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Unter dem Mond

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23.01.2002
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Unter dem Mond

Unter dem Mond

Das ist ein Traum von mir seit ich ein ganz kleines Mädchen bin. Wenn ich mit meinen Eltern abends noch auf der Straße unterwegs war und der Mond vor uns am Nachthimmel war, dann hatte ich immer nur einen Wunsch. Ich sah meine Eltern an und fragte:
„Kann ich genau unter dem Mond stehen?“ Sie sahen sich an und meine Mutter antwortete:
„Bestimmt kannst du das!“
Die Straße war sehr weit und ich dachte, ich schaffe es vielleicht wirklich. Ich rannte so schnell ,wie ich konnte. Doch der Mond kam nicht näher. Dann war die Straße zu Ende. Ich sah nach oben.. doch da war kein Mond. Der stand noch immer irgendwo schräg über mir. Enttäuscht ging ich zu meinen Eltern zurück.
„Ich habe es nicht geschafft. Warum nicht? Die Straße war doch so lang. Und ich bin auch ganz schnell gelaufen.“
Meine Mutter nahm mich in die Arme.
„Sei nicht traurig. Vielleicht warst du noch nicht schnell genug“, sagte sie.
„Warte noch etwas und versuch es in ein paar Jahren noch mal. Dann bist du schneller und schaffst es bestimmt.“
Von diesem Abend an, nutzte ich jede Gelegenheit. Doch immer kehrte ich enttäuscht zurück. Egal wie schnell ich rannte, egal wie lang die Straße war, ich schaffte es nicht unmittelbar unter den Mond zu gelangen. So vergingen die Jahre. Irgendwann versuchte ich es nicht mehr. Ich war so oft enttäuscht worden, dass ich aufgegeben hatte. An diesem Abend steht er voll und rund am Himmel, umgeben von einem Meer von Sternen. Der Mond hatte mein Leben immer auf seltsame Art begleitet. Meine Mutter hatte mir erzählt, dass in der Nacht meiner Geburt, der Mond zum Fenster herein geschienen hatte. Mein erstes Wort sagte, oder besser schrie ich in einer Vollmondnacht, als ich in meinem Bettchen aufwachte. Auch später noch waren besonders wichtige Ereignisse immer mit dem Mond verbunden gewesen. Mein erster Kuss ebenso wie die Trennung von meinem damaligen Freund. Es gibt viele Menschen die in Vollmondnächten nicht schlafen können. Ich will in diesen Nächten nicht schlafen. Statt dessen sitze ich auf den Balkon und starre den Mond an. Obwohl Menschen auf ihm gewandert sind, obwohl man weiß woraus er besteht und wie er aussieht, finde ich ihn mystisch und rätsle selbst sehr viel über ihn. Irgendwann schlafe ich dann ein, mitten in seinem Licht. In diesen Nächten habe ich keine Alpträume, ich schlafe besser als in all den anderen Nächten. In mondlosen Nächten fühle ich mich dagegen unsicher, habe Angst und schlafe gar nicht oder nur sehr schlecht. Ich lese sehr viel über diesen Himmelskörper. Mir gefällt es, dass er Himmelskörper heißt, weil ihn das unirdisch und himmlisch erscheinen lässt. Es macht aus einer berechneten Masse wieder etwas, dass in Erstaunen versetzt. Trotzdem kenne ich alle Fakten über ihn. Längst schon bin ich von den physikalischen Fakten weg zu den mystischen gewechselt. Ich liebe es in esoterischen Büchern über ihn zu lesen. Auch jetzt, da er wieder über mir steht, gibt er mir Zuversicht. Doch er macht mich auch traurig. Irgendwo in mir, ist noch immer der Wunsch einmal nur genau unter ihm zu stehen. Einmal nur möchte ich den Kopf in den Nacken legen und ihn direkt über mir sehen. Genau in seinem silbernen Licht stehen. Für einen kurzen Moment bin ich nahe dran es wieder zu versuchen. Ich weiß längst ,dass das unmöglich ist, einfach weil er zu weit weg steht und es nur so scheint, als könnte man ihn leicht erreichen, als wäre er nah. Doch es ist tröstend, dass sein Licht bei mir ist. Meine Freunde meinen einfach nur, dass ich mondsüchtig bin. Ich mag mondhelle Nächte mehr, als Tage in denen die Sonne an einem wolkenlosen Himmel steht. Es freut mich ,dass der Mond auch in der Romantik als ein Zeichen der Hoffnung galt, da er die dunklen Nächte erhellte.
Mitten auf der Straße bleibe ich stehen und starre ihn an. Auch heute ist er also da... auch in dieser Nacht. Wieder erlebt er ein Ereignis mit. Hinter mir liegt mein Zuhause. Mitten in der Nacht habe ich mich nun fortgeschlichen. Zu quälend ist die Zeit geworden, zu schwer ist es geworden, es immer wieder fühlen zu müssen, dass ich nicht gut genug bin, um geliebt zu werden. Der Rucksack auf meinem Rücken ist leicht, ich habe nicht viel. Das einzige was ich brauche ist über mir am Nachthimmel. Ich laufe weiter, vermeide die Schatten und laufe möglichst nur im Schein der Straßenlampen und in den Stellen ,die vom Licht des Mondes erhellt sind. Langsam lasse ich die vertrauten Straßen hinter mir und nach einer Stunde habe ich auch meine Heimatstadt hinter mir gelassen. Vor mir ist eine Landstraße. Gerade und scheinbar unendlich lang. Sie verschwindet irgendwo am Horizont. Und darüber: der Mond. Da packt es mich plötzlich. Ich laufe los, beginne zu rennen. So stark war es lange nicht mehr gewesen, das Bedürfnis unter ihm zu stehen. Ich renne und renne, vergesse alles um mich herum. Ich habe nur noch ein Ziel. Ich bin wieder das fünfjährige Mädchen, das unbedingt unter dem Mond stehen will. Ich vergesse die physikalischen Gesetze, vergesse meine Vernunft. Alles ist egal. Vielleicht, denke ich, bin ich jetzt groß genug um ihn zu erreichen. Vielleicht ist jetzt der Moment gekommen. Ich renne weiter, ignoriere den brennenden Schmerz meiner Lungen, das Stechen in meiner Seite.
„Bitte!“
ich merke nicht, wie ich es hinaus brülle, merke die Tränen nicht, die über meine Wangen laufen. Wenn ich das nicht schaffe, denke ich nur noch, dann kann ich gar nichts schaffen. Dann war alles umsonst, dann bin ich wirklich ,was mein Vater sagt. Etwas, dass es nicht wert ist ,auf der Welt zu sein. Die Tränen machen mich blind, so dass ich stolpere und falle. Meine Handflächen reißen auf und meine Hose zerreißt über dem Knie. Ich stehe wieder auf und renne weiter. Ich kann einfach nicht anders. Die Straße ist so lang, ich muss es einfach schaffen. Die Gedanken in meinem Kopf überschlagen sich. Ich renne immer weiter, irgendwo hinter mir liegt mein Rucksack, doch der ist nicht mehr wichtig. Nichts ist mehr wichtig, außer ihm! Am liebsten hätte ich Flügel um direkt in sein Licht zu fliegen. Ich möchte auf der Sichel sitzen, nachts, und die Leute beobachten. Möchte allein sein, nur noch in seinem Licht. Ich möchte in seinem Licht sterben.
Wieder stürze ich, schluchze und ziehe gierig die Luft in meine Lungen. Mitten auf der Straße bleibe ich, auf die Hände gestützt, hocken. Ich sehe wie die Tränen auf den brüchigen Asphalt der Straße fallen. Langsam setze ich mich hin und drehe den Kopf zurück dahin, woher ich gekommen bin. Irgendwo liegt mein Rucksack, doch ich will nicht zurück. Ich will nichts mehr. Noch immer steht der Mond am Himmel, kein Stück näher als vorher. Also hatten sie doch recht.. ich kann nichts.
Jetzt macht auch das Weglaufen keinen Sinn mehr. Ich erinnere mich, warum ich weggelaufen bin. Ich wollte beweisen, dass ich auch ohne Hilfe klar komme, dass ich auch ohne Hilfe meine Ziele erreichen kann. Aber jetzt sehe ich ,dass ich es nicht kann. Ich stehe auf, wische die Hände an meinem Pullover ab und laufe zurück. Den Mond lasse ich hinter mir. Ich würde am liebsten weglaufen vor ihm. Doch ich weiß, dass es egal ist ,wie weit ich weglaufe. Er wird sich nicht entfernen, genauso wie er nicht näher kommen wird, niemals.
Es dauert lange bis ich wieder in der Stadt bin, den Rucksack wieder auf den Schultern, dreckig, erschöpft und hoffnungslos. Leise schleiche ich in die Wohnung meiner Eltern und zurück in mein Zimmer. Es ist dunkel, nur der Teil gegenüber meinem großen Fenster ist hell erleuchtet. Silbernes Mondlicht... ich halte es nicht aus und zum ersten Mal seit 13 Jahren lasse ich die Jalousien herunter und verbanne das Mondlicht.
Es wird Morgen, alles ist wie sonst. Obwohl ich fast 6 Stunden weg war, haben meine Eltern nichts mitbekommen. Ich bin still, was meinen Freunden auffällt. Aber ich erkläre es ihnen nicht. Ich sitze im Unterricht - ohne zu zuhören. Ich stehe bei meinen Freunden - ohne mit zu reden. Ich gehe nach Hause - ohne meine Umgebung wahr zu nehmen. Alles um mich herum ist still, dunkel und kalt. Zu Hause ist auch alles wie immer. Nun, fast. Mein Vater hat mal gute Laune, verkündet, dass wir heute abend Verwandten besuchen wollen und das wir hin laufen werden. Meine Mutter lächelt mich an.
„Ein gutes Zeichen.“, meint sie. Ich weiß nicht, aber es ist auch egal. Also gehen wir am späten Nachmittag zu diesen Verwandten. Ich laufe weit hinter meinen Eltern, ignoriere den besorgten Blick meiner Mutter und ihre Worte zu meinem Vater.
„Was ist nur los mit ihr? Sie wirkt so verstört....“
Er zuckt die Schultern - natürlich!
Es wird ein lustiger Abend- für meine Eltern. Ich sitze in einer Ecke. Inzwischen ist es spät und wieder ist der Mond da. Doch diesmal versuche ich mich vor ihm zu verstecken, versuche dem Licht auszuweichen. Meine Mutter kommt zu mir.
„Was ist denn los? Du bist so merkwürdig.“
Ich schaue sie an.
„Weißt du noch wie ich versucht habe, als kleines Mädchen unter den Mond zu kommen?“
Meine Mutter lächelt traurig.
„Ja... ich hätte dir damals nicht einreden dürfen ,dass du es irgendwann schaffst. Es hat mich immer traurig gemacht, wenn ich gesehen habe, wie du es immer und immer wieder versucht hast. Ich war sehr froh, als du damit aufgehört hast. Ich dachte schon, dass irgendwas nicht stimmt mit dir.“
Ich sah sie eine Weile schweigend an.
„Stimmt ich hatte irgendwann damit aufgehört... Weißt du.. vorletzte Nacht war ich sehr spät noch unterwegs. Und dann habe ich es wieder versucht. Ich habe daran gedacht..... ich hab daran gedacht was Vater gesagt hat. Und ich dachte, wenn ich es jetzt nicht schaffe, dann.... dann hat er recht. Dann ist alles sinnlos. Also bin ich losgelaufen. Ich bin gerannt und gerannt... es war so dumm.. ich meine ich weiß doch ,dass das gar nicht geht und trotzdem.... ich dachte wirklich, ich schaffe es.“
Ich verstumme und schaue auf meine Hände. Meine Mutter sitzt mir hilflos gegenüber. Sie kann mir nicht helfen, mich nicht trösten.
Endlich gehen wir nach Hause. Wir müssen über eine große Brücke. Genau über der Brücke steht der Mond. Ich sehe ihn an und überlege. Wir stehen an einer Ampel. Da packt es mich plötzlich. Obwohl rot ist laufe ich los. Ganz knapp vorbei an einem großen LKW, der mich beinahe erwischt hätte. Ich achte nicht darauf und fange wieder an zu rennen. Den Blick anfangs nur auf den Mond gerichtet, senke ich meinen Kopf schließlich und renne weiter. Dann steh ich genau in der Mitte der Brücke. Ich halte an, ringe nach Atem. Ich schließe die Augen, dann lege ich meinen Kopf in den Nacken und öffne meine Augen langsam wieder. Ein Schluchzer kommt aus meiner Brust. Ich habe es geschafft. Genau über mir ist der Mond, ich stehe mitten in seinem Licht. Er ist wirklich genau über mir, nicht mehr schräg vor mir. Auf einmal fällt jeder Zweifel, alle Angst, Trauer, Wut und Enttäuschung von mir ab. Ich lache und drehe mich in dem wunderbarem silbernen Licht. Ich kann nicht mehr aufhören zu lachen, Tränen der Freude fließen über meine Wangen.
„Ich hab’s geschafft...“
Dann drehe ich mich in Richtung meiner Eltern und rufe:
„Schaut doch! Ich habe es geschafft. Ich stehe unter ihm. Es geht wirklich. Schaut doch nur. Sie hatten alle Unrecht! Ich bin -„
Ich verstumme und schaue ungläubig auf das Bild am Fuße der Brücke. Der große LKW von vorhin ist dort, er steht quer über der Straße. Ich sehe meine Mutter, die auf den Boden hockt, meinen Vater, der die Arme um sie gelegt hat. Dann höre ich Sirenen. Ich kann mich nicht bewegen. Bin unfähig zu ihnen zu laufen. Erst als ein Rettungswagen und ein Polizeiauto anhalten, löst meine Erstarrung sich. Ich schaue noch einmal über mich. Der Mond ist noch immer unmittelbar über mir. Es ist also kein Traum. Ich laufe zu ihnen. Höre wie mein Vater etwas sagt:
„Es ging so plötzlich. Unsere Tochter ist plötzlich losgelaufen, obwohl rot war. Und gleichzeitig kam der LKW. Er ist genau auf sie zu gefahren und...“
Ich schaue ihn an. Warum macht er das? Er hat doch genau gesehen, dass ich es über die Straße geschafft habe. Oder nicht? Ich gehe zu ihnen.
„Was soll das? Ich bin doch hier!“
Niemand hört mich. Etwas lenkt meine Aufmerksamkeit ab. Die Rettungsbeamten ziehen etwas unter dem LKW hervor. Meine Mutter sieht hin und stösst einen spitzen Schrei aus. Verwirrt sehe ich sie an, dann gehe ich zu den Beamten. Fassungslos starre ich auf meinen eigenen Körper. Ich verstehe nichts. Ich bin doch hier. Ich weiß genau, dass ich es unbeschadet über die Straße geschafft habe. Wer ist dieses Mädchen? Ist das ganze ein Spiel, irgendein grausames? Immer quälender werden die Fragen. Warum sieht mich niemand? Ich renne zurück zu meinen Eltern, stelle mich genau vor sie.
„Ich bin hier! Seht ihr mich nicht?“
Eine Erinnerung taucht in meinen Kopf auf. Ich habe mal einen Film gesehen. Ein Mann war gestorben und schwebte plötzlich über seinem Körper, als Geist...
Nein unmöglich. Ich taste mich ab. Nein, kein Geist. Ich fühle mich noch. Da fällt mir etwas anderes ein. Langsam, Stück für Stück, drehe ich mich wieder zu der Brücke. Der Mond steht noch immer über ihr. Ich laufe los, ganz langsam. Ich halte den Blick fest auf den Mond gerichtet. Fassungslos beobachte ich ,wie er näher kommt, bis ich schließlich genau unter ihm stehe. Wie ist das noch? Es ist unmöglich genau unter dem Mond zu stehen, weil er zu weit weg ist und zu groß, oder so ähnlich? Mein Blick gleitet zu der Unfallstelle zurück. Das Begreifen, das mich überfällt ist grausam und ernüchternd. Ich bin tot... Ich muss schlucken, um die aufkommenden Tränen zurück zu halten. Zurück bei meinen Eltern angekommen, knie ich mich neben meine Mutter.
„Mutti...? Ich habe es geschafft. Sie haben alle Unrecht. Es geht! Man kann unter dem Mond stehen. Aber es geht nicht solange man lebt. Ich habe Recht...“ Tiefe Traurigkeit ergreift mich. Ich umarme meine Mutter ,die nichts merkt. Ich umarme meinen Vater, unbemerkt. Plötzlich bin ich nicht mehr wütend auf ihn. Alles was in mir ist, ist ein seltsames Glücksgefühl. Ich habe so lange gezweifelt, doch jetzt ist alles vorbei. Ich bleibe, wo ich bin. Selbst als schon alles wieder leer ist und nur noch Kreidestriche auf dem Boden und das rot - weiße Absperrband der Polizei daran erinnern, was geschehen ist. Ich sitze mitten auf der Straße, mit dem Rücken zum Mond. Ich muss mich nicht umdrehen, um zu wissen, dass er noch immer da ist. Ich muss nicht zu ihm aufsehen, um zu wissen, dass er auf mich wartet. Ich weiß ,dass ich mir Zeit lassen könnte. Aber wozu? Seit ich ein kleines Mädchen bin, habe ich einen großen Traum. Ich will einmal unter dem Mond stehen, genau unter ihm , genau in seinem wunderschönen silbernen Licht. Jetzt erfüllt sich mein Wunsch. Jetzt ist der Zeitpunkt an dem mein Traum wahr wird.
Ich stehe auf, ohne Eile, und gehe zur Brücke, bis ich unter dem Mond stehe. Ich strecke meine Arme nach ihm aus und schließe die Augen. Ein warmer Luftzug erfasst mich und hebt mich hoch. Ich öffne die Augen und plötzlich liegt alles unter mir. Die Straße, die Brücke und die vielen Häuser. Dann blicke ich nach oben und seufze erleichtert auf. Meine Hände strecken sich nach ihm aus. Mild scheint der Mond auf mich. Im gleichen Moment, wie ich ihn erreiche, fühle ich, dass es nun wirklich zu Ende ist. Eine einzelne Träne läuft meine Wange herunter und fällt in Richtung Boden. Ich sehe ihr nach. Das ist meine letzte Träne, denke ich noch, denn jetzt kann ich da sein ,wo ich es immer wollte. Wärme umhüllt meinen ganzen Körper und durchdringt mich. Ich sehe, fühle, höre, schmecke, rieche und weiß, dass ich eins werde mit dem Licht des Mondes.
Die Träne trifft auf den Boden auf, einen kurzen Moment spiegelt sie das Mondlicht nieder, dann ist es nur noch ein kleiner dunkler Fleck.
Langsam graut der Morgen und Stück für Stück verschwindet schließlich auch der Mond und macht Platz für die Sonne- und einen neuen Tag mit neuen Träumen.

 

Hi Evangeliongirl,

ich habe deine Geschichte mit gemischten Gefühlen gelesen. Einerseits fand ich sie am Anfang sehr eindringlich - andererseits kam sie mir ab dem Dialog mit der Mutter so unglaublich hölzern vor! So furchtbar aufgesetzt!
Das Ende hat mir gut gefallen, obwohl ich der Meinung bin, dass du es noch einmal straffen solltest. Nachdem sie tot ist, kommt noch ungefähr eine A4-Seite voller Gebrabbel - dabei kann man die Geschichte am diesem Zeitpunkt in die Ecke treten. Der Spannungshöhepunkt ist überschritten, und sooo malerisch, dass man unbedingt noch eine endlos langes extro lesen möchte, ist deine Schreibweise nicht, so Leid es mir tut.

Du solltest das Ganze
a) entscheident straffen
b) Absätze einbauen, die das Lesen erleichtern (lacht nicht!)
c) irgendetwas mit dem Ende machen, es wirkt unbefriedigend so!

 

Hallo Evangeliongirl,

also mir gefällt deine Geschichte. Auch wenn sie, rationell betrachtet, an manchen Stellen lang gezogen wirkt, aber dies hatte, meiner Meinung nach, keinen negativen Einfluss auf mein Weiterleseinteresse und es kam zu KEINEM Zeitpunkt der Gedanke: „Wann-endet-diese-Erzählung-endlich“, auf. Ich find die Beschreibung der Gefühle gut gelungen.

Es gibt zwar zwei, drei Stellen an denen Wörter durch Andere passendere ersetzt werden sollten aber im Großen und Ganzen finde ich die Erzählung, vor allem das Thema: „Der glückliche Tod“, sehr gut gelungen.

Mach weiter so,

ganje

p.s.: Den Vorschlag mit mehreren Absätzen solltest du aber schon beachten. :)

 

Hallo Evangeliongirl,

der Illusionist hat es auf den Punkt gebracht: Deine Geschichte ist mindestens gut bis ausreichend. Sie hat nämlich alles, was eine Geschichte so braucht. Eine sympathische Protagonistin, die die Handlung voran treibt, einen Höhepunkt und Schluss und eine durchgehend eingehaltene Erzählperspektive, durch die der Leser durch die Story geführt wird.

Was kann ich also überhaupt kritisieren? Nun, meiner Meinung nach musst du an vielen Stellen konkret erzählen.

Von diesem Abend an, nutzte ich jede Gelegenheit. Doch immer kehrte ich enttäuscht zurück...

Das ist so ein Beispiel. Hierzu könntest du eine Szene schreiben. Z. B. sitzt sie mit ihrem Freund auf einer Parkbank, er will ihr einen Heiratsantrag machen, aber sie läuft dem Mond hinterher. Das würde dem Leser die Charaktereigenschaften der Prot viel näher bringen, als die allgemeingehaltene Formulierung, die du benutzt hast.

Weiterhin viel Spaß beim Schreiben
knagorny

 

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