Was ist neu

Unter den Hammer

Challenge-Text
Challenge-Text
Mitglied
Beitritt
13.07.2017
Beiträge
563
Zuletzt bearbeitet:

Unter den Hammer

Langsam füllte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste. Doch auf der breiten Treppe im Foyer lag kein grober Fischgratläufer mehr. Die angelaufenen Messingstangen klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken. Und von der wasserfleckigen Decke hing ein defekter Kronleuchter, dessen Glasanhänger müde den Schein der seitlich angebrachten Neonröhren reflektierten.
Anja zog die schwarze Satinweste glatt, richtete ihr Namensschild und begrüßte einige ankommende Besucher. Ein letztes Mal würde sie diesen Irrsinn mitmachen.
Direkt gegenüber der großen, gläsernen Eingangstür stützte sich Christian mit dem Ellenbogen auf den Empfangstresen. Er trug die gleiche Weste. Zwei kichernde Frauen meldeten sich bei ihm für die heutige Versteigerung an. Mit den Bieterkarten in der Hand traten die beiden Freudinnen ein paar Schritte vor Anja durch die geöffnete Doppeltür in den Nebenraum.
Viele Stühle der ersten Reihen waren bereits mit Jacken belegt. Und überall wimmelte es von Schatzsuchern mit einem Bedürfnis nach wohldosiertem Risiko. Profis erkannte man daran, dass sie sich Notizen machten, auf welche Exponate sie später bieten würden. Mit fast wissenschaftlichem Interesse untersuchten sie Taschen und Flugetiketten.

"Sie haben noch gut vierzig Minuten Zeit, die Gepäckstücke in Augenschein zu nehmen, bevor die Auktion startet", sprach Anja die beiden Frauen an, lächelte und ging weiter in Richtung Bergmassiv aus Koffern und Taschen, das seitlich des Rednerpultes auf langen Regalen aufgetürmt worden war. Margret stellte gerade die Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer, Mikrofon und Tasse. Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen. Mit ruhiger Hand legte Margret die goldene Taschenuhr mittig vor das Mikro. Am Rand sah man deutlich die eingravierten Initialen K. F.
Als sie Anjas Blick bemerkte, griff Margret nach der Zuchtperlenkette an ihrem Hals. Ihr Blick flackerte, dann wurde er hart. Sie nahm einen dünnen Hefter und steuerte auf Anja zu.
"Die Nummern an den Koffern müssen kontrolliert und die Beschreibungen aktualisiert werden", wies sie an, noch bevor sie Anja ganz erreicht hatte, drückte ihr die Kopien in die Hand und ließ sie stehen.

Es dauerte nicht lange, bis die Illusion der Altgepäckverwertung Flecken bekam, wie die Teppichstangen am Eingang. Anja dachte an den Tag, als ihre Probezeit überstanden war, dachte daran, wie Richard sie zu sich, Margret und Christian in den Lagerraum rief. Dort wurden in hohen Regalen die Koffer und Taschen bis zur nächsten Auktion aufbewahrt. Doch anstelle einer Mengenkontrolle der an diesem Tag gelieferten Gepäckstücke, fand auf dem großen Tisch eine Bestandsaufname der Kofferinhalte statt. Anja verstand nicht wozu. Das Personal der Fluggesellschaft hatte keine Hinweise zu den Besitzern gefunden, der Zoll die Sachen vorab auf gefährliche und verbotene Gegenstände kontrolliert. Mit einem Pfeifen hielt Margret eine flache samtbezogene Schmuckschatulle hoch. Sie murmelte etwas, öffnete den Verschluss und jauchzte sogleich beim Anblick einer eleganten Perlenkette mit Zirkonia-Verschluss. Anja starrte den mitjubelnden Richard an, der Margret zur Hilfe eilte, um ihr das Fundstück um den Hals zu legen.
Christian schloss geräuschvoll einen Hartschalenkoffer und schimpfte, dass die Leute nur noch Mist dabei hätten.
"Probiere die aus dem linken Regal. Das ist Rückfluggepäck“, ermutigte ihn Margret, während Richard am Verschluss der Kette nestelte. Margrets Blick kreuzte Anjas. "Das ist absolut in Ordnung", beteuerte sie und deutete ein Nicken an. "Die alten Besitzer hatten ihr Zeitfenster. Man konnte sie nicht ausfindig machen."
"So viel geht verloren", meldete sich jetzt Richard zu Wort, nachdem er die Kette endlich schließen konnte. "Das wäre doch ein Jammer!"
Er schüttelte den Kopf. "Ich würd ja auch verreisen, mit meiner Margret. Aber wer soll sich denn um das Geschäft kümmern?"
Er drehte sich von Anja weg, zurück zum Tisch und öffnete den Schnappverschluss eines glänzenden Trolleys.
"Aber es heißt, dass die Koffer und Taschen ungeöffnet zur Versteigerung gehen. Das ist Betrug!", wies Anja auf das Offensichtliche hin. Ihr Magen verkrampfte sich.
"Ach, papperlapapp. Die Koffer sind schließlich nicht leer, wenn wir sie präsentieren. Und den meisten Bietern geht es sowieso um den Nervenkitzel."
Christian deutete auf den Trolley. "Liebe Anja, da drin könnte dein neuer Läppi sein." Er wackelte mit den Augenbrauen. "Wenn, drück die Daumen, dass kein Passwort drauf liegt."
Anja schüttelte den Kopf. "Ich ..., ich brauch nichts."

Eilig steuerte Anja auf den Anmeldetresen zu, wedelte geschäftig mit dem Hefter und bedeutete Christian, den Stuhl zu räumen. Er widersprach ihr nicht. Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch und begann die Beschreibungen abzuändern.
Etwa zehn Minuten später, Anja nahm gerade die überarbeiteten Seiten aus dem Drucker, klackerte Margret mit den Fingernägeln auf den Tresen. "Ich bin noch mal kurz bei der Apotheke, Kamillendrops für Richard kaufen."
"Okay, alles klar." Anja sprang auf. "Warte!", rief sie und lief um den Tresen. Sie nahm der verdutzten Margret den Mantel vom Arm und half ihr hinein. "Vergiss deinen Schal nicht. Der Wind ist heute tückisch." Anja zog ein rot kariertes Tuch aus der Manteltasche und band es um Margrets Hals. Anschließend drapierte Anja es in lockeren Falten. "So, fertig!", sagte sie, verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute auf ihr Werk. Margret runzelte die Stirn. Die Tür schloss sich hinter ihr. Anja stöpselte alle Kabel des Laptops ab und schob ihn zwischen Hefter und Ringblock.

Richard stand hinter dem Pult, nickte ab und an jemandem zu und wiederholte im Fünfminutentonus, dass die Exponate besichtigt, aber nicht angefasst oder gar angehoben werden dürften. Als er Anja mit den Kopien auf sich zukommen sah, trat er nervös auf der Stelle. "Hm. Das ist aber ganz schön spät jetzt, um mich vorzubereiten."
Anja unterdrückte ein aufsteigendes Stöhnen. "Ich kann dir die Schlagworte gelb markieren.“
"Ja. Ja, das wäre eine Hilfe." Zufrieden strich Richard über die Front des Cordsakkos und wandte sich wieder dem Treiben am Kofferberg zu, während Anja Erwähnenswertes wie Reiseziel und Kofferfabrikat anstrich. Dabei fiel ihr Blick auf Richards Taschenuhr.
Es waren nur noch zehn Minuten bis Auktionsbeginn und sie sollte die Richtigkeit der Nummernschilder an den Koffern kontrollieren. Anja eilte noch durch die Regale, als sich die meisten Besucher bereits gesetzt hatten. Die abgehakte Liste in der Hand lief sie zum Saaleingang, um die Türen zu schließen.
Durch die Facettenschliffgläser der Tür sah Anja Margret in dem etwas zu großen Mantel durchs Foyer stolzieren und öffnete ihr leise die Tür. Richard hielt bereits seine Eröffnungsrede, berichtete von Geldbündeln in geheimen Zwischenwänden und Seidenpashminas in Originalverpackung. Dann folgte noch eine kurze, obligatorische Einführung in das Procedere. Alles wurde so angeboten, wie es zu sehen war, es gab grundsätzlich keine Garantie oder eine Rückerstattung des Ersteigerungsbetrages.
Margret streifte das Wollungetüm ab und hängte es an einen der alten, geschwungenen Wandhaken, das Tuch ließ sie um.

In den Besucherraum kam Leben. Denn Christian wuchtete den ersten Koffer, dunkelblau, abgewetzter Stoff, auf die Bühne. Die Gebote waren verhalten. Sein ramponiertes Äußeres schreckte ab. Für zwanzig Euro erstand ein Mann mit gepflegter Halbglatze den Koffer.
Die meisten Käufer öffneten die Gepäckstücke sofort nach Erhalt. Zu groß waren Neugier und die Hoffnung auf den Jackpot. Doch hier bewahrheitete sich die Vermutung der meisten Anwesenden: lediglich dreckige Wäsche in minderer Qualität und der falschen Größe. Die Augen des Käufers weiteten sich, als er einen Gegenstand aus der Wäsche pellte und eine goldene Taschenuhr zum Vorschein kam. Anja schaute interessiert zu Richard. Der runzelte die Stirn, starrte auf den leeren Platz vor dem Mikrofon, ließ sich aber nicht beirren und führte weiter durch die Veranstaltung. Mit großen Gesten und amüsanten Anekdoten pries Richard eine Tasche nach der anderen an. Anja lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete geduldig. In der hintersten Reihe packte ein älteres Paar seine belegten Brote aus. Von den rund einhundert, hauptsächlich männlichen Anwesenden im Saal gab es höchstens fünfundzwanzig, die wirklich mitboten – fünf von ihnen trieben den Preis nur hoch. Sie meldeten sich einmal bei niedrigen Preisen, um dann die gesamte Zeit zu schweigen. Richard hatte sie im Sommer auf der Baustelle nebenan angesprochen.
Als nächstes kam eine schwarzgrau karierte Tasche unter den Hammer. Der Käufer rieb sich auf dem Weg zur Bühne die Hände, bevor ihm sein neu erworbenes Eigentum hinunter gereicht wurde. Anja konnte die Augen nicht von ihm und dem Koffer lassen und es fiel ihr schwer, ruhig zu atmen. Die Notizzettelprofis beachteten ihn kaum. Doch als er zwischen Hotelbademantel und -handtüchern einen Laptop hervorzog, jubelten ihm alle zu. Christian fuchtelte mit dem Zeigefinger Richtung Grund der allgemeinen Euphorie und rief Anja über die Sitzreihen hinweg zu: „Siehst du? Da sind öfters Läppis drin. Ist der gleiche, den ich auch hab.“ Anja schnalzte mit der Zunge. „Derselbe“, korrigierte sie stimmlos. Neben ihr verschränkte Margret die Arme und ließ ihre Fuchsialippen zu einem schmalen Strich werden. Die folgenden Koffer erzielten Höchstpreise, obwohl ihre Inhalte wenig Brauchbares hergaben. Mit müden Bewegungen hievte Christian einen beigen Hartschalentrolley neben das Pult. Richard bemerkte das Notizzettelgeraschle und rückte seinen Krawattenknoten zurecht. Dieses Gepäckstück würde der heutige Spitzenreiter werden, denn die Meute hatte Blut geleckt. Die Angebote überschlugen sich, wurden mit finsteren Blicken der Überbotenen quittiert. Für zweihundertachtzig Euro erwarb schließlich der ältere Herr aus der letzten Reihe den Koffer, der farblich perfekt zu seiner Haut- und Garderobenfarbe passte.
Das Ehepaar beschloss, ihn zu Hause in Ruhe zu begutachten. Anja half ihnen mit der Automatik des Griffes und zog unbemerkt den Reißverschluss etwas auf. Die Frau faltete gerade sorgsam das Butterbrotpapier, als der Herr hinter dem Spalt etwas schimmern sah und den Koffer öffnete. Beide hielten sich die Hand vor dem Mund. Im Licht der Neonröhren funkelten die edlen Perlen einer Halskette mit aufwendig gearbeitetem Verschluss. Die Menge jubelte erneut, übertönte Margrets Aufschrei, nachdem sie sich das Tuch vom Hals gerissen hatte. Margret lief auf die Bühne zu, stampfte immer stärker auf den fleckigen Teppichboden. Enttäuscht über das gedämpfte Ergebnis blieb sie schnaufend vor dem Publikum stehen, das sie wie paralysiert anstarrte – weißer Schaum auf Fuchsiagrund. Sie rannte auf Richard zu, grifft das Pult und warf es um. Unverständliche Wortbrocken schrillten durch den Saal, während Margret auf Richards Rücken einschlug. Eine der Freundinnen, gelöst aus der Starre, drehte sich fragend zum älteren Herrn um. "Was sagt sie da, immerzu?"
Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."

Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das einst selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste. Der Messinggriff war kalt. Sie vergrub ihr Kinn im Schal und die Hände in den Manteltaschen. Mit bis zu den Ohren gezogen Schultern und tief gesenkter Stirn lief sie durch die klirrende Novemberluft. Der Wind ist heute wirklich tückisch, dachte sie und lächelte in die groben Strickmaschen.

 

Guten Morgen @wegen,
diese Koffergeschichte ist ja perfekt für die challenge! Selbst den Challenge—Namen hast du passend eIngetraut. Ich mag den Ton deiner Geschichte, das leichte Augenzwinkern. Und den Schluss, den ich vorher wirklich nicht erraten konnte.
Mit Einleitung und Schluss hast du auch einen guten Rahmen geschaffen. Gibt es einen Grund, warum du den Satz mit dem Schmuckkästchen fast wörtlich am Ende wiederholst? Ich habe jetzt keinen tieferen Sinn gefunden.

Hier ein paar Anmerkungen:

Fischgratläufer
Muss das nicht Fischgräten heißen? Ich weiß nicht, was ein Fischgrat ist...
Mit den Bieterkarten in der Hand, traten die beiden Freudinnen ein paar Schritte vor Anja durch die geöffnete Doppeltür in den Nebenraum.
Hier muss das Komma weg. Gehört alles zum Hauptsatz
Augenblicklich verengte sich ihr Hals, im Mund sammelte sich Speichel. Resigniert schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort.
Ich verstehe diese Stelle nicht. Es bezieht sich das auf Anjas späteren "Streich"? Oder ist sie heimlich verliebt? Das wird nicht deutlich und ist in meinen Augen auch überflüssig.
Sie haben noch gut vierzig Minuten Zeit KOMMA
die Gepäckstücke in Augenschein zu nehmen
Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erschrocken erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen
Auch diese Stelle ist für mich nicht richtig nachvollziehbar. Klar, spricht daraus ihr schlechtes Gewissen und sie weiß auch, dass Anja diesen Diebstahl missbilligt, aber warum ist sie erschrocken? Sie sagt ja auch, dass das in Ordnung geht.

Doch anstelle einer Mengenkontrolle, der an diesem Tag gelieferten Gepäckstücke
Nach Mengenkontrolle gehört kein Komma, es ist ein Hauptsatz
"So viel geht verloren", meldete sich jetzt Richard zu Wort, nachdem er die Kette endlich schließen konnte, "Das wäre doch ein Jammer!"
Nach dem Komma die wörtliche Rede klein weiter (das wäre doch ein Jammer)
den Beiden nicht zuzuhören.
beiden klein
Anschließend drapierte Anja es in lockeren Falten, "So, fertig!", verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute zufrieden auf ihr Werk.
Hier würde ich vor "So, fertig" eher einen Doppelpunkt setzen
Schlappershirts
Müsste es nicht Schlabbershirts heißen?
Ist der Gleiche,
Ist der gleiche (Laptop) - daher gleiche klein
rannte auf Richard zu, grifft das Pult und warft es um.
griff das Pult und warf

Ich habe deine Geschichte mit einem immer größer werdenden Lächeln gelesen. Vielen Dank für den schönen Einstieg in den Morgen.
Gruß Daeron

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey wegen

Dem ersten, der unter seiner Fehlerliste die passende Dialogzeile zitiert, gebe ich einen aus.
Das hat mich angespornt. Denkst du an diese Zeile hier?
Meinst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als deine Fehler zu korrigieren?
Fände ich jetzt nicht so angebracht. Ich zitiere später was anderes.
Langsam fühlte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste.
füllte
Direkt darunter, an einem Tresen mit Mahagonibetäfelung, meldeten sich gerade zwei kichernde Frauen für die heutige Versteigerung an. Anjas Blick fiel auf den Mann in schwarzer Satinweste hinter dem Tresen, Christian, der ihr grinsend zuzwinkerte.
Da habe ich die Konstellation nicht kapiert. du beginnst mit zwei Frauen, dann kommt Anja, und ich wusste nicht, ob Anja eine dieser beiden Frauen ist, und dann noch Christian. Ich würde das etwas entzerren, zunächst Anja erwähnen, die irgendwas macht und dann erst sieht sie die beiden Frauen. Am Anfang des Textes war mir die Perspektive völlig unklar.
Mit den Bieterkarten in der Hand, traten die beiden Freudinnen ein paar Schritte vor Anja durch die geöffnete Doppeltür in den Nebenraum. Vor freudiger Erwartung glänzten ihre Augen, die Hüften wippten zu den blechernden Fahrstuhlmelodien der Musikanlage.
Woher kann Anja das wissen? Sie sieht nur ihre Rücken.
Ist konsequent, aber ein Punkt genügt.
Doch anstelle einer Mengenkontrolle, der an diesem Tag gelieferten Gepäckstücke, fand auf dem großen Tisch eine Bestandsaufname der Kofferinhalte statt.
Kein Komma vor "der" und vor "fand".
Der Zoll kontrollierte die Sachen vorab auf gefährliche und verbotene Gegenstände, wie Drogen oder Waffen.
Kein Komma vor "wie".
Anja sprang auf, "Warte!" und lief um den Tresen.
da fehlt was. "Warte!", rief sie und ...
Schlappershirts
Schlabbershirts
bunt mosaikten Gebäuden.
mosaiken ist kein Verb.

Mein Zitat unter der Liste lautet:

Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn Beginn der Abstimmung in ein leserliches perfektes Format zu bekommen.

Ich hatte Mühe, in den Text reinzukommen. Der hat vor allem zu Beginn wenig Fokus. Da sind diese beiden Frauen und ich dachte, mit denen geschieht jetzt was, und es gibt viele Beschreibungen, und bis ich kapiert habe, dass Anja die Prota ist und welche Funktion sie in diesem Haus besitzt, hat es ebenfalls eine Weile gedauert. Ich glaube, mir ist der Text zu überladen mit Details. Du hast auch die Tendenz zu langen und leicht schwerfälligen Sätzen:
Es dauerte nicht lange, bis die Illusion der für alle gewinnbringenden Altgepäckverwertung Flecken bekam, wie die Teppichstangen am Eingang.
Das hier nur als ein Beispiel.

Ich musste den Text denn auch tatsächlich zweimal lesen, um zu kapieren, was geschieht. In dem Moment, als Anja Margret das Halstuch umbindet, klaut sie ihr die Halskette und verstaut sie wieder im Koffer.
Als Anja am Anfang Christian sieht, verengt sich ihr Hals und sie schüttelt resigniert den Kopf. Da dachte ich, dass ich bald erfahre, weshalb das so ist. Aber danach wird das nicht wieder aufgegriffen. Anjas Reaktion auf das vorgängige Kofferöffnen ist meines Erachtens ziemlich zurückhaltend. Sie stellt ein paar Fragen und sagt, dass sie selbst das nicht möchte. Das war wahrscheinlich der Grund, weshalb ich die Pointe bei der ersten Lektüre nicht mitbekommen habe, ich habe das Motiv gar nicht vor Augen gehabt. Dafür nervt sich Anja ungemein über Christians Unfähigkeit, einen sauberen Text zu gestalten. In diesem Punkt handelt sie aber nicht. Also: Grosse emotionale Reaktion zu Konflikt A, kleine emotionale Reaktion zu Konflikt B. Aber die Pointe der Geschichte dreht sich um Konflikt B. Vielleicht lässt sich das noch etwas anders gewichten.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo @wegen,

ich kenn das. Manchmal muss die Geschichte einfach raus, weil man Input braucht, um weiter zu kommen. Mir gefällt sie leider nicht so gut.

Der Einstieg ist zäh. Ich weiß lange nicht, worauf du hinaus willst. War bezüglich des Personals verwirrt.

Langsam fühlte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste.
Die Idee der Location finde ich super.

Doch auf der breiten Treppe im Foyer lag kein roter, grober Fischgratläufer mehr. Die angelaufenen Messingstangen klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken. Und von der wasserfleckigen Decke baumelte ein defekter Kronleuchter, dessen Glasanhänger müde den Schein der seitlich angebrachten Neonröhren reflektierten.
Direkt darunter, an einem Tresen mit Mahagonibetäfelung,
Diese Beschreibung am Anfang ist mir allerdings viel zu viel. Da würde ich stark kürzen.

meldeten sich gerade zwei kichernde Frauen für die heutige Versteigerung an. Anjas Blick fiel auf den Mann in schwarzer Satinweste hinter dem Tresen, Christian,
Hier finde ich die Leserführung etwas ungeschickt.
Ich sehe zwei Frauen. Dann den Mann. Hm, welchen Mann. Achso.
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Blick wirklich dann erst auf Christian fiel, den hat sie doch vorher nicht ausgeblendet, oder? Also vllt eher so:
meldeten sich gerade zwei kichernde Frauen für die heutige Versteigerung an. Christian stand hinter dem Tresen und bediente die beiden.

Augenblicklich verengte sich ihr Hals, im Mund sammelte sich Speichel. Resigniert schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort.
Erster Spannungspunkt. Ihre Gefühle werden nicht ganz klar. Später erfahre ich, dass es ihr unangenehm ist ihn zu sehen, weil er sie an die kriminellen Machenschaften erinnert, die dort stattfinden, mit denen sie aber nichts zu tun haben will.
Das mit dem Speichel erscheint mir etwas übertrieben. Sammelt der sich nicht nur, wenn man Hunger hat?

"Sie haben noch gut vierzig Minuten Zeit die Gepäckstücke in Augenschein zu nehmen, bevor die Auktion startet", sprach Anja die beiden nun etwas hilflos dreinschauenden Frauen an, die daraufhin auf das Ansteckschild an Anjas Brust starrten.
Jetzt erst wird klar, dass Anja dort arbeitet. Ist es geschickt, dass so lange zurück zu halten? Ich glaube mir würde es leichter fallen, in den Text zu finden, wenn ich Anjas Rolle dort eher kenne.

Sie nickte lächelnd, auch wenn sie selbst nicht verstand warum
Weil das ihr Job ist? Komischer Nachtrag, der meiner Meinung nach weg kann.

Rechts daneben gehörte Richards Lieblingstasse – bedruckt mit Gaudís Meisterwerken vor der Skyline Barcelonas.
Wer ist Richard?, frage ich mich in dem Moment. Ich nehme an Magrets Mann und Christias Vater. Ich bin etwas überfordert mit den Namen und Beziehungen dort. Und warum ist der Druck auf der Tasse wichtig?

An der Ecke des edlen Stoffes sah man zart, Ton in Ton die eingestickten Initialen K.F..
Wer ist K.F.? Ist das ein geklautes Tuch?

Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erschrocken erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen um ihren Hals,
Mir ist das erschrockene greifen auch zu viel. Vielleicht richtet sie ihre Kette nur.

"Und Christians Laptop bringt weiter nur Kauderwelsch hervor. Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn in ein leserliches Format zu bekommen."
Ich sehe Anja vor mir, wie sie Tipex auf den Bildschirm schmiert. :D

Doch anstelle einer Mengenkontrolle, der an diesem Tag gelieferten Gepäckstücke, fand auf dem großen Tisch eine Bestandsaufname der Kofferinhalte statt.
Hier würde ich auf mehr Show und weniger Tell setzen.

Der Zoll kontrollierte die Sachen vorab auf gefährliche und verbotene Gegenstände, wie Drogen oder Waffen. Und das Personal der Fluggesellschaft hatte keine Hinweise zu den Besitzern gefunden.
Zu sehr Infodump.

"Aber heißt es nicht, dass die Koffer und Taschen ungeöffnet zur Versteigerung gehen?", fragte Anja.
Etwas naiv die Frage an dieser Stelle.

Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.
Ich verstehe diese Sidestory mit den Computerproblemen nicht. Ich dachte, dass sie vielleicht die Texte verändert, irgendetwas falsches oder entlarvendes reinschreibt.

Anja zog ein beige kariertes Tuch aus der Manteltasche und band es um Magret Hals. Anschließend drapierte Anja es in lockeren Falten, "So, fertig!", verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute zufrieden auf ihr Werk. Magret runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
Mir war in dem Moment klar, dass sie die Perlenkette zurückgeklaut hat. Ist ja schon sehr auffällig, dass sie der verhassten Magret auf einmal so nahe kommt.

Dann die Beschreibung der Auktion. Tut mir leid, wegen, aber ich finde das ziemlich langweilig. Ich finde da kann einiges weg. Oder es muss was spannenderes, außergewöhnliches passieren.

weißer Schaum auf Fuchsiagrund. Mit einem tiefen Knurren senkte sie den Kopf,
Schaum? Knurren? Tollwut bei Menschen ist tödlich. :baddevil:

grifft das Pult und warft es um.
Würde sie wirklich so offensichtlich wütend werden? Die Leute müssen sich doch ihren Teil denken.

Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."
Haha, super. Das Kofferthema hast du auf jeden Fall bisher am besten eingearbeitet. :thumbsup:

Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das eins selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.
Ich finde die Wiederholung schön. Denn jetzt geht es nicht um das Äußerliche, das den Glanz verloren hat, sondern um das Innere.

Dann bahnte sich ein Lachen seinen Weg, beginnend im Bauch, den Brustkorb hoch, zwängte sich durch den Rachen und brach so gewaltig hervor, dass ein paar Krähen aufgeschreckt das Weite suchten.
Ist das so ein Bösewichtlachen? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen. Ein Schmunzeln genügt vielleicht schon.

Also die Idee, das Setting und das Thema finde ich super. Ich finde allerdings, dass du da nicht alles rausholst. Die Geschichte wird überlagert, von zu vielen Beschreibungen, von Handlungen, die nichts für den Verlauf der eigentlichen Geschichte tun, wie die Computerprobleme und die ausführliche Erläuterung der Auktionsabläufe. Wenn das ein Bild in Word wäre, würde ich das anklicken, Position auswählen und es in den Hintergrund verschieben. Und dann kommt deine eigentliche Geschichte nach vorne. Das Entsetzen über die Verhalten der Kollegen und Vorgesetzten, die Enttäuschung, dass der neue Job ganz anders ist als gedacht, das Bedürfnis, Gerechtigkeit herzustellen oder sich vielleicht sogar zu rächen?

Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir weiter. Freut mich auf jeden Fall, dass du dabei bist. :)

Liebe Grüße,
NGK

 

Hallo @Daeron,

danke für den tollen ersten Kommentar! :shy:

diese Koffergeschichte ist ja perfekt für die challenge! Selbst den Challenge—Namen hast du passend eIngetraut.
Hihi. Ja, Koffer hat die Geschichte genug. Auf die Nummer mit dem Challengenamen bin ich auch ein bisschen stolz.

Ich mag den Ton deiner Geschichte, das leichte Augenzwinkern. Und den Schluss, den ich vorher wirklich nicht erraten konnte.
Sehr cool. Lieben Dank!

Mit Einleitung und Schluss hast du auch einen guten Rahmen geschaffen. Gibt es einen Grund, warum du den Satz mit dem Schmuckkästchen fast wörtlich am Ende wiederholst? Ich habe jetzt keinen tieferen Sinn gefunden.
Ich mag es aus einer Geschichte mit einer Ellipse rauszugehen – in sich geschlossen, als runde Sache. Ja, die Aussage ist wörtlich fast gleich. Aber das Auktionshaus erscheint hinterher doch in einem anderen Licht. Das empfand ich als netten Bruch in der Gleichheit der Beschreibung. Macht das Sinn für dich?

wegen schrieb:
Fischgratläufer

Muss das nicht Fischgräten heißen? Ich weiß nicht, was ein Fischgrat ist...

Hm. Diese Läufer sind sogar meist in Spitzköperbindung gewebt. Aber ich dachte, das kennt doch keine Sau, nehme mal besser das bekannte Fischgratmuster. :lol:


wegen schrieb:
Augenblicklich verengte sich ihr Hals, im Mund sammelte sich Speichel. Resigniert schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort.

Ich verstehe diese Stelle nicht. Es bezieht sich das auf Anjas späteren "Streich"? Oder ist sie heimlich verliebt? Das wird nicht deutlich und ist in meinen Augen auch überflüssig.

Der Schleimbolzen flirtet sie ständig an. Woraufhin Anja würgen muss. Die Stelle war unverständlich und für die Story nicht gewinnbringend. Ist raus.


wegen schrieb:

Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erschrocken erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen

Auch diese Stelle ist für mich nicht richtig nachvollziehbar. Klar, spricht daraus ihr schlechtes Gewissen und sie weiß auch, dass Anja diesen Diebstahl missbilligt, aber warum ist sie erschrocken? Sie sagt ja auch, dass das in Ordnung geht.

Ja, richtig. Magret sagt während der Rückblende im Lager zu Anja, dass das in Ordnung sei. Anja erteilt ihr daraufhin eine klare Absage und lehnt den Betrug für sich kategorisch ab.
Hier ist Magret schlicht so vertieft in die Vorbereitungen, dass sie Anja nicht bemerkt und sich erschreckt. Und …ich brauchte einen Auftritt für die chinesischen Süßwasserzuchtperlen. ;)
btw:„erschrocken“ ist raus.


Knapp gebündelt, bedanke ich mich auch für deine Komma- und Schlabbershirtkorrekturen. :)


Ich habe deine Geschichte mit einem immer größer werdenden Lächeln gelesen. Vielen Dank für den schönen Einstieg in den Morgen.
Damit wärme ich mir den Einstieg in den Abend.:herz:


Schön, dass du da warst.
Viele Grüße
wegen

@Peeperkorn und @Nichtgeburtstagskind,

auch Riesendank an euch. Waren wichtige, aufschlussreiche Punkte dabei, die ich zum Teil schon angegangen bin. Ausführlich dazu morgen. Liebe Grüße

 

Liebe @wegen,
na der hatte aber ne kurze Ruhepause nach Freitag Mittag. :D
Schön, dass du dabei bist.
Ich sehe schon, du hast den Einstieg begradigt, das liest sich schon klarer, die Zuordnung ist einfacher, dennoch könntest du auch direkt mit "Anja zog" anfangen und die Bilder später einweben.

Und überall wuselte es von Schatzsuchern
ist wuseln und wimmeln das gleiche? Wuselte es von ist mindestens sehr ungewöhnlich.

Wäre eine Überlegung, statt Margret, Christian und Richard Auktionshaus X, Frau X, Herr X und Junior X zu nehmen. Damit hättest du das Namenswirrwarr erledigt und müsstest die Positionen nicht erklären. So was: "Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs" wäre dann obsolet.
Und es wird direkt klar, dass Anja die Prota ist, weil ich bei ihr am nächsten dran bin. Nur so als Idee.

Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen.
Iiiih, dann ist ja auch jede Menge Sabber am Rand. Gibt´s keine Spüle in dem Stall?

Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen um ihren Hals, dann, nachdem sie sich gefangen hatte, nach einem dünnen Hefter, mit dem sie auf Anja zusteuerte.
Da ist auf dem Weg zwischen Augen und Hirn bei mir ein Knoten entstanden. Kannst du locker zwei Sätze raus machen.
"Als sie Anjas Blick bemerkte, griff Margret an die Zuchtperlenkette um ihren Hals. Ihr Blick flackerte, dann wurde er hart. Sie nahm einen dünnen Hefter und steuerte auf Anja zu." So was.

Wahre Schätze gäbe es in den ungeöffneten Gepäckstücken zu ergattern. Das Glück gehörte dem Risikofreudigen.
gehöre

während Anja Erwähnungswertes über Reiseziel und Kofferfabrikat anstrich.
Erwähnenswertes?

obligatorische Einführung in die Regeln des Procederes
Prozedere heißt ja Verfahrensweise und überschneidet sich mit Regeln. Es würde reichen, wenn du schriebst: … obligatorische Einführung in das Prozedere (des Bietens).

hing es an einem der alten, geschwungenen Wandhaken
einen

Hartschalentrolley
Notizzettelgeraschle
Ich würde den Mehrwert dieser Wortmonster gegenüber einfacheren Formulierungen hinterfragen.

"Was sagt sie da, immerzu?"
Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."
Hehehe :D

Auch ich bekomme noch keinen roten Faden in die Geschichte. Einige Überlegungen:
- Klar, es geht um den Diebstahl der Perlenkette, doch wenn die so drauf sind, warum filzen sie nicht kurz jeden Koffer und lassen einen Laptop durchgehen? Keine Zeit? Dann sollte das klar werden.
- Dann schreibst du, dass Richard lange brauchte, bis er den Verschluss der Kette geschlossen hatte und Anja schafft es im Bruchteil einer Sekunde, sie zu öffnen? Ist sie Trickdiebin?
- Anja hat gerade die Probezeit überstanden und setzt mit der Aktion ihren Job aufs Spiel? Dann muss der Diebstahl der Perlenkette ja einen extremen Stellenwert haben. Z.B. dadurch, dass du zeigst, wie sehr Anja diese Praxis des Kofferfledderns auf den Zeiger geht und sie nur einen finalen Abgang sucht, der Magret richtig weh tut.
- so wie der Text gewichtet ist, läuft der Perlenkettenstrang gleichwertig mit dem Laptop-Buchstabensalat, aber beide sind nur ein Sidekick. Im Vordergrund steht eindeutig die Vorbereitung und der Verlauf der Auktion. Damit zeigst du mir als Leser: Schau mal her, so wird das gemacht, so funktioniert das. Ein wenig als Selbstzweck.
Das ist nicht uninteressant zu lesen, doch im Vergleich zum elaborierten Setting fällt der Konflikt deutlich ab. Das ist momentan noch nicht mehr als ein (gelungener) Clou, dem die Tiefe und die Emotionalität fehlt. Ich fände es deutlich spannender, wenn du vor der Kulisse Auktionshaus, die dann nur dazu dient, den Plot zu erden und zu entwickeln, ein Duell der beiden Frauen zeigst, oder wenigstens andeutest. Dazu müssen sie kämpfen, müssen sich wehtun, entweder subtil oder offensichtlich. Wer hat Oberwasser, wer behält recht, wer wählt welche Mittel, um sich durchzusetzen? Da geht noch was.

Peace, linktofink

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola @wegen,

das geht schon gut los:

Und von der wasserfleckigen Decke baumelte ein defekter Kronleuchter, dessen Glasanhänger müde den Schein der seitlich angebrachten Neonröhren reflektierten.

Dach kaputt, mit Neon geflickter Kronleuchter, nackte Treppen. Du steckst immer viel rein in einen Satz, jedenfalls ein griffiges Bild.

Ihre Hüften wippten zu den blechernden Fahrstuhlmelodien der Musikanlage.
Heiße Veranstaltung, bieten & überbieten ist sexy. Mich wundert diese musikalische Berieselung in einem Auktionshaus (erst dachte ich, die stehen im Fahrstuhl – aber der dürfte in dem maroden Gebäude eh außer Betrieb sein).

Viele Stühle der ersten Reihen waren bereits mit Jacken belegt.
Das sind die Kreuzfahrer. Schön.

in Richtung eines kastigen Bergmassivs
‚Karstig’ für ein gemaltes Bergmassiv, aber ‚kastig’ (von Kasten) für einen Kofferhaufen?

Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs,
stellte gerade eine Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer und Mikrofon.
Das muss ich zweimal lesen.

Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen.
Gitt! Da muss mal einer mit’m scharfen Läppchen ran.
Aber ein schönes Detail.

An der Ecke des edlen Stoffes sah man zart, Ton in Ton die eingestickten Initialen K.F.
So, so. Ich zermartere mir das bisschen Hirn, was K. F. bedeutet.

Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen um ihren Hals, ...

Ui, das halte ich für verunglückt; chinesisch oder samoanisch ist wurscht, Süßwasser belanglos – und ‚Zucht-’ würde ich umgehen, vielleicht gibt’s elegantere Wege, den Leser wissen zu lassen, dass es nicht die ganz echten und sauteuren sind.

... müssen mit den Beschreibungen abgeglichen werden", wies sie Anja an, noch bevor sie sie ganz erreicht hatte.
Gut gemacht, solche Damen kenne ich. Aber vielleicht gibt’s eine Möglichkeit, die beiden ‚sie sie’ zu vermeiden.

"Und Christians Laptop bringt weiter nur Kauderwelsch hervor. Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn in ein leserliches Format zu bekommen." Damit drückte ihr Magret die Kopien in die Hand und ließ sie stehen.
Anja verdrehte die Augen, als sie Kurztexte unter den Exponatnummern sah. Z und y waren vertauscht, Umlaute mit anderen Buchstaben ersetzt.

Ein mediokrer Scherz, und insgesamt braucht er zu viel Raum und liefert keine Information.
Entbehrlich, mMn.
Es dauerte nicht lange, bis die Illusion der für alle gewinnbringenden Altgepäckverwertung Flecken bekam, ...

Bisschen hochgestochen finde ich diese Darstellung.
Für alle gewinnbringende Altgepäckverwertung’ hast Du aus dem Rathaus geklaut. Klingt furchtbar.
So etwas hält den Leser auf Distanz – und das ist das letzte, was ein Autor braucht.

... , wie die Teppichstangen am Eingang.
Hier trifft die sphärische Illusion auf banale Teppichstangen. Etwas unrund, mit Verlaub.

Sie murmelte halbgare Gebete, ...
Dein Ernst?

... und schüttelte betont bedauernd den Kopf.
betont bedauernd sind ein unglückliches Paar

den Beiden

Mit festem Schritt steuerte Anja auf den Anmeldetresen zu und schmiss den Hefter auf die Tastatur. "Ist das dein Ernst?" Sie tippte auf den durch die Folie sichtbaren Text. "Meinst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als deine Fehler zu korrigieren?"
Ein junges Paar unterhielt sich geschäftig und gab vor, den Beiden nicht zuzuhören.
"Kann ich was dafür, wenn die Kiste nur Buchstabensalat ausspuckt? Ich habe die falschen Tasten ausgetauscht. Aber das hat auch nicht geholfen."
Genervt bedeutete sie Christian, den Stuhl zu räumen. Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.
Etwa zehn Minuten später, Anja nahm gerade die überarbeiteten Seiten aus dem Drucker, klackerte Magret mit den Fingernägeln auf den Tresen. "Ich bin noch mal kurz bei der Apotheke, Kamillendrops für Richard kaufen."

Meine liebe wegen, ich wage es fast nicht, das zu sagen, tu’ es aber trotzdem: Du hast prima recherchiert, formulierst sicher und kannst schreiben – das steht schon mal fest. Ob Du Dich in manchen Fällen in den Leser hineinversetzen kannst, stelle ich allerdings in Frage. Diesen aufgeplusterten Abschnitt brauche ich nicht, für eine KG das reine Gift.
Es ist alles gründlich aufgeführt, eine Riesenarbeit steckt drin, auch das Thema – mit oder ohne Challenge – ist ein spannendes. Trotzdem dringe ich durch den ganzen organisatorischen Chruscht nur schwer zum Kern der Sache vor. Durch die weitschweifige Sprache verliert meine Aufmerksamkeit die Orientierung.


Mit festem Schritt steuerte Anja auf den Anmeldetresen zu und schmiss den Hefter auf die Tastatur. "Ist das dein Ernst?" Sie tippte auf den durch die Folie sichtbaren Text. "Meinst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als deine Fehler zu korrigieren?"
Ein junges Paar unterhielt sich geschäftig und gab vor, den Beiden nicht zuzuhören.
"Kann ich was dafür, wenn die Kiste nur Buchstabensalat ausspuckt? Ich habe die falschen Tasten ausgetauscht. Aber das hat auch nicht geholfen."
Genervt bedeutete sie Christian, den Stuhl zu räumen. Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.
Etwa zehn Minuten später, Anja nahm gerade die überarbeiteten Seiten aus dem Drucker, klackerte Magret mit den Fingernägeln auf den Tresen. "Ich bin noch mal kurz bei der Apotheke, Kamillendrops für Richard kaufen."
Der ganze Absatz zum Beispiel berührt mich nicht die Bohne.
Schade. Vielleicht wäre auch eine Reduzierung des Personals von Vorteil.

... band es um Magret Hals.
... um Magrets Hals.

Facettenschliffgläser
Das muss man mögen.

Doch als er zwischen Hotelbademantel und -handtüchern einen Laptop hervorzog, jubelten ihm alle zu.
Die Textilien sind zum Schutz des Lappis unentbehrlich:hmm:. So einen Joke hätte ich auch eingebaut.

Dieser Abschnitt kommt lebendig rüber, mit Preistreibern und guten Beobachtungen. Das hab ich gerne gelesen. Auch die Steigerung bis zu 280 Eierchen ist Dir gelungen. So san di Leit.

Ich möchte nicht mit dem Ansinnen kommen, der Mutter ihre Kinder zu entreißen, aber bei diesem Thema könntest Du eine zackige Geschichte kreieren, ohne all den Ballast, der ermüdet.

Schwierig wäre das allemal, Du hast hübsche Details eingearbeitet und die gälte es unbedingt zu retten.

Im Licht der Neonröhren funkelten die edlen Perlen einer Halskette mit aufwendig gearbeitetem Schraubverschluss.
Hehe, da hat aber jemand scharfe Augen!

Das Ende ist immer noch sehr gut. Mir persönlich hat das Original besser gefallen, das Explosive – aber in Gottes Namen, so sei es denn.

... und lächelte in die groben Strickmaschen.
Klasse. Daumen hoch!

Auch wenn ich mich wiederhole: Schreiben kannste! Und fleißig biste auch. Und zielstrebig.
Ich hoffe, das genügt fürs Erste:).

Beste Grüße!
José

PS: Ich fände die strickte Trennung gut zwischen Margret als Frauenname und Magret (de Canard) für Entenbrustfilet:).

 

Hallo @wegen,

mein Kommentar fällt jetzt erst einmal recht kurz aus, weil meine Vorredner schon sehr viel Input gegeben habe und glaube, dass Du nochmals überarbeiten wirst.

Da sind auch noch einige Kommafehler drin, die Du sicher noch ausmerzt.

Am Ende hat sich auch noch ein Typo eingeschlichen:

Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das einst selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.

Irgendwie gefällt mir diese Wiederholung auch nicht so sehr, aber das ist auch Geschmackssache.

Insgesamt muss ich ein wenig in das Horn der anderen stoßen. Mir ist das zu wenig geradlinig. Ich glaube, Du müsstest es kürzen und schneller auf den Punkt bringen, damit der Schlusseffekt früher kommt, und es sich nicht so zieht. Momentan ist das ja außerdem eine reine Effektgeschichte, die auf den Schlussknall hingeschrieben ist. Das lese ich in letzter Zeit öfters hier. Ich glaube, Stephen King ist einer, der das gut kann, ohne dass es zu sehr langweilt. Der schreibt übrigens sinngemäß, dass er bei Kurzgeschichten immer wartet, bis er zu einer Tasse einen passenden Henkel gefunden hat. Damit meint er, glaube ich, dass er zwei "Effekte" miteinander zu etwas völlig neuem kombiniert.

Eine andere Möglichkeit, um die Geschichte etwas spannender zu gestalten, ist, mehr Emotionen reinzubringen, sodass man als Leser besser mitfühlen kann. Dazu liegt aber der Fokus zu sehr auf Anja, denn die ist ja eher unbeteiligt am Geschehen.

Das geht jetzt auch sehr in Richtung der anderen Kommentare, daher breche ich hier ab und warte mal, was Du daraus machst.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das eins[t] selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.

Ja, ich hab schon vorige Tage meine erste Auktion besuchen wollen und dann nur in den kleinen Text geschaut und als fauler Hund zurückgeschreckt vor Müh‘ und Arbeit, die er mir bereitet hätte. Aber zwischen
Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs, ...
und
… während Margret auf Richards Rücken einschlug
stellt sich mir immer noch die Frage: ¿Warum bistu auf der Flucht?,

wegen ...
Eye don't see, realize or know - so viel Flüchtigkeit bin ich nicht von Dir gewohnt, schon gar nicht, weil ich überhaupt das erste Mal … ach, ich will mich nicht wiederholen. Da können Wortschöpfungen auch nicht helfen

Ihre Hüften wippten zu den blechernden Fahrstuhlmelodien der Musikanlage.
Du meinst sicherlich eine „blechern (klingend)e“.Melodie,
... in Richtung eines kastigen Bergmassivs, …
und weiter unten
Doch es war nur eine gebrauchte Tasse mit bunt mosaikten ...
und muss man naturalistisch atemlos die sicherlich so
... eingestickten Initialen K.F.
ohne „Frei- ud Atemraum“ „K. F.“ darstellen?

Aber sind wir alle betriebsblind oder traut sich keiner zu sagen, dass hier

Mit einem Seufzer streifte Magret unterdessen das Wollungetüm ab und hing es an einem der alten, geschwungenen Wandhaken.
das starke „hängen“ (hing, gehangen) mit dem schwachen (hängte, gehängt – das nicht nur zufällig wie „gehenkt“ klingt)

Mit großen Gesten und amüsanten Anekdoten pries Richard eine Tasche nach der nächsten an.
Nicht falsch, aber ungeschickt, wenn man weiß, dass es ein Zahlwort nicht so sehr mit „Nähe“ (und dem/am nächsten) als mit Differenz ausdrückt, dem einen nach dem „andern“ - ursprünglich – bis in die frühe Neuzeit hinein die „zwo“, die immer noch im anderthalb durchschimmert, mehr als eins und weniger als zwo.

Mit bereits müde gewordenen Armen, hievte Christian einen beigen Hartschalentrolley neben das Pult.
Warum das Komma?

Wie dem auch sei, schönen Restsonntag aus'm Pott vom

Friedel

 

Hey @Peeperkorn,


wegen schrieb:

Dem ersten, der unter seiner Fehlerliste die passende Dialogzeile zitiert, gebe ich einen aus.

Das hat mich angespornt. Denkst du an diese Zeile hier?

wegen schrieb:

Meinst du, ich habe nichts Besseres zu tun, als deine Fehler zu korrigieren?

Fände ich jetzt nicht so angebracht. Ich zitiere später was anderes.

Mein Zitat unter der Liste lautet:


wegen schrieb:

Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn Beginn der Abstimmung in ein leserliches perfektes Format zu bekommen.

Dafür bekommst du einen Doppelten …in den Bierkrug hinein :anstoss: . Danke für die Liste.

wegen schrieb:

Direkt darunter, an einem Tresen mit Mahagonibetäfelung, meldeten sich gerade zwei kichernde Frauen für die heutige Versteigerung an. Anjas Blick fiel auf den Mann in schwarzer Satinweste hinter dem Tresen, Christian, der ihr grinsend zuzwinkerte.

Da habe ich die Konstellation nicht kapiert. du beginnst mit zwei Frauen, dann kommt Anja, und ich wusste nicht, ob Anja eine dieser beiden Frauen ist, und dann noch Christian. Ich würde das etwas entzerren, zunächst Anja erwähnen, die irgendwas macht und dann erst sieht sie die beiden Frauen. Am Anfang des Textes war mir die Perspektive völlig unklar.

Ja, verstehe ich. Dass Anja im Auktionshaus arbeitet habe ich jetzt vorgezogen.

wegen schrieb:

Mit den Bieterkarten in der Hand, traten die beiden Freudinnen ein paar Schritte vor Anja durch die geöffnete Doppeltür in den Nebenraum. Vor freudiger Erwartung glänzten ihre Augen, die Hüften wippten zu den blechernden Fahrstuhlmelodien der Musikanlage.

Woher kann Anja das wissen? Sie sieht nur ihre Rücken.

;) Guter Punkt. Ist raus.

wegen schrieb:

bunt mosaikten Gebäuden.

mosaiken ist kein Verb.

Sicher? :Pfeif:
Mja, ich weiß. Ich schau mal, ob ich mich davon trennen kann.

Ich hatte Mühe, in den Text reinzukommen. Der hat vor allem zu Beginn wenig Fokus. Da sind diese beiden Frauen und ich dachte, mit denen geschieht jetzt was, und es gibt viele Beschreibungen, und bis ich kapiert habe, dass Anja die Prota ist und welche Funktion sie in diesem Haus besitzt, hat es ebenfalls eine Weile gedauert.
Ja, ich habe versucht, etwas aufzuräumen und hoffe, dass es jetzt verständlicher ist. Danke für den Fingerzeig.

Ich glaube, mir ist der Text zu überladen mit Details. Du hast auch die Tendenz zu langen und leicht schwerfälligen Sätzen:


wegen schrieb:

Es dauerte nicht lange, bis die Illusion der für alle gewinnbringenden Altgepäckverwertung Flecken bekam, wie die Teppichstangen am Eingang.

Das hier nur als ein Beispiel.


Okay. Ich habe wohl zu reichlich mit Authentizitätsdetails um mich geschmissen. Die schwerfälligen Sätze schaue ich mir an.

Ich musste den Text denn auch tatsächlich zweimal lesen, um zu kapieren, was geschieht. In dem Moment, als Anja Margret das Halstuch umbindet, klaut sie ihr die Halskette und verstaut sie wieder im Koffer.
Als Anja am Anfang Christian sieht, verengt sich ihr Hals und sie schüttelt resigniert den Kopf. Da dachte ich, dass ich bald erfahre, weshalb das so ist. Aber danach wird das nicht wieder aufgegriffen. Anjas Reaktion auf das vorgängige Kofferöffnen ist meines Erachtens ziemlich zurückhaltend. Sie stellt ein paar Fragen und sagt, dass sie selbst das nicht möchte. Das war wahrscheinlich der Grund, weshalb ich die Pointe bei der ersten Lektüre nicht mitbekommen habe, ich habe das Motiv gar nicht vor Augen gehabt. Dafür nervt sich Anja ungemein über Christians Unfähigkeit, einen sauberen Text zu gestalten. In diesem Punkt handelt sie aber nicht. Also: Grosse emotionale Reaktion zu Konflikt A, kleine emotionale Reaktion zu Konflikt B. Aber die Pointe der Geschichte dreht sich um Konflikt B. Vielleicht lässt sich das noch etwas anders gewichten.

Zunächst, die Szene, in der sich Anjas Hals verengt ist raus.

Die Sache mit Christians Laptop: ich habe gerade den Kommentar von @linktofink gelesen und frage mich, ob man verstehen kann, dass Anja drei (zu Unrecht entwendete) Dinge der Auktion zurück führt -> Barcelonatasse, englicher Lappi, Perlenkette. Anjas Genervtheit benutzte ich zu Christians Charakterdarstellung und um zu zeigen, dass es ein gefundener/geklauter Laptop ist. Vllt. muss ich diese Infos noch etwas frei schälen. Und die emotionale Reaktion anders zu gewichten, ist auch ein guter Hinweis.

Lieben Dank für deine Zeit!

Viele Grüße

wegen

Hey @Nichtgeburtstagskind,

schön, dass du vorbei schaust. :)

Der Einstieg ist zäh. Ich weiß lange nicht, worauf du hinaus willst. War bezüglich des Personals verwirrt.
Hm, stimmt. Das ist jetzt etwas sortierter, hoffe ich.

Langsam fühlte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste.

Die Idee der Location finde ich super.

Jeah. Danke.

Doch auf der breiten Treppe im Foyer lag kein roter, grober Fischgratläufer mehr. Die angelaufenen Messingstangen klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken. Und von der wasserfleckigen Decke baumelte ein defekter Kronleuchter, dessen Glasanhänger müde den Schein der seitlich angebrachten Neonröhren reflektierten.
Direkt darunter, an einem Tresen mit Mahagonibetäfelung,

Diese Beschreibung am Anfang ist mir allerdings viel zu viel. Da würde ich stark kürzen.


Viel zu viel? Ich mag das alles eigentlich ganz gern so. Ich warte mal, ob das noch anderen so geht.

meldeten sich gerade zwei kichernde Frauen für die heutige Versteigerung an. Anjas Blick fiel auf den Mann in schwarzer Satinweste hinter dem Tresen, Christian,

Hier finde ich die Leserführung etwas ungeschickt.
Ich sehe zwei Frauen. Dann den Mann. Hm, welchen Mann. Achso.


Stimmt. Das war ein ziemliches Durcheinander. Besonders, weil der Leser Anja noch nicht als Angestellte kennt. Ist geändert.

Augenblicklich verengte sich ihr Hals, im Mund sammelte sich Speichel. Resigniert schüttelte sie den Kopf und setzte ihren Weg fort.

Erster Spannungspunkt. Ihre Gefühle werden nicht ganz klar. Später erfahre ich, dass es ihr unangenehm ist ihn zu sehen, weil er sie an die kriminellen Machenschaften erinnert, die dort stattfinden, mit denen sie aber nichts zu tun haben will.
Das mit dem Speichel erscheint mir etwas übertrieben. Sammelt der sich nicht nur, wenn man Hunger hat?


War Murks. Ist raus.


"Sie haben noch gut vierzig Minuten Zeit die Gepäckstücke in Augenschein zu nehmen, bevor die Auktion startet", sprach Anja die beiden nun etwas hilflos dreinschauenden Frauen an, die daraufhin auf das Ansteckschild an Anjas Brust starrten.

Jetzt erst wird klar, dass Anja dort arbeitet. Ist es geschickt, dass so lange zurück zu halten? Ich glaube mir würde es leichter fallen, in den Text zu finden, wenn ich Anjas Rolle dort eher kenne.


Ist geändert. Fühlt sich jetzt auch besser für mich an. Danke für die hilfreiche Rückmeldung. J


Sie nickte lächelnd, auch wenn sie selbst nicht verstand warum

Weil das ihr Job ist? Komischer Nachtrag, der meiner Meinung nach weg kann.


Ist weg.


Rechts daneben gehörte Richards Lieblingstasse – bedruckt mit Gaudís Meisterwerken vor der Skyline Barcelonas.

Wer ist Richard?, frage ich mich in dem Moment. Ich nehme an Magrets Mann und Christias Vater. Ich bin etwas überfordert mit den Namen und Beziehungen dort. Und warum ist der Druck auf der Tasse wichtig?

Ich habe jetzt „ihres Mannes“ im Satz vorher eingefügt, grüble aber über einen Vorschlag von @linktofink: Wäre eine Überlegung, statt Margret, Christian und Richard Auktionshaus X, Frau X, Herr X und Junior X zu nehmen.

Der Druck auf der Tasse soll sie als Urlaubssouvenir identifizieren. Richard fährt nach eigener Aussage nie in Urlaub. Ergo: die Tasse ist aus einem der Koffer. Erwarte ich das zu viel Detektivarbeit? Die Tasse gehört zu den drei Gegenstandsäulen von Anjas Rückschmuggelaktion: Barcelonatasse, englicher Lappi, Perlenkette.

An der Ecke des edlen Stoffes sah man zart, Ton in Ton die eingestickten Initialen K.F..

Wer ist K.F.? Ist das ein geklautes Tuch?


Ja. Keine Ahnung, wer K.F ist. Kofi? Kenneth? Nicht Richard!


Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erschrocken erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen um ihren Hals,

Mir ist das erschrockene greifen auch zu viel. Vielleicht richtet sie ihre Kette nur.


Hast Recht. „erschrocken“ war schon raus. Aber es kam ein super Vorschlag von @linktofink, den ich dankend 1zu1 übernehme: "Als sie Anjas Blick bemerkte, griff Margret an die Zuchtperlenkette um ihren Hals. Ihr Blick flackerte, dann wurde er hart. Sie nahm einen dünnen Hefter und steuerte auf Anja zu."


"Und Christians Laptop bringt weiter nur Kauderwelsch hervor. Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn in ein leserliches Format zu bekommen."

Ich sehe Anja vor mir, wie sie Tipex auf den Bildschirm schmiert.


Ach komm. Sie drückt ihr im selben Augenblick den Hefter in die Hand.

Doch anstelle einer Mengenkontrolle, der an diesem Tag gelieferten Gepäckstücke, fand auf dem großen Tisch eine Bestandsaufname der Kofferinhalte statt.

Hier würde ich auf mehr Show und weniger Tell setzen.


Hm. In der Szene ist mir eigentlich schon genug Show. Mal sehen.

Der Zoll kontrollierte die Sachen vorab auf gefährliche und verbotene Gegenstände, wie Drogen oder Waffen. Und das Personal der Fluggesellschaft hatte keine Hinweise zu den Besitzern gefunden.

Zu sehr Infodump.


Verstehe was du meinst. Ich lasse es noch drin, aber es wackelt schon.

"Aber heißt es nicht, dass die Koffer und Taschen ungeöffnet zur Versteigerung gehen?", fragte Anja.

Etwas naiv die Frage an dieser Stelle.


Stimmt. Ist in eine bestimmtere Aussage geändert.

Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.

Ich verstehe diese Sidestory mit den Computerproblemen nicht. Ich dachte, dass sie vielleicht die Texte verändert, irgendetwas falsches oder entlarvendes reinschreibt.


Auch ne gute Idee. Das sollte zeigen, mit was für einem Idioten sich Anja rumschlagen muss. Außerdem brauchte ich offensichtliche Beweise, dass der benutzte Lappi geklaut war.


Anja zog ein beige kariertes Tuch aus der Manteltasche und band es um Magret Hals. Anschließend drapierte Anja es in lockeren Falten, "So, fertig!", verschränkte die Hände hinter dem Rücken und schaute zufrieden auf ihr Werk. Magret runzelte die Stirn, sagte aber nichts.

Mir war in dem Moment klar, dass sie die Perlenkette zurückgeklaut hat. Ist ja schon sehr auffällig, dass sie der verhassten Magret auf einmal so nahe kommt.


Juchu. Etwas ist klar zu verstehen. :lol:


Dann die Beschreibung der Auktion. Tut mir leid, wegen, aber ich finde das ziemlich langweilig. Ich finde da kann einiges weg. Oder es muss was spannenderes, außergewöhnliches passieren.

Muss dir nicht leidtun. Ich schau es mir an. Danke für die Rückmeldung. :)

weißer Schaum auf Fuchsiagrund. Mit einem tiefen Knurren senkte sie den Kopf,

Schaum? Knurren? Tollwut bei Menschen ist tödlich.


Haha. Das ist mit Absicht etwas drüber. Versteht man, oder? Hm, ich hab’s um die Tollwutsymptome reduziert.


grifft das Pult und warft es um.

Würde sie wirklich so offensichtlich wütend werden? Die Leute müssen sich doch ihren Teil denken.


Ja. Auch die verstehen es. Juchu, again.


Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."

Haha, super. Das Kofferthema hast du auf jeden Fall bisher am besten eingearbeitet.


Jeah!


Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das eins selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.

Ich finde die Wiederholung schön. Denn jetzt geht es nicht um das Äußerliche, das den Glanz verloren hat, sondern um das Innere.


Hach, schön.

Dann bahnte sich ein Lachen seinen Weg, beginnend im Bauch, den Brustkorb hoch, zwängte sich durch den Rachen und brach so gewaltig hervor, dass ein paar Krähen aufgeschreckt das Weite suchten.

Ist das so ein Bösewichtlachen? Ich kann mir das irgendwie nicht vorstellen. Ein Schmunzeln genügt vielleicht schon.


Mja, ich wollte Anja nicht ganz blütenrein dastehen lassen. Ist jetzt aber geändert.


Also die Idee, das Setting und das Thema finde ich super. Ich finde allerdings, dass du da nicht alles rausholst. Die Geschichte wird überlagert, von zu vielen Beschreibungen, von Handlungen, die nichts für den Verlauf der eigentlichen Geschichte tun, wie die Computerprobleme und die ausführliche Erläuterung der Auktionsabläufe.

Bin am entzwiebeln.


Ich hoffe, meine Gedanken helfen dir weiter. Freut mich auf jeden Fall, dass du dabei bist.
Danke für deinen ausführlichen Kommentar, NGK. Hat mir sogar sehr geholfen.

Liebe Grüße
wegen

 

Hallo @wegen,

ich noch mal.

Das ist jetzt etwas sortierter, hoffe ich.
Auf jeden Fall!

Der Druck auf der Tasse soll sie als Urlaubssouvenir identifizieren. Richard fährt nach eigener Aussage nie in Urlaub. Ergo: die Tasse ist aus einem der Koffer. Erwarte ich das zu viel Detektivarbeit?
Ja! So ne Tasse könnte er ja auch geschenkt bekommen haben. Und überhaupt, diese Dinger sind eigentlich immer hässlich, warum sollte er so was klauen?

Ich habe jetzt noch mal im Text nach Tasse gesucht und die entsprechende Stelle für die Rückgabe gefunden:

Doch es war nur eine gebrauchte Tasse mit bunt mosaikten Gebäuden. Anja sah die Enttäuschung in seinem Blick. Richard runzelte die Stirn, starrte auf den leeren Platz neben seiner Thermoskanne, ließ sich aber nicht beirren und führte weiter durch die Veranstaltung.
Das habe ich vorher beim Lesen wirklich nicht erkannt.

Ich frage mich, warum du bei all dem so distanziert bleibst. Wieso sieht Anja nur die Enttäuschung? Sie wird sich doch innerlich freuen, nervös sein, ob alles klappt. Ich denke, wenn du den Leser mehr an Anjas Innenleben teilnehmen lassen würdest, wäre das wesentlich spannender. Klar, dann hat man nicht mehr diesen Überraschungseffekt am Ende, aber ich weiß grade nicht, ob des es so rausreisst.

Doch als er zwischen Hotelbademantel und -handtüchern einen Laptop hervorzog, jubelten ihm alle zu. Christian fuchtelte mit dem Zeigefinger Richtung Grund der allgemeinen Euphorie und rief Anja über die Sitzreihen hinweg zu: „Siehst du? Da sind öfters Lappis drin. Ist der gleiche, den ich auch hab.“
Das habe ich leider auch nicht erkannt. Denn Christian hat ja Recht. Da sind öfters welche drin.

Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.
Ich bin hier einfach davon ausgegangen, dass jemand aus Versehen das Kürzel für die englische Tastatur gedrückt hat. Passierte bei mir auf der Arbeit schon oft genug. Und die Dinger waren nicht geklaut. ;)

Bei all diesen Punkten wäre ich gerne näher bei Anja und ihren Emotionen. Das würde die Verständnisprobleme lösen und den Fokus klarer setzen. Das ist natürlich nur so wie ICH es machen würde. Du findest deinen Weg schon. Ich bin gespannt und bleibe dran.

Liebe Grüße,
NGK

 

Der Druck auf der Tasse soll sie als Urlaubssouvenir identifizieren. Richard fährt nach eigener Aussage nie in Urlaub. Ergo: die Tasse ist aus einem der Koffer. Erwarte ich das zu viel Detektivarbeit?
Ja! So ne Tasse könnte er ja auch geschenkt bekommen haben. Und überhaupt, diese Dinger sind eigentlich immer hässlich, warum sollte er so was klauen?
Gaudí, hässlich? Lass das nicht die Barcelonès hören! :lol: Vielleicht liebt er die Tasse aus Fernweh, weil er selbst nicht weg kommt?

Als er in den Auktionssaal nebenan verschwunden war, atmete Anja tief durch, stellte die Tastatur des Laptops per Tastenkürzel auf die deutsche Sprache um und begann die Beschreibungen abzuändern.
Ich bin hier einfach davon ausgegangen, dass jemand aus Versehen das Kürzel für die englische Tastatur gedrückt hat. Passierte bei mir auf der Arbeit schon oft genug. Und die Dinger waren nicht geklaut. ;)
Aber Christian musste die "vertauschten" Z und Y Tasten wechseln. Das passiert dir hoffentlich nicht.

Ach, ist doch Käse wenn das alles niemand versteht... :bonk:

Bei all diesen Punkten wäre ich gerne näher bei Anja und ihren Emotionen. Das würde die Verständnisprobleme lösen und den Fokus klarer setzen.
Guter Tipp. Ich versuche das auszuarbeiten.

Danke für deinen erneuten Besuch!
Liebe Grüße
wegen

 

Gude @wegen,
das Thema der Challenge ist wirklich sehr gut getroffen. Sogar den exakten Namen aufgenommen :D Ich find's auch schön, dass eine Auktion wieder Thema ist, ich glaube, das war früher (zumindest kenn' ich es da mehr aus Filmen) geläufiger war und etwas untergegangen ist (ähnlich wie Pferderennen vielleicht).
Der Story um Anja als Rächerin der ehrlichen Käufer fehlt es mir allerdings an Fallhöhe und damit an Spannung. Das könnte sich z.B. daran anzünden, warum sie gerade da arbeitet und nirgendwo anders - und warum es daher eine schwierige Entscheidung für sie ist, das so durchzuziehen. Und auch, warum die Leute es nötig haben, "gerächt" zu werden. Schließlich bieten (in der aktuellen Erzählung) keine armen Leute mit, die darauf hoffen, endlich mal einen großen Jackpot zu ziehen. Sondern nur mehr oder weniger gelangweilte Rentner u.Ä.
Und während Magret noch den Typus boshafte Stiefmutter hat, kommen mir Richard und Christian eher wie die Dussel vom Dienst vor. Richtig böse kann ich ihnen nicht werden, wenn die sich da was abzweigen.

Also für mich bräuchte es da einen schärferen Konflikt mit einer Fallhöhe für Anja und echten Betroffenen der Betrügereien. Dadurch würden die Gegenspieler für Anja dann m.E. auch echte Gegenspieler. So finde ich das alles etwas zu nett (aber vielleicht liegt's nur an meiner Erkältung, dass ich allgemein boshaft drauf bin :sicko:)
Eine Idee zu einer "echten" Betroffenen: Die ehemalige Besitzer*in eines Koffers (die aus unglücklichsten Zuständen nicht dazu kam, den Koffer innerhalb der Zeit abzuholen) könnte ihren eigenen zurückersteigern und feststellen, das etwas fehlt und ganz zerstört darüber sein.

Ein paar Kleinigkeiten:

Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs, stellte gerade eine Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer und Mikrofon. Rechts daneben gehörte Richards Lieblingstasse
--> Richard finde ich hier etwas unglücklich eingeführt, à la: Den Name müsstest du doch schon kennen. Zudem er hier gleichzeitig mit Magret eingeführt wird. Bei dem geringen Figurenarsenal sollte man zwar klarkommen und es ist vielleicht wieder nur mein Grippehirn, aber ich hätte dem Richard noch einen eigenen Satz gegönnt.

Der Wind ist heute tückisch.
-> Der Satz wirkt fast märchenhaft. Wenn du diese Anspielung drin haben möchtest, würde ich zumindest eine andere Formulierung vorschlagen. Vielleicht: "Der Wind zerrt heute wirklich an einem."


Hoffentlich soweit hilfreich
Vulkangestein

 

@wegen

Feine muntere Geschichte lieferst du da ab. Habe sie gern gelesen, wobei ich anfänglich, beim ersten Mal Durchlesen ein wenig Probleme hatte, wer hier wer ist.
Aber mir kommt es beim zweiten Durchlesen so vor als hättest du etwas mehr Klarheit geschaffen.
Der Plot hat mir sehr gut gefallen. Die Idee, dass diese Koffer alle schon vorher geöffnet worden sind und das Wertvollste entfernt wurde, der Supergau bei einer Kofferversteigerung, nicht wahr?
Auch das Happyend der Geschichte gefällt mir sehr. Und mehr Koffer geht ja nun wirklich nicht für diesen Challenge, denn die sind hier sogar Hauptattraktion.

Interessant fand ich deinen Schreibstil. Du wechselst zwischen Fortgang der Handlung und hochdetaillreichen Beschreibungen des Handlungsortes. Diese Durchmischung hat mir gefallen, da war so ein ausgewogender Rhythmus drin, für meine Begriffe hat es gut gepasst, ohne langatmig zu werden. Eben, weil es so passend dazwischen gestreut wurde von dir.

Lieben Gruß
lakita

Ach, da ist noch ein Punkt, den ich soeben vergessen hatte, anzusprechen: Müsste es nicht "Unter dem Hammer" heißen?

 

Hey @linktofink,
cool, dass du vorbei schaust.

na der hatte aber ne kurze Ruhepause nach Freitag Mittag.
Nee, die Geschichte pausierte fertig – sauber überprüft und gut verständlich strukturiert :schiel: – schon seit einer Woche.

Schön, dass du dabei bist.
Freu mich auch schon auf deinen Koffertext. :)

das liest sich schon klarer, die Zuordnung ist einfacher, dennoch könntest du auch direkt mit "Anja zog" anfangen und die Bilder später einweben.
Ich habe da etwas Innenleben zugefügt. Weshalb es in der Abfolge für mich besser passt.

wegen schrieb:
Und überall wuselte es von Schatzsuchern

ist wuseln und wimmeln das gleiche? Wuselte es von ist mindestens sehr ungewöhnlich.

Wimmeln ist besser. Danke.

Wäre eine Überlegung, statt Margret, Christian und Richard Auktionshaus X, Frau X, Herr X und Junior X zu nehmen.
Dass Margret Christians Mutter ist, habe ich gekickt, und führe Richard einzeln ein.


wegen schrieb:
Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen.

Iiiih, dann ist ja auch jede Menge Sabber am Rand. Gibt´s keine Spüle in dem Stall?

Hihi. Die wird nach dem Schwarzteekonsum nur kurz unter klarem Wasser geschwenkt, aus Angst den Aufdruck zu gefährden.


Da ist auf dem Weg zwischen Augen und Hirn bei mir ein Knoten entstanden. Kannst du locker zwei Sätze raus machen.
"Als sie Anjas Blick bemerkte, griff Margret an die Zuchtperlenkette um ihren Hals. Ihr Blick flackerte, dann wurde er hart. Sie nahm einen dünnen Hefter und steuerte auf Anja zu." So was.
Genau so was! Gekauft. Danke!

wegen schrieb:
Wahre Schätze gäbe es in den ungeöffneten Gepäckstücken zu ergattern. Das Glück gehörte dem Risikofreudigen.
gehöre
Ist komplett raus.

wegen schrieb:
während Anja Erwähnungswertes über Reiseziel und Kofferfabrikat anstrich.

Erwähnenswertes?

Danke.

wegen schrieb:
obligatorische Einführung in die Regeln des Procederes

Prozedere heißt ja Verfahrensweise und überschneidet sich mit Regeln. Es würde reichen, wenn du schriebst: … obligatorische Einführung in das Prozedere (des Bietens).

Gekauft.

wegen schrieb:
hing es an einem der alten, geschwungenen Wandhaken

einen


Zum ersten, zum zweiten, zum dritten ...alles meins jetzt. Juchu. :)

wegen schrieb:
Hartschalentrolley

wegen schrieb:
Notizzettelgeraschle

Ich würde den Mehrwert dieser Wortmonster gegenüber einfacheren Formulierungen hinterfragen.

Es drängeln sich i.M. noch andere Wortmonster vor. Ich behalte es im Kopf.

wegen schrieb:
"Was sagt sie da, immerzu?"
Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."

Hehehe 

Jeah! :lol:

- Klar, es geht um den Diebstahl der Perlenkette, doch wenn die so drauf sind, warum filzen sie nicht kurz jeden Koffer und lassen einen Laptop durchgehen? Keine Zeit? Dann sollte das klar werden.
Nein, sie lassen den Laptop nicht durchgehen. Er wurde ebenfalls von Anja(nach der Textkorrektur, als sie die Nummern kontrollieren geht) in einen der Koffer geschmuggelt. Ich ergänze den Hinweis, unter anderem: Anja stöpselte alle Kabel des Laptops ab und schob ihn zwischen Hefter und ihrem Ringblock. Plus später: „Siehst du? Da sind öfters Lappis drin. Ist der gleiche, den ich auch hab.“ Anja schnalzte mit der Zunge. „Der Selbe“, korrigierte sie stimmlos.


- Dann schreibst du, dass Richard lange brauchte, bis er den Verschluss der Kette geschlossen hatte und Anja schafft es im Bruchteil einer Sekunde, sie zu öffnen? Ist sie Trickdiebin?
Ich finde es nicht verwunderlich, dass eine junge Frau eine Halskette schneller öffnet, als ein älterer Mann sie schließt.

Anja hat gerade die Probezeit überstanden und setzt mit der Aktion ihren Job aufs Spiel?
Dann muss der Diebstahl der Perlenkette ja einen extremen Stellenwert haben. Z.B. dadurch, dass du zeigst, wie sehr Anja diese Praxis des Kofferfledderns auf den Zeiger geht und sie nur einen finalen Abgang sucht, der Magret richtig weh tut.
Stimmt. Danke für den Hinweis. Für Anja ist es die Summe der Dinge, die die drei anderen unterschlagen. Sie identifiziert sich eher mit den betrogenen Bietern, als mit ihren Kollegen. Ich habe versucht, Anjas Gefühlslage und ihre Absichten besser einzubauen: z.B.

…Anja zog die schwarze Satinweste glatt, richtete ihr Namensschild und begrüßte einige ankommende Besucher. Ein letztes Mal wollte sie diesen Irrsinn mitmachen. Aber keinesfalls würde sie gehen, ohne den anderen eine Lektion zu erteilen. Auch Fundstücke gehen einmal verloren.

…Mit einem Seufzer streifte Margret unterdessen das Wollungetüm ab und hängte es an einem der alten, geschwungenen Wandhaken. Anja hielt die Luft an. Doch Margret entschied, das Tuch umzubehalten.

…Anja lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete geduldig auf die nächsten überraschenden Fundstücke, die diese Versteigerung zu ihrer persönlichen Abrechnung mit dem Auktionsteam machen würde.

so wie der Text gewichtet ist, läuft der Perlenkettenstrang gleichwertig mit dem Laptop-Buchstabensalat,
Hm. Okay. Ich habe versucht, mehr passgenaue Hinweise zu setzen, damit klar wird, dass sie mehrere Dinge(von jedem einen geliebten Gegenstand) entwendet.

Anja stöpselte alle Kabel des Laptops ab und schob ihn zwischen Hefter und ihrem Ringblock.

…während Anja Erwähnenswertes wie Reiseziel und Kofferfabrikat anstrich. Dabei streifte ihre Hand Richards geliebte Barcelonatasse.


Duell der beiden Frauen zeigst, oder wenigstens andeutest. Dazu müssen sie kämpfen, müssen sich wehtun, entweder subtil oder offensichtlich. Wer hat Oberwasser, wer behält recht, wer wählt welche Mittel, um sich durchzusetzen?
Das klingt auch interessant. Eröffnet aber eine neue Richtung, die viel Ausarbeitung braucht. Und ich kann mir gerade nicht vorstellen, dass das dieser Geschichte weiterhilft.

Linktofink, lieben Dank für deine Texthilfe und Ideen! Ich habe vieles übernommen.
Viele Grüße
wegen


Hola @josefelipe,

Das geht schon gut los:
Und von der wasserfleckigen Decke baumelte ein defekter Kronleuchter, dessen Glasanhänger müde den Schein der seitlich angebrachten Neonröhren reflektierten.

Dach kaputt, mit Neon geflickter Kronleuchter, nackte Treppen. Du steckst immer viel rein in einen Satz, jedenfalls ein griffiges Bild.

Ja, ist ganz schön vollgepackt. Aber geht noch, oder?


Heiße Veranstaltung, bieten & überbieten ist sexy. Mich wundert diese musikalische Berieselung in einem Auktionshaus (erst dachte ich, die stehen im Fahrstuhl – aber der dürfte in dem maroden Gebäude eh außer Betrieb sein).
Fahrstuhl ist raus. Ich suche noch nach einem adäquaten Ersatz für "blechernd". Wenn du eine Idee hast, gern her damit.


Viele Stühle der ersten Reihen waren bereits mit Jacken belegt.

Das sind die Kreuzfahrer. Schön.

:)

in Richtung eines kastigen Bergmassivs

‚Karstig’ für ein gemaltes Bergmassiv, aber ‚kastig’ (von Kasten) für einen Kofferhaufen?

Jip, genau. Kastig.


Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs,

stellte gerade eine Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer und Mikrofon.

Das muss ich zweimal lesen.

Stimmt, das war Murks. Ist entzerrt.

Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen.

Gitt! Da muss mal einer mit’m scharfen Läppchen ran.
Aber ein schönes Detail.

Nein, nein. Der schöne Aufdruck verträgt sich nicht mit scharfen Putzmitteln. ;)


So, so. Ich zermartere mir das bisschen Hirn, was K. F. bedeutet.
Sag mir Bescheid, wenn es dir einfällt. Ich weiß auch nur, dass es nicht die Initialen des jetzigen Besitzers sind.


Als sie Anja bemerkte, griff sich Magret erst an die chinesischen Süßwasserzuchtperlen um ihren Hals, ...

Ui, das halte ich für verunglückt; chinesisch oder samoanisch ist wurscht, Süßwasser belanglos – und ‚Zucht-’ würde ich umgehen, vielleicht gibt’s elegantere Wege, den Leser wissen zu lassen, dass es nicht die ganz echten und sauteuren sind.

Du hast Recht. Da habe ich es übertrieben. Ist reduziert auf Zuchtperlen.


... müssen mit den Beschreibungen abgeglichen werden", wies sie Anja an, noch bevor sie sie ganz erreicht hatte.

Gut gemacht, solche Damen kenne ich. Aber vielleicht gibt’s eine Möglichkeit, die beiden ‚sie sie’ zu vermeiden.

Danke, ist geändert.


"Und Christians Laptop bringt weiter nur Kauderwelsch hervor. Mit Tipp-Ex und Kuli sollte es kein Problem sein, das bis Auktionsbeginn in ein leserliches Format zu bekommen." Damit drückte ihr Magret die Kopien in die Hand und ließ sie stehen.
Anja verdrehte die Augen, als sie Kurztexte unter den Exponatnummern sah. Z und y waren vertauscht, Umlaute mit anderen Buchstaben ersetzt.

Ein mediokrer Scherz, und insgesamt braucht er zu viel Raum und liefert keine Information.
Entbehrlich, mMn.

Herrje. Den Sinn eines gesetzten Scherzes zu erklären ist noch blöder. So ein Mist. Es ist der Laptop eines englisch sprachigen Reisenden. Jetzt gibt es im Text mehrere Hinweise, die dem Laptop und die (reduzierten) Scherze um ihn eine Daseinsberechtigung für den Plot geben.


Bisschen hochgestochen finde ich diese Darstellung.
‚Für alle gewinnbringende Altgepäckverwertung’ hast Du aus dem Rathaus geklaut. Klingt furchtbar.
So etwas hält den Leser auf Distanz – und das ist das letzte, was ein Autor braucht.
Stimmt. Ich habe es abgestaubt

... , wie die Teppichstangen am Eingang.

Hier trifft die sphärische Illusion auf banale Teppichstangen. Etwas unrund, mit Verlaub.

Das mag ich eigentlich ganz gern. Würde ich jetzt mal so lassen.


... und schüttelte betont bedauernd den Kopf.


betont bedauernd sind ein unglückliches Paar

Ja. Ist zur Strafe komplett raus, das Pärchen.

Du hast prima recherchiert, formulierst sicher und kannst schreiben – das steht schon mal fest.
Ich könnte doch jetzt einfach nicht weiterlesen... hm, schöne heile Welt ... :shy:

...Trotzdem dringe ich durch den ganzen organisatorischen Chruscht nur schwer zum Kern der Sache vor. Durch die weitschweifige Sprache verliert meine Aufmerksamkeit die Orientierung.
Danke für deine Rückmeldung. Ernsthaft. Ich versuche mit Hilfe der vielen guten Hinweise von dir und den anderen den Text umzukrempeln und würde mich freuen, wenn du in ein paar Tagen nochmal drüber liest und mir schreibst, ob die Handlung für dich geradliniger geworden ist.

... band es um Magret Hals.

... um Magrets Hals.

Logo. Danke.


Doch als er zwischen Hotelbademantel und -handtüchern einen Laptop hervorzog, jubelten ihm alle zu.

Die Textilien sind zum Schutz des Lappis unentbehrlich. So einen Joke hätte ich auch eingebaut.

Hm. Dabei ist die Schutzfunktion nicht der Grund der Hotelandenken gewesen. Denn Anja schmuggelte Christians Lappi in den Koffer. Hoffe, das kommt jetzt im Text besser raus.


Dieser Abschnitt kommt lebendig rüber, mit Preistreibern und guten Beobachtungen. Das hab ich gerne gelesen. Auch die Steigerung bis zu 280 Eierchen ist Dir gelungen. So san di Leit.
Juchu, ein Lichtblick. Ich streich einfach alles davor und danach.


Ich möchte nicht mit dem Ansinnen kommen, der Mutter ihre Kinder zu entreißen, aber bei diesem Thema könntest Du eine zackige Geschichte kreieren, ohne all den Ballast, der ermüdet.
Du gehst mit meiner Idee des Totalkahlschlages mit? ;)


Schwierig wäre das allemal, Du hast hübsche Details eingearbeitet und die gälte es unbedingt zu retten.
Ich versuche, besonnen zu selektieren. Ist schon einiges geflogen und anderes ergänzt worden. Darf nur das Blinzeln zwischendurch nicht vergessen. Sonst brennen die Augen wieder so.


Im Licht der Neonröhren funkelten die edlen Perlen einer Halskette mit aufwendig gearbeitetem Schraubverschluss.

Hehe, da hat aber jemand scharfe Augen!

Das passt wirklich gar nicht zu dem älteren Herrn. Ist geändert.


Das Ende ist immer noch sehr gut. Mir persönlich hat das Original besser gefallen, das Explosive – aber in Gottes Namen, so sei es denn.
:)


... und lächelte in die groben Strickmaschen.
Klasse. Daumen hoch!
Das gebe ich zurück.

Danke für die Zeit, die du dir genommen hast, um mir die problematischen Punkte aufzuzeigen. Und auch für dein Lob bei gelungenen Stellen.


PS: Ich fände die strickte Trennung gut zwischen Margret als Frauenname und Magret (de Canard) für Entenbrustfilet.
Magret ist zwar durchaus auch ein Frauenname. Aber ich geh auf die üblichere Variante.


Auch wenn ich mich wiederhole: Schreiben kannste! Und fleißig biste auch. Und zielstrebig.
Ich hoffe, das genügt fürs Erste.

Fürs Erste. ;) Ich lass den Bearbeiten-Button glühen.

Viele Grüße
wegen


Hey @Geschichtenwerker,

mein Kommentar fällt jetzt erst einmal recht kurz aus, weil meine Vorredner schon sehr viel Input gegeben habe und glaube, dass Du nochmals überarbeiten wirst.
Stimmt. Nach hilfreichen Rückmeldungen, hat sich in den letzten 48 Stunden für mein Empfinden einiges in der Geschichte getan. Ich sehe Licht am Ende des Kofferregals. :)

Da sind auch noch einige Kommafehler drin, die Du sicher noch ausmerzt.
Mit den genauen Koordinaten würdest du das Ausmerzen beschleunigen. ;)

Am Ende hat sich auch noch ein Typo eingeschlichen:

wegen schrieb:
Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das einst selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.

Danke.

Irgendwie gefällt mir diese Wiederholung auch nicht so sehr, aber das ist auch Geschmackssache.
Kann ich akzeptieren. Danke für deine Meinung.

Mir ist das zu wenig geradlinig. Ich glaube, Du müsstest es kürzen und schneller auf den Punkt bringen, damit der Schlusseffekt früher kommt, und es sich nicht so zieht.
Da hast du Recht. Unnötige Details zu Bietern sind z.B. raus. Anjas Funktion im Auktionshaus wird früher verdeutlicht.

Momentan ist das ja außerdem eine reine Effektgeschichte, die auf den Schlussknall hingeschrieben ist.
Funktioniert so nicht ein Spannungsbogen? :Pfeif:

Eine andere Möglichkeit, um die Geschichte etwas spannender zu gestalten, ist, mehr Emotionen reinzubringen, sodass man als Leser besser mitfühlen kann. Dazu liegt aber der Fokus zu sehr auf Anja, denn die ist ja eher unbeteiligt am Geschehen.
Ein guter Hinweis, der in der Art auch von @Nichtgeburtstagskind kam. Im Text verstreut, werden jetzt Anjas Pläne, ihre Aufregung und auch ihre aufgestauten Empfindungen, als Auslöser aufgezeigt. Mal sehen, ob das noch zu dezent ist.

Das geht jetzt auch sehr in Richtung der anderen Kommentare, daher breche ich hier ab und warte mal, was Du daraus machst.
War trotzdem gut, dass du mir deine (ähnlichen) Leseeindrücke geschildert hast. Ich würd mich freuen, wenn du nochmal in den Text schaust.

Lieben Dank und viele Grüße
wegen

Hallo @Friedrichard,

Anja schloss die Tür des kleinen Auktionshauses, das eins[t] selbst ein richtiges kleines Schmuckstück gewesen sein musste.

Ja, ich hab schon vorige Tage meine erste Auktion besuchen wollen und dann nur in den kleinen Text geschaut und als fauler Hund zurückgeschreckt vor Müh‘ und Arbeit, die er mir bereitet hätte.

Hm. Diesmal waren es ziemlich/dir zu viele Flusen. Verstehe ich. Bin auch sehr dankbar für die absolvierte Fehlerauflistung der anderen.

Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs, ...

und

… während Margret auf Richards Rücken einschlug

stellt sich mir immer noch die Frage: ¿Warum bistu auf der Flucht?,

Ist beides eine Variante des gleichen Namensstammes. Sollte mich natürlich auf eine einigen: Margret. Danke für den Hinweis. Gibt es diesmal keinen Backgroundcheck zur Bedeutung? ;)

wegen ...
Eye don't see, realize or know - so viel Flüchtigkeit bin ich nicht von Dir gewohnt, schon gar nicht, weil ich überhaupt das erste Mal … ach, ich will mich nicht wiederholen.
Hast ja Recht, geschlampt habe ich. Ich werde mich in Zukunft bessern. Versuche es wenigstens.


Ihre Hüften wippten zu den blechernden Fahrstuhlmelodien der Musikanlage.

Du meinst sicherlich eine „blechern (klingend)e“.Melodie,


Ich habe es jetzt erstmal raus genommen, suche aber nach einem adäquaten Ersatz.


... in Richtung eines kastigen Bergmassivs, …
Was ist daran falsch? Oh, ich sehe gerade im Duden, dass es das Wort tatsächlich nicht gibt. Hm.


Doch es war nur eine gebrauchte Tasse mit bunt mosaikten ...
Ja, hier weiß ich, dass es das Wort eigentlich nicht gibt. Eine Schade. Ist es doch so trefflich zu verwenden.

... eingestickten Initialen K.F.

ohne „Frei- ud Atemraum“ „K. F.“ darstellen?

Danke.


Aber sind wir alle betriebsblind oder traut sich keiner zu sagen, dass hier
Mit einem Seufzer streifte Magret unterdessen das Wollungetüm ab und hing es an einem der alten, geschwungenen Wandhaken.
das starke „hängen“ (hing, gehangen) mit dem schwachen (hängte, gehängt – das nicht nur zufällig wie „gehenkt“ klingt)
Auch dafür.


Mit großen Gesten und amüsanten Anekdoten pries Richard eine Tasche nach der nächsten an.

Nicht falsch, aber ungeschickt, wenn man weiß, dass es ein Zahlwort nicht so sehr mit „Nähe“ (und dem/am nächsten) als mit Differenz ausdrückt, dem einen nach dem „andern“ - ursprünglich – bis in die frühe Neuzeit hinein die „zwo“, die immer noch im anderthalb durchschimmert, mehr als eins und weniger als zwo.

Leuchtet mir ein. Danke für die Erklärung. Ist geändert.


Mit bereits müde gewordenen Armen, hievte Christian einen beigen Hartschalentrolley neben das Pult.

Warum das Komma?

Mja ...ist weg. Danke.


Es tut mir leid, Friedel, falls du dich wegen der Fehler und Wortschöpfungen nicht auf die Geschichte selbst einlassen konntest. Danke, dass du da warst.


Viele Grüße und einen guten Wochenstart.
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Wegen,

ich hatte den Text nach Einstellen gelesen, und dann gesehen, dass viele ähnliche Anmerkungen hatten, wie ich, jetzt warte ich erstmal, was aus der Geschichte wird, dann melde ich mich gern auch mit mehr Zeit im Gepäck nochmal. ;)

Eine Sache wurde aber glaube ich noch nicht erwähnt, was mich sehr wundert. Der Titel ist mAn falsch.
Ein Koffer kommt unter den Hammer. Okay. Aber das steht da nicht, und es kann - da Titel und davor nix steht, worauf das anschließen könnte - keine Ellipse sein, oder keine Antwort ("Worunter kommt der Koffer?" "Unter den Hammer." Auch nicht toll, aber nur als Bsp. für die Grammatik.)
Verkürzt als Titel meine ich müsste es heißen: Unter dem Hammer. Vgl: mehrere Romane und Erlebnisberichte, die den Titel haben Unter dem Kreuz des Südens - da eben auch nur mit einer Implikation, wer dort ist (der Berichterstatter/Erzähler).

Was ist daran falsch? Oh, ich sehe gerade im Duden, dass es das Wort tatsächlich nicht gibt. Hm.
Da fehlt nur ein Buchstabe:
kars·tig /kárstig/ Adjektiv Karst aufweisend -> "karstiger Boden"
Das ist kein Begriff, den man auf etwas anderes übertragen kann.
EDIT: Ach so, ich sehe grad an einer deiner Antworten, dass du auch was anderes suchtest, sorry. Kastenartig ginge dann. Nicht so schön als Wort, allerdings. Wie wär's mit klotzig?
Fahrstuhl ist raus. Ich suche noch nach einem adäquaten Ersatz für "blechernd". Wenn du eine Idee hast, gern her damit.
Blechernd ist ja kein Verb, sondern blechern (ohne -d) ist eine Adverbiale Bestimmung. Blechern tönt die Musik aus dem alten Radio, so halt. Richtig schön finde ich das Wort nicht. Was es sonst gibt, ist scheppernd, aber dazu brauchst du etwas, das umfällt, aufeinanderknallt etc, das funktioniert nicht für eine Lautsprecheransage o.ä. Wieso ist das überhaupt wichtig? Man erwartet doch eh keine brillante Soundqualität in einem Fahrstuhl - meinst du nicht, dass dein Leser das schon richtig im Ohr haben, wenn du nur den Ort erwähnst?

Das nur auf die Schnelle, mehr in ein paar Tagen!
Ganz liebe Grüße, Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @Vulkangestein,

das Thema der Challenge ist wirklich sehr gut getroffen. Sogar den exakten Namen aufgenommen
Keine halben Sachen! :lol:


Ich find's auch schön, dass eine Auktion wieder Thema ist, ich glaube, das war früher (zumindest kenn' ich es da mehr aus Filmen) geläufiger war und etwas untergegangen ist (ähnlich wie Pferderennen vielleicht).
Ja, hat was Vergessenes, Überholtes, aber dadurch auch was Nichtalltägliches. Ich mag das Zurückholen dieser Schauplätze ganz gern – das angelaufene Messing, die abgeplatzte Farbe, der milchige Schein.


Der Story um Anja als Rächerin der ehrlichen Käufer fehlt es mir allerdings an Fallhöhe und damit an Spannung. Das könnte sich z.B. daran anzünden, warum sie gerade da arbeitet und nirgendwo anders - und warum es daher eine schwierige Entscheidung für sie ist, das so durchzuziehen.
Hm. Als Anja die Stelle antrat hatte sie noch die Illusion, dass die Versteigerung für alle Beteiligten fair ablaufen würde. Der systematische Betrug, ohne jede Reue belastet Anja und sie fällt den Entschluss, den drei korrupten Kollegen eine Lektion zu erteilen. Ihr ist dabei natürlich bewusst, dass das das Ende ihrer Beschäftigung sein wird.


Und auch, warum die Leute es nötig haben, "gerächt" zu werden. Schließlich bieten (in der aktuellen Erzählung) keine armen Leute mit, die darauf hoffen, endlich mal einen großen Jackpot zu ziehen. Sondern nur mehr oder weniger gelangweilte Rentner u.Ä.
Stimmt. Robin Hood braucht Anja nicht zu spielen. Unrecht ist es trotzdem.


Und während Magret noch den Typus boshafte Stiefmutter hat, kommen mir Richard und Christian eher wie die Dussel vom Dienst vor. Richtig böse kann ich ihnen nicht werden, wenn die sich da was abzweigen.
Ja, sie ist echt eine Hexe. Weshalb sich Margret auch am besten für das Schlusstableau eignete.


Also für mich bräuchte es da einen schärferen Konflikt mit einer Fallhöhe für Anja und echten Betroffenen der Betrügereien. Dadurch würden die Gegenspieler für Anja dann m.E. auch echte Gegenspieler. So finde ich das alles etwas zu nett (aber vielleicht liegt's nur an meiner Erkältung, dass ich allgemein boshaft drauf bin )
Ich schicke dir eine scharfe Eukalyptussalbe fürs Einreiben der Brust. Mehr Konflikt? Hm. Ich grüble mal darüber.


Eine Idee zu einer "echten" Betroffenen: Die ehemalige Besitzer*in eines Koffers (die aus unglücklichsten Zuständen nicht dazu kam, den Koffer innerhalb der Zeit abzuholen) könnte ihren eigenen zurückersteigern und feststellen, das etwas fehlt und ganz zerstört darüber sein.
Gute Idee. Merk dir das, falls ich dir beim nächsten Copywrite zugelost werde. ;) Aber jetzt ernsthaft, das erscheint mir die Neugestaltung von mindestens 2/3 der Story zu bedeuten. Damit hadere ich schon.


wegen schrieb:
Magret, Christians Mutter und Frau des Chefs, stellte gerade eine Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer und Mikrofon. Rechts daneben gehörte Richards Lieblingstasse

--> Richard finde ich hier etwas unglücklich eingeführt, à la: Den Name müsstest du doch schon kennen. Zudem er hier gleichzeitig mit Magret eingeführt wird. Bei dem geringen Figurenarsenal sollte man zwar klarkommen und es ist vielleicht wieder nur mein Grippehirn, aber ich hätte dem Richard noch einen eigenen Satz gegönnt.

Nein, hast total Recht. Danke. Habe ich geändert und entzerrt.


wegen schrieb:
Der Wind ist heute tückisch.

-> Der Satz wirkt fast märchenhaft. Wenn du diese Anspielung drin haben möchtest, würde ich zumindest eine andere Formulierung vorschlagen. Vielleicht: "Der Wind zerrt heute wirklich an einem."

Okay. Ich mag es ganz gern und würde das jetzt mal so märchenhaft/altertümlich, passend zum Setting, stehen lassen.


Hoffentlich soweit hilfreich
Auf jeden Fall!

Viele Grüße und gute Besserung!
wegen

Hallo @lakita,

danke, dass du auch Platz nimmst im Auktionssaal.


Feine muntere Geschichte lieferst du da ab. Habe sie gern gelesen, wobei ich anfänglich, beim ersten Mal Durchlesen ein wenig Probleme hatte, wer hier wer ist.
Aber mir kommt es beim zweiten Durchlesen so vor als hättest du etwas mehr Klarheit geschaffen.
Ich weiß nicht, ob du schon was von mir gelesen hast. Meine Geschichten sind, mindestens direkt nach dem Einstellen, manchmal etwas ähm ...verschachtelt strukturiert. Aber der Bearbeiten-Button glüht. ;)


Der Plot hat mir sehr gut gefallen. Die Idee, dass diese Koffer alle schon vorher geöffnet worden sind und das Wertvollste entfernt wurde, der Supergau bei einer Kofferversteigerung, nicht wahr?
Auch das Happyend der Geschichte gefällt mir sehr. Und mehr Koffer geht ja nun wirklich nicht für diesen Challenge, denn die sind hier sogar Hauptattraktion.
Juchu. Toll, wie du dich in die Geschichte einfühlen konntest.


Interessant fand ich deinen Schreibstil. Du wechselst zwischen Fortgang der Handlung und hochdetaillreichen Beschreibungen des Handlungsortes. Diese Durchmischung hat mir gefallen, da war so ein ausgewogender Rhythmus drin, für meine Begriffe hat es gut gepasst, ohne langatmig zu werden. Eben, weil es so passend dazwischen gestreut wurde von dir.
:shy: Wow. Ich freu mich sehr, dass du mir das schreibst. :shy:


Ach, da ist noch ein Punkt, den ich soeben vergessen hatte, anzusprechen: Müsste es nicht "Unter dem Hammer" heißen?
Nein, weil es die Abkürzung der auktionstypischen Redewendung „Unter den Hammer kommen“ ist.

@Friedrichard Bitte sag mir, dass ich mich damit nicht in die Nesseln gesetzt habe, nachdem ich die Grammatik eines anderen Titels angezweifelt habe. :sconf:


Lakita, danke für deinen netten Kommentar – Balsam auf meine angelaufene Autorenseele.

Liebe Grüße
wegen

Liebe @Katla,


ich hatte den Text nach Einstellen gelesen, und dann gesehen, dass viele ähnliche Anmerkungen hatten, wie ich, jetzt warte ich erstmal, was aus der Geschichte wird, dann melde ich mich gern auch mit mehr Zeit im Gepäck nochmal.
:) Sehr gern.


Eine Sache wurde aber glaube ich noch nicht erwähnt, was mich sehr wundert. Der Titel ist mAn falsch.
Ein Koffer kommt unter den Hammer. Okay. Aber das steht da nicht, und es kann - da Titel und davor nix steht, worauf das anschließen könnte - keine Ellipse sein, oder keine Antwort ("Worunter kommt der Koffer?" "Unter den Hammer." Auch nicht toll, aber nur als Bsp. für die Grammatik.)
Verkürzt als Titel meine ich müsste es heißen: Unter dem Hammer. Vgl: mehrere Romane und Erlebnisberichte, die den Titel haben Unter dem Kreuz des Südens - da eben auch nur mit einer Implikation, wer dort ist (der Berichterstatter/Erzähler).
Doch, das hatte @lakita angesprochen. Siehe meinen Kommentar über dem. Tatsächlich hatte ich mehrmals „den“ und „dem“ getauscht, mochte den Titel aber zu gern, um auf Nummer sicher zu gern und was anderes zu wählen. Deine Vergleiche zu den Romantiteln verstehe ich nicht. Da steht schließlich keine Redewendung hinter. Oder habe ich Tomaten auf den Augen?


wegen schrieb:
Was ist daran falsch? Oh, ich sehe gerade im Duden, dass es das Wort tatsächlich nicht gibt. Hm.

Da fehlt nur ein Buchstabe:
kars·tig /kárstig/ Adjektiv Karst aufweisend -> "karstiger Boden"
Das ist kein Begriff, den man auf etwas anderes übertragen kann.
EDIT: Ach so, ich sehe grad an einer deiner Antworten, dass du auch was anderes suchtest, sorry. Kastenartig ginge dann. Nicht so schön als Wort, allerdings. Wie wär's mit klotzig?

:lol: „klotzig“ ist super. Danke!
Edit: Ah, ich habs ganz raus genommen: ...und ging weiter in Richtung Bergmassiv, das seitlich des Rednerpultes auf langen Regalen aufgetürmt worden war.


wegen schrieb:
Fahrstuhl ist raus. Ich suche noch nach einem adäquaten Ersatz für "blechernd". Wenn du eine Idee hast, gern her damit.

Blechernd ist ja kein Verb, sondern blechern (ohne -d) ist eine Adverbiale Bestimmung. Blechern tönt die Musik aus dem alten Radio, so halt. Richtig schön finde ich das Wort nicht, aber vllt. passt für dich nix anderes? Was es sonst gibt, ist scheppernd, aber dazu brauchst du etwas, das umfällt, aufeinanderknallt etc, das funktioniert nicht für eine Lautsprecheransage o.ä.

Ja, weiß schon, dass das kein Verb ist. Weshalb ich einen Ersatz suche. ...Katla, ich erinnere mich gerade an das Krächzen in einer Nordkoreanischen Tonbandschleife. :Pfeif:
Die Musik der Anlage soll sich passend zum Rest etwas abgeranzt anhören. Hm.


Das nur auf die Schnelle, mehr in ein paar Tagen!
Schön. Das wird hart. Aber gut. Freu mich!

Liebe Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe Wegen,

Katla, ich erinnere mich gerade an das Krächzen in einer Nordkoreanischen Tonbandschleife.
:baddevil: Jaha, ich mich auch, hätte ich auch fast geschrieben. ;-)
Nein, weil es die Abkürzung der auktionstypischen Redewendung „Unter den Hammer kommen“ ist.
Doch, das hatte @lakita angesprochen. Siehe meinen Kommentar über dem. Tatsächlich hatte ich mehrmals „den“ und „dem“ getauscht, mochte den Titel aber zu gern, um auf Nummer sicher zu gern und was anderes zu wählen. Deine Vergleiche zu den Romantiteln verstehe ich nicht. Da steht schließlich keine Redewendung hinter. Oder habe ich Tomaten auf den Augen?
Also, naja ... dass es um Auktionen geht, taucht ja erst später auf - und selbst wenn man da eine Verbindung herstellt: Semantisch ergibt der Titel doch keinen Sinn. Das ist ja keine Abkürzung, also wie (blödes Beispiel :D: Bsp.) Es ist eine Ellipse. Aber die muss sich auf etwas Vorgangegangenes beziehen, und das tut es nicht, da es ein Titel ist und damit die allererste Aussage. Also kann es nur die Verkürzung der allereinfachsten Positions-/"Existenzvariante" sein, und das ist ein sein. Etwas ist unter dem Hammer.
Wenn du nur ein Wort mehr in deiner Verkürzung hättest, hieße der Titel: Kommt unter den Hammer. Das funktioniert doch auch nicht.

(Die Titel habe ich zitiert, weil es ebenfalls ein sein bestimmt. Ist - sehe ich grad - ein ungünstiges Bsp. weil alles, was man damit macht, auch ein dem erfordert.)

Okay, versuche ich's damit: Dein Titel verkürzt die Aussage "Wir rudern auf dem See." Und du nimmst: Dem See. Das klingt falsch, weil man denkt, häh, das heißt doch Der See. Ohne das Verb und das Subjekt ist es nicht klar, warum dieser bestimmte Fall verwendet ist; und beides fehlt auch in deinem Titel. Daher kann man nur die Position eines implizierten Gegenstandes vermuten, weil "unter" ohne Kontext nur auf eine einzige Frage antwortet, und das ist: "Wo?" Die Antwort ist dann unter dem und nicht unter den.
Etwas kommt unter den Hammer ist zweifellos eine Redensart, aber dir fehlt das Verb und das Subjekt.

Außerdem: Der Titel ist nicht auf der Ebene des Erzählers, sondern der des Autors, dadurch finde ich eine Art "vorangestellte Ellipse" (die es nicht gibt, aber nur als Idee) unpassend, sie kann über die Ebene nicht an den Text selbst anschließen - sorry, ich finde es echt schwierig, das zu erklären. Und alles, was ich gesagt habe, kommt nicht aus irgendwelchen Grammatikbüchern. Falls ich Zeit finde, und sich das nicht geklärt haben sollte (bzw. falls du es nicht geklärt haben willst, sondern so und nicht anders), kann ich gern am WE mal nachschauen - falls mir einfällt, worunter ich das finden könnte.

p.s. Warte, ein Bsp, das näher an deinem ist.
Titel: Unter den Regenschirm.
Wenn du deinen Titel mal vergißt, und annimmst, du siehst hier eine KG, die so heißt, wie klingt das für dich? Machst du da nicht automatisch dem draus, weil du keinen Plan hast, wer hier was macht?
Wenn ich jetzt sage, der Titel verkürzt auch was ganz Alltägliches, was genauso viel oder wenig ein vielverwendeter Ausdruck ist:

Sollte verkürzen: Ich stelle mich unter den Regenschirm.
(Meinetewegen so ein großer, wie im Café, den niemand halten muss.)
Nur nochmal nachgeschoben, vielleicht fällt ja @lakita eine Begründung ein, die kein Dutzend schräger Beispiele über eine DIN A 4 Seite verteilt benötigt. Ganz sicher sogar. :)

Ganz liebe Grüße, Katla

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @wegen,

Plot und Setting deiner Koffergeschichte finde ich total ansprechend. Und es sind hier ja wirklich eine Menge Koffer im Spiel! :thumbsup:

Ich sehe es übrigens genauso wie @lakita und @Katla, dass es "Unter dem Hammer" heißen sollte. Meine ganz kurze Erklärung: Isso. :lol:
Sprachlich sehe ich auch noch einiges zu verbessern. Und ich finde einige Stellen zu ausgewalzt, aber du weißt ja - nur eine subjektive Sicht.

Langsam füllte sich das kleine Auktionshaus, das einst selbst ein richtiges Schmuckstück gewesen sein musste.
Das "selbst" beziehst du wohl auf die später auftauchende Kette, oder? Hier an der Stelle hängt es aber lose in der Luft, da kann man ja noch nix damit verbinden. Könnte also weg.
Doch auf der breiten Treppe im Foyer lag kein roter, grober Fischgratläufer mehr. Die angelaufenen Messingstangen klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken.
Wenn da kein roter Läufer mehr liegt, liegt da auch kein blauer, kein gelber und kein karierter Läufer … Weißte, was ich meine? Natürlich kommt es drauf an, was du eigentlich für einen Erzähler hast, ein allwissender wüsste das natürlich, aber so klar kommt das für mich gar nicht raus, ob das einer ist. Umgehen könntest du das z.B. so: Die angelaufenen Messingstangen, die früher vielleicht einmal einen roten Läufer befestigt hatten, klemmten unnütz in den Halterungen der Stufenecken. (Also, klingt jetzt nicht schön, geht natürlich besser.)
Aber keinesfalls würde sie gehen, ohne den anderen eine Lektion zu erteilen.
Keine Ahnung, was für andere ... Aber später wiederum servierst du Margret und Richard, als müsste man sie kennen. Deshalb fände ich das hier eine gute Stelle, die einzuführen, z.B.: Aber bevor sie ginge, würde sie Margret, Richard und Christian endlich eine Lektion erteilen.
Auch Fundstücke gehen einmal verloren.
Finde ich überflüssig. Soll sicher neugierig machen, aber ich brauch es nicht, weil ich nichts damit anfangen kann an dieser Stelle. Und später habe ich es vergessen ...
Margret stellte gerade die Thermoskanne ihres Mannes auf die Ablage neben Holzhammer und Mikrofon. Rechts daneben gehörte seine Lieblingstasse – bedruckt mit Gaudís Meisterwerken vor der Skyline Barcelonas. Richard bekam immer einen sehnsüchtigen Gesichtsausdruck wenn er die Tasse ansah. Unzählige Teeringe im Inneren zeugten von vielen abgehaltenen Versteigerungen. Mit ruhiger Hand strich Margret über das gefaltete Stofftaschentuch, das sie stets vor dem Mikro platzierte. An der Ecke des edlen Stoffes sah man zart, Ton in Ton die eingestickten Initialen K. F.
Diesen Absatz finde ich ein ziemliches Perspektiv-Hin-und-her: Margret, Tasse, Richard, Teeringe, Margret, Stofftuch … Puh! Zu der Tasse: Keine Ahnung, wie wertvoll die sein kann, wahrscheinlich hat Gaudí die nicht selbst gebaut, also ist sie so ein Touristensouvenir. Vielleicht könntest du Richard etwas Wertvolleres gestohlen haben lassen? Z.B. irgendeine sauteuere Taschenuhr, die er immer wieder aus seiner Weste zieht? Oder auch eine Armbanduhr. Dann wäre das doch für ihn auch ein größerer Verlust als diese Tasse.
Dann hielt Margret mit einem Quieken eine flache samtbezogene Schmuckschatulle hoch.
Dann, vor allem im Kontext mit dem vorangegangenen Sätze, klingt bissel nach Schüleraufsatz ...
Margret sah Anjas schockierten Blick: "Das ist absolut in Ordnung" und deutete knapp ein Nicken an.
Der Doppelpunkt ist dort falsch.
Margret sah Anjas schockierten Blick. "Das ist absolut in Ordnung", sagte sie und deutete knapp ein Nicken an. (ich finde: entweder ein knappes Nicken, oder ein angedeutetes, aber beides zusammen ist ja wirklich arschknapp … ;))
Ach, pappalap.
Ich kenne eigentlich nur papperlapapp.
"Wenn, drück die Daumen, dass kein Passwort drauf liegt."
Überflüssig? Weil Anja ja eh keinen Laptop klaut.
"Warte!", rief sie und lief um den Tresen. Sie nahm der verdutzten Margret den Mantel vom Arm und half ihr hinein. "Vergiss deinen Schal nicht. Der Wind ist heute tückisch." Anja zog ein beige kariertes Tuch aus der Manteltasche und band es um Margrets Hals. Anschließend drapierte Anja es in lockeren Falten:
Das ist natürlich wichtig für die Handlung. Aber ich finde, weil Anja und Margret sich ja offensichtlich nicht so sehr mögen (harter Blick etc.), das Ganze irgendwie unglaubwürdig. Dass sie ihr jetzt plötzlich einfach den Schal umlegt … Weiß nicht so recht. Ich als Margret würde da stutzen … Vielleicht kannst du das noch etwas plausibler zu gestalten: Anja könnte vielleicht zunächst Margrets tollen Kaschmirschal bewundern und dann vorschlagen, ihn mal so oder so zu binden, das sähe auch ganz toll aus …
Anja sah die Enttäuschung in seinem Blick und schaute interessiert zu Richard. Der runzelte die Stirn, starrte auf den leeren Platz neben seiner Thermoskanne,
Ja, lass ihn doch lieber 'ne Uhr vermissen ...
Anja lehnte sich mit dem Rücken an die Wand und wartete geduldig auf die nächsten überraschenden Fundstücke, die diese Versteigerung zu ihrer persönlichen Abrechnung mit dem Auktionsteam machen würde.
Das ist ein Satz, der sich nicht gut liest. Da könntest du auch mehrere draus machen.
Von den rund einhundert, hauptsächlich männlichen Anwesenden im Saal gab es höchstens fünfundzwanzig, die wirklich mitboten – fünf von ihnen trieben den Preis nur hoch. Sie meldeten sich einmal bei niedrigen Preisen, um dann die gesamte Zeit zu schweigen. Richard hatte sie im Sommer auf der Baustelle nebenan angesprochen.
Das z.B. finde ich persönlich alles überflüssig.
es viel ihr schwer, ihre Atmung ruhig zu halten.
Warum nicht ganz schlicht: ruhig zu atmen?
Anja schnalzte mit der Zunge. „Der Selbe“, korrigierte sie stimmlos.
Bin mir nicht sicher, ob es derselbe heißen muss. Aber witzig finde ich's! Stimmlos würde ich durch in Gedanken ersetzen, weil es sonst irgendwie zu sehr mit dem Schnalzen kollidiert.
Enttäuscht über das gedämpfte Ergebnis blieb sie schnaufend vor dem Publikum stehen,
Finde ich zuviel ...
Der tippte entschuldigend auf sein Hörgerät. "Irgendwas mit Koffer."
Hihi! Finde ich auch sehr witzig! :lol:

Was ich noch sagen wollte: So ganz erschließt sich mir der Sinn des Buchstabenvertauschheckmecks nicht. Wenn es nur drum geht, dass Anja etwas am Laptop zu tun haben soll, gibt es sicher auch noch einfachere Wege. So denkt man nämlich die ganze Zeit, das Vertauschen hätte für den Verlauf der Geschichte irgendeine Relevanz. Hat es doch aber nicht.

Also, liebe wegen, ich habe zwar jetzt ziemlich viel rumgemäkelt habe, aber finde ich die Story sehr gut. Natürlich noch ausbaufähig.

Liebe Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey @Katla, danke für die Mühe, die du dir mit der Erklärung für einen korrekten Titel gemacht hast! :thumbsup:
Dank geht auch an @lakita und @Raindog.
Liebe @Fliege , änderst du den Titel dieser Geschichte bitte in "Unter dem Hammer"? :shy: Lieben Dank!

Also, liebe wegen, ich habe zwar jetzt ziemlich viel rumgemäkelt habe, aber finde ich die Story sehr gut. Natürlich noch ausbaufähig.
Puh, dann ist ja gut. Sorry, ich muss mal kurz wohin ... :bonk:
;) Ich schreibe dir natürlich noch ausführlich zurück. Danke für deine Zeit! Die Taschenuhridee ist cool. Vllt. könnte sie die Initialen K. F. haben.

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom