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Träume, die wahr werden

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01.09.2011
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Träume, die wahr werden

T R Ä U M E ,
D I E
W A H R W E R D E N

»Heute Morgen startete die vierte Sondermüll-Mission zum Mond. Die Mondanlage, die vor rund sechs Monaten in Betrieb genommen wurde, umfasst drei Kategorien - Kategorie A ist das Lager für den Atommüll; Kategorie B ist das . . .«
Toni schaltete das Radio aus und stieg aus seinem atombetriebenen Wagen. Diese ganze Mond-Geschichte machte ihn wütend. Nachdem die Menschen schon die Erde zerstört hatten, war als nächstes der Mond dran - und die Medien feierten dieses Ereignis auch noch, als hätte die Menschheit damit die Lösung aller Probleme gefunden. Die Gefahren, die ethischen Fragen dahinter, dass der Grundsatz aus dem Auge, aus dem Sinn, die Probleme nicht löst, sondern sie nur verdrängt und sie damit zum Problem der Kindeskinder macht, diese Punkte hatten sie alle ignorierten. Viel wichtiger war ihnen gewesen, dass man der Mission per Livestream im Internet folgen konnte. Es wurde zum Spektakel hochsterilisiert, damit jegliche kritischen Fragen schon im Keim erstickt werden konnten.
Er befreite seinen Kopf von diesen deprimierenden Gedanken und trat auf den breiten Gehweg. In dieser Gegend waren nicht viele Menschen unterwegs. Ein Prediger mit wirrem Blick stand auf einem Holzpodest und redete zu etwa einem Dutzend Leute, die voller Bewunderung zu ihm hinaufblickten, ansonsten konnte Toni niemanden erblicken. Er ging geradewegs auf ein Geschäft mit verdunkelter Glasfassade zu. Über dem Eingang blinkte ein neonroter Schriftzug:

Dream comes true Corporation​

Unter der Leuchtschrift war ein grüner Smiley zu sehen, der zuerst unglücklich dreinblickte, dann ein wenig lächelte und zum Schluss über das gesamte Gesicht grinste. Dies wiederholte sich unablässig und blinkte im selben Takt wie der Schriftzug selbst. Toni war sich nicht sicher, ob er wirklich eintreten sollte, doch seine Neugier - und nicht zuletzt auch seine Verzweiflung - trieben ihn dann doch in das Haus.
Mit schweissnassen Händen öffnete er die Eingangstüre. Toni schaute sich in der kleinen Eingangshalle um. Rubinrote Vorhänge vor den dunkeln Fenstern hielten neugierige Blicke von draussen fern. Die Wände waren geschmückt mit Gemälden und Fotografien von längst verstorbenen Künstlern. Wahrscheinlich Kopien, dachte Toni. Eine lange Bar grenzte an die Eingangshalle. Eine junge Frau, gekleidet wie eine Burlesque-Tänzerin aus dem frühen 20. Jahrhundert, stand hinter dem Tresen und schaute zu ihm hinüber. Sie trug schwarze Spitzenhandschuhe, ein dunkelblaues Korsette, das ihr ohnehin schon üppiges Dekolleté noch mehr aufplusterte, und einen schlichten Faltenrock, der ihr bis knapp unter die Knie reichte. Sie stützte sich mit einem Ellbogen auf dem Tresen ab und lächelte Toni an. Dass ihre Brüste bei dieser Haltung nicht aus dem Korsette hüpften, verdankte sie einzig den übermässig strammgezogenen Schnüren, die ihr im Gegenzug das Atmen fast verunmöglichten. In ihrer Hand hielt sie einen dünnen Zigarettenhalter, in dem eine elektrische Zigarette ihren Dampf kringelnd in die Luft entliess.
«Hallo, Süsser.» Ihre Stimme war rau. Toni glaubte etwas anzügliches in ihrer Betonung festzumachen. Er lächelte unsicher.
«Hallo.» Als sich ihre Blicke trafen trat er vom einen Bein auf‘s Andere und schaute dann schnell auf das Getränke-Hologramm, welches vor ihm aus der Bar herausragte. Obwohl er alles andere als durstig war, entschied er sich für einen Whiskey - zur Beruhigung.
«Gerne», sagte die Frau. «Normal oder spezial?»
«Das chemische Zeug, bitte. Den altmodisch Gebrannten kann sich doch keine Menschenseele mehr leisten.»
Als Toni den Whiskey bekam, leerte er ihn in einem Zug.
«Du bist das erste Mal hier, stimmts?», fragte die Barfrau.
Toni nickte. Noch immer war ihm nicht wohl bei der Sache.
«Ok», sagte die Frau und nahm einen Zug aus ihrer elektrischen Zigarette. «Zuerst muss ich wissen, ob du aufgrund einer Verordnung deines Arztes oder ob du von dir aus hierher gekommen bist.»
Tonis Augen weiteten sich vor Schreck.
«Nein, nein. Keine Verordnung», sagte er hastig. «Und das soll auch so bleiben.»
«Aber der Staat kommt für die Kosten auf, wenn du dich in Behandlung begibst», sagte die Barfrau.
«Ja, und dafür werde ich in einer Datenbank registriert, muss meinen Beruf als Lehrer aufgeben und mich mein Leben lang davor fürchten, dass ich auf meine kranke Veranlagung reduziert werde. Ich wäre gebrandmarkt.» Rote Pünktchen erschienen auf Tonis Wangen. Das passierte ihm immer, wenn er sich aufregte.
Die Frau hinter der Bar kniff die Augen zusammen, als ob sie von der Sonne geblendet würde.
«Das wäre natürlich ein Problem.» Sie machte eine kurze Pause. «Aber dafür würdest du therapiert werden. Mit psychologischer Begleitung. Das hat schon . . .»
Toni unterbrach sie. «Was hat es?», fragte er. «Schon vielen geholfen? Ha! Das ich nicht lache! Es hat höchstens dem Staat und den Politikern geholfen. Den Politikern im Wahlkampf, indem sie Menschen wie mich als empathielose Monster darstellen und von Zwangskastrationen faseln konnten. Dem Staat, weil er eine Therapie nach der Anderen hatte verordnen lassen können, mehr und immer mehr sogenannte Experten in‘s Boot holen konnte und so das Problem zwar nicht lösen, aber wenigstens ordentlich Kapital daraus schlagen konnte.» Toni holte tief Luft. Sein Puls raste.
Die Frau blieb skeptisch.
«Na, ganz so einfach ist das wohl nicht», sagte sie. «Soll man einfach nichts tun?»
«Nein, das sage ich ja nicht», sagte Toni. «Ich unterziehe mich einer Selbst-Therapie, seitdem ich meine Veranlagung das erste Mal an mir festgestellt habe. Ich halte mich an einen strikten Verhaltens-Kodex. Das machen viele mit meinem Problem, sie stellen für sich selbst Regeln auf. Aber einfach alle öffentlich an den Pranger zu stellen und nebenbei noch eine Alibi-Therapie bezahlen müssen, das ist zu einfach. Ich habe mich noch nie an einem Kind vergangen. Habe noch nie einer meiner Schüler oder eine meiner Schülerinnen angefasst oder sonstige unsittlichen Sachen mit ihnen getrieben. Soll ich also alleine wegen meiner Veranlagung gesellschaftlich in‘s Abseits gestellt werden? Obwohl ich noch nie etwas ungesetzliches oder unmenschliches getan habe? Kann man, ohne ein Verbrechen begangen zu haben, trotzdem als Verbrecher behandelt werden? Ich meine: ich stehe zwar auf kleine Mädchen, weiss aber, dass dies falsch ist und werde mich deswegen auch nie an einem vergehen.»
«Ausser der Drang wird zu gross und du kannst ihn nicht mehr kontrollieren», sagte die Frau mit traurigen Augen.
«Und genau deshalb bin ich heute hier. Wir haben in der heutigen Zeit zum Glück gewisse Alternativen, nicht wahr? Aber das muss ich dir ja wohl nicht erzählen.» Vorhin war sich Toni noch unsicher gewesen. Dieses Gespräch hatte seinen Entschluss aber nochmals bekräftigt.
Die Frau mit dem Burleque-Kleid lächelte.
Das Geschäft rief.

«Zuerst muss ich dich über ein paar Details unserer Firma informieren», sagte die Barfrau. «Unsere Dream comes true Corporation gibt es seit rund fünfzehn Jahren. Nichts desto trotz sind wir Marktführer was Robotik angeht. Wir haben aus allen Branchen die wichtigsten Forscher und Wissenschaftler an Bord geholt und konnten so innert weniger Jahre sehr gute Ergebnisse erzielen.» Sie nahm einen weiteren Zug von ihrer elektrischen Zigarette und sprach dann weiter. «Von Geschichtsprofessoren, die sich mit Leonardo da Vinci‘s Mensch-Maschine aus dem Jahre 1495 befassten, über ehemalige Honda Mitarbeiter, die schon seit 1987 an einem Fussball spielenden und Getränke servierenden Roboter tüftelten, über ehemalige NASA-Mitarbeiter, die damals den ersten humanoiden Roboter namens ROBONAUT 2 in den Weltraum schickten, haben wir alle Branchenkönner zu uns geholt.» Sie zog wieder an ihrer Zigarette. «Ach ja, und natürlich Leute vom Militär. Über 40% der frühen Roboter-Technologie haben wir den Militärs dieser Welt zu verdanken.»
Toni interessierten all diese technischen Daten überhaupt nicht, war aber zu höflich, um ihr das klar zu machen.
«Unsere Roboter sind vollkommen sicher. Sie werden jeden Abend auf Protokoll-Fehler untersucht und wenn nötig wird ihr System neu gebootet. Wie du wahrscheinlich bereits weisst, haben sie die Robotergesetze von Asimov einprogrammiert.»
Toni zuckte hilflos mit den Schultern.
«Isaac Asimov war der Science-Fiction Autor des 20. Jahrhunderts. Er war der Erste, der Roboter in ihrer heutigen Form in Kurzgeschichten wie I, Robot beschrieben hatte. Bereits 1942 hatte er die Robotergesetze formuliert:
Kein Roboter darf einen Menschen verletzen oder zulassen, dass ein Mensch zu Schaden kommt.
Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm Menschen geben - solange die nicht dem ersten Gesetz widersprechen.
Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen - es sei denn, dies kollidiert mit den ersten beiden Gesetzen.»
Wieder zog sie an ihrer Zigarette.
«So viel zum Pflichtteil.» Sie machte eine Pause. «Jetzt zu dir. Es gibt zwei Möglichkeiten», sagte die Barfrau, nachdem sie das grosse Hologramm aufgerufen hatte. «Entweder suchst du dir ein Mädchen aus der Standard-Serie aus, oder du lässt dir eines nach deinen Wünschen - Haarfarbe, Gewicht, Charaktereigenschaften - anfertigen. Du musst aber wissen, dass die Individualisierung um ein Drittel teurer ist und du erst noch etwa zwanzig Minuten auf die Fertigstellung warten musst.»
Das Hologramm wechselte von einem hellblauen Schleier zu einem lebensgrossen Mädchen. Das Mädchen trug eine schwarz weisse Schuluniform, hatte glatte schwarze Haare und einen verschmitzten Gesichtsausdruck. Es war klein und zierlich. Die Körperhaltung liess Toni aber eher an eine kühle Geschäftsfrau, als an ein kleines Mädchen denken. Unter dem Hologramm des Mädchens stand:

Charaktereigenschaften
Frech
Vorlaut
Gescheit
Sex-Willig
Offen für jegliche Sexstellungen
Offen für SadoMaso-Spielchen
Offen für Analsex
Offen für Oralsex
Alter: 11 Jahre​

Dieses Mädchen erinnerte Toni an Johanna. Johanna war mit ihm zur Schule gegangen und hatte sich schnell als Anführerin der Klasse hervorgetan. Alle mochten sie. Alle, ausser Toni. Er war zwar auch bei den anderen Kindern nie sonderlich beliebt gewesen, aber Johanna schikanierte ihn wenn immer es ging. Am Besten hatte es ihr gefallen, Toni vor der gesamtem Klasse blosszustellen. Einmal - und das war noch nichtmal das Schlimmste, was sie mit Toni angestellt hatte - kam Johanna zu Toni und fragte, ob er ihr kurz helfen könne. Gutgläubig, wie er damals war, sagte er ja und folgte ihr. Sie sagte, sie bräuchte ein schweres Buch aus der hintersten Ecke im Schrank. Also trat er vor den Schrank und wollte das Buch herausholen. Gerade, als Toni sich hinunterbeugte um in die Ecken spähen zu können, versetzte Johanna ihm einen Stoss in den Rücken, sodass er in den Schrank fiel. Sie verschloss von aussen die Schranktüre und lief lachend davon. Da schon Freitag war und sie in diesem Klassenzimmer keinen Unterricht mehr hatten, kam niemand, um Toni zu retten. Er verbrachte das gesamte Wochenende in dem Schrank in der Schule. Als er am Montag von der Lehrerin entdeckt und befreit wurde, hatte er sich eingeschissen und eingepisst. Noch nie hatte sich Toni so geschämt, wie in diesem Augenblick. Vor versammelter - und grölender - Klasse trat er aus dem stinkenden Schrank hervor und musste sich von der Lehrerin noch die Leviten lesen lassen. «Wie kann es sein, dass jedes Mal du, Toni, das Opfer spielen musst?», giftete ihn die Lehrerin an. «Alle können sich in der Klasse, im Team, integrieren, nur du brauchst immer eine Sonderstellung.» Sie schaute ihn böse an und rollte mit den Augen. «Geh nach Hause und mach dich sauber. Du bist so etwas von eklig.»
Toni machte angewidert einen Schritt zurück.
«Die will ich ganz sicher nicht!», sagte er.
«Kein Problem. Unsere Auswahl ist gross.» Noch als sie sprach, wischte sie mit der Hand in der Luft von rechts nach links. Als ob sie einem unsichtbaren Geist eine Ohrfeige verpassen würde. Auf der Stelle wurde das Schulmädchen beiseite geschoben und ein noch kleineres, zierlicheres Mädchen mit blonden Haaren nahm sein Platz ein. Darunter stand:

Charaktereigenschaften
Brav
Ergeben
Dumm
Sex-Willig
Offen für jegliche Sexstellungen
Alter: 8 Jahre​

Das entsprach schon eher seinem Geschmack. Doch etwas wichtiges fehlte.
«Ich brauche keine willige Sex-Sklavin. Es bringt mir nichts, wenn sie sich voller Wollust auf mich stürzt . . . Das turnt mich überhaupt nicht an.»
Die Barfrau runzelte die Stirn. Sie wusste bereits, was jetzt kommen würde.
«Meine Veranlagung besteht nicht nur aus pädophilen Drängen - sondern auch aus Gewaltvorstellungen.» Toni‘s Stimme begann zu zittern. Dies hatte er bis jetzt noch keiner Menschenseele anvertraut. Er konnte bis jetzt mit niemanden über diese ekelhaften Gedanken reden, da er sich selber dafür verabscheute.
«Verstehst du, was ich meine? Sie muss erstens ein Kind sein und zweitens muss sie sich wehren. Sie darf es nicht einfach so zulassen oder es gar noch wollen, dass ich Sex mit ihr habe. Sie muss sich dagegen sträuben, sie muss angst und hass empfinden. Ich muss sie quälen und vergewaltigen. Erst dann ist mein Drang befriedigt.»

Toni hatte sich schlussendlich dazu entschlossen, sich ein Mädchen selbst zusammenzustellen. Jetzt sass er seit etwas mehr als fünfzehn Minuten auf einem Bett in einem separaten Zimmer und machte sich Gedanken.
Und was ist, wenn ich danach merke, dass ich ein richtiges Kind brauche?, dachte er. Was ist, wenn ich dadurch, dass ich dieses Szenario simuliere, erst mein Verlangen nach echten Kindern wecke? Vielleicht war das doch keine gute Idee. Vielleicht sollte ich bei meinem alten Kodex bleiben, der hat mir über die Jahre oft geholfen, meinen Drängen zu widerstehen. Und jetzt gebe ich das freiwillig auf, indem ich meinem Drang zu einem gewissen Punkt nachgebe . . .
Wieder begann Toni zu zittern. Schweiss drang aus seinen Poren.
Aber es ist kein echtes Kind, sagte er sich in Gedanken. Es ist nur eine Maschine. Sie empfindet kein Schmerz, wie ein echtes Kind, sie empfindet keine Angst, keine Scham, sie kann kein Trauma davon kriegen. Ich zerstöre nicht ihr Leben. Also wieso sollte ich dann nicht diesen elenden inneren Druck ablassen?
Langsam beruhigte er sich wieder. Er musste einfach darauf hoffen, dass sein Kopf sich mit dieser simulierten Realität zufrieden gab. Er musste darauf hoffen, dass er nicht irgendwann nach mehr schreien würde.
Von unten - von der Lobby - waren laute Stimmen zu hören. Etwas schien auf den Boden zu krachen und machte einen Höllenlärm.
Was war denn das?, dachte Toni. Doch dann öffnete sich die Schlafzimmertüre und seine volle Aufmerksamkeit galt dem Mädchen, das schüchtern einen Schritt ins Zimmer trat. Sie trug ein gelbes Sommerkleid, ihre hellbraunen Haare waren zu zwei langen Zöpfen geknotet worden und ihre Stupsnase liess sie noch jünger wirken, als sie eigentlich war.
Tonis Augen begannen zu leuchten. Sein Trieb meldete sich zu Wort. Alle bedenken waren wie weggeblasen.
«Weisst du, wo meine Mami ist?», fragte das Mädchen.
Toni lächelte. «Nein, süsse. Das weiss ich nicht.»
Tränen füllten die Augen der Kleinen.
«Ich will zu meiner Mami!»
«Komm her zu mir, kleine. Deine Mami wird sicher bald kommen.»
Das Mädchen wischte sich eine Träne aus den dem Gesicht und ging zu Toni. Er hob sie auf seinen Schoss. Sein Glied wurde steif. Er strich ihr mit der Hand über die Wange, ihre grossen blauen Augen starrten ihn an.
«Ganz ruhig», sagte Toni. «Dir wird nichts passieren.»
Seine Hand berührte ihr Bein. Sanft streichelte er ihre kleine Wade. Er liess seine Hand weiter nach oben gleiten. Über das Knie. Dann über den Innenschenkel. Das Mädchen begann sich zu winden.
«Was machst du da?», fragte es erschrocken.
«Nichts. Ich zeig dir nur, dass du nicht alleine bist.»
Seine Hand hatte jetzt ihr Höschen erreicht. Mit gierigen Fingern riss er es ihr herunter.
Das Mädchen schrie. Wehrte sich. Wollte sich aus Tonis Umklammerung befreien. Doch sie war zu klein und schwach.
«Hör auf!», sagte das Mädchen. «Hör auf! Hilfe! Mami, hilf mir!»
Dann erfüllte ein lauter Knall das Zimmer.
Toni hatte ihr eine schallende Ohrfeige verpasst. Das Mädchen weinte noch heftiger, schien jetzt aber in eine Art Schockzustand verfallen zu sein. Toni packte sie, riss ihr das Kleid entzwei, zerrte die Fetzen von ihrem zierlichen Körper und schmiss das Mädchen in hohem Bogen auf das Bett.
«Halt die Schnauze, du blöde Fotze.» Toni war nun nicht mehr er selbst. Der andere Mensch, der in ihm schlummerte, der Mensch, der keine moralischen und ethischen Grenzen kannte, der nicht zwischen eigener Freude und anderer Leid unterscheiden konnte, hatte nun die volle Kontrolle über Toni übernommen. Das erste Mal in seinem Leben konnte er sich ausleben. Das erste Mal in seinem Leben musste er sich nicht verleugnen. Auch wenn er sich im Nachhinein dafür schämen würde, so frei wie in diesem Moment, war er noch nie gewesen.
Er begann sich auszuziehen. Das Mädchen kauerte Nackt an die Bettwand gepresst und wimmerte.
Toni legte sich aufs Bett. Griff nach ihren Füssen und zog sie zu sich hin. Er legte sich auf sie. Sie schlug um sich, kratzte ihm über seine Brust. bespuckte ihn und schrie. Ihm gefiel das. Er brauchte das. Langsam legte er seine Hände um den Hals des Mädchens. Dann drückte er zu. Das Mädchen begann nach Luft zu schnappen, wurde kraftlos. Kurz bevor es das künstliche Bewusstsein verloren hätte, liess er wieder los. Dann widmete er sich den kleinen Brustwarzen. Presste solange seine Nägel in sie hinein, bis Bluttröpfen zu sehen waren. Das Mädchen lag apathisch unter Toni und stöhnte vor schmerz immer wieder auf. Dann drang er in sie ein. Mit heftigen Stößen verlor er sich immer tiefer in seinen Gewaltvorstellungen.

Dann waren Stimmen auf dem Gang zu hören. Die Zimmertüre ging krachend auf. Plötzlich waren rund ein Dutzend Leute in seinem Zimmer. Ein riesiger Tumult brach los.
Toni bedeckte erschrocken seine Blösse. «Was geht hier vor?»
«Da seht ihr es, meine Söhne und Töchter», sagte ein Mann mit einer langen, schwarzen Kutte. «Da seht ihr die sündigen Machenschaften dieser Firma. Da seht ihr die kaputte menschliche Hülle, die sich sündig seinen Trieben ergibt.»
Erst jetzt merkte Toni, dass dies der Prediger von vorhin war. Der Mann, mit dem wirren Blick auf dem Holzpodest war nun in seinem Zimmer, und seine frommen Schäfchen hatte er auch dabei.
«Du hast dich gegen Gott versündigt und du wirst deine gerechte Strafe erhalten.» Darauf hob der Prediger eine alte Bibel und ein grosses Kreuz empor. «Ewiges Leid wirst du im Höllenfeuer erfahren. Ewige Qualen werden dich für deine kranken Taten bestrafen.» Alle im Zimmer riefen zustimmende Worte.
«Ja, brennen soll er.»
«Der Teufel wird dich holen!»
«Kreuzigt diesen Bastard, kreuzigt ihn!»
Nun war es Toni, der sich angsterfüllt an die Bettwand presste.
«Wartet mal», sagte er mit angsterfüllter Stimme. «Ich habe keiner Menschenseele etwas angetan. Ich versuche die Kinder ja vor mir zu schützen.» Tränen liefen ihm übers Gesicht. «Ich will das alles überhaupt nicht. Aber mein Drang lässt mich nicht los. Deshalb habe ich diese Alternative gewählt.»
Der Prediger lachte.
«In der Bibel steht: Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen.»
Er machte eine Pause
«So sage ich dir, Sünder: Du bist nicht besser, als all jene, die Sodomie oder Unzucht mit Männern treiben. Du stellst dich gegen Gottes Willen. Du hast das Höllenfeuer verdient.»
Panik schlich sich langsam in Tonis Verstand.
«Aber es ist ja nicht‘mal ein Mensch. Es ist eine Maschine. Eine Hülle. Sie empfindet nur das, was man ihr vorher einprogrammiert hat.»
«Und du denkst es ist besser, mit einer Maschine zu sündigen, als mit einer echten Hure? Dir sollte klar sein, dass alleine schon die Tatsache, dass diese Firma sich erdreistet Gottes Werk mit diesen Roboter-Dingern nachzuahmen, eine der grössten Sünden überhaupt ist. Es ist einzig und alleine Gott, dem es zusteht über Leben und Tod zu richten. Wir leben in Sodom und ich bin der einzige, der dies Aufhalten kann. Denn ich habe Gott hinter mir. Er hat mir aufgetragen, diese Sündige Stadt von ihren Bastarden zu befreien.»
Die Meute murmelte wieder zustimmend.
«Amen. Gottes Hammer wird dich treffen.»
«Deine Seele wird in die Hölle fahren.»
Toni wusste, dass er in der Klemme sass. Dies war nicht irgend ein Spass von Studenten. Dies war bitterer Ernst.
Ohne Vorwarnung sprang Toni vom Bett. Schnappte sich das Mädchen und warf sie dem Prediger entgegen. Das stiftete für einige Sekunden Verwirrung. Er rannte in die Meute hinein, stiess ein paar davon zur Seite und stolperte auf den Flur. Hastig blickte er sich um. Dann rannte er los. Die Treppe fest im Blick. Hinter ihm war Geschrei zu hören. Sie rannten hinter ihm her - wütende Flüche ausstossend.
Toni würde es schaffen. Nur noch wenige Meter waren bis zum Treppenhaus zu gehen. Er blickte hinter sich. Die Gesichter, in die er blickte, waren Wutverzerrt.
In diesem Moment ging eine Schlafzimmertüre auf und ein Roboter-Mädchen trat auf den Gang.
Toni krachte mit voller Wucht in das Mädchen. Schmerzen explodierten in seinem rechten Knie. Er versuchte aufzustehen, doch fiel wieder hin.
Dann war der Mob bei ihm. Zerrte ihn auf die Füsse. Immer wieder wurde Toni geschlagen und getreten. An den Haaren gezogen und bespuckt. Sie beschimpften ihn als Sünder, als Unmensch, als Teufel höchstpersönlich.
«Ich wollte doch nur . . .», stammelte Toni. «Ich wollte nie jemandem Schaden zufügen.» Er weinte bitterlich. «Diese Roboter fühlen doch nichts. Bitte lasst mich gehen. Bitte. Bitte . . .»
«Keine Angst, mein Sohn.» Der Prediger war in sein Blickfeld getreten. «Wir werden dich gehen lassen. Keine Angst. Gott wird über dich richten, nicht wir.»
Toni wurde wieder in das Schlafzimmer zurückgetragen und auf das Bett gelegt. Die beiden Roboter-Mädchen ebenfalls.
«Bitte.», flehte Toni. «Ich bin kein böser Mensch. Ich habe immer versucht, alles richtig zu machen.»
Der Prediger hob die Hände.
«Schon in der Bibel, in 1. Korinther 6, 18 steht geschrieben: Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, bleiben ausserhalb des Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe.»
Der Prediger liess seine Worte wieder auf den Mob wirken. Dann fuhr er fort: «Deswegen kann ich auch keine Absolution über dich aussprechen. Du hast deinen Leib gegen Gott versündigt. Der einzige, der dir also vergeben kann, ist Gott selbst.»
«Lasst es Gott entscheiden.»
«Ja, Gott soll über ihn richten.»
Der Mob war beinahe in Ekstase. In einer Art Trance. Einige hatten ihre Augen geschlossen und wippten mit dem Kopf hin und her. Andere hatten ihre Arme zum Himmel erhoben und priesen den Herren. Wiederum anderen stand blanker Hass in den Augen geschrieben. Sie waren bereit, alles gegen die Sünder Gottes zu unternehmen.
Der Prediger hob wieder seine Hände.
«Ja, meine Söhne und Töchter. Gott wird über ihn richten. Er wird entscheiden, ob er diese elendige Gestalt zu sich aufnehmen, oder ob er ihn in die Hölle schicken wird. Preiset Gott den Allmächtigen.»
Jemand begann eine Flüssigkeit auf das Bett und über Toni zu schütten.
«Preiset die Weisheit des Herren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Sünder uns weiterhin das Paradies auf Erden verweigern. Wir werden nicht ruhen, bis sich der Letzte von euch vor Gott erklärt hat. Wir werden nicht ruhen, bis alle Sünder und Ungläubigen brennend Gottes Wort in sich aufnehmen.»
Mit diesen Worten entzündete der Prediger ein Streichholz und warf es auf das Bett.
Innert weniger Sekunden begann alles lichterloh zu brennen.
Die Roboter-Mädchen knisterten in der Hitze und verbogen sich zu abstrakten Plastikformen.
Minuten vergingen, bis auch Tonis qualvolle Schreie verstummten.

 
Zuletzt bearbeitet:

die überarbeitete version kommt noch!

 

Gewiss, dieser Text hat Schwächen, aber so sehr überarbeiten, wie du es offensichtlich vorhast, musst du ihn nicht.

Erstens: Das mit dem Müll auf dem Mond, würde auch ich streichen und mit dem Prediger vor dem Gebäude der Dream comes true Corporation beginnen.

Zweitens: Das Mädchen, das Toni letztlich be- oder zusammenstellte, sollte Johanna gleichen, d.h. dem Mädchen, das ihn als Kind einsperrte. Das würde die Aggression gegenüber Mädchen zumindest plausibel machen.

Drittens: Am besten wäre es jedoch, auf die SM-Komponente ganz zu verzichten. Das ist einfach zu dick aufgetragen – einfach Pädophilie genügt. Solltest du inzwischen der gleichen Meinung sein, dann vergiss, was ich unter zweitens geschrieben habe.

Viertens: Das Ende der Geschichte finde ich gut, denn das wird auch in Zukunft der Realität entsprechen. Wer das bezweifelt, sollte meine Geschichte „Sie ließen ihn nicht gehen“ lesen, die ähnliche Reaktionen wie deine hier ausgelöst hat, obwohl sie auf realen Geschehnissen beruhte.

Fünftens: Ich würde auf irgendwelche reale Kinder ganz verzichten. Roboter reichen völlig. Man sieht an den Kommentaren, dass das keinen großen Unterschied macht bei der (moralischen) Beurteilung des Geschehens.

Sechstens: Die Geschichte muss keine Lösung liefern – es reicht, wenn sie (unausgesprochen) Fragen stellt, d.h. die Leser zum denken anregt.

Siebtens: Was die Geschichte aber unbedingt vermeiden muss, sind logische Schwächen. Alles muss im Rahmen des Möglichen liegen und so hieb und stichfest sein, dass der Leser nichts anders kann als zuzustimmen – trotz der inneren Abwehr des Themas wegen.

Das wäre im Wesentlichen alles, was ich so auf die Schnelle und Grobe sagen kann.

 

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