Ok, dann erzähl ich mal
Bei der Clustermethode nimmt man sich ein leeres Blatt Papier und einen Stift und begibt sich irgendwohin wo es ruhig ist (Bahnhofshalle scheidet also aus).
Dann schreibt man ein Kernwort in die Mitte des Papiers und umrandet es. Das Kernwort kann alles mögliche sein, etwas, was Du gerade erlebt hast, wovor Du Angst hast etc. Es wird später das zentrale Thema (meist )
danach wirds schwieriger (ich hab mindestens 10 Anläufe gebraucht, bis es halbwegs funktioniert hat)
Man muss den Verstand dazu quasi abschalten. Man sieht auf das Wort und assoziiert frei dazu. Das erste was man vor seinem inneren Auge sieht wird aufgeschrieben, völlig wertungsfrei. (wenns länger dauert als 15 sek, hat man nachgedacht, das ist am Anfang total schwer zu unterscheiden, kommt aber mit der Zeit)
Zum Beispiel hab ich auch schon Brief mit Essen assoziiert naja, wie gesagt völlig wertungsfrei.
Was man aufschreibt können ganze Wortgruppen, einzelne Worte, Gedankenfetzen sein, ungeordnet über das Blatt verteilt.
Irgendwann hat man dann keine Assoziationen mehr (spätestens wenn man anfängt, darüber nachzudenken).
Dann schaut man sich an, was man geschrieben hat und versucht, Dinge die irgendwie zueinander passen (inhaltlich) mit einer gleichen Farbe (oder sonst irgendwie) zu markieren.
Nun wirds wieder schwierig
Ungeordnet drauflosschreiben, mit diesen assoziativen Fetzen. Ohne vorher darüber nachzudenken, in welche Struktur man das ganze bringen möchte.
Es ist völlig unwichtig, ob man später im Text alles unterbringt, was auf dem ersten Blatt steht. Wichtig ist, dass man auf völlig neue Ideen kommt und eine ganze Menge über sich selber lernt. Assoziationen sind manchmal ziemlich erschreckend, weil sie nicht unserer sprachlichen Kontrolle unterliegen.
Man kann eine Menge darüber erfahren, was man zu manchen Dingen wirklich denkt. (auch wenn man es sich selbst nicht eingestehen will)
Den fertigen Text erstmal weglegen (ca 1 Tag), je nachdem wie man gelaunt ist, kann das auch schonmal länger dauern. Danach nimmt man ihn sich wieder vor und überarbeitet ihn (stilistisch, inhaltlich).
Das Ergebnis ist meist sehr überraschend. Aus solchen Texten kann man wunderbar Kurzgeschichten, Essays etc entwickeln, einfach weil man auf Ideen kommt, die einem beim nachdenken nicht eingefallen wären.
Wie gesagt, am Anfang ist es schwer, aber es lohnt sich. Es ist wirklich ein schöner Selbstversuch, der einen mal zwingt, sich von festen Strukturen zu lösen.
Lasst euch überraschen.
Gruß Unasai