Verloren
Menschenmassen. Sie kreischen, sie jubeln, sie toben, sie klettern, sie heulen, sie sind glücklich. Endlich fällt die Mauer die uns viel zu lange getrennt hat. Zu lange, habe ich vergeblich darauf gewartet, ihn kennenzulernen. Zu oft, habe ich verbittert in den Abendstunden vor mich hin gedöst. Weiß er überhaupt, dass es mich gibt? Ich stelle mir diese Frage jeden Tag. Doch an diesem Tag würde ich die Antwort bekommen. Meine Mutter war schon längst gestorben, das einzige was ich noch hatte, war ein Bild von ihm. Ich nahm es heraus. Neben mir drängelten die anderen so sehr, dass es mir hinunterfiel. Ich versuchte mich zu bücken, danach zu greifen, doch das Bild meines Vaters verschwand immer mehr in der Menge. Ich wusste nicht mehr wie er aussieht, wie er sich bewegt, wie er riecht, ich wusste nicht einmal seinen Namen und jetzt soll ich mir die ganzen glücklichen Menschen um mich herum anschauen, die herumtanzen und so tun, als könnten sie alles vergessen, was die Jahre zuvor passiert war? Nein. Ich nahm meine Pistole, hielt sie mir an die Schläfe und drückte ab.