner Neigung nachgibt zu Pailletten, Reid’s auf Madeira, schweren Bordeaux, Gucci-Taschen und Tralala, dann leiden seine Texte meist an Beliebigkeit. Meist fehlt noch der Tschiwahwah (mit dem Brillantcollier).
Kommen wir zum Schluss:
..., will ich mal nicht so sein: Sie wollte die Gucci-Tasche haben und weil sie sich das Teil nicht leisten konnte, hat sie um einen Mikro(!)-Kredit gebeten.
Aha!! Erdbeerschorsch, Du bist ein ganz Heller. Blickst total durch. Mir imponiert das sehr.
Schließlich ist die Handlung doch irgendwie, ich weiß nicht so recht – jedoch sagst / fragst Du Dich selbst (Ich wüsste die Antwort;)):
Ich habe mich gefragt, ob es das wirklich gibt?
Irre, einfach irre.
Ja, da muss man die Stirn schon in Falten legen. Fragen dieser Art lassen sich nicht so leicht beantworten. Und jetzt, meine Herren, platzt mir wirklich der Kragen: Was ist das denn für ein Kindergarten, wo ich lesen muss:
... wäre es aber vielleicht gut, den Mechanismus ganz kurz zu erklären, wie man in der gedachten Welt durch Nacktfotos von zahlungsunfähigen Kunden zu Geld kommt?
Nee, das kann ich nicht wechseln. Dachte, wir kämen noch auf einen gemeinsamen Nenner, aber hier vergeht mir das Lachen. Kinder, Kinder!

 

Hallo Isegrims,

diesen Text von dir verfolge ich schon von Anfang an. Zuerst konnte ich gar nichts damit anfangen, habe die Handlung nicht kapiert. Es war mir alles zu wolkig:lol: Und dann wollte ich auch nicht ins Kreuzfeuer zwischen dir und josefelipe kommen. Es wird zur Zeit weltweit genug geschossen.
Also habe ich mich erstmal um meinen eigenen Kram, sprich meine Texte, gekümmert.

Du hast ziemlich intensiv an deiner Geschichte gearbeitet, sie hat jetzt klare Konturen und die Charaktere sind für mich erkennbar. Der Plot als solcher hat für mich etwas Konstruiertes, so eine Gedankenspielerei oder ein Experiment, ziemlich weit weg von den Themen, die mich beim Schreiben umtreiben.

Aber warum nicht? Lass entgegengesetzte Welten aufeinandertreffen und schau zu, was sie aus den Scherben machen. Ist jedenfalls spannend. Schwarz-weiß ist ja auch ein schickes Outfit, um mal mit deiner Prota zu sprechen.

Ja, die Gegensätze, der Perspektivenwechsel. Mal männliche Sicht, mal weibliche Sicht. Diesem Konstrukt bin ich schon öfter in deinen Texten begegnet. Ich weiß durchaus, dass weibliche und männliche Anteile in jeder Person wirksam sind und bei einigen miteinander im Clinch liegen. Deine Art, als Autor(in?) damit umzugehen, ist für mich als Leserin provozierend. Ich kann dich als Mensch hinter den Geschichten nicht richtig wahrnehmen. Und damit werde ich wahrscheinlich deinen Texten nicht gerecht werden. Ich verstehe sowieso nicht, warum so viele Autoren hier in ihrem Profil keine Angaben über ihr Geschlecht machen. Was haben sie davon? Ich versteh das nicht.

Nun zum Schluss deiner Geschichte. Ella Fitz hat der letzte Satz gefallen. Mir gefällt er auch. Ich wüsste aber auch gerne, ob deine Prota sitzenbleibt oder davonstöckelt.

Ist doch schön, wenn man polarisiert, oder??

Herzlichen Gruß
wieselmaus

 

Liebe Isegrims,

das letzte Mal habe ich ja vor den Dialogen Halt gemacht. Ich finde allerdings auch gar nichts an ihnen auszusetzen. Sie lesen sich ganz ungezwungen, finde ich. Einzig

Ah, okay.
gefiel mir nicht ganz so. Ich wäre versucht, die wörtliche Rede hier kurz zu unterbrechen und z-B. mit etwas dieser Art herumzuprobieren: "Wir schwiegen. Warum?, fragte sie dann."

...fängt sie an, zu erzählen.
Ist "erzählen" das richtige Wort? Es ist ja fast ein Aufzählen... Ja, stimmt, auch nicht ganz. Aber du weißt, was ich meine?


feines. edles
Feines, Edles (oder?)

Er wird mir helfen.
Ja, träum weiter, habe ich mir da gedacht. Das hat eine gewisse Spannung aufgebaut und noch besser hat mir gefallen, dass meine Erwartung nicht eingetroffen ist.

Wird aber nicht passieren.
Ihre Sicherheit erhöht jetzt die Spannung.

der wenigstens zehn Jahre älter ist,
Das kommt mir nicht sooo außergewöhnlich vor. Vielleicht noch älter?

Wattebäuschen.
Wattebäuschchen müsste es sicher heißen.

„Und was willst du dafür?“
„Nichts, ich hab alles.“
Vielleicht einen (nicht zu melodramatischen) Satz dazwischen setzen, damit man Zeit hat, das aufzufassen?

Wahrscheinlich interessiere ich mich deshalb für Wolken.
Ich finde das im Grunde hervorragend passend an der Stelle. In der Form fand ich den ursprünglichen Satz allerdings besser - wie war der nochmal? "Mehr als für Menschen interessiere ich mich für Wolken."? Nico klingt dann - scheint mir - souveräner.

Besten Gruß,
erdbeerschorsch

Zum Schluss muss ich auch josefelipe herzlich grüßen. Sein Dank an mich ist weitläufig ausgefallen, ich schätze ihn darum nicht weniger!

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi josefelipe

"Sag mal, Igor, kannst du mal die Fotos von dem Jose raussuchen?"
"Echt, Paul?"
"Ja, muss sein."
"Dauert 'n Moment."
"Mach schnell."
"Welche willst du denn?"
"Na, die.. du weißt schon."
"Das ist scheiße, Paul."
"Passt schon."
"Wie viel schuldet der uns eigentlich?"
"Fünf hymnische Kommentare plus Extrawünsche."
"Ist ne Menge."
"Ja, Mann. Und das alles wegen ner Gucci-Tasche für seine Alte und 'n paar Flaschen Bordeaux"
"Was machen wir mit den Fotos?"
"Posten, wenn er sich nicht bewegt, der Typ."
"Okay, Boss."
"Und noch was, Kennst du einen erdbeerschorsch?"
"Nö. Warum?"
"Coole Socke."

wird fortgesetzt: vielen Dank wieselmaus erdbeerschorsch und maria.meerhaba

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe wieselmaus

ich freue mich über deine Worte :) Ich glaube du bist auch ein bisschen eine Wolkenschauerin...wenngleich das deutsche Wetter das derzeit gar nicht zulässt... gibt ja nichts zu beobachten, wenn die Wolkendecke geschlossen ist un der es aus ihnen rauströpfelt oder gießt...

nd dann wollte ich auch nicht ins Kreuzfeuer zwischen dir und @josefelipe kommen. Es wird zur Zeit weltweit genug geschossen.
ach, das ist nichts...wir tauschen uns aus, mehr nicht...:Pfeif:

Der Plot als solcher hat für mich etwas Konstruiertes, so eine Gedankenspielerei oder ein Experiment, ziemlich weit weg von den Themen, die mich beim Schreiben umtreiben.
na ja, das beleuchtet schon reale Themen: Sinnsuche zum Beispiel, Einsamkeit, Konsumsucht, Erbarmungslosigkeit der Konzerne, wirft natürlich nur einen kurzen Blick auf all das, aber immerhin, sind schon Themen, die mich umtreiben und berühren...

Ich weiß durchaus, dass weibliche und männliche Anteile in jeder Person wirksam sind und bei einigen miteinander im Clinch liegen. Deine Art, als Autor(in?) damit umzugehen, ist für mich als Leserin provozierend. Ich kann dich als Mensch hinter den Geschichten nicht richtig wahrnehmen.
Also, ich hoffe immer, dass meine Seele durchscheint in den Texten, das ist (mir) wichtig... männliche und weibliche Sicht sind so Konstrukte, die wir zu brauchen glauben, auch irgendetwas Biographisches, aber was bringt dir das beispielsweise über Goethe zu wissen, dass er schon gegen Mittag mindestens eine Flasche Wein getrunken hat und zumindest in seinen späten Jahren pädophile Neigungen hatte... ?
Nein, ich habe nichts davon, keine genauen Angaben zu machen. Aber es spricht auch nichts dafür. Ich fürchte die Schublade. Mit der Nationalität ist es ja genauso... außerdem: ich habe es schon an anderer Stelle gesagt, ich bin einfach unsicher und giere überhaupt nicht nach persönlichem Ruhm oder dergleichen... ein kleines Licht möchte ich verbreiten, ein Wölkchen, ein Wattebäuschchen vielleicht...

Ich wüsste aber auch gerne, ob deine Prota sitzenbleibt oder davonstöckelt.
ich glaube, dass sie sitzen bleibt :Pfeif:

Ist doch schön, wenn man polarisiert, oder??
odi et amo :)

viele Grüße
Isegrims

wird fortgesetzt, muss noch bisschen nachdenken

 

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