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Waf

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10.12.2003
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WAF

Eher selten, aber manchmal doch geschieht es, daß man sich als eingefleischter Hammenser wie ein Großstädter, gar weltläufig und erfahren vorkommt.
Insbesondere ist das der Fall, wenn man im Auto sitzt und vor sich ein Fahrzeug hat, welches im Nummernschild die Buchstabenfolge „WAF“ trägt.
Führer eines solchen Boliden legen gewisse Eigenarten an den Tag. So pflegen sie auf Straßen, die so seltsame runde Zeichen an der Seite haben, auf denen “60“ steht, grundsätzlich mit 45 Kmh durch die Gegend zu eiern. Das auch noch mit weit aufgerissenen Augen, die einen Ausdruck zwischen Erstaunen und kaltem Entsetzen haben.
Das Kaos kulminiert vollends, so sich die inzwischen zur Autoschlange mit dem „WAFler“ in Front angewachsene Truppe, Lützows wilder verwegener Jagd im Spargang gleich, einem Kreisverkehr nähert.
Das WAFlerische Frontfahrzeug beginnt damit, erst einmal links zu blinken (wenn überhaupt), denn irgendwie scheint der Fahrer an eine Autobahnauffahrt erinnert zu sein, und da war das ja auch sehr kompliziert. Dann wird voll auf die Bremse gelatscht, denn von rechts nähert sich auf der nächsten Einfahrt ein Wagen. Plötzlich: Kavaliersstart, durchdrehende Reifen, zweimal, immer noch links blinkend, im Kreis herum und dann, natürlich zur falschen, Ausfahrt raus, rechts rann und irgendwo angehalten. Puh- erstmal den Schweiß abwischen.
Davon mal abgesehen, wer einmal erlebt hat, wie beim Abbiegen in einen Kreisverkehr einem ein Fahrzeug mit einem WAFler und den oben beschriebenen weit aufgerissenen Augen und schreckenstarren Gesicht von rechts entgegen kommt, der weiß, was ich meine. Wirklich, echt erlebt.
Immer wieder beliebt ist das Anhalten und nach dem Weg fragen, vor allem direkt an der Einfahrt zum Kreisverkehr und auch gerne gesehen vor gerade grün gewordenen Ampeln. Schon mitten auf der Kreuzung habe ich einen WAFler nach dem Weg fragen erlebt, das alles finde ich, ja sagen wir mal, zumindest eigenartig.
Andererseits, das mit dem Auskunft geben haben die WAFler nicht so ganz drauf. Einmal befand ich mich im tiefsten Ahlen und wollte zur Huesmannstraße. Todesmutig befragte ich einen des Weges kommenden Eingeborenen. Ein langes, tiefes Schweigen zunächst. Ich erwartete schon, die Ruhrgebietstypische Antwort: „Wat willstn denn da? Is do nix los. War auch ma da. Nix los.“ zu hören, aber welch Wunder! Der Native sprach: „Ja, da müssen se erst mal so zwei Kilometerchen da lang, un dann an die Ampel links, nee rechts, nee doch links. Un dann nach son paar hundert Meters da wo Alfons Schmitt wohnt, da noch mal links. Dann sin se da.“
Ich verzichtete darauf, den Eingeborenen darüber aufzuklären, daß, wenn ich wüsste, wer Alfons Schmitt wäre und wo er wohnte, ich es kaum nötig hätte nach dem Weg zu fragen, nein, ich bedankte mich höflich und fuhr zum nahegelegenen Bahnhof, um einen Blick auf den Stadtplan zu werfen. Und so fand ich meinen Weg.
Andererseits, fast hätte ich es vergessen, weiß ich jetzt so ungefähr, wo Alfons Schmitt wohnt, und das ist doch auch recht schön!

Emde´

 

Hallo emde und herzlich willkommen. :)

Ich weiß nicht recht, bei Deiner ersten Geschichte. Sie gefällt mir nicht wirklich. Sie scheint eine in meinen Augen etwas missglückte Mischung aus versuchter Satire und alltäglicher Erzählung zu sein, oft mit recht gestelzten Sätzen, möglichst vielen ungewohnten/Fremd/Lehnworten gespickt. Sie wirkt auf mich zu bemüht.
Interessante VOrstellung aber, dass es bie Euch, wo auch immer, die mit WAF sind. Bei uns sind das die mit REG. :D
Der Schluss ist ganz nett gewählt.
Du solltest den Text auch nocheinmal auf Fehler durchsehen

"Das Kaos kulminiert" Chaos, zum Beispiel.

schöne Grüße
Anne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Emde!

Ich sage es kurz und knapp. Mir ist deine Geschichte etwas zu alltäglich. Jeder von uns hat sich wohl schon über blöde Autofahrer aufgeregt. Deswegen enthält deine Story auch nicht all zu viele Überraschungen.

Der Titel "WAF" macht einen zwar neugierig, was das zu bedeuten hat. Doch da du es gleich in den ersten Zeilen auflöst, ist auch diese Frage schnell beantwortet. Ich stimme Maus zu, dass deine Aussage mit den Autofahrern mit Kennzeichen "WAF" auch nicht unbedingt lustig ist, da eben aus jeder Region völlige "Verkehrsdeppen" kommen.

Anm. d. Rede:
"WAF-ler" nennt man in Bayern Verkehrsdeppen.

Don

 

hey hey, ich wohn hier in WAF, d.h. Warendorf, bin hier geboren. Und was du da schreibst kann ich nun gar nicht bestätigen :D . Eigentlich fahrn se hier alle wie Sau, aber bestimmt nicht zu langsam:p

 

So, nach dem Weihnachtsstress
Hallo Anne und die Anderen, erst einmal schönen Dank dafür, daß man mich überhaupt wahrgenommen hat.
Aber jetzt zu den Kritikpunkten im einzelnen, und zwar von hinten nach vorn.

Phiele Veeler.
Zitat: "Das Kaos kulminiert" Chaos, zum Beispiel.

Ja, glaubst Du denn im Ernst, ich wüßte nicht, wie Chaos geschrieben wird? Das (bewußte) Falschschreiben von Worten kann durchaus Stilmittel sein (Arno Schmidt und Andere), was aber keine billige Entschuldigung sein soll, denn ich kann natürlich durchaus mal in die Grütze greifen und vloll dneben liegen. So habe ich in der aktuellen Kurzgeschichte in der Tat z. B. ein „n“ zuviel. Das „Kaos“ im vorliegenden Fall bedeutet allerdings die auch im Schrift- bzw. Druckbild klarzumachende Alliteration.
(Puh, schon wieder son Fremdwort, aber wie willst Du es denn bezeichnen, vielleicht: Gleichheitderanfangslautemehrererwörterartig?)

Orthographie und Grammatik.
Zitat: Interessante VOrstellung aber, dass es bie Euch, wo auch immer, die mit WAF sind.

Hm, argh, äh, ja, kein Kommentar, nur, wer sich aus dem Fenster lehnt, sollte zusehen, daß er oder sie nicht das Gleichgewicht verliert.

Zum Inhalt
Na klar, bei uns sind das die „WAF“, bei Euch die „REG“, in anderen Städten auch andere, meist ländliche Gemeinden, in Flensburg „DIE DÄNEN“ usw.
Deshalb ist das Ganze eben bei „Alltag“ gelandet, weil eben jeder dieses Phänomen kennt. Tatsächlich schwankte ich zwischen Satire, Alltag und Humor. Da ich es mit dem letzteren im allgemeinen nicht so habe, ich halte es mehr mit „Witz“, nicht zu verwechseln mit „Witzen“, und da es eben jeder kennt, ist das Ganze dann doch unter „Alltag“ erschienen. Im Übrigen bin ich als Neuling froh über jeden Hinweis, wo dem allgemeinen Konsens entsprechend was hingehört.
Gut, liebe Anne, ob es Dir gefällt oder nicht, ob Du es für eine „mißglückte Mischung“ hältst, das ist sicherlich eine Frage des persönlichen Geschmacks und als solche auf jeden Fall in Ordnung. Aber ich finde es schon spaßig, daß eine solch kleine Fingerübung, am Morgen nach der Fahrt zur Arbeit mit einer gewissen Wut im Bauch(von mir selbst mit ironischer Distanz beobachtet) in fünf Minuten runtergetippt, gleich drei Kommentare hervorruft. Na schön, so viel zu „bemüht“.
Im Allgemeinen (nun gut, im vorliegenden Beispiel nicht ganz) schreibe ich, wie ich rede. Also schon ein Grund, verschärft über die Kritik nachzudenken. Reden, sprechen, Sprache, ja. Natürlich passe ich meine Rede dem jeweiligen Adressaten an. Phielleicht (orthographisch valsch) waren hier andere Adressaten gemeint.
Und zum guten Schluß: Das war nicht meine erste Geschichte bei kg.de. Die ist nämlich ausgerechnet unter „Humor“ erschienen. So viel zur persönlichen Gradlinigkeit.
Nichtsdestotrotz (auch dieses Wort gibt es nicht, obwohl die Rechtschreibkotrolle nicht meckert, ist ein spaßig gemeintes Kunstwort von Kurt Tucholsky aus den zwanziger Jahren, weiß bloß heut kaum noch einer, also eigentlich ein Fehler) freue ich mich über jeden Kommentar.

Zu den beiden Dons
Zu „alltäglich“? Hm, was sollte denn Deiner Meinung nach unter „Alltag“ stehen? Aufregendes, spannendes, grusliges? Das stände dann aber meiner Meinung nach woanders. Alles Andere entnimm bitte den Zeilen oben.
Der Don aus Warendorf
Zitat: Eigentlich fahrn se hier alle wie Sau, aber bestimmt nicht zu langsam.
Ja klar doch, da sin se ja Platzhirschen, aber wenn die röhrenden Etwasse mal ins feindliche Ausland geraten, schaun se alle ganz muksch. (Oder heißt das mugsch?)
So, sollte ich Euch oder irgend jemandem sonst auf die Füße getrampelt oder einen zu schweren Säbel benutzt haben, dann schreibt es meiner Unerfahrenheit zugute. Aber schreibt es. Ich verspreche umgehend, den Schleifstein an die Klinge zu bringen und sie auf ein verträgliches Maß zu verdünnen. Schon allein meines Namens wegen.

Einen guten Rutsch und mit freundlichen Grüßen (nicht MfG, ich hasse den Aküfi, sprich Abkürzungsfimmel,)

Michael (Mike) Degenhart alias emde´
:p

 

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