Hallo @greenwitch,
jawohl, die Challenge hat mich hinter'm verstaubten Ofenrohr rausgelockt Ich habe letztes Jahr meinen Roman komplett überarbeitet und habe außerhalb dieses Projekts nur kleine Fetzen geschrieben, eher in Richtung Lyrik, deshalb kam hier von mir so lange nichts mehr. Aber es fühlt sich schön an, wieder mal in den Wortkriegerpool zu springen!
dass ich überlegt habe, ob es das "Ohr" wirklich braucht. Also nicht nur wegen der Logik (ja, man hört mit den Dingern), sondern eher, weil gerade die Bässe ja im ganzen Körper schwingen (wenn sie den gut sind).
Hast du recht.
@Novak hat das auch angemerkt, also ihr habt beide recht. Und ja, deine Überlegung gefällt mir und sie ist wahr, den Bass spürt man nicht nur im Ohr. Ich wollte damit beschreiben, wie alles für ein paar Sekunden die Form verliert, aber das funktioniert ohne das Ohr sogar besser. Danke euch.
Ja, Du beziehst es auf den DJ, oder? Aber der ist für mich (vergessliche Frau) schon zuweit weg. Ich habe jedenfalls mit meinen Augen "den" Fremden gesucht.
Valider Punkt. Vielleicht kann ich "den Fremden" einfach streichen. Was ich sagen will, sage ich dann auch.
Guter Bezug oder Quelle des Titels. Tue ich mich oft schwer mit, daher fällt mir immer auf, wenn eine Lösunge für mich passt.
Boah, richtig gut. Ich habe nämlich gefühlt ewig überlegt, wie ich diesen Text nenne. Entweder der Titel war mir zu kühl oder zu überladen. Und dann habe ich eben diesen hier gewählt - umso schöner, dass er für dich funktioniert.
Meinst Du wirklich denkt? Ich tendiere hier zu "glaubt". Ist das nicht auch immer so in bisschen "fishing for compliments", so ein wenig vorwarnen, ohne es ernst zu meinen
Ja, glauben trifft es vielleicht besser. Und klar, das "fishing" steckt da mit drin. Bitte sag mir, dass es nicht so ist, usw. Aber ich glaube, es ist manchmal auch so eine Mischform von inneren Zweifeln und dem Wunsch danach, dass dein Gegenüber dich wirklich sieht. Also dass man einerseits manchmal denkt, hey, ich bin echt kompliziert, vielleicht auch weil man sich mit den falschen Menschen umgibt, und aber tief im Inneren eigentlich denkt, hey, ich bin doch eigentlich ganz entspannt. Und natürlich ist diese Behauptung "ich bin so und so" auch eine Form des Abwehrens. Komm mir nicht zu nahe, denn ich bin kompliziert. Ich wollte hier ausdrücken, wie sie genau in diesem Moment zu sich kommt, wie sie merkt, dass sie gut ist, so wie sie ist und dass sie sich entspannen kann, wenn sie ein Gegenüber vor sich hat, dass sie wirklich sieht und diese Entspannung zulässt.
Du willst also vielleicht zeigen, dass Sie sich der Wirklichkeit bewusst ist, das wahre Leben ist oft anders. Aber irgendwie ist das schon ein ziemlicher Stimmungskiller. Für ein Happy End würde ich hier etwas mildern, es sie so in der "härte" schön finden lassen zum Beispiel.
Jep, ich finde diesen Kontrast schön und wichtig. Ich verstehe deinen Punkt, für mein Gefühl wäre ein weicheres Ende, auch in der Wortwahl, aber irgendwie zu viel des Guten. Es soll ja nicht völlig verklärt sein, sondern ich mag schon auch diese Wehmut, die da mitschwingt, die den Moment aber nicht schlechter machen muss, sondern vielleicht sogar kostbarer, bewusster.
Generell eine schöne Romantikgeschichte, mir etwas zu kurz, zu wenig, aber wahrscheinlich genau dass, was Du wolltest.
Wie oben schon beschrieben, ich bin gerade so ein bisschen auf dem "Fragmente-Trip", mich reizt das total, so kurz und klar zu schreiben und zu lernen, mit wenig viel zu erzählen, zumindest auf so kurzer Strecke. Aber freut mich, dass dir dieser kleine Ausschnitt dennoch gefallen hat
Liebe Grüße!
Hello again, @lakita,
Gar keine Frage. Aber ich fände es schöner, wenn du es eher als Vergleich benutzt. Denn mal ehrlich in flimmernder Luft wird man kaum als Mensch mit diesen unerträglich schlecht guckenden Augen Salzkristalle erkennen können. Mich hat der Wahrheitsgehalt dieses wirklich schönen Satzes gestört.
Genau das wollte ich nicht. Also explizit den Vergleich klarmachen. Denn ich glaube, das wird auch ohne deutlich, dass ich hier nicht sagen will, dass man die Salzkristalle in der Luft sehen kann. Sondern man sie eher spürt. Diese besondere Luft am Meer, wenn man weiß, überall hier schwirren diese kleinen Kristalle rum, legen sich auf die Haut, dass sie vielleicht glitzern würden wie Staub in einem Sonnenstrahl, könnte man sie wirklich sehen. Es ist also viel mehr eine Stimmung, als ein wahrhaftes Bild. Das aber explizit so auszuschreiben, möchte ich einfach nicht, das würde für mich die Stimmung killen.
Irgendjemand hat mir auch mal gesagt, man solle sich ruhig trauen, diese Stimmungsbilder nicht als Vergleich klar herauszustellen, sondern - wie du so schön sagst - sie mit einem gewissen Wahrheitsgehalt einfach niederzuschreiben. Dass das viel mehr macht im Kopf. Ja und das finde ich mittlerweile auch. Ist aber sicher Geschmackssache.
Der Leser begreift doch bereits nach dem ersten Satz, dem Kernsatz sozusagen, dass es gefunkt hat zwischen den beiden.
Aber das ist ja nicht alles, was dieser spezielle Absatz sagt. Er erzählt durch die Zusätze eben mehr. Über ihre Vergangenheit und darüber, wie sie vielleicht in Zukunft agieren, offener sind als noch vor diesem Treffen. Deshalb möchte ich das einfach nicht streichen. Für mich verdünnen diese Zusätze nicht, sondern sie malen ein runderes Bild, dass über die Sturzverknalltheit hinaus geht.
Du schilderst eine Person, die nur unter dem Vorbehalt der Vergänglichkeit, also mit gehörigen Abstrichen Glück empfindet.
Hmm, ich glaube, hier wird klar, wie unterschiedlich man das lesen kann. Für mich sind das keine Abstriche, für mich ist es das Bittersüße am Glück. Sie erlebt es bewusst, die Vergänglichkeit muss jedoch kein Abstrich für sie sein. Es steht im Text ja nirgendwo, dass sie diese Flüchtigkeit traurig macht. Es steht nirgendwo, dass es ihr dabei schlecht geht. In ihr breitet sich das Rauschen des Meeres aus, sie ist voll da, genießt, eben weil es so vergänglich ist, in vollen Zügen. Würde ich dieses Bittersüße aufweichen, ginge bei diesem kleinen Text jegliche Tiefe verloren, finde ich.
Und das müsste im Text viel deutlicher hervor blitzen. Erschaffe eine Prota, die das bereits vollendet schafft und schmeiß die Wehmut aus dem Text raus.
Ich finde, das tut es
Durchblitzen, meine ich. Ich möchte keine Geschichte erzählen, von jemandem, der irgendetwas vollendet schafft. Ich möchte erzählen, was da in ihr passiert, wie sie beide Seiten wahrnimmt, das WOW und die Vergänglichkeit. Und wie beides zusammen funktionieren kann. Ohne die Wehmut wäre mir das zu wenig.
Ich hoffe, du fühlst dich jetzt nicht allzu genervt durch mein Insistieren.
Nein, quatsch, dafür sind wir doch hier. Ich glaube nur, es wäre ein anderer Text, würde ich gerade diese von dir angesprochenen Stellen ändern. Und es wäre eben nicht mehr die Geschichte, bzw. sie hätte nicht mehr den Klang, den sie haben soll.
Liebe Grüße!
Liebe @Novak,
dein ganzer Kommentar - eine flauschige, warme Kissenburg. Danke dir!
Für mich passt die Wehmut, die der Text enthält, es schmälert nicht die Freude, sondern erhöht sie vielleicht gar?
Du sprichst mir aus der Seele
Wie du dann weiter schreibst, ja, ich denke auch, das ist personenbedingt. Ich persönlich bin da voll bei dir. Zu erkennen, wie flüchtig alles ist, vor allem aber diese kleinen Momente des Glücks, macht es für mich auch besonderer. Ist vielleicht eine melancholische Art, das Leben zu betrachten, da tickt jeder anders, aber ich empfinde da sehr ähnlich wie du.
Du schreibst sehr lyrisch, das ist mir schon früher aufgefallen. Zu solch kurzen Texten, zu solch kleinen Stimmungsbildern, die du ja auch so gerne schreibst, passt das alles sehr gut.
Und was ich auch noch bemerkenswert finde, du schreibst nicht überladen, nicht kitschig, , obwohl du dich wirklich traust, ordentlich ins Gefühl zu gehen, ist schon insgesamt sehr stimmig so.
Ich mag deinen Text wirklich sehr. Bin fast ein wenig verliebt. Echt.
Im Moment ist das irgendwie mein Ding. Ich mag das gerade sehr, die Kurzstrecke, dieses Reduzierte, das Andeuten. Liegt sicher auch daran, wie anstrengend das letzte Jahr war und mir manchmal schlichtweg die Energie fehlt, einen langen Text zustande zu bringen. Und da sind diese kleinen Fragmente kleine Retter, damit ich mich ausdrücken kann. Und tatsächlich auch eine gute Lernmethode, viel mit wenig zu erzählen.
Hach, das find ich richtig gut, genau das ist nämlich das, womit ich bei diesen Texten immer hadere. Es darf nicht so sein, dass durch die Kürze das Gefühl auf der Strecke bleibt. Im Gegenteil. Das ist jedes Mal die Herausforderung. Und wenn ich dich hiermit ein bisschen verliebt machen konnte, dann ist das einfach schön. Echt.
Schön, wie du hier anklingen lässt, dass sie es nicht leicht hatte in den letzten Jahren.
Danke. Genau das sind so Stellen, an denen ich lange sitze. Diese Sätze, die etwas über die Figuren erzählen sollen, ohne es explizit zu erzählen.
Und auch hier schön, wie du diese beiden Menschen über die Filme und warum sie diese jeweils mögen ein wenig charakterisierst.
Ja, auch hier, nur ein Andeuten, aber genau so war es gedacht. Freut mich sehr, wie du diesen Text liest. Da schwingt ja schon ein Wesenszug mit bei diesen Aussagen über den Lieblingsfilm. Und eben auch, dass sie vielleicht sogar sehr unterschiedlich sind.
Und auch wieder so ein schönes Spiel mit Rhythmus, Kontrasten, kleinen Wortmehrfachbedeutungen, wie in "Echt".
Auch hierüber freue ich mich riesig. Ich hab das früher nie so wirklich gemacht, auf den Rhythmus geachtet und so. Das mache ich erst, seit ich diese kurzen Dinger schreibe, weil man da auch besser mit arbeiten kann, finde ich. Und ja, damit wollte ich spielen. Rhythmus (Der Anfang, die Szene mit den Lieblingsfilmen, z.B.), Kontraste (gerade am Ende) und mit kleinen Rahmen (das hier ist flüchtig) oder Doppeldeutigkeiten. Toll, dass dir das aufgefallen ist.
Und das, das kann ihr keiner mehr nehmen, egal, wie alles ausgehen wird und wo der Fremde und sie irgendwann sein werden. Schön. Von daher volles Happyend.
Empfinde ich auch so
Also meinen Novaksegen hast du zu dieser wunderschönen kleinen Geschichte.
Danke, danke, danke, Novak, ich komme aus dem Schmunzeln gar nicht mehr raus.
Liebe Grüße!
RinaWu