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Unerklärlichi Schmätterling im Buuch (Schweizerdeutsch: Zürich)

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29.05.2006
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Unerklärlichi Schmätterling im Buuch (Schweizerdeutsch: Zürich)

Es isch doch nur es Foti (Schweizerdeutsch: Zürich) (bearbeitet)

Es isch doch nur es Foti, aber scho hüpft mis Herzli wieder unrhythmisch uf und ab.

Wie lang ischs her? 10, 12 Jahr? Ich bin unsterblich verliebt gsi i dich!
Ich Schüelerin, du Lehrerin – Turnlehrerin, de Klassiker!
Wär nöd scho das s’Problem gsi, dänn sicher s’Alter!
22 Jahr Unterschied!
Und dementsprächend chlii hani mi au gfühlt... chlii, jung, unerfahre, hässlich, dick...
nur unsportlich, das hät mer mir nöd chöne na säge!
Ich han i keinere Turnstund gfählt, min freie Namittag hani mit de Parallelklass bi dir im Turne verbracht und über de Mittag bini i jede Schuelsport wo du Stund gä häsch! Sogar is Handball, obwohl ich eigentli Handball ghasst han!

Es isch so lang her und ich han scho ewig nüm a dich tänkt und plötzlich gheit mir dis Foti id Händ! Ein Blick druf und ich gspür nume no es Chribble wo sich vo mim Buuch us im ganze Körper usbreitet. Es wohligs Gfühl, en Energie, plötzli bini au ganz wach und irgendwie voll da! Ich fühl mi wieder wie 16i! Unglaublich! Wie schaffsch du das nume?
Und nur scho de Gedanke, dich chöne irgendwo uf de Strass z’träffe, versetzt mich ine Wahnsinnseuphorie!
Und gliichziitig hani au chli Angscht! Villicht, oder sehr wahrschiinli, kännsch du mich gar nüm! Und wänn, bin ich ja doch nur eini vo so villne Schüelerinne wo im Lauf vo dene Jahr dis Läbe krüzt händ. Usserdem bliib ich i dine Auge wahrschinli sowieso eifach e Schüelerin.

Aber Früehligsgfühl lieged i de Luft und ich gnüss es, dass mis Herzli wieder mal so unkontrolliert bummeret und schmeiss all mini Vorbehalt in Wind und schwelge ...
Am liebschte wür ich dich eifach de ganz Tag nur aluege, dine geschmeidige Bewegige vo dim Hammerkörper folge, am beschte unsichtbar bliibe...
Und doch wünsch ich mir nüt sehnlicher, als dich wieder mal ‚life’ zgseh, i dini schmunzelnde Auge zluege, dich wieder mal lache zghöre...


D’wuche und d’mönet ziehnd verbii, ich chan dich nüm vergässe. Du bisch i mine Träum, du bisch da, wänni ufwache und wänni iischlafe, es vollkommenis Traumbild...


Und plötzlich isch es so wiit! De Ehemaligeverein ladt zum Träffe, du söllsch au debii sii!
Ogottogott!
Sölli ga, sölli nöd ga? Was ziehni a wänni gange? Was sägi wänni di gsehne, schaffis überhaupt, öppis z’säge?

Vor Nervosität chani de ganz Tag chum öppis ässe, ich schwanke die ganz Ziit zwüsched ere Riesefreud und ere Heideangscht. Und irgendwänn fangi a mir guet zuezrede... schliesslich, vor was mueni dänn Angscht ha? Im schlimmschtte Fall kännt sie mi halt nüme... eigentli um so besser, villicht nimmt sie mich ja dänn defür als Frau wahr...

Und mit dem Satz im Ohr mach ich mich uf de Wäg, mit festem Schritt trotz zittrige Bei...

Als erschts gsehni nur min verhasste Gschichtslehrer und setze es quälts Lächle uf. Er erkännt mi zum Glück nüme, aber heisst mich herzlich willkomme und dänn wirdi zum Glück scho wiitergschleust, mit eme Glas Wii versorget und, ihr ahneds all, natürli stahni irgendeinisch vor ihre!

Wow!

10 Jahr sither und sie gseht no besser us als damals! Ich bin fasziniert und froh, dass sie no ines Gspröch vertüüft isch, so dass sie mini Blick nöd wahrnimmt.

Sie hät ganz fiini Fältli um d’Auge becho, total erotisch. Ich han Lachfältli und graui Haar scho immer total sexy gfunde und bi ihre isch es eifach perfekt.

Und plötzli dreit sie de Chopf chli, suecht bitz d’Mängi ab. Mir stockt de Atem. Und dänn gseht sie mich und ich säg eifach ‚Hallo’ und lächle... Sie lächlet liecht zrugg und seit ebefalls, aber bitz frögend ‚Hallo’!?

‚ÄH, Denise ... Ich bin mal bi dir is Turne... isch aber scho ewig her...’

‚ah, ja!? Denise...! Wie no?

‚Caldenazzi’

‚hm, tuet mer leid, das seit mer nüt, ich mag mi nüm erinnere... wänn isch dänn das gsi?

Blabla... eigentli hetti det ja eifach sölle säge, isch ja egal, du bisch e wunderschöni Frau und ich wür gern eifach chli mit dir rede und es glas Wii trinke...

Aber nei, min Stolz laht nöd zue, dass sie sich eifach nüm erinneret und ich fang a verzelle wienich ebe amig is Basketball und Handball cho segi, wieni usgseh han und irgendwänn realisieris dass ich mich sälber total am lächerlich mache bin und bringe plötzli keis Wort meh use... was ja under Umständ au besser isch...

Und i dem Moment wird sie au scho gad wieder vo öpper anderem belageret...

O mann! O Frau! Wie cha mer sich nur so tumm benäh? Ich schäme mich zu Tode und wür am liebschte uf de Stell hei ga... aber d’Versuechig, sie jetzt no chöne e stund oder so eifach aluege isch zgross und so tauch ich dänn au chli i de Mängi under und luege sie eifach vo wiitem a...

Irgendwänn bemerki, dass sie sich am verabschiede isch und chume is Rotiere...

Das chan ja nöd sie, dass ich ihre jetzt so nöch gsi bin und nöd ein gschiede Satz han chöne wächsle mit ihre, es chan nöd sii, dass ich sie nach 10 Jahr scho wieder us de Auge verlüre und es chan au nöd sii, dass sie mich nüme kännt!

Also kämpf ich mich dur d’Lüüt, bis id Nächi vo ihre und lahn mich hinder ihre in Richtig Usgang drucke.

Wo mer äntli i de chüele Nachluft sind, schnuuf ich zersch mal tüüf ii ... und us... wahrschinli bitz luut, well sie dreit sich um und meint ‚tuet guet, oder?’

Und wie! Tänki bi mir...

‚Sehr! Ich muen allerdings gestah, dass ich nöd wäg de frische Luft use bin, sondern wäg dir! Das laht mer wüki kei Rueh, dass du mich nüm kännsch, aber du so lang für mich de Mittelpunkt vo de Wält gsi bisch! Und’s hüt no, nach all dene Jahr, nach villne andere Fraue und au Manne schaffsch, e sonen Vulkan, so starchi Gfühl i mir uszlöse und das alles nume wäg eme Foti!’

Sie luegt mi mit grosse Auge und sehr verständnislosem Blick a. Verständlicherwiis! Sie hät ja kei Ahnig, sie häts ja nie g’ahnt und sie mag sich no nöd mal a mich erinnere...

Und dänn seit sie: ‚wämmer no es Bier go nä?’

Es isch doch nur es Foti gsi...

 

Salli eichblatt,

herzlich Willkommen auf kg.de.
Es ist selten, dass Mundarttexte gepostet werden. Trotzdem sollten sie die gleichen Anforderungen erfüllen wie alle anderen: Die Geschichte sollte eine Handlung haben, jedoch in dem Text wird nur eine Schwärmerei eines Menschen (ich weiß nicht einmal ob Frau oder Mann) beschrieben.
Das ist zu wenig. Beschreib doch beide, erzähl, wieso die Person die andere nicht sehen kann/will. Ich muss viel mehr wissen, um etwas mitnehmen zu können.
Es tut mir Leid, dir zu deinem Erstling hier nichts besseres schreiben zu können.


Es isch doch nur e Foti

Doch scho hüpft mis Herzli unrhythmisch uf und ab

Nur scho de Gedanke, dich chöne irgendwo uf de Strass z’träffe, versetzt mich in Euphorie aber au es bitzeli Angscht


Villicht träffe mer eus ja irgendwänn im Läbe würkli wieder mal, und mal luege ob dänn im reale Läbe de Zauber no so wie damals wür übere cho

Ich gspür de Früehlig ganz krass – es chrüselet richtig und ich liebe das chribbele


Bei diesen Sätzen fehlen die Punkte.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo eichblatt,

herzlich willkommen im Forum!

Bei deinem Text verspürt man die Freude des Protagonisten, der Dialekt unterstützt diesen Eindruck.
Vielleicht machst du aus dem Ganzen noch eine Geschichte, so ist es nur die Beschreibung eines momentanen Gefühlszustands. Was könnte dem Erzähler noch passieren? Wie ändert sich seine Situation? (usw.).

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo
Hier mein Versuch, aus losen Gedanken eine vollständige Geschichte zu gestalten.
Bin gespannt, obs Euch gefällt!

Lg Eichblatt

 

Hoi Eichblatt

Die erste Mundartgeschichte, die ich in diesem Forum lese. Was für ein schönes, heimeliges Gefühl. :D

Eine Geschichte ist es nun definitiv.
Gut finde ich, dass diese Schwärmerei recht überzeugend rüberkommt. Man kann sich in Denise hineinversetzen. Es war nett und flüssig zu lesen.

‚Sehr! Ich muen allerdings gestah, dass ich nöd wäg de frische Luft use bin, sondern wäg dir! Das laht mer wüki kei Rueh, dass du mich nüm kännsch, aber du so lang für mich de Mittelpunkt vo de Wält gsi bisch! Und’s hüt no, nach all dene Jahr, nach villne andere Fraue und au Manne schaffsch, e sonen Vulkan, so starchi Gfühl i mir uszlöse und das alles nume wäg eme Foti!’
Das sie das sagt, scheint mir etwas unrealistisch, nachdem sie vorher bei der Party erst ein, zwei Sätze mit ihrer ehemaligen Lehrerin gesprochen hat. Das nennt man dann wohl mit der Türe ins Haus fallen. Etwas subtiler wäre hier angebracht.


nur eini vo so villne Schüelerinne wo im Lauf vo dene Jahr dis Läbe krüzt händ
krüzt hett


D’wuche und d’mönet
D’Wuche und d’Mönet. Es hat einige Gross- und Kleinschreibfehler in deiner Geschichte. Ich würd nochmals drüberschauen.

Schlimmschtte
Schlimmschte

mit festem Schritt trotz zittrige Bei...
Komma nach Schritt

mit eme Glas Wii versorget und, ihr ahneds all, natürli stahni irgendeinisch vor ihre
Diese plötzliche Ansprache an den Leser kommt nicht so gut.

10 Jahr
Tiefere Zahlen in der Regel ausschreiben.


Du scheinst auch ein ß-Problem zu haben…
War nur ein Witz. Wir armen Schweizer werden deswegen auf dieser Seite immer gehänselt. Damit müssen wir leben. :D

Du gebrauchst sehr viele Ausrufezeichen. Zu viele für meinen Geschmack.

Ogottogott!
Hier machts Sinn

Ich bin unsterblich verliebt gsi i dich!
Ich Schüelerin, du Lehrerin – Turnlehrerin, de Klassiker!
Wär nöd scho das s’Problem gsi, dänn sicher s’Alter!
22 Jahr Unterschied!
Hier könntest du auf sämtliche Ausrufezeichen verzichten.
Die Wirkung verpufft so an jenen Orten, wo dir dieses Satzzeichen am Herzen liegt.


Ein grosser Vorteil unseres Schweizer Dialekts: Man kann mögliche ortographische oder stilistische Unsicherheiten auf unsere Sprache abwälzen. Ab und zu war ich mir nicht so ganz sicher, ob man das im Zürcher Dialekt wirklich so sagt, wie du es geschrieben hast. Aber selbst als Schweizer, in einem anderen Kanton aufgewachsen, kann ich es teilweise nicht beurteilen.

Trotzdem hab ich deine Geschichte gerne gelesen.


Gruss Rolf

 

Hallo eichblatt,

die Überarbeitung hat sich gelohnt!
Das Ganze ist jetzt viel `runder´und die Gefühle stehen in einem Kontext, haben eine weitergehende Auswirkung auf den Protagonisten.

L G,

tschüß Woltochinon

 

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