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"Wie das neunzehige Schaf überlebte" oder "Widerspruchstodleben"

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23.03.2002
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"Wie das neunzehige Schaf überlebte" oder "Widerspruchstodleben"

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„Wie das neunzehige Schaf überlebte“ oder „Widerspruchstodleben“

Es war ein ziemlicher Schock und ein Aufruhr unter allen Bewohnern Nichthausens, als bekannt wurde, dass ein Schaf mit neun Zehen auf dem örtlichen Bauernhof geboren worden war. Der Bauer war anscheinend mit der Genforschung heimlich so weit fortgeschritten, dass er nun neunzehige Schafe „erzeugen“ konnte. Das Schaf mit neun Zehen ließ sich von den immer größer aufschäumenden Besuchermengen wenig beeindrucken, es fraß weiter sein Grasprotein, das in großen Mengen auf dem ländlichen Boden wucherte, und merkte nicht, dass es doch ein wenig anders war als die anderen Schafe. Das ganze Land schrie auf deswegen, Wissenschaftler versuchten, die Genmanipulationsmethode des Bauern herauszufinden, doch er schaltete auf stumm. Plötzlich wollte jeder neunzehige Schafe. Es wurden neunzehige Plüschschafe entworfen, die ihren Machern Millionen einbrachten, denn jedes Kind wünschte sich eines, sogar manch Erwachsener konnte sich der Anziehungskraft dieser neun Zehen nicht entziehen. Die Regierung versuchte, das Schaf zu bekommen und durch große Gehirnwäschebildschirme, die seit Jahren für den Notfall in jeder Stadt verbreitet waren, die Existenz dieses Schafes zu leugnen, da es der Wirtschaft des Landes, ja, sogar des Kontinents schadete, denn man kaufte nur noch neunzehige Plüschschafe bei Privatverkäufern. Bald kamen Wilderer und wollten es als Souvenir und schossen darauf, allerdings vergeblich, denn der Bauer hatte schon entsprechende Schutzmaßnahmen vorgenommen. Seine Frau fragte den Bauern einmal, ob sie das Schaf nicht verkaufen sollten, es brächte Tausende von Geldeinheiten, sagte sie. Das wollte der Bauer nicht, er könne sein Baby doch nicht einfach verkaufen, wie Müll, sagte er. Doch die Frau hatte schon Interessenten gefunden, die den Bauern mit Angeboten nur so überhäuften, es ging über die Millionen hinaus. Der Bauer wollte aber nicht seinen Neunzeh, wie er es liebevoll nannte, an einen Zirkus oder Zoo oder an eine Sportmannschaft als Maskottchen verkaufen, für kein Geld der Welt. Und da der Bauer ein schlauer Mensch war, verkleidete er einfach ein anderes Schaf als Neunzeh und seinen Neunzeh als ein ganz normales Schaf mit zehn Zehen und lagerte es sicher in seiner Scheune, wo niemand herein oder -raus konnte, außer der Bauer selbst. So überlebte das neunzehige Schaf schließlich: Es starb nach zwei Tagen.

 

Hallo simonv0,

eine nette kleine Geschichte ist Dir da gelungen. Humorvoll und wohl auch nachdenklich, oder? Ich hab sie gerne gelesen.
Aber Lob braucht Ausgleich, darum hier einige Anmerkungen, die mich etwas gestört haben.

"geboren wurde"
- geboren worden war oder geboren war??

"Grasoprotein"
- Grasprotein ? ist das "o" da richtig?

"des Bauers"
- schreibt man das so? oder des Bauern?

"doch er schaltete auf stumm"
- ist sicher nicht falsch aber für mich ungewohnt. Ich kenne "stur"

"Die Regierung versuchte, das Schaf zu bekommen und durch große Gehirnwäschebildschirme, die seit Jahren in jeder Stadt verbreitet waren, für den Notfall, die Existenz dieses Schafes zu leugnen, da es der Wirtschaft des Landes, ja, sogar des Kontinents schadete, denn man kaufte nur noch neunzehige Plüschschafe bei Privatverkäufern"
- ich glaube ich habe diesen Satz verstanden, meine aber, daß er umformuliert werden sollte. Mach zwei draus und verständlicher.

"Es starb nach zwei Tagen"
- zwei Tage ab wann. Nicht aber nach der Geburt, denn dann war das alles nicht zu schaffen.

Gruß Manfred

 

Hallo Manfred,

vielen Dank für dein Lob und deine Kritik.

Ich habe inzw. ein paar Dinge geändert (auf deine Anmerkung hin):

"geboren wurde" -> "geboren worden war"

"Grasoprotein" (sollte eigentlich sowas wie ein Eigenname eines Produkts sein, allerdings hab ich nachgedacht und doch das "o" weggelassen) -> "Grasprotein"

"des Bauers" -> "des Bauern" (ha, hab ich doch glatt übersehen :rolleyes: )

"doch er schaltete auf stumm" hab ich jetzt erstmal gelassen

Bei dem langen Satz gebe ich dir Recht...
"Die Regierung versuchte, das Schaf zu bekommen und durch große Gehirnwäschebildschirme, die seit Jahren für den Notfall in jeder Stadt verbreitet waren, die Existenz dieses Schafes zu leugnen, da es der Wirtschaft des Landes, ja, sogar des Kontinents schadete. Man kaufte nur noch neunzehige Plüschschafe bei Privatverkäufern." Denkst du, das wäre besser?

"Es starb nach zwei Tagen" Zwei Tage nachdem es in die Scheune gesteckt wurde. Ist das nicht ersichtlich?

Simon

 

Simon,

Der Satz ist noch immer ziemlich lang.
Vorschlag:
Die Regierung versuchte, das Schaf zu bekommen.
Große Gehirnwäschebildschirme, die seit Jahren für den Notfall in jeder Stadt verbreitet waren, brachten die Menschen dazu, die Existenz dieses Schafes zu leugnen. Man fürchtete einen Wirtschaftlichen Schaden des Landes,ja, sogar des Kontinents.
Der Plüschtierverkauf sollte verstaatlicht werden.

Vielleicht so ähnlich.
Das mit dem priv. Plüschtierverkauf hab ich aber nicht verstanden.

Man kaufte nur noch neunzehige Plüschschafe bei Privatverkäufern."

Soll man die beim Staat kaufen? Dann braucht die Existenz nicht geleugnet werden.
Oder sollen die überhaupt nicht verkauft werden?

Vielleicht ist das auch egal.
Gruß Manfred und noch viel Spaß

 

Sie sollten eher überhaupt nicht mehr verkauft werden.

Ich habe mich jetzt zu deinem Unwillen dafür entschieden, den Satz so lang zu lassen, denn er gefällt mir so wie er ist besser.

Danke trotzdem für die Kritik

Simon

 

Kein Unwille.
Jeder sieht es anders und für sich hat jeder recht.
Toller Satz was?
Liebe Grüße

 

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