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Wandgeschmiere

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29.12.2013
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Wandgeschmiere

„Papa, Papa. Sven hat mich gehauen“, rief Anton und lief zu seinem Vater, der auf einer Bank saß.
„Dann sag ihm, er soll sich entschuldigen“, entgegnete der Vater ruhig, ohne vom Handy aufzublicken.
Anton ging zurück zum Buddelkasten, schubste Sven von der Kante und sagte: „Du sollst Dich entschuldigen!“
"Hey", Sven drehte sich zur Seite und fand ein Stück Kreide im Sand. „Schau her“, rief er, stand auf und rannte nach hinten zur Wand.
Als Anton ankam, malte Sven schon ein Auto mit der Kreide an die Wand. „Weißt Du, was das da ist?“, fragte er und zeigte auf etwas weiter oben an der Wand.
Sven blickte nur kurz rauf und antwortete: „Das heißt ‚Heil Hitler‘.“
„Woher willst Du ’n das wissen?“, äffte Anton.
„Das hat mir mein Bruder gesagt. Der kann schon lesen.“
„Aha. Was steht da?“
„Heil Hitler.“
„Und was hat der?“
„Wer?“
„Na Hitler.“
„Weiß ich doch nicht. Wieso?“
„Na wenn der geheilt werden soll.“
„So ‘n Quatsch, der ist nicht krank“, erwiderte Sven. „Das ist ein Gruß.“
„So was wie ‚Hallo‘, oder ‚Tschüss‘?“
„Anton! Sven! Kommt her, wo ich euch besser sehen kann“, hörten die beiden Antons Vater und schlenderten wieder zum Sandkasten.
„Hallo Hitler. Heil Hitler. Heil Sven. Heil heil. Heil heili heil“, kicherte Anton vor sich hin.
Sven starrte an Anton vorbei. Als sich Anton umdrehte, sah er zwei große Jungs, die auf sie zukamen.
Der kleinere der beiden rempelte Sven an und riss ihm die Kreide aus der Hand.
„Hey, was soll das denn?“, brüllte Antons Vater von der Bank.
„Schon gut“, rief der Kleinere zurück, drehte sich zu Sven und flüsterte: „Du Fotze.“ Dann ging er mit seinem Kumpel zum Ausgang.
„Tut Dir was weh?“ fragte Anton.
„Nein“, entgegnete Sven. „Alles gut.“
„Sven“, die beiden Jungen zuckten zusammen. „Komm jetzt, wir essen gleich“, hörten sie Svens Bruder von der anderen Straßenseite brüllen.
„Ich muss los“, sagte Sven und ging.

Anton lief zu seinem Vater, der sein Handy einsteckte, aufstand und mit seinem Sohn an der Hand vom Spielplatz ging.
„Papa. Was bedeutet Fotze?“
„Wo hast du das Wort denn wieder her?“
„Aber was bedeutet es?“
„Ähm. Es bedeutet ... Es ist wie, ..., wie Vagina.“
„Wie bei Mama!“
„Ja.“
„Klingt aber wie Kotze.“
Der Vater sagte nichts dazu.
„Fotze, Kotze. Kotzen, Fotzen. Kotze, Fotze“
„Ist gut jetzt!“, ermahnte der Vater und sie gingen schweigend nach Hause.

„Hallo Mama!“, schrie Anton, als sie die Wohnung betraten.
Die Mutter kam aus der Küche in den Flur und begrüßte die beiden.
Anton schmiss seine Schuhe in die Ecke, zeigte auf Mamas Hose und rief: „Fotze.“ Dann lief er in sein Zimmer. Als er sich umdrehte, sah er, wie seine Eltern streitend in die Küche gingen. Er ging zurück in den Flur und hörte dem Streit zu.
„Wieso lernt er immer solche Worte, wenn er mit Dir unterwegs ist?“
„Weil ich ihm vielleicht die Welt so zeige, wie sie ist“, antwortete er pampig.
„Ach? Und ich packe ihn in Watte ein, oder wie?“
„Ja genau. Du und Deine Mutter. Bei euch kann er nur schwul werden.“
„Du bist so ein Arschloch!“
„Und Du …“
Die Mutter unterbrach ihn mit einer Ohrfeige: „… eine Fotze, wolltest du bestimmt sagen.“
Anton rannte in sein Zimmer, sprang auf das Bett und zog sich die Decke über den Kopf. Er erinnerte sich daran, was Sven gesagt hatte: ‚ein schlimmeres Wort als Scheiße‘.

„Du weißt doch, dass wir uns öfter streiten“, redete die Mutter beruhigend auf Anton ein, als sie ihn bettfertig machte. „Das hat nichts mit dir zu tun. Das weißt du, oder?“
„Mhm“, sagte Anton leise.
„Wir haben dich lieb. Alle beide.“
Anton legte sich an diesem Abend ohne Widerstand ins Bett und ließ sich zudecken.
„Papa kommt noch und sagt Dir gute Nacht“, sagte die Mutter, bevor sie ging.

„Hey, Großer“, sagte der Vater, als er herein kam. „War das ein schöner Tag?“
Anton lag nur da und schaute seinen Vater an.
„Es ist alles gut“, sagte der Vater. „Jetzt schlaf! Gute Nacht.“ Er schaltete das Licht aus.
Anton drehte sich zur Seite und bevor er die Augen schloss sagte er: „Heil Papa.“

 

Hey @pantoholli

Ein Kind schnappt am Spielplatz einige Begriffe auf, die es nicht versteht, und wirft diese dann wild um sich. Die Eltern streiten sich, was die Beziehung angeht. Für mich ist der Text leider nicht sehr spannend, darüber hinaus kann ich die Charaktere nicht wirklich leiden. Anton ist ziemlich nervig und der Vater ist tatsächlich ein Arschloch. Ich wollte ihm auch eine knallen, als er gemeint hat: 'Bei euch kann er nur schwul werden.' :sconf: Da hätte ich ja normalerweise Mitleid mit Anton, wenn er sowas mithört, aber da der mir auch eher unsympathisch war, war es mir dann doch egal.

„Du bist so ein Arschloch“

Punkt oder Rufzeichen. :)

„Das hat nichts mit Dir zu tun. Das weißt Du, oder?“

Dir, Du, Dich - darfst du in der Mitte des Satzes kleinschreiben.

Der kleinere der beiden rempelte Sven an und nahm ihm die Kreide aus der Hand.

Das würde ich fast etwas härter formulieren und 'riss ihm die Kreide aus der Hand' schreiben. Nur ein Vorschlag.

Das wars auch schon von mir,
LG pumpkin

 

Hallo pantoholli!

Ich finde deinen Text sehr amüsant. Obwohl - oder gerade weil - er so verdammt nah an der Realität ist. Kinder dieses Alters schnappen viel auf, egal ob durch ältere Geschwister, in den Medien oder durch intensives Imitieren der Erwachsenen. Auch wenn sie keine Ahnung haben, was sie da nachplappern, sie tun es trotzdem.
Und leider entspricht auch das heute oftmals der traurigen Realität: Eltern, die gebannt am Smartphone oder Tablet hängen und ihre Kinder dann weitgehend gar nicht wahrnehmen.
Von der Thematik her ist dein Text also durchaus aktuell. Ein wenig fehlt mir aber die Quintessenz. Was willst du damit erreichen? Was haben deine Figuren daraus gelernt oder zumindest mitgenommen? Es wäre ja durchaus angemessen, wenn zumindest beim Vater ein (minimaler) Denkprozess angestoßen würde. Vielleicht könntest du da noch mehr rausholen.

Dennoch habe ich deine Geschichte gern gelesen und an zwei Stellen musste ich herzhaft lachen:

„Papa, Papa. Sven hat mich gehauen“, rief Anton und lief zu seinem Papa, der auf einer Bank saß.
„Dann sag ihm, er soll sich entschuldigen“, entgegnete sein Vater ruhig, ohne von seinem Handy aufzublicken.
Anton ging zurück zum Buddelkasten, schubste Sven von der Kante und sagte: „Du sollst Dich entschuldigen!“

„Aha. Was steht da?“
„Heil Hitler.“
„Und was hat der?“
„Wer?“
„Na Hitler.“
„Weiß ich doch nicht. Wieso?“
„Na wenn der geheilt werden soll.“
Genau so könnten diese Dialoge/Interaktionen tatsächlich stattgefunden haben :lol:

Auch diese Szene finde ich super:

„Ach? Und ich packe ihn in Watte ein, oder wie?“
„Ja genau. Du und Deine Mutter. Bei euch kann er nur schwul werden.“
„Du bist so ein Arschloch“
„Und Du …“
Das Klatschen der Ohrfeige war laut.
„… eine Fotze, wolltest du bestimmt sagen.“

Eine Sache hat mich aber gestört:
„Aber was bedeutet es?“
„Ähm. Es bedeutet. Ähm. Es ist so wie, ähm, wie Vagina.“
Der Junge kann noch nicht lesen, ist also ungefähr fünf. Da kann ich mir nur schwer vorstellen, dass er das Wort Vagina kennt und vor allem weiß, was es ist. Kinder in dem Alter sprechen da eher von einer Mu-Mu oder Ähnlichem. Oder der Vater hätte sagen können "Das, was die Mädchen zwischen den Beinen haben." Was weiß ich, aber Vagina...

„Hey, was soll das denn?“, brüllte Antons Vater von der Bank.
Um die Gleichgültigkeit des Vaters nochmals hervorzuheben, könntest du "..., ehe er sich wieder in sein Handy vertiefte." anfügen. Oder lass die Stelle ganz raus, weil er den Auftritt der großen Jungs gar nicht bemerkt hat.

Der kleinere der beiden rempelte Sven an und nahm ihm die Kreide aus der Hand.
Ich fände hier auch rissbesser.

Sven drehte sich zur Seite und fand ein Stück Kreide im Sand. „Schau her“, rief er, stand auf und rannte nach hinten zur Wand.
Svens Reaktion finde ich irgendwie seltsam. Er wurde gerade unsanft vom Sandkasten geschubst und reagiert mit keiner Silbe oder Geste darauf. Zumindest ein "Hey!" würde ich erwarten, bevor er sich wieder anderen Dingen widmet und seinem Freund seelenruhig ein Stück Kreide zeigt.

„Anton! Sven! Kommt bitte wieder her, wo ich euch besser sehen kann“, hörten die beiden Antons Vater und schlenderten wieder zum Sandkasten.
Das würde ich streichen. So wie du den Vater darstellst, ist ihm das schnurz. Außerdem ersparst du dir so das Hin- und Herrennen der kleinen und großen Jungs.

Anton lief zu seinem Vater, der sein Handy daraufhin einsteckte, aufstand und mit seinem Sohn an der Hand vom Spielplatz ging.
Das "daraufhin" stört meinen Lesefluss. Ich würde es einfach weglassen oder den Satz etwas umformulieren.

„Weißt Du, was das da ist?“, fragte er und zeigte auf etwas weiter oben an der Wand.
Wer? Hier könnten beide Jungs gemeint sein und man muss weiterlesen, um zu verstehen, welchen du meinst.

Ich hoffe, du konntest etwas mit meinen Anmerkungen anfangen.

Gruß Jane

 

Hallo pantoholli,

nach dem Lesen habe ich mich zuerst gefragt, ob der Autor Erfahrung im Umgang mit Kindern im Sandkastenalter hat. Für mich sind die Zusammenhänge - Setting, Sandkasten, Dialoge, Rückschlüsse - nicht stimmig.

Ich versuche das dann auch direkt am Text aufzuzuzeigen.

Aber erst noch


„Papa, Papa. Sven hat mich gehauen“, rief Anton und lief zu seinem Papa, der auf einer Bank saß.
Der Gebrauch von Ausrufezeichen sollte man sparsam einsetzen, aber hier ist mindestens eines tatsächlich nötig.
Anton ging zurück zum Buddelkasten, schubste Sven von der Kante und sagte: „Du sollst Dich entschuldigen!“
Sven drehte sich zur Seite und fand ein Stück Kreide im Sand. „Schau her“, rief er, stand auf und rannte nach hinten zur Wand.
Als Anton ankam, malte Sven schon ein Auto mit der Kreide an die Wand. „Weißt Du, was das da ist?“, fragte er und zeigte auf etwas weiter oben an der Wand.
Bei der Szene wird mir nicht klar, ob Sven die Aufforderung mit der Entschuldigung einfach ignoriert oder ob er mit der Zeichnung des Autos so etwas wie eine Entschuldigung zeigen wollte. Jedoch wird darauf nicht mehr eingegangen. Da hängt das für mich in der Luft.


Sven blickte nur kurz rauf und antwortete: „Das heißt ‚Heil Hitler‘.“
„Woher willst Du ’n das wissen?“, äffte Anton.
„Das hat mir mein Bruder gesagt. Der kann schon lesen.“
Wie alt sollen denn die Jungs sein? Ich finde das etwas an den Haaren herbeigezogen, dass Sven seinen Bruder gefragt hat und sich dann auch daran erinnert.
„Aha. Was steht da?“
„Heil Hitler.“
„Und was hat der?“
„Wer?“
„Na Hitler.“
„Weiß ich doch nicht. Wieso?“
„Na wenn der geheilt werden soll.“

:hmm: Das ist für mich zu erwachsen gedacht mit dem Wortspiel, einfach zu gewollt. Das könnte für mich eher dann extrem überspitzt als Satire funktionieren, aber als normales Gespräch zwischen zwei kleinen Knöpfen?
„So ‘n Quatsch, der ist nicht krank“, erwiderte Sven. „Das ist ein Gruß.“
So redet doch kein Kindergartenkind.


„Tut Dir was weh?“ fragte Anton.
„Nein“, entgegnete Sven: „Alles gut.“
„Was hat der an die Wand gemalt?“
Sven schaute zur Wand und sah ein Karo mit senkrechtem Strich in der Mitte. Dann schaute er sich um und flüsterte: „Mein Bruder sagt, das bedeutet Fotze.“
Da schreit der Vater die zwei größeren Jungs an und dann soll der noch die Eier in der Hose haben, stehenzubleiben, um was auf die Mauer zu malen? Ganz schön frech.
Danach sind die Kleinen wieder so oberschlau und wissen, dass das eine Fotze ist.
Mir ist das zu dick aufgetragen.


Anton lief zu seinem Vater, der sein Handy daraufhin einsteckte, aufstand und mit seinem Sohn an der Hand vom Spielplatz ging.
Also ist er noch so klein, dass er geführt werden muss. Aber so erwachsen reden, das ist z.B. auch nicht stimmig für mich

„Papa. Was bedeutet Fotze?“
„Wo hast du das Wort denn wieder her?“
„Aber was bedeutet es?“
„Ähm. Es bedeutet. Ähm. Es ist so wie, ähm, wie Vagina.“
„Wie bei Mama!“
„Ja.“
„Klingt aber wie Kotze.“

Das ist so die gleiche Schiene wie Heil Hitler - was für eine Krankheit hat er denn?

„Ja genau. Du und Deine Mutter. Bei euch kann er nur schwul werden.“
„Du bist so ein Arschloch“
„Und Du …“
Das Klatschen der Ohrfeige war laut.
Da wird häusliche Gewalt so mal nebenbei "dahingeklatscht", das ist mir dann einfach zuviel an Konflikten.


„Du weißt doch, dass wir uns öfter streiten“, redete die Mutter beruhigend auf Anton ein, als sie ihn Bett-fertig machte. „Das hat nichts mit Dir zu tun. Das weißt Du, oder?“
Sehr beruhigend :D


„Hey, Großer“, sagte der Vater, als er herein kam. „War das ein schöner Tag?“
Muss ja so sein, wenn der Vater der Mutter eine scheuert. Also da werden ja extrem dumpfe Eltern gezeichnet.

Vielleicht bin ich so kritisch, weil ich zwei Kinder großgezogen habe, die recht fit waren für ihr Alter, aber so eine Konversation hätte ich von denen im Sandkastenalter nie gehört. Also da geht es nicht um die Inhalte, sondern das Registrieren und Weiterverarbeiten dessen, was sie mitbekommen habe.

Deshalb und auch wegen der Schwarzweißmalerei, wie die Eltern gezeigt werden, kann ich leider mit dieser Geschichte nicht so viel anfangen.

Liebe Grüße
bernadette

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pantoholli,

dein Geschichte lässt mich etwas ratlos zurück. Mir geht es wie bernadette. Die Dialoge zwischen den Kindern kommen mir sehr künstlich vor. Konstruiert auch, dass Sven plötzlich ein Stück Kreide findet und zu (einer?) Wand (welcher?) rennt und Unterricht im Lesen gibt.

Auch die Eltern sind mir ein Rätsel. Wolltest du deren Unfähigkeit zum Erziehen demonstrieren oder soll das mehr oder weniger humoristischer Alltag sein?

"Es ist alles gut", sagte der Vater. "Jetzt schlaf! Gute Nacht."

Von wegen gut. Armer Anton!

Freundlich-kritische Grüße
wieselmaus

 
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Ganz kurz nur, pantoholli:
Für mein Gefühl solltest du den Titel noch einmal überdenken.
Möglicherweise ist „Schmiere“ ja eine regionale Varietät. (Wogegen allerdings meine Google-Recherche spricht). Ich persönlich assoziiere damit alles Mögliche, nur nicht Schmiererei im Sinne von Gekritzel, Farbe an einer Wand, usw.
Ich kenne das Wort vor allem als Bezeichnung für z.B. (Maschinen-)Schmierfette oder für die, äh … Substanz, die um den Olmützer Quargel und ähnliche Stinkekäsesorten drumrum ist.

Aber vielleicht verwendet ihr das Wort in Deutschland wirklich anders als wir in Ö-Land. :D

 

„Aha. Was steht da?“
„Heil Hitler.“
„Und was hat der?“
„Wer?“
„Na Hitler.“
„Weiß ich doch nicht. Wieso?“
„Na wenn der geheilt werden soll.“

Ja, kindliche Logik kann messerscharf sein,

lieber pantoholli,

wie das Filetstück Deiner Geschichte zeigt. Da werden Wörter und Verbindungen aufgenommen und vom Kind in angemessener Weise verwendet und jeder wird dann mit "Eier-" oder einem "Wasserkopp" begrüßt. Aber warum diese durchgängig gepflegte, übertrieben Höflickeit von

„Du sollst Dich entschuldigen!“
bis
„Papa kommt noch und sagt Dir gute Nacht.“, sagte die Mutter, …
(wobei beim letzten Zitat der Punkt am Ende der wörtl. Rede entbehrlich ist. )

Solche und andere Flüchtigkeiten, kommem öfters vor im Text wie hier in der Variante

… und rief: „Fotze“. Dann lief ...
Musstu noch mal durchsehn). Auch knubbeln sich am Anfang Possessivpronomen
... rief Anton und lief zu seinem Papa, der auf einer Bank saß.
„Dann sag ihm, er soll sich entschuldigen“, entgegnete sein Vater ruhig, ohne von seinem Handy aufzublicken.
wo es gelegentlich ein einfacher Artikel täte.

Hier ist ein Komma nachzutragen

Als er sich umdrehte[,] sah er, wie seine Eltern streitend in die Küche gingen.

… als sie ihn Bett-fertig machte.
Ein Wort „bettfertig“, wie gleich auch „hereinkommen“
, sagte der Vater, als er herein kam.

Und beim Titel wäre das Partizip eine Lösung, der Art "Wandgeschmiere".

Gern gelesen vom

Friedel,

der schon manchmal den Anglergruß zu hören meint ...

 

Hallo pumpkin

...darüber hinaus kann ich die Charaktere nicht wirklich leiden. Anton ist ziemlich nervig und der Vater ist tatsächlich ein Arschloch. Ich wollte ihm auch eine knallen...
Danke! Das sagt mir, dass ich es so geschrieben habe, wie ich mir diese Familie vorstelle.
Für mich ist der Text leider nicht sehr spannend,...
Das widerum, muss ich mir als Autor ankreiden lassen. ok - da muss ich nochmal drüber nachdenken.

Danke für die Textkorrekturen - die habe ich gleich eingearbeitet.

Hallo janehumphries

Ich finde deinen Text sehr amüsant. Obwohl - oder gerade weil - er so verdammt nah an der Realität ist.
vielen Dank!
Ein wenig fehlt mir aber die Quintessenz.
Nach den Kommentaren kann ich das verstehen. Da muss ich aber erst nochmal sinnieren, wie/ob ich das anders rausholen kann.
Das würde ich streichen. So wie du den Vater darstellst, ist ihm das schnurz. Außerdem ersparst du dir so das Hin- und Herrennen der kleinen und großen Jungs.
Danke für den Hinweis, ich habe den Vater an der Stelle noch wortkarger gemacht (ich hatte ihn doch echt "bitte" sagen lassen :)). Aber das mit dem Hin-und herrennen lasse ich drin, denn ich denke, so muss das auf nem Spielplatz sein. Außerdem werden Kinder ständig aus ihrem Tun durch solche (sinnlosen?) Erwachsenen-Rufe rausgerissen, das gehört dazu.

Die "Vagina"
Einerseits verstehe ich Deine Anmerkung. Andererseits: mein Kleiner ist knapp 3, kennt das Wort Vagina sehr wohl und würde mit "Mumu" eher eine Kuh verbinden. Aber das hängt wohl ganz von den Eltern ab. Ich überlege noch... vorerst lasse ich Vagina noch im Text stehen.

Ich hoffe, du konntest etwas mit meinen Anmerkungen anfangen.
Auf jeden Fall :)

Hallo bernadette

nach dem Lesen habe ich mich zuerst gefragt, ob der Autor Erfahrung im Umgang mit Kindern im Sandkastenalter hat.
so halb :)
Für mich sind die Zusammenhänge - Setting, Sandkasten, Dialoge, Rückschlüsse - nicht stimmig.
Ja, mit den Dialogen bin/war ich mir auch noch nicht ganz sicher, ob das "kindlich" genug ist. Aber manche Stellen kommen bei anderen Lesern ja ganz gut an. Ich gehe das später nochmal mit etwas Abstand durch - vielleicht kann ich den "intelektuellen" Anteil der Kind-Dialoge etwas entschärfen.
Bei der Szene wird mir nicht klar, ob Sven die Aufforderung mit der Entschuldigung einfach ignoriert oder ob er mit der Zeichnung des Autos so etwas wie eine Entschuldigung zeigen wollte.
Er ignoriert es einfach, bzw. hat das schubsen als Reaktion auf seine Aktion akzeptiert. (Das Anton vorher ne doofe Petze war, ignoriert er auch) In meiner Beobachting haben kleine Kinder mit Schubsen weniger ein Probleme als Erwachsene. Meiner ist 2 und ein paar Monate, er redet also noch nicht in ganzen Sätzen. Und die Körperlichkeit ist oft noch die einzige Möglichkeit sich auszudrücken. Ich denke das ist für Kinder "normaler" - kommt aber bestimmt auch aufs Kind drauf an.
Ich finde das etwas an den Haaren herbeigezogen, dass Sven seinen Bruder gefragt hat und sich dann auch daran erinnert.
Also ich bin immer wieder erstaunt, was Kinder sich alles merken - und auch wie lange. So ein großer Bruder hat schon Einfluß auf einen kleinen Bruder (das kann ich als kleiner Bruder aus Erfahrung sagen).
Da wird häusliche Gewalt so mal nebenbei "dahingeklatscht", das ist mir dann einfach zuviel an Konflikten.
Ich wollte mit dem Fokus auf dem Kind bleiben. Daher wird das nicht in der Geschichte verarbeitet. Und Anton klärt da auch keiner auf - die Eltern beruhigen ihn nur (oberflächlich). Letztendlich bleibt er allein mit der Verarbeitung. Ja - er sollte es nicht sehen - sieht es aber trotzdem.
Also da werden ja extrem dumpfe Eltern gezeichnet.
Ja. Sowas soll es geben. Ich will das keinem (Kind) Wünschen.
Ich denke gerade hier im Forum tummeln sich sehr reflektierte Menschen. Leider ist das da draußen in der Welt nicht immer der Fall.
...aber so eine Konversation hätte ich von denen im Sandkastenalter nie gehört.
Das spricht für Dich ;) Ich hoffe, so erlebe ich meinen auch nie!

Hallo wieselmaus

Die Dialoge zwischen den Kindern kommen mir sehr künstlich vor.
Wie schon bei bernadette erwähnt, werde ich mir das mit etwas Abstand nochmal anschauen. Mal sehen, ob ich das etwas kindlicher hinbekomme.
Auch die Eltern sind mir ein Rätsel. Wolltest du deren Unfähigkeit zum Erziehen demonstrieren oder ...
kein "oder" - genau das.
"Es ist alles gut", sagte der Vater. "Jetzt schlaf! Gute Nacht."
Von wegen gut. Armer Anton!
Nach den Kommentaren hier, überlege ich, ob ich Anton doch lieber Kevin nennen sollte. Aber eigentlich ist mir das dann zuuuu viel Klischee.

Hallo ernst offshore

Für mein Gefühl solltest du den Titel noch einmal überdenken.
Ich nehme Friedels Vorschlag an, und nenne die Geschichte in "Wandgeschmiere" um. Danke - ist mir gar nicht so aufgefallen.

Hallo Friedrichard

Aber warum diese durchgängig gepflegte, übertrieben Höflickeit ...
Das ist der Versuch der Eltern, doch noch eine anständige Erziehung hinzulegen.

Musstu noch mal durchsehn
Hab ich - hab auch noch manches selber gefunden - juhu :)
Danke für die Richtungsweisung.

An alle: Danke für's Lesen und Kommentieren. Euer Hinweise sind, wie immer, sehr wertvoll.

 

Hallo pantoholli

Ich mache meinen Eindruck mal am Dialog der Kinder über Hitler fest. Ich fand das als Kinderdialog eher unplausibel, dachte, das ist der Autor, der hier erzählt, eine Art Pointe. Aber auch schon vorher hatte die Geschichte für mich etwas Konstruiertes, Gewolltes. Auf der anderen Seite ist mir aber nicht klar geworden, was genau die Erzählabsicht dieses Textes ist. Kinder schnappen Wörter auf, was manchmal unangenehm ist. Um die Beziehung der Eltern steht es nicht gut. Wie wird das miteinander verknüpft? Es wäre ja eine Idee zu zeigen: Die einen Wörter liest Anton an der Wand (Heil Hitler), die anderen (Fotze) hört er zuhause. Und dann könnte man sich Gedanken dazu machen. Aber das ist hier ja nicht der Fall, für mich ist diese Hitler-Fotze-Kotze-Abfolge beliebig, auch das "Heil Papa" kann nicht in dem Sinne funktionieren, dass Anton seinem Vater Besserung (weniger Streit oder so) wünscht, da er ja gelernt hat, dass das nur ein Gruss ist. Ich konnte da nicht hinter den Text blicken.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo pantoholli,
Manchmal denke ich, was wohl die Menschen in dreihundert Jahren denken, wenn sie längst vergangene Wandschmierereien entdecken und dann hoffe ich, dass sie den Müll, den wir dort heute lesen müssen, in bester Absicht inhaltlich verklären, so wir du es vielleicht mit deiner Geschichte wolltes. Aber ausgerechnet zwei Kindergartenkinder müssen diese Aufgabe erfüllen. Das funktioniert nicht. Klar sie plappern Wörter nach, das stimmt, aber warum. Weil sie entdecken, dass ungehörige Wörter Emotionen bei anderen auslösen, die sie im Gegensatz dazu, nicht empfinden. Letztlich lernen sie dadurch, dass sie etwas bewirken können und das macht ihnen Spaß, sie wiederholen die Wörter.
Der moralische Erwachsene hebt jetzt den Finger und erklärt dem Kind Halbwahrheiten. Die Tragik erschließt sich dem Leser eigentlich nur durch den Streit der Eltern. Eltern streiten vor dem Kind, wissen eigentlich, das das schädlicher ist, als das Wort Fotze in den Mund zu nehmen, und verletzten ihr Kind seelisch. Auch wenn sie hinterher ihrem Kind wieder erklären, dass es geliebt wird, hat es doch nur eins gelernt, wegen mir streiten sich Mama und Papa.

„Papa, Papa. Sven hat mich gehauen“, rief Anton und lief zu seinem Vater, der auf einer Bank saß.
„Dann sag ihm, er soll sich entschuldigen“, entgegnete der Vater ruhig, ohne vom Handy aufzublicken
Das ruhig würde ich weg lassen, das impliziert, dass der Vater souverän ist, tatsächlich ist er aber teilnahmslos, obwohl sein Kind gerade geschlagen wird.
Fazit: 2 brisante Themen, unglücklich verstrickt.
Liebe Grüße
GD

 

Hallo Peeperkorn
und hallo Goldene Dame

Danke für Eure Meinungen, auch wenn ihr die Geschichte nicht gut fandet.
Es ist mein erster Versuch mit Kind-Dialogen. Das soll keien Entschuldigung sein, aber eine Erklärung :)
Vor auch in den vorigen Komentaren, werde ich mir die Dialoge mit etwas ABstand nochmal anschauen.

Danke fürs Lesen und Kommentieren
Gruß
pantoholli

 

Hallo pantoholli

Ich nehme mal an, dass da eine gute, wahrscheinlich sogar pädagogische Absicht hinter dem Text steckt, aber ehrlich gesagt ist das alles wenig durchdacht, uninspiriert und nicht einmal besonders lustig. Gerade Texte, die satirisch oder humorvoll wirken sollen, müssen verdammt gut durchdacht werden. Was passiert, wer ist beteiligt und warum? Die Figuren müssen ausgearbeitet und erkennbar sein, was mit Kindern vermutlich noch schwieriger ist. Vielleicht gelingt er dir was draus zu machen, wenn du zum Kern zurückkehrst und dir überlegst, was du willst. Mir erschließt sich das nämlich nicht. Da gibt es Nazischmierereien und Kinder, die damit spielen und Eltern, die versuchen darauf zu reagieren, aber was noch und wozu?

Hört sich jetzt alles nicht so ermutigend an, aber den Mut mit einem solchen Sujet etwas zu versuchen, finde ich schon ehrenwert. Auch wenn die Dialoge meistens nicht natürlich wirken, ist das Grundgerüst doch handwerklich ordentlich.

Ein paar Stellen, die mir aufgefallen sind:

Sven schaute zur Wand und sah ein Karo mit senkrechtem Strich in der Mitte. Dann schaute er sich um und flüsterte: „Mein Bruder sagt, das bedeutet Fotze.“
das ist weit hergeholt, glaube ich einfach nicht.

„Papa. Was bedeutet Fotze?“
„Wo hast du das Wort denn wieder her?“
„Aber was bedeutet es?“
„Ähm. Es bedeutet ... Es ist wie, ..., wie Vagina.“
„Wie bei Mama!“
„Ja.“
also echt? seine Mama hat ihm ihre Körperteile gezeigt und sie benannt? Klar, wenn man solche Fragen gestellt bekommt, wird es schon eng und ich habe keine Ahnung, was ich sagen würde, insofern ist das eine interessante Stelle.

„Ja genau. Du und Deine Mutter. Bei euch kann er nur schwul werden.“
„Du bist so ein Arschloch!“
das wäre so eine Stelle, wo du ihn deutlicher kennzeichnen könntest, seine Haltung usw.

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Isegrims

Hört sich jetzt alles nicht so ermutigend an, aber den Mut mit einem solchen Sujet etwas zu versuchen, finde ich schon ehrenwert.
Danke, das habe ich gebraucht :)
...seine Mama hat ihm ihre Körperteile gezeigt und sie benannt?
Also ich dachte da z.B. an "KindergartenCop" (Zitat eines Kindergartenkindes aus dem Film: "Jungs haben einen Penis, Mädchen eine Vagina" - https://www.youtube.com/watch?v=GjOL2sSYKM0 )
Die Kleinen wissen schon ziemlich genau, was das ist.
aber ehrlich gesagt ist das alles wenig durchdacht, uninspiriert und nicht einmal besonders lustig.
Ich wollte gar nicht lustig sein. Das macht es aber vielleicht schlimmer :D
Vielleicht gelingt er dir was draus zu machen, wenn du zum Kern zurückkehrst und dir überlegst, was du willst.
Ja - das bringt mich auf eine Idee.. Das mit dem "mein Bruder hat gesagt" habe ich vielleicht wirklich einmal zu oft drin. Das werde ich ändern... (work in progress)

Danke für Deinen Kommentar
Gruss
pantoholli

 

Hallo pantoholli,

als ich ein kleines Mädchen war, schnappte ich im Kindergarten zum ersten Mal das Wort "Arschloch" auf. Als mein Dad mich dann abends abholte, begrüßte ich ihn freudestrahlend mit den Worten "Hallo Arschloch!". Ich war damals vier oder fünf. Meine Eltern erzählen mir das immer noch lachend, weil der Gesichtsausdruck meines Vaters wohl sehr witzig gewesen sein muss ;) Damals wusste ich nicht, was das Wort bedeutet, erst, als er es mir erklärt hat. Und das ist auch mein Kritikpunkt an deiner Geschichte. Das Wortspiel mit "Heil Hitler" fand ich noch sehr amüsant. Hätte den damals mal wirklich einer geheilt ... Aber was sich da aus dem Wort "Fotze" (ich hasse es so sehr!) entwickelt, kann ich nicht nachvollziehen. Okay, Anton weiß nicht, was das Wort bedeutet. Aber Sven erklärt ihm, dass es schlimmer ist als "Scheiße". Dann erklärt sein Vater, es stünde für "Vagina", mehr oder weniger. Warum zeigt dieser Junge dann seiner Mutter zwischen die Beine (was ich an sich schon eher verstörend finde) und benutzt genau dieses Wort? Mag er seine Mutter nicht? Eigentlich klingt davon nichts in deinem Text mit. Was ich sagen will: Wenn ein Kind seine Mutter mag, zeigt es dann mit dem Finger auf sie und benutzt ein Wort, das wohlwissend schlimmer ist als "Scheiße"? Das verstehe ich nicht.

Auch der Streit zwischen den Eltern kommt mir zu plötzlich, das ist mir irgendwie zu plakativ. Vielleicht fehlt mir hier ein bisschen die Familiendynamik, irgendetwas zwischen den Zeilen, Blicke oder Berührungen, die erklären, was zwischen den Eltern nicht stimmt.

Den letzten Satz wiederum finde ich gut, da greifst du schön die Anfangsszene wieder auf. Und ich finde dieses Verhalten auch glaubwürdig. Er hat noch keine Ahnung, wer Hitler war, was es mit diesen Worten genau auf sich hat und benutzt sie so, wie sie ihm sinnvoll erscheinen.

Liebe Grüße
RinaWu

 

Hi pantoholli,

Anton ging zurück zum Buddelkasten, schubste Sven von der Kante und sagte: „Du sollst Dich entschuldigen!“
Ja, das gefällt mir. Das bleibt aber leider das einzige, was mir so wirklich gefällt. :Pfeif:

"Ey!", Sven drehte sich zur Seite und fand ein Stück Kreide im Sand.
"Ey!" (PUNKT) Sven drehte sich zur Seite und fand ein Stück Kreide im Sand.

„Und was hat der?“

„Wer?“

„Na Hitler.“
Da frage ich mich, wie alt die Burschen sind.
Dass er weiß, dass Hitler ein „er“ ist, finde ich merkwürdig, bzw. schon unglaubwürdig. :(

„Nein“, entgegnete Sven: „Alles gut.“
Da ist dir ein Doppelpunkt hingehüpft.

„Ja genau. Du und Deine Mutter. Bei euch kann er nur schwul werden.“

„Du bist so ein Arschloch!“
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Und dass er direkt so ausflippt und so etwas sagt … Hm.

„Und Du …“
„Und du …“

Ich werde nicht so recht warm mit deiner kleinen Geschichte.
Irgendwie fehlt mir da was. Das Besondere. Spannung. Ein richtiger Konflikt.
Das, was du schreibst, ist Alltag, wie er in zigtausenden Familien vorkommt.

Ich kann mich auch nicht mit deinen Figuren anfreunden, nicht mitfühlen, mitfiebern.
Zudem finde ich die Kinderdialoge nicht „echt“.
Wahrscheinlich habe ich jetzt viel wiederholt, was schon gesagt wurde.

Sorry. Wünsche trotzdem einen schönen Abend!

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Moin pantoholli,

es ist mehr oder weniger alles schon gesagt worden, was mir zu deiner Geschichte ein- und aufgefallen ist. Gekünstelte Dialoge, die kein Gör im Sandkastenalter von sich geben würde, der Plot ist mir zu dünn und ich erkenne nichts, dass mich irgendwie mitnimmt oder hängen bleibt.
Ok, technisch ist die Geschichte gut gemacht (man sollte schließlich nicht vergessen, wie schwer es für einen Erwachsenen ist, wie ein Kind zu schreiben/reden) und ich konnte sie in einem Schwung durchlesen. Aber ansonsten fürchte ich, konnte sie bei mir auch nicht viel aussagen.

Trotz der bedrückenden Kritik einen hoffentlich schönen Abend wünscht der EISENMANN (der sich an Kindergeschichten nicht rantrauen würde! Von daher Extrapunkte für das schwierige Sujet!!;))

 

Hallo Pantoholli,

die Geschichte scheint sich um Gedankenlosigkeit der Menschen im Umgang miteinander und speziell mit Kindern zu drehen. Wenn dem so ist, kommt die Aussage nach meinem Gefühl nicht deutlich genug raus. Bei der Sandkastenszene zeigt sich, dass Papa kein großes Interesse an Beschäftigung mit dem Kind hat. Der Heil Hitler-Joke ist für mich etwas abgedroschen und passt nicht so gut zur Altersgruppe. Kinder brauchen erst Mal eine genauere Vorstellung über den Scheitelkasper, bevor sie das Grauen mit Kalauern kaschieren. Wir hatten da so einen Spruch mit Heilkräutern , da war ich um die 10 Jahre.
Votze als Bezeichnung der Vagina, stellt den Helden in sehr asoziales Licht. Wenn du das wolltest - okay! Dass Mama eine Vagina hat, weiß der Kleine wohl aus dem frühsexuellen Aufllärungsunterricht. Ich habe das erst später gelernt, aber die Zeiten ändern sich nun Mal.

Irgendwie stört mich irgendwas. Ich erkenne keine klare Linie. Auch gibt es keinen echten Sympathieträger. Vielleicht der Junge als Opfer dämlicher Eltern? Funktioniert auch nicht bei mir. Der Witz mit HEIL und die Fäkalisierung der Vagina schlagen auch keine guten Bogen.

Davon angesehen, ist es ganz gut geschrieben. Ich habe den Eindruck, Du hast nur während des Schreibens den Fokus verloren.

Schönen Gruß
Kellerkind

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Pantoholli,

nachdem Du schon eine Menge von Punkten in den anderen Kommentaren gehört hast, möchte ich mich auf zwei Sachen beschränken. Erstens ist Recherche vor jeder Textarbeit eine gute Sache. Damit die Figuren in einer KG authentisch klingen, muss man sich mit der Personengruppe ein bisschen befassen, seien es Kleinkinder, Bauarbeiter, Sozialisten, Literaturkritiker oder die Hells Angels. Verzichtet man auf die Recherche, dann nur, wenn man ohnehin Tag für Tag mit solchen Menschen zu tun hat und einfach weiß, wie die reden.

In Deinem Fall hättest Du genauer schauen müssen, wie sich Kinder in dem Alter unterhalten. Dann wäre Dir aufgefallen, dass sie so nicht reden.

Zweiter Punkt: Nicht jede spontane Idee für eine KG lässt sich umsetzen. Ich frage mich, wie der Entstehungsprozess dieser Geschichte war. Wie viel Zeit hast Du darauf verwendet, Dir einen Plot zu überlegen. Ich denke, Du unterschätzt, wie wichtig so etwas ist. Deine Geschichte hat zwar eine Reihe von zusammenhängenden Ereignissen und am Ende sogar so etwas wie eine Pointe, aber das ist viel zu dünn. Das lohnt nicht, niedergeschrieben zu werden, jedenfalls meinem Empfinden nach.

Meine Empfehlung lautet: Schreib nicht die erstbeste Idee auf, die Dir durch den Kopf geht, sondern stell Dir das ganze als Film vor, den Du im TV sehen würdest. Was könnte man daran verändern? Wie wirkt das Ganze auf den Zuschauer/ Leser. Wann ist er bestürzt, wann überrascht, wann lacht er?

Leichtfertig geschriebene Texte erzeugen bei Lesern schnell Unmut, denn sie erzeugen den Gedanken, dass der Autor die Zeit des Lesers mit einem unreifen Produkt verschwendet. Das sollte man seinem Leser nicht antun. Wenn ich beispielsweise sehe, dass Du das du und dir großschreibst, obwohl es die gesprochene Rede ist und kein Brief, frage ich mich schon, wie gründlich Du an dem Ding gearbeitet hast.

Gruß Achillus

 

Hey pantoholli,

wurde schon viel gesagt und ich muss das jetzt nicht auch noch mal sagen. Deshalb nimm dies :).

„Dann sag ihm, er soll sich entschuldigen“, entgegnete der Vater ruhig, ohne vom Handy aufzublicken.
Anton ging zurück zum Buddelkasten, schubste Sven von der Kante und sagte: „Du sollst Dich entschuldigen!“

Sehr schön!

Als Anton ankam, malte Sven schon ein Auto mit der Kreide an die Wand. „Weißt Du, was das da ist?“, fragte er und zeigte auf etwas weiter oben an der Wand.

Du - klein, und zwar immer in der wörtlichen Rede. Da ist noch bisschen was zum ändern im Weiteren.

Sven blickte nur kurz rauf und antwortete: „Das heißt ‚Heil Hitler‘.“

Wegen der Optik '." sieht einfach nur doof aus. Doppelpunkt oder kursiv fände ich einfach ansprechender.

„Es ist alles gut“, sagte der Vater. „Jetzt schlaf! Gute Nacht.“ Er schaltete das Licht aus.
Anton drehte sich zur Seite und bevor er die Augen schloss sagte er: „Heil Papa.“

Ja, so aufgeschnappte Wörter, da kann wohl jeder aus eigener Erfahrung was erzählen. Und richtig peinlich werden kann es auch. Ich hätte es übrigens besser gefunden, diesen Elternstreit da nicht noch mit reinzunehmen (neues Thema, aber keine wirklich, eigene Szene). Anton könnte es auf dem Nachhauseweg bei einer fremden Frau ausprobieren. Ich denke auch, Du sollstes die Geschichte so schmal wie möglich halten, weil ja eben nicht allzuviel drin ist ;).

Beste Grüße und Danke für deine Geschichte, Fliege

 

Hallo,
so langsam muss ich mal meine Kommentare beantworten...
vorab schonmal Danke an alle Leser!

Hallo RinaWu

Auch der Streit zwischen den Eltern kommt mir zu plötzlich, das ist mir irgendwie zu plakativ.
Ich wollte den Streit aus Sicht des Jungen beschreiben, daher fehlt die Erkläung dazu. Klar - wegen dieser Kleinigkeit soo zu streiten, ist nicht plausibel. Mein Hintergedanke dabei war, dass die Eltern schon alleine Probleme haben, und solche Situatinen das Fass zum überlaufen bringen. Naja, und ich wollte etwas als "Aufhänger" für das "Heil Papa" am Ende.
Den letzten Satz wiederum finde ich gut, da greifst du schön die Anfangsszene wieder auf.
Das war die Idee, danke.

Hallo GoMusic

Das bleibt aber leider das einzige, was mir so wirklich gefällt.
na immerhin :)
Ich werde nicht so recht warm mit deiner kleinen Geschichte.
Und das, bei den kalten Temperaturen. Sorry.

Hallo Eisenmann

es ist mehr oder weniger alles schon gesagt worden, ...
Ja, sehe ich auch so :)
Trotz der bedrückenden Kritik einen hoffentlich schönen Abend
Glühwein hilft auch.

Hallo Kellerkind

Irgendwie stört mich irgendwas.
Ich denke, das ist das Sammelsurium der Meinungen.
Davon angesehen, ist es ganz gut geschrieben. Ich habe den Eindruck, Du hast nur während des Schreibens den Fokus verloren.
Danke! Das mit dem Fokus stimmt wohl - ich habe, um die Grundidee zu schließen, den Bogen wohl etwas zu groß gezogen.

Hallo maria.meerhaba

Ich bin kein Fan davon, eine Geschichte mit einem Dialog zu starten. Das ist meistens so, als würde man den Leser dazu zwingen, in die Geschichte einzutauchen.
Das ist neu für mich - eine Kritik daran, dass der leser in die Geschichte eintaucht :D
Aber gut, da denke ich mal bei der nächsten Geschichte drüber nach.
Die Geschichte macht Spaß, aber für mich hat sie einfach keinen literarischen Wert.
Schön, das es dir Spaß gemacht hat.

Hallo Achillus

... sondern stell Dir das ganze als Film vor, den Du im TV sehen würdest.
guter Tipp, danke!
Wenn ich beispielsweise sehe, dass Du das du und dir großschreibst, ...
Ich glaube, das ist mir jetzt erst bei den Kommentaren hier wirklich bewusst geworden. Jahrzehnte-lang habe mir das große D bei Du und Dir angewöhnt, es fällt mir so richtig schwer, das klein zu schreiben. "Bis eben" wäre mir das bei 100-mal Korrekturlesen nicht aufgefallen.
... frage ich mich schon, wie gründlich Du an dem Ding gearbeitet hast.
Ich gebe zu, die Geschichte ist vom Gedanken "mitmachen ist alles" für die Challange getrieben. Insofern, ja, es ist eher eine Übung für mich, auch mit etwas Zeitdruck. Andere Dinge, die ich shreibe, haben eine andere Motivation. Interressant, dass man das so rauslesen kann. (Bin ich halt doch ein Amateur beim Schreiben!)

Hallo Fliege

wurde schon viel gesagt und ich muss das jetzt nicht auch noch mal sagen. Deshalb nimm dies :)
Danke für "dies"!

 

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