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21.01.2016
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Virus

„Du bist so schön wie am ersten Tag“, flüsterte Harold. Er legte die Haarbürste auf das Bett und betrachtete seine Natascha. Sie hatte einen fleckigen Hautausschlag mit kleinen Einblutungen in ihrem Gesicht, das ein wenig angeschwollen war. Ihre Augen standen offen, aber die Hornhäute waren eingetrübt. Die Augäpfel waren eingefallen und der Blick stumpf ins Leere gerichtet. Er zog ihr das blau melierte Nachthemd mit dem Aufdruck `Kiss me Goodnight` über. Das trug sie am liebsten in ihrer Freizeit und auch beim Frühstück hatte er sie oft darin bewundert. Auf dem Nachttisch standen noch das Wasserglas, zwei leere Röhrchen Schlafmittel und die fünf ausgetrunkenen Fläschchen mit Antidepressiva.
Harold wurde von einem Hustenanfall geschüttelt. Er beugte sich vornüber und erbrach schwarzes Blut auf den Läufer vor dem Bett. Benommen wischte er sich den Mund an der dünnen Schlafdecke ab.
„Wir setzen uns in den Garten. Es ist schönes Wetter. Die Sonne scheint und ein sanfter Wind wird deine Haut streicheln, Nataschka. Die Kinder sind schon draußen und werden sich freuen, dich zu sehen.“
Harold nahm ihr die Mullbinde ab, mit der er ihren Unterkiefer fixiert hatte. Der Mund blieb geschlossen. So sollten die Kinder sie noch ein letztes Mal sehen. Er küsste sanft Nataschas fahle Lippen. Dann hob er sie mit beiden Armen aus dem Bett und wandte sich dem Ausgang zu. Vor dem Spiegel am Schlafzimmerschrank verharrte er einen Augenblick und betrachtete seinen geröteten Körper. Sein Gesicht, die Arme, der Hals, selbst seine Augen waren betroffen. Die Haut war mit punktförmigen Blutungen überzogen. Nataschas Unterschenkel schillerten in blau-violetten, länglichen Färbungen. Ihr Kopf war nach hinten geneigt und das blonde Haar reichte fast bis auf den Boden. Harolds Augen füllten sich mit Tränen.
„Das war es dann“, sprach er tonlos und blickte in seine blutunterlaufenen Augen, in denen das helle Blau seiner Iris nicht mehr zu erkennen war. Er schaute auf Nataschas Gesicht im Spiegel.
Warum hätten sie auch davonkommen sollen. KrK4 hatte ganze Arbeit geleistet. Erst lag die Todesrate bei fünfzehn Prozent, dann bei siebzig und schließlich bei über fünfundneunzig. Er sog die Lippen in den Mundraum und ließ sie zurückweichen.
„Ja … verlassen sie nicht Ihre Wohnung, meiden Sie alle Kontakte." Dabei hatte es schon fast alle erwischt. Vierzig Tage Inkubationszeit … dem Virus blieb alle Zeit der Welt, um sich zu verbreiten. Harold lachte bitter. ´Die relativ hohe Todesrate bei neuen Viruserkrankungen ist nicht ungewöhnlich´, hieß es. ´Der Mensch hat so gut wie keine Abwehrkräfte gegen diesen Virustyp. Eine erfolgreiche Therapie nach Krankheitsbeginn ist bisher noch nicht bekannt, aber unsere fähigsten Köpfe arbeiten daran´. Die waren wahrscheinlich auch schon alle tot. "Hat uns nicht weit gebracht, mein Schatz."

Harold wendete den Blick ab und ging die enge Stiege hinunter. Er musste seinen Oberkörper ein Stück weit seitlich drehen, was die Schmerzen in seinen Muskeln und Gelenken ins kaum Erträgliche steigerte. Er hatte vergessen, die Stellung von Nataschas steifem Körper zu verändern. Er stöhnte und rang nach Luft für seine brennenden Lungen, als er den Treppenabsatz erreicht hatte.
Mit mühsam beherrschten Schritten stapfte er in das Wohnzimmer und schaute auf den gekrümmten Rücken eines Mannes. Er stand bewegungslos vor dem laufenden Fernseher.
„Das Militär hat die Auslieferung der Virostatika Ribavirin und Lamivudin wegen zur Neige gehender Vorräte eingestellt. Es wird weiterhin empfohlen, einzelne Krankheitszeichen zu behandeln. Nehmen sie fiebersenkende und kreislaufstabilisierende Mittel zu sich und...“
„Garry?“ Erstaunt blickte Harold auf die sich umwendende Gestalt. Es war tatsächlich Garry Walsh. Er und seine Frau wohnten im Nachbarhaus. Sein Gesicht war von einem dunkelroten, fast schwarzen Adernetz überzogen und kaum noch zu erkennen. Er war im Endstadium. Die Lider waren zur Hälfte geschlossen. Er blutete aus der Nase und wischte mit dem verschmierten Ärmel darüber.
„Was machst du hier?“ Harold legte Natascha auf das Sofa. Er konnte vor Müdigkeit und Erschöpfung kaum noch stehen. „Was ist mit Andrea?“ stieß er mühsam hervor.
Garry blickte ihn apathisch an. Seine Augen hatten einen wässrigen und leblosen Ausdruck.
„Sie ist kaum noch ansprechbar. Ihre Haut blutet, ihr Mund blutet, sie hat blutigen Durchfall. Überall ist Blut. Du musst mir helfen, Harold, bitte.“
Es erschien Harold, als würde der Körper von Garry in sich zusammensacken.
„Was könnte ich schon tun?“ Er blickte betroffen auf Natascha.
„Hatte sie es schwer?“ fragte Garry matt.
„Sie ist ohne Schmerzen eingeschlafen. Wir hatten aber nur Medikamente für eine Person.“
„Und die Kinder?“
Harold wendete das Gesicht ab und blickte durch die offene Verandatür in den Garten. Amy und John waren nicht auszumachen. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund.
„Was möchtest du, Garry?“
„Ich will es beenden. Geb mir bitte eine von deinen Waffen.“
Harold nickte, blickte einen Moment lang zu Boden und dann auf Garry.
„Warte einen Moment. Der Schrank ist in meinem Arbeitszimmer.“ Er ging durch die geöffnete Tür zu seiner Rechten, griff unter eines der unteren Regalbretter eines Schrankes und zog den Doppelbartschlüssel von seinem Magneten. Dann öffnete er den daneben stehenden doppelwandigen Tresor und entnahm eine seiner drei Kurzwaffen. Er drehte den steckenden Schlüssel eines gesonderten, abschließbaren Faches und ergriff zwei gefüllte Magazine, von denen er eines in die Waffe schob. Einen Augenblick lang schaute Harold verstört auf die Schrotflinte neben dem Jagdgewehr. Er nahm eine offene Packung ihrer Munition und schüttete die Patronen neben den Kolben der Waffe. Dann kehrte er zurück ins Wohnzimmer und legte die beiden metallischen Teile auf den Tisch.
Sie blickten sich schweigend an. Garry presste die Lippen zusammen und nahm mit kraftlosen Bewegungen die Waffe und das Magazin an sich. Wortlos wandte er sich ab und verließ den Raum. Harold schaute ihm gedankenverloren nach und nahm den Ton des Fernsehers wieder wahr.

„Sollten sich keine Symptome bei Ihnen zeigen, verlassen Sie auf keinen Fall einen gesicherten Raum. Seien Sie geduldig“, sagte eine gesunde junge Frau auf dem Display. „Die Regierung mobilisiert alle zur Verfügung stehenden Mittel für den Aufbau von Quarantäneeinrichtungen. Wenn der Höhepunkt der Krise überstanden ist, werden wir Sie finden und sicher unterbringen.“
Harold schaltete das Gerät aus. Keiner hier draußen wird überbleiben, dachte er. Und vielleicht auch nicht einmal diese privilegierten Leute in ihren Bunkern. Ihm war es egal.
Harold setzte sich auf die Kante des Sofas und griff unter Nataschas Beine. Er musste mit aller noch vorhandenen Kraft drücken, um die Starre zu brechen und sie in eine sitzende Position zu bringen. Dann nahm er Natascha wieder auf, trug sie auf die Terrasse und setzte sie vorsichtig in einen der hölzernen Gartenstühle. Wie oft hatten sie sich hier gegenüber gesessen und den Abend lachend verbracht. Er verdrängte den Gedanken. Es würde ihm nicht helfen, in Erinnerungen zu zerfließen.
„Was ist mit Mutti?“ Der fünfjährige John hatte sich neben Harold gestellt und betrachtete seine Mutter verwirrt. Die dreijährige Amy stand mit müden Gesichtszügen neben ihm. Beide hatten hochrote Gesichter.
„Mutti muss sich nur ein bisschen erholen. Sie hat nicht so gut geschlafen. Warum deckt ihr beide nicht schon mal den Tisch für unser Frühstück? Dann kann Mutti noch etwas verschnaufen. Holt doch mal das Besteck und die Teller.“
Die beiden gingen langsam davon. Er hätte sie gerne noch einmal in den Arm genommen, über ihre kleinen Gesichter gestreichelt, aber er konnte sich nicht dazu überwinden. Der bittere Schmerz hätte ihm die letzte Entschlussfähigkeit aus dem Leib getrieben. Harold presste die Augen zusammen und weinte mit zitternden Lippen. Er vernahm zwei dumpfe Schüsse und blickte zu dem Haus der Walshs hinüber. Entschlossen lief er erneut zum Waffenschrank und zog das Schrotgewehr aus seiner Halterung. Er löste die Verriegelung, kippte den Lauf und setzte zwei Patronen ein. Nach dem Verschließen waren die Schlosse gespannt und die Flinte schussbereit. Er steckte sich eine handvoll Patronen in die Hosentasche und kehrte zurück auf die Terrasse. Amy und John verteilten gerade Teller auf dem Tisch. Er blickte sie aus geschwollenen Augen an und zögerte. Das er seine eigenen Kinder töten würde ... aber sie würden so elendig krepieren wie Andrea und die vielen anderen, die in den Fernsehbildern gegen ihre Schmerzen anschrien. Langsam hob er die Waffe und zielte auf den Jungen, der sich umdrehte und zu ihm aufblickte. Er hatte die traurigen Augen seiner Mutter. Sie hatten sich angeschaut, bis sie eingeschlafen war. Harold verzog die Lippen. Durch die Tränen konnte er John nicht mehr scharf erkennen. Er drückte auf den ersten Abzug. John stürzte gegen den Tisch und zu Boden. Amy blickte ihn erschrocken an, knickte ein wenig ein und rannte davon. Harold schoss ihr in den Rücken. Sie fiel vornüber in ein Blumenbeet. Er senkte den Kopf und schloss die Augen. Nun gab es nur noch eines zu tun. Er wollte den Schmerz nicht noch tiefer in sich dringen lassen und länger ertragen. Er knickte den Lauf der Flinte. Die Auszieherkrallen zogen die Patronenhülsen heraus. Harold blickte benommen auf seine Natascha, als er in die Tasche griff, um eine Patrone herauszuziehen.

 
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Hallo Kellerkind,

Ehrlich gesagt, hatte ich bei der Story immer wieder das Gefühl, eine Beschreibung zu lesen

Inzwischen sehe ich da auch klarer. Es gibt keinen zu bewältigenden Konflikt, mal abgesehen davon, das der Prot die Situaton durchleidet. Deshalb entsteht nur eine geringe Spannung, auch wenn, für meinen Geschmack, eine recht düstere Atmosphäre entsteht. Robot Fireman hat das schon passend umschrieben:

Eine Alternative wäre, dass er sich erst im Verlauf der Geschichte dazu durchringt, diesen Entschluss zu fassen und in die Tat umzusetzen

Hier ergäbe sich auch die Möglichkeit, tiefer auf die Person einzugehen, um die Zweifel mitzuempfinden.

Auch empfinde ich es als Problem, dass Erzähler und Protagonist verschmelzen

Das habe ich zunächst nicht begriffen und im Text nach einer Erklärung gesucht.

Harold wendete den Blick ab und ging die enge Stiege hinunter. Dabei musste er seinen Oberkörper ein Stück weit seitlich drehen, was die Schmerzen in seinen Muskeln und Gelenken ins kaum Erträgliche steigerte

Hier sollte es dann wohl eher (in etwa) heißen:

Er drehte seinen Körper seitlich. Die Schmerzen in Muskeln und Gelenken verstärkten sich.

Ein Aspekt, den ich bisher gar nicht gesehen habe. Du darfst gerne weitermeckern.

In der Tat mache ich mir vor dem Schreiben wohl zu wenig Gedanken über eine gut konstruierte Story, aber ich arbeite daran. Wenn du noch ein wenig meckern möchtest: „Parabellum“ ist die auf „Virus“ folgende Geschichte, in der ich neue Erkenntnisse umgesetzt habe. Das ist zwar keine Weltliteratur, aber vielleicht erkennt man den Unterschied. Auf eine Verschmelzung von Prot und Erzähler werde ich sie demnächst mal überprüfen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

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Hallo wegen,

Mir kam nur die Spiegelszene lang vor

Die Szene war mir jetzt ganz entfallen. Es erscheint wirklich so, als wenn er eine ganze Weile davor steht. Aber ich möchte das jetzt auch nicht zerrupfen. Die Szene erscheint wahrscheinlich länger, als sie in Wirklichkeit ist. Fünfzehn Sekunden vielleicht?

Wie wäre: Er hatte vergessen, den Griff um Nataschas Körper zu verändern.
Oder den Satz völlig umschreiben? Harte Nuss.

Ich bin da in der Tat auch nicht mit zufrieden. Schon das Wort „Position“ gefiel mir nicht. „Körperstellung“ macht es nicht besser. Ausserdem fehlt hier die Information der Leichenstarre. Es geht nicht um seinen Griff, sondern das sie steif ist. „Die Stellung/Haltung ihres steifen Körpers zu verändern“ vielleicht. Besser, aber auch nicht gut.

Ich habe nach einer Geschichte von dir gesucht, aber du hast noch keine eingesetzt, oder?

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Rainer Hohn,
ähm, also ich stehe wirklich ganz, ganz kurz davor eine Geschichte rein zu stellen. :shy:
Ich sollte mich mehr mit meiner eigenen Schreiberei befassen, was?

Wenn es dann so weit ist, hoffe ich auf einen Kommentar von dir. :thumbsup:
VG
wegen

 

Hallo wegen,

Deshalb habe ich ja nach einer Geschichte von dir geschaut. Finde ich toll, das du dich mit meinen Geschichten auseinandersetzt. Bei jedem Kommentar auf Wortkrieger gehen mir neue Lichter auf. Davon lebt das Forum ja. Ich habe gerade auch noch einen geschrieben.

Nette Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn

Um meine Bemerkung zu präzisieren: Du benutzt Harolds Perspektive, um den Lesern die Situation zu erklären. Das klingt für mich konstruiert und unglaubwürdig.
Besser am Beispiel erklärt:

Vor dem Spiegel am Schlafzimmerschrank verharrte er einen Augenblick und betrachtete die Reflektion.
Sein Gesicht, die Arme, der Hals, selbst seine Augen waren geröte
Offensichtlich soll dem Leser ein Eindruck von Harolds Äußerem vermittelt werden. Dazu wird diese Szene konstruiert, und das spüre ich, dadurch rutsche ich aus der Geschichte.
Er schaute auf Nataschas Gesicht im Spiegel.
„Warum hätten wir auch davonkommen sollen, wenn es fast alle erwischt? KrK4 hat ganze Arbeit geleistet, nicht wahr? Du hast es ja selbst gehört. Erst lag die Todesrate bei fünfzehn Prozent, dann bei siebzig und nun bei über fünfundneunzig.“
Ganz böse Sache! Er redet zu Natascha (oder eher zu sich selbst) und zählt Details auf, die der Leser kennen soll. Das bringt mich raus und fühlt sich richtig absurd an. Das würd Harold doch niemals seiner Partnerin erzählen.

Wenn diese Informationen wichtig sind, sollte das geschickter transportiert werden. Entweder durch den Erzähler, oder wenn schon durch Harry, dann in glaubwürdiger Situation. Also wenn er das jemandem erzählen würde, der die Epidemie nicht erlebt hat. Oder ... weiß auch nicht!

Eine Stelle gegen Ende:

Das(dass)er seine eigenen Kinder töten würde ... aber sie würden so elendig krepieren wie Andrea und die vielen anderen, die in den Fernsehbildern gegen ihre Schmerzen anschrien. Analgetika und Opiate gab es nicht mehr.
Der erste Satz zieht mich in Harolds Innenerspektive, die bereits fragwürdig erscheint, aber noch akzeptabel. Doch das Harold dann wieder in den Erklärmodus verfällt ( Analgetika ... ), stört hier, angesichts der anstehenden Tötung seiner Kinder, besonders. Wieder eine Info, die für die Leser gedacht ist. Aber Harold ist nicht der Erzähler. Er ist die Figur, der ich, wenn's gut läuft', folgen möchte.

So weit zu diesem Thema.
Bei Gelegenheit lese ich gern Deine andere Story und meckere dort weiter.

Gruß
Kellerkind

 

Hallo Kellerkind,

danke für deine Erklärung. Ich hatte das in der Tat nicht wirklich begriffen und sehe nun klarer.

Die Sache mit dem Spiegel wurde ja mehrfach und zu recht als billig kommentiert. Es erscheint eben wie zwanghaft konstruiert. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch Probleme, einen Weg zu finden, um die Protagonisten zu beschreiben. Es erschien mir, als würde ich das zusammenhangslos in den Text fügen. Inzwischen habe ich bessere Wege gefunden.

Er schaute auf Nataschas Gesicht im Spiegel.
„Warum hätten wir auch davonkommen sollen, wenn es fast alle erwischt? KrK4 hat ganze Arbeit geleistet, nicht wahr? Du hast es ja selbst gehört. Erst lag die Todesrate bei fünfzehn Prozent, dann bei siebzig und nun bei über fünfundneunzig.

Hier begreife ich nun. Das ist der Text des Erzählers und gehört dort nicht hin. Es war als Selbstgespräch gedacht, ist aber unlogisch aus Sicht des Protagonisten. Ich werde das nachbearbeiten.

Das(dass)er seine eigenen Kinder töten würde ... aber sie würden so elendig krepieren wie Andrea und die vielen anderen, die in den Fernsehbildern gegen ihre Schmerzen anschrien. Analgetika und Opiate gab es nicht mehr.

Hier das Gleiche, spätestens ab Analgetika. Den anderen Satz könnte man besser aus Sicht des Protagonisten formulieren.

Fehler, die ich demnächst vermeide.

Danke

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer Hohn,

mich persönlich hat das bekannte Setting nicht gestört. Besonders für Kurzgeschichten finde ich es sogar sehr passend wenn man Szenarien wählt, die die Leute schon kennen. Es reicht dann die Welt mit ein paar Sätzen zu beschreiben und schon füllt sie jeder Leser ganz automatisch mit Eindrücken aus anderen Geschichten. Vielleicht bin ich da aber auch einfach unempfindlicher als andere (7 Staffeln The Walking Dead würden dafür sprechen).

Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen. Ich finde es auch nachvollziehbar dass sich der Vater der Kinder durch den Nachbar zu einer Verzweiflungstat verleiten lässt. Es ist ja auch eine belastende und verzweifelte Situation, die auch nicht gerade erst begonnen hat. Da kann jede Kleinigkeit eine Reaktion auslösen die man eigentlich nicht geplant hatte.
Wenn man aber davon ausgeht, dass das Töten der Kinder eine Kurzschlussreaktion war, dann denke ich nicht, dass er danach noch ruhig das Gewehr nach lädt und sich selbst richtet. Für mich wäre es logischer wenn er nach dem Töten seine Tat erst so richtig realisiert und noch tiefer in seine Verzweiflung stürzt. Vielleicht noch gewürzt mit einem kleinen Nervenzusammenbruch.
Das ist aber reine Ansichtssache.

Ein kleiner Fehler ist mir noch aufgefallen.

„Wir setzen uns in den Garten. Es ist schönes Wetter. Die Sonne scheint und ein sanfter Wind wird deine Haut streicheln, Nataschka. Die Kinder sind schon draußen und werden sich freuen, dich zu sehen.“
Außer "Nataschka" soll hier ein Spitzname sein.

Liebe Grüße,
JR

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo JReichinger,

danke fürs Reinschauen. Den Spannungsbogen der Geschichte hätte man besser konstruieren können. Wurde auch einiges drüber gesagt. Auch ich arbeite mich da noch langsam vorwärts. "Virus" ist aber älter als "Parabellum". Ich denke, ein Fortschritt ist zu erkennen.

Außer "Nataschka" soll hier ein Spitzname sein

Nataschka und Nataschenka sind im Russischen Kosenamen.

Besonders für Kurzgeschichten finde ich es sogar sehr passend wenn man Szenarien wählt, die die Leute schon kennen. Es reicht dann die Welt mit ein paar Sätzen zu beschreiben und schon füllt sie jeder Leser ganz automatisch mit Eindrücken aus anderen Geschichten

Das ist ein interessantes Argument. Eine Geschichte besteht ja nicht nur aus einem komplett neuen Setting, sondern auch aus Atmosphäre, einer ausgefeilten Sprache, interessanten Charakteren und einer überzeugenden Story. Ich mache mir im Moment auch Gedanken darüber. Ich glaube, bei einem Verlag könnte man das jedoch enger sehen.

Vielleicht bin ich da aber auch einfach unempfindlicher als andere (7 Staffeln The Walking Dead würden dafür sprechen).

Oder circa hundert Teile "Voyager". Obwohl die meisten Geschichten inhaltlich wirklich neu und beeindruckend sind. "The Walking Dead" lebt für mich durch eine hervorragende Besetzung, geniale Schauspieler und erstklassige Bildgestaltung. Ich schaue gerade die 7. Staffel. Ist ein wenig übertrieben geraten, wie ich finde.

Ich finde es auch nachvollziehbar dass sich der Vater der Kinder durch den Nachbar zu einer Verzweiflungstat verleiten lässt

Eigentlich ist es keine Verzweiflungstat. Er hatte bereits Patronen vor das Schrotgewehr gelegt. Der Schuss im Nachbarhaus hat dann nur eine entschlossene Handlung ausgelöst. Wie gesagt, man hätte die Geschichte etwas besser aufbauen können. Im Nachhinein müsste ich sie aber in guten Teilen umschreiben.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Ein sehr schöner Text mit Thematik die mich besonders anspricht:)
Auch wenn man die Pandemie/Infizierten Geschichten schon zig mal gehört hast schaffst du es hier eine ganz andere Ansicht darzustellen. Mal nicht der Überlebende, sondern der hoffnungslose Infizierte.
Du baust in dem Text eine richtig gute Atmosphäre auf und arbeitest mit vielen Details.
Aber vor allem das Ende hat mich richtig mitgenommen.

 
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Hallo Yannikbergs,

willkommen im Forum. Schön, das dir mein Text gefallen hat. Eine kleine Kritik bekommst du auch.

Ein sehr schöner Text mit (einer)Thematik(,) die mich besonders anspricht

Auch wenn man die Pandemie/Infizierten(-)Geschichten schon zig mal gehört ha(s)t(,) schaffst du es (,) hier eine ganz andere Ansicht darzustellen.

Besser: aus einer anderen Sicht

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

Hallo Yannikbergs,

willkommen im Forum. Schön, das dir mein Text gefallen hat. Eine kleine Kritik bekommst du auch.

Ein sehr schöner Text mit (einer)Thematik(,) die mich besonders anspricht

Auch wenn man die Pandemie/Infizierten(-)Geschichten schon zig mal gehört ha(s)t(,) schaffst du es (,) hier eine ganz andere Ansicht darzustellen.

Besser: aus einer anderen Sicht


Hallo Rainer Hohn,

Kommentare oder Antworten bzgl. RS, Grammatik etc. zu kritisieren, haben wir uns hier nicht auf die Fahne geschrieben und wollen wir hier auch nicht unbedingt einführen.

Beste Grüße,
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

das war auch eher ein wenig ironisch gemeint. Allerdings hatte ich hier das Mitglied verwechselt und dann noch einen Teil des Textes wieder gelöscht.
Es bezog sich auf einen Autoren, dessen Geschichten ich kommentieren wollte, der aber die bereits vorhandenen Kommentare nicht beantwortet hatte, was kritisiert wurde. Ich habs dann einfach mal stehen lassen.

Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

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