Was ist neu

Was geht in Euren Köpfen vor wenn Ihr schreibt?

Hmm, also da ich MORGEN meine deutsch-Abi-Arbeit schreibe(n muß), sollte ich mir auch mal Gedanken darüber machen, wie ich schreibe...(ich werde langsam etwas nervös, wenn diese Hunde den Faust gestrichen haben, hab' ich ein faustdickes Problem...)

Nun ja, als ich mit dem Schreiben begann, was allerhöchstens 5 Jahre her ist, war ich in der Tat sehr von Tolkien inspiriert und auch das DSA-Rollenspiel-Märchen-erzählen hat mich stark beeinflußt. Jedenfalls so sehr, daß ich mir in den Kopf setzte, auch einen Fantasy-Roman schreiben zu wollen. Das habe ich dann auch einige Male probiert, der weiteste Versuch kam immerhin 1 DinA4 Heft weit (und liest sich immer noch ganz gut). Angefangen habe ich mit einer Grundidee, einem Thema, was bei Fantasy-Literatur normalerweise keiner großen Kreativität bedarf. Danach kamen erstmal einige Charaktere dran, die zumindest kurz ausgearbeitet sein wollten. Dazu eine kleine Skizze der Welt drumherum. Charaktere und Umgebung entstehen dann beim Schreiben. ich finde es ungemein langweilig, einen mir zu 100% bekannten Charakter zu beschreiben. Alle Chars einer Geschichte sind auch IMMER der Autor und repräsentieren ihn, ganz im Sinne eines Märchenerzählers, der in die jeweiligen Rollen schlüpft und doch nie aus sich heraus kann. Deswegen macht es kaum Sinn, Chars vorher festzulegen, denn im Grunde haben sie alle einen vorherbestimmten und doch unvorhersehbaren Weg. Diesen vorhersehen zu wollen, nimmt den Chars den Spaß und endet zumeist in uninspirierten Typen, die mich selbst als Autor kalt lassen.
Stellt euch vor, ein Gott würde euch erzählen, wie euer Lebensweg aussehen würde und wer ihr genau seid. Welchen Spaß hättet ihr dann noch!? Genauso fühlt sich ein Charakter in einer Geschichte!

Danach fing ich dann mit ein paar Leuten, die mir aus einem Inet-Forum bekannt waren, damit an, ein Pen&Paper Rollenspiel zu entwerfen. Das bedeutet neben Regelwerken auch das möglichst anschaulische Beschreiben und Schildern einer ganzen Welt, inklusive Landschaften, Personen, Völkern, Flora und Fauna. Es ist also das Erschaffen einer ganzen Welt, eine durchweg göttliche Aufgabe! Ich kann solch ein Projekt nur jedem empfehlen, und generell sollte jeder Geschichtenerzähler auch Rollenspieler oder besser Schauspieler sein. Nichts gibt es, was mehr beim Erdenken einer Geschichte hilft als die Improvisationskunst!

Hier auch der Bezug zum "recherchieren": Ich hasse es! Wenn ich einen historischen Roman schreiben wollte, so würde ich mich nicht an irgendwelche "Fakten" halten, sondern einfach so schreiben, wie ich wollte. Den mittelalterlichen Viehmarkt würde ich so beschreiben wie ich ihn sehe und nicht, wie irgendein Geschichtsbuch ihn beschreibt!
Man sollte immer für sich schreiben, und die "Fakten" die man kennt einfach mit Erdachtem verbinden. Wozu soll mein Roman unter Kaiser XY im Jahre 1100 spielen, wenn er dies genausogut unter Kaiser YZ könnte? Genausogut kann ich Kaiser XY ins Jahr 1600 versetzen - weniger historisch wird die Geschichte davon auch nicht! Nun ja, ich mag recherchieren in Bezug auf's Geschichtenerzählen einfach nicht. Ich mache es wie beim Rollenspiel: IMPROVISIEREN!

Nachdem auch das Rollenspiel-Projekt wieder in der Versenkung verschwunden war, begann ich irgendwann Gedichte zu schreiben. Ich schreibe nicht 5 Gedichte am Tag, es gibt insgesamt vielleicht an die 30. Alle schrieb ich nach dem Prinzip "Am Anfang war das Thema". Das heißt, mir fällt irgendetwas ein und ich versuche das in Versen auszudrücken.

Ganz ähnlich ist es eben bei Kurzgeschichten. Ohne Idee gibt es keine geschichte. Und von der Idee an, wird improvisiert, ins Blaue hinein erzählt, bis meine Charaktere müde sind und sich ausschlafen wollen. Dann kommt der Schluß, neben dem Anfang der einzige Teil, der ein großes Nachdenken braucht, denn ich muß meine Charaktere anständig zu Bette bringen, sonst schlafen sie nicht gut und sind beim nächsten mal schlecht drauf.

So versuche(!) ich kgs zu schreiben, es ist allerdings tatsählich so, daß ich mehr oder weniger ungewollt fast immer mehrere Ideen in einer kg verbrate. Das bringt zwar ein mehr an Nachdenken mit sich, ist aber zugleich sehr irritierend und für mich unbefriedigend, weil immer eine Aussage zu kurz kommt, wenn eine kg zwei enthält!

Wichtig finde ich immer die Aussage - das ist auch der Grund, warum ich noch keine inzige kg aus dem Romantik/Erotik Bereich gelesen habe. Die mögen zwar auch gut sein, geben mir aber sicher nichts. Und so erkennt man in meinen kgs bestimmt immer einen erhobenen Zeigefinger, gleich welcher Art. In meinem Kopf befindet sich leider(!?) sehr wenig banales, sondern meine Gedanken schweifen stets um immer gleiche, viel zu wichtige Themen, die man besser nicht denken sollte.

Einen Fernseher sehe ich im übrigen eher selten. Meine Geschichten bestehen eher aus Standbildern, aus groben Skizzen, was aber nicht heißt, daß sie unfertig wären. Nein, ich empfinde dieses Ungeschliffene als sehr befriedigend, denn wenn eine kg fertig geschliffen ist, so läßt ie keinen Platz für's Nachdenken, für das Darüber-den-Kopf-zerbrechen, ganz ähnlich wie ein Kinofilm, der den eigenen Träumen und Bildern kaum Raum läßt. Nein, Geschichten sind nur dann fertig, wenn sie unfertig sind. Ich muß über meine kgs nachdenken können, genauso, wie ich es konnte, bevor ich sie schrieb. Eine Aussage ist nutzlos, wenn sie nicht mit Fragen einhergeht. Manch einer faßt Goethes Faust z.B. als schöne Liebes-Tragödie auf, wohingegen mich die Liebe in diesem werk völlig kalt läßt und mich stattdessen die genial dargestellte Fragestellung nach dem Menschen, dem Glauben, dem Wissen, dem Wort, der Freude usw. geradezu erschlägt. Und so will ich meine kgs aufbauen. Ein Thema anhand von Fragen erörtern ohne alle Antworten eindeutig zu geben.

Fassen wir zusammen:
Erst das Thema, dann selbiges in Frage stellen und fortan IMPROVISIEREN bis die Geschichte von selbst zu ihrem Ende kommt. Dann bemerken, daß man wieder alles anders gemacht hat.

Eine Geschichte ist dynamisch, sie lebt selbst, sie gibt Leben und sie nimmt Leben und wenn der Autor sie gut einfängt, dann lacht sie auch, egal wie traurig sie ist. Man darf Geschichten nicht zum Erzählen zwingen. Sie erzählen sich selbst!

(so, genug gesprochen, mir geht der Faust nicht mehr aus dem Kopf - wenn die den streichen, dann...)

[Beitrag editiert von: falk am 08.01.2002 um 15:36]

 

Ich wünsch' Dir viel, viel, viel Glück für die Abi-Prüfung! Wird schon gut gehen! ;) Nur nicht verzweifeln!!! Bei Gedichte einfach drufflos schreiben, bei irgendwelchen Kurzgeschichten auch und den Faust... Jupp, den Faust... ähm, keene Ahnung, was mit dem ist... ;) Aber; Wird schon klappen!!!!!!

Griasle
stephy

 

Na, danke dir! Den Faust haben sie zum Glück nicht gestrichen, aber so übermäßig gut ist meine Arbeit leider nicht geworden - glaub' ich...hmm, naja ich denke...ich hoffe, daß es zweistellig wird. *zitter* (und am Montag Geschichte ;-(...Aargh)

 

Ich hab es doch glatt geschafft, mit einer Textanalyse 13 von 15 Punkten zu erreichen, das entspricht einer 1- !!! JUUUHUU!!! Konnte es echt nicht glauben. Wollte die Lehrerin fragen, ob sie auch ganz sicher sei und ob sie sich den Aufsatz nicht doch lieber noch mal durchlesen soll... Hehe, ich hab sie natürlich nicht gefragt, ja, wer bin ich denn!? Haha! :D

Dafür versag' ich morgen in Chemie wieder... Es ist immer dasselbe... :(

Wenn sie den "Faust" gestrichen hätten... Hey, das wär schon ein dicker Hammer gewesen. Ich muß mich da mal auf "Iphigenie" verlassen... Obwohl ich Goethe wirklich nicht sonderlich mag. Und Textanalyse hab ich noch nicht so oft geschrieben... Also doch lieber wieder eine Kurzgeschichte... :D Die könnten doch wirklich immer die ERÖRTERUNGEN steichen, nicht wahr? Hihi...

Grizze
stephy

 

Dieser thread ist sinnlos geworden. Wir schließen ihn besser, bevor ein Unglück geschieht...

 

Stimmt. Diese pupertären und minderen Schülerunterhaltungen sind natürlich nichts für den genialen, literarisch hochwertigen Alpha, der diese wundervolle (kotz) Zeit schon hinter sich hat! ... :D :D :D

 

Diese pupertären und minderen Schülerunterhaltungen sind natürlich nichts für den genialen, literarisch hochwertigen Alpha, der diese wundervolle (kotz) Zeit schon hinter sich hat!

Wer is´n das? Hat der sich hier schon mal irgendwo geäußert?

 

Weil dieses Geschwätz jetzt Sinn macht, was? HAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHAHA Hey, Tschuldigung, ich kann nicht anders... HAHAHAHHAHAHAHAHHAAHAH
Sorry!!!!!! :rolleyes: :D :D :D
Also; wo waren wir stehengeblieben? :susp: :stoned: :)

 

Hehehe, bei: Thread schließen weil nur noch Unsinn. Ponch und ich wollten das lediglich demonstrieren, Stephy. ;)

 

Finde ich nicht okay, dass ihr diesen interessanten Thread zerstört... :(

 

Andersrum wird ein Schuh draus, Rainer. Wir blödeln rum, weil seit Ewigkeiten niemand was zum Thema bemerkt. Das macht MICH traurig, denn normalerweise sollte jeder etwas dazu sagen können.

Aber anscheinend macht sich nicht jeder Gedanken dazu...

 

Na dann will ich auch mal Threadorientiertes loswerden. Also bei mir ist das so:

1. Vor dem Einschlafen hab ich die besten Ideen.
2. Am Anfang war der Satz. Den spinn ich dann gedanklich weiter bis eine Grundidee vorhanden ist.
3. Überleg ich mir ein mögliches, nicht vorhersehbares Ende.
4. Wenn ich bei Schritt 3 noch nicht aufgegeben habe, hole ich meinen Notizblock aus der Kommode und schreibe.

Beim Schreiben selber geht in meinem Kopf gar nichts vor, zumindest nichts, was ich bewußt aufnehme. Mein Kopf ist leer,meine Hände schreiben. Kein Film, keine Überlegungen. Es sprudelt einfach.
Wenns nicht flüssig läuft, verschwindet die Geschichte.Thema gegessen.

Gruß, Pan

(Auf Wunsch von Alpha zwei Fehler editiert hehe)

[Beitrag editiert von: Pandora am 12.01.2002 um 02:27]

 

Klugscheißer-Alpha

Ich Weiß gar nicht, Was du von mir Willst. Ich Beherrsche die groß- und kleinschreibung Perfekt.

:)

 

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