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Vor dem Sturm (korrigierte Fassung)

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Vor dem Sturm (korrigierte Fassung)

Vor dem Sturm

Ich habe ihn immer nur lachen gesehen, wenn ihm etwas misslungen ist, sodass ich das Gefühl nicht loswerde, er sei verbittert.
Meist schweigend, wandelt er durch die klimatisierte Galerie und überprüft die Anordnung seiner Gemälde.
Ich beobachte ihn eine Weile nach meinem Kommen, wie er angewurzelt vor einem seiner Bilder steht, mit einem Schulterzucken die Betrachtung beendend sich umdreht.
„Du.“, sagt er tonlos, mich kurz ansehend, nur sehr kurz, bis er sich, mir den Rücken erneut zugewandt, vor das nächste Bild stellt.
„Ein bisschen schief noch.“, sage ich und empfinde meine in diesem sonst leeren Raum widerhallende Stimme als unangenehm.
„Hm...“, macht er, zuckt wieder die Schultern, macht einen Schritt vor und rückt es, beide Hände an das Bild legend, zurecht.
Als er einen Schritt nach hinten macht, fällt das Bild von der Aufhängung.
Das Großformat verliert durch den Aufprall seinen auseinanderplatzenden Rahmen.
Eine seltsame Stille herrscht- bis die nächsten fünf Minuten von einem hysterischen Lachen gefüllt werden- seinem mich verstörenden Lachanfall.

Das Gefühl festzustecken und nicht weiterzukommen, verstärkt sich auf meinem nicht enden wollenden Weg. Die vor mir unter der Sonne flirrend liegende Straße mutet albtraumhaft an.
Seine Ausstellung vor drei Tagen hat keine stürmenden, aber doch bestärkenden Kritiken in den Kulturteilen der Tageszeitungen bekommen.
Zudem haben sich Interessenten für einige seiner Gemälde bei meinem Vater gemeldet.
Ich habe nichts mehr zu denken. Ich kann mich dadurch nicht von dem Weg der vor mir liegt ablenken.
Der Weg ist schrecklich. Ich warte ungeduldig auf das Ziel.

Es scheint ihn nicht zu interessieren, was die Leute sagen.
Auf einmal ist er verschwunden, und mein Vater, in einem Gespräch, bittet mich, ihn zu suchen.
Ich stelle fest, dass man zu schnell dramatisiert. Draußen steht er, an die Wand gelehnt und raucht.
„Mein Vater wollte, dass du dabei bist, wenn deine Sachen gezeigt werden...“
„Ach...“, sagt er, und zuckt die Schultern, „Komme gleich.“
Er wirkt unglücklich. Mir kommt der Vergleich mit einer Prostituierten. Jeder liebt gerne, aber wenn es das einzige ist, das du tun kannst, um an Geld zu kommen, dann tust du’s nicht mehr gerne.
Ich lehne mich neben ihn gegen die Wand.
„Na ja... ich wollte in meinen Sommerferien auch was andres machen, als in der Galerie meines Vaters aushelfen.“
„Hm... tut mir wirklich leid...“, murmelt er, schmeißt die Zigarette auf den Boden, und verschränkt die Arme vor der Brust.
„Ich hab nur noch zwei Mal in meinem Leben Sommerferien.“, sage ich, „Dann ist alles aus- dann muss ich studieren und arbeiten...“
„Was wird da drin geredet, he?“
Ich blicke auf, er sieht mich fragend an. Ich fühle mich von dem Gedanken, dass er mich sieht, seltsam peinlich berührt. Mir fallen meine letzten Worte ein, alles, was ich bisher zu ihm gesagt habe, war dummes Gerede. Ich habe vor ihm noch nie etwas... was soll ich ihm denn sagen? Ich spüre Redebedarf, aber habe keine Inhalte vorzutragen.
Ich überlege zu lange, und seine Fragestellung nimmt wieder Gleichgültigkeit an, er klopft mir im vorbeigehen auf die Schulter.
Ratlos weiß ich nicht, was anzufangen mit meinem Gehirn, das überschwemmt wird von einer Gefühlscollage, die ebenso vielseitig und kreativ zu sein scheint, wie es seine Gemälde sind.

In der Kühle des Treppenhauses eile ich mit neuer Kraft, die meine sonstige Anspannung hinter einen leichten Vorhang verschwinden lässt, die Stufen hoch, nicht wissend, in welchem Stockwerk ich endlich halt machen darf, da ich ihn noch nie besucht habe.
Schon nach dem Zweiten außer Atem, werde ich langsamer und gehe den Dritten hoch, um ihn dann endlich in seiner Wohnungstür stehen zu sehen.
Lächelnd und schwer atmend bleibe ich auf der obersten Stufe stehen, und halte den Packen Tageszeitungen hoch.
„Du. Komm rein.“, er dreht sich Schulter zuckend um und geht in die Küche, in die ich ihm folge, die Wohnungstür hinter mir und vor der kälteren Treppenhausluft schließend.
Die Wohnung ist hell, aber unaufgeräumt.
Im Flur stehen Kartons um deren Boden sich Staub gesammelt hat, ein Blick in das als Atelier fungierende Wohnzimmer mit Südfenster weist nicht weniger unübersichtliche Strukturen auf.
Ich setze mich ihm an einem schwarzen Esstisch gegenüber und schiebe die Zeitungen in die Mitte.
„Ich hab die Artikel rot markiert. Und irgendwo ist ein Zettel mit Namen und Telefonnummern, von Leuten, die gerne eines deiner Werke kaufen möchten.“
„Hm...“, sagt er, rührt in seinem Kaffee, und zuckt schon wieder mit den Schultern.
Er hat diesen Tic, den er versucht zu unterdrücken und dem er versucht, wenn er ihn nicht mehr unterdrücken kann, eine Funktion zu geben.
Ich muss wieder lächeln.
„Willst du vielleicht was trinken?“, fragt er, auf seinen Kaffee zeigend.
„Hast du vielleicht ein Wasser?“
Etwas schwerfällig erhebt er sich und bringt mir in zähem Tempo ein Glas und eine Flasche Wasser, um zurück auf seinen Stuhl zu fallen, als hätte er eine schwere Arbeit verrichtet.
„Bist du nicht an den Kritiken interessiert?“, frage ich, während ich mir Wasser einschütte, darauf bedacht, nichts in einem Moment der vergessenen Konzentration zu vergießen.
Er macht ein leidendes Gesicht und kratzt sich umständlich, den rechten Arm von hinten um den Kopf legend, an der linken Schläfe, dann stöhnt er auf.
„Ne.“

„Bist ja immer noch da.“
Überrascht über seine Wiederkehr sehe ich ihn an, spüre wieder Verwirrung, Scham über einen bestimmten Drang in mir, den ich bisher noch nie Gelegenheit hatte auszuleben.
Mit einem Sektglas, wie es sie obligatorisch zu solchen Anlässen gibt, stellt er sich an seinen vorigen Platz neben mich.
„Und, Erkundungen eingeholt?“, frage ich, und ahnte sein Schulterzucken voraus, für dessen Auftreten ich ein Gefühl entwickelt habe.
„Na ja... hab mich kurz blicken lassen und bin dann ab, um meine Zufluchtstätte besetzt vorzufinden.“
„Soll ich gehen?“, frage ich leise.
„Quatsch. Und dich da rein schicken?“
Er trinkt sein Glas aus und gibt es mir, „Hier, ich schick dich doch da rein. Hol zwei davon. Bist schon sechzehn, oder?“
Als hätte er mich mit dem Glas geschnitten, sehe ich ihn verletzt an, „Ja.“, fauche ich und mache mich auf den Weg.

Ich sitze ihm gegenüber und beobachte seine Abwesenheit. Beobachte schweigend sein In-Den-Kaffee-Starren und habe dabei ein heißes Gefühl im Kopf und ein Empfinden von platzenden Äderchen in meinem Gesicht.
Es ist seltsam, dass man bei der Betrachtung eines anderen Menschen so stark auf sich selbst zurück geworfen wird, und selbstvergessen ist nur er, in sich gekehrt.
In seiner Entrücktheit wirkt er mir so vertraut, so natürlich, dass ich mich sicher fühle.
Ich habe die Ahnung einer offenen Möglichkeit, nur wage ich es nicht, diese in Worte zu fassen. Es erscheint mir zu fragil.
Auf einmal streckt er seine Hand aus dem Umfeld seiner körperlichen Lethargie und legt sie auf die Zeitungen in der Mitte vom Tisch, um sie über die glatte Oberfläche zu sich zu ziehen.
Er seufzt auf, dann fragt er, als würde es ihm Schmerzen bereiten, was es vielleicht auch tut, „Wo sind die Namen der Interessenten?“
Weil ich den Zettel einfach irgendwo zwischen eine Zeitung gesteckt habe, greife ich rüber, ziehe das Bündel erneut über den Tisch, und fange unter seinem wartenden Blick zu suchen an.
Auf einmal wird mir etwas klar. Ich blicke kurz auf und sehe ihn an, versuche noch zu lächeln, aber es geht nicht.
Ich kann nur eines tun: Den Zettel mit den potenziellen Geldgebern suchen. Die etwas von ihm wollen, dass er am Liebsten nicht hergäbe, die jedoch besitzen, was er brauch.
Ich habe die Ahnung eines Gefühls der Erniedrigung, einen andren nicht brauchen zu wollen, aber auf ihn angewiesen zu sein.
„Hier ist er.“, sage ich, und halte ihm den gelben Zettel hin.
Einen Moment auf das Streifen seiner Finger bei der Übergabe gehofft, kommt es schließlich nicht dazu.
Ich vermiss etwas, das ich nie besessen habe.

Mit zwei Gläsern die ich zwischen meinen feuchten Fingern am dünnen Stil halte, kehre ich zurück.
Es weiter oben grob mit der ganzen Hand umfassend lässt er es meinen Fingern entgleiten.
„Warum willst du eigentlich nicht mit den Leuten sprechen?“
Wieder nutzt er die Gelegenheit zur Erleichterung seines Tic-Dranges.
„Ich hab über vier Jahre Kunst studiert, und in dieser Zeit genug Kritik bekommen. Ich warte nicht mehr auf die Absolutionen solcher Leute...“
Er sieht mich aus seinem Glas trinkend an. Das Abendlicht ist Weichzeichner für sein kantiges, unrasiertes Gesicht.
Er sieht ehrlich und niemals spöttelnd aus. Er ist mit einer intuitiven und natürlichen Wahrnehmung in seinem Leben, in seinen Bildern.
Die Jungs in meinem Alter, die ich kenne, sind von falschen Idealen geprägt, die sie nie selbst erdacht haben- und diese Ideale beschränken sich darauf, wie eine Frau für sie auszusehen hat. Sie sind überhaupt noch nicht in einem Stadion des Bewusstseins über die Dinge, die sie tun, angekommen, das sie zu einer Wahrnehmung befähigen würde.
Ich trinke in einem Zug mein Glas aus, und warte schweigend neben ihm.
Ich warte auf Mut. Auf Mut in Form von Promille in meinem Blut.
Meinen Finger ausstreckend, berühre ich ihn vorsichtig am Arm.
„Was ist?“ Erwartungsvoll sieht er mich an und seine vollkommene Echtheit lässt meine Schulterblätter sich zusammenziehen, meine Bauchmuskeln sich anspannen- und mich schreien wollen. Innerlich brülle ich und renne gegen alle Wände.
„Kann ich dir irgendwann beim Malen zuschauen?“
Sein Tic- Seine Gleichgütigkeit.

„Arbeitest du gerade an einem Bild?“
Er blickt auf, und sieht mich ein wenig entgeistert an, als hätte ich irgendetwas abwegiges gefragt. Zugleich bekomme ich das Gefühl, unverschämt oder falsch gefragt zu haben.
„Nein, nicht so richtig.“
Nun gäbe es eigentlich keinen Grund für weiteres Verweilen, ich könnte gehen, ihm seine Ruhe lassen, und den Rest der Arbeit muss er sowieso mit meinem Vater absprechen.
Es ist eine Art der Panik, eine Kurzschlussreaktion- aber eigentlich auch eine Art der Unterbewussten Umkehrung einer anderen Frage, da ich sein Begehren auf das Bildermalen übertragen habe.
„Willst du mich malen?“
Diese Zeit bis zu einer Antwort, der Moment des Aussprechens der Frage, in der mich Gedanken bestürmen, was ich bei welcher Reaktion tun würde, die Angst, die peinigende Angst und der Gedanke an die nachhaltige Scham bei Verneinung...
„Jetzt?“, mit gehobenen Brauen sieht er mich an, sein „Jetzt?“, mehr wie eine freundliche Aufforderung formulierend, die ihre Bejahung zu dem was sie fordert aus der logischen Schlussfolgerung zieht- er komprimiert seine Worte.
Ich stehe auf, und sehe ihn an, aber meine Kurzfassungen funktionieren nicht so wirkungsvoll wie seine.
„Ja.“, sage ich, „Warum nicht?“
Er erhebt sich, diesmal lockerer als vorher, motivierter und weniger schwerfällig.
„Weißt du...“, sagt er, ins Wohnzimmer gehend, „Es kann ganz entspannend sein einfach mal was belangloses wie ein Landschaftsbild oder ein Porträt zu malen. Sich immer Ideen ab zu ringen führt geradezu zu physischen Schmerzen.“
Im Wohnzimmer hockt er sich vor eine Kiste und kramt in ihr, hält einige Momente später ein Bündel Pinsel in der Hand, deren Borsten er, wie entrückt blickend, über seine Finger streichen lässt.
Bei dem Gedanken an dieses Gefühl, bei Betrachtung des Bildes, das er abgibt, wünsche ich mir nichts mehr als einen Platz in seinem Leben zu haben.
Und dieser Wunsch manifestiert sich in meiner plötzlich in den Raum gestellten Frage: „Kannst du mich nackt malen?“
Ich bin im Hier und jetzt. In keinem Traum, in keiner Erinnerung die ich ändere- die Gegenwart ist gerade weicher Ton, der von mir geformt wird.
Nach einigen Sekunden frage ich mich, ob er mich gehört hat, als ich erneut etwas sagen will, steht er auf, geht an ein Regal, und legt die Pinsel an eine Stelle, von der er einen Bleistift und einen Block nimmt.
„Was ich mache...“, er dreht sich um, und sein Blick trifft mich, denn es ist unwahrscheinlich, dass er mich nicht gehört hat, „... ist zuerst eine Skizze.“
Aber er sieht mich an wie immer, nickt mir einmal zu, und stellt sich dann an die Staffelei, auf die er eine Leinwand setzt, die er von einer Reihe anderer ausgesucht hat.
„Hm... die müsste passen.“, sagt er, und als er sich umdreht, sieht er mich verwundert an.
„Was ist? Ziehst du dich aus?“
Mir ist plötzlich schlecht und schwindlig. Ich weiß nicht, wie ich seine Reaktion interpretieren soll.
Ich bin vollkommen kopflos, ich will lachen und weinen gleichzeitig und da steht er, während ich mich schäme. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da werde ich mich vor jemandem entkleiden müssen- Das ist der einzige Gedanke, das einzige Argument für mein momentanes Dasein, das ich dem innerlichen Geschrei entnehmen kann. Diese Stimme, die das brüllt, ist am lautesten.
Eine Welle von Übermut, eine Alles-Oder-Nichts-Reaktion die nun stattfindet, lässt mich in einem Durchgang meine Kleider von mir nehmen, bis ich nur noch die Unterwäsche trage.
Und als ich da stehe und kurz davor bin, meinen BH zu öffnen, wird eine andere Stimme in mir vernehmbar.
Bei der ganzen Sache geht es gar nicht um ihn. Er ist nur die Personifikation meiner Angst und die praktische Gelegenheit, diese zu überwinden und mich selbst zu beweisen.
Ich tue es, stehe da, sehe auf den Stoffberg vor mir und blicke auf.
Er steht am Regal, mir den Rücken zugewandt und lässt sich wieder von seinem Borstenspiel einlullen.
Meinen Blick spürend, vielleicht auch nur die Zeit abschätzend, dreht er sich um, „Fertig? Dann setz dich irgendwohin.“
Für ihn ist das normal. Man studiert Kunst und lernt Aktmalerei am echten Menschen.
Ich versuche mich in sein Gefühl zu versetzen, etwas von seiner Gleichgültigkeit anzunehmen, dennoch habe ich das Gefühl zu zittern, als ich mich auf das Sofa setze und die Beine an meinen Körper winkle, den Kopf auf ein Knie lege, während meine Arme die Beine zusammenhaltend umschlingen.
Sich einen Stuhl nehmend und vor mich stellend, sitzt er einen Meter entfernt von mir und kratzt mit dem Bleistift in der Stille dieses heißen Sommernachmittags die Formen meines Körpers und Gesichts auf weißes Papier.
Irgendwann weicht die Hitze aus meinem Körper, hinterlässt Müdigkeit und keine Kraft mehr, darüber nachzudenken, was er gerade eingängig betrachtet, um es dann in Malstriche umzuwandeln.
Als eine kurze Panik sich wieder in mir breit machen will, findet diese jedoch keine vernünftige Erklärung mehr. Jetzt hat er es gesehen, jetzt ist es egal. Du hast kein Geheimnis mehr. Es liegt alles vor ihm und ich bin trotzdem noch Ich.
„Fertig.“, sagt er, sich den Schweiß mit dem Handrücken von der Stirn wischend.
Als er aufsteht, stehe ich ebenfalls auf, anfangend, mich wieder anzukleiden.
„Ich werd dann gleich anfangen mit der Grundierung, um dann...“, ich höre ihm kaum zu, aber als ich wieder aufblicke, hat er Farbtuben in der Hand und riecht an ihnen.
Er sieht mich an, wie ein begeistertes Kind und hält mir eine hin.
„Die ist neu. Riech mal.“
Ich lächle und fühle mich erleichtert- ich weiß nicht, worin dieses Gefühl, das ich jetzt habe, gründet, aber ich bin nicht mehr gehetzt, irgendein Druck hat sein Ventil gefunden- da war etwas, das ich loswerden musste und mit meinen Kleidern habe ich es abgelegt.

 

Hallo TimoKatze,

obwohl deine Geschichte sich um ein interessantes und erzählenswertes Thema dreht, kann sie mich im derzeitigen Zustand nicht begeistern.

Grund sind zum einen die immer noch zahlreichen Fehler.

ohne sein eigenes zu tun
(das) Zutun
„Hallo.“, ich bleibe auf der obersten Stufe stehen.
In solchen Fällen ist der Punkt am Ende der wörtlichen Rede überflüssig.
„Noch eins?“, fragt er. Ich nicke, und er schenkt nach. „Danke.“, sage ich, „Also, kannst du?“, ich setzte das Glas wieder an und sehe ihn dabei an.
Zeilenumbruch nach jedem Sprecherwechsel.
Und entweder:
"Danke", sage ich, "also kannst du?" Ich setze das Glas dabei an ...
oder
"Danke", sage ich. "Also kannst Du?"
Bei weiteren im Satz verteilten wörtlichen Reden ebenso.
Keine Einwende?
Einwände
Oder (fehlt ein Leerzeichen, wie übrigens des öfteren)... ach, überleg dir von mir aus selbst eine Pose.
Und Auslassungspunkte sind auf drei normiert ;)
Dass er mich nicht malen, sondern auf der Stelle ficken wollen,
ficken wollen würde
Dass ich wirklich von mir will.
Das ich wirklich ...
würde man aus Ich-Perspektive erzählen.“
Also nur das Malen
Die Anführungszeichen sind zu viel, "malen" klein.
Eigentlich haben Künstler doch bis heute immer Unwahrheiten dargestellt. Sie haben gezeichnet was da ist, aber nicht, was sie sehen. Man kann sich ja immer nur auf einen kleinen Bildausschnitt konzentrieren, aber auf einem echten Bild, siehst du alles scharf. So wie es zwar ist, aber nicht, wie man es sieht.
Dann sollte sich die Prota mal mit dem Impressionismus auseinandersetzen. ;)
Endlich blickt er auf, sich schweiß von der Stirn wischend.
Schweiß
frage ich ihn mit einem lächeln.
Lächeln

Außerdem salbadern die Protagonisten umständlich, zum Teil pseudophilosophisch, oft ohne dass es in die Handlung passt. Die einzige Stelle, an der es der Geschichte wirklich gut tut, ist, als die Protagonistin ihre Scheu mit kunstphilosophischen Erkenntnissen zu kaschieren versucht, und der Maler ganz recht konstatiert, dass sie den Moment, in dem der Satz authentisch war, verpasst hat.
Aber hier:

Meine Kleidung zu eng, meine Hose klebt an meinem Hintern, mein schwarzes T-Shirt an meinem Rücken. Das ist das Gefühl, bei dem du denkst, alle sehen den Schweiß. Dass er nicht durchsichtig, sondern signalfarben ist, oder jedenfalls die Wirkung dessen hat.
Die vielen Possesivpronomen sind überflüssig, da Du die Ich-Perspektive gewählt hast.
Der zweite Satz drückt hyperumständlich aus, dass die Protagonistin sich schämt, so zu schwitzen. "Ich fühle mich, als sei der Schweiß sinalfarben" - oder, je konkreter, umso besser: "neongrün" käme viel prägnanter rüber.
Generell wirkt Sprache am stärksten, wenn sie konkret und prägnant ist. In diesem text erklärst Du viele Bilder umständlich, anstatt sie dem Leser stark vor Augen zu stellen.
Das habe ich nicht dem Wetterbericht entnommen, doch habe es sicher im Gefühl, kein sechster Sinn, aber es ist sehr schwül.
Das ist noch so eine Stelle. Die Protagonistin fühlt die vorgewittrige Unruhe in sich (ein ganz klassisches Bild dafür, dass gleich was entscheidendes passiert), und anstatt einen treffenden Ausdruck dafür zu finden, schwimmt sie zwischen Wetterbericht und sechstem Sinn, zwischen "dies nicht sondern das, nicht so sondern so".
Das wirkt, als wüsstest Du, der Autor, nicht, wie Du eigentlich ausdrücken sollst, was Du sagen willst - unbeholfen.
Aber das macht nichts, Ausdrucksfähigkeit kann man üben.
Er sieht nicht für einen Moment überrascht aus, mich zu sehen.
Dabei weiß ich, wie einsam er ist.
Hier reißt Du eienn interessanten Punkt an, leider ohne weiter darauf einzugehen. Dieser ganze Aspekt, dass die Prota irgendwelche erotischen Hoffnungen in den Maler gesetzt hat, an dieser Stelle frage ich mich, woher sie von seiner Einsamkeit weiß, oder ob es bloß Hoffnungen oder Vermutungen sind, ins Kraut geschossenes Kopfkino, weil damit ihre Chance, entjungfert zu werden, steigt.

Wenn Du diesen Punkt stärker herausarbeitest und stärker gegen ihre Scham am Beginn der sexuellen Entwicklung sowie das lakonische Verhalten des Malers kontrastierst, kann der Text thematisch richtig gut werden.
Sprachlich müsste er allerdings gestrafft werden, und vieles, was die Protagonisten dezidiert vortragen wie aus dem psychologischen Lehrbuch, müsste für den Leser anhand der Handlung nachvollziehbar werden.

LG, Pardus

 

Hallo!
Danke fürs reichhaltige Feedback. Hab nun versucht, eine Verbesserung vorzunehmen.
Ich glaube, alles was der Maler an Pseudophilo-schrott gelabert hat, ihm aus dem Mund genommen zu haben.
Das was sie sagt, erhält eine Entwertung hoffentlich ersichtlich aus der Reaktion des Malers.
Also... dann hab ich noch Abschnitte gemacht, zur Gliederung. Ähm... ja, hoffentlich ein paar Fehler ausgebessert (alle bestimmt nicht, ich bin kein sonderlich guter Lektor, auch wenn diese Fähigkeit sicher auch einen Schreiber ausmachen sollte)
Grüßchen: TimoKatze

 

Hallo TimoKatze,

Dieser Sommernachmittag macht meinen ganzen Körper schwitzend, der nun Besitz ergreifend die Kleidung an sich klebend macht.
Der berühmte erste Satz. Für mich wäre er in diesem Falle mit "Daumen unten" gekennzeichnet.
Saftiger kommt doch folgendes daher: Alles klebt. Die Unterhose, das blaue Hemd, sogar meine Lippen leisten beim Öffnen Widerstand.
Also: Nicht Kleidung, sondern Hose, Hemd etc. Aktive Verben anstatt passive benutzen.

Ich bleibe auf dem Gehweg stehen, die Sonne brennt erbarmungslos auf den Asphalt, die Luft flirrt, man kann kaum den Blick gen Himmel wenden.
Sommer, Hochsommer
Der Sommer muss weg und danach ein Punkt hin.

Es wird ein Gewitter geben, dessen bin ich mir sicher, so schwül und geladen die Luft ist, kann es eigentlich nur so kommen.
Reichen würde auch:

Es wird ein Gewitter geben, so schwül und geladen ist die Luft.


Jetzt aber liegt alles noch trügerisch ruhig und träge vor mir.
Meine Kleidung ist zu einer Art mich in neurotische Gefühle versetzendes Klebeband geworden.
Streichen.

Ziel erreicht?!
Wer wird damit gefragt? Streichen.

Einen Moment halte ich Gedankenlos inne, ich darf an nichts denken, dann klingele ich einfach.
gedankenlos

Dann die letzten Stufen vor mir sehe ich ihn.
Schlechte Satzkonstruktion.
Kurz vor Treppenende sehe ich ihn.


Er steht in der Haustür, an den Türrahmen gelehnt. Er sieht nicht für einen Moment überrascht aus mich zu sehen.
Dabei weiß ich, wie einsam er ist.
aus, mich

Einsamkeit hat aber nichts damit zu tun, gerade diese Person zu sehen.


„Hallo.“, ich bleibe auf der obersten Stufe stehen.

„Hallo“. Ich bleibe auf der obersten Stufe stehen.

Er lächelt, „Hallo.“, zieht an seiner Zigarette.

So geht das nicht. Entweder mit einem und oder ein neuer Satz.
Dazu der Punkt weg, wenn der Satz weitergeht.
Ich schlupfe vom kühlen Treppenhaus in die wärmere Wohnung.
schlupfe - Umgangssprache


„Noch eins?“, fragt er. Ich nicke, und er schenkt nach.
„Danke.“, sage ich, „Also, kannst du?“, ich setzte das Glas wieder an und sehe ihn dabei an.
Ist das mit dem Cola so wichtig?
h zucke verunsichert die Schultern. Keine Einwende?
Einwände


Er lächelt, sodass es aussieht, als müssten seine Züge verwischen, so weich werden sie dabei, „Ich meine, zeit du...“, er macht eine auf meinen Körper deutende Handgeste.

seit du?
Ich wünschte, er käme mir näher, aber er ist soweit weg, und ich sitze hier auf diesem Sofa, und fühle mich wieder wie angehaftet.
Es kann einem etwas anhaften - ansonsten ist man angeheftet.


„Denkst du... mir dabei zu sehen zu können?“, frage ich in einem bemüht sachlichen, aber ein wenig flehenden Ton.
zusehen


So, hier höre ich mal auf, das wird mir grade zu zeitintensiv. Vielleicht macht ein anderer noch weiter. Du musst die wörtliche Rede auf jeden Fall von vorne bis hinten noch einmal durcharbeiten und dich bei jedem Geplänkel fragen, ob es die Geschichte inhaltlich weiterbringt.

Ein andermal vielleicht nochmal mehr.

Viele Grüße
bernadette

 

Okay Leute,
Hab mal versucht, auf eure Kritik und eure Hinweise einzugehen.
Ich hoffe die kleinen Fehler größtenteils behoben zu haben, und die Geschichte durch die Abänderung der Dialoge auch ein wenig... (ver)besser(ert) (?) gemacht zu haben. Äh--- ja.
Ich geb mir Mühe... Danke für eure Geduld.
Tschüßi, TimoKatze

 

Hey Timo!

Dieser Sommernachmittag lässt meinen Körper Schweiß produzieren.
Da sagen manche Leute, erste Sätze wären gar nicht so wichtig.
Mir gefällt die Passivität in diesem Satz nicht und dieses sachliche Wort "produzieren".
Schweiß, der meine Kleidung an seinem Produzenten kleben lässt.
Genauso schlimm wie der erste. Und was bewegt dich dazu, einen Absatz zu machen?
die Sonne brennt erbarmungslos auf den Asphalt
Du bist ein absoluter Beginner, was? ;) Wenn die Sonne in Trivialliteratur brennt, dann ist sie immer erbamungslos. Da Kurzgeschichten schreiben was mit Kreativität zu tun haben, schlage ich vor, du lässt dir für das Umschreiben des Brennens was einfallen.
die Luft flirrt, man kann kaum den Blick gen Himmel wenden.
Hochsommer.
Die Luft ist schwül und geladen.
Die Luft wurd schon beschrieben, es interessiert aber den Leser auch nicht, wie die Luft da ist, allgemein interessiert es den Leser nicht, welches Wetter in der Story herrscht, darüber spricht man doch nicht mal in der Realität (es sei denn man hat nix zu sagen) es sei denn, das Wetter trägt maßgeblich zu der Handlung bei.
Dann die letzten Stufen vor mir sehe ich ihn.
Klingt nicht. Falls du "ihn" betonen wolltest, ist es nicht gelungen.
„Hallo.“, ich bleibe auf der obersten Stufe stehen.
Er lächelt, „Hallo.“, zieht an seiner Zigarette.
Pass auf:
"Hallo." Ich bleibe auf ...
Er lächelt. "Hallo", erwidert er und zieht an seiner Zigarette.
So wie du es da hast, geht das nicht.
Er lebt in Unordnung, Staub... oder ist das kreatives Chaos?
Staub ist kein kreatives Chaos, aber deine Kommasetzung manchmal. :P Musst noch mal darüber gehen und die ganzen Flüchtigkeitsfehler ausbessern.

Weißt du... es gibt Dinge, die kann man nur allein... selbst lernen.
Anstatt diese schrecklichen drei Punkte immer zu machen, könntest du die Pausen mit einem Komma andeuten.

Nicht mehr jetzt, es... hilft nur schweigen.
Nicht mehr jetzt? Du musst auch diese übertriebene Dramatik aus manchen Sätzen nehmen, und diese bedeutungsschwangeren drei Punkte machen mich noch ganz kirre.
Ich sitze so, wie ich meine, das Bild haben zu wollen, nur habe ich nie daran gedacht, wie es wirklich sein würde, genau in dem Moment, in diesem Körper, gewusst und gesehen, betrachtet von einem echten Menschen. Nicht mehr nur einer Vorstellung.
Darauf folgt eine schöne Beobachtung.
Irgendwann wird meine zugespitzte Angst flacher, mein hochexplosives Gemisch Gefühle neutralisiert sich. Alles in der Zeit, in der ich seinen Stift auf dem Block kratzen höre, dabei langsam träge, graue, schwere Wolken aufziehen.
"neutralisiert" ist wieder so ein nüchternes Wort, was nicht zu der Gesamtsituation passt, die Sprache unterliegt ja der Situation, ansonsten würde es wie gesagt nicht passen. Und der zweite Satz gehört zum ersten, weil du von dem ersten noch das Verb brauchst oder in den zweiten ein neues einfügst, aber ich schlage als Lösung mal nen Bindestrich vor. :D Oder das Wörtchen "passiert"
Peinliche Berührung- erneut in mir.
gewollt lyrisch, ist aber nur ... peinlich. :P

„Kannst du das Bild anhand deiner Skizze malen?“, frage ich ihn wieder zu einem Lächeln fähig. Und mit einem ebenso sanften Lächeln wie vorhin, sieht er mich an und nickt.
„Mach ich. Und jetzt geh nach Hause.“
Ich stehe auf, nehme meine Schuhe in die Hand und als ich vor die Haustür trete, kracht es am Himmel und der Regen stürzt in Bächen aus den Wolken nieder.
Durch diesen warmen Sommerregen mit Gewitter tanze ich allein nach Hause, mit einem solchen Grinsen im Gesicht, dass meine Mundwinkel einreißen müssten.
Ein vollkommen anderes Körpergefühl das vorher unbeschreiblich für mich gewesen wäre- ist nun erlebbar geworden.
Habe ich was verpasst?
So wie ich das verstanden habe, ist sie unsterblich in den Kerl verliebt und will ihn verführen, das tut sie, in dem sie sich nakisch macht, um von ihm gemalt zu werden. Und dann freut die sich, weil er sie anhand der Skizze gemalt wird und ist deshalb glücklich? Dann hat sie doch ihr Ziel verfehlt, wieso dann glücklich?

Zu dem Wetter mal: Als Rahmen durchaus okay, aber es ist halt nervig, ständig Geschichten zu lesen, die mit dem Wetter anfangen, war vielleicht in Zeiten von Fontanes REalismus okay, aber jetzt? Dann zu den Figuren:
1. Gibt es zu wenig über die Ich-Erzählerin zu wissen, die zeigt fast keine Gefühle, bzw. der Autor beschreibt nie das Innenleben, aber gerade deshalb wählen die meisten die Ich-Erzählerin, weil das die einfachste Erzählerin ist, um das Innenleben zu zeigen. Aber du nutzt diese Perspektive überhaupt nicht.
2. Wer sind diese Menschen, in welcher Beziehung stehen sie zueinander, was sind ihre Motive, was führt sie zueinander, haben sie eine Vergangenheit, wird es eine Zukunft geben?
Am Ende wird so ganz nebenbei gesagt, dass der Typ in der Galerie vom Vater der IchErzählerin arbeitet, und dann wird kein Wort darüber verloren. Warum er so kühl zu ihr ist, wird gar nicht erklärt, erst mit diesem Satz kann der Leser nur ahnen, dass der Künstler hier nicht mit der Tochter seines Chefs in die Kiste springen will, weil das unnötige Komplikationen mit sich ziehen würde - verständlich. Aber die ganze Vorgeschichte (die ja verdammt interessant ist) wird ausgelassen. Ich finde, du hast hier zwei sehr interessante Figuren mit denen man arbeiten kann. Und gerade durch die Vorgeschichte kann man hier eine sehr gute Geschichte erzählen. Auch die Situation und die angespannte Stimmung in der Geschichte könnte viel intensiver beschrieben werden. Die Lage der Figuren und auch das Thema sind erzählenswert. Arbeite jetzt nur noch bisschen mehr an der Charakterisierung der beiden und versuche auch die Vorgeschichte einzubringen, also am Anfang schon das Verhältnis der zwei zu klären. Das machts auch viel spannender. Viel Erfolg!
Der Titel ist übrigens schrecklich.

JoBlack

 

Hallo!
Also, eine Vorgeschichte und eine Zukunft gibt es nicht, aber ich weiß auch nicht, ob das so wichtig ist, da ich denke, dass ersichtlich ist, dass die Protagonistin eigentlich nur neugierig ist, und ihre späteren Erfahrungen dann nicht mit dem Maler stattfinden werden.
Verändert ist nun, dass der Altersunterschied der beiden klar wird. Sie ist sechzehn, während er schon ende Zwanzig ist.
Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, dass er wirklich kein Interesse an ihr hat, nicht nur, um Probleme mit ihrem Vater, seinem Galeristen, zu vermeiden.
In der vorigen Fassung war sie nach seiner Verschmähung glücklich- warum, weil sie doch eigentlich für eine richtige "Konfrontation" noch nicht reif genug ist. Ist das ersichtlich? Wenn nicht, bitte schreien!
Das sagt sie ja auch jetzt, wo sie meint, dass sie nun erkennt, dass ihre Vorstellungen einfach nicht den Schrecken hatten, wie sie ihn jetzt erlebt.
Sie hat also noch kein richtiges Bewusstsein für ihren Körper, von dem sie durch dieses Erlebnis aber eine Ahnung bekommt.
Glücklicherweise mit eben diesem Kerl, der sich nicht über sie hermacht. Aus Desinteresse, und vielleicht auch Rücksicht.
Ciao : Timo

 

Also, eine Vorgeschichte und eine Zukunft gibt es nicht, aber ich weiß auch nicht, ob das so wichtig ist, da ich denke, dass ersichtlich ist, dass die Protagonistin eigentlich nur neugierig ist, und ihre späteren Erfahrungen dann nicht mit dem Maler stattfinden werden.
Dass sie aus jugendlicher Neugier gehandelt hat, habe ich nicht gelesen, weil ich nicht wusste, wie alt die ist.
Daher dachte ich mir, sie wäre verliebt.
Wenn sie so neugierig auf ihren Körper ist, kann sie sich ja auch im Bad einschließen und Fotos mit ihrem Handy machen. :D
Ernsthaft, das habe ich nicht aus der Geschichte rausgelesen, stand aber auch nirgendwo. Und der letzte Satz ist nur so nachgeschoben, das ist nicht schön. Das ist die einfachste Lösung und du kannst dir eben nicht immer einfach machen. Versuch mal mit einer ordentlichen Überarbeitung.
Und warum eine Vorgeschichte wichtig ist, also, warum der Leser von anfang an erfahren sollte, wie die Dinge stehen, erhöht die Spannung, deshalb ist das wichtig. Gut, die Zukunft kann meinetwegen egal sein.
In der vorigen Fassung war sie nach seiner Verschmähung glücklich- warum, weil sie doch eigentlich für eine richtige "Konfrontation" noch nicht reif genug ist. Ist das ersichtlich? Wenn nicht, bitte schreien!
Nach einer Verschmähung ist sie glücklich, weil sie nicht bereit für eine richtige "Konfrontation" ist? Wenn sie eine masochistische Ader hat, ist's okay, dann schreib das, aber du hast sie dir als feige gedacht, nehme ich an, dann ist sie trotzdem nicht nach einer Verschmähung glücklich.
Das sagt sie ja auch jetzt, wo sie meint, dass sie nun erkennt, dass ihre Vorstellungen einfach nicht den Schrecken hatten, wie sie ihn jetzt erlebt.
Sie hat also noch kein richtiges Bewusstsein für ihren Körper, von dem sie durch dieses Erlebnis aber eine Ahnung bekommt.
Glücklicherweise mit eben diesem Kerl, der sich nicht über sie hermacht. Aus Desinteresse, und vielleicht auch Rücksicht.
Hab deine GEschichte anders gelesen, und meine Version gefällt mir, ehrlich gesagt, besser. :D
Du wolltest eine Jugendgeschichte schreiben, ist bei mir aber so nicht angekommen, da musst du noch was dran machen, und zwar nicht wenig.

JoBlack

 

Hallo!
Also ich fass mal zusammen, was ich inhaltlich noch ändern soll:
1. Statt der Neugier, oder dem Wunsch nach Erfahrung, sollte sie wirklich in ihn verknallt sein, und statt am Ende irgendwie Erleichtert oder so zu sein, ist sie enttäuscht, weil das wäre sie ja nun... enttäuscht aber nicht verletzt, weil dafür ist er ja irgendwie nicht der Typ (Gebe zu, dass sein Schroffer Ton in der Mitte der Gesch. nicht zu seinem Gesamtbild passt, diesem Nüchternen, Desintressiertem an ihm)
2. Die Vorgeschichte. Wie/Wo baue ich die am besten ein? Ich dachte vielleicht am Anfang, dass sie auf dem Weg zu ihm sich an Ausstellungsvorbereitungen bei denen sie mit dabei war erinnert und so Sachen... Aber das wirkt dann alles ein bisschen Kitschig, besonders, wenn ich einen Versuch unternehmen würde, sein Aussehen zu beschreiben. Vielleicht durch die Wirkung, die er auf sie macht? Dass sie in ihrer Erinnerung das Gefühl der Faszination durch seine Verschlossenheit beschreibt?
Okay. Danke jedenfalls für die Anmerkungen!
Timo

 

Hallo TimoKatze,

die Frage ist, ob Du inhaltlich etwas ändern möchtest.
Kritiken sollten Dir eigentlich helfen, die Geschichte, die DU erzählen willst, zu verbessern - sie so zu schreiben, dass rüberkommt, was Du transportieren möchtest.

Wenn irgendeine Anmerkung dazu führt, dass Du die Geschichten erzählst, die ein anderer lesen will, dann ist etwas gründlich schief gelaufen.

Wenn Du erzählen willst, dass ein Mädchen am Anfang ihrer sexuellen Entwicklung steht und Erfahrungen sammeln möchte, dass sie sich dazu einen Mann aussucht, alles sich in der Realität ganz anders anfühlt und einen anderen Verlauf nimmt als sie sich vorgestellt hat, und sie zum Schluss froh ist, dass es nicht zu sexuellen Handlungen gekommen ist, dann erzähl genau diese Geschichte. Wenn die Hürde, die Deine Protagonistin nehmen soll, ist, sich vor jemandem nackt zu zeigen, oder sich mit ihrem neuen, weiblichen Körper wohl zu fühlen, dann ist das für Deinen Text genug.
Pick Dir aus allen Kommentaren das raus, was Dir hilft, zu schreiben,was Du schreiben möchtest, und wirf den Rest hintüber.

ME ist das Problem bei diesem Text eh weniger der Inhalt, als die Sprache: mal unbeholfen, mit abgedroschenen Bildern und schwammigen Begriffen, dann philosophisch abgehoben, dann wieder so trocken wie ein Sachbuch - aber meine Meinung ist, wie alle anderen hier, nur eine Teilwahrheit.

Jedenfalls solltest Du Dir für den nächsten Überarbeitungsschritt ruhig mehr Zeit nehmen, Satz für Satz durchkauen, Dir vielleicht selbst laut vorlesen. Dich dabei fragen, wie er klingt, ob man es treffender, schöner, sinnlicher, neuartiger formulieren könnte; und vor allem, ob er das transportiert, was Du erzählen willst.

LG, Pardus

 

Alter.
Ich mag mich eigentlich nicht zu dem gleichen Thema zweimal melden, und das ist jetzt das dritte Mal.
Du sollst nix ändern, was du selbst nicht willst, ist ja schließlich deine Geschichte.
Hab gesagt, dass du mehr über die Personen reinbringen solltest, mehr nicht. Und dazu gehört nun mal die Vorgeschichte, die solltest du nicht unbedingt am Anfang einbauen, kannst du natürlich auch machen, aber geschickter ist es natürlich, sie in die Gesamtgeschichte einzubetten, so dass Spannung aufkommt.
Wie Pardus sagte, musste dir das "Hilfreiche" aus den Kommentaren picken, um DEINE Geschichte zu erzählen, hattest ja auch sicher eine Intention, und diese musste halt an den Leser bringen.

 

Also, Hallo mal wieder!
Hab mich mal an eine komplett Überarbeitung gemacht. Ich weiß, dass der Titel jetzt noch weniger passt... aber irgendwie weiß ich nicht so recht, wie man das Kind nennen soll...
Ich hab jetzt eine Vorgeschichte eingebracht, die in Rückblicken erzählt wird, und... keine Ahnung. Würde mich auf erneutes Feedback freuen, und ich hoffe, das vorige (wenigstens einbischen) umgesetzt zu haben... keine Ahnung. Ich geb mir Mühe, aber das macht keinen Virtuos... Als, bis dann:
Timo

 

Hallo Timo, nach deiner Fundamentalkritik musste ich einfach auch eine Geschichte von dir lesen.
Es ist mir wie dir gegangen. Das Thema hat mich nicht berührt bzw. ist vielleicht zu weit weg von meiner Lebensrealität (schon 35 Jahre her, als ich in dem Alter der Protagonistin war).
Aber das ist das eine und sicher nicht zu vermeiden. Mich interessieren noch weniger Horrorgeschichten oder herumfliegende Elfen, trotzdem haben sie ihre Leserschaft und das ist gut so.
Wenn ich das persönliche bei Seite lasse, bleibt ein Text, der in einer sehr umständlichen Sprache geschrieben ist - Fremdwörter und Substantivierungen sollte man soweit möglich meiden, das ist was fürs Bürokratendeutsch ("Überrascht über seine Wiederkehr sehe ich ihn an, spüre wieder Verwirrung.")
Manche Formulieren hören sich für mich nahezu grausam an: "Ich stelle fest, dass man zu schnell dramatisiert."
Wenn ich Erklärungen zu oder über Gefühle lese, erschrecke ich ("ich weiß nicht, worin dieses Gefühl, das ich jetzt habe, gründet, aber ich bin nicht mehr gehetzt, irgendein Druck hat sein Ventil gefunden- da war etwas, das ich loswerden musste und mit meinen Kleidern habe ich es abgelegt.")
Literatur erzählt und erklärt nicht. Der Verlauf der Geschichte muss den Zustand des Mädchens deutlich machen und nicht eine banale (in diesem Fall stimmt die Wortwahl - entschuldige den Seitenhieb) Erklärung eines Zustandes.
Alles dreht sich in deiner Geschichte immer und immer wieder um die gleiche Sache, ohne das du auf den Punkt kommst oder besser weiter kommst oder tiefer kommst. Es knistert nicht, sondern es plätschert so vor sich hin.

Soweit ein paar Anmerkungen - vielleicht konnte ich ja meine Eindrücke deutlich machen.

Herzliche Grüße Heiner Meemken

 

Mann Heimee,
da haste ja ne echte Leiche aus dem Keller geholt!
Das ist meine erste Geshcichte hier gewesen, und ich hoffe, ich habe mich seit dem verbessert. Klar, die ist echt schlecht.
Ich weiß gar nicht, ob ich dafür danken soll... :)
Toll, jetzt ist die Leiche, anders kann mans nicht nennen, nach oben geschwemmt. Schnell ein paar Ziegelsteine drauf und vergessen...
Grüße: Timo

 

Oh je, das war wahrlich nicht meine Absicht. Ich werde gleich deine letzte Geschichte lesen und den ersten Ziegelstein werfen. Herzlichen Gruß Heiner

 

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