Was ist neu

Veronika sieht anders

Wortkrieger-Team
Seniors
Beitritt
31.01.2016
Beiträge
2.217
Zuletzt bearbeitet:

Veronika sieht anders

Sie setzt sich mit einer Tasse in der Hand an den Küchentisch. Toni sitzt gegenüber und widmet sich konzentriert dem Zubereiten seines Frühstücks. Sie nippt am Tee und sieht dabei zu, wie er mit langgliedrigen Fingern das Messer hält, jeden Schnitt genau ansetzt und leicht durch das Obst gleiten lässt, als operiere er ein offen gelegtes Herz.
Veronika trägt noch das Nachthemd. Als sie erwacht und Toni nicht neben ihr liegt, verlässt sie schnell das Bett, um nicht zu versäumen, neben ihm zu sitzen. Für einen Augenblick fürchtet sie, er habe nicht bemerkt, dass sie sich zu ihm gesetzt hat, und deswegen spricht sie ihn an: "Möchtest du, dass ich dich heute Nachmittag begleite?" Etwas anderes hat sie gerade nicht zu sagen. Sie ist kaum hörbar.
Er sieht nicht auf und sie zweifelt einen Moment, überhaupt etwas gesagt zu haben.
"Wie du willst." Er schaut sie an und sie denkt sich ein Lächeln um seine Lippen, bevor er sich erneut dem Pfirsich widmet.
"Erinnerst du dich an den letzten Sommer? Wir sind nicht weggefahren", sagt Veronika.
Seit Beginn des Sommers denkt sie darüber nach.
Es ist schade, gerade dann zu reisen, wenn es zu Hause am schönsten ist.
Der Wunderbaum beginnt seine Blüte im August und sie kann schon erste Brombeeren pflücken, aus denen sie Marmelade kocht. Toni isst sie gerne nachmittags zu weichem Brot. Sämtliche Nachbarn sind verreist. Es ist ruhiger als sonst und alle Farben sind intensiver.
Langsam hebt er den Kopf und blickt sie an, als erkenne er sie nicht. Die Falte zwischen den Augen ist tief, der Blick dunkel. Jemand anderes als Veronika könnte denken, das wäre ein übellauniger Gesichtsausdruck. Aber so blickt Toni oft und Vero hat sich von Anfang an nicht davon beeindrucken lassen und erkannt, dass er versucht, zu verstehen.
"Wie kommst du denn jetzt darauf?", sagt er. Den Satz betont er gar nicht als Frage.
Sein Löffel klappert dazu unrhythmisch an der Schale, weil er die Müslireste vom Rand schabt.
Sie kann vom Platz durch das bodenlange Fenster in den Garten sehen. Der Rasen ist gemäht und zwei Sperlinge springen im Gras herum. Sie sind einander vertraut, bleiben nah zusammen, kommunizieren dennoch nicht sichtbar. Plötzlich fliegen sie gemeinsam davon.
Sie denkt über Tonis Frage nach und vermutet, dass sie einfach keine Lust hätte, in Südfrankreich mit ihm am Frühstückstisch zu schweigen. Hier kennt sie sich aus. Diese Stille kann sie aushalten.
"Möchtest du nicht verreisen? Im letzten Jahr hatten wir keine Pflegehilfe für Mutter. In diesem Sommer schon", gibt Toni zu bedenken.
Veronika stellt die Teetasse vor sich auf den Tisch und betrachtet sie.
Sie ist angeschlagen. Oben am Rand hat sie einen Sprung und etwas Porzellan ist abgeplatzt. Sie kann sich nicht von ihr trennen.
Über zwei Fragen gleichzeitig nachzudenken ist nicht leicht für Veronika. Wie kommt sie darauf, nicht verreisen zu wollen? Möglicherweise fürchtet sie noch mehr Einflüsse, die es zu verarbeiten gilt. Oder sich in der Fremde zurechtfinden zu müssen. Dort herrscht eine Vielzahl an Pflanzen und Düften, die sie zu begreifen hätte. Einfache Wege und Konversation auf dem Markt würden sie schnell überfordern. Ihr ist bewusst, dass die meisten Mitmenschen sie für ungewöhnlich halten. Sehr früh war sie sich der Macht der Worte bewusst, sagte schon als Schülerin nur das Nötigste und wurde dafür oft verbal attackiert. Ein Missverständnis.
Sicher spielte das eine entscheidende Rolle für Toni, als er sie vor acht Jahren fragte, was sie von der Ehe halten würde. Sie sah darin eine Einrichtung, die sie schützen könnte. Sie wäre zugehörig und aufgehoben und sagte ihm das. Da es für ihn vernünftig klang und nichts dagegen sprach, sein Akademikergehalt mit ihr zu teilen, heirateten sie noch im selben Jahr. Ihre Eltern lebten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr und auch sonst war sie allein. Das war sicher auch eine Überlegung für ihren zukünftigen Ehemann. Tonis Nase ist schmal, seine Augen waren früher größer und die Farbe ist jetzt ausgeblichen. Sie waren blau. Nun sind sie etwas matt und grauer. Aber es gibt keine Farbveränderungen, welche die Zeit mit sich bringen, die Veronika von Toni trennen könnten. Seine Haut ist längst nicht mehr hell und zart. Sie beide lieben den Sommer und sind viel draußen. Toni mäht den Rasen hinter dem Haus, während sie die Pflanzen kultiviert und erntet. Aber sie gehen auch durch die Wälder und picknicken an Seen oder auf einem Berg.
"Veronika."
Sie reagiert immer sofort auf ihren Namen, mitunter ist das die einzige Möglichkeit für sie, aus sich herauszutreten. Ähnlich einem Schlüsselwort während einer Hypnose.
Veronika sieht Toni erneut ins Gesicht. Mit Öl und Pipelines kennt er sich als Ingenieur gut aus. Sie scheint anders zu funktionieren. Er weiß offenbar nicht immer so genau, an welcher Schraube bei ihr zu drehen ist, wenn alles zu schnell in ihr zu fließen scheint. Sie weiß es ja selbst nicht.
Veronika kann stundenlang draußen herumstromern und Pflanzen zuordnen. Sie pflückt Blüten vom Johanniskraut, um daraus eine Tinktur herzustellen, die ihr gut bekommt. Sie stellt auch Cremes her, die bei Hautverletzungen helfen, wenn Toni unvorsichtig ist und sich verletzt. Der Professor, den sie hin und wieder aufsucht, meint, krank wäre sie nicht, sofern eine Hypersensibilität nicht als Krankheit eingestuft werde würde. Im Garten ist sie ruhig und denkt weniger. Hier kann sie sehen, ohne zu werten.
"Du kannst hierbleiben, wenn du willst", schlägt er vor.
Es hört sich an wie 'Ich fahre auch allein.'
Veronika hat Toni gerne in ihrer Nähe. Die Umgebung hat mehr Kontrast, wenn sie sie mit vier Augen betrachten. Wenn sie beide auf dem Rasen liegen und sein Arm ganz dicht neben ihrem, dann ist es nicht die Berührung, die sie elektrisiert. Deswegen hält sie ihren Arm immer ganz leicht auf Abstand zu seinem. Es ist dieses Wärmepolster dazwischen, das sie verbindet.
Wenn Sie dann schließt die Augen und es gibt keinen einzigen Grund, sie wieder zu öffnen.
Sie kann alles sehen, was es zu sehen gibt.
Toni kann sehr gut allein reisen, Boot fahren, angeln, auf dem Rasen liegen. Das Gras ist dort im Süden fester, nicht so weich wie in ihrem Garten. Zu Beginn ihrer Ehe ist Toni jedes Jahr im frühen Herbst ohne sie nach Frankreich gefahren.
Er käme vermutlich auch dieses Mal zurück. Ausgeruht wäre er und gefüllt mit Eindrücken vom Meer und mit der Wärme der südfranzösischen Sonne. Vielleicht würde er sogar eine kleine Affäre mit der portugiesischen Zugehfrau im Ferienhaus beginnen.
Er würde all diese Eindrücke mit zu ihr nach Hause bringen und mit ihr teilen.
Während dieser Zeit wird sie Toni vermissen. Sie ist ein bisschen neidisch. Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu gewinnen, sich zu vergessen, sich nicht dabei haben.
"Möchtest du heute mit zu Mutter oder bleibst du hier?", fragt er und ist gar nicht ungeduldig. Sie hört seine Zärtlichkeit und wenn sie ganz genau hinsieht, erkennt sie das Blau in seinen Augen, wie es aufblitzt und sie darin erinnert, dass er sie vom ersten Augenblick geliebt hat.
Er steht auf, um die Schale in die Spüle zu räumen. Den Becher lässt er stehen. Vielleicht setzt er sich zu ihr zurück.
Er besucht seine Mutter jeden Samstag. Oft geht Veronika mit. Sie sitzt dann an Mutters Seite, legt die Hand auf die ihre, bis sie sie wegzieht. Damit demonstriert sie vielleicht den Vorwurf, dass sie keine Kinder bekommen haben, glaubt Veronika. Natürlich haben Toni und sie oft daran gedacht, wie es wäre, ein gemeinsames Kind wachsen zu sehen. Im ersten Ehejahr war er sehr von diesem Gedanken beeindruckt. Veronika dagegen war sich selbst genug. Sie fürchtete zudem, ihre Liebe, die ganz Toni galt, wäre ausgeschöpft und nichts mehr übrig für einen anderen Menschen, der doch so sehr von ihren Gefühlen abhängig gewesen wäre. Toni hat das schließlich wohl genauso gesehen und sie blieben kinderlos.

"Schön, dass du mich besuchst, mein Sohn!"
Veronika würdigt sie keines Blickes und so nimmt sie neben dem Bett Platz und ergreift Mutters Hand. Die fühlt sich an wie in Pergamentpapier gewickelte Hühnerknochen.
"Wie lange bist du eigentlich schon wieder zu Hause, Veronika?", wendet sie sich unvermittelt an sie.
Noch bevor Veronika antworten kann, spricht Toni: "Ich habe dir doch erzählt, dass ich Vero letzte Woche aus der Klinik abgeholt habe", sagt er ohne einen Vorwurf in seiner Stimme. "Sie war ja nur ein paar Tage dort."
"Na, der Professor ist dir ja mit den Jahren sehr vertraut geworden, was, Toni?"
Veronika legt die Hände auf die Beine und blickt Toni an. Er lächelt das Lächeln von früher, nicht das schnelle, zwinkernde, das ihr signalisiert, alles halb so wild. Dieses Lächeln kommt ihr ganz nah und lässt sie aufatmen.
"Vero hat ab dieser Woche eine Ausstellung in der Städtischen Galerie. Wir könnten sie besuchen, wenn du dich gut fühlst. Was meinst du, Mutter?"
"Hast du deine verrückten Bilder jetzt auch noch ausgestellt?"
"Vero hat ausschließlich Naturmotive gemalt. Sie sind sehr schön geworden. Am besten gefallen mir diese riesigen Samenkapseln, die einen Hang hinunterzurollen scheinen. Wie heißen diese dunkelbraunen Dinger noch gleich?"
"Rizinuskapseln", beantwortet Veronika seine Frage, ohne zu zögern.
Toni sieht seine Mutter milde lächelnd an, als wäre sie ein vorlautes Kind, und sie blickt eingeschnappt auf Veronikas Hände.
"Wenn ihr Kinder hättet, hätte Veronika eine sinnvolle Beschäftigung", zetert die Mutter und wackelt mit dem Kopf. Ihre schwarz gefärbten Haare bleiben starr, nur ihre hellen Augen blitzen, die rotgeschminkten Lippen sind schmal.
"Hast du mir etwas mitgebracht, Veronika?", fragt sie nach einer Weile und blickt auf die kleine Papierbox auf dem Nachttisch, die Veronika zu Hause sorgsam bemalt, gefaltet und jetzt dort abgestellt hat. Es sind blühende Mandelbäume darauf.
Veronika ist sich nicht so sicher, ob sie Mutter die selbstgebackenen Mandelherzen heute geben sollte. Vielleicht wäre sie erneut enttäuscht.
"Ja, Mutter, Vero hat netterweise für dich gebacken. Die Zutaten kommen direkt aus dem Garten."
"Seit wann habt ihr denn Mandelbäume?"
"Nein, die haben wir tatsächlich nicht. Vero verwendet zusätzlich Gewürze für das Gebäck."
Toni sieht Veronika an. In seinem Blick liegt Wissen. Und Verständnis. Und noch etwas, das wie Zustimmung aussieht.
Veronika öffnet die Papierschachtel.
"Hier, Mutter. Für dich."
Geschmeichelt nimmt Mutter einen Keks. Geziert nagt sie an einem frisch gebackenem Herzen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji,

es gibt viele Sätze, die ich gerne hervorheben möchte, weil sie einfach wunderbar herzzerreißend sind und alles über deine Veronika aussagen. Ich belasse es bei folgendem Satz:

"Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen." -> Das schönste und trefflichste, was ich in letzter Zeit gelesen habe! Wirklich großartig und so aussagekräftig, dass ich deine Vero zu kennen glaube.

-"Ißt" -> isst
-"fragt er" -> Ich denke, er betont den Satz gar nicht als Frage? Um die Irritation zu umgehen, die ein "sagt er" mit sich bringen würde, könntest du vielleicht "murmelt er" o.ä. nehmen. Das passt zu deinem Toni. :)
-"bodenlangen Fenster" -> Was hat man sich darunter vorzustellen? Bei einem Fenster würde ich das zwar verstehen, aber dennoch unschön finden.

"Sie denkt intensiv über Tonis Frage nach und vermutet, dass sie einfach keine Lust hat, in Südfrankreich mit ihm am Frühstückstisch zu schweigen. Hier kennt sie sich aus. Diese Stille kann sie ertragen." -> Na gut, ich belasse es doch nicht bei dem einen Satz. Sehr, sehr schön. Das sind große Gefühle, die du da schilderst. Ich als Leser fühle mit und darum geht es letztendlich.

"Er stand oft auf den Plattformen in der Nordsee und der Wind, die Sonne und das Salzwasser hatten leichtes Spiel und furchten sein Gesicht." -> Mit diesem Satz habe ich so meine Probleme, was wohl an dem dreifachen "und" liegt. Auch das "leichte Spiel" könnte man getrost streichen, finde ich.

"Gerne verdrängt sie die Tatsache, dass ihr eigener Mann keine einzige weiße West im Schrank hatte, und es ihr nie so recht gelang das Braun ganz herauszuwaschen." -> "Weste" und Komma nach "gelang".

Deine melancholische Geschichte war mir ein ergreifendes Fest, Kanji. Da kann auch das Ende nicht dran rütteln, das mir persönlich nicht so zusagt.

Liebe Grüße,
JackOve

 

Hallo Kanji,

deine Geschichte ist in einem ganz eigentümlichen Tonfall geschrieben, passend zu deinem Titel hat die Protagonistin ihre ganz eigene Wahrnehmung, die ich in deiner Sprache gut wiederfinden kann. Das war es, was mich in den Bann gezogen, manchmal aber auch rausgeschmissen hat, wenn mir Zusammenhänge fehlten.
Ich erlebe sie als psychisch labil, übergenau beobachtet sie ihre Mitmenschen, besonders ihren Mann, von dem sie sich in gewisser Weise abhängig fühlt.

Der Rasen ist gemäht und zwei Sperlinge springen im Gras herum. Sie sind sich vertraut, bleiben nah zusammen, kommunizieren aber nicht. Plötzlich fliegen gemeinsam davon.

Das scheint mir auch so ein Bild für diese Ehe zu sein, die zwar belastet ist, aber auch von einem stillen Einverständnis und gegenseitiger Unterstützung geprägt. Sie lassen sich gegenseitig so wie sie sind.

Mein Problem ist, dass ich die Geschichte, besonders das Ende nicht so ganz verstehe, ich weiß nicht genau, was eigentlich das Thema ist. Aber ich gehe noch einmal der Reihe nach.


"Erinnerst du dich an den letzten Sommer? Wir sind nicht weggefahren."

Hier ist mir nicht klar, wer spricht. Ich vermute, sie. Aber da bleibe ich hängen.

"Möchtest du nicht verreisen? Im letzten Jahr hatten wir keine Pflegehilfe für Mutter. In diesem Sommer schon."

Hier geht es mir genauso, diesmal ist vermutlich er es?

Er spricht ihren Namen so aus, als wären sie noch in Norwegen beheimatet.

Da kann ich mir gar nichts drunter vorstellen. Wie spricht man denn da diesen Namen aus?


Sie redet nie viel. Schon sehr früh war sie sich der Macht der Worte bewusst. Sicher spielte das eine entscheidende Rolle für Toni, als er sie vor achtzehn Jahren fragte, was sie von der Ehe halten würde.

Auch hier ist mir nicht klar inwiefern das eine Rolle spielte. In den nachfolgenden Sätzen geht es ja um Zugehörigkeit und Aufgehobensein, was hat das mit der Macht der Sprache zu tun?

Er stand oft auf den Plattformen in der Nordsee und der Wind, die Sonne und das Salzwasser hatten leichtes Spiel und furchten sein Gesicht.
Sie beide lieben die Sommer und Toni mäht den Rasen hinter dem Haus, während sie die Pflanzen kultiviert und erntet.

Hier hast du in den Präsens gewechselt, warum? Oder vielleicht fehlt eine Überleitung im Sinne von "Heute lieben beide die Sommer..."

Sie glaubt, sie müsse die Fragen nicht mehr beantworten.

Warum?


Mutter und Sohn reden dann über Tonis Zwillingsbruder, der als Kleinkind an einer Vergiftung gestorben war.

Das ist so ein neues Fass, was du aufmachst, was für mich aber keinen wirklichen Bezug zum Rest der Geschichte hat, außer vielleicht, dass es erklärt, warum er auch seine Macke hat. Es sit das zweite Mal, das von Gift im weitesten Sinne die Rede ist. (Beim ersten Mal bei Mutter Natur, die Pflanzen zum Töten bereit hält). Hat das was zu bedeuten?

Veronika würdigt sie keines Blickes und so nimmt sie neben ihrem Bett Platz und ergreift Mutters Hand.

Sie wird offenbar schon immer in einer Tour von der Mutter abgewertet und nimmt ihre Hand, bis diese sie wegzieht. Gerade für so ein kontaktscheues Wesen, wie deine Prot. scheint mir das nicht passend.

Gerne verdrängt sie die Tatsache, dass ihr eigener Mann keine einzige weiße West im Schrank hatte, und es ihr nie so recht gelang das Braun ganz herauszuwaschen.

Hier wählst du eigentlich zum einzigen Mal eine Metapher, das fällt für mich raus. Passender zu deinem sonstigen Stil würde ich wieder so eine von deinen schönen genauen Beobachtungen finden. z.B. das er noch nach dem Krieg leidenschaftlich alles Militärische gesammelt hat oder so.

"Aber höre mal, das war ja nicht nur eine politische Ausrichtung, das war ja seinerzeit schon Anarchie, was der damals mit seinen bunten Haaren so getrieben hat. Häuser hat er besetzt und Brandsätze geworfen. Was ihm dann ja schliesslich auch zum Verhängnis wurde."

Das wirkt so, als wolltest du in diese wörtliche Rede Informationen für den Leser packen. Ich glaube nicht, das eine alte Frau so reden würde, diese Tatsachen sind ja offenbar auch schon lange bekannt.
Ja und das Ende lässt mich wirklich verwirrt zurück. Vergiften sie sie jetzt?

Ich finde deine Geschichte hat sehr viel Potential. Ich habe sie gerne gelesen, auch wenn ich jetzt viel gemeckert habe.


Liebe Grüße von Chutney

 

Hallo Kanji,

ich bin verwirrt! Ich hatte deine Geschichte vorhin gelesen, noch bevor sie irgendwelche Kommentare bekommen hatte, und war sehr angetan von deiner Beschreibung dieser Veronika und ihrer Beziehung zu Toni. Entsprechend wollte ich natürlich kommentieren, hatte aber nicht sofort Zeit dafür. Dann setzte ich mich wieder an den Text, las den Komm von Chutney, und es fiel mir wie Schuppen von den Augen:

Hier geht es um Leben und Tod, die alte Dame wird vergiftet. Die Motive nicht ganz eindeutig, Sterbehilfe oder Selbstverteidigung, aber die Zeichen sind unmissverständlich!
Dann suchte ich noch einmal die Geschichte nach Hinweisen ab und stieß auf Widersprüche, insbesondere die Tatsache, dass
Vero und Toni noch die Frage der Pflegehilfe für die Mutter diskutieren. Würde man ja nicht tun, wenn die alte Dame nur noch Stunden zu leben hat.
Und nun zweifle ich wieder an der vorher so glasklaren Einsicht. Oje!

"Bis zur Klärung geschlossen" schreiben die Moderatoren manchmal an einen Thread. Ich mache das Gleiche jetzt mit meinem Kopf. Die Geschichte schaue ich mir später aber ganz bestimmt noch einmal an.

Grüße vom Holg ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kanji!

Zuerst mal zu Formalia, Formulierungen und technischen Dingen.

Plötzlich fliegen gemeinsam davon.

Da fehlt was.

Sie sah darin eine Einrichtung, die sie schützen könnte.

Doppeldeutig (gewollt?): Kann entweder bedeuten, dass Veronica die Ehe schützen will oder aber die Ehe kann Veronica beschützen. Aus dem Kontext heraus vermute ich mal letzteres.

Da es vernünftig klang und nichts dagegen sprach, sein Akademikergehalt zu teilen, heirateten sie noch im selben Jahr.

Wow, na das ist ja mal romantisch. Vernünftig ist es, und gegen Gehaltsbedenken spricht auch nichts. Da soll doch mal einer sagen, die Liebe sei tot!;)
Gut ge- und beschrieben und leider nur allzu oft Realität, sich von derartigen Überlegungen leiten zu lassen.

...und sein Arm ganz dicht neben ihrem,[...]

Da fehlt wieder was; falls du absichtlich eine Ellipse verwendest, dann klingt die jedenfalls hölzern.

Aber es gibt keine Farbveränderungen, die Toni von Veronika trennen könnten.

Das klingt seltsam. So als ob die Augen im Laufe der Zeit ihre Farbe verändern können (sowas mags ja vielleicht in medizinischer Hinsicht geben). Und selbst wenn, dann impliziert das ja, dass eine Veränderung der Augenfarbe (?) ein Grund wäre, Toni von Veronica zu trennen. Nun ja, offenbar scheint es ihr ja auch nicht viel auszumachen, wenn Toni mit der portugiesischen Zugehfrau ne Affäre anfängt, aber wenn seine Augen die Farbe ändern - Nee, mein Lieber, dann ist der Ofen aus, du Scheißkerl!!!;)

Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen.

Sehr genial geschrieben! Der beste Satz dieser Geschichte und den ich seit langem gehört habe!!

Sie fühlt sich an wie in Pergamentpapier gewickelte Hühnerknochen.

Auch sehr plastisch beschrieben - intensive Formulierung.

[...]verschlingt sie gierig.

Auch wenn die werte Frau Mama hier die böse Hexe ist - das ist jetzt ein bisschen zu dick aufgetragen. Das würde ich abmildern. Außerdem passt es in meiner Vorstellung sogar irgendwie besser, wenn die Mutter vornehm-zurückhaltend von den Keksen isst, anstatt sie zu "verschlingen". Das klingt so nach Grimm's Märchen oder nem Seeungeheuer.;)

Nun ja, liebe Kanji, das ist eine wirklich gut geschriebene Geschichte.
Du kannst die Figur von Veronica und der Mutter sehr gut und plastisch darstellen und ihre Charaktere beschreiben.

Toni ist mir ein bisschen zu blass und farblos (trotz seiner Chamäleon-Augen:D) - wenn der so ein Homo-Faber-artiger, wissenschaftlich rationaler Denker ist, der alles und jeden nur in Zahlen und Formeln sieht, dann würde das m.M.n. gut in das Gesamtbild passen, aber dann würde ich ihn noch etwas stärker in diese Richtung beschreiben. So jedoch ist er relativ unscheinbar bis hin zu latent unsympathisch, da es ihm scheinbar an Sensibilität ggü. Veronica mangelt.

Die Mutter ist mir eine (ziemlich große) Spur zu bad guy. Vorwürfe wegen Veronicas Kinderlosigkeit verteilen, Tiefschläge wegen ihrer psychischen Verfassung, auf dem 68'er-Linke-Zecke-Papa rumhacken und sein "Verhängnis" lobpreisen, Veronicas Kunst verspotten und selber ganz offenbar ne Nazi-Vergangenheit haben (wenn ich das mit der "braunen" Weste richtig deute). Holla die Waldfee - ist das insgesamt nicht ein bisschen sehr "too much"?;)

Das kryptische Ende lässt du ja schön offen - hat Veronica mit ihrem Pflanzen-Öko-Faible jetzt die Kekse tatsächlich nur gewürzt? Oder vielleicht doch eher vergiftet? Die Natur kann heilen, oder töten. Sie sprach von "Rizinus" - das wäre ja die relativ harmlose Variante, wenn die Hexen-Mama nur mal nen lauschigen Nachmittag auf'm Klo verbringen darf. Oder aber mit Blick auf ausgerechnet "Mandel"-Plätzchen doch eher nen kleinen Blausäure-Snack? Na ja, das "Go" von Toni hat sie jedenfalls. Vielleicht will er ja auch endlich wieder jedes Jahr in Urlaub fahren können.:lol:

Insgesamt fand ich deine Geschichte wie gesagt gut geschrieben. Sie war mir zwar stellenweise etwas zu langatmig und eine Spur zu sehr "zartes, zerbrechliches Mimöschen" in Hinblick auf Veronica und zu viel "böse böse alte bettlägerige Vettel", aber das ist nur ein subjektiver Eindruck, der sich wohl eher auf meinen persönlichen Geschmack in Bezug auf Handlungsdynamik und Plot-Tempo bezieht.:)
Unter Strich daher - gut gemacht.

Grüße vom Krümel-Monster-artigen, Keks-essenden EISENMANN

P.S. Das mit dem Ende fand ich übrigens richtig klasse. Wenn du das etwas stärker in die Richtung einer gewissen Genugtuung ausbauen würdest, dass Veronica ihr z.B. mit einem kleinen Lächeln einen Keks selbst zum Mund führt oder so was in der Art sagt wie: "Diese Kekse werden dir ganz besonders schmecken.", dann würdest du zwar Veronicas Charakter ein wenig verändern (was in gewisser Hinsicht dann allerdings inkonsequent wäre), aber du würdest in deiner Geschichte dadurch eine kleine Pointe einbauen und ein bisschen was von Rache-und-wohlverdienter-Vergeltung hineinbringen. Das wäre zwar auf der Zielgeraden gegen Ende der Geschichte ein wenig plump, aber würde zumindest beim Leser ein gutes Gefühl hinterlassen - vorausgesetzt, man teilt des Eisenmanns sadistische Ader!:Pfeif:
Nur mal so als Denkanstoß - es ist natürlich die Frage, was dir besser gefällt: Veronicas Passivität hinsichtlich der fortwährenden Beleidigungen, oder "Rache" als Gericht, das am besten kalt serviert wird.

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji,

erst mal guten Morgen. du bist wieder früh unterwegs und schon so kreativ. Ich freue mich, dass es eine neue Geschichte von dir gibt, und habe mich gleich draufgestürzt.

Zuerst möchte ich feststellen, dass dein Stil große Sicherheit gewonnen hat. Klare Aussagen bei gleichzeitig subtilen Inhalten. Dadurch entsteht so ein Schwebezustand, den ich jetzt mal den spezifischen "Kanji-Sound nennen möchte. Ich greife so einen Satz heraus:

Wenn sie beide auf dem Rasen liegen und sein Arm ganz dicht neben ihrem, dann ist es nicht die Berührung, die sie elektrisiert, deswegen hält sie ihren Arm ganz leicht auf Abstand, sondern dieses Wärmepolster dazwischen ist es, was sie verbindet.

Ein wunderbarer Satz, der die Beziehung dieses Paares perfekt zeichnet.

Du könntest nach "elektrisiert" einen Punkt setzen. Der rüttelt den Leser auf zu fragen, was denn sonst elektrisiert, wenn nicht Berührung. Nähe durch Distanz. Sehr subtil.

Die pflegebedürftigen Alten werden allmählich zum Problem:hmm: Hier ist noch eine Verschärfung wegen der politischen Dimension im Hintergrund. Da hat Norwegen auch eine Vergangenheit zu bewältigen. Zum Glück findet Toni gegenüber seiner Mutter die richtigen Worte, um die böse Alte in Schach zu halten. Ob die Problematik zwischen Veronika und dem Ingenieur ausgeräumt ist oder nur verdrängt, geht mMn aus dem Text nicht hervor. Vielleicht ist die Distanz auch dieser Problematik geschuldet. Veronika findet wohl Sicherheit bei Toni, aber klammern muss sie nicht. Sie hat ihre Kunst.

Liebe Kanji, ein sehr gelungeneer Text. Bitte weiter so!

Herzliche Grüße
wieselmaus

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji,

ich nochmals. Es geht mir wie Holg, bin total verwirrt. Die sanfte Kanji und dann so eine hinterhältige Story! Inzwischen traue ich dir sogar eine Mordgeschichte zu. Du bist ja erklärtermaßen am Experimentieren. Bin gespannt, was die weiteren Kommentare noch so alles finden.

Gruß wieselmaus

 

Hallo Kanji,

eine merkwürdige Geschichte. Die nimmt kein gutes Ende. Das erkennt man bald. Die drei Protagonisten sind sehr anschaulich charakterisiert. Die sind gezeigt und nicht nur beschrieben.

Plötzlich fliegen [sie] gemeinsam davon.
Das war sicher auch eine Überlegung gewesen für den zukünftigen Ehemann.
Das ist zweideutig:Hat der Ehemann das überlegt oder überlegt sie, was für ihn spricht.
Sie lebten inmitten in der Natur
Doppeltes "in".

Ist Veronika von dem Ingenieurgehalt abhänging?

Das offene Ende! Wird die Mutter vergiftet? Dieser Öl- und Bohrtoni könnte dann beruhigt in Urlaub fahren. Gib doch bitte einen kurzen Hinweis. Ist er an dem geplanten Mord beteiligt? Will Veronika ihm den Gefallen tun? Dem gefühlskalten Rasenmäher.

Habe eine Pause gemacht und als ich wieder reinschaute, waren da schon viele Kommentare, die in die gleiche Richtung gehen. Ich schicke, das unfertige Geschreibsel jetzt trotzdem. Vielleicht kannst du noch was daraus gebrauchen.

Viele Grüsse
Fugu

 

Hallo Kanji,
Ich weiß nicht, ob Kommentare von jemandem wie mir dir überhaupt nützen können,aber scheiß darauf! Diese Geschichte ist einfach wundervoll.
Deine Erzählung ist intelligent, wirkt aber nicht eingebildet und bleibt verständlich.
Außerdem schreibst du gefühlvoll, ohne kitschig rüber zukommen.
Wunderschön sind deine subtilen Anspielungen, die dir in dieser Erzählung wirklich außergewöhnlich geglückt sind.
Hoffentlich kannst du etwas mit diesem Kommentar anfangen
Liebe Grüße,
alexei

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Kanji

Was mir an diesem Text besonders auffällt, ist die Charakterisierung der Figuren und vor allem der Beziehung zwischen Vero und Toni. Das ist fein austariert, weder schwarz noch weiss, mir gefallen diese Graustufen und Zwischentöne. Und ja, auch Veronika hat mir sehr gut gefallen, die ist nicht so ganz eindeutig, man möchte sie gerne kennenlernen, um noch etwas mehr über sie zu erfahren. Eine kluge Frau mit subtilen Gedanken, aber auch zurückgezogen, unnahbar.

Mühe habe ich mit der Wendung, die deine Geschichte nimmt. Du arbeitest mit Andeutungen (Pflanzen, der Zwillingsbruder), so dass man das Ende so liest, wie es die Kommentatoren vor mir und auch ich gelesen haben. Aber lass diese Andeutungen weg, und ich behaupte mal, dass das Ende nunmehr kein Leser kapieren wird. Was ich damit sagen will: Du manipulierst den Leser mit diesen Andeutungen auf eine bestimmte Lesart hin, aber diese Lesart ergibt sich m.E. nicht organisch aus dem Text, aus der Geschichte, sondern kommt - was die psychologische, narrative Vorbereitung anbelangt - aus dem Nichts. So kann ich zumindest Tonis Motive nicht wirklich erahnen. Ich benötige keine umfassenden Erklärungen und keine psychologische Studie, aber etwas mehr Vorarbeit hätte ich hier gebraucht, um das Ende plausibel und befriedigend zu finden.
Und derselbe Gedanke umgekehrt: Sowohl bei den Pflanzen wie auch bei der Erwähnung des Zwillingsbruders habe ich gestutzt und mich gefragt, weshalb das jetzt hier steht. Die beiden Passagen passten für mich nicht so ganz zum Text, du siehst, das ist die Kehrseite derselben (unrunden) Medaille.

Nichtsdestotrotz finde ich das den besten Text, den ich bisher von dir gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen, du merkst, ich habe für dieses Mal auch gar keinen Textkram mitgebracht. :)

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Kanji!

Ich finde, es wird zu viel in die ziemlich kurze Geschichte hineingepackt. Die geheimnisvolle Krankheit von Vero, das prekäre Verhältnis zwischen den beiden Eheleuten, die pflegebedürftige, nervige Mutter, der Tod des Zwillingsbruders, die braune Vergangenheit von Tonis Vater, die linke-anarchistische Vergangenheit von Veros Vater, und schließlich sogar eine mögliche Vergiftung der Mutter. Dann ist Vero noch sowas wie eine Kräuterhexe UND eine Künstlerin. Ist die Info, dass sie früher in Norwegen gelebt haben irgendwie von Belang? Diese Überfülle an verschiedenen Bestandteilen gibt der Geschichte nicht mehr Tiefe, sondern zerreißt sie eigentlich. Das merkt man nicht zuletzt auch daran, dass immer schon nach wenigen Zeilen ein neuer Absatz beginnt. Der Leser bekommt sehr viele Infos vorgesetzt, muss aber gleichzeitig mit zwei Leerstellen fertig werden: Man erfährt nicht, was es mit Veros Krankheit eigentlich auf sich hat, man weiß am Ende nicht, ob die Mutter jetzt ermordet wird oder nicht.

Die Geschichte braucht mehr Klarheit, mehr Ruhe, mehr sprachliche Genauigkeit, jetzt springt sie noch hin und her wie ein Hase auf der Flucht. Du solltest dir klar werden, was dir bei dieser Geschichte das Wichtigste ist.

Trotzdem find ich auch, dass die Geschichte sehr schöne Stellen hat (das mit der Berührung, wenn sie gemeinsam auf dem Rasen liegen z.B.). Auch diese eigentümliche Kühle und doch Nähe in der Beziehung zwischen Vero und Tino hast du gut herausgearbeitet. Ich würde mich darauf beschränken zu erzählen, wie sich die Krankheit von Vero auf die Beziehung auswirkt und alles andere weglassen.

Gruß
Andrea

 

Hallo Kanji,

keine Sorge, deine Geschichte verursacht mir keine schlaflosen Nächte. Aber wenn ich schon mal wach bin, kann ich mich auch an den Rechner setzen. :dozey: Vielleicht 'nen :kaffee: dazu ...

Tut sie's oder tut sie's nicht ...? Ist die "sanfte Kanji" (Zitat wieselmaus) wirklich in der Lage, ihre Veronika einen Mord begehen zu lassen? Eiskalt, aus Verzweiflung oder im Wahn? Ja, es sieht tatsächlich so aus. Und warum auch nicht? Nachdem ich den ersten Schock überwunden habe (weniger über die Tat als vielmehr über meine eigene Fehleinschätzung der Geschichte), finde ich die Kombination aus einfühlsamer Personen- und Paarbeschreibung und Mordgeschichte sogar sehr reizvoll. Wo steht denn geschrieben, dass Mörder keine netten Menschen sein können?

Okay, es geht also um Gift. Klar ist damit trotzdem nicht alles, Herr Kommissar. Was ist das Motiv? Einfach nur, dass die alte Dame biestig ist? Vero könnte ja einfach darauf verzichten, Toni bei seinen Besuchen zu begleiten. Oder ist Vero doch in einer Weise krank, die sie zur vermindert schuldfähigen Täterin werden lässt (siehe "verrückte" Bilder, wiederholter Klinikaufenthalt)? Sie wäre ja nicht die erste Wahnsinnige, die jeder für ein Lamm hält, bis sie zu Tat schreitet.

Und ist Toni ein Komplize? Vero glaubt Wissen, Verständnis und Zustimmung in seinem Blick zu finden - aber vielleicht bildet sie sich das nur ein? Und er hat am Frühstückstisch ja noch die Frage nach der Pflegehilfe aufgeworfen - ziemlich unlogisch, wenn man mit einem Ableben am selben Tag rechnet. Und Logik scheint Toni ja auszuzeichnen, was zur Frage nach seinem möglichen Motiv führt: Als rationaler Mensch hätte er einerseits keinen "vernünftigen" Grund, seine Mutter um die Ecke zu bringen. Andererseits könnte er auch so gefühlsarm sein, dass er keine Last mit so etwas wie einem "Gewissen" hätte? Dann würde aber zumindest die Möglichkeit der Entdeckung und Bestrafung den kühlen Strategen von einem allzu plumpen Verbrechen abhalten. Es sei denn wiederum, er wäre sich der Fähigkeiten seiner Frau so sicher, dass er darauf vertraute, ihr Gift sei nicht nachweisbar ...

So viele Fragen - und du, Kanji, nimmst bisher nicht Stellung. Bist aber online, hast an anderer Stelle kommentiert und kleine Korrekturen vorgenommen. Macht es dir Spaß, uns rätseln zu sehen, oder rätselst du selbst?

Okay, dann lasse ich dich nicht länger rätseln, was ich davon halte: Mir sind die offenen Fragen zu zahlreich. Kann ja immer sein, dass ich zu vernagelt bin, um die offensichtlichen Erklärungen zu verstehen, aber in diesem Fall glaube ich das nicht. Und dabei habe ich ja noch nicht einmal die vielen (guten!) Mehrdeutigkeiten in deiner Beschreibung der Charaktere und ihrer Beziehung angesprochen. In Summe ist mir das dann zu mysteriös, da hätte ich zumindest auf der Handlungsebene gerne etwas mehr Klarheit und behalte dafür gerne ein paar uneindeutige Persönlichkeiten.

Und damit bin ich mit meinem zweiten :kaffee: bei dem Teil deiner Geschichte, den ich schon beim ersten Lesen (also vor meiner Entdeckung des tödlichen Ausgangs) toll fand: bei deiner Beschreibung der Personen Vero und Toni sowie ihrer Beziehung. Die beiden sind ein ganz eigenes Paar, auf den ersten Blick ziemlich leidenschaftslos, man würde fast von einer Zweckehe sprechen. Aber dient nicht jede Ehe irgendeinem "Zweck", indem sie Bedürfnisse erfüllt? Veros Hauptbedürfnis scheint Sicherheit zu sein, das passt zu einer etwas labilen Persönlichkeit, die vielleicht nicht genügend Halt in sich selbst findet. Tonis Bedürfnisse sind mir eher unklar. Er ist ja der Vernunftmensch, man könnte spekulieren, dass er vor allem eine Hausfrau sucht, aber davon steht nichts im Text. Außerdem gibt es sehr wohl intime Momente zwischen den beiden, wenn sie gemeinsam die Natur erleben, auf dem Rasen liegen, sich dabei fast berühren ... Intimität ist ja nicht notwendig dasselbe wie Erotik und Erotik nicht dasselbe wie Sex. Dass Toni möglicherweise im Urlaub eine Affäre haben könnte, scheint Vero nicht sehr zu stören, er würde ihr davon etwas "nach Hause zurückbringen". Das könnten wahrscheinlich die wenigsten Frauen (und natürlich auch Männer) so hinnehmen. Veronika sieht eben tatsächlich vieles anders. Toni aber auch.

Dann gehe ich mal den Text durch. Wiederholungen zu anderen Komms sind ziemlich wahrscheinlich.

als operiere er an einem offenenen Herzen
offenen

kurz zweifelt sie daran, überhaupt etwas gesagt zu haben
Schöne Formulierung!

Er schaut sie an und sie denkt sich ein Lächeln
Noch eine.

Sie kann von ihrem Platz durch das bodenlange Fenster in den Garten sehen.
Irgendwer hat sich an "bodenlang" gestört. Bei uns redet man von bodentiefen Fenstern, aber mir persönlich passt beides gleich gut.

zwei Sperlinge springen im Gras herum. Sie sind sich vertraut, bleiben nah zusammen, kommunizieren aber nicht. Plötzlich fliegen sie gemeinsam davon.
Streng genommen werden sie wohl schon kommunizieren, bloß nicht akustisch. Genau wie Vero und Toni.

Sie denkt intensiv über Tonis Frage nach und vermutet, dass sie einfach keine Lust hat, in Südfrankreich mit ihm am Frühstückstisch zu schweigen. Hier kennt sie sich aus. Diese Stille kann sie ertragen.
Ist es wirklich nur ein "Ertragen"? Ich hätte gedacht, dass sie sich dabei sogar ganz wohl fühlt, mit einem vertrauten Menschen in vertrauter Umgebung zu schweigen.

Sie stellt die Teetasse vor sich auf den Tisch und betrachtet sie.
Sie ist angeschlagen.
Man könnte fragen, wer das letzte "sie" ist, Vero oder die Tasse. Aber angeschlagen sind sie wohl beide. Schön!

Über zwei Fragen gleichzeitig nachzudenken ist nicht so leicht für Veronika.
Welche zwei Fragen sind das? Ist "wie kommst du jetzt darauf" wirklich eine Frage, über die sie jetzt nachdenkt? Oder trägt sie sich mit einer weiteren, unausgesprochenen Frage?

Sie sah darin eine Einrichtung, die sie schützen könnte.
Das war sicher auch eine Überlegung gewesen für den zukünftigen Ehemann.
Sie sitzt dann an Mutters Seite, legt die Hand auf die ihre, bis sie sie wegzieht.
Veronika würdigt sie keines Blickes
Die Mehrdeutigkeit dieser Sätze wurde schon in anderen Komms angesprochen. Stellt sich die Frage, ob das jeweils Absicht ist oder ob du das klarer machen willst.

Sie lebten inmitten in der Natur
"inmitten der Natur" oder "mitten in der Natur"

... Veronika konnte stundenlang draußen herumstromern, Pflanzen zuordnen und begann Blüten vom Johanniskraut zu pflücken ...
Der Satzbau ist schief, das ist eine inkongruente Aufzählung. Mein Vorschlag:
... Veronika konnte stundenlang draußen herumstromern und Pflanzen zuordnen. Sie begann Blüten vom Johanniskraut zu pflücken ...

was Menschen benötigen, um sich zurecht zu finden
zurechtzufinden

Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen.
Wurde völlig zu Recht schon mehrfach gelobt; nun noch einmal mehr. Jetzt hab ich P!nk im Ohr:
Doctor, doctor, won't you please prescribe me something,
a day in the life of someone else?

Dein Satz passt gut zu einem anderen:
Sie reagiert immer sofort auf ihren Namen, mitunter ist das die einzige Möglichkeit für sie, aus sich herauszutreten.
Die meisten Leute würden wieder in sich hineintreten wollen, um zur Besinnung zu kommen. Vero muss dafür aus sich heraus. Das ergibt Sinn.

Aber das ist ja eine verrückte Idee.
Und verrückt ist sie ja nicht, gell ...?

Wir könnten Sie besuchen, wenn du dich gut fühlst.
sie

Toni lächelt seine Mutter an, als wäre sie ein vorlautes KindKomma und sie blickt eingeschnappt auf Veronikas Hände. Gerne verdrängt sie die Tatsache, dass ihr eigener Mann keine einzige weiße Weste im Schrank hatteKomma muss weg und es ihr nie so recht gelang, das Braun ganz herauszuwaschen.

Was ihm dann ja schliesslich auch zum Verhängnis wurde.
schließlich

"JaKomma Mutter, Vero hat netterweise für dich gebacken. Es ist ein Geheimrezept. Die Zutaten kommen direkt aus dem Garten."

Ich meineKomma die Geheimzutat wächst in unserem Garten.

"HierKomma Mutter. Für dich."

Eine Logikfrage noch zum Schluss: Ist die Mutter eigentlich bettlägerig? Und wo wohnt sie? Ich komme nicht ganz damit klar, dass einerseits die Mutter ihren wöchentlichen Besuch im Bett empfängt - das klingt nach Pflegeheim o.ä. - und sie andererseits am Frühstückstisch die Frage einer Pflegehilfe ansprechen - das klingt eher nach Wohnen zuhause.

Braucht's ein Fazit? Deine Geschichte hat ja auch keins ... :lol:

Grüße vom Holg ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej JackOve,

nett, dass du reinschaust und natürlich umso schöner, dass du auch noch Freude an der Geschichte hast.
Sehr gerne habe ich deine Verbesserungsvorschläge übernommen, insbesondere gefällt mir der Satz

Er stand oft auf den Plattformen in der Nordsee, wo der Wind, die Sonne und das Salzwasser sein Gesicht furchten.

so formuliert besser. Weniger ist oft mehr. ;)

Danke für deinen leidenschaftlichen Kommentar, Kanji

Hej Chutney,

schön, dass du vorbeischaust und dir Zeit nimmst.

deine Geschichte ist in einem ganz eigentümlichen Tonfall geschrieben, passend zu deinem Titel hat die Protagonistin ihre ganz eigene Wahrnehmung, die ich in deiner Sprache gut wiederfinden kann.

Darüber freue ich mich, denn in diesem Versuch, eine Geschichte anzulegen, lag mein Hauptaugenmerk auf der Gefühlsebene. Und du hast es gut beobachtet:

Ich erlebe sie als psychisch labil, übergenau beobachtet sie ihre Mitmenschen, besonders ihren Mann, von dem sie sich in gewisser Weise abhängig fühlt.

Im Grunde fühlt sie keine Abhängigkeit, sie hat diesen 'Deal' schon vor der Ehe manifestiert, klar gestellt, was sie sich von einer Ehe verspricht. Sie sieht das eben 'anders'.

Das scheint mir auch so ein Bild für diese Ehe zu sein, die zwar belastet ist, aber auch von einem stillen Einverständnis und gegenseitiger Unterstützung geprägt. Sie lassen sich gegenseitig so wie sie sind.

Sie empfindet keine Last. Sie nimmt die Gegebenheiten, wie sie sind und auch Toni darf sein, wie er ist.

Erinnerst du dich an den letzten Sommer? Wir sind nicht weggefahren."

Möchtest du nicht verreisen? Im letzten Jahr hatten wir keine Pflegehilfe für Mutter. In diesem Sommer schon."

Dieser wörtlichen Rede habe ich jetzt Zusätze beigefügt, die verdeutlichen, wer spricht. Danke für den Hinweis.

Er spricht ihren Namen so aus, als wären sie noch in Norwegen beheimatet.
Da kann ich mir gar nichts drunter vorstellen. Wie spricht man denn da diesen Namen aus?

Es war wohl etwas ungeschickt von mir. Ich wollte einen feinen Bogen nach Norwegen spannen, um diese Zeit mit Toni allein ansprechen und was sie dort gelernt hat. :shy:

Sie redet nie viel. Schon sehr früh war sie sich der Macht der Worte bewusst. Sicher spielte das eine entscheidende Rolle für Toni, als er sie vor achtzehn Jahren fragte, was sie von der Ehe halten würde.
Auch hier ist mir nicht klar inwiefern das eine Rolle spielte. In den nachfolgenden Sätzen geht es ja um Zugehörigkeit und Aufgehobensein, was hat das mit der Macht der Sprache zu tun?

Ich war mir nicht sicher, ob ich Ihre 'Sprachlosigkeit' nicht erklären müsste. Und so habe ich eine Vergangenheit erfunden, die sie vor Worten zurückschrecken lässt: die politische Wortgewalt ihres Vaters.

Sie glaubt, sie müsse die Fragen nicht mehr beantworten.

Du fragst warum. Sie hat zu diesem Zeitpunkt schon soviel weiter gedacht und 'gesehen', dass Toni keine Antwort mehr benötigt.

Das ist so ein neues Fass, was du aufmachst, was für mich aber keinen wirklichen Bezug zum Rest der Geschichte hat, außer vielleicht, dass es erklärt, warum er auch seine Macke hat. Es sit das zweite Mal, das von Gift im weitesten Sinne die Rede ist. (Beim ersten Mal bei Mutter Natur, die Pflanzen zum Töten bereit hält). Hat das was zu bedeuten?

Das klingt laut :shy: und liegt mir fern. Ich benötigte tatsächlich einen Grund, weswegen Toni so brav regelmäßig seine garstige Mutter besucht und warum diese eben auch so unangenehm ist. Und so habe ich eine toten Zwillingsbruder erfunden. Das Gift wiederholt sich in veros Leidenschaft für Heilpflanzen.

Sie wird offenbar schon immer in einer Tour von der Mutter abgewertet und nimmt ihre Hand, bis diese sie wegzieht. Gerade für so ein kontaktscheues Wesen, wie deine Prot. scheint mir das nicht passend.

Vero fühlt sich seit beinahe zwanzig Jahren zugehörig und sie handelt mehr, als dass sie redet. Diese Geste muss nicht warm sein.

Hier wählst du eigentlich zum einzigen Mal eine Metapher, das fällt für mich raus. Passender zu deinem sonstigen Stil würde ich wieder so eine von deinen schönen genauen Beobachtungen finden. z.B. das er noch nach dem Krieg leidenschaftlich alles Militärische gesammelt hat oder so.

Du hast Recht. Ich werde das bei der Überarbeitung berücksichtigen.

Das wirkt so, als wolltest du in diese wörtliche Rede Informationen für den Leser packen. Ich glaube nicht, das eine alte Frau so reden würde, diese Tatsachen sind ja offenbar auch schon lange bekannt.

Doch, das tut sie. Sie erlebt nichts, lebt in ihren Erinnerungen, die sich im Laufe der Jahre verhärten. Sie wird immer direkter und verletzender. Nimmt keine Rücksicht mehr. Alles was sie schmerzt, lässt sie verbal raus. Ein Gegensatz zu Vero.

Vergiften sie sie jetzt?

Ich glaube nicht. :shy:

Ich bin sehr dankbar, dass du dich so intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt hast und deine hilfreichen Überlegungen nutzen.

Lieber Gruß, Kanji

Hej Funkenschlag,

Ich konnte mich gut in Veronika hineinversetzen und die von dir geschilderten Beziehungen wirken real.

Du beginnst gleich mit einer Freundlchkeit und darüber freue ich mich sehr, denn ich war mir nicht sicher, ob irgendwer diese Beziehung hinnehmen kann.

Show don´t tell. Das "bleiben nah zusammen" müsste eigentlich vollkommen ausreichen, um das zu illustrieren.

Deine beiden angesprochenen Texstellen werde ich berücksichtigen, wenn ich diese Geschichte neu schreibe. Manchmal glaube ich, auf Nummer sicher gehen zu müssen.

Vielleicht solltest du mal "Anarchie" bei wikipedia eingeben. Aber da viele dieses Wort falsch benutzen, ist es auch denkbar, dass die Mutter es falsch benutzt.

Genau. Die Dumme, die! :shy:

Danke für deinen direkten Blick und Hilfe. Lieber Gruß, Kanji

Hej Eisenmann,

herzlich Willkommen in meiner Geschichte. Ich freue mich, dass du mir helfen möchtest.
Die 'Formalitäten' werde ich dankbar im großen Rahmen berücksichtigen und korrigieren. (Habe hier schon so viel Platz benötigt und gehe deswegen nur auf den Inhalt ein,ok?) Danke schön.

Doppeldeutig (gewollt?): Kann entweder bedeuten, dass Veronica die Ehe schützen will oder aber die Ehe kann Veronica beschützen. Aus dem Kontext heraus vermute ich mal letzteres.

Ich denke auch. :shy:

So als ob die Augen im Laufe der Zeit ihre Farbe verändern können (sowas mags ja vielleicht in medizinischer Hinsicht geben). Und selbst wenn, dann impliziert das ja, dass eine Veränderung der Augenfarbe (?) ein Grund wäre, Toni von Veronica zu trennen.

Sowohl die Augenfarbe verändert sich im Alter, als auch die Haarfarbe und die Haut. Das sollte im Grunde nur implizieren, dass ihr Toni immer recht bleiben würde.

Nun ja, offenbar scheint es ihr ja auch nicht viel auszumachen, wenn Toni mit der portugiesischen Zugehfrau ne Affäre anfängt, aber wenn seine Augen die Farbe ändern - Nee, mein Lieber, dann ist der Ofen aus, du Scheißkerl!!!

Und ja, auch das würde keine Distanz schaffen, sondern noch mehr Nähe.
An dieser Stelle habe ich sehr lachen müssen. Danke dafür.

Wow, na das ist ja mal romantisch. Vernünftig ist es, und gegen Gehaltsbedenken spricht auch nichts. Da soll doch mal einer sagen, die Liebe sei tot!
Gut ge- und beschrieben und leider nur allzu oft Realität, sich von derartigen Überlegungen leiten zu lassen.

Liebe und Vernunft schließen sich doch aber nicht aus. :hmm:

Zitat Zitat von Kanji Beitrag anzeigen
Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen.
Sehr genial geschrieben! Der beste Satz dieser Geschichte und den ich seit langem gehört habe!!

Ich denke ihn tatsächlich - gerade in den Sommerferien bei umtriebigen Reisen meiner Mitmenschen - nahezu täglich.


Toni ist mir ein bisschen zu blass und farblos (trotz seiner Chamäleon-Augen) - wenn der so ein Homo-Faber-artiger, wissenschaftlich rationaler Denker ist, der alles und jeden nur in Zahlen und Formeln sieht, dann würde das m.M.n. gut in das Gesamtbild passen, aber dann würde ich ihn noch etwas stärker in diese Richtung beschreiben. So jedoch ist er relativ unscheinbar bis hin zu latent unsympathisch, da es ihm scheinbar an Sensibilität ggü. Veronica mangelt.

Auch hier werde ich deutlicher machen müssen, dass er sehr wohl weiß, wie Vero tickt und sie lässt. Er infiltriert sich nicht, steht ihr aber zur Seite und unterstützt sie. Das Gespräch am Bett sollte das demonstrieren. Schade, hat nicht funktioniert.

Auch wenn die werte Frau Mama hier die böse Hexe ist - das ist jetzt ein bisschen zu dick aufgetragen. Das würde ich abmildern. Außerdem passt es in meiner Vorstellung sogar irgendwie besser, wenn die Mutter vornehm-zurückhaltend von den Keksen isst, anstatt sie zu "verschlingen". Das klingt so nach Grimm's Märchen oder nem Seeungeheuer.

Ich denke jetzt, dass ich im Gegenteil, noch eine Kohle drauflegen werde, wenn ich die Geschichte ausarbeite, damit der Gegenpol zu Vero deutlicher wird und hoffentlich damit auch Tonis Persönlichkeit, weil er mit dieser Mutter und dem gemeinsamen Schicksal aufwachsen musste. Was dir 'too much' ist, wird meiner Meinung entschärft, wenn ich es über Teile ausbaue. Ich werde es versuchen und 'ihr' werdet es mir hoffentlich sagen.

Deine Affinität zum 'Bösen' ist mir ja schon aufgefallen. Ich kann mich vermutlich nicht dazu durchringen, Vero diesen Touch zu verleihen. Wahrscheinlich werde ich auch das Ende weiter offen lassen, aber weniger kryptisch, falls es mir gelingt. Dass dich meine Figur dazu inspiriert, ist amüsant.

Vielen herzlichen Dank für deinen freundlichen Kommentar und deine Hilfe, Kanji

Wie lange darf ich denn hier eigentlich hintereinander schreiben?

Hej alexei,

Ich weiß nicht, ob Kommentare von jemandem wie mir dir überhaupt nützen können

Das denke ich auch manchmal, wenn ich nichts Kontruktives zu einer Geschichte schreiben, sondern nur meinen Leseeindruck vermitteln kann. Aber glaube mir, gerade von jemandem 'wie dir', der emotional liest, gewinnt man Besonderes ab!

Außerdem schreibst du gefühlvoll, ohne kitschig rüber zukommen.

Das, lieber alexei, freut mich ganz besonders. Wie schnell schnulzt's, wenn es um Gefühle geht.

Danke für deinen gefühlvollen Kommentar. Ich werde mich bemühen, weiterhin gefühlvolle, unkitschige Gefühle aufzuschreiben und in Geschichten zu verpacken, was ich extrem schwer finde und hier ja auch nicht so ganz hinbekommen habe.

Ich werde deine neu eingestellte Geschichte später lesen.

Gruß, Kanji

Ich denke, ich stoppe hier erst einmal und steige später noch mal ein.

 

Wie lange darf ich denn hier eigentlich hintereinander schreiben?

Keine Sorge, Kanji. Du wirst das Internet schon nicht voll tippen. :lol:

In einem Fenster ist aber die Anzahl der Icons/Emoticons limitiert. Bei neun oder zehn in einem Fenster schimpft das System und du kannst dann nicht speichern, ohne entspr. Symbole wieder zu löschen.

Liebe Grüße,
GoMusic

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe wieselmaus,

es ist ein schönes Gefühl, dass ich davon ausgehen kann, dass du liest, was immer ich auch einstelle. Sehr nett von dir.

Zuerst möchte ich feststellen, dass dein Stil große Sicherheit gewonnen hat.

Das ist doch schon mal ein Anfang. Aber du weißt ja, damit ist noch lange keine Geschichte geschrieben. :shy:

Wenn sie beide auf dem Rasen liegen und sein Arm ganz dicht neben ihrem, dann ist es nicht die Berührung, die sie elektrisiert, deswegen hält sie ihren Arm ganz leicht auf Abstand, sondern dieses Wärmepolster dazwischen ist es, was sie verbindet.

Du könntest nach "elektrisiert" einen Punkt setzen. Der rüttelt den Leser auf zu fragen, was denn sonst elektrisiert, wenn nicht Berührung. Nähe durch Distanz. Sehr subtil.

Das ist wieder einmal ein wunderbarer Hinweis von dir mit guter Wirkung. Danke dafür!

Die pflegebedürftigen Alten werden allmählich zum Problem Hier ist noch eine Verschärfung wegen der politischen Dimension im Hintergrund. Da hat Norwegen auch eine Vergangenheit zu bewältigen. Zum Glück findet Toni gegenüber seiner Mutter die richtigen Worte, um die böse Alte in Schach zu halten. Ob die Problematik zwischen Veronika und dem Ingenieur ausgeräumt ist oder nur verdrängt, geht mMn aus dem Text nicht hervor. Vielleicht ist die Distanz auch dieser Problematik geschuldet. Veronika findet wohl Sicherheit bei Toni, aber klammern muss sie nicht. Sie hat ihre Kunst.

Und hier hätte ich schon aufhorchen können: viel zu viel von Vielem! Aber ich benötige zum Teil den sprichwörtlichen Zaunpfahl auf den Kopf! :D

Du bist ja erklärtermaßen am Experimentieren.

Und das soll keine Ausrede sein.

Herzlichen Dank, liebe wieselmaus für dein Befassen mit Vero.

Hej Fugusan

Die sind gezeigt und nicht nur beschrieben.

Das verbuche ich als persönlichen Fortschritt. Danke schön.

Die drei technischen Inhalte arbeite ich später ein und freue mich, dass du sie aufgestöbert hast.

Tja, das Ende ... Weißt du, im Grunde brauchte ich eine Handlung und eine Wende für diese Protagonisten. So banal ist es in Wirklichkeit. Und ich übe am Roten Faden, an Hinweisen (die mir zur Manipulation verkommen sind) also an Handlungen, die gewisses Verhalten widerspiegeln. Das ist sauschwer für mich, wie man merkt.
Ich arbeite daran und hoffe, es irgendwann zu durchschauen.

Mit der Hilfe von dir und die der anderen Krieger werde ich siegen, oder so.

Lieber Gruß, Kanji

Hej Peeperkorn,

es ist mir schon beinahe eine Ehre, wenn du auf meinen Text siehst und mir Zeit und Kenntnis schenkst. Danke dafür.

Und ja, auch Veronika hat mir sehr gut gefallen, die ist nicht so ganz eindeutig, man möchte sie gerne kennenlernen, um noch etwas mehr über sie zu erfahren.

Das habe ich gar nicht erwartet. Ich dachte, die will man sich vom Hals halten und bedauert den Toni.

Ich benötige keine umfassenden Erklärungen und keine psychologische Studie, aber etwas mehr Vorarbeit hätte ich hier gebraucht, um das Ende plausibel und befriedigend zu finden.

Und da liegt wohl der Hase begraben. :hmm: Ich habe theoretisch Erlerntes angewandt. Ich versuchte es schon Fugusan zu erklären. Um meinen Protagonisten eine Rechtferigung für ihre Gefühle und ihr Handeln zu geben, habe ich einen Roten Faden gesucht. Aber ich habe ihn verknotet und er ist zur Stolperfalle geworden.

Nichtsdestotrotz finde ich das den besten Text, den ich bisher von dir gelesen habe, hat mir sehr gut gefallen, du merkst, ich habe für dieses Mal auch gar keinen Textkram mitgebracht.

Dein Abschluss ist perfekt.

Danke für deine hilfreichen Worte und lieber Gruß, Kanji

Hej Andrea H.

ich bin sehr erfreut, dass du meine Geschichte gelesen und kommentiert hast! Ich weiß das zu schätzen.

Ich finde, es wird zu viel in die ziemlich kurze Geschichte hineingepackt.

Das habe ich ab wieselmaus' Kommentar schlagartig begriffen.

Ist die Info, dass sie früher in Norwegen gelebt haben irgendwie von Belang?

Vielleicht ist sie rhetorisch gemeint, aber ich will sie trotzdem beantworten, weil sie zu meinem "Kontrukt" gehört. Dort erlernte Vero viel über Pflanzen und ihre Heilkraft. So ähnlich bin ich alle "Manipulationen" herangegangen. Wieso redet sie wenig? Weil der Vater mit großen Worten unterwegs war und scheiterte. Wieso besucht Toni brav die Mutter? Weil sie beide der Tod des Bruders/Sohnes verbindet. Wieso treibt es ihn in die Arme einer introvertierten Frau? Weil seine Mutter alle in Grund und Boden quatscht. So halt.

Warum es so nicht funktioniert, werde ich im stillen Kämmerlein weiter analysieren.

Die Geschichte braucht mehr Klarheit, mehr Ruhe, mehr sprachliche Genauigkeit, jetzt springt sie noch hin und her wie ein Hase auf der Flucht. Du solltest dir klar werden, was dir bei dieser Geschichte das Wichtigste ist.

Und darin liegt vermutlich der Schlüssel. Du machst dir keine Vorstellung wie hilfreich dieser Anstoß ist. Ich schicke dir einen virtuellen Handkuss!

Ich würde mich darauf beschränken zu erzählen, wie sich die Krankheit von Vero auf die Beziehung auswirkt und alles andere weglassen.

Glaub' mir, dass hätte am liebsten getan, aber da hörte ich Stimmen: laaaangweilig. Und so kam eins zum anderen. Dennoch versuche ich es!

Vielen herzlichen Dank und lieber Gruß, Kanji

Hej The Incredible Holg,

Donnerwetter, wat früh! Und dass du diese kostbare Zeit mir schenkst, rechne ich dir hoch an.

Nachdem ich den ersten Schock überwunden habe (weniger über die Tat als vielmehr über meine eigene Fehleinschätzung der Geschichte), finde ich die Kombination aus einfühlsamer Personen- und Paarbeschreibung und Mordgeschichte sogar sehr reizvoll. Wo steht denn geschrieben, dass Mörder keine netten Menschen sein können?

Sorry, wo kann ich meine 'böse seite' ausleben, wenn nicht in Geschichten?
Ja, reizvoll, aber man muss es können. Wir können ja mal eine gemeinsam schreiben. (Hier würde ein Emoji schallend lachen, muss aber sparsam mit ihnen sein)

Du stellst auch ganz schön viele Fragen und da bin ich, ähnlich meiner Protagonistin, leicht überfordert.
Vielleicht enttäusche ich dich jetzt, aber am Anfang war Vero und ihre Beziehung. Gefühl, dies das. Dann kam das Erlernte: he, Kanji, langweilig, zeig' die komplexe Person. Da kam die Künstlerin, die sich bodenständig der Natur zuwendete. So. Eine Stimme meinte: eine Wende wäre vielleicht spannend. So wurde sie eine potentielle Mörderin. Das Opfer war schnell gefunden. Motiv. Angedacht. Und Toni? Der brauchte auch etwas Rouge. Und das er am Ende zeigte, wie sehr er sie doch verstand, sie respektierte und die beiden wie zwei Sperlinge gemeinsam und ohne Worte davonflogen, war sehr verlockend.

Er ist ja der Vernunftmensch, man könnte spekulieren, dass er vor allem eine Hausfrau sucht, aber davon steht nichts im Text. Außerdem gibt es sehr wohl intime Momente zwischen den beiden, wenn sie gemeinsam die Natur erleben, auf dem Rasen liegen, sich dabei fast berühren ... Intimität ist ja nicht notwendig dasselbe wie Erotik und Erotik nicht dasselbe wie Sex. Dass Toni möglicherweise im Urlaub eine Affäre haben könnte, scheint Vero nicht sehr zu stören, er würde ihr davon etwas "nach Hause zurückbringen". Das könnten wahrscheinlich die wenigsten Frauen (und natürlich auch Männer) so hinnehmen. Veronika sieht eben tatsächlich vieles anders. Toni aber auch.

Toni werde ich in der Überarbeitung mehr Aufmerksamkeit schenken. Vero ist ja ziemlich eindeutig. Er hat es verdient, glaube mir. (Zwinkerzwinker).
Er sucht vor allem eine Frau, die ihn nicht totquatscht, ändern und sich selbst anpassen will. Die Intimität, die durch die "Rasenszene" entsteht, kann durchaus ein Vorspiel bedeuten. Ich glaube nicht, dass die keine Sex haben. Nur ungezwungen und leicht wie eine Affäre wird er nicht sein, dafür spielen zuviele Gefühle mit hinein. Gönnen wir ihm den Sex im Süden so als 'Sport' und Ausgleich betrachtet. Er hats nicht leicht. Und ein freier und gelöster Mann kann ja auch eine Bereicherung im Käfig Ehe sein. Nur mal so angedacht.

Eine Logikfrage noch zum Schluss: Ist die Mutter eigentlich bettlägerig? Und wo wohnt sie? Ich komme nicht ganz damit klar, dass einerseits die Mutter ihren wöchentlichen Besuch im Bett empfängt - das klingt nach Pflegeheim o.ä. - und sie andererseits am Frühstückstisch die Frage einer Pflegehilfe ansprechen - das klingt eher nach Wohnen zuhause.

Die macht sich nur wichtig. Eine reiche, vergrätzte Witwe, die sich schon noch die Haare färben lässt und im Bett die Lippen nachzieht. Unterstellen wir ihr mal nicht, dass sie nicht tatsächlich nicht alleine klarkommt. Aber samstags, wenn der Sohn erscheint, wirkt sie einfach bedürftiger im Bett.

kurz zweifelt sie daran, überhaupt etwas gesagt zu haben
Schöne Formulierung!

Er schaut sie an und sie denkt sich ein Lächeln
Noch eine.

Sie kann von ihrem Platz durch das bodenlange Fenster in den Garten sehen.
Irgendwer hat sich an "bodenlang" gestört. Bei uns redet man von bodentiefen Fenstern, aber mir persönlich passt beides gleich gut.


Danke für die Anerkennung der Kleinigkeiten.
Ups. Ich dachte, er würde sich am Plural stören.

zwei Sperlinge springen im Gras herum. Sie sind sich vertraut, bleiben nah zusammen, kommunizieren aber nicht. Plötzlich fliegen sie gemeinsam davon.
Streng genommen werden sie wohl schon kommunizieren, bloß nicht akustisch. Genau wie Vero und Toni.

Jaaa. Ein Bild geglückt.

Ist es wirklich nur ein "Ertragen"? Ich hätte gedacht, dass sie sich dabei sogar ganz wohl fühlt, mit einem vertrauten Menschen in vertrauter Umgebung zu schweigen.

Vertrauter Mensch ja, unvertraute Umgebung nein.

Sie stellt die Teetasse vor sich auf den Tisch und betrachtet sie.
Sie ist angeschlagen.
Man könnte fragen, wer das letzte "sie" ist, Vero oder die Tasse. Aber angeschlagen sind sie wohl beide. Schön!

Versuch geglückt.

Die Mehrdeutigkeit dieser Sätze wurde schon in anderen Komms angesprochen. Stellt sich die Frage, ob das jeweils Absicht ist oder ob du das klarer machen willst.

Ich werde Einiges klarer machen, oder rausschmeißen.

Die meisten Leute würden wieder in sich hineintreten wollen, um zur Besinnung zu kommen. Vero muss dafür aus sich heraus. Das ergibt Sinn.

Schön, dass du es auch so sehen kannst.

Und verrückt ist sie ja nicht, gell ...?

Einiges ist schon in ihrem Kopf ver-rückt. Aber alles noch da.

Dass du dir auch noch die Mühe gemacht hast, auf Fehler und das Gedöns hinzuweisen, kann ich dir gar nicht hoch genug anrechnen und werde alles dankbar mit in die Übersrbeitung einflechten.

Pink passt gut, obwohl Vero ja nicht irgendwer anderes sein will, sondern genaugenommen einfach mal niemand.

Und natürlich gibbet ein Fazit, nur keine konkrete Handlung.

Vielen herzlichen Dank für alles, Kanji

Liebe maria.meerhaba,

wie schön, dass du hereinschaust. Und ich weiß genau, was du meinst. Und genau das ist sooo schwierig. Ich habe beachtenswerte Protagonisten, eine Ebene, die ich beschreiben will, aber um die Leser nicht einzuschläfern, erfinde ich eine absurde Handlung, die dann am Ende nervt.
Hilf mir! (Hier lacht jetzt ein Emoji).

Herzlichen Dank für deine Gedanken und lieber Gruß, kanji

Hej ThomasQu

Nett, dass du reinguckst, vielen Dank.
Ich kann dich gut verstehen und ich werde bei meiner Bearbeitung alles alles berücksichtigen und versuchen, eine weniger verworrene Geschichte zu fabrizieren. Wenn du dann nochmal reinschauen magst, freue ich mich. Schon wieder.

Freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Mutter Natur hält alles bereit, was Menschen benötigen, um sich zurecht zu finden, zu heilen, zu stärken, aber auch zu schwächen oder gar zu töten.

Puh, das erste was ich dachte, als ich das erste Mal reinschaute, war in aller - wahrscheinlich - Überheblichkeit, die Frage, wie der, ich nenn ihn mal so, der Dill-Kommentar zum Weg hier Einfluss nahm und dachte dann (bei mir, Vorgriff auf das - wie ich finde - einen Hauch überhandnehmende (was für ein Monster an Wort!) Reflexivpronomen der dritten Person - also jenseit von Vero und Toni, sie und dem andern, ihm und der andern. Mandel hin oder her, wurscht! Es ist vielleicht beeinflusst, aber was gänzlich eigenes für sich ...

Veronika würdigt sie keines Blickes und so nimmt sie neben dem Bett Platz und ergreift Mutters Hand. Sie fühlt sich an wie in Pergamentpapier gewickelte Hühnerknochen.

Ähnliche Gefühle kennt jeder, aber wenn eine Veronika (Berenike, die den Sieg bringende), die ja auch zunächst der Legende nach als (dauerhaft) blutende Frau in den zwei M-Evangelien auftaucht und geheilt wird, aber auch als Frau gleichen Namens dem Kreuzweg folgt und dem Herrn mit ihrem Tuch das Blut abwischt, das als Tuch der Veronika als Reliquie verehrt wird und der Name der Veronika zur Bedeutungsvariante, der das wahre Bild Bringenden (!) verhilft, dann ist die nördliche Variante Kundrie (Wolframs Parzival) eine Hexe, eine vormals kluge, besser: weise Frau, die sich nicht nur als Kräuterhexe profiliert, sondern in feinen Knochen (wie sie auch dem gemeinen Haushuhn eigen sind), die Zukunft vorauszusehen.

Arminius und Marbod werden vor ihren Taten bei solch weisen Frauen, die wahrscheinlich gleichzeitig Priester von welchem Stammesgott auch immer waren, Rat gesucht haben.

Arminius muss da was falsch verstanden haben, hingegen: Marbod „vereinigte“ einige Stämme germanistischer Zunge mit seinen Markomannen (selbst der kleinste Stamm war sozusagen ein "Völkergemisch", was Blubo-Fanatiker verdrängen, beim Namen der Allemannen müsste es eigentlich dem größten Dussel auffallen). Mit obsiegender Kirche wurden weise Frauen, die nicht klösterlicher Zucht sich unterwarfen, verdächtig -

und ritten sie vordem auf der Hecke (daher selbst die nhd. He[cks]e), so wurde ihnen nun aus dem Triumvirat der drei K (Kinder, Küche, Kirche) der Besen zugesprochen. So prallten gar bald die patriarchalisch-katholische Sicht der Dinge auf die Reste der Sicht der weisen Frau als Kräuterhexe. Es konnte nur mit dem Teufel zugehen, wenn solche Weibsbilder sich nicht ins klösterliche Leben zurückzogen. Doch die besondere Sicht der Vero äußert sich, wie schon angedeutet, im Reflexivpronomen der dritten Person,

liebe Kanji,

die besonders ins Auge fällt.

Symbol des Rück-bezugs auf sich selbst, reziprok auf den andern im ein-ander [„ander“ war bis in Luthers Zeiten hinein ein Zahlwort und bedeutete schlicht die heutige „zwei“ in all ihren Varianten, ich und der andere sind also immer ich und der zwote] und i. S. einer unpersönlichen „Sicht-“ und/oder „Ausdrucksweise“ - eine eher passive denn aktive Sichtweise der Dinge.

Es gibt eine letzte Variante, die mit der Hegelschen Philosphie in die Welt gesetzt wurde: Entfremdung!, deren intellektueller Ausdruck die Ent-äußerung ist (das hastu selbst-reflexiv beim Kommentar zum Weg gemerkt). Indem ich spreche/schreibe (und wär‘s gelogen) entäußere ich mich, geb Dinge über mich selbst preis, die verschwiegen bei mir geblieben wären.

Warum Konjunktiv?

Die eigentliche Entfremdung findet im Tun statt, wenn man etwa fremdbestimmt er-arbeiten muss (um über die Runden zu kommen) oder Blödsinn fabriziert wie 256 verschieden Marken an Yoghurts, welche durch Mongolen (oder bereits Hunnen?) auf einfachste Weise entstanden und es auch heute noch könnten. Aber dann käme der Maschinenbau ins Jammern! Und wie viele Arbeitsstellen gingen in der Verpackungsindustrie verloren! Erzengel Gabriel wird die Produktion von Müll behüten!

Dat is‘ne Vorrede, wat, vllt. hab ich ja sogar - wie ich vorweg schon befürchtete - die Geschichte durch den letzten Komm zum Weg – hier ist ja auch eine/r – Genderkram, beide Geschlechter zu bezeichnen – auf‘m Weg. Lange, bevor die nicht ganz unschuldig über Europa hinwegrollende Flüchtlingswelle begann, sprach ein Kenianer zu mir, dass er Deutschland anfangs für sehr unfreundlich hielt (was ja halbe-halbe m. E. derzeit steht) an ein Schild geriet, darauf „Gehweg“ stand und er las [‘ge: vek], statt[‘ge:‘ve:k].

Er ist heute Sozialarbeiter. Genauer: Streetworker. Sozusagen wesentlich am deutschen social ingeneering beteiligt.

Er schaut sie an und sie denkt sich ein Lächeln, bevor er sich erneut dem Pfirsich widmet.
Geh ich recht in der Annahme, dass sie, V, sich ein Lächeln an ihm, seinem Gesicht vorstellt, oder lächelt sie selbst nach innen gekehrt? Rückbezug oder reziprok?

Der Rasen ist gemäht und zwei Sperlinge springen im Gras herum. Sie sind sich vertraut, bleiben nah zusammen, kommunizieren aber nicht.
Ein Bild, dass jeder bei sich sei und doch mit dem andern.

Liebe pur, sie will frühesten beim Therapeuten über sich selbst sprechen

Liebe ist so frei wie das Spiel (i. S. Schillers und auch Beuys). Darum sind Computerspiele eben keine Spiele!

... über Tonis Frage nach und vermutet, dass sie einfach keine Lust hat, in Südfrankreich mit ihm am Frühstückstisch zu schweigen.
Aber das wäre Loriot pur!, der erst gefährlich wird, wenn eine/r von der/..m andern verlangt, endlich was zu tun. Grammatisch besser Konjunktiv „einfach keine Lust habe/hätte“.

Über zwei Fragen gleichzeitig nachzudenken[,] ist nicht so leicht für Veronika.
Hier zeigt sich die besondere Sicht der Vroni (ich nenn sie mal so vertraut, sie wird wohl nix dagegen haben – selbst bei der ersten Begegnung - wie ich eine gleichnamige ...nika an anderer Stelle in Wirklicheit nenne)

Ihr würde er hier fehlen. Sie ist auch ein bisschen neidisch. Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen. Aber das ist ja eine verrückte Idee.
Korrekt, ohne sich selbst zu verreisen" ... geht durchaus. Und zwar im Kopf. Oder glaubt jemand, dass der blinde Homer durch das östliche MIttelmeer gepaddelt wäre?

Aber:"Ohne sich selbst zu verreisen" dürfte der äußerte Grad der Selbstentfremdung sein. Nirgendwo steht das Bekenntnis, dass er, der Dichter, blind sei.

"Möchtest du heute nun mit zu Mutter, oder bleibst du hier?", fragt er …
(Jetzt stutzte ich selber und schon ist‘s wieder klar: Das Komma kann weg, oder ist ein großartiger und vollwertiger Ersatz … und das entweder-oder ist das kleinste wie größte Maß n Freiheit.

Wir könnten Sie besuchen, wenn du dich gut fühlst. Was meinst du, Mutter?"
Die Adelshöf sind doch abgeschafft und damit die hufesceit in freundschaftlichen Beziehungen.

Toni lächelt seine Mutter an, als wäre sie ein vorlautes Kind[,] und sie blickt eingeschnappt auf Veronikas Hände.
Ein schöner Schlusssatz (die drei durch die Rechtschreibreform erzwungenen s weniger).

Tschüss

Friedel
Was ihm dann ja schliesslich auch zum Verhängnis wurde."
Na, Du wirst doch kein Schweizer Asül genießen?

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Kanji

ein paar Worte zu deiner Geschichte :)
Sie hat mich berührt, auf eine ruhige, eigentümliche Weise, als würde ein leichter Regen auf mich herabprasseln, mir über das Gesicht fließen und den Hals nässen...

Dieses Gefühl hat allerdings während des Lesens nachgelassen und ich bin zum Ende gescrollt, um zu sehen, wie viel Text übrig bleibt. Kurzum: du nimmst der Geschichte die Wirkung durch ihre Länge und eine Art Geschwätzigkeit, die Veronika an den Tag legt. Mindestens ein Drittel halte ich für redundant. Du würdest mit weniger Worten mehr Wirkung erzielen, da bin ich mir sicher. Ich glaube das haben die anderen auch so ähnlich angemerkt. Die Fülle der Einzelheiten sind oft wenig zielführend.

Ich nehme mal drei beliebige Absätze und markiere, was fraglich ist:

Sie redet nie viel. Schon sehr früh war sie sich der Macht der Worte bewusst. Sicher spielte das eine entscheidende Rolle für Toni, als er sie vor achtzehn Jahren fragte, was sie von der Ehe halten würde. Sie sah darin eine Einrichtung, die sie schützen könnte. Sie wäre zugehörig und aufgehoben und sagte ihm das. Da es vernünftig klang und nichts dagegen sprach, sein Akademikergehalt zu teilen, heirateten sie noch im selben Jahr. Ihre Eltern lebten zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr, und auch sonst war sie allein.

Sie lebten inmitten in der Natur und Veronika konnte stundenlang draußen herumstromern, Pflanzen zuordnen und begann Blüten vom Johanniskraut zu pflücken, um daraus eine Tinktur herzustellen, die ihr gut bekam. Aber auch Beinwellwurzel, Schafgarbenkraut, Kamillenblüten, Ringelblumen-Blüten und Thymian-Kraut. Daraus hat sie eine Creme hergestellt, die bei Hautverletzungen half, wenn Toni unvorsichtig war und sich verletzte.

Seine Haut ist längst nicht mehr hell und zart. Er stand oft auf den Plattformen in der Nordsee,wo der Wind, die Sonne und das Salzwasser sein Gesicht furchten.
Denk mal drüber nach :)

Über den Titel wollte ich auch meckern, da habe ich aber drüber nachgedacht, der passt super zu dieser Veronika :)

Hoffe du kannst was mit anfangen :Pfeif:
viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Kanji

Pflanzen zuordnen und begann Blüten vom Johanniskraut zu pflücken,
Da fehlt irgendwie etwas. Vielleicht könnte man den Satz hier auch teilen.

Daraus hat sie eine Creme hergestellt, die bei Hautverletzungen half, wenn Toni unvorsichtig war und sich verletzte.
Mutter Natur hält alles bereit,
Drei Tempora hintereinander - das kann verwirren. Ich würde das hat in hatte ändern, denn es passt dann besser.
Gerne würde sie auch einmal ohne sich selbst verreisen, um Abstand zu bekommen.
:thumbsup:
Aber das ist ja eine verrückte Idee.
Finde ich gar nicht und ich kann diese Aussage auch schwer Veronika zuordnen.

Gerne verdrängt sie die Tatsache, dass ihr eigener Mann keine einzige weiße Weste im Schrank hatte, und es ihr nie so recht gelang, das Braun ganz herauszuwaschen.
Wunderschön

Zu Beginn war ich mir nicht sicher, ob da unvereinbare Schichten in Tonis Persönlichkeit liegen. Aber dann stellt sich mehr und mehr heraus, dass sie in der Welt der Pflanzen so sehr lebt (und nicht nur vegetiert), dass sie die Heilpflanzen kennt und nutzt und Pflanzen malt, wobei ich mir vorstelle, dass diese Bilder von ihrer intensiven Begegnung mit den Pflanzen geprägt sind. Nicht nur Schäfer ähneln immer mehr ihren Schafen - auch leidenschaftliche GärtnerInnen ähneln zunehmend ihren Pflanzen . sie kommunizieren kaum noch durch Worte und sehen die inneren Zsammenhänge und Abhängigkeiten - bis hin zu den Mandelkeksen.

Dabei fällt mir noch etwas auf:

Im letzten Jahr hatten wir keine Pflegehilfe für Mutter. In diesem Sommer schon
Aber die Mutter ist doch anscheinend in einem Heim, da brauchts doch keine Pflegehilfe. Oder meintest Du mit Pflegehilfe, dass sie jetzt professionell gepflegt wird?

Vielleicht Doppelungen, ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen. Die Geschichte spricht mich an, verleitet mich stellenweise zum Träumen/Nachsinnen. Jetzt lasse ich sie erst einmal weiterwirken, vielleicht sehe ich dann ja noch mehr.

Liebe Grüße

Jobär

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej, lieber Friedrichard,

selbstverständlich nimmst du Einfluss. Auf mich und alle. Manchmal merk' ich's, manchmal nicht. Und ich wünschte, zukünftig weniger zu beugen. Dass du Veronika als heilbringende Hexe sehen kannst, verstärkt ihre Figur. Vielleicht sucht Toni in Veronika auch eine heilende Wahrsagerin.

Geh ich recht in der Annahme, dass sie, V, sich ein Lächeln an ihm, seinem Gesicht vorstellt, oder lächelt sie selbst nach innen gekehrt?

Möglicherweise beides.

Ein Bild, dass jeder bei sich sei und doch mit dem andern.

Liebe pur, sie will frühesten beim Therapeuten über sich selbst sprechen


Ja. Zur Therapie muss sie nicht - sie zieht das durch, solange sie liebt.

Hier zeigt sich die besondere Sicht der Vroni (ich nenn sie mal so vertraut, sie wird wohl nix dagegen haben – selbst bei der ersten Begegnung - wie ich eine gleichnamige ...nika an anderer Stelle in Wirklicheit nenne)

Sie freut sich bestimmt über deine Offenheit.

Das Fehlerzeugs lasse ich verschwinden, wenn ich mir die Vroni und ihren Toni noch einmal vorknöpfe.

Ein schöner Schlusssatz (die drei durch die Rechtschreibreform erzwungenen s weniger)

Verstanden!

Danke für deine wohlwollende und immer wieder interessante Meinung.

Gute Nacht, Kanji

Hej Isegrims,

danke, dass du sie gelesen und kommentiert hast (sie war ja aber auch recht kurz).

Du verdeutlichst noch einmal, wie störend ich die Handlung verbaut habe. Ich hab's verstanden.
Nur: ich weiß nicht, wie langweilig die Vroni, der Friedrichard nennt sie freundschaftlich so, ohne all das Zeugs werden würde. Wer will schon eine Lovestory lesen?

Denk mal drüber nach

Das werde ich, denn du hast recht. Ich kann mir was vormachen, euch Wortkriegern nicht.

Über den Titel wollte ich auch meckern, da habe ich aber drüber nachgedacht, der passt super zu dieser Veronika

Danke. Ich werde wohl ersteinmal an der Figur feilen und herausfinden, was sie sonst noch so treibt.

Du hast mir auf die Sprünge geholfen. Freundlicher Gruß, Kanji

Hej jobär,

nett von dir, hereinzuschauen.

Da fehlt irgendwie etwas. Vielleicht könnte man den Satz hier auch teilen.

Das stimmt. Das sollte ich öfter mal machen.

Drei Tempora hintereinander - das kann verwirren. Ich würde das hat in hatte ändern, denn es passt dann besser.

So einfach kann's sein.

Aber das ist ja eine verrückte Idee.
Finde ich gar nicht und ich kann diese Aussage auch schwer Veronika zuordnen.

Ach, erst nach dem x-ten Lesen, habe ich den Satz hinzugefügt, sicherheitshalber.

Aber dann stellt sich mehr und mehr heraus, dass sie in der Welt der Pflanzen so sehr lebt (und nicht nur vegetiert), dass sie die Heilpflanzen kennt und nutzt und Pflanzen malt, wobei ich mir vorstelle, dass diese Bilder von ihrer intensiven Begegnung mit den Pflanzen geprägt sind. Nicht nur Schäfer ähneln immer mehr ihren Schafen - auch leidenschaftliche GärtnerInnen ähneln zunehmend ihren Pflanzen . sie kommunizieren kaum noch durch Worte und sehen die inneren Zsammenhänge und Abhängigkeiten - bis hin zu den Mandelkeksen.

Yeah, da sagst du was! Das erspart uns alle den 'linken Vater' und 'erklärt' ihre Schweigsamkeit.

Aber die Mutter ist doch anscheinend in einem Heim, da brauchts doch keine Pflegehilfe. Oder meintest Du mit Pflegehilfe, dass sie jetzt professionell gepflegt wird?

Die gönnt sich private Hilfe.

Herzlichen Dank, lieber jobär für deine inspirierenden Gedanken zum Text.

Gute Nacht, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hej, liebe Wortkrieger,

ich habe mich daran gemacht, eure wertvollen Hinweise und Korrekturen im Text zu verwenden, um ihn damit geschmeidiger zu machen.

hej JackOve,

die formellen Dinge habe ich verbessert. Die politischen Aspekte ganz gelassen. Das Ende freundlicher gestaltet. Vielleicht kannst du dich damit anfreunden?

Hej, Chutney,

Um kurz auf deine Fragen, bzw. Zweifel zu reagieren;
Die Macht der Worte sollte Veros Schweigsamkeit erklären. Ich habe sehr viel gestrichen, so auch den Bruder, alles Politische und damit die Metapher, die nicht harmonierte.

Hej Funkenschlag,

mit Obacht auf den Hinweis show, not to tell, habe ich es versucht. Von dem "doppeldeutigen" 'angeschlagen' konnte ich mich nicht trennen.
Es gibt keine Anarchie.

Hej Eisenmann,

ich habe lange Sätze geteilt, versucht, das Unklare zu klären und 'Mutter' verzehrt die Kekse angemessen und verhält sich auch sonst gemäßigter. Am Toni habe ich nicht viel zugefügt.
Vroni ist weniger 'geschwätzig' Isegrims) und die Vergangenheit ruht. Deinem Sinn für splattering konnte ich leider nicht entsprechen, sorry.

Hej wieselmaus,

deinen anvisierten Satz habe ich dreigeteilt und ich finde, es bekommt ihm gut und alle bleiben am Leben.

Hej Fugusan,

ich habe versucht, zu entwirren. Vieles ist gestrichen.
Veronika ist finanziell abhängig von Toni. Sie hat anderes zu geben. Toni könnte es nicht kaufen. Sie teilen nicht nur ihr Leben für eine Zeit.
Unklar am Ende ist jetzt nur noch, ob sie gemeinsam verreisen. Das geht klar, oder?

Hej alexei auf Abifahrt,

ich hoffe, du kannst dem Text auch überarbeitet noch etwas abgewinnen.

Hej, Peeperkorn,

ich habe versucht, alle manipulativen Andeutungen zu eliminieren. Nun ergibt vielleicht alles einen Sinn am Ende. Es gibt keine Väter, keinen Bruder, nur einen Garten. Es bleibt lediglich eine Geschichte einer hypersensiblen Frau mit Mann und Schwiegermutter an einem gewöhnlichen Samstag im Sommer.
Vielen Dank nochmal für die positiven Aspekte. Im Eifer der Lernens überlese ich das schon mal.

Hej Andrea H.

die Geschichte wurde entlastet. Die Krankheit ist keine und alle politischen oder verwandtschaftlichen Andeutungen entledigt. Norwegen spielt keine Rolle und es gibt somit viel weniger Information.
Ich weiß nicht, ob sie ruhiger geworden ist, klarer oder genauer.
Geblieben ist nur Vero, ihr Mann, ihrer Schwiegermutter an einem Samstag.
Nochmals herzlichen Dank für deinen Blick.

Hej The Incredible Holg,

einige deiner vielen Fragen kann ich versuchen, zu beantworten.
Vroni sieht, was sie sieht, fühlt, was sie fühlt, nichts muss man verstehen. Es gibt keinen geplanten Mord, keine Kindheit, keine Krankheit.
Fugusan gegenüber habe ich erwähnt, dass Vroni abhängig ist. Wie jeder Mensch, ob finanziell, emotional, gesellschaftlich. Es spielt hier doch keine Rolle.
Tonis Emotionslosigkeit (er seziert das Fruchtfleisch) ergänzt sich mit veros emotionalität. Eine Hausangestellte könnte er sicher engagieren, wenn es darum ginge.
Die Kommunikation der Vögel und die Mehrdeutigkeit ist schon beabsichtigt. Jeder sieht, was er will.
Formell habe ich alles genutzt, was du gefunden hast und korrigiert.
Die Muddi ist bedürftig und unterstreicht das samstags, wenn der Spross kommt und bleibt im Bett. Sonst kommt sie klar, gönnt sich eine Haushaltshilfe.
Ich wollte niemanden unnötig rätseln lassen. Tut mir leid, wenn ich den Eindruck erweckt habe. Ich musste mich sammeln.

Hej, ThomasQu,

ich habe die verschiedenen Handlungsstränge eliminiert und von dem was übrig geblieben ist, nimmst du, was du willst. Das überlasse ich ganz dir. Für mich ist eine besondere Frau an einem Samstag. ;)

Hej maria.meerhaba,

Vielleicht flutschst du jetzt besser durch die Geschichte einer Ehe. Interessant sollte ja auch weniger die Handlung sein als vielmehr die Mühe zweier unterschiedlicher Menschen innerhalb einer Partnerschaft/Ehe.

Hej Friedrichard,

ich habe mich auf die emotionale Ebene beschränkt, nicht durch Mordgedanken und Auslandsjahre angereichert. Deine formellen Hinweise habe ich dankend umgesetzt.

Hej Isegrims,

ich habe so dies und das entsorgt. Übrig sind drei Leute, ihre Befindlichkeiten, ohne Handlung.
Ich übe weiter und eines Tages ... :lol:

Hej jobär,
ich habe lange Sätze geteilt, Tempi sortiert, "die verrückte Idee' gestrichen und alles Politische entsorgt.
Sehr gerne habe ich deinen Gedanken genutzt, Veros Sprachlosigkeit mit der Gärtnerei zu rechtfertigen.

Puh, seid gedankt und habt ein wundervolles Wochenende, Kanji

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom