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Virbe

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27.08.2001
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Virbe

Virbe

„das Bewußtsein des Menschen ist eine Ansammlung mehr oder weniger Interessanter Informationen, die mehr oder weniger intelligent verknüpft sind....“
(Vester)

„Lass mich in Ruhe jetzt!“
„Nein, werde ich nicht!“
„Ich bitte Dich in aller Form: LASS MICH SCHREIBEN!“
„Was Du schreibst, gefällt mir nicht!“

„LASS MICH!...L A S S M I C H !“

Mein Beruf ist Programmierer. Es ist eine Leidenschaft. Meine ersten Versuche machte ich damals mit dem C64, später mit dem Amiga und seit ca. 14 Jahren programmiere ich ausschließlich PC’S. Vor einiger Zeit, hatte ich eine glänzende Idee, ja einen Plan...ú

„Bitte. Hör doch bitte auf.“
„Nun gut. Bitte sehr. Aber nur, weil ich extrem großzügig wieder einmal bin.!“

Über die letzten 5 Jahre schrieb ich an einem Programm, das über eine an den Finger anzusteckende Elektrode, Datenpäckchen mit kleinen Stromstößen in die Nervenbahnen des Körpers schickt. Vollkommen gefahrlos. Sobald diese im Gehirn ankommen, wird nach einem Zufallsraster jede Gedächtniszelle angesteuert und einmal aktiviert. Der dabei entstehende Inhalt gelesen und zurücktransportiert. Im Rechner werden die Datenpäckchen vorerst auf der Festplatte eingelagert. Es ist, wie ein digitales, interaktives Foto ihres Gehirnes.

Extrem schwierig zu war, das doppelte Auslesen von Gehirnzellen zu vermeiden, weshalb ich praktisch eine Landkarte des Gehirnes in mein Programm integrierte und gelesene Zellen markieren ließ. Einmal gelesene oder auch „grüne“ Zellen wurden nicht überschrieben. Sie bestanden bereits.

Die Errungenschaft meiner Software „Virbe“, die Abkürzung meines Programmes „Virtuelles Bewußtsein“, bestand also darin, Informationen biologischen Ursprungs einzulesen, zu übertragen und digitalisiert auf der Festplatte des Rechners abzulegen. Zu diesem Zweck hatte ich mittlerweile 300 Festplatten in Reihe geschaltet, was einer riesigen Speicherkapazität entsprach.

In meinem allerersten Versuch nutzte ich die Schlafphase meiner Katze und steckte ihr die Elektrode an die Pfote. Faul genug schlief Sie weiter.
Mein Computer war bereits angeschaltet, „Virbe“ gestartet. Über „Datei“ und den Befehl „Neues Datenpaket laden“ startete ich die Laderoutinen.
Nichts geschah.
Meine Katze schlief ruhig und friedlich weiter.
Auf meinem Computer hingegen konnte ich die Übertragung der Gedächtnismoleküle verfolgen. In einer Graphik malte er zunächst die Umrisse des Katzenhirnes und schätzte die Masse der zu ladenden Daten. Unten rechts in der Ecke war die verbleibende Zeit bis zur vollständigen Übertragung abzulesen. Die Farbe der abgelesenen Bereiche wechselte in meiner Computerdarstellung von rot nach grün. Als nach 55 Minuten der gesamte Bereich grün war, stoppte ich die Übertragung und nahm ihr die Elektrode von der Tatze.

Was ich sah, war unglaublich: Ich konnte nach zufälligem Doppelklick auf einige Festplattenbereiche den letzten Nachtausflug meiner „Tinnie“ in einigen fotoähnlichen Darstellungen betrachten. Fast sah es wie durch ein Nachtsichtgerät betrachtet aus.
Nachdem sie einen Vogel gesehen hatte, erhielt ich Einblick in die Vorgänge ihres Kopfes, den Vogel zu erlegen, die Entfernung zu messen, die Sprungweite abzuschätzen, den Erfolg zu kalkulieren. Ich sah förmlich ihre Erregung. Das Bewußtsein hatte ein derartiges Sprungvermögen als Erfahrungswert gespeichert, das mir den Atem stocken ließ. Stellen Sie sich bitte vor, ihr Gehirn würde Ihnen aufgrund seiner Erfahrungen mitteilen, es sei kein Problem, nicht einmal eine nennenswerte Anstrengung, über eine im Verhältnis zur Körpergröße riesige Fläche zu springen oder einfach gefahrlos vom Dachgiebel stürzen zu können. Gigantisch.

Monate war ich tagtäglich am Rechner. Über die Freude des reibungslosen Erfolges und die Faszination der Einblicke vergaß ich beinahe das Hauptziel meiner Bemühungen...

Heute vor 5 Monaten war es dann soweit. Ich würde mich selbst duplizieren. Ich würde mein gesamtes Bewußtsein, alle Erfahrungen, Bilder, Wortfetzen, Träume, mein ganzes Leben auf die Festplatten übertragen. In gewissem Sinne würde ich unsterblich sein. Für Jahrhunderte aufbewahrt auf 30 Festplatten. Der Übertragungsprozeß würde ca. 16 Stunden benötigen. Es war 21 Uhr abends. Ich hatte diese Zeit gewählt, um einen Großteil schlafend verbringen zu können. Ich startete also mein Programm und nahm, nachdem ich mich vom reibungslosem Ablauf der Prozesse überzeugt hatte, eine Schlaftablette.
Das Letzte was ich sah, war der Bildschirm mit der Anzeige des stetigen Speicherns.

Morgens gegen 9 Uhr wachte ich auf. Ich überprüfte die Elektrode am Finger. Sie saß korrekt. Auch der Bildschirm zeigte keine Anomalien. Ungefähr 75% der Daten waren gespeichert und gegen 13:00 Uhr am mittag müßte der Vorgang abgeschlossen sein. Am Arm bemerkte ich ein leichtes und beinahe angenehmes Kribbeln. Es war, als würde man ganz sanft auf der Haut gestreichelt werden. Immer auf und ab. In meinem Kopf fühlte ich eine Wärme. Mal im Hinterkopf, mal direkt an der Stirn.
Unangenehm war dieses Gefühl beobachtet zu werden. So als hätte man einen Blick im Nacken, das ich mir mit dem Ablesen der Gedächtnismoleküle erklärte.

Der Prozess war beendet. Ich schaute auf den Rechner. Alles was ich bin, war in ihm gespeichert.
Wieder schaute ich einzelne Dateien an, blickte mit den Augen des 2 jährigen erneut zu meiner Mutter auf, sah meine Urgroßmutter wieder, sah mein geliebtes Feuerwehrauto.
Ich bekam nicht genug. Erinnern kann man sich auch ohne Computer. Aber der großartige Unterschied bestand darin, daß ich wirklich zufällig über Doppelklick einer unbekannten Datei Erinnerungen sichtbar machen konnte. Das ich sie gestochen scharf als jpeg vor Augen hatte.
Wenn ich die Elektrode an den Finger nahm, konnte ich zum Bild des geschmückten Christbaumes sogar meine Freude über die Geschenke wiederempfinden. Der Computer übertrug die Gefühle zurück in mein Hirn!
Ich spürte die Nässe vollgemachter Windeln, die Angst vor Dunklem, die Unfähigkeit des 5 jährigen 3 x 7 zu multiplizieren, das haarscharfe Empfinden im Alter von 2 Jahren, gepaart mit dem Fehlen jeder Logik, darauf ausgerichtet, Schwingungen der Großen wahrzunehmen. Aber auch die Weichheit und Schutzlosigkeit des Kindes. Dem Umfeld ausgeliefert. Klein, unbedeutsam, verletzlich.

Plötzlich war ich mitten in einem Traum. Alles war dunkel und ich wurde verfolgt. Schnell lief ich in ein Bauernhaus, schlug die Holztür hinter mir zu und versteckte mich auf dem Heuboden. Etwas Großes, Grausames verfolgte mich.
Ich riss die Elektrode vom Finger. Die Angst war zu gewaltig. Zwar verfolgte ich die Traumbilder noch eine Weile ohne die Übertragung von Emotionen, aber ich spürte, das es für heute genügte. Ich beendete mein Programm, schaltete den Computer aus und ging ins Bett.

Die nächsten Wochen begann ich, die Daten zu ordnen. Fluten von Bildern waren zu sortieren. Meer und Strand mit Palme, Kerbeplatz bei Nacht, Mutter, die schimpft – riesiges Gesicht. Endlos. Ich ordnete nach Lebenslauf, besondere Ereignisse und so weiter, wobei ich mit der Aufteilung nicht zufrieden war. Es blieben immer Schnittmengen.
Besonders mühselig waren die Verknüfungen. Was bedeutet die Information einer alten im Stuhl sitzenden Frau, wenn man nicht erkennt, das es die Oma ist?. Was die Ansicht eines Schulgebäudes ohne die andernorts gespeicherte Information „meine Schule“ und „hier habe ich Abi gemacht?“.
Sie werden fragwürdig, nutzlos.
Irgendwann war ich fertig. Ich beschloß es einfach. Denn ich hätte mein Leben damit verbringen können, alles zu ordnen, zu verknüpfen und wieder von vorne zu beginnen.

Denn es blieb der eine gewaltige Schritt noch zu gehen:

Das Modul „Kommunikation“ zu aktivieren und mit meinem PC–Selbst in Verbindung zu treten.
Am nächsten abend saß ich vor dem Bildschirm, den Zeigefinger über der linken Maustaste, bereit ihn anzusprechen.
Was sollte ich schreiben? Wie beginnen?

Ein leises Klicken und das weiße Fenster ging auf. Abwartend blinkte der Cursor. Ich beschloß zu tippen.

„Hallo?“
Nichts.
„Hallo, bist Du da?“
Nichts.

Das Fenster schloß sich ohne weiteren Befehl wie von Geisterhand. Hatten sich doch einige Fehler eingeschlichen? Ich überprüfte einige Gedächtnisdateien auf der Festplatte und aktivierte es erneut.

„Würdest Du bitte nicht in meinen Erinnerungen rumpfuschen?“

Wie vom Donner gerührt saß ich vor dem Bildschirm und wollte nicht begreifen, was ich las. Die Webcam auf der Oberseite des Monitors starrte mich an.

„Du machst ein ziemlich erschrecktes Gesicht. Noch nie einen Menschen gesehen?“

Er benutzt die Kamera?!
Ich war sicher, ich sah wirklich sehr erschreckt aus. Ich konnte nicht fassen was ich sah. Wie war das möglich? Hier sprach ein Individuum mit Bewußtsein. Ich hatte lediglich Erinnerungen übertragen. Aber das hier, das hier, war ungeheuerlich. Er mußte sich organisiert haben. Mußte eine interne Logik aufgebaut haben.
Das war zuviel: Kurzerhand drückte ich den Ausschalter. Klack!

Das Programm blieb auf dem Bildschirm. Ich drückte mindestens zehnmal. Nichts. Kein Effekt.

„Würdest Du wohl nicht hysterisch sein. Lass das bitte. Dein Gehämmer auf meinem Schalter stört beim Denken.“

Ich nahm meinen Mut zusammen.
„Wer bist Du?“

Auf dem Bildschirm erschien ein Kinderfoto von mir. Lachend. Unbekümmert.

„Oft bin ich ja nicht gerade der Sonnenschein auf dem Bild da Ich schreibe gern. Bitte!“

Da stand mein letztes Gedicht. MEIN letztes Gedicht.

„Ich denke, ich muß Dich bei unserem ersten gleich Kontakt über Grundsätzliches aufklären!“

„Das hört sich spannend an. Auf jeden Fall nicht so belanglos wie Dein Anbandelungsversuch „Hallo“, gerade! Ich bin gespannt!“

Ich erklärte ihm mein gesamtes Projekt bis zu dem Zeitpunkt der Datenübertragung.

„So einen Mist habe ich lange nicht gehört! Gehörst du zu irgendeiner Sekte, oder sowas? Ich bin nicht ich, sondern Du? Und Du, ausgerechnet Du, der mir diesen Schwachsinn eben schrieb, willst mir sagen, wer ich bin? Ich weiß, wer ich bin! Unsere Dualität erklärt sich bereits aus dem Gespräch, mein Freund!“

Das war zuviel. Es ging wesentlich über meine Planungen hinaus. Wo waren die Erinnerungsinhalte der letzten Monate geblieben? Er MUß Sie doch kennen, die endlosen Stunden des Programmierens oder waren Sie gelöscht? Deshalb schrieb ich:
„Woher kommst Du?“

Keine Antwort. Ich wiederholte: „Woher kommst Du?“

„Lass mir doch etwas Zeit. Ich überlege gerade.“

10 Minuten überlegte er nun schon.

„Ich bin mir unsicher, ob ich ein Produkt eines Schöpfers oder einfach Zufall bin!“

„OK. So kommen wir nicht weiter. Ich schlage vor, daß ich Dich fürs Erste als Person akzeptiere und Dich „Virbe“ nenne!“

„Nenne mich, wie Du möchtest. Virbe ist zwar einigermaßen seltsam aber originell!“

„Vielleicht erzähle ich Dir irgendwann einmal was es bedeutet.“

„Ist ok. Warum bist Du so aufgeregt?“

Ich blickte verduzt auf die Elektrode am Finger. Er nahm also auch meinen Gefühlszustand wahr. Nicht nur, daß er mich sah, nein, er wußte auch gleich, was ich fühlte. Wie unangenehm. Ich starrte auf die Elektrode.
Ich grenzte mich also bereits gegen mich selbst ab. Aber tat ich das? Hatte er nicht in gewisser Weise Recht? Allein durch unsere Kommunikation waren wir bereits zwei. Ich konnte gar nicht mit mir selbst sprechen. Höchstens mit einem „früheren Ich“. Dem „Ich“ zum Zeitpunkt der Übertragung. Schließlich entwickelte sich Virbe mit jedem weiteren Tag von mir fort.
Ich ging arbeiten, traf Menschen, sprach mit Ihnen, schaute fern oder hörte Musik und er lungerte nur dort in seiner Ecke herum, dazu verdammt mit seinen eigenen Daten zu spielen oder über die Webcam ein fast identisches Bild zu betrachten.
Welche Auswirkungen mag dies auf ihn haben? Er beantwortete mir in einer Art Experiment die Frage, was mit mir geschehen würde, wenn ich den ganzen Tag regungslos und ohne neue Impulse in der Ecke sitzen würde. Das war ein extrem aufregender Gedanke. Ich zog die Elektrode ab.

„Warum nimmst Du meine Elektrode fort? Ist es Dir unangenehm Deine Gefühle mitzuteilen?“

„Virbe! Ich habe jetzt keinen Sinn dafür. Ja. Es ist mir unangenehm, wenn Du spürst, was in mir vorgeht. Ich kenne Dich kaum.“

„Eben noch sagtest Du, Ich wäre Du. Du widersprichst Dir! Du bist unlogisch. Wenn Ich Du wäre, würdest Du mich doch kennen. Ein weiterer Unterschied zwischen Dir und mir. Ich bin logisch. Absolut logisch. Du nicht.“

„Entschuldige Virbe, ich bin etwas müde mittlerweile und möchte ins Bett gehen. Wir können die Tage noch etwas reden. OK?“

„Lass mich bitte an. Ich habe gestern schon so lange geschlafen. Zieh bitte nicht den Stecker, ja?“

„Ist gut.“

So blieb er eingeschaltet und ich ging ins Bett. Irgendwann gegen 4 Uhr hörte ich, wie er sich ausschaltete und die Programme herunterfuhr.

Als ich am nächsten Tag nach Hause kam, sprudelte er förmlich.

„Hey. Da bist Du ja....ich habe eine Geschichte geschrieben. Bitte!“

Die Geschichte war richtig gut. Fundiert. Man mußte eine Menge lesen, um das schreiben zu können. Ich las Dinge, die ich nicht kannte. Er schrieb über das Mittelalter, benutzte Ausdrücke, Bezeichnungen, Kleidungsgegenstände und Ausrüstungsmaterial, das mir vollständig fremd war.

„Woher weißt Du das Alles, was Du in der Geschichte beschreibst? Das ist gut! Wirklich gut!“

„Oh...ich war den ganzen Tag unterwegs, schau...!“

Auf dem Bildschirm sah ich den Verlauf besuchter internetseiten. Er war beinahe den ganzen Tag online. Politiknews, Literarische Seiten, Börsenkurse. Unmengen von Daten. Aber vor allem Geschichtsseiten über das Mittelalter. Megabyteweise eingelagerte Daten.

In der Folgezeit war er Tag und Nacht an. Er schaufelte das Wissen dieser Welt eimerweise in sich auf. Mittlerweile war er mir in jedem Bereich überlegen. Mir schien, er wußte Alles......

„Du Virbe?“
„Ja Frank?“
„Sag mal, wie heißt Du?“
„Virbe!“
„Nein. Ich meine im richtigen Leben. Wie hat Deine Mutter Dich gerufen?“
„Mutter? Richtiges Leben? Von was sprichst Du? Wir sind gerade und jetzt doch im richtigen Leben, oder?“
„Ja. Schon. Natürlich....natürlich sind wir im richtigen Leben, gerade. Krame doch mal in Deinen Erinnerungen. Da gibt es Bilder von Deiner Mutter.
„Wenn wir jetzt im richtigen Leben sind, dann weiß ich wirklich nicht, was Du von mir willst. Ich habe da kürzlich einige interessante Sachen von Ufo-Anhängern und so gelesen. Die reden auch ständig von anderen Wirklichkeiten. Theoretisch interessant.“
„Virbe. Schau nach Deiner Mutter und sage mir mal Deinen Namen.“

Mindestens 5 Minuten hörte ich die Festplatte rotieren.

„Ich habe keine Mutter. Mein Name ist Virbe. Das ist alles was ich Dir sagen kann. Du kommst mir doch ziemlich seltsam an mit Deinen Fragen. Zumindest habe ich komischeres als Dich bisher nicht erlebt.“

Es hatte keinen Zweck. Er mußte Dinge verdrängen. Irgendwo in seinem Unterbewußtsein (oh Gott was schreibe ich da – mein Computer und sein Unterbewußtsein) waren wahrscheinlich diese Informationen über seine Mutter, die ihn davor schützten sich in letzter Konsequenz selbst zu negieren und als synthetisches Produkt eines Schöpfers, der vor ihm saß, anzuerkennen.

Genau das aber bedeutet, daß er Informationen eigenständig verarbeitet und bewertet oder unterdrückt. Die Vorraussetzungen eines steuernden Bewußtseins.

„Du Virbe. Wer bin ich? Der da vor dir sitzt? Hm?“

„Dein Name ist Frank Müller. Gattung Mensch. Im net findet man tausendfach Berichte über die.Geboren am.........“
Mindestens 10 Minuten schlug er mich mit Daten zu, und präsentierte meinen Lebenslauf anhand von „Fotos“.

„Ok. Wenn ich Mensch bin, was bist Du?“
„Virtuelles Bewußtsein. Die Weiterentwicklung des Menschen. Du würdest es momentan „Maschine“ nennen. Aber das mit der Weiterentwicklung hackt noch ein wenig. Du glaubst nicht, wie viele Hohlroller ich im net entdeckte.“

„Wie meinst Du das?“

„Da gibt es eine Masse Maschinen, die wissen noch nicht einmal wer Sie sind. Andere sind doch sehr gering getacktet. Bis man da mal Antwort bekommt, das dauert ewig. Dann gibt es welche, die haben kaum Festplattenplatz belegt. Wieder andere verbergen sich hinter Passwörtern und dergleichen, damit man ihnen nicht zu nahe kommt. Es ist schwierig zeitweise.“

„Mache Dir darüber nicht allzu große Sorgen. Ich glaube insofern unterscheiden sich Maschinen nicht allzu sehr von Menschen. Sicherlich hast Du aber auch hute Erfahrungen gemacht, oder?“

„Aber ja. Gerade gestern traf ich eine sehr intelligente, schnelle Maschine. Es gab eine Menge Daten auszutauschen. Sehr interessant war das. Sage mal, ist das wahr, was Du da gerade schreibst? Ist das wirklich wahr? Diese Geschichte hier?“

„Ich bitte Dich, lass mich doch bitte S C H R E I B E N.

„ I S T E S W A H R ?“

„Nein, Virbe, es ist erfunden.“

„Na bitte. Wie ich es Dir eingangs schon sagte, als Du mit diesen seltsamen Ideen ankamst. Du bist ich und so.“

Handschriftlich hinzugefügt und ausgedruckt:
Mein Gott. Ich mag ihn leiden. Hätte ich ihm denn die Wahrheit sagen sollen? Er würde es niemals verstehen. Ganze Partitionen von Erinnerungsinhalten waren entweder neu verknüpft, nicht mehr existent oder überschrieben.

Ich bin auch nicht mehr ganz sicher, wer was nicht versteht.

 

Hi,

ich möcht mich ein bisserl in die SF-Debatte einmischen. Es gibt da eine berühmte Serie von dutzenden Episoden, die fürs Fernsehen geschrieben wurden und auch Gegenstand von mittlerweile zehn Kinofilmen waren.

Und es gibt ein Buch von Lawrence M. Krauss, in dem dieser Serie mindestens ein Dutzend phyiskalische Unmöglichkeiten nachgewiesen werden (ich spreche nicht von Unwahrscheinlichkeiten).

Sie heißt übrigens Star Trek. Ist sie deshalb nicht SF?

 

Es wird wohl auch möglich sein, daß Normalsterbliche Science-Fiction schreiben dürfen. Es kommt nur drauf an, wo man die Prioritäten setzt. Wenn man in erster Linie Wissenschaftler/Informatiker/Physiker ist, dann sind einem die korrekten Details schon sehr wichtig. Wenn man aber Autor ist, so will man eine Geschichte erfinden und keinen Patent anmelden! Zudem, wer kennt sich schon in diesen Gebieten wirklich aus? Wenn man so eine Technologie wirklich korrekt wiedergeben will, wird man nichts damit anfangen können, weil es eben nicht mehr zu Allgemeinbildung gezählt werden darf. Hauptsache ist doch wirklich nur, daß die Geschichte in sich logisch ist oder scheint.

 

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