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Hierbei handelt es sich um eine Kurzgeschichte zu einem Bild. Das Bild findet ihr hier: https://pin.it/27Ex9Dg
Was unter uns liegt
„Bleib stehen, Istra!“ Das laute Brüllen der Wachen drang gedämpft an Istras Ohren, während er durch die Straßen jagte. Ihre donnernden Schritte waren direkt hinter ihm. Sein Herz raste, trieb sein Blut in hohem Tempo durch seine Adern und ließ seinen Atem in seiner Lunge brennen. Der Wind prallte gegen seine Haut, traf auf die kleinen Schweißperlen auf seiner Stirn und hinterließ eine Gänsehaut. Empört Schrien ein paar Händler auf, als er sie anrempelte oder über ihre Stände hinwegsprang und ein paar dabei umriss. Bunte Festdekorationen zogen an ihm vorbei, welche er nur am Rande mitbekam. Sein Blick war starr auf die gepflasterte Straße vor ihm gerichtet. Erst, als er an einer Kreuzung ankam, wurde er langsamer.
Sein Blick flog von einer Seite zur anderen. Welchen Weg sollte er nehmen? Die Schritte hinter ihm kamen immer näher. Er hatte keine Zeit, um lange zu überlegen. Ihm blieb nichts anderes übrig, als auf sein Bauchgefühl zu vertrauen, welches ihn nach rechts zog. Die Stände, die bisher nur sporadisch aufgebaut waren, drängten sich langsam immer dichter aneinander. Er kam dem Hauptplatz, dem Zentrum des Festes, immer näher. Immer mehr Leute tummelten sich auf den Straßen und erschwerten es ihm, voran zukommen. Vielleicht war gerade das seine Chance? Die Wachen würden es bestimmt nicht leichter haben. Wenn er es geschickt anstellte, konnte er sich sogar unter die Masse mischen und entkommen! Istra lief weiter, machte sich kleiner und duckte sich schließlich hinter eine der Werbetafeln. Sie war gerade groß genug um ihn vollends zu verdecken. Er atmete tief durch, versuchte seinen stoßweise gehenden Atem zu beruhigen.
Allmählich drangen die Geräusche um ihn herum wieder zu ihm durch. Das laute Gelächter der Anderen ging im Pfeifen des Windes unter, welches an seine Ohren prallte und für ein stechendes Ziehen sorgte. Mit geweiteten Augen sah er sich um. Überall amüsierten sich die Leute, tratschten, lachten oder kauften an den Ständen. Von den Wachen war keine Spur mehr zu sehen. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen. Sein ganzer Körper begann zu kribbeln. Kurz wartete er ab um sicherzugehen, dass die Wachen seine Spur tatsächlich verloren hatten, ehe er aufstand und sich streckte.
„Istra, bist du das?“ Er zuckte zusammen und drehte sich um. Sein Puls beschleunigte sich wieder und seine Nackenhaare stellten sich auf.
„Hana… Du bist auch hier auf dem Fest? Hatte nicht erwartet, dich hier zu sehen“, sagte er und sah seine Mitschülerin an.
„Natürlich bin ich hier. Das habe ich dir heute Mittag sogar noch gesagt.“ Sie verschränkte die Arme und plusterte die Wangen auf.
„Ach echt? Das habe ich nicht mitbekommen, sorry!“ Istra kratzte sich an der Wange. Seine Augen lösten sich von Hana und wanderten wieder über die Menschenmenge.
„Suchst du jemanden?“ Ihre Stimme riss seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.
„Ehm… Nein. Nicht wirklich… Du, ich muss leider schon weiter… Hab noch was zu erledigen! Man sieht sich morgen in der Schule ja?“ Er setzte ein Lächeln auf, welches seine Augen nicht erreichte. Noch bevor Hana etwas erwidern konnte, rannte er los und verschmolz mit der Menschenmasse. Es wurden immer mehr Menschen. Wie ein Blatt im Fluss wurde er vom Strom mitgerissen. Er quetschte sich zwischen den Körpern hindurch, versuchte sich seinen Weg zum Rand des Platzes zu bahnen. Immer wieder prallten Schultern oder Ellenbögen gegen ihn, raubten ihm kurzzeitig den Atem oder ließen einen dumpfen Schmerz an den Stellen aufflammen.
Gefühlte Stunden vergingen, ehe er endlich sein Ziel erreicht hatte. Tief atmete er durch und seine angespannten Muskeln lockerten sich etwas. Noch einmal ließ er seinen Blick wandern. Die Luft war rein. Wieder stahl sich ein Grinsen auf sein Gesicht, ehe er dem Platz den Rücken zudrehte und in eine der engen Gassen einbog. Seine Schritte hallten leise von den Wänden wieder, während er sich immer weiter vom Festgeschehen entfernte. Die Gasse bog immer wieder ab, verzweigte sich und erstreckte sich weiter.
Ein leises Scheppern ließ ihn zusammenfahren. Sein Herzschlag beschleunigte sich und seine Augen flogen wild umher. Seine Muskeln spannten sich an und sein Atem stockte. Was war das? Er schloss die Augen, konzentrierte sich alleine auf seine Ohren. Nur leise konnte man noch die Festmusik hören. Das leise Rauschen des Windes war hier in den Gassen nicht annähernd so stark wie auf den Hauptstraßen. Neben dem Wind und der Musik war lediglich sein Herzschlag zu hören, welcher laut in seinen Ohren pochte. Hatte er sich das eben nur eingebildet? Mit zittrigen Gliedern setzte er seinen Weg fort. Immer wieder drehte er sich um. Als er die nächste Abzweigung erreichte, blieb er wie vom Blitz getroffen stehen. Die Wachen standen vor ihm, versperrten ihm den Weg.
Was? Woher haben die gewusst, dass ich hier vorbei kommen werde? Haben sie mich beobachtet? Nein, das hätte ich doch bemerkt!
Seine Gedanken überschlugen sich. Wie von selbst rannten seine Beine los, versuchten über die Gasse zu entkommen, aus welcher er gerade gekommen war. Doch auch da hatten sich die Wächter postiert. Er saß in der Falle.
Verdammt. Hat Hana mich etwa verraten? Hat sie etwas geahnt? Zutrauen würde ich es ihr…
Sein Blick flog von einer Seite zur anderen, suchte nach einem Ausweg. Es war zwecklos.
„Istra Aurelis, du wirst hiermit wegen des versuchten unerlaubten Verlassens des Astralis festgenommen. Deine Strafzeit beträgt 14 Tage und 7 Stunden.“ Während einer der Wächter ihn in Handschellen legte, las ein anderer das Protokoll vor.
„Du kennst das Ganze ja schon, also tu uns den Gefallen und mach es uns allen etwas leichter.“
Istra schwieg. Er hatte verloren, das musste er einsehen. Ohne sich weiter zu wehren ließ er sich von den Wächtern abführen.
Ihr Weg führte sie an den Rand des Astralis. Ihre Schritte hallten von den steinernen Treppengängen wieder, während sie den Stufen immer weiter in die Tiefe folgten. Leise konnte man das Tropfen von Wasser hören. Die einzige Lichtquelle waren die glimmenden Fackeln, welche sich an den Wänden sammelten. Ihr warmes Licht erzeugte ein schauriges Schattenspiel und ließ die vereinzelten Pfützen wie flüssiges Gold wirken. Quietschend wurde eine der Türen geöffnet. Einer der Wächter schob Istra in den kleinen Raum, nahm ihm die Handschellen ab und verschloss die Tür anschließend wieder. Das laute Klimpern der Schlüssel, die gegen die Metallstäbe schlugen, kreischte in seinen Ohren.
„Vielleicht siehst du ja jetzt endlich ein, dass es zwecklos ist. Du verbaust dir nur selbst deine Zukunft und machst uns eine Heidenarbeit. Dir macht das hier doch auch keinen Spaß oder?“ Istra sah den Wächter an.
„Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen… Aber ich gebe meinen Traum nicht so leicht auf. Und wenn ich noch 100 Mal hier sitzen muss, dann ist das so.“ Er grinste. Die Wache seufzte und rieb sich die Nasenwurzel.
„Du raubst mir noch den letzten Nerv, Junge. Was treibt dich überhaupt dazu an? Warum willst du unbedingt sehen, was sich unterhalb der Wolken befindet? So spannend ist das doch nicht?“ Istras Blick traf auf den des Wächters.
„Natürlich ist das Spannend! Immerhin wissen wir nicht, wie es wirklich da unten aussieht! Klar, wir haben die Erzählungen. Aber interessiert es dich denn überhaupt nicht, ob das, was die Erzählungen sagen auch wirklich stimmt? Ich für meinen Teil will es unbedingt selbst sehen!“ Seine Augen leuchteten und sprühten geradezu vor Forscherdrang. Die Wache seufzte.
„Nein, mich reizt das überhaupt nicht. Alleine die Vorstellung, diesen verfluchten Ort betreten zu müssen…“ Er schüttelte den Kopf. „Nein, da dreht sich mir der Magen um. Wenn du älter bist, wirst du es bestimmt einsehen.“ Damit drehte sich der Wächter um und ging mit den Anderen nach oben.
Seufzend sah Istra sich um. Die Wände bestanden aus grauem tristen Stein. Nur ein kleines Fenster, welches an die Decke angrenzte, gab ihm die Möglichkeit auf frische Luft. Er ging näher ran. Da die Zelle nicht sonderlich hoch gebaut war, konnte er gut aus dem Fenster schauen. Eine riesige Walflosse glitt durch den Himmel, teilte die flauschigen Wolken und trieb den Astralis an. Die untergehende Sonne tauchte alles in ein blutiges Rot. Erneut schlich sich ein Grinsen auf seine Lippen. Nein, er würde niemals aufgeben. Schon gar nicht, wenn man ihm die perfekte Gelegenheit geradewegs in seine Hände legte. Er musste sich nur noch ein wenig gedulden.
Einige Stunden waren vergangen. Die Sonnenlicht war dem kalten silbernen Licht des Mondes gewichen, welches Istras Zelle flutete. Mit geschlossenen Augen und zu Falten verzogener Stirn lauschte er in die Dunkelheit. Das leise Flackern der Fackeln drang an sein Ohr. Er wartete auf ein ganz bestimmtes Geräusch. Das Geräusch, welches für ihn eine Art Startsignal symbolisierte. Es musste jeden Augenblick soweit sein. Sein Herzschlag beschleunigte sich und ein warmes Kribbeln jagte durch seinen Körper. Er konnte einfach nicht aufhören zu Grinsen und es fiel ihm schwer, die Füße still zu halten. Nur noch ein klein wenig Geduld.
Endlich hörte er die Schritte, auf die er so sehnsüchtig gewartet hatte. Der Schichtwechsel der Wächter war endlich gekommen. Immer lauter wurden die Schritte, vermischten sich mit dem Stimmengewirr der Wächter. Er öffnete die Augen und sah der Gruppe nach, wie sie allmählich die Treppen hinaufgingen und verschwanden. Wie von der Tarantel gestochen sprang Istra auf. Jetzt oder nie. Er wandte sich der Wand mit dem Fenster zu und wagte einen Blick hinaus. Unzählige Sterne funkelten am Firmament. Die Walflosse bewegte sich weiterhin rhythmisch durch das Wolkenmeer. Er hatte wirklich Glück. Seine Zelle lag ideal. Mit zitternden Händen kramte er eine kleine hölzerne Kugel aus seiner Manteltasche. Sie passte gerade so auf seine Handfläche und schimmerte silbern im Licht des Mondes. Einen Moment musterte er die Kugel. Sie war sein Ticket in die Freiheit. Kurz sah er noch einmal zum Flur, dann hockte er sich vor die Wand und setzte die Kugel an. Mit einem Knopfdruck öffnete sie sich und formte sich zu einer grotesken Gestalt. Vier verkorkste Beine gruben sich in die Steinwand, suchten Halt und zogen den Körper in Position. Tief atmete Istra durch, ehe er den Knopf erneut drückte und zu den Gitterstäben ging. Ein leises Zischen erfüllte den Raum. Gebannt beobachtet er das Geschehen.
Ob es funktioniert? Ich konnte es leider nie richtig testen… Was, wenn es schief geht? Was, wenn ich mich verkalkuliert habe?
Seine Gedanken rasten. Er traute sich kaum zu Blinzeln, während die Sekunden verstrichen. Er biss sich leicht auf die Unterlippe, während er wartete. Es juckte ihn in den Gliedern, sodass es ihm schwerfiel, still stehen zu bleiben. Die Zeit schien unendlich langsam zu vergehen. Nein, es musste einfach funktionieren. Istra hielt sich die Ohren zu und kniff die Augen zusammen. Es konnten kaum mehr als 20 Sekunden vergangen sein, als das leise Zischen endlich in einen ohrenbetäubenden Knall überging. Staub wirbelte auf und einzelne Steinbrocken flogen durch die Luft. Das laute Quietschen des Astralis drang an Istras Ohren. Blinzelnd öffnete er die Augen und starrte auf das Loch in der Wand. Seine Augen begannen zu leuchten, sein Grinsen wurde noch breiter, ehe er jubelnd in die Luft sprang.
„Ich bin ein verdammtes Genie!“, rief er und klatschte in die Hände.
So lange hatte er auf diesen Moment gewartet und endlich war er gekommen. Der Staub kitzelte in seiner Lunge, reizte sie und ließ ihn husten. Mit zitternden Beinen ging er zu dem Loch und hielt sich an dessen Rand fest. Der Wind riss an seinen Haaren, zerrte an seinem Mantel und schlug gegen sein Gesicht. Er sah nach unten. Weit unter ihm tummelten sich die tiefgrauen Wolken. Sein Ziel lag unter dieser Wolkendecke. Seit 5 Jahren versuchte er sie zu durchdringen und heute würde es endlich geschehen. Istra ging wieder ein paar Schritte zurück und zog seinen Mantel aus. Mit ein paar geschickten Handgriffen formte er aus dem Kleidungsstück einen Gleiter. Seine Finger schlangen sich um den Holzgriff, prüften das Gerät auf seine Stabilität.
Das wird reichen. Damit werde ich es sicher schaffen!
Er legte sich den Gleiter um und schnallte ihn fest, ehe er zurück zu dem Loch ging. Leise konnte er etliche Schritte die Treppe runter eilen hören. Die Wachen waren also schon auf dem Weg zu ihm. Doch dieses Mal würden sie ihn nicht mehr stoppen können. Ohne eine weitere Sekunde zu zögern ließ er sich fallen. Der Wind riss ihn mit sich, trieb ihn von seiner Heimat davon. Erst als er einige Meter vom Astralis entfernt war, öffnete er den Gleiter. Die starken Luftströmungen warfen ihn hin und her, gaben ihm kaum die Gelegenheit sich zu fangen. Es dauerte einige Sekunden, ehe er das Gleichgewicht fand und sich in den Luftstrom hineinlegte. Vom Wind getragen flog er durch die Luft. Sein Blick schweifte zu seiner Heimat. Der riesige Wal glitt unbeirrt durch die Wolken, folgte seinem vorbestimmten Kurs. Die Stadt auf seinem Rücken leuchtete bunt in allen Farben. Das Fest war also noch immer in vollem Gange.
Ein leichtes Stechen legte sich um Istras Herz. Ob er wohl jemals wieder zurückkehren konnte? Erst jetzt wurde ihm wirklich bewusst, was es hieß, unter die Wolken zu fliegen. Er konnte nicht mehr zurück. Sein Gleiter konnte alleine den Windströmen folgen und dabei nur geringfügig an Höhe gewinnen. Es war also ausgeschlossen, dass er je wieder nach Hause zurückkehren konnte. Er biss sich auf die Lippe. Nein, er war so weit gekommen, jetzt aufzugeben war keine Option. Ein leises Pfeifen drang an seine Ohren, welches kurz darauf in einen lauten Knall überging. Das Fest hatte seinen Höhepunkt erreicht und feierte seinen Abschluss mit einem gebührenden Feuerwerk. Die schillernden Farben benetzten den Nachhimmel, ließen die Stadt immer wieder in den explodierenden Farben erleuchten. Ein leichtes Lächeln legte sich auf Istras Lippen.
Na wenn das mal kein gebührender Abschied ist!
Er brannte sich diesen Anblick tief ins Gedächtnis. Egal was ihn da unten erwartete, er würde seine Heimat niemals vergessen. Mit einem letzten Blick auf den Wal, der sich immer weiter entfernte, wandte er sich schließlich ab. Er verlagerte sein Gewicht und ließ sich nach unten fallen. Immer stärker zog der Wind an ihm, blies ihm erbarmungslos ins Gesicht und erzeugte eine Gänsehaut, die sich auf Istras ganzem Körper ausbreitete. Immer näher kam die graue Wolkenwand. Wieder breitete sich das warme Kribbeln in seinem Körper aus, verjagte die eisige Kälte des Windes und ließ seine Zweifel verblassen. Endlich war es soweit. Ohne zu bremsen stieß er in die graue Masse, wurde von ihr verschluckt.
Es war dunkel. Er konnte kaum etwas vor seinen Augen erkennen. Ab und an tanzten wilde Blitze durch die Wolken, begleitet von ihrer eigenen Symphonie aus Donnergrollen. Istra ließ sich davon allerdings nicht einschüchtern. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet. Irgendwo vor ihm musste das Ende der Wolken sein. Bald würde er endlich sehen, was die Irdische Welt zu bieten hatte. Sein Atem blieb ihm in der Lunge stecken, als er endlich die Wolkendecke durchbrach und den ersten Blick auf das Festland unter ihm werfen konnte. Es war komplett anders, als er es durch die Erzählungen immer wieder gehört hatte. Statt einer tristen, verkohlten Landschaft strahlte ihm das blühende Leben entgegen. Überall wuchsen Bäume und Sträucher. Mehrere Flüsse bahnten sich ihren Weg durch die Erde, zeichneten abstrakte Formen und vereinten sich an vereinzelten Stellen wieder. Wieder sank Istra in den Sturzflug. Erst als er kurz davor war, auf dem Boden aufzuprallen, zog er seinen Gleiter nach oben und landete sanft auf der Erde.
Seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass die Erde vollständig mit Gras überzogen war. Aus der Ferne und in der Dunkelheit hatte er das gar nicht gesehen. Wie das alles wohl am Tage aussah? Sein Herz schlug höher, als er sich vorstellte, in welchen Farben die Gegend leuchten würde und was er sonst noch alles entdecken würde. Er ging ein paar Schritte und sah sich um. Die Luft um ihn herum roch angenehm süß, fast schon beruhigend. Woher dieser Geruch wohl kam? Ein schweres Seufzen entglitt ihm. Es war zu dunkel, um irgendetwas genaues zu erkennen. So konnte er die Gegend nicht richtig erkunden. Ihm blieb also nichts anderes übrig, als bis zum Morgen zu warten. Er ließ sich auf den Boden sinken und zog die Beine an den Körper. Müdigkeit überfiel ihn, zerrte an seinen Augenliedern und ließ seinen Körper ganz schwer werden. Ein Gähnen entkam seinen Lippen während sein Kopf sich allmählich auf seine Knie bettete. Leise drangen die verschiedensten Geräusche an sein Ohr. Das leise Zirpen von irgendwelchen Tieren, die er nicht kannte, das leise Säuseln des Windes und das sanfte Plätschern des Flusses. Er wollte nicht schlafen, doch der Tag war lange und anstrengend gewesen. Auch wenn er versuchte wachzubleiben, der Müdigkeit übermannte ihn und ließ ihn in einen ruhigen Schlaf abdriften.