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Vor ihrem Haus
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Vor ihrem Haus
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Moin @zigga,
uih, eine zigga-Geschcihte für die Mittagspause - grins. Ja, so bin ich ins Lesen gestartet, mit einem Lächeln.
Da hast Du echt ganze Arbeit geleistet, mir tut regelrecht der Bauch weh. Gefühlt würde ich für die Änderung der Tags von Alltag zu Horror plädieren. Das ist eine ganz fein beobachtete Situation, die wahrschenlich nicht mal so selten auftritt, unterschiedlichstes Personal, wechselnde Geschlechter und soziale Hintergründe, aber ja, das erschreckende ist die Alltäglichkeit solcher Abläufe. Und die Unfähigkeit der Beteiligten und auch der Unbeteiligten aus diesem sich abzeichnenden Kreislauf auszubrechen.
Ich habe an vielen Stellen gedacht, mh, würdest Du anders lösen, Wortwiederholungen und Satzanfänge, aber ich erinnere mich, das Du mal sagtest, Dir sei die Geschichte viel wichtiger. Ja, dieses ist ein gutes Beispiel (absolutr positiv gemeint) dafür, ich mag da jetzt auch icht drin rum stochern, vielleicht nach ein paar Tassen Beruhigungstee.
Nun sind wir ja hier bei den Wortkriegern, ich habe also schon auch versucht analytisch zu lesen. Und nun überlege ich die ganze Zeit, wann mir klar war, worauf es hinausläuft. Eigentlich denke ich, sofort, als diese beiden so entgegen gesetzten Personen auf dem Parkplatz ankamen. Gefühlt konnte Dein genaues Hinschauen, nur diesen Rückschluss zulassen. Und ich denke, dass es mir so gefällt, denn es zieht mich durch die andererseits so alltägliche Welt der beiden, lässt mich hoffen und dennoch zweifeln. Also habe ich wieder etwas dazugelernt, Dankeschön.
Warte, irgendwo war noch ein grinsen ...
Ja, hier! Sie ist Herkules und verbieg das Auto, während es über der Schwelle liegt - Hut ab! Sei großzügig, gib dem Satz ein "mit" dazu.Jacky biegt ihren Wagen über die Fahrbahnschwelle auf den Parkplatz.
Sorry, wenn ich jetzt keine Textarbeit mache, ich muss das erstmal sacken lassen, komme aber gerne wieder.
Beste Wünsche
witch
Hey @greenwitch!
Ich danke dir fürs Lesen und so schnelle Kommentieren! Dafür möchte ich dir ebenso schnell antworten?
?uih, eine zigga-Geschcihte für die Mittagspause - grins. Ja, so bin ich ins Lesen gestartet, mit einem Lächeln.
Das freut mich natürlich auf eine sadistische Art. Nein, wenn das bei dir so klappt wie es die Geschichte wollte, freue ich mich natürlich.Da hast Du echt ganze Arbeit geleistet, mir tut regelrecht der Bauch weh.
Das ist eine ganz fein beobachtete Situation, die wahrschenlich nicht mal so selten auftritt, unterschiedlichstes Personal, wechselnde Geschlechter und soziale Hintergründe, aber ja, das erschreckende ist die Alltäglichkeit solcher Abläufe. Und die Unfähigkeit der Beteiligten und auch der Unbeteiligten aus diesem sich abzeichnenden Kreislauf auszubrechen.
Ja, sehe ich auch so. Ich denke, das kann man auch noch besser und echter zeigen als in dieser Story. Hab beim Schreiben dkd Serie Maid geschaut und hätte fast hingeschmissen, weil das toxische Beziehungen meisterhaft zeigt. Aber ja, man muss dran bleiben!
Gern her damit, wenn du Lust hast. Gegen Wiederholungen bin ich eher resistent, weswegen ich eure Vorschläge immer gerne umsetze. Selbst fällt mir das nicht so auf, auch wenn ich stark drauf achteIch habe an vielen Stellen gedacht, mh, würdest Du anders lösen, Wortwiederholungen und Satzanfänge,
Ach joa - hab ich das?? Story ist schon wichtig, oder dass etwas passiert, was mich interessiert, aber ich liebe auch gute und geschliffene Sprache.aber ich erinnere mich, das Du mal sagtest, Dir sei die Geschichte viel wichtiger.
Super, freut mich und gerneJa, dieses ist ein gutes Beispiel (absolutr positiv gemeint) dafür, ich mag da jetzt auch icht drin rum stochern, vielleicht nach ein paar Tassen Beruhigungstee.
Nur zu!Nun sind wir ja hier bei den Wortkriegern, ich habe also schon auch versucht analytisch zu lesen.
Ja, ist ein Punkt. Ich wollte es so hinkriegen, dass man Christian am Anfang misstraut, gerade, als das Messer zum Vorschein kommt, dass man aber bei seiner Rede wieder ins Wanken kommt als Leser und ihm möglicherweiss zugeneigt ist - quasie die gleiche Reise, wie sie die Prot durchlebtUnd nun überlege ich die ganze Zeit, wann mir klar war, worauf es hinausläuft. Eigentlich denke ich, sofort, als diese beiden so entgegen gesetzten Personen auf dem Parkplatz ankamen. Gefühlt konnte Dein genaues Hinschauen, nur diesen Rückschluss zulassen.
Super, freut mich!Und ich denke, dass es mir so gefällt, denn es zieht mich durch die andererseits so alltägliche Welt der beiden, lässt mich hoffen und dennoch zweifeln
Also habe ich wieder etwas dazugelernt, Dankeschön.
Ich habe zu danken.
Haha, wird geändert, du hast rechtSie ist Herkules und verbieg das Auto, während es über der Schwelle liegt - Hut ab! Sei großzügig, gib dem Satz ein "mit" dazu.
Das war schon mehr als ich verlangen kann! Deine Eindchätzung bringt mich schon mal ein gutes Stück weiter, vielen Dank dir!Sorry, wenn ich jetzt keine Textarbeit mache, ich muss das erstmal sacken lassen, komme aber gerne wieder.
Beste Grüße
zigga
Hey @zigga,
krass. Das ist das erste, was mir einfällt. Ich finde, du hast dieses toxische Verhältnis gut auf den Punkt gebracht. Nur, als er von dem einen Extrem ins andere fällt, fehlt mir ein Zwischenschritt . Auch, wenn ich versuche, die Lücke selbst zu füllen. Ich denke mal, er hat zwei Tage lang durchgesoffen, mit irgendjemandem Stress gehabt und fährt jetzt zu ihr, um es an ihr auszulassen. Zwischendurch macht er kryptische Andeutungen, dass sie ihn verarscht hätte mit irgendwas.
Ich denke, du wolltest das so, um diesen Jekyll&Hyde Charakter in seiner ganzen Sentimentalität und Brutalität zu zeigen und wie plötzlich das oft passiert. Die volle Achterbahnfahrt. Rein vom Gefühl her geht es mir aber zu schnell. Erst heult er rum, weil er gerade mal wieder Scheiße gebaut hat und sie ja jetzt wieder zurückgewinnen muss. Wie das in Hollywoodfilmen eben so ist. Und dann zieht er gleich wieder los? Eigentlich müsste ja jetzt erstmal alles wieder himmelhochjauchzend sein für ein paar Tage, damit sie wieder an den Märchenprinzen glauben kann, um dann wieder so richtig schön auf die Fresse zu fliegen.
Ich weiß, dass das nicht deine Intention war, es ist nur mein persönliches Empfinden, dass mir das fehlt, weil sie ja auch ihre Rolle in dieser Beziehungsdynamik spielt. Wenn das Spiel schon seit einer ganzen Weile so geht, lässt sie sich diese alles übertreffende Hollywood-Leidenschaft ja auch als wahre Liebe verkaufen, weil sie sich ein Happy End erhofft. Sie läuft ja genauso ständig auf Hochtouren, wenn sie das alles aushält, fühlt sich vielleicht besonders lebendig zwischen Lovebombing und Beschimpfungen. Aber ich denke mal, Jacky ist schon an dem Punkt, wo sie ihn eigentlich loswerden will. Sie wirkt die ganze Zeit sehr distanziert, aber ich weiß nicht, ob sie erstmal abwartet, weil sie sich noch gar nicht vom letzten Mal erholt hat oder ihm aus dem Weg geht. Ich erfahre nichts über sie. Vielleicht, weil sie tatsächlich leer ist nach all den Eskapaden. Über ihn erfahre ich viel, schwanke immer so zwischen Abscheu und Mitleid. Im Grunde ist er ja 'ne arme Sau. Das ist schon tragisch mit anzusehen, wie ein Mensch zerbricht, dazu muss man nicht mal verliebt sein. Aber sie hat wohl schon dicht gemacht. Falls das deine Intention war, kann ich das nachvollziehen.
Ja, krass, wie du das dargestellt hast. Wirklich gut gemacht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich erst beim zweiten Lesen drauf einlassen konnte, weil mir anfangs die detaillierten Beschreibungen zu viel waren. Das hat es mir erschwert, in den Text einzusteigen. Erst das Lovebombing hat mich aufhorchen lassen. Ist schon krass, wie sowas funktioniert, an das schlechte Gewissen appelliert wird, die großen Gefühle, und dass an allem natürlich immer die anderen Schuld sind. Also Christian finde ich sehr gut charakterisiert.
So, jetzt habe ich so viel geschrieben, dass ich die Textarbeit auch dem nächsten zuschiebe. Gab sowieso kaum was zu meckern. Manchmal fand ich es rythmisch gewöhnungsbedürftig, mit diesen Stakkato Sätzen im Mittelteil und anfangs waren mir, wie gesagt, auch die Beschreibungen zu viel, weil ich erstmal wissen wollte, was da eigentlich Phase ist. Die beiden kamen mir ein bisschen vor wie aus einer Reality-Show, und wer weiß, ob das nicht auch so gewollt war von dir.
Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: Die Geschichte hat mir gefallen. Sie hat mich berührt, nicht zuletzt wegen der Intensität der Bilder. Da bist du echt Meister drin!
Liebe Grüße,
Chai
Hi @Chai!
Freut mich sehr, dass du so schnell gelesen und kommentiert hast! Danke dir dafür.
Deine Einschätzungen sind goldwert. Ich steige ein:
Danke dir. Freut mich, dass das so bei dir ankommt.Ich finde, du hast dieses toxische Verhältnis gut auf den Punkt gebracht.
Ja, geb ich dir voll recht. Das Teil war noch länger, aber es war auch langwieriger, und da hab ich es eingedampft, auf den essentiellen Kern, auf die Beziehung der beiden. Da ist jetzt ein wenig was rausgefallen.Nur, als er von dem einen Extrem ins andere fällt, fehlt mir ein Zwischenschritt .
»Dir geb ich nicht das letzte Wort«, sagt Christian. »Das hab ich alles für dich gemacht. Das wird dir noch leid tun.«
Er sagt: »Du dreckiges Stück Scheiße. Du blöde, behinderte Fotze. Du Affe.« Dann: »Vergewaltigt gehörst du.«
»Du weißt, dass ich das alles für dich tue!«, sagt Christian. »Dass ich das alles für dich aufgegeben hab! Das weißt du. Du räudige, eingebildete Nutte.«
Er sagt: »Du dreckiges Stück Scheiße. Du blöde, behinderte Fotze. Du Affe.«
Du hast jedenfalls Recht. Ich sehe das auch so und das war die Schwachstelle irgendwo, die ich am Text gesehen habe. Dass der Übergang zur letzten Szene, zu Christians Ausraster, zu viel Kluft hat/haben könnte.
Ich dachte mir: Oft passiert das einfach. Für die betroffene Person in der Beziehung, in dem Fall Jacky, kommt das aus heiterem Himmel. Plötzlich wandelt sich der Partner, oder der Ex-Partner, und sie versteht nicht, warum, was das soll. In Christians Perspektive, in seinem Geist, ergibt das natürlich alles Sinn und ist kohärent. Ich will meinen Text hier nicht verteidigen, weil ich deine Lesart verstehe und du sprichst den richtigen Punkt an, dafür bin ich dir sehr dankbar. Nur als Ergänzung vielleicht, wie ich das gehofft hatte, dass es rüberkommt.
Ich dachte, hier stecken wir in Jackys Haut. Wir sehen die Sache aus ihrer Perspektive, wie mit einer Kamera. Erst Lovebombing, dann, für sie aus heiterem, ihr unverständlichem Sinne, das Gegenteil.
Aber vielleicht ist das von der Struktur des Textes an sich auch ein Nachteil, dass ich das so "erklärungsarm" bzw. "nachvollziehbararm" intendiert habe. Ich hab's halt mal ausprobiert! Bin gespannt, was andere evtl. dazu noch für einen Eindruck geben. Vielen Dank dir an der Stelle schon mal, dass du das angesprochen hast, I'm serious!
Gefällt mir, wie du das liest!Wenn das Spiel schon seit einer ganzen Weile so geht, lässt sie sich diese alles übertreffende Hollywood-Leidenschaft ja auch als wahre Liebe verkaufen, weil sie sich ein Happy End erhofft. Sie läuft ja genauso ständig auf Hochtouren, wenn sie das alles aushält, fühlt sich vielleicht besonders lebendig zwischen Lovebombing und Beschimpfungen. Aber ich denke mal, Jacky ist schon an dem Punkt, wo sie ihn eigentlich loswerden will. Sie wirkt die ganze Zeit sehr distanziert, aber ich weiß nicht, ob sie erstmal abwartet, weil sie sich noch gar nicht vom letzten Mal erholt hat oder ihm aus dem Weg geht. Ich erfahre nichts über sie. Vielleicht, weil sie tatsächlich leer ist nach all den Eskapaden. Über ihn erfahre ich viel, schwanke immer so zwischen Abscheu und Mitleid. Im Grunde ist er ja 'ne arme Sau. Das ist schon tragisch mit anzusehen, wie ein Mensch zerbricht, dazu muss man nicht mal verliebt sein. Aber sie hat wohl schon dicht gemacht. Falls das deine Intention war, kann ich das nachvollziehen.
Ja, das stimmt. Ich hatte noch mehr über sie im Text, aber irgendwie war es für mich Ballast und ich hab es gekickt und wollte nur das Essentielle zeigen. Ich denke mal drüber nach, ob es hier mehr über sie braucht. Ich hatte hier hart Bock auf Verknappung, aber ja, ist ein legitimer Punkt, den du hier ansprichst, du hast Recht.Ich erfahre nichts über sie.
Freut mich!Ja, krass, wie du das dargestellt hast. Wirklich gut gemacht.
Verstehe ich. Die Perspektive ist schon sehr nah dran, wie ständige Close-Ups. Danke für deine ehrliche Rückmeldung. Ich hab Bock, da noch ein bisschen mehr auszudünnen, was redundant oder Ballast ist.Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich erst beim zweiten Lesen drauf einlassen konnte, weil mir anfangs die detaillierten Beschreibungen zu viel waren.
Schön! Ich kenne das beim Lesen. Manchmal lese eine Exposition, und ich bin so halb oder mehr als halb dabei, aber der Moment, wo ich in einem Text aufwache und wirklich präsent drin bin, ist, wenn eine gewisse Art der wörtlichen Rede passiert, oder wenn eine Figur etwas "Ehrliches" erzählt.Erst das Lovebombing hat mich aufhorchen lassen.
Freut mich! Ja, das finde ich auch. Das Perfide finde ich, dass selbst Leute, die extrem darüber aufgeklärt sind, davon in den Bann gezogen werden und in solche Beziehungen abrutschen können. Das ist ein Elend.Ist schon krass, wie sowas funktioniert, an das schlechte Gewissen appelliert wird, die großen Gefühle, und dass an allem natürlich immer die anderen Schuld sind. Also Christian finde ich sehr gut charakterisiert.
Ach, ihr! @greenwitch und @Chai - das war doch exzellente Textarbeit, macht eure Kommentare mal nicht klein! Im Ernst - deine Einschätzung hat mich sehr weitergebracht.So, jetzt habe ich so viel geschrieben, dass ich die Textarbeit auch dem nächsten zuschiebe.
Freut mich!Gab sowieso kaum was zu meckern.
Ja, verstehe ich ... ich schau mal, hab Bock, weiter daran zu arbeiten, ich verstehe die RückmeldungManchmal fand ich es rythmisch gewöhnungsbedürftig, mit diesen Stakkato Sätzen im Mittelteil und anfangs waren mir, wie gesagt, auch die Beschreibungen zu viel, weil ich erstmal wissen wollte, was da eigentlich Phase ist.
Argh jetzt reißt du mir aber das Herz raus! Nee, wollte ich natürlich nicht. Also Reality ist für mich Klischee, das wäre schade. Ich hab beim Schreiben schon immer den Anspruch, etwas "Echtes" zu zeigen bzw. etwas Wahrhaftiges zu erzählen ... Reality-TV ist ja geskripted, unecht und auf eine gewisse Art für den Zuschauer so aufbereitet, dass man sich über die Protagonisten lustigen machen, sich über sie stellen kann.Die beiden kamen mir ein bisschen vor wie aus einer Reality-Show, und wer weiß, ob das nicht auch so gewollt war von dir.
Danke dir für das Kompliment, Chai!Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: Die Geschichte hat mir gefallen. Sie hat mich berührt, nicht zuletzt wegen der Intensität der Bilder. Da bist du echt Meister drin!
Einen schönen Abend
zigga
Scheiße, da hast du mich glaube ich, falsch verstanden, lieber @zigga . Ich meinte damit nur den Anfang. So wie sie beschrieben wurden. Optisch. Die Art, wie er dasteht, ihre gelbe Steppjacke und die Kaninchenfellhandschuhe. Da hatte ich solche Charaktere vor Augen. Aber ich meinte damit nicht, dass die ganze Geschichte wie eine Reality Show wirkt.Argh jetzt reißt du mir aber das Herz raus!
Dir auch einen schönen Abend.
Hey du,
ich arbeite mich mal häppchenweise vor. Erst Mal: schön, dass der erste Text, den ich hier seit einiger Zeit lese, aus deiner Feder ist.
Arbeitshose
REWE; er
Backen
Sie trägt rosa Fäustlinge aus Hasenfell, eine senfgelbe Daunenjacke, stonewashed Jeans, Lammfell-Boots und ein Stirnband.
Fensterscheiben ihres Wagens sind gefroren
Die Wolkendecke steht tief, dick, grau und schneeweiß
Jacky biegt ihren Wagen über die Fahrbahnschwelle auf den Parkplatz. Alles wackelt und klappert, als sie Christian dort stehen sieht.
Er spricht das L mit schwerer, nach vorne geschobener Zunge nach fränkischer Mundart.
Er steht wie eine Statue vor seinem Wagen; übergroß. Unbewegt. Seine Stimme klingt tief und heiser. Er spricht das L mit schwerer, nach vorne geschobener Zunge nach fränkischer Mundart. Er blickt sie unverhohlen an.
sagt er und nickt, mit der Wagentür in der Hand.
Bis hierhin sehr akribisch beschrieben, fast zu sehr, weil die Details noch nichts in Bewegung setzen. Aber das kann ja noch kommen, wenn die Handlung erst einsetzt :-)
Mit Zeit geht's weiter.
Cheerios!
Carlo
Ja moin! Schön, von dir zu lesen. Freut mich auch, dass du einsteigst. Kann leider wegen Technik nur deine Antworten auf meine Textzizate zitieren - mea culpa.Erst Mal: schön, dass der erste Text, den ich hier seit einiger Zeit lese, aus deiner Feder ist.
Ja, ist ein Punkt. Wäre dann womöglich aber auch wieder etwas anstrengend, das Close-Up noch mal näher zu fahren, für den Leser, dachte ich - aber ja, ich denke mal drüber nachdas war vorher alles ziemlich spezifisch. REWE und Toyota. Warum hier so unpräzise? Würde vielleicht jetzt nicht nach der Marke (Strauss?) greifen, sondern über die Haptik des Materials (?)
Für den Rhythmus habe ich ich es hier verwendet - Punkt war mir an der Stelle zu sehr Ende, Komma zu wenig; hoffe ich vertue mich hier nichtBraucht es das Semikolon? Wenn ja, wofür?
Jaa, aber das kann man schon für Gesicht sagen, oder? Denkt man da immer an Arsch? HeheDas Wort wurde mir leider ausgetrieben. Früher immer gesagt. Heute denke ich an das hier:
Moment! Siehe untenHier habe ich gemerkt, waren das dann schon viele Beschreibungen. Klar, die Figuren sollen eingeführt werden, aber auch durch den schnellen Perspektivwechsel im ersten Absatz, wirkte das nicht sehr dynamisch.
Hey, das sagt man so! Habe noch mal gegooglet den Wortlaut, und ich kenne es aus der gesprochenen Sprache - ist das regional?vielleicht liegts an der Uhrzeit, aber hier hatte ich so einen Irritationsmoment von wegen: Glas, das friert? Gibbet doch gar nicht. Und jetzt denke ich: vielleicht könnte man auch was von einer dünnen Schicht Eis oder Kruste schreiben
An dem Tag hab ich aus dem Fenster geschaut und der Wolkendecke war teilweise grau, teilweise schneefarben, das habe ich aufgegriffenObwohl ich mich im Nachhinein frage, warum es grau und schneeweiß ist.
Also! Was denn nun, subtil und geschickt oder nicht so dynamisch? Es ist schon spät, aber so spät auch nicht!Ist sehr subtil für einen Szenenwechsel. Ich finde das geschickt gemacht, aber es hat auch zur Folge, dass ich mich etwas verirre. Aber dazu muss ich sagen, dass ich das schnell tue.
Ja. Ich weiß, dass die Satzanfänge Leute nicht mögen. Es ist so seltsam, aber mich stört das in dem Maß gar nicht beim Lesen. Oder ist das der Effekt, weil es mein eigener Text ist? Den liest man ja immer durch eine sonderbare Brille. Es ist eben seltsam, weil wenn ich es lese, ich keine Störung empfinde, weswegen ich immer wieder so schreibe und mit diesen Er-Anfängen einen gewissen Sound höre, aber es mich nicht stresst. Hoffe, ich bin da nicht auf Abwege geraten. Reibt mir das bei Störgefühlen gern unter die Nasedu hast dich für diese extrem spröden, wiederholenden Satzanfänge entschieden. Auch an anderen Stellen schon. Finde ich auch geschickt, aber merke auch, wie mich das herausfordert. Als würde der Text jetzt eben auch auf dieser Ebene anfangen, mit mir zu kommunizieren.
Oh Mann, echt? Da wäre ich beim Schreiben nicht drauf gekommen! Ist notiert. Bin gespannt, ob andere auch dieses falsche Bild empfinden. Ich stelle mir einfach jemanden vor, der die Tür in der Hand hält, sagt man das nicht auch einfach so? Oder ich schreibe es einfach so. Ich trinke mal mein alkoholisches Getränk leer und schlafe ne Nacht drüber - freue mich auf die Fortsetzung, servus!Da hatte ich einen ähnlichen Moment wie mit dem gefrorenen Glas. Habe mir plötzlich vorgestellt: Der steht dort übertrieben wie in einem Comic mit abgerissener Tür in der Hand und nickt. Er hält ja eigentlich auch nicht die Tür in der Hand, sondern den oberen Rahmen der Tür bzw. die Türfalz (wenn man das obere der Tür so nennen kann).
Sein Gesicht ist geprägt von den hervortretenden, hellen und leuchtenden Augen, die in tiefen Höhlen liegen.
sehr viel Beschreibung gleich am Anfang. Auch widersprüchlich: hervortretende Augen die in tiefen Höhlen liegen? Geht das? Ich denke spontan an die Szene aus Total Recall wo Schwarzennegger die Augen aus den Höhlen platzen außerhalb dieser Marskuppel. Ich denke, vielleicht ein spezfisches Detail. Fährt der einen Cruiser oder Hilux? Trägt der Strauß oder Snickers? Oder tut der nur so. Dann trägt der Carhartt, wie ich! Haha!
Was wackelt da? Es liest sich so, als ob an ihr alles wackelt und klappert.Alles wackelt und klappert, als sie Christian dort stehen sieht.
Ich denke an eine Szene aus dem Film Over the top mit Stallone, wo er seinen Sohn beeindrucken will und seinen Truck poliert, es aber nicht funktioniert. Will sagen: Der Hinweis mit den rasierten Backen und dem polierten Auto, das kommt sehr früh und du verrätst da auch schon etwas den Intent. Ich bin als Leser direkt eingenordet und weiß, es hat etwas mit einer Entschuldigung oder einer Sache zu tun, die in der Vergangenheit liegt, sonst würde er sich nicht so verhalten. Vielleicht drauf verzichten und sich nur auf die Figuren verlassen.Auch das Blech seines Toyotas und die Radabdeckkappen glänzen frisch gewachst und poliert.
Was soll uns das sagen? Dass er Dialekt spricht und das sagt etwas über seinen sozialen Status aus? Ich würde es so lesen, denn bei uns im Rheinland sprechen die Menschen kaum noch richtiges Rheinisch, und wenn, sind es meistens wirklich alte Originale. Das sind Archetypen, und wenn du das aussagen möchtest, würde ich ihn auch wirklich Dialekt sprechen lassen, das dann phonetisch schreiben.Er spricht das L mit schwerer, nach vorne geschobener Zunge nach fränkischer Mundart. Er blickt sie unverhohlen an.
Ich finde so etwas schwierig, diese Vergleiche. Ich empfinde das als übergriffig fast schon, weil es so erklärend ist einerseits, mich diese Erklärung aber auch in eine ganz bestimmte Richtung drängen will. Es muss diese ganz bestimmte unschuldige Zärtlichkeit sein, die aber nicht für sich steht, sondern ja auch einen Sendungscharakter besitzt, die will etwas über die Figur sagen. Ich denke, dein Charakter macht das von alleine, das wirkt einfach over the top, haha, ich denke, du weißt, was ich meine.Er schließt die Beifahrertür, langsam und behutsam, mit einer Zärtlichkeit, mit der man Kleinkinder berührt.
Er hat sie dazu bekommen, sich mit ihm auf neutralem Boden vorm REWE zu treffen. Sie weiß, dass es sich um etwas Wichtiges handeln muss, und sie ist ja entweder neugierig, oder aber sie hat Mitleid. Warum sagt er ihr das nicht am Telefon? Oder schreibt ihr eine Whatsapp? Es muss etwas sein, was persönlich überbracht werden muss, und das er für so groß und wichtig hält, dass er ihr dabei in die Augen sehen kann, wenn er es ihr erzählt. Er ist also stolz.Sie schaut zu ihm. »Was gibtʼs?«, fragt sie. Dann: »Was hast du mir Wichtiges mitzuteilen?«
Es dreht sich um eine Veränderung in seinem Leben, die sie inkludiert. Er verändert sich und damit auch die Beziehung zu ihr. So soll es jedenfalls sein, er sieht das so. Ich denke, hier von Eigentum zu sprechen ist nicht so ganz richtig, denn erstens gehört es ihnen nicht, sie sind vielleicht Inhaber oder Besitzer, aber das Gewerbe wird der Bank gehören. Es geht doch auch weniger um das Eigentum, sondern um Verantwortung, oder? Er macht sich selbstständig, das bedeutet für ihn, er zwingt sich selbst in einen disziplinarisches Korsett, er muss sich mit Dingen auseinandersetzen, mit denen er sich noch nicht auseinandergesetzt hat, es gibt auch kein Zurück. Im übertragenen Sinne bedeutet das auch für sie als Botschaft: Ich kann mich verändern, sieh hin, ich bleibe nicht stehen, ich kann lernen.»Ich liebe dich«, sagt er. »Ich möchte, dass du dir Gedanken über das machst, was wir heute besprochen haben.« Er sagt: »Auf uns wartet ein ganz neues Leben.«
Der Schlitten an meiner 1911 hat sich noch nie wie ein Adamsapfel bewegt und wenn sich mein Adamsapfel so bewegen würde, würde ich aus dem Fenster springen und in die Notaufnahme gegenüber rennen! Ich denke, die Bewegung ist zu hart und mechanisch, zu knapp. Schreib doch, was du siehst.Sein Adamsapfel bewegt sich wie der Schlitten einer Pistole.
Er müsste, denke ich, hier etwas manipulativer sein. Denn was er ja subtil mitteilt, ist ja: Ich verändere mich, aber eigentlich wissen wir beide, dass ich es nur schaffe und durchhalte, wenn du zu mir zurückkehrst. Da operiert er mit dem schlechten Gewissen. Das würde ich hier stärker implementieren, er müsste das versteckt mitteilen, wenn du zu mir zurückkommst, dann ... ganz alleine schaffe ich es nicht ... es wäre was anderes, wenn du da wärst, etc.Er sagt: »Auf uns wartet ein ganz neues Leben.«
Hier dachte ich zuerst: Ist das eventuell seine Tochter?Du bist mein Engel. Du bist von dort oben, von Mama, gekommen, und hast mich gerettet.«
Klingt nach Mora, das ist dann aber kein Gummi, sondern Kunststoff, und die werden meistens auch nicht in einem Lederholster, sondern in so einem hellblauen Kunststoffholster getragen.Jacky sieht das lederne Messerholster, das er versteckt hinten am Gürtel trägt. Sie sieht den orangen Gummi-Messergriff oben aus dem Holster stehen.
Das verstehe ich nicht. Sie wirkte in dem ganzen Dialog da vor jetzt nicht so total euphorisiert, sie wirkt nicht so, als würde sie ihm nochmal eine Chance geben, sie äußert sich und verhält sich eher abweisend. Spekulativ, was passiert ist, es könnte mehrere Gründe geben - Fremdgehen, Gewalt, etc. Aber sie wirkt nie so, als würde sie ihm irgendetwas davon vergeben. Sie wirkt verschlossen und kalt. Deswegen wundert mich auch die Reaktion. Müsste sie nicht sagen: Du hast dich nicht verändert und du wirst dich nicht verändern? Egal was noch passiert? Ich denke, im Hinblick auf den Verlauf würde das auch diese Eskalation besser erklären, viellleicht sieht er dadurch tatsächlich selbst ein, hey, so bin ich! und dann gibt er ihr die Schuld dafür. Im Grunde ein Narzisst, der an seinem Minderwertigkeitsgefühl leidet und nicht nur anderen die Schuld für sein Verhalten gibt, sondern auch versucht, andere dafür zu belangen, wenn er selbst die Wahrheit über sich selbst erkennt.Sie sieht ihm ins Gesicht. »Das hättest du nicht gebraucht.«
Das ist wie open heart surgery, dieser Text, extrem heikel und sehr schwergewichtig. Ich denke, hier ist viel, viel weniger mehr. Der ganze Text ist traurig, tragisch und intensiv, da wirkt so etwas oft wie der emotionale overkill. Das hat der Text nicht nötig.Er erzeugt beim Ausatmen durch die Nasenlöcher einen hohen, traurigen Ton.
Das ist der backbone der ganzen Story. Für mich klingt das schon ein wenig nach Klischee. Der Stiefvater. Hat man nicht zum ersten Mal gelesen. Braucht man diese Begründung denn? Für mich wirkt das auch wie ein Versuch der Exposition durch Dialog, so nach dem Motto: Jetzt noch schnell dem Leser erklären, wie es im Nachhinein dazu kam. Ganz ehrlich: Nein. Das hat der Text und die Charaktere nicht nötig. Ich muss nicht haargenau wissen, was und warum da was passiert ist. Weil es in dem Moment der Story, in dem Moment der erzählten Zeit doch gar keine Rolle spielt. Denn darum geht es auch nicht. Hier geht es doch um der Moment, in dem sich entscheidet, wie zwei Leben weitergehen werden, gemeinsam oder getrennt. Er will, sie nicht. Ich würde das, glaube ich, radikal kürzen. Du gibst genug Indizien, das etwas passiert ist, du musst es nicht ausbuchstabieren. Das machst du im Grunde auch nicht, aber es ist im Text dann wie so ein Raunen immer im Hintergrund, die Dinge, die mein Stievater mit mir gemacht hat. Das ist ja auch bereits gemeinsames Wissen. Er müsste dann sagen: Du weißt warum ich so bin. Weil sie es eben tatsächlich schon weiß. Der Leser kann das selbst transferieren.Er schnauft ein paar Sekunden lautstark. »Ich weiß nicht, wie man liebt. Es hat mir nie jemand gezeigt, wie man liebt. Bis auf dir. Ich weiß, dass ich dich liebe. Ich hab sowas noch nie im Leben gefühlt. Ich liebe dich so sehr. Ich liebe dich so sehr. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr. Ich hättʼ nie gedacht, dass es sowas gibt. Dass ich sowas wie dich noch mal kennenlerne. Ich sterbe, wenn ich dich verliere; entschuldige«, sagt er.
Er schluckt und atmet weiter auf diese Weise.
Sie hört, wie er im Auto hin und her rutscht.
»Ich hätte das nicht zu dir sagen sollen. Ich hätte dich nicht auf die Art anfassen sollen. Das war das Letzte. Das Allerletzte.« Dann: »Es war nicht böse gemeint. Es war zu keinem Zeitpunkt böse gemeint. Du weißt, es ist alles wegen meinem scheiß verdammten Stiefvater. Wegen allem, was er uns angetan hat.« Dann: »Aber ich hab es gesagt und gemacht.« Schließlich: »Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.«
Ich vermisse ja sie. Jacky bleibt irgendwie so ein Kommunikationsloch, in dass er seine male gaze versenkt, in das er sich die ganze Zeit reinentschuldigt. Er wirkt dabei irgendwann auch nicht mehr tragisch hilflos, sondern wie eine Karikatur, weil von ihr eben so gar nichts kommt. Sie könnte hier fragen: Und was verstehst du? Warum verstehst du das? Und warum musste erst das passieren, damit du das verstehst? Wie und warum soll ich dir das glauben? Warum sollte ich darauf vertrauen, dass sich irgendetwas ändert? Dieser Mann braucht Druck, auch der Charakter, er braucht "Figurendruck", er muss etwas verlieren. Er präsentiert sich als reumütiger, weinender Mann, der gerne zurück ins Nest möchte, dann plötzlich ist er der besoffene Asi, der sie beleidigt und ihr die Schuld gibt. Wofür? Wo ist sie bei der ganzen Sache? Wenn sie ihm etwas entgegenzusetzen hat, vielleicht sogar an der Beziehung mit ihm gewachsen ist, sie hat sich tatsächlich durch diese Beziehung verändert und er eben nicht, und sie beweist ihm das, in dem sie ihn ins Kreuzverhör nimmt, ihm ihre Stärke beweist und er das dann als endgültige Ablehnung wahrnimmt, dann würde sich das eher für mich erschließen. So wirkt das irgendwie unfertig, da passt irgendetwas mit der Dramaturgie nicht so ganz, es wirkt drangepappt, weil es so ganz ohne Motivation kommt.Ich verstehʼ jetzt diese ganzen romantischen Filme. Wovon die Leute reden, wenn sie von Liebe reden. Ich hab das 38 Jahre lang nicht getan, aber jetzt tu ichʼs. Ich versteh es.«
Würde sie wirklich rausgehen und an den Wagen treten? Hat sie keine Angst, dass er gewalttätig wird, dass er ihr an den Hals gehen könnte? Ist er doch so harmlos? So hast du ihn nicht gezeichnet. Du hast ihn als grobschlächtigen Typen gezeichnet, der sich in Selbstmitleid suhlt und Messer trägt. Wenn man die piekt, rasten die mal gerne aus, oder? Das wird sie wohl wissen. Du kannst es auch umdrehen und richtig eskalieren lassen, er steht bei ihr vor der Tür und hämmert dagegen, ich habe so was im Haus hier schon erlebt, da kam die Schmier mit vier Leuten, so kannst du es auch machen, dann wäre das der letzte Beweis, den sie braucht, dieser Mann will keine echte Beziehung, der will eine Machtstruktur, in der er die Befehle gibt, so nett er das auch verpacken mag.Sie klopft an die Scheibe der Fahrertür, tritt einen Schritt zurück.
Es muss einen Indikator für ein solches Verhalten geben. Vielleicht sieht er sie mit einem neuen Freund. Warum muss eigentlich immer der Mann das Objekt der Begierde sein? Eifersucht ist doch bei beiden Geschlechtern ein packendes Thema. Der neue Freund ist ihm vielleicht total ähnlich, aber er ist eben nicht so wie er. Das reizt einen doch bis aufs Blut, also mich würde es das jedenfalls. Wo man scheinbar erstmal keinen Unterschied erkennt und denkt: Moment mal, DAS ist ihr neuer Typ, der sieht ja genau so aus wie ich, was ist denn an mir verkehrt?
Sind so meine Gedanken. Nice Carver-Referenz noch schön verpackt, das gibt hundert Punkte.
Gruss, Jimmy
Moin @jimmysalaryman
Vielen Dank dir fürs Lesen und Kommentieren.
Ich steige direkt ein:
Ja, das haben mehrere bemängelt. Ich stecke da wohl zu sehr drin gerade, als dass ich es selbst sehe. Werde das noch runterkürzen und verschlanken, wenn es stört.sehr viel Beschreibung gleich am Anfang.
Ja, schwierig. Ich hab gerade das Gefühl, das ginge.Auch widersprüchlich: hervortretende Augen die in tiefen Höhlen liegen? Geht das? Ich denke spontan an die Szene aus Total Recall wo Schwarzennegger die Augen aus den Höhlen platzen außerhalb dieser Marskuppel.
Trägt der Strauß oder Snickers? Oder tut der nur so. Dann trägt der Carhartt, wie ich! Haha!
Ja, du hast recht, gekauftWas wackelt da? Es liest sich so, als ob an ihr alles wackelt und klappert.Alles wackelt und klappert, als sie Christian dort stehen sieht.
Ja, ist immer die Frage, wie viel der Leser wann und wo braucht. Was die Subtilität angeht, ist das ja letztlich auch eine Frage, an welchen Leser sich der Text wendet. Für mein Empfinden und an den Leser gerichtet, den ich vor Augen habe, dachte ich, es sei die richtige Dosis Subtilität."Auch das Blech seines Toyotas und die Radabdeckkappen glänzen frisch gewachst und poliert."
Ich denke an eine Szene aus dem Film Over the top mit Stallone, wo er seinen Sohn beeindrucken will und seinen Truck poliert, es aber nicht funktioniert. Will sagen: Der Hinweis mit den rasierten Backen und dem polierten Auto, das kommt sehr früh und du verrätst da auch schon etwas den Intent. Ich bin als Leser direkt eingenordet und weiß, es hat etwas mit einer Entschuldigung oder einer Sache zu tun, die in der Vergangenheit liegt, sonst würde er sich nicht so verhalten. Vielleicht drauf verzichten und sich nur auf die Figuren verlassen.
Ich weiß was du meinst. Aber für mich passt das hier. Es gibt hier Leute, meistens ältere, wie bei euch im Rheinland auch, die den Dialekt so raushauen, wie er im Buch steht. Dann gibt es aber viele, gerade im ländlichen Raum und in dem Kreis, in dem ich die Figuren hier angesiedelt hab, die das L noch auf die fränkische Art schieben und das R rollen. Söder macht das auch minimal, wenn ich mal was von ihm höre, er kommt ja auch von hier. Ansonsten sprechen die Leute aber "Hochdeutsch", bloß der Sound dieser Buchstaben variiert.Was soll uns das sagen? Dass er Dialekt spricht und das sagt etwas über seinen sozialen Status aus? Ich würde es so lesen, denn bei uns im Rheinland sprechen die Menschen kaum noch richtiges Rheinisch, und wenn, sind es meistens wirklich alte Originale. Das sind Archetypen, und wenn du das aussagen möchtest, würde ich ihn auch wirklich Dialekt sprechen lassen, das dann phonetisch schreiben.Er spricht das L mit schwerer, nach vorne geschobener Zunge nach fränkischer Mundart. Er blickt sie unverhohlen an.
Ja, kann ich nachvollziehen. Da schaut der Erzähler ein Stück weit mehr raus, als im restlichen, neutral erzählten Text. Die Stelle drängt den Leser natürlich auch zu einer gewissen Reaktion Christian gegenüber. Der Erzähler, der ansonsten neutral bleibt, ordnet Christian hier mehr oder weniger subtil für den Leser ein.Ich finde so etwas schwierig, diese Vergleiche. Ich empfinde das als übergriffig fast schon, weil es so erklärend ist einerseits, mich diese Erklärung aber auch in eine ganz bestimmte Richtung drängen will. Es muss diese ganz bestimmte unschuldige Zärtlichkeit sein, die aber nicht für sich steht, sondern ja auch einen Sendungscharakter besitzt, die will etwas über die Figur sagen. Ich denke, dein Charakter macht das von alleine, das wirkt einfach over the top, haha, ich denke, du weißt, was ich meine.Er schließt die Beifahrertür, langsam und behutsam, mit einer Zärtlichkeit, mit der man Kleinkinder berührt.
Genau, so meinte ich dasEr hat sie dazu bekommen, sich mit ihm auf neutralem Boden vorm REWE zu treffen. Sie weiß, dass es sich um etwas Wichtiges handeln muss, und sie ist ja entweder neugierig, oder aber sie hat Mitleid. Warum sagt er ihr das nicht am Telefon? Oder schreibt ihr eine Whatsapp? Es muss etwas sein, was persönlich überbracht werden muss, und das er für so groß und wichtig hält, dass er ihr dabei in die Augen sehen kann, wenn er es ihr erzählt. Er ist also stolz.Sie schaut zu ihm. »Was gibtʼs?«, fragt sie. Dann: »Was hast du mir Wichtiges mitzuteilen?«
Ja, super, dass du es so liestEs dreht sich um eine Veränderung in seinem Leben, die sie inkludiert. Er verändert sich und damit auch die Beziehung zu ihr. So soll es jedenfalls sein, er sieht das so.»Ich liebe dich«, sagt er. »Ich möchte, dass du dir Gedanken über das machst, was wir heute besprochen haben.« Er sagt: »Auf uns wartet ein ganz neues Leben.«
Ich denke, hier von Eigentum zu sprechen ist nicht so ganz richtig, denn erstens gehört es ihnen nicht, sie sind vielleicht Inhaber oder Besitzer, aber das Gewerbe wird der Bank gehören.
Es geht doch auch weniger um das Eigentum, sondern um Verantwortung, oder?
Richtig, im Kern geht es genau darum, das freut mich, dass das bei dir so rübergekommen ist.Er macht sich selbstständig, das bedeutet für ihn, er zwingt sich selbst in einen disziplinarisches Korsett, er muss sich mit Dingen auseinandersetzen, mit denen er sich noch nicht auseinandergesetzt hat, es gibt auch kein Zurück. Im übertragenen Sinne bedeutet das auch für sie als Botschaft: Ich kann mich verändern, sieh hin, ich bleibe nicht stehen, ich kann lernen.
Oh Mann Also für mich ergibt das nach wie vor Sinn, aber vielleicht checke ich hier was nicht. Mir geht es um die Vor- und Zurück-Bewegung, die ist ja beim Schlucken wie beim Durchladen einer Pistole auf eine Art ähnlich. Shit, mir gefällt das Bild zu gut, um es zu kicken, I'm sorry Aber stimmt mich gerne um. Mir gefällt das Bild, weil es eine Gefährlichkeit ausdrückt, obwohl er ja bloß trinkt. Oder ist das schief?Der Schlitten an meiner 1911 hat sich noch nie wie ein Adamsapfel bewegt und wenn sich mein Adamsapfel so bewegen würde, würde ich aus dem Fenster springen und in die Notaufnahme gegenüber rennen! Ich denke, die Bewegung ist zu hart und mechanisch, zu knapp. Schreib doch, was du siehst.Sein Adamsapfel bewegt sich wie der Schlitten einer Pistole.
Das ist eine sehr gute Idee. Ich weiß nicht, ob ich das hinbekomme hier. Aber ein sehr guter Gedanke. Ja, würde die Sache intensiver machen. Ist halt auch die Frage: Kann das Christian? Ist er zwischenmenschlich dazu fähig, so intrigant zu sein?Er müsste, denke ich, hier etwas manipulativer sein. Denn was er ja subtil mitteilt, ist ja: Ich verändere mich, aber eigentlich wissen wir beide, dass ich es nur schaffe und durchhalte, wenn du zu mir zurückkehrst. Da operiert er mit dem schlechten Gewissen. Das würde ich hier stärker implementieren, er müsste das versteckt mitteilen, wenn du zu mir zurückkommst, dann ... ganz alleine schaffe ich es nicht ... es wäre was anderes, wenn du da wärst, etc.Er sagt: »Auf uns wartet ein ganz neues Leben.«
Ah shit ja, kann man denkenHier dachte ich zuerst: Ist das eventuell seine Tochter?Du bist mein Engel. Du bist von dort oben, von Mama, gekommen, und hast mich gerettet.«
Genau das meine ich. Sehr geil. Danke dir. Wird geändert.Klingt nach Mora, das ist dann aber kein Gummi, sondern Kunststoff, und die werden meistens auch nicht in einem Lederholster, sondern in so einem hellblauen Kunststoffholster getragen.Jacky sieht das lederne Messerholster, das er versteckt hinten am Gürtel trägt. Sie sieht den orangen Gummi-Messergriff oben aus dem Holster stehen.
Das verstehe ich nicht. Sie wirkte in dem ganzen Dialog da vor jetzt nicht so total euphorisiert, sie wirkt nicht so, als würde sie ihm nochmal eine Chance geben, sie äußert sich und verhält sich eher abweisend. Spekulativ, was passiert ist, es könnte mehrere Gründe geben - Fremdgehen, Gewalt, etc. Aber sie wirkt nie so, als würde sie ihm irgendetwas davon vergeben. Sie wirkt verschlossen und kalt. Deswegen wundert mich auch die Reaktion.Sie sieht ihm ins Gesicht. »Das hättest du nicht gebraucht.«
Ja, ist ein interessanter Punkt, hab eben mal drüber nachgedacht. Für mich ist ihre Aussage und Reaktion hier ebenfalls ein kalter, verschlossener Kommentar, ein Abwimmeln. In meinen Ohren klang das auch vorwurfsvoller, abweisender, als man das womöglich als Leser lesen kann. Ich meinte das hier nicht nett gesagt von ihr. Werde mal drüber nachdenken.Müsste sie nicht sagen: Du hast dich nicht verändert und du wirst dich nicht verändern? Egal was noch passiert?
Ist eine gute Idee. Ich hatte in einer vorigen Version tatsächlich das so, dass sie gegen ihn aufbegehrt, dass sie ihm einen Korb gibt. Dann verschwindet er zwei Tage und kommt mit der Endszene zurück. Ich hab das weggekürzt. Ich dachte mir: Muss man das wirklich wissen? Dass sie gegen ihn aufbegehrt? Im Endeffekt erschließt sich ihr Korb und ihre Abweisung auch durch die Teile, die jetzt noch drin sind, dachte ich. Aber ja, ich bin noch dran, hieran zu arbeiten. Ist ein guter Punkt. Ich werd noch mal einen Korb ihrerseits zum Test für mich einbauen, denke ich. Vielleicht wirkt es dann organischer, nachvollziehbarer.Ich denke, im Hinblick auf den Verlauf würde das auch diese Eskalation besser erklären, viellleicht sieht er dadurch tatsächlich selbst ein, hey, so bin ich! und dann gibt er ihr die Schuld dafür. Im Grunde ein Narzisst, der an seinem Minderwertigkeitsgefühl leidet und nicht nur anderen die Schuld für sein Verhalten gibt, sondern auch versucht, andere dafür zu belangen, wenn er selbst die Wahrheit über sich selbst erkennt.
Ich verstehe, was du hier meinst. Für mich ist diese Stelle, ähnlich wie das mit dem Stiefvater, natürlich manipulativ, over the top. Ist jetzt keine Ausrede, ich dachte mir beim Schreiben: Christian will hier manipulierne, sich als Opfer darstellen. Ich wollte den Leser in Jackys Position stellen. Dieses Atmen mit den Nasenlöchern geht einem hier auf den Sack als Leser, so meine Intention, weil man die Manipulation spürt, weil man in eine emotionale Richtung gedrängt werden soll. Er suhlt sich ja richtig darin. Das soll einen in der Szene als Leser nerven.Das ist wie open heart surgery, dieser Text, extrem heikel und sehr schwergewichtig. Ich denke, hier ist viel, viel weniger mehr. Der ganze Text ist traurig, tragisch und intensiv, da wirkt so etwas oft wie der emotionale overkill. Das hat der Text nicht nötig.Er erzeugt beim Ausatmen durch die Nasenlöcher einen hohen, traurigen Ton.
Das ist der backbone der ganzen Story. Für mich klingt das schon ein wenig nach Klischee. Der Stiefvater. Hat man nicht zum ersten Mal gelesen. Braucht man diese Begründung denn? Für mich wirkt das auch wie ein Versuch der Exposition durch Dialog, so nach dem Motto: Jetzt noch schnell dem Leser erklären, wie es im Nachhinein dazu kamEr schnauft ein paar Sekunden lautstark. »Ich weiß nicht, wie man liebt. Es hat mir nie jemand gezeigt, wie man liebt. Bis auf dir. Ich weiß, dass ich dich liebe. Ich hab sowas noch nie im Leben gefühlt. Ich liebe dich so sehr. Ich liebe dich so sehr. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr. Ich hättʼ nie gedacht, dass es sowas gibt. Dass ich sowas wie dich noch mal kennenlerne. Ich sterbe, wenn ich dich verliere; entschuldige«, sagt er.
Er schluckt und atmet weiter auf diese Weise.
Sie hört, wie er im Auto hin und her rutscht.
»Ich hätte das nicht zu dir sagen sollen. Ich hätte dich nicht auf die Art anfassen sollen. Das war das Letzte. Das Allerletzte.« Dann: »Es war nicht böse gemeint. Es war zu keinem Zeitpunkt böse gemeint. Du weißt, es ist alles wegen meinem scheiß verdammten Stiefvater. Wegen allem, was er uns angetan hat.« Dann: »Aber ich hab es gesagt und gemacht.« Schließlich: »Ich weiß nicht mehr, was ich machen soll.«
Erweitern ...
Ebenso meinte ich es hier. Es ist Christian, der manipulieren will, der das sagt und mit dem Stiefvater kommt. Ich hab das selbst erlebt, dass Leute so argumentieren, weil sie genau wissen, was sie machen und weil sie auch reflektiert sind. Es geht hier richtig auf den Sack, dass er mit dem Stiefvater kommt, das ist irgendwie auch ein Totschlagargument, eine krasse Opferposition, in die sich Christian stellt.Ganz ehrlich: Nein. Das hat der Text und die Charaktere nicht nötig. Ich muss nicht haargenau wissen, was und warum da was passiert ist. Weil es in dem Moment der Story, in dem Moment der erzählten Zeit doch gar keine Rolle spielt.
Genau so meinte ich es, superHier geht es doch um der Moment, in dem sich entscheidet, wie zwei Leben weitergehen werden, gemeinsam oder getrennt. Er will, sie nicht.
Ja. Will den Text jetzt nicht entschuldigen oder mich als Autor, aber ich hatte mal mehr Jacky drin, aber irgendwie kam mir das redundant vor. Wie du schriebst, es geht um den Moment, wo er sie nicht in Ruhe lässt, wiederhaben will, und wie das in sich zusammenkracht. Toxische Beziehungen. Vllt ist das zu artsy und wieder ein schlechter Ausgangspunkt, ähnlich wie mit dem Stiefvater, aber ich dachte mir hier beim Kürzen: Ich stelle den Leser in Jackys Position. Der Leser kriegt die Entschuldigungen, das Gesülze ab. Ich hatte gehofft, dass der Text so funktioniert, dass man Christian als Leser zu Beginn nicht über den Weg traut, dass man bei ihm ein ungutes Gefühl hat. Bei seinem Reden über Liebe und Entschuldigen kommt man ins Wanken als Leser - so mein Plan/Hoffnung -, und man ist sich nicht mehr ganz sicher, ob er nicht doch ein gutes Herz hat, ob das nicht doch gut geht. Genauso wie Jacky an dieser Stelle. Dann passiert irgendetwas, man muss es nicht mal genau wissen, oft kippt die Stimmung ja, ohne dass die Co-Abhängige(n) wissen, weswegen, und für den Partner ist man wieder Scheiße.Ich vermisse ja sie. Jacky bleibt irgendwie so ein Kommunikationsloch, in dass er seine male gaze versenkt, in das er sich die ganze Zeit reinentschuldigt.Ich verstehʼ jetzt diese ganzen romantischen Filme. Wovon die Leute reden, wenn sie von Liebe reden. Ich hab das 38 Jahre lang nicht getan, aber jetzt tu ichʼs. Ich versteh es.«
Genau, für mich ist Jacky hier ins Wanken gebracht, durch die vorige Rede von Christian. Kann aber sein, dass ich mich verzettelt hab, wenn das für dich nicht so rübergekommen ist.Würde sie wirklich rausgehen und an den Wagen treten? Hat sie keine Angst, dass er gewalttätig wird, dass er ihr an den Hals gehen könnte? Ist er doch so harmlos? So hast du ihn nicht gezeichnet.Sie klopft an die Scheibe der Fahrertür, tritt einen Schritt zurück.
Hab ich mir beim Schreiben auch gedacht. Innovativer wäre ein misshandelter Mann und eine missbräuchliche Frau.Warum muss eigentlich immer der Mann das Objekt der Begierde sein? Eifersucht ist doch bei beiden Geschlechtern ein packendes Thema.
Grazie! Sehr feine, gute Beobachtungen. Ich muss das mal sacken lassen und schauen, was ich mitnehme, wo ich drüberarbeite. Sind viele gute Anregungen in deinem Kommentar. Ich hab natürlich auch was gewagt, mit der Position, der Figur. Sowas kann leicht nach hinten losgeht, wenn man nicht fein genug zeichnet.Sind so meine Gedanken.
Haha, gerne Fand aber, es klingt auch authentisch aus dem Mund von einem wie Christian.Nice Carver-Referenz noch schön verpackt, das gibt hundert Punkte.
Beste Grüße
zigga
Happen 2
holzbraunen
Haaren, die am Hinterkopf jede Form verloren haben
Fäustlinge aus Hasenfell
sind frei gekratzt. Dann steigt sie aus
Die Sonne scheint schwach und farblos
Er blickt sie unverhohlen an.
Er blickt sie unverhohlen an.
»Hallo«, sagt sie und lächelt leicht.
Sie bleibt vor ihm stehen und sieht hoch zu ihm. »Also?«, sagt sie.
Er blickt
mit einer Zärtlichkeit, mit der man Kleinkinder berührt.
liegt an der Hecke des Parkplatzrandes
grau-brauner Matsch lugt wie Fäulnis
läuft an der Fahrzeugfront vorbei
sein Mund offen. Die Unterlippe abstehend. Die kurzen, grauen Zähne. Die Spalte zwischen den oberen, vorderen Schneidezähnen.
Viel Gemecker. Aber ich bin auch spitzfindig diesmal
Mit Zeit gehts weiter.
Viele Grüße
Carlo
Bei seinem Reden über Liebe und Entschuldigen kommt man ins Wanken als Leser - so mein Plan/Hoffnung -, und man ist sich nicht mehr ganz sicher, ob er nicht doch ein gutes Herz hat, ob das nicht doch gut geht.
Wegen den Details. Du zeichnest schon mit einem sehr genauen Auge, es reiht sich vieles aneinander, wie er aussieht, Physiognomie etc, das bräuchte ich nicht, aber es ist auch Geschmackssache. Mich bringt zuviel Beschreibung einfach aus dem Lesefluss, und ich frage mich auch, was es dem Text bringt, welchen Mehrwert.
Gruss, Jimmy
Hallo @zigga, ich bin's nochmal. Hab mir die Geschichte jetzt nochmal durchgelesen und für mich klingt es immer noch so, als ob es für sie nicht aus heiterem Himmel kommt, weil sie das schon kennt. Vielleicht liege ich da falsch, aber weil die Geschichte ja schon damit anfängt, dass sie eigentlich nicht mehr will, und er sich ständig entschuldigt, lässt mich vermuten, dass etwas ähnliches passiert sein muss, auch weil sie so abgeklärt wirkt.Ich dachte mir: Oft passiert das einfach. Für die betroffene Person in der Beziehung, in dem Fall Jacky, kommt das aus heiterem Himmel. Plötzlich wandelt sich der Partner, oder der Ex-Partner, und sie versteht nicht, warum, was das soll
Die Szene, in der er seine Reuesalven auf sie loslässt, endet sehr abrupt und dann rastet er schon aus. Aus dem, was er brüllt, schließe ich, dass sie ihn verlassen hat. Irgendeine Art von innerem Konflikt sehe ich bei ihr aber nicht, und das ist wahrscheinlich das, was mir fehlt, denn sie rauscht mir zu glatt durch. Von Anfang an zu allem entschlossen und das zieht sie auch durch.Ich dachte, hier stecken wir in Jackys Haut. Wir sehen die Sache aus ihrer Perspektive, wie mit einer Kamera. Erst Lovebombing, dann, für sie aus heiterem, ihr unverständlichem Sinne, das Gegenteil.
Das könnte ich mir als ihren inneren Konflikt vorstellen. Sie ist nur nach außen hin hart, weil ihr Verstand ihr sagt, dass das nirgendwo hinführt, aber ihre Gefühle ziehen nicht mit. Die Hoffnung stirbt zuletzt sozusagen. Sie sagt ihm vielleicht die Meinung, verlässt ihn auch, aber hängt trotzdem noch in ihrem Traum fest, ob es nicht doch ein Happy End geben könnte. Er nicht doch ein Guter sei, und es ist ja auch nicht alles schlecht usw. usf. Sie sich also noch einen letzten Rest Illusion von ihm bewahren will. Dann ist sein Tobsuchtsanfall nicht nur ein Schlag in die Fresse des Lesers, sondern auch in ihre.Das Perfide finde ich, dass selbst Leute, die extrem darüber aufgeklärt sind, davon in den Bann gezogen werden und in solche Beziehungen abrutschen können. Das ist ein Elend
So, das war mein Wort zum Sonntag.
Wünsche dir noch einen schönen Abend.
Liebe Grüße,
Chai
Moin @Carlo Zwei ,
ich antworte dir einfach in einem Rutsch, wenn dein Kommentar abgeschlossen ist, dann haben wir's bissal kuscheliger!
Danke dir fürs Lesen und Kommentieren!
Ja, das freut michServus @zigga, mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen.
Ich fand Christian fein gezeichnet, seine angelernten Floskeln bzgl. Liebe und Geld, seine Übergriffigkeit, sein Pathos.
Das ebensoMan fühlt sich unwohl in den Szenen mit ihm; so wie Jacky.
Super, ja. Was ich davon halte, weiß ich gerade selbst noch nicht. Ich werd das Teil mal ein paar Tage ruhen lassen und es mir dann noch mal durchlesen, mit eurem Feedback im Hintergrund. Also gerade im Bezug auf den Umbruch Christians.Ich habe gelesen, dass manchen Kommentatoren der "Umbruch" von Christian zu schnell ging. Das habe ich überhaupt nicht so wahrgenommen. Ich nehme ihm voll ab, dass er sich eben kurz zusammenreißen kann und dann einen Rückfall hat und da sind ja auch zwei Tage dazwischen. Zudem wird dieser Rückfall ins Schlechte ja auch durch seinen Flirt mit der Bäckereiverkäuferin vorbereitet. Da deutet sich schon etwas an.
Du hast einen auktorialen Erzähler gewählt. Das hat dich an manchen Stellen - denke ich - dazu verleitet, es mit deiner Beschreibungslust zu übertreiben.
Da gibt es noch Streichpotential, wo ich finde, dass die Beschreibungen nur Informationen vermitteln, die nichts Wichtiges zu den Figuren und der Handlung beitragen. Da könntest du Leerstellen lassen, die der Leser selbst ausfüllen muss.
Ja, super, danke dir herzlich für deine Anmerkungen, gerade die Streichkandidaten.Hier meine Anmerkungen. Manches sind echte Kleinigkeiten.
Ja, super, dass dir das Ende taugt. Buddha: Ich hab das mal bei jemandem im Auto gesehen, der jetzt auch nicht wirklich für sein ruhiges Blut bekannt ist. Diese Ambivalenz fand ich schon seltsam, dass genau so jemand sich einen Buddha auswählt, um ihn sich um den Rückspiegel zu hängen.Ja, hier wieder der Buddha. Wie gesagt, dieses Motiv habe ich nicht verstanden, für was das steht. Das offene Ende gefällt mir aber gut.Die Buddha-Figur am Rückspiegel.
Grazie!
Ja, da hast du Recht. Ich schaue mal, ob ich das bei dem Text hier retten kann.Ich weiß genau, was du meinst. Allerdings ist der bei mir so nicht hundertpro angekommen: das was er sagt, das klingt immer nach Alibi, also man weiß, es ist Fassade. Das ist halt auch sehr schwer hinzukriegen, denke ich, weil solche Typen vielleicht auch einfach so eindimensional klingen, als Außenstehender schaut man da nochmals kritischer drauf, weil man diese ganzen Ausreden kennt, man riecht sie förmlich, da steht jedes Wort direkt unter Verdacht, eigentlich nicht ernst gemeint zu sein, es ist auch eine Erwartung vielleicht.
Ich finde die Konstruktion, dass du Jacky quasi als Leerstelle zeichnest, um dem Leser sozusagen ihre Position zuzuweisen, eine sehr gute Idee.
Kann ich mir auch gut vorstellen, ist ein guter Gedanke. Ich lass das Teil mal ein paar Tage ruhen und mache mich dann wieder dran. Ich probier das mal aus.Da müsstest du eventuell einfach den Mittlweg finden, sonst ist es ziemlich viel eine Perspektive, der man ausschließlich folgt, es ist dann viel Christian und seine männlichen Ausreden. Ich glaube, wenn du Jacky etwas mehr Raum gibst, dann kann die Figur des Christian auch atmen, dann ist da nicht nur der Fokus drauf, und man müsste halt schauen, was das mit der Chemie der Charaktere macht, ob sich das gut ergänzt. Bin gespannt, wie sich das entwickelt.
Das kann ich nachvollziehen. Hab jetzt schon mal mit AWMs Vorschlägen entrümpelt und ich schaue mal, ob ich noch mehr rauswerfe.Wegen den Details. Du zeichnest schon mit einem sehr genauen Auge, es reiht sich vieles aneinander, wie er aussieht, Physiognomie etc, das bräuchte ich nicht, aber es ist auch Geschmackssache. Mich bringt zuviel Beschreibung einfach aus dem Lesefluss, und ich frage mich auch, was es dem Text bringt, welchen Mehrwert.
Danke dir vielmals für die erneute Rückmeldung, Jimmy.
Liebe @Chai,
auch dir herzlichen Dank fürs erneute Lesen und die erneute Rückmeldung. Ist viel wert.
Ja, ich kann das nachvollziehen. Ich schaue mal, was ich ändere bzw. ändern kann an der Story. Ich muss sie auch mal ein paar Tage liegen lassen, weil ich zu viel dran geschraubt hab und kein objektives Auge mehr für sie besitze.Hab mir die Geschichte jetzt nochmal durchgelesen und für mich klingt es immer noch so, als ob es für sie nicht aus heiterem Himmel kommt, weil sie das schon kennt. Vielleicht liege ich da falsch, aber weil die Geschichte ja schon damit anfängt, dass sie eigentlich nicht mehr will, und er sich ständig entschuldigt, lässt mich vermuten, dass etwas ähnliches passiert sein muss, auch weil sie so abgeklärt wirkt.
Die Szene, in der er seine Reuesalven auf sie loslässt, endet sehr abrupt und dann rastet er schon aus. Aus dem, was er brüllt, schließe ich, dass sie ihn verlassen hat. Irgendeine Art von innerem Konflikt sehe ich bei ihr aber nicht, und das ist wahrscheinlich das, was mir fehlt, denn sie rauscht mir zu glatt durch. Von Anfang an zu allem entschlossen und das zieht sie auch durch.
Das ist eine sehr gute Idee, Chai. Ich werde mal ausprobieren, mehr Jacky einzubauen und den "Übergang" zu Christians Gewaltausbruch smoother hinzubekommen. Ich pinge dich, wenn ich was verändert hab, du hast keine Chance! Nee, nur wenn du Bock hast, natürlich. Freue mich auch auf neue Texte von dir!Das könnte ich mir als ihren inneren Konflikt vorstellen. Sie ist nur nach außen hin hart, weil ihr Verstand ihr sagt, dass das nirgendwo hinführt, aber ihre Gefühle ziehen nicht mit. Die Hoffnung stirbt zuletzt sozusagen. Sie sagt ihm vielleicht die Meinung, verlässt ihn auch, aber hängt trotzdem noch in ihrem Traum fest, ob es nicht doch ein Happy End geben könnte. Er nicht doch ein Guter sei, und es ist ja auch nicht alles schlecht usw. usf. Sie sich also noch einen letzten Rest Illusion von ihm bewahren will. Dann ist sein Tobsuchtsanfall nicht nur ein Schlag in die Fresse des Lesers, sondern auch in ihre.Das Perfide finde ich, dass selbst Leute, die extrem darüber aufgeklärt sind, davon in den Bann gezogen werden und in solche Beziehungen abrutschen können. Das ist ein Elend
Den wünsche ich euch auch!Wünsche dir noch einen schönen Abend.
Beste Grüße
zigga
Guten Morgen @zigga,
jederzeit.Ich pinge dich, wenn ich was verändert hab, du hast keine Chance! Nee, nur wenn du Bock hast, natürlich
»Mit fetter, heißer Milch«, sagt er, »viereinhalb Prozent Fett, wie duʼs magst.« Er sagt: »Ich hab extra gefragt, dass es auch die richtige ist.«
Jackys mit Sommersprossen gesprenkeltes Gesicht läuft an
Dass du zu einem besseren Du wirst.
Ihr rotes, struppiges Haar sieht aus wie ein brennender Busch
So, was fange ich jetzt mit meinen Eindrücken an? Also meine erste (und für mich selbst überraschendste) Erkenntnis: Der eine ist für mich Geschichtenerzähler – der andere Regisseur. Daniel Kehlmann – fällt mir jetzt ein – meinte ja, dass er sehr von Filmen beeinflusst ist, vielleicht mehr als von Literatur. Ich denke, dass ist auch so ein Ding unserer Generation. Wir sind halt damit groß geworden. Jetzt merke ich, dass ein Vergleich mit einem Erzähler von Kehlmann vielleicht auch interessant wäre. (Leider kann ich Ruhm gerade nicht finden, bleiben wir also beim "Tod im Hochsommer"–Vergleich).
Ich glaube, es wäre jetzt dumm, irgendwelche weiteren Schlussfolgerungen aus diesen Eindrücken zu ziehen; deswegen belasse ich es dabei und warte, was du sagst.
Rein vom Gefühl her geht es mir aber zu schnell. Erst heult er rum, weil er gerade mal wieder Scheiße gebaut hat und sie ja jetzt wieder zurückgewinnen muss. Wie das in Hollywoodfilmen eben so ist. Und dann zieht er gleich wieder los? Eigentlich müsste ja jetzt erstmal alles wieder himmelhochjauchzend sein für ein paar Tage, damit sie wieder an den Märchenprinzen glauben kann, um dann wieder so richtig schön auf die Fresse zu fliegen.
Ja, krass, wie du das dargestellt hast. Wirklich gut gemacht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich erst beim zweiten Lesen drauf einlassen konnte, weil mir anfangs die detaillierten Beschreibungen zu viel waren.
Lieben Gruß
Carlo
Moin @Carlo Zwei!
Vielen Dank dir fürs Lesen, Gedankenmachen und Kommentieren.
Ja, verstehe ich. Ich meinte eben, dass sein Haar verwachsen ist bzw. einfach aus einem Haarschnitt rausgewachsen ist.Haaren, die am Hinterkopf jede Form verloren haben
darunter kann ich mir nichts vorstellen. Da wirst du ja quasi abstrakt ("jede Form") um eigentlich etwas Konkretes zu beschreiben.
Für mich irgendwo schon - für mich zeichnet das einen Christian, der augenscheinlich sich rausputzen möchte. Ich finde, gerade am Hinterkopf sieht man das eigene Haar oft nicht - wenn man jetzt keinen fancy dreifach-Spiegel besitzt. Für mich war das so ein Ding, er schaut sich von vorne an, rasiert sich, duscht sich, aber hinten, an der Stelle, die er nicht sieht, ist die Verwahrlosung da. Möchte den Text aber an der Stelle auch nicht verteidigen. Wenn das für dich sich nicht richtig angefühlt hat, liegt es am TextEs passt für mich auch nicht, weil er ja später frisch rasiert und auch das Auto sehr gepflegt ist.
Ja ok - bin noch am Überlegen über diesen Punkt. Andere meinten, sie bekämen Christian hier gut zu Gesicht, schwierig. Danke für das Feedback.Ich kriege Christian bislang auch nicht zu greifen, obwohl du ihn so detailreich beschreibst. Eigentlich stelle ich mir so einen grauen, fleischigen Saufsack vor. Aber dann hängt da z. B. dieser Buddha im Auto – zugleich spricht er Dialekt. Es ist zumindest mal eine Figur, die sich mir nicht schnell erschließt – auch weil sie ja sehr lange bis auf bedeutungsvolle Blickwechsel und ruppiges Türanfassen und -zuschlagen nichts tut.
Na ja, Hasenfell-Handschuhe gibt es schon!Fäustlinge aus Hasenfell
Das Wissen über das Material. Da frage ich mich, woher kommt das? Ist das jetzt wirklich ein Perspektivwechsel oder ist das die ganze Zeit aus Jackys Perspektive? Nee, es ist ein übergeordneter Erzähler, der eigentlich sehr beobachtend ist, aber auch viel ordnen und erklären will und unklar ist mir, wie viel oder wenig er eigentlich weiß – ich bin mir seiner Unsicher und weiß nicht, wie gut oder schlecht ich ihm zuhören soll, was ich mir von seiner Erzählung verspreche, was er von mir will. Zum Beispiel müsste er ja wissen, dass das Hasenfell ist. Weil sowas bei rosa Fäustlingen sehen, stelle ich mir fast unmöglich vor. Wer trägt überhaupt rosa Fäustlinge aus Hasenfell? Das macht mich auf jeden Fall auch neugierig auf den Charakter von Jacky.
Hm. Ist das dasselbe? Weiß gerade nicht. Könnte redundant sein, ja.Die Sonne scheint schwach und farblos
finde "schwach" und "farblos" ist da fast dasselbe. "Schwach" fühlt sich redundant an. Und beider Adjektivgebrauch ist eher leicht gezeichnet, finde ich. Und so eine Beschreibung ist dann ja auch Kameraführung und ich bin beim Lesen die ganze Zeit so: was ist jetzt die Perspektive? Aus welchen Augen sehe ich das gerade? Oder ist es jetzt wieder der Erzähler, der einen Bildwechsel macht?
Ja, ich meinte einen speziellen Blick. Ich finde, wenn ein Mann eine Frau anblickt - TW: Heteronormativität -, gerade, wenn etwas Sexuelles im Spiel ist, wird bei den Blicken schon oft etwas zurückgehalten, un(ter)bewusst. Ist meine persönliche Beobachtung. Dass jemand, der ein sexuelles Interesse an dir hat, dich wirklich mal mit Lust anguckt, gerade, wenn klar ist, dass du keine Lust darauf hast, ist schon etwas teils Übergriffiges bzw. überschreitendes. So war es hier gedacht. Glotzen ist wohl das richtig Verb, aber es ist auch etwas Dümmliches in Glotzen, was mir nicht gefällt.Er blickt sie unverhohlen an.
Ist das denn was Besonderes? Bzw. muss er denn den Blick verhohlen (verhüllen)? Ein Blick ist doch erstmal selbstverständlich hier. Und er starrt ja auch nicht.
Ja, aber ich finde das an der Stelle nicht schlimm. Ich lese es zumindest so, dass der Erzähler etwas konkret rüberbringen will, etwas akkurat beschreiben will. Hey, der Erzähler bin ja zufällig ich!mit einer Zärtlichkeit, mit der man Kleinkinder berührt.
Habe mich gefragt, woher das jetzt kommt. Wo das empfunden, verglichen wird. Wieder mein Problem mit der Perspektive bis hierhin. M. m. n. ist bis hierhin noch keine Perspektive etabliert, die so einen Vergleich rechtfertigt. Ich schätze jetzt einfach mal, er ist jemand (früher) Vertrautes oder sogar ihr Vater? Dann würde das ja aus seiner oder ihrer Perspektive Sinn ergeben so ein Vergleich. Aber er kommt hier einfach nicht aus seiner Perspektive, sondern eher vom Erzähler, denn seine Perspektive ist hier einfach nicht etabliert für mich, wie gesagt. Ich hoffe, du verstehst, was ich meine. Ich suche da gerade nach passenden Worten
Ja, danke für die Rückmeldung. Ich weiß nicht, ich finde das gerade irgendwie nicht zu viel. Aber ich notiere das alles mal. Manchmal sieht man nach ein paar Wochen oder Monaten die Dinge noch mal anders und objektiver.grau-brauner Matsch lugt wie Fäulnis
Und das ist auch ziemlich viel – zumal es eben auch nicht wirklich aus einer Perspektive (wo es ja durchaus ein figurengerechter Vergleich sein könnte) kommt.
Ja, das ist das Stilistische an dem Text, was dir glaube ich nicht taugt. Ich weiß gerade selbst nicht, ob mir das taugt. Auf der einen Seite gefällt mir das nach wie vor. Ich schreibe dir mal unverhohlen meine Intention, was das Stilistische angeht, weil das wie ich deinen Kommentar verstanden habe, etwas ist, das dich allgemein an der Story etwas befremdet.läuft an der Fahrzeugfront vorbei
Das als Beispiel für diese überpräzise Beschreibung, wo du Bilder, finde ich, eigentlich mit viel weniger Worten und Sätzen einfangen könntest. Das finde ich zu technisch.
Geil! Freut michsein Mund offen. Die Unterlippe abstehend. Die kurzen, grauen Zähne. Die Spalte zwischen den oberen, vorderen Schneidezähnen.
Das hier. Das ist für mich eine tolle Beschreibung. Das ist sprachlich dicht und da kann ich es auch aus Jackys Perspektive durch die Nähe im Auto verorten und sehe es und habe diesen Moment und den Geruch seines Atems noch bevor du ihn erwähnst.
Her mit dem Gemecker!Viel Gemecker. Aber ich bin auch spitzfindig diesmal
Kriegt man schon ab und zu! In einem Bäcker hier gibt's das»Mit fetter, heißer Milch«, sagt er, »viereinhalb Prozent Fett, wie duʼs magst.« Er sagt: »Ich hab extra gefragt, dass es auch die richtige ist.«
Sehr spleenig.
Und kriegt man dort so was? Die sind nicht in Prenzlberg.
Guter Punkt. Notiert.Jackys mit Sommersprossen gesprenkeltes Gesicht läuft an
spät für die Exposition. Da ist mein Bild im Kopf eigentlich schon fertig.
GekauftDass du zu einem besseren Du wirst.
Ganz schön philosophisch für Christian. Hätte auch gereicht: Dass du zu jemand Besseres wirst.
Habe nochmal nachgedacht. AWM schrieb jetzt auktorial. Ja, sehe ich genauso. Doch ich frage mich, was das dem in seiner aktuellen Form für einen Mehrwert gibt bzw. eigentlich denke ich, dass es die richtige Perspektive ist; doch das wird nicht ausgeschöpft.
Weil so ein auktorialer Erzähler doch viel mehr kann. Ich musste an Mishima Yukio und Carver denken, weil ich weiß, dass du deren Stil feierst. Da gibt es auch Ähnlichkeiten.
Ja, im Endeffekt beschreibst du den Unterschied zwischen einem Erzähler, der dich als Leser an die Hand nimmt und der dir die Welt und die Szenen noch mal kommentiert und aufbereitet - und den Erzähler, der ausschließlich zeigt, der sich in ordnender Weise nur darin finden lässt, wie er die Szenen anordnet, was er dir also zeigt.Wie war das in Tod im Hochsommer? (Ich habe jetzt nochmal nachgeschaut ...) Ich versuche, meinen halbwegs unbedarften Eindruck wiederzugeben, in der Hoffnung, dass er was verdeutlicht: Bei Mishima ist der Erzähler einer, der es weiß, der informiert ist, die Geschichte kennt und sie nüchtern wiedergibt. Er könnte fast ein junger Polizist sein oder einer, der auf die konkrete Nachfrage nach dem "Tod im Hochsommer" die Geschichte sachlich wiedergibt. Nicht zur Unterhaltung – zur Aufklärung, zur Verdeutlichung des Ernstes und der Dringlichkeit der Ereignisse. Was ihn von einem jungen Polizisten und dem zufälligen Berichterstatter unterscheidet, ist fast nur der Kontext, dass es Literatur ist. Der Erzähler ist ein sachlicher, informierender Geschichtenerzähler (nicht Literat). Der Autor Mishima (vlt. im Gegensatz zur Privatperson) und der Erzähler sind sehr kongruent.
Bei deinem Text ist das für mich anders. Ich versuche das mal zum Zweck der Gegenüberstellung genau so unbedarf nach meinem flüchtigen Eindruck:
Der Erzähler ist immer dabei, wenn was passiert oder eine Szene gezeigt werden muss. Er bestimmt, worauf der Fokus liegt, er führt den Blick. Dabei gibt er sich nicht als Erzähler zu erkennen, sondern als ein Regisseur. Ich stelle ihn mir vor, wie er zu einer Filmproduzentin hingeht und sagt: Schau dir den Prototypen an und ihr diese Notizen zeigt. Ich kann ihn mir selbstverständlich auch hier bei Wortkrieger.de vorstellen, wo er den Lesenden szenische Überlegungen präsentiert. Er beschreibt, was er sieht, er erzählt es nicht wirklich, er ist eben Regisseur. In dieser Weise gibt es auch eine Kongruenz zwischen dem Autoren Zigga (wieder im Gegensatz zur Privatperson) und dem Erzähler.
Wo meine Kritik liegt ist diesmal der Stil ganz allgemein. Dazu gehört für mich die Perspektive und wie das erzählt bzw. ja eigentlich nicht erzählt, sondern beobachtet wird.
Es ist natürlich ein wenig mehr vom Leser verlangt, als wenn man alles schön aufbereitet. ich glaube, gerade die Kombination des ausschließlichen Showens mit den Close-Ups kann etwas anstrengen. Vielleicht würde ein Erzähler, der mehr vom Geschehen kommentiert, tatsächlich eine Lösung für diesen Text anbieten. Vielleicht muss ich hier auch einfach weiter runter kürzen, dass es angenehmer wird.
Wobei ich sagen muss, dass mir die aktuelle Textform auch gut gefällt. Aber das kann sich wieder ändern.
Der Text ist natürlich ein wenig ein Experiment, wie viel es von diesem Erzähler braucht. Das ist natürlich eine Story, die sich irgendwo am Film orientiert, das ist ein intelligenter Gedanke von dir. Ich showe hier und versuche, möglichst wenig zu tellen.Also meine erste (und für mich selbst überraschendste) Erkenntnis: Der eine ist für mich Geschichtenerzähler – der andere Regisseur.
Ich werde noch mal dran rumbasteln. Etwas fehlt noch von Jacky, das finde ich jetzt auch. Ich hab so eine Idee, dass ich ihr Leid, was Christian ihr antut, der seelische Schmerz, den sie dadurch erleidet und erlitten hat, noch mehr zeigen muss. Bzw. ihn überhaupt zeigen muss. Ich werde das am Ende einbauen, als sie ihn ein letztes Mal aus dem Fenster sieht. Da braucht es so eine PTBS-Komponente, damit man das Fiasko mehr spürt als Leser. Das muss in dem Augenblick weh tun, denke ich. Das geht hier zu smooth.
OkJa, krass, wie du das dargestellt hast. Wirklich gut gemacht. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich erst beim zweiten Lesen drauf einlassen konnte, weil mir anfangs die detaillierten Beschreibungen zu viel waren.
unterschreibe ich auch. Vor allem die ersten zwei Sätze Den letzten Satz insofern, als es mir auch zu viel Beschreibung war, es mich aber nicht am Draufeinlassen gehindert hat. Da hat mich allein schon gehindert, dass ich mit Kritikerbrille lese. Normal
Ich finde, die Story entwickelt einen guten Drive, ist erzählenswert und die Figuren interessant genug, um was Tolles draus zu machen.
Thx! Vielen herzlichen Dank noch mal fürs Vorbeischauen, Carlo.Wie immer sage ich lieber nochmal dazu, dass ich das dennoch sehr gerne gelesen habe bei dem Niveau (was sonst?).
Best regards
zigga
Hallo @zigga =)
Ja, ich brauche dir ja nicht zu sagen, wie soghaft und gut du schreibst =) Sehr gerne gelesen. Aber klar, ein paar Subjektivitäten fallen mir auch auf. Bitte entschuldige etwaige Redundanzen mit anderen Kommentaren.
Ich liste einfach auf, was mir aufgefallen ist, ok? Und ich klinge viel zu kritisch. Tschuldige zigga.
- Beschreibungen
Du arbeitest ja mit einer reduzierten, statischen Sprache. Die Wolken sind grau. Die Dunkelheit liegt. Die Wolken werden nicht grau. In diesem Setting entwickelt sich wenig. Umso stärker wirken einzelne Details. Die Buddhakette zum Beispiel. Vielleicht kannst du die Beschreibungen etwas reduzieren. Mit den langen Beschreibungen stellst du die Figuren wie bei einem Schachspiel auf. Hier Jacky, hier Christian und jeder versammelt seine kleine Armee auf dem REWE Parkplatz. Ist, denke ich, gar nicht nötig. Die Details nutzen sich ab wie Steine in einem Fluss, die gegeneinanderschlagen.
Deine Texte wirken, finde ich, nie über einzelne Punkte. Das ist das gesamte Bild aus Sprache und Form, mit dem du ein Milieu schilderst. Einmal beschreibst du einen Messerholster. Brauchst du meiner Ansicht nicht.
- Jackys Entscheidung
Du lieferst Jacky und Christian dieser Welt aus. Ich fühlte mich manchmal an meine Kolleginnen erinnert, da existiert gar nicht das Gefühl von Handlungsfreiheit oder der Glaube, man könne auf die Welt Einfluss nehmen. Man reagiert. Es passiert. Oder, komisch ausgedrückt: "Man wird passiert". Menschen sterben eben. Oder werden drogensüchtig. Oder trinken Alkohol.
Aber dann telefoniert Jacky. Und Christian kämpft um sie, wirft über den Telefonhörer alles für diese Beziehung in ein einziges Gespräch. Hier gibst du Jacky alle Macht über die Story. Sie entscheidet. Gehe ich zu ihm oder gehe ich nicht zu ihm. Eine Szene weiter beschreibst du ihre Entscheidung. Sie entscheidet sich, an sein Auto zu klopfen. Christian hat gesoffen, nennt sie Hure und Nutte und schlägt ein. Im Grunde die ganze Tragik deines Textes: Da ist eine Jacky, die entscheiden darf und diese einzige Entscheidung macht sie zum Opfer seiner Gewalt. Zwei Szenen, zwei Christians: Der Flehende und der Gewalttätige. Ich denke, du könntest diese beiden Christians mehr mischen. Deine Textform ordnet die Christians. Dieser glatte Bruch durch den Szenenwechsel Telefonat-Auto war mir zu plakativ. Er beschimpft sie dort sofort. Warum nicht später? Warum zeigst du nicht sein Bemühen um Jacky auch in ihrer Gegenwart? Dass dieses Bemühen scheitert, verweist wieder auf die Tragik deines Textes. Vielleicht sowas wie: Ein Scheibenwischer fällt aus, schon regt sich Christian auf, mit einer Wut, die sich gegen sein Leben richtet und sich aus seinem Leben nährt. Der Jacky nur hilflos ausgeliefert sein kann. Ist aber ein subjektiver Punkt.
Ich wäre auch vorsichtig mit Erklärungen für Christians Verhalten, die zu plausibel sind. Alkohol zum Beispiel. Dieses ganze Sinnlose, dieses Passive, dieses Unberechenbare: Das, finde ich, sollte eher aus der Lebenslage kommen. Das beschreibst du ja bereits. Alkohol gibt Christian eine Rechtfertigung. Und mir als Leser einen Grund. Aber ein Grund, der sein Verhalten mit einem Wort beschreiben kann, existiert nicht. Das ist ja das gesamte Bild aus Agonie, Hilflosigkeit, Spracharmut, Kontrollverlust. Es ist das ganze Leben, dem Christian ausgeliefert und ausgesetzt ist. Christian hat nicht gelernt, wie er das, was er gerne wäre, schaffen kann. Aus dieser unheimlichen Tiefe ziehst du mich in Text und Milieu.
- Sprachliches
Klingt recht salopp. Es klappert die Mühle am rauschenden Bach ...Ihr Wagen wackelt und klappert
Im Dialog reduziert sich die Sprache auf sehr kurze Wörter, ja, also .... könntest den Dialog kürzen, ohne an Wirkung zu verlieren.Also?«, fragt Jacky.
Vielleicht besser Singular?Mäusebussarde kreisen über die gefrorenen und schneebedeckten Äcker, die an REWE grenzen.
Amerikanische Woche bei REWESie hebt Milch, Toastbrot, Toilettenpapier, Erdnussbutter, Flips und zwei Sixpacks Kronenbier in den Einkaufswagen.
Die Form zum Ende - kann man machen, aber hier wird es künstlich, als pause eine fremde Hand die Konturen der Menschen ab. Ganz subjektiv, ich finde, dieser Formwechsel in einzelne, singuläre Worte drückt mich von der geschehenen Geschichte zum gemachten Text. Hier wird deutlich, dass ich einen Text lese und der Autor einen Text aus einer Geschichte konstruiert. Ich war bei der Form, nicht bei der Geschichte. Ich hoffe, das ist verständlich ... frag gerne nach.Mit dem klobigen Sicherheitsschuh auf dem Türrahmen.
Er streckt den Kopf durch die Fahrertür.
Ächzt.
Christian fällt aus dem Wagen.
Ein kurzer Schrei.
Mit dem Gesicht schlägt er auf den nassen Asphalt.
Seine Beine überkreuzt im Wagen.
Er stöhnt.
LG
kiroly
Hallo @zigga,
da ich deine Kommentare unter meinen Geschichten immer sehr schätze, werde ich mich jetzt anstrengen, auch einen hoffentlich für dich nützlichen Leseeindruck wiederzugeben.
Er geht zu Rewe einkaufen, fährt einen Geländewagen, ist also wahrscheinlich kein Sozialhilfeempfänger.Christian steht neben seinem silbernen Toyota-Geländewagen auf dem Parkplatz von REWE;
Er trägt eine Daunenweste, bestätigt für mich, er hat ein Einkommen.die blaue Daunenweste
Entweder ist der Handwerker oder Lagerarbeiter, er arbeitet in keinem Büro wenn er Sicherheitsschuhe trägt.Er trägt seine dunkelgrüne Arbeitshose mit den Seitentaschen, Sicherheitsschuhe,
Er hat Glubschaugen und scheint der Beschreibung nach nicht besonders attraktiv zu sein.Sein Gesicht ist geprägt von den hervortretenden, hellen und leuchtenden Augen, die in tiefen Höhlen liegen. Den dicklichen Backen. Dem kleinen Mund. Den Geheimratsecken.
Ja, kenne ich. Als die Friseure zu hatten, hat sich mein Mann die Haare selber geschnitten.verwachsenen, holzbraunen Haaren, die am Hinterkopf jede Form verloren haben.
Es heißt wirklich so: gefroren. (Hab ich gerade gegoogelt, hat mich irritiert. Ich sage immer verreist.)Die Fensterscheiben ihres Wagens sind gefroren;
Die Freundin kann sich also auch eine Daunenjacke und Lammfell- Boots leisten.Sie trägt rosa Fäustlinge aus Hasenfell, eine senfgelbe Daunenjacke, stonewashed Jeans, Lammfell-Boots und ein Stirnband.
Ich mag das, erinnere mich an Lothar Matthäus.Er spricht das L mit schwerer, nach vorne geschobener Zunge nach fränkischer Mundart.
Sie scheint ihm wichtig zu sein: Frisch rasiert und das Auto geputzt.Seine Backen glänzen frisch rasiert im Sonnenlicht. Auch das Blech seines Toyotas und die Radabdeckkappen glänzen frisch gewachst und poliert.
Warum ist das wichtig mit der Hand und der Wagentür? Für mich klingt das irgendwie seltsam. Die Hand an der Wagentür!Einen Kaffee«, sagt er und nickt, mit der Wagentür in der Hand.
Hier spüre ich Angst.Sie legt die Tasche auf ihren Schoß und hält sie mit beiden Händen.
Ja, die meisten Deutschen lieben ihre AutosEr schließt die Beifahrertür, langsam und behutsam, mit einer Zärtlichkeit, mit der man Kleinkinder berührt.
Warum wackelt der Wagen? So ein kleiner Jeep? Du hast weiter oben schon geschrieben, dass Jackys Wagen wackelt.Der Wagen wackelt.
Mir würde besser gefallen: Sie läuft zur Beifahrerseite.Sie läuft zum Beifahrereingang, nimmt die Handtasche von der Schulter und steigt in den Geländewagen.
Wie die großen Ganoven, bei denen goldenen Kreuze am Spiegel hängen. Seine Nase nach oben gebogen, spitz und breitDa bekomme ich kein Bild spitz und breit?Er hebt den Kaffee zu (seinem)Mund, blickt Jacky mit großen, ängstlichen, fragenden Augen ins Gesicht.Die Kette mit dem Buddha, die am Rückspiegel hängt, schaukelt.
Klar, ist sein Mund. Zum Mund?
So banale Dinge …Er spitzt die Lippen, setzt den Schnabel des Plastikdeckels an den Mund und nimmt einen Schluck.
Im Gegensatz hier ihre Angst.Sie bewegt sich nicht. Ihre Augen sind weit geöffnet, die Brauen tief in die Stirn gezogen
Wieder so scheinbar unwichtig: vier kräftige Schluck.( Schlücke finde ich lustig, vielleicht schreibt man das ja so)den Kopf in den Nacken und trinkt vier kräftige Schlücke aus dem Schnabel.
Es wackelt - ist das so ein Trail Running?Christian geht an der Fahrzeugfront vorbei, mit seinem humpelnden Gang.
Christian öffnet die Beifahrertür. Das Auto wackelt.
Dieses verkorkste Weltbild!.Nur Geld kann einen verändern. Wenn ich eins gelernt hab, dann das. Dass wenn du kein Geld hast, du Sachen machst und sagst, die du bereust. Die dich und deine Liebsten verletzen. Und wenn du Kohle hast, dass all das nicht passiert. Dass du zu einem besseren Du wirst. Geld heilt und Geld verletzt«, sagt er, »so ist’s nun mal.
Irgendwie war ich jetzt bei einem Kind. Das Kind im Manne!Du bist von dort oben, von Mama, gekommen, und hast mich gerettet.«
Sie läuft über den Parkplatz. Raben hocken auf dem Flachdach von REWE und krähen.Mein Lieblingsabschnitt.Jacky entriegelt die Fahrertür und steigt in ihren Volvo.
Sie schließt die Tür, drückt den Verriegelungsknopf nach unten und schmeißt die Handtasche auf den Beifahrersitz.
Einen Moment sitzt sie regungslos da und blickt aus dem Fenster. Sie atmet tief ein, bläst die Backen auf und pustete ihren Atem aus.
Sie zieht die Fäustlinge von den Händen und startet den Motor. Der Kaffee klebt wie Zucker an ihren Zähnen. Christians Geruch liegt wie Sauerkirsche auf ihrer Zunge.
Sie öffnet die Fahrertür und spuckt auf den Boden. Zweimal. Dreimal.
Sie schließt die Fahrertür, drückt den Verriegelungsknopf nach unten und fährt sich mit dem Ärmel über den Mund.
Mäusebussarde kreisen über die gefrorenen und schneebedeckten Äcker, die an REWE grenzen.
Sie sieht in den Rückspiegel und blickt einen Moment in die eigenen Augen.
Sie atmet tief ein und aus.
Versteh ich nicht: Es ist so hell, dass man den aufgewirbelten Schnee sieht und die Straßenlaterne wirf grelles, weißes Licht auf den Gehweg. Dann schreibst du, die Dunkelheit verschluckt das Licht.Schnee flimmert, vom Wind aufgewirbelt, durch die Dunkelheit. Straßenlaternen werfen grelles, weißes Licht auf den Gehweg und Asphalt. Die Dunkelheit verschluckt das Licht der Laternen.
Was für ein krankes Bild von Liebe.Es hat mir nie jemand gezeigt, wie man liebt. Bis auf dir. Ich weiß, dass ich dich liebe.
Schön.Auch er atmet am Telefon, und ihr gemeinsames Atmen ist wie die Fortführung ihres Gesprächs in einer anderen Sprache.
War er so schwer verletzt?Der Dreck der Straße, vermengt mit seinem Fleisch.
Könnte da nicht unterscheiden Deo oder billiges Parfüm.Aber auch der eines blumigen Damen-Deodorants.
Mir gefällt deine Geschichte. Ohne genau zu erfahren, warum Jacky sich trennen will, erfahre ich, was für ein Blender, brutaler, seltsamer Charakter dieser Christian ist. Ich erfahre wenig von Jacky und ich will es auch nicht. Es gibt viele gesichtslose Frauen, die das gleiche Schicksal teilen.
Für mich toll geschrieben.
Liebe Grüße
CoK
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