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Träume, die wahr werden

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01.09.2011
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Träume, die wahr werden

T R Ä U M E ,
D I E
W A H R W E R D E N

»Heute Morgen startete die vierte Sondermüll-Mission zum Mond. Die Mondanlage, die vor rund sechs Monaten in Betrieb genommen wurde, umfasst drei Kategorien - Kategorie A ist das Lager für den Atommüll; Kategorie B ist das . . .«
Toni schaltete das Radio aus und stieg aus seinem atombetriebenen Wagen. Diese ganze Mond-Geschichte machte ihn wütend. Nachdem die Menschen schon die Erde zerstört hatten, war als nächstes der Mond dran - und die Medien feierten dieses Ereignis auch noch, als hätte die Menschheit damit die Lösung aller Probleme gefunden. Die Gefahren, die ethischen Fragen dahinter, dass der Grundsatz aus dem Auge, aus dem Sinn, die Probleme nicht löst, sondern sie nur verdrängt und sie damit zum Problem der Kindeskinder macht, diese Punkte hatten sie alle ignorierten. Viel wichtiger war ihnen gewesen, dass man der Mission per Livestream im Internet folgen konnte. Es wurde zum Spektakel hochsterilisiert, damit jegliche kritischen Fragen schon im Keim erstickt werden konnten.
Er befreite seinen Kopf von diesen deprimierenden Gedanken und trat auf den breiten Gehweg. In dieser Gegend waren nicht viele Menschen unterwegs. Ein Prediger mit wirrem Blick stand auf einem Holzpodest und redete zu etwa einem Dutzend Leute, die voller Bewunderung zu ihm hinaufblickten, ansonsten konnte Toni niemanden erblicken. Er ging geradewegs auf ein Geschäft mit verdunkelter Glasfassade zu. Über dem Eingang blinkte ein neonroter Schriftzug:

Dream comes true Corporation​

Unter der Leuchtschrift war ein grüner Smiley zu sehen, der zuerst unglücklich dreinblickte, dann ein wenig lächelte und zum Schluss über das gesamte Gesicht grinste. Dies wiederholte sich unablässig und blinkte im selben Takt wie der Schriftzug selbst. Toni war sich nicht sicher, ob er wirklich eintreten sollte, doch seine Neugier - und nicht zuletzt auch seine Verzweiflung - trieben ihn dann doch in das Haus.
Mit schweissnassen Händen öffnete er die Eingangstüre. Toni schaute sich in der kleinen Eingangshalle um. Rubinrote Vorhänge vor den dunkeln Fenstern hielten neugierige Blicke von draussen fern. Die Wände waren geschmückt mit Gemälden und Fotografien von längst verstorbenen Künstlern. Wahrscheinlich Kopien, dachte Toni. Eine lange Bar grenzte an die Eingangshalle. Eine junge Frau, gekleidet wie eine Burlesque-Tänzerin aus dem frühen 20. Jahrhundert, stand hinter dem Tresen und schaute zu ihm hinüber. Sie trug schwarze Spitzenhandschuhe, ein dunkelblaues Korsette, das ihr ohnehin schon üppiges Dekolleté noch mehr aufplusterte, und einen schlichten Faltenrock, der ihr bis knapp unter die Knie reichte. Sie stützte sich mit einem Ellbogen auf dem Tresen ab und lächelte Toni an. Dass ihre Brüste bei dieser Haltung nicht aus dem Korsette hüpften, verdankte sie einzig den übermässig strammgezogenen Schnüren, die ihr im Gegenzug das Atmen fast verunmöglichten. In ihrer Hand hielt sie einen dünnen Zigarettenhalter, in dem eine elektrische Zigarette ihren Dampf kringelnd in die Luft entliess.
«Hallo, Süsser.» Ihre Stimme war rau. Toni glaubte etwas anzügliches in ihrer Betonung festzumachen. Er lächelte unsicher.
«Hallo.» Als sich ihre Blicke trafen trat er vom einen Bein auf‘s Andere und schaute dann schnell auf das Getränke-Hologramm, welches vor ihm aus der Bar herausragte. Obwohl er alles andere als durstig war, entschied er sich für einen Whiskey - zur Beruhigung.
«Gerne», sagte die Frau. «Normal oder spezial?»
«Das chemische Zeug, bitte. Den altmodisch Gebrannten kann sich doch keine Menschenseele mehr leisten.»
Als Toni den Whiskey bekam, leerte er ihn in einem Zug.
«Du bist das erste Mal hier, stimmts?», fragte die Barfrau.
Toni nickte. Noch immer war ihm nicht wohl bei der Sache.
«Ok», sagte die Frau und nahm einen Zug aus ihrer elektrischen Zigarette. «Zuerst muss ich wissen, ob du aufgrund einer Verordnung deines Arztes oder ob du von dir aus hierher gekommen bist.»
Tonis Augen weiteten sich vor Schreck.
«Nein, nein. Keine Verordnung», sagte er hastig. «Und das soll auch so bleiben.»
«Aber der Staat kommt für die Kosten auf, wenn du dich in Behandlung begibst», sagte die Barfrau.
«Ja, und dafür werde ich in einer Datenbank registriert, muss meinen Beruf als Lehrer aufgeben und mich mein Leben lang davor fürchten, dass ich auf meine kranke Veranlagung reduziert werde. Ich wäre gebrandmarkt.» Rote Pünktchen erschienen auf Tonis Wangen. Das passierte ihm immer, wenn er sich aufregte.
Die Frau hinter der Bar kniff die Augen zusammen, als ob sie von der Sonne geblendet würde.
«Das wäre natürlich ein Problem.» Sie machte eine kurze Pause. «Aber dafür würdest du therapiert werden. Mit psychologischer Begleitung. Das hat schon . . .»
Toni unterbrach sie. «Was hat es?», fragte er. «Schon vielen geholfen? Ha! Das ich nicht lache! Es hat höchstens dem Staat und den Politikern geholfen. Den Politikern im Wahlkampf, indem sie Menschen wie mich als empathielose Monster darstellen und von Zwangskastrationen faseln konnten. Dem Staat, weil er eine Therapie nach der Anderen hatte verordnen lassen können, mehr und immer mehr sogenannte Experten in‘s Boot holen konnte und so das Problem zwar nicht lösen, aber wenigstens ordentlich Kapital daraus schlagen konnte.» Toni holte tief Luft. Sein Puls raste.
Die Frau blieb skeptisch.
«Na, ganz so einfach ist das wohl nicht», sagte sie. «Soll man einfach nichts tun?»
«Nein, das sage ich ja nicht», sagte Toni. «Ich unterziehe mich einer Selbst-Therapie, seitdem ich meine Veranlagung das erste Mal an mir festgestellt habe. Ich halte mich an einen strikten Verhaltens-Kodex. Das machen viele mit meinem Problem, sie stellen für sich selbst Regeln auf. Aber einfach alle öffentlich an den Pranger zu stellen und nebenbei noch eine Alibi-Therapie bezahlen müssen, das ist zu einfach. Ich habe mich noch nie an einem Kind vergangen. Habe noch nie einer meiner Schüler oder eine meiner Schülerinnen angefasst oder sonstige unsittlichen Sachen mit ihnen getrieben. Soll ich also alleine wegen meiner Veranlagung gesellschaftlich in‘s Abseits gestellt werden? Obwohl ich noch nie etwas ungesetzliches oder unmenschliches getan habe? Kann man, ohne ein Verbrechen begangen zu haben, trotzdem als Verbrecher behandelt werden? Ich meine: ich stehe zwar auf kleine Mädchen, weiss aber, dass dies falsch ist und werde mich deswegen auch nie an einem vergehen.»
«Ausser der Drang wird zu gross und du kannst ihn nicht mehr kontrollieren», sagte die Frau mit traurigen Augen.
«Und genau deshalb bin ich heute hier. Wir haben in der heutigen Zeit zum Glück gewisse Alternativen, nicht wahr? Aber das muss ich dir ja wohl nicht erzählen.» Vorhin war sich Toni noch unsicher gewesen. Dieses Gespräch hatte seinen Entschluss aber nochmals bekräftigt.
Die Frau mit dem Burleque-Kleid lächelte.
Das Geschäft rief.

«Zuerst muss ich dich über ein paar Details unserer Firma informieren», sagte die Barfrau. «Unsere Dream comes true Corporation gibt es seit rund fünfzehn Jahren. Nichts desto trotz sind wir Marktführer was Robotik angeht. Wir haben aus allen Branchen die wichtigsten Forscher und Wissenschaftler an Bord geholt und konnten so innert weniger Jahre sehr gute Ergebnisse erzielen.» Sie nahm einen weiteren Zug von ihrer elektrischen Zigarette und sprach dann weiter. «Von Geschichtsprofessoren, die sich mit Leonardo da Vinci‘s Mensch-Maschine aus dem Jahre 1495 befassten, über ehemalige Honda Mitarbeiter, die schon seit 1987 an einem Fussball spielenden und Getränke servierenden Roboter tüftelten, über ehemalige NASA-Mitarbeiter, die damals den ersten humanoiden Roboter namens ROBONAUT 2 in den Weltraum schickten, haben wir alle Branchenkönner zu uns geholt.» Sie zog wieder an ihrer Zigarette. «Ach ja, und natürlich Leute vom Militär. Über 40% der frühen Roboter-Technologie haben wir den Militärs dieser Welt zu verdanken.»
Toni interessierten all diese technischen Daten überhaupt nicht, war aber zu höflich, um ihr das klar zu machen.
«Unsere Roboter sind vollkommen sicher. Sie werden jeden Abend auf Protokoll-Fehler untersucht und wenn nötig wird ihr System neu gebootet. Wie du wahrscheinlich bereits weisst, haben sie die Robotergesetze von Asimov einprogrammiert.»
Toni zuckte hilflos mit den Schultern.
«Isaac Asimov war der Science-Fiction Autor des 20. Jahrhunderts. Er war der Erste, der Roboter in ihrer heutigen Form in Kurzgeschichten wie I, Robot beschrieben hatte. Bereits 1942 hatte er die Robotergesetze formuliert:
Kein Roboter darf einen Menschen verletzen oder zulassen, dass ein Mensch zu Schaden kommt.
Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm Menschen geben - solange die nicht dem ersten Gesetz widersprechen.
Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen - es sei denn, dies kollidiert mit den ersten beiden Gesetzen.»
Wieder zog sie an ihrer Zigarette.
«So viel zum Pflichtteil.» Sie machte eine Pause. «Jetzt zu dir. Es gibt zwei Möglichkeiten», sagte die Barfrau, nachdem sie das grosse Hologramm aufgerufen hatte. «Entweder suchst du dir ein Mädchen aus der Standard-Serie aus, oder du lässt dir eines nach deinen Wünschen - Haarfarbe, Gewicht, Charaktereigenschaften - anfertigen. Du musst aber wissen, dass die Individualisierung um ein Drittel teurer ist und du erst noch etwa zwanzig Minuten auf die Fertigstellung warten musst.»
Das Hologramm wechselte von einem hellblauen Schleier zu einem lebensgrossen Mädchen. Das Mädchen trug eine schwarz weisse Schuluniform, hatte glatte schwarze Haare und einen verschmitzten Gesichtsausdruck. Es war klein und zierlich. Die Körperhaltung liess Toni aber eher an eine kühle Geschäftsfrau, als an ein kleines Mädchen denken. Unter dem Hologramm des Mädchens stand:

Charaktereigenschaften
Frech
Vorlaut
Gescheit
Sex-Willig
Offen für jegliche Sexstellungen
Offen für SadoMaso-Spielchen
Offen für Analsex
Offen für Oralsex
Alter: 11 Jahre​

Dieses Mädchen erinnerte Toni an Johanna. Johanna war mit ihm zur Schule gegangen und hatte sich schnell als Anführerin der Klasse hervorgetan. Alle mochten sie. Alle, ausser Toni. Er war zwar auch bei den anderen Kindern nie sonderlich beliebt gewesen, aber Johanna schikanierte ihn wenn immer es ging. Am Besten hatte es ihr gefallen, Toni vor der gesamtem Klasse blosszustellen. Einmal - und das war noch nichtmal das Schlimmste, was sie mit Toni angestellt hatte - kam Johanna zu Toni und fragte, ob er ihr kurz helfen könne. Gutgläubig, wie er damals war, sagte er ja und folgte ihr. Sie sagte, sie bräuchte ein schweres Buch aus der hintersten Ecke im Schrank. Also trat er vor den Schrank und wollte das Buch herausholen. Gerade, als Toni sich hinunterbeugte um in die Ecken spähen zu können, versetzte Johanna ihm einen Stoss in den Rücken, sodass er in den Schrank fiel. Sie verschloss von aussen die Schranktüre und lief lachend davon. Da schon Freitag war und sie in diesem Klassenzimmer keinen Unterricht mehr hatten, kam niemand, um Toni zu retten. Er verbrachte das gesamte Wochenende in dem Schrank in der Schule. Als er am Montag von der Lehrerin entdeckt und befreit wurde, hatte er sich eingeschissen und eingepisst. Noch nie hatte sich Toni so geschämt, wie in diesem Augenblick. Vor versammelter - und grölender - Klasse trat er aus dem stinkenden Schrank hervor und musste sich von der Lehrerin noch die Leviten lesen lassen. «Wie kann es sein, dass jedes Mal du, Toni, das Opfer spielen musst?», giftete ihn die Lehrerin an. «Alle können sich in der Klasse, im Team, integrieren, nur du brauchst immer eine Sonderstellung.» Sie schaute ihn böse an und rollte mit den Augen. «Geh nach Hause und mach dich sauber. Du bist so etwas von eklig.»
Toni machte angewidert einen Schritt zurück.
«Die will ich ganz sicher nicht!», sagte er.
«Kein Problem. Unsere Auswahl ist gross.» Noch als sie sprach, wischte sie mit der Hand in der Luft von rechts nach links. Als ob sie einem unsichtbaren Geist eine Ohrfeige verpassen würde. Auf der Stelle wurde das Schulmädchen beiseite geschoben und ein noch kleineres, zierlicheres Mädchen mit blonden Haaren nahm sein Platz ein. Darunter stand:

Charaktereigenschaften
Brav
Ergeben
Dumm
Sex-Willig
Offen für jegliche Sexstellungen
Alter: 8 Jahre​

Das entsprach schon eher seinem Geschmack. Doch etwas wichtiges fehlte.
«Ich brauche keine willige Sex-Sklavin. Es bringt mir nichts, wenn sie sich voller Wollust auf mich stürzt . . . Das turnt mich überhaupt nicht an.»
Die Barfrau runzelte die Stirn. Sie wusste bereits, was jetzt kommen würde.
«Meine Veranlagung besteht nicht nur aus pädophilen Drängen - sondern auch aus Gewaltvorstellungen.» Toni‘s Stimme begann zu zittern. Dies hatte er bis jetzt noch keiner Menschenseele anvertraut. Er konnte bis jetzt mit niemanden über diese ekelhaften Gedanken reden, da er sich selber dafür verabscheute.
«Verstehst du, was ich meine? Sie muss erstens ein Kind sein und zweitens muss sie sich wehren. Sie darf es nicht einfach so zulassen oder es gar noch wollen, dass ich Sex mit ihr habe. Sie muss sich dagegen sträuben, sie muss angst und hass empfinden. Ich muss sie quälen und vergewaltigen. Erst dann ist mein Drang befriedigt.»

Toni hatte sich schlussendlich dazu entschlossen, sich ein Mädchen selbst zusammenzustellen. Jetzt sass er seit etwas mehr als fünfzehn Minuten auf einem Bett in einem separaten Zimmer und machte sich Gedanken.
Und was ist, wenn ich danach merke, dass ich ein richtiges Kind brauche?, dachte er. Was ist, wenn ich dadurch, dass ich dieses Szenario simuliere, erst mein Verlangen nach echten Kindern wecke? Vielleicht war das doch keine gute Idee. Vielleicht sollte ich bei meinem alten Kodex bleiben, der hat mir über die Jahre oft geholfen, meinen Drängen zu widerstehen. Und jetzt gebe ich das freiwillig auf, indem ich meinem Drang zu einem gewissen Punkt nachgebe . . .
Wieder begann Toni zu zittern. Schweiss drang aus seinen Poren.
Aber es ist kein echtes Kind, sagte er sich in Gedanken. Es ist nur eine Maschine. Sie empfindet kein Schmerz, wie ein echtes Kind, sie empfindet keine Angst, keine Scham, sie kann kein Trauma davon kriegen. Ich zerstöre nicht ihr Leben. Also wieso sollte ich dann nicht diesen elenden inneren Druck ablassen?
Langsam beruhigte er sich wieder. Er musste einfach darauf hoffen, dass sein Kopf sich mit dieser simulierten Realität zufrieden gab. Er musste darauf hoffen, dass er nicht irgendwann nach mehr schreien würde.
Von unten - von der Lobby - waren laute Stimmen zu hören. Etwas schien auf den Boden zu krachen und machte einen Höllenlärm.
Was war denn das?, dachte Toni. Doch dann öffnete sich die Schlafzimmertüre und seine volle Aufmerksamkeit galt dem Mädchen, das schüchtern einen Schritt ins Zimmer trat. Sie trug ein gelbes Sommerkleid, ihre hellbraunen Haare waren zu zwei langen Zöpfen geknotet worden und ihre Stupsnase liess sie noch jünger wirken, als sie eigentlich war.
Tonis Augen begannen zu leuchten. Sein Trieb meldete sich zu Wort. Alle bedenken waren wie weggeblasen.
«Weisst du, wo meine Mami ist?», fragte das Mädchen.
Toni lächelte. «Nein, süsse. Das weiss ich nicht.»
Tränen füllten die Augen der Kleinen.
«Ich will zu meiner Mami!»
«Komm her zu mir, kleine. Deine Mami wird sicher bald kommen.»
Das Mädchen wischte sich eine Träne aus den dem Gesicht und ging zu Toni. Er hob sie auf seinen Schoss. Sein Glied wurde steif. Er strich ihr mit der Hand über die Wange, ihre grossen blauen Augen starrten ihn an.
«Ganz ruhig», sagte Toni. «Dir wird nichts passieren.»
Seine Hand berührte ihr Bein. Sanft streichelte er ihre kleine Wade. Er liess seine Hand weiter nach oben gleiten. Über das Knie. Dann über den Innenschenkel. Das Mädchen begann sich zu winden.
«Was machst du da?», fragte es erschrocken.
«Nichts. Ich zeig dir nur, dass du nicht alleine bist.»
Seine Hand hatte jetzt ihr Höschen erreicht. Mit gierigen Fingern riss er es ihr herunter.
Das Mädchen schrie. Wehrte sich. Wollte sich aus Tonis Umklammerung befreien. Doch sie war zu klein und schwach.
«Hör auf!», sagte das Mädchen. «Hör auf! Hilfe! Mami, hilf mir!»
Dann erfüllte ein lauter Knall das Zimmer.
Toni hatte ihr eine schallende Ohrfeige verpasst. Das Mädchen weinte noch heftiger, schien jetzt aber in eine Art Schockzustand verfallen zu sein. Toni packte sie, riss ihr das Kleid entzwei, zerrte die Fetzen von ihrem zierlichen Körper und schmiss das Mädchen in hohem Bogen auf das Bett.
«Halt die Schnauze, du blöde Fotze.» Toni war nun nicht mehr er selbst. Der andere Mensch, der in ihm schlummerte, der Mensch, der keine moralischen und ethischen Grenzen kannte, der nicht zwischen eigener Freude und anderer Leid unterscheiden konnte, hatte nun die volle Kontrolle über Toni übernommen. Das erste Mal in seinem Leben konnte er sich ausleben. Das erste Mal in seinem Leben musste er sich nicht verleugnen. Auch wenn er sich im Nachhinein dafür schämen würde, so frei wie in diesem Moment, war er noch nie gewesen.
Er begann sich auszuziehen. Das Mädchen kauerte Nackt an die Bettwand gepresst und wimmerte.
Toni legte sich aufs Bett. Griff nach ihren Füssen und zog sie zu sich hin. Er legte sich auf sie. Sie schlug um sich, kratzte ihm über seine Brust. bespuckte ihn und schrie. Ihm gefiel das. Er brauchte das. Langsam legte er seine Hände um den Hals des Mädchens. Dann drückte er zu. Das Mädchen begann nach Luft zu schnappen, wurde kraftlos. Kurz bevor es das künstliche Bewusstsein verloren hätte, liess er wieder los. Dann widmete er sich den kleinen Brustwarzen. Presste solange seine Nägel in sie hinein, bis Bluttröpfen zu sehen waren. Das Mädchen lag apathisch unter Toni und stöhnte vor schmerz immer wieder auf. Dann drang er in sie ein. Mit heftigen Stößen verlor er sich immer tiefer in seinen Gewaltvorstellungen.

Dann waren Stimmen auf dem Gang zu hören. Die Zimmertüre ging krachend auf. Plötzlich waren rund ein Dutzend Leute in seinem Zimmer. Ein riesiger Tumult brach los.
Toni bedeckte erschrocken seine Blösse. «Was geht hier vor?»
«Da seht ihr es, meine Söhne und Töchter», sagte ein Mann mit einer langen, schwarzen Kutte. «Da seht ihr die sündigen Machenschaften dieser Firma. Da seht ihr die kaputte menschliche Hülle, die sich sündig seinen Trieben ergibt.»
Erst jetzt merkte Toni, dass dies der Prediger von vorhin war. Der Mann, mit dem wirren Blick auf dem Holzpodest war nun in seinem Zimmer, und seine frommen Schäfchen hatte er auch dabei.
«Du hast dich gegen Gott versündigt und du wirst deine gerechte Strafe erhalten.» Darauf hob der Prediger eine alte Bibel und ein grosses Kreuz empor. «Ewiges Leid wirst du im Höllenfeuer erfahren. Ewige Qualen werden dich für deine kranken Taten bestrafen.» Alle im Zimmer riefen zustimmende Worte.
«Ja, brennen soll er.»
«Der Teufel wird dich holen!»
«Kreuzigt diesen Bastard, kreuzigt ihn!»
Nun war es Toni, der sich angsterfüllt an die Bettwand presste.
«Wartet mal», sagte er mit angsterfüllter Stimme. «Ich habe keiner Menschenseele etwas angetan. Ich versuche die Kinder ja vor mir zu schützen.» Tränen liefen ihm übers Gesicht. «Ich will das alles überhaupt nicht. Aber mein Drang lässt mich nicht los. Deshalb habe ich diese Alternative gewählt.»
Der Prediger lachte.
«In der Bibel steht: Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht und ein jeder von euch seine eigene Frau zu gewinnen suche in Heiligkeit und Ehrerbietung, nicht in gieriger Lust wie die Heiden, die von Gott nichts wissen.»
Er machte eine Pause
«So sage ich dir, Sünder: Du bist nicht besser, als all jene, die Sodomie oder Unzucht mit Männern treiben. Du stellst dich gegen Gottes Willen. Du hast das Höllenfeuer verdient.»
Panik schlich sich langsam in Tonis Verstand.
«Aber es ist ja nicht‘mal ein Mensch. Es ist eine Maschine. Eine Hülle. Sie empfindet nur das, was man ihr vorher einprogrammiert hat.»
«Und du denkst es ist besser, mit einer Maschine zu sündigen, als mit einer echten Hure? Dir sollte klar sein, dass alleine schon die Tatsache, dass diese Firma sich erdreistet Gottes Werk mit diesen Roboter-Dingern nachzuahmen, eine der grössten Sünden überhaupt ist. Es ist einzig und alleine Gott, dem es zusteht über Leben und Tod zu richten. Wir leben in Sodom und ich bin der einzige, der dies Aufhalten kann. Denn ich habe Gott hinter mir. Er hat mir aufgetragen, diese Sündige Stadt von ihren Bastarden zu befreien.»
Die Meute murmelte wieder zustimmend.
«Amen. Gottes Hammer wird dich treffen.»
«Deine Seele wird in die Hölle fahren.»
Toni wusste, dass er in der Klemme sass. Dies war nicht irgend ein Spass von Studenten. Dies war bitterer Ernst.
Ohne Vorwarnung sprang Toni vom Bett. Schnappte sich das Mädchen und warf sie dem Prediger entgegen. Das stiftete für einige Sekunden Verwirrung. Er rannte in die Meute hinein, stiess ein paar davon zur Seite und stolperte auf den Flur. Hastig blickte er sich um. Dann rannte er los. Die Treppe fest im Blick. Hinter ihm war Geschrei zu hören. Sie rannten hinter ihm her - wütende Flüche ausstossend.
Toni würde es schaffen. Nur noch wenige Meter waren bis zum Treppenhaus zu gehen. Er blickte hinter sich. Die Gesichter, in die er blickte, waren Wutverzerrt.
In diesem Moment ging eine Schlafzimmertüre auf und ein Roboter-Mädchen trat auf den Gang.
Toni krachte mit voller Wucht in das Mädchen. Schmerzen explodierten in seinem rechten Knie. Er versuchte aufzustehen, doch fiel wieder hin.
Dann war der Mob bei ihm. Zerrte ihn auf die Füsse. Immer wieder wurde Toni geschlagen und getreten. An den Haaren gezogen und bespuckt. Sie beschimpften ihn als Sünder, als Unmensch, als Teufel höchstpersönlich.
«Ich wollte doch nur . . .», stammelte Toni. «Ich wollte nie jemandem Schaden zufügen.» Er weinte bitterlich. «Diese Roboter fühlen doch nichts. Bitte lasst mich gehen. Bitte. Bitte . . .»
«Keine Angst, mein Sohn.» Der Prediger war in sein Blickfeld getreten. «Wir werden dich gehen lassen. Keine Angst. Gott wird über dich richten, nicht wir.»
Toni wurde wieder in das Schlafzimmer zurückgetragen und auf das Bett gelegt. Die beiden Roboter-Mädchen ebenfalls.
«Bitte.», flehte Toni. «Ich bin kein böser Mensch. Ich habe immer versucht, alles richtig zu machen.»
Der Prediger hob die Hände.
«Schon in der Bibel, in 1. Korinther 6, 18 steht geschrieben: Flieht die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, bleiben ausserhalb des Leibes; wer aber Hurerei treibt, der sündigt am eigenen Leibe.»
Der Prediger liess seine Worte wieder auf den Mob wirken. Dann fuhr er fort: «Deswegen kann ich auch keine Absolution über dich aussprechen. Du hast deinen Leib gegen Gott versündigt. Der einzige, der dir also vergeben kann, ist Gott selbst.»
«Lasst es Gott entscheiden.»
«Ja, Gott soll über ihn richten.»
Der Mob war beinahe in Ekstase. In einer Art Trance. Einige hatten ihre Augen geschlossen und wippten mit dem Kopf hin und her. Andere hatten ihre Arme zum Himmel erhoben und priesen den Herren. Wiederum anderen stand blanker Hass in den Augen geschrieben. Sie waren bereit, alles gegen die Sünder Gottes zu unternehmen.
Der Prediger hob wieder seine Hände.
«Ja, meine Söhne und Töchter. Gott wird über ihn richten. Er wird entscheiden, ob er diese elendige Gestalt zu sich aufnehmen, oder ob er ihn in die Hölle schicken wird. Preiset Gott den Allmächtigen.»
Jemand begann eine Flüssigkeit auf das Bett und über Toni zu schütten.
«Preiset die Weisheit des Herren. Wir dürfen nicht zulassen, dass Sünder uns weiterhin das Paradies auf Erden verweigern. Wir werden nicht ruhen, bis sich der Letzte von euch vor Gott erklärt hat. Wir werden nicht ruhen, bis alle Sünder und Ungläubigen brennend Gottes Wort in sich aufnehmen.»
Mit diesen Worten entzündete der Prediger ein Streichholz und warf es auf das Bett.
Innert weniger Sekunden begann alles lichterloh zu brennen.
Die Roboter-Mädchen knisterten in der Hitze und verbogen sich zu abstrakten Plastikformen.
Minuten vergingen, bis auch Tonis qualvolle Schreie verstummten.

 
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Hi Leute

Mir ist durchaus bewusst, dass dies ein sehr heikles Thema ist. Trotzdem habe ich mich darangewagt, in der Hoffnung niemanden zu kränken und Leute ein wenig zum Nachdenken anzuregen.

Für jegliche Kritik bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüsse

mightyM

PS: Ach ja. Wiedermal kann ich das Genre nicht richtig einschätzen. Ist dies noch "Sci-Fi" oder schon "Gesellschaft"? :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi mightyM,

Ja, schwieriges Thema. Also sag ich erst mal etwas zu der einfachen Frage, nämlich der des Genres: Das ist ein ganz eindeutiger Fall von Science Fiction. Damit ist ja keinesfalls ausgeschlossen, dass sich die Geschichte auch mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt. Im Gegenteil, ich bin sehr dafür, dass Science Fiction-Geschichten sich mit ethischen Fragen auseinandersetzen und dahin gehen, wo es wehtut.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema in deiner Geschichte fand ich leider nicht so gelungen. Du hast einen Aufhänger gewählt, der definitiv kontrovers ist und schwierige Fragen aufwirft, aber ich hatte den Eindruck, dass der Text am Ende doch Angst hat vor der eigenen Courage und sich darum drückt, zu diesen Fragen wirklich Stellung zu beziehen.

Wenn es die Möglichkeit gäbe, pädophile Neigungen zu befriedigen, ohne dass dabei reale Kinder zu Schaden kommen, wäre das dann okay? Würde Pädophilie, die auf diese Art ausgelebt wird, dann zu einem harmlosen sexuellen Fetisch, den aufgeklärte Menschen tolerieren müssen? Oder steigt durch die Verfügbarkeit solcher Möglichkeiten die Gefahr, dass die Menschen mit dieser Neigung die Grenze überschreiten und sich an echten Kindern vergehen?
Ich habe da keine eindeutige Antwort darauf. Die existierenden Angebote zur Prävention von Kindesmissbrauch scheinen eher so zu funktionieren, dass der Trieb unterdrückt wird, teils mit Medikamenten und teils mit Verhaltenstherapie, also dass man die Betroffenen so weit wie möglich darin bestärkt, ihre Neigung in keiner Form auszuleben, auch nicht in Fantasien, damit die Gefahr minimiert wird, dass jemals mehr daraus wird als eine Fantasie.

Die Gesellschaft, die du beschreibst, hat eine Möglichkeit geschaffen, diese Fantasie scheinbar "gefahrlos" auszuleben - künstliche Kinder, die man so programmieren kann, dass sie Sex wollen, oder deren Gedächtnis man löschen kann, so dass keine Erinnerung zurückbleibt. Aber eine Antwort hat diese Gesellschaft trotzdem nicht. Die Frage, ob man Robotern mit einem künstlichen Bewusstsein nicht auch Menschenrechte zugestehen müsste, wird ausgeblendet, es gibt diese Möglichkeit auf ärztliche Verordnung, da werden die Roboter also offenbar nicht als Opfer gesehen. Trotzdem beklagt sich Toni, dass er noch immer Stigmatisierung fürchten muss und Drohungen mit Zwangskastration noch an der Tagesordnung sind. Die Existenz dieser Möglichkeit hat also die Einstellung der Mehrheit kein bisschen verändert.

Details und Textkram:

»Heute Morgen startete die vierte Sondermüll-Mission zum Mond. Die Mondanlage, die vor rund sechs Monaten in Betrieb genommen wurde, umfasst drei Kategorien - Kategorie A ist das Lager für den Atommüll; Kategorie B ist das . . .«
Toni schaltete das Radio aus und stieg aus seinem atombetriebenen Wagen. Diese ganze Mond-Geschichte machte ihn wütend. Nachdem die Menschen schon die Erde zerstört hatten, war als nächstes der Mond dran - und die Medien feierten dieses Ereignis auch noch, als hätte die Menschheit damit die Lösung aller Probleme gefunden. Die Gefahren, die ethischen Fragen dahinter, dass der Grundsatz aus dem Auge, aus dem Sinn, die Probleme nicht löst, sondern sie nur verdrängt und sie damit zum Problem der Kindeskinder macht, diese Punkte hatten sie alle ignorierten. Viel wichtiger war ihnen gewesen, dass man der Mission per Livestream im Internet folgen konnte. Es wurde zum Spektakel hochsterilisiert, damit jegliche kritischen Fragen schon im Keim erstickt werden konnten.

Ich würde das komplett weglassen, und da einsteigen, wo er die Corporation besucht. Deine Geschichte dreht sich nicht um die Entsorgung von Atommüll, also was ist die Funktion dieses Abschnitts? Soll Sympathie für Toni geweckt werden, weil der sich um das Wohlergehen der nächsten Generation sorgt? Oder soll die allgemeine Kaputtheit der Welt gezeigt werden? Es wirkt wie ein Fremdkörper - selbst wenn der Absatz es schafft, die Aufmerksamkeit des Lesers zu fesseln, zieht er die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung, denn was auf dem Mond passiert, soll uns hier ja eigentlich nicht interessieren.

Dream comes true Corporation
Dreams come true wäre besser. Wenn das in der Einzahl steht, bräuchte es eigentlich noch ein "A" oder "The". und im Titel hast du die Träume auch im Plural stehen.

Sie trug schwarze Spitzenhandschuhe, ein dunkelblaues Korsette, das ihr ohnehin schon üppiges Dekolleté noch mehr aufplusterte, und einen schlichten Faltenrock, der ihr bis knapp unter die Knie reichte.
Korsett ohne e hinten

Dass ihre Brüste bei dieser Haltung nicht aus dem Korsette hüpften,
hier auch (außer du willst den ganz altertümlichen Dativ anwenden)

«Du bist das erste Mal hier, stimmts?», fragte die Barfrau.
stimmt's

Dem Staat, weil er eine Therapie nach der Anderen hatte verordnen lassen können, mehr und immer mehr sogenannte Experten in‘s Boot holen konnte und so das Problem zwar nicht lösen, aber wenigstens ordentlich Kapital daraus schlagen konnte.
verordnen konnte (deine Variante ist zwar nicht falsch, aber das ist hier wörtliche Rede - keiner benutzt so eine Konstruktion, wenn er nicht gerade von einem Skript abliest.
ins braucht kein Apostroph, das ist zusammengezogen.

Inhaltlich erschließt es sich mir nicht, warum der Staat profitieren sollte. Wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass diese Form der Therapie dazu beiträgt, die Hemmschwelle der Pädophilen zu senken und letztlich zu mehr Missbrauch von Kindern führt, hätten sich die Befürworter ins Knie geschossen. Wenn es tatsächlich funktioniert, in dem Sinne, dass echte Kinder dadurch sicherer sind, dann wäre es immer noch ein heikles, hoch emotional besetztes Thema und die Art der Therapie vermutlich mit hohen Kosten verbunden. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass das DER Wahlkampfschlager werden würde, wenn man auch mit Sondermülldeponien auf dem Mond werben kann ... dass Toni Angst hat, dass seine Veranlagung vom Staat registriert wird, ist nachvollziehbar, aber das hier nicht.

Habe noch nie einer meiner Schüler oder eine meiner Schülerinnen angefasst oder sonstige unsittlichen Sachen mit ihnen getrieben.
Ich finde es sehr unwahrscheinlich, dass er ausgerechent Lehrer sein soll. Wenn er sich seiner Neigung, und der daraus resultierenden Verantwortung, so stark bewusst ist, dann wäre es konsequent, Lebensumstände zu suchen, wo er so wenig wie möglich mit Kindern in Kontakt kommt. Ein Lehrer kommt sehr oft in Situationen, in denen er mit Kindern allein ist. Er ist in einer Autoritätsposition, und oft eine Vertrauensperson für die Kinder. Das ist brandgefährlich für jemanden wie ihn. Und selbst wenn er sich selbst extrem gut im Griff hat, dann wäre die Arbeit doch eine Qual, wenn er ständig von Kindern umgeben ist.

«Von Geschichtsprofessoren, die sich mit Leonardo da Vinci‘s Mensch-Maschine aus dem Jahre 1495 befassten, über ehemalige Honda Mitarbeiter, die schon seit 1987 an einem Fussball spielenden und Getränke servierenden Roboter tüftelten, über ehemalige NASA-Mitarbeiter, die damals den ersten humanoiden Roboter namens ROBONAUT 2 in den Weltraum schickten, haben wir alle Branchenkönner zu uns geholt.» Sie zog wieder an ihrer Zigarette. «Ach ja, und natürlich Leute vom Militär. Über 40% der frühen Roboter-Technologie haben wir den Militärs dieser Welt zu verdanken.»
Toni interessierten all diese technischen Daten überhaupt nicht
Mich auch nicht. Es hat mit der Geschichte nichts zu tun, das würde ich streichen, oder zumindest stark kürzen, auf ein bis zwei werbewirksame Sätze.

«Isaac Asimov war der Science-Fiction Autor des 20. Jahrhunderts. Er war der Erste, der Roboter in ihrer heutigen Form in Kurzgeschichten wie I, Robot beschrieben hatte. Bereits 1942 hatte er die Robotergesetze formuliert:
Kein Roboter darf einen Menschen verletzen oder zulassen, dass ein Mensch zu Schaden kommt.
Ein Roboter muss den Befehlen gehorchen, die ihm Menschen geben - solange die nicht dem ersten Gesetz widersprechen.
Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen - es sei denn, dies kollidiert mit den ersten beiden Gesetzen.»
Ich würde die nicht in voller Länge zitieren. Ich habe bisher nichts von Asimov gelesen, und kenne den Inhalt trotzdem im Schlaf - den meisten Science-Fiction-Interessierten wird es ähnlich gehen. Eine kurze Zusammenfassung reicht. Und den Exkurs darüber, wer Asimov war, würde ich auf keinen Fall machen. Das ist doch so, als würde Cthulhu in einer Geschichte auftreten, und dann sagt einer: Ach, das ist doch das Ding, über das Lovecraft geschrieben hat!
Also ich hab nichts dagegen, Konzepte von bekannten Autoren zu borgen, insbesondere wenn es etwas ist, das so einen weitreichenden Einfluss auf ganz viele andere Werke hat, aber es wirkt sehr merkwürdig, wenn das Konzept und der Autor des Konzeptes im gleichen Universum existieren. Ich hoffe es ist verständlich, was ich meine. Wenn du "drei Gesetze der Robotik" sagst, dann wird das auch so mit Asimov in Verbindung gebracht.

Dieses Mädchen erinnerte Toni an Johanna.
...
«Wie kann es sein, dass jedes Mal du, Toni, das Opfer spielen musst?», giftete ihn die Lehrerin an.
Die ganze Schrankepisode finde ich viel zu lang, und das Verhalten der Lehrerin unglaubwürdig. Die Aussage ist doch: Das erste Modell erinnert ihn an ein Mädchen, dass ihn in seiner Schulzeit gepiesackt hat, deshalb will er das nicht. Dafür brauchst du nicht so einen langen Flashback.

Sie muss sich dagegen sträuben, sie muss angst und hass empfinden.
groß

Sie empfindet kein Schmerz, wie ein echtes Kind,
keinen

Alle bedenken waren wie weggeblasen.
groß

«Nein, süsse. Das weiss ich nicht.»
groß

Das Mädchen kauerte Nackt an die Bettwand gepresst und wimmerte.
klein

Die Roboter-Mädchen knisterten in der Hitze und verbogen sich zu abstrakten Plastikformen.

Das Ende gefällt mir gar nicht.
Erstens: Das mit den religiösen Fundamentalisten wirkt wie angepappt. Und es lenkt plötzlich die ganze Geschichte in eine ganz andere Richtung. Von all den möglichen Gründen, die Leute dazu treiben könnten, eine solche Firma anzugreifen - Angst, dass echte Kinder zuschaden kommen, Wut über die staatliche Subventionierung, Einsatz für Roboterrechte, etc. - ist es ausgerechnet religiös motivierte Sexualmoral, die den Mob treibt? Dem Prediger da geht es ja nicht ums Kindeswohl - der hat etwas gegen das Nachahmen von Gottes Schöpfung, und gegen außerehelichen Sex. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es aggressiven, gewalttätigen Protest gegen eine solche Firma geben könnte - aber DAS wäre der allerletzte Grund, an den ich gedacht hätte.

Zweitens: Wenn die Sicherheitsvorkehrungen dieser Firma so lax sind, dass ein Dutzend anscheinend unbewaffnete Fundis da mal eben einbrechen und Leute anzünden können, dann wäre die ganz schnell vom Markt verschwunden. Wo sind die Security-Leute?

Drittens: Wenn du schon Asimovs Robotik-Gesetze in voller Länge zitierst, dann ist es schon sehr seltsam, wenn die Roboter sich am Ende nicht daran halten. Die dürften sich nicht einfach verbrennen lassen, und die dürften auch nicht zulassen, dass Toni zu Schaden kommt.

Das wäre ein Ende, was ich viel besser finden würde - wenn die Robotermädchen Toni vor dem Mob retten. Da hätte er was zum Nachdenken.

Grüße von Perdita

 

Hallo Perdita

Vielen Dank für deine ausführliche Kritik!

Bzgl. des Genre's: ja, das habe ich mir gedacht :) Ich wähle halt immer Themen für meine Kurzgeschichten, die mich selbst beschäftigen, die ich spannend finde. Dann schreibe ich einfach drauf los und am Ende kommt dann immer der Gedanke: Was ist das eigentlich für ein Genre? :)

Die Auseinandersetzung mit dem Thema in deiner Geschichte fand ich leider nicht so gelungen. Du hast einen Aufhänger gewählt, der definitiv kontrovers ist und schwierige Fragen aufwirft, aber ich hatte den Eindruck, dass der Text am Ende doch Angst hat vor der eigenen Courage und sich darum drückt, zu diesen Fragen wirklich Stellung zu beziehen.

Nun ja, ich weiss, was du meinst, aber es war überhaupt nicht mein Anspruch, eine Lösung des Problems zu liefern. Denn: gibt es überhaupt eine Lösung des Problems? Alleine in Deutschland geht man von etwa 150'000 pädophilen Männern aus. Nur ein Bruchteil davon ist in psychologischer oder ärztlicher Behandlung. Trotzdem wird das Thema totgeschwiegen, ausser es kommt mal wieder einer durch die tollen Schlupfwinkel in der Bürokratie aus der Sicherheitsverwahrung. Dann wird in den Medien zwei Wochen nur über das Dorf berichtet, in das er hingezogen ist. Es wird über "das Monster" berichtet, über die Idiotie, dass er zwar "frei" ist, aber immer von Polizisten begleitet wird (zum Schutz vor sexuellen Übergriffen und zum Schutz für ihn selbst vor den erbosten Dorfbewohnern). Dann bekommen wir wieder die gleichen Frasen zu hören, wie auch beim Asylproblem: "Wir wollen sie hier nicht." "Sie sind böööse." "Sie können sich nicht beherrschen." usw. usw.
Wie viele Pädophile machen trotz heutiger Behandlung Übergriffe auf Kinder? Zu viele. Und trotzdem: von 150'000 Männern, haben sich die meisten im Griff, auch ohne Therapie.
Mir ist durchaus bewusst, dass die heutige "Behandlung" eher das Gegenteil von meinem Lösungsansatz durchsetzt, aber ich wollte ja auch auf den Menschen selbst eingehen. Natürlich ist es in der heutigen Zeit nicht möglich, Pädophile ihren Drang ausleben zu lassen. Doch was wäre, wenn dies, ohne jemanden zu verletzen, möglich wäre? Denn: so grausam und für uns "normal" Sexual-Orientierten widerwärtig es ist, Kinder als Lustobjekte anzusehen, so "erlösend" wäre die Auslebung für die Betroffenen selbst. Für mich lässt sich da ein Querverweis zu Homosexualität nicht verschweigen: beide Vorlieben sind angeboren, beide Neigungen sind nicht "therapierbar" in dem Sinne, dass es eine "Heilung" gibt. Homosexualität wird aber, und das ist auch gut so, in den meisten Teilen der Welt mittlerweile als "normal" angesehen (ausser im Sport und wenigen anderen Ausnahmen). Pädophilie ist aber ein No-Go (verständlicherweise!). Bei Homosexuellen Menschen hört man, wenn sie sich nach 20 Jahren outen, was für eine Erlösung es ist, dies offen ausleben zu können. Was für ein riesen Stein von ihrem Herzen gefallen sei. Dass sie sich erst jetzt richtig frei fühlen. Und so habe ich versucht, dies auf Pädophile zu übertragen.

Die Gesellschaft, die du beschreibst, hat eine Möglichkeit geschaffen, diese Fantasie scheinbar "gefahrlos" auszuleben - künstliche Kinder, die man so programmieren kann, dass sie Sex wollen, oder deren Gedächtnis man löschen kann, so dass keine Erinnerung zurückbleibt. Aber eine Antwort hat diese Gesellschaft trotzdem nicht. Die Frage, ob man Robotern mit einem künstlichen Bewusstsein nicht auch Menschenrechte zugestehen müsste, wird ausgeblendet, es gibt diese Möglichkeit auf ärztliche Verordnung, da werden die Roboter also offenbar nicht als Opfer gesehen. Trotzdem beklagt sich Toni, dass er noch immer Stigmatisierung fürchten muss und Drohungen mit Zwangskastration noch an der Tagesordnung sind. Die Existenz dieser Möglichkeit hat also die Einstellung der Mehrheit kein bisschen verändert.

Richtig. Die Frage nach den Roboter-Rechten habe ich extra ausgeblendet. Da diese Frage schon in genügend anderen Geschichten (eigentlich in fast JEDER Geschichte von Phillip K. Dick oder Asimov) beantwortet wird. Ich wollte mich wirklich auf den Menschen konzentrieren.
Genau, konservative Leute, die entweder noch immer im "kirchlichen-moral-Mittelalter" zu leben scheinen und gewisse rechte Fraktionen mit ähnlichen Schlussfolgerungen, wird es wohl immer geben. Auch hier sehe ich gewisse Parallelen zur Homosexualität. Obwohl es akzeptiert ist, gibt es immer wieder gewisse Parteien, Gemeinschaften, religiöse Gruppierungen, die in veralteten Moral-Vorstellungen festkleben und gegen Schwule und Lesben schimpfen, bis mir das Kotzen kommt.

Ich würde das komplett weglassen, und da einsteigen, wo er die Corporation besucht. Deine Geschichte dreht sich nicht um die Entsorgung von Atommüll, also was ist die Funktion dieses Abschnitts? Soll Sympathie für Toni geweckt werden, weil der sich um das Wohlergehen der nächsten Generation sorgt? Oder soll die allgemeine Kaputtheit der Welt gezeigt werden? Es wirkt wie ein Fremdkörper - selbst wenn der Absatz es schafft, die Aufmerksamkeit des Lesers zu fesseln, zieht er die Aufmerksamkeit in die falsche Richtung, denn was auf dem Mond passiert, soll uns hier ja eigentlich nicht interessieren.

Och menno, wieso mag nie jemand meinen Einstieg? :)
Genau, Hauptanliegen der Geschichte ist es, zu zeigen, dass wir Pädophile immer als Monster sehen, dabei aber andere Dinge, viel wichtigere bzw. viel WEITREICHENDERE Dinge zulassen, oder eben noch bejubeln. Z.B. Atommüll, oder eben später auch das Thema mit dem Mobbing in der Schule.
Beides: ich wollte gleich mit dem 1. Satz dreierlei zeigen: erstens sind wir irgendwo in naher Zukunft, zweitens hat die Menschheit die Umweltproblematik noch immer nicht gelöst, nur noch weiter ad absurdum geführt, drittens haben wir es mit einem (zum Beginn) sympathischen jungen Mann zu tun, der sich auch für die "Menschheit" interessiert.
Ich mag diesen Einstieg so: denkst du es ist auch nicht passend, wenn ich nur die Radio Sequenz drin lasse und 1 Satz im Stile von "Toni hasste die Politiker für diesen Entscheid"?

Inhaltlich erschließt es sich mir nicht, warum der Staat profitieren sollte. Wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass diese Form der Therapie dazu beiträgt, die Hemmschwelle der Pädophilen zu senken und letztlich zu mehr Missbrauch von Kindern führt, hätten sich die Befürworter ins Knie geschossen. Wenn es tatsächlich funktioniert, in dem Sinne, dass echte Kinder dadurch sicherer sind, dann wäre es immer noch ein heikles, hoch emotional besetztes Thema und die Art der Therapie vermutlich mit hohen Kosten verbunden. Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass das DER Wahlkampfschlager werden würde, wenn man auch mit Sondermülldeponien auf dem Mond werben kann ... dass Toni Angst hat, dass seine Veranlagung vom Staat registriert wird, ist nachvollziehbar, aber das hier nicht.

Da hast du recht. Das muss ich nochmals überarbeiten. Aber ich wollte es auch nicht so darstellen, dass das, was Toni in diesem Zusammenhang über die Politik und den Staat erzählt, eine absolute Wahrheit ist. Dies ist einfach Tonis Weltbild, er hat es sich so zurecht geschustert, dass er für sich eine "Ausrede" hat, dass er keine Therapie machen muss.
Durch die Reaktion der Barfrau wollte ich eigentlich zeigen, dass es auch andere Meinungen dazu gibt.
Aber anscheinend ist mir diese Differenzierung nicht gut gelungen ;)

 

Ich finde es sehr unwahrscheinlich, dass er ausgerechent Lehrer sein soll. Wenn er sich seiner Neigung, und der daraus resultierenden Verantwortung, so stark bewusst ist, dann wäre es konsequent, Lebensumstände zu suchen, wo er so wenig wie möglich mit Kindern in Kontakt kommt. Ein Lehrer kommt sehr oft in Situationen, in denen er mit Kindern allein ist. Er ist in einer Autoritätsposition, und oft eine Vertrauensperson für die Kinder. Das ist brandgefährlich für jemanden wie ihn. Und selbst wenn er sich selbst extrem gut im Griff hat, dann wäre die Arbeit doch eine Qual, wenn er ständig von Kindern umgeben ist.

Ja, das habe ich mir auch immer gedacht. Aber laut zwei Dokus, die ich im Rahmen der Recherche geschaut habe, bin ich zu einem anderen Entschluss gekommen. Wenn Pädophile in Therapie sind, wird ihnen das sicherlich so geraten, wie du es beschreibst. Aber in der Realität (vorallem eben solche, die sich nicht therapieren lassen) arbeiten extrem viele Männer mit pädophilen Neigungen im Bereich mit Kindern. Erzieher, Lehrer, engagieren sich in Kinder-Sport-Vereinen oder sind Betreuer bei den Pfadfindern. Ich will das jetzt auch nicht verallgemeinern, aber laut meinen Informationen ist dies öfter der Fall, als wir uns das denken können (auch bei solchen Männern, die ihren Drang nicht ausleben).
Aber mal schauen, vielleicht ändere ich das noch. Danke ;)
Die ganze Schrankepisode finde ich viel zu lang, und das Verhalten der Lehrerin unglaubwürdig. Die Aussage ist doch: Das erste Modell erinnert ihn an ein Mädchen, dass ihn in seiner Schulzeit gepiesackt hat, deshalb will er das nicht. Dafür brauchst du nicht so einen langen Flashback.

Ok, wird gekürzt =)
Aber, leider muss ich auch hier halbwegs widersprechen ;) Ich habe das so in etwa 1zu1 in meiner Schulzeit erlebt.
Wir hatten einen "Klassentrottel", der aber eigentlich ein liebenswürdiger Typ war und keiner FLiege etwas zuleide getan hat. Immer in den Pausen wurde er geschlagen, gehänselt, provoziert. Bis er einmal aufgestanden ist, geschrien hat "es reicht" und einen Stuhl gepackt hat um ihn auf seine Peiniger zu werfen (hat es aber nicht getan). Obwohl die Lehrer WUSSTEN, dass er IMMER provoziert und geschlagen wird, hat der Lehrer, als er reinkam, den Schüler zusammengestauch, hat ihn angeschrien mit eben diesen Worten "du musst immer eine Sonderstellung haben, kannst du dich nicht mal einbrigen in die Klasse" und kriegte einen Verweis. Leider war ich dazumals selber nicht all zu beliebt, also hielt ich meine Klappe. Heute nerve ich mich darüber, dass er bestraft wurde, und alle, die ihn gemobbt haben, davon gekommen sind.
Aber vielleicht passt es in diesem Zusammenhang nicht ganz. Werde es nochmals überarbeiten, danke ;)

Das Ende gefällt mir gar nicht.
Erstens: Das mit den religiösen Fundamentalisten wirkt wie angepappt. Und es lenkt plötzlich die ganze Geschichte in eine ganz andere Richtung. Von all den möglichen Gründen, die Leute dazu treiben könnten, eine solche Firma anzugreifen - Angst, dass echte Kinder zuschaden kommen, Wut über die staatliche Subventionierung, Einsatz für Roboterrechte, etc. - ist es ausgerechnet religiös motivierte Sexualmoral, die den Mob treibt? Dem Prediger da geht es ja nicht ums Kindeswohl - der hat etwas gegen das Nachahmen von Gottes Schöpfung, und gegen außerehelichen Sex. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es aggressiven, gewalttätigen Protest gegen eine solche Firma geben könnte - aber DAS wäre der allerletzte Grund, an den ich gedacht hätte.

Zweitens: Wenn die Sicherheitsvorkehrungen dieser Firma so lax sind, dass ein Dutzend anscheinend unbewaffnete Fundis da mal eben einbrechen und Leute anzünden können, dann wäre die ganz schnell vom Markt verschwunden. Wo sind die Security-Leute?

Drittens: Wenn du schon Asimovs Robotik-Gesetze in voller Länge zitierst, dann ist es schon sehr seltsam, wenn die Roboter sich am Ende nicht daran halten. Die dürften sich nicht einfach verbrennen lassen, und die dürften auch nicht zulassen, dass Toni zu Schaden kommt.


Nun ja, in letzter Zeit beschäftige ich mich halt extrem mit zwei Dingen. 1. Mit Sci-Fi a la Asimov und Phillip K. Dick. Und zweitens mit der zerstörerischen Wirkung von jeglicher fundamentalistischen Religionsauslegung.
Ich habe mir dabei folgendes gedacht: In den Medien regt man sich über Pädophile auf, macht eine regelrechte Hetzkampagne gegen sie - sobald aber jemand irgendetwas über die negativen Folgen von Religionen redet, unter der weit mehr Menschen leiden, als unter Pädophilie (Opfer- und Täter-Seite) wird er mundtot gemacht oder als intollerant bezeichnet.
Und dies, obwohl die Radikalisierung der Religionen überall (Christentum als erstes, islam als zweites) zunimmt, bis es irgendwann zu spät ist und wir wieder in eine Mittelalter-Phase reinrutschen.
Ich wollte aufzeigen, dass manchmal genau die Dinge, an die man als letztes Denkt, am Ende alles überrumpeln können.
Diese Punkte, die du aufzählst fände ich auch sehr gut (und teilweise sicher auch plausibler), aber ich WOLLTE unbedingt etwas mit Fundis drin haben.
Aber anscheinend passt dies nicht :( Mal schauen, was ich hier mache. Ich würde es am liebsten so belassen ;) Aber mal schauen.

 

Bzgl. Sicherheitsvorkehrungen haste recht. Werde ich noch mitreinnehmen.

Und auch was das Ende angeht, werde ich wohl deinen Vorschlag übernehmen, wonach die Robotermädchen schlussendlich Toni retten.

Och Mensch. Wieso gefallen all diese technischen Daten immer nur mir selbst? :) Ich mag es halt extrem, wenn Autoren auch ein wenig Wissen bzw. Geschichte oder gewisse Schlussfolgerungen erläutern (ich denke hierbei z.b. an einen Michael Crichton oder eben auch an gewisse Sci-Fi Autoren wie Asimov oder auch Andreas Eschbach).
Aber werde es, auch wenn es mir schwer fällt, wohl oder übel kürzen müssen :(

Und bzgl. Asimov's Robotergesetze: Ja, da hast du auch wieder recht: es wirkt sicher seltsam, wenn dies im selben Universum ist. Aber: ich wollte damit eben aufzeigen, dass gewisse Autoren nicht NUR andere Autoren beeinflussen, sondern, dass gewisse Autoren ganze Wissenschafts-Bereiche beeinflussen. Wenn man heute Wissenschaftler aus der Robotik reden hört, oder Leute von der Nasa, dann sagen fast alle "Ohne Asimov wäre ich heute nicht hier." oder "Ohne Phillip K. Dick hätten wir nie in diese Richtung geforscht." Also ich wollte damit zeigen, dass Autoren und Geschichten, viel grösseren Einfluss haben, als es vielen Menschen bewusst ist.
Aber auch hier wollte ich vielleicht zu viel ;)

Die ganzen Schreibfehler (hier hat sich wiedermal der Fehlerteufel eingeschlichen) werde ich so übernehmen. Sind doch noch einige zusammengekommen, verdammt :)

Vielen Dank, Perdita, für deine ausführliche Kritik und für das Aufzeigen der Fehler. Werde einiges nochmals nach deinen Anstössen überarbeiten.
Und auch wenn die Geschichte im Grossen nicht gefallen hat, konnte ich dich hoffentlich trotzdem ein wenig Unterhalten, und, was ich wichtiger finde, zum Denken anregen (wenn auch eher negativ, als positiv) :)

Vielen Dank!

Grüsse mightyM

PS: Irgendwie hatte ich Probleme, die Antwort in einem Post zu schreiben. Es hiess immer, dass ich zu viele Grafiken angehängt hätte - obwohl ich nicht eine Grafik angefügt habe -.-

 

Hallo mightyM

Erstmal:

PS: Irgendwie hatte ich Probleme, die Antwort in einem Post zu schreiben. Es hiess immer, dass ich zu viele Grafiken angehängt hätte - obwohl ich nicht eine Grafik angefügt habe -.-

Das liegt an der exzessiven Verwendung von Smilies. Ich glaube, pro Beitrag sind maximal acht erlaubt, also versuch doch in Zukunft, dich an diese Begrenzung zu halten.

Ich fang mal mit der Korrekturliste an:

diese Punkte hatten sie alle ignorierten.

ignoriert

Toni glaubte etwas anzügliches in ihrer Betonung festzumachen.

Es klingt zumindest mal seltsam. "auszumachen" würde ich hier eher wählen, oder "festzustellen".

Dann ein Komma nach "glaubte", ausserdem: "... etwas Anzügliches ..."

Als sich ihre Blicke trafen trat er vom einen Bein auf‘s Andere

von einem Bein aufs andere

Das ich nicht lache!

Dass

Dem Staat, weil er eine Therapie nach der Anderen

anderen

Habe noch nie einer meiner Schüler

einen meiner Schüler

Nichts desto trotz sind wir Marktführer was Robotik angeht.

Nichtsdestotrotz

Sie werden jeden Abend auf Protokoll-Fehler untersucht

Ich denke, du meinst hier eher Fehler im Protokoll.

aber Johanna schikanierte ihn wenn immer es ging.

wann immer es ging

Doch etwas wichtiges fehlte.

Wichtiges

Toni‘s Stimme begann zu zittern.

Tonis - kein Apostroph bei Genitiv-S.

Sie schlug um sich, kratzte ihm über seine Brust. bespuckte ihn und schrie.

Komma statt Punkt vor "bespuckte"

Kurz bevor es das künstliche Bewusstsein verloren hätte, liess er wieder los.

Hm, ich störe mich schon ein wenig am "künstlichen Bewusstsein", das man verlieren kann, aber es sollte doch heissen "... bevor es das künstliche Bewusststein verlor, ..."

Toni und stöhnte vor schmerz immer wieder auf.

Schmerz

«Aber es ist ja nicht‘mal ein Mensch.

nicht mal

der dies Aufhalten kann.

aufhalten

diese Sündige Stadt von ihren Bastarden zu befreien.

sündige

Dies war nicht irgend ein Spass von Studenten.

irgendein

Die Gesichter, in die er blickte, waren Wutverzerrt.

wutverzerrt

«Bitte.», flehte Toni.

Kein Punkt in der wörtlichen Rede, wenn der Satz danach weitergeht.

***

Jetzt zum Inhalt:

Perdita hat schon einige gute Punkte genannt, die mir beim Lesen auch durch den Kopf geschwirrt sind. Klar, das Thema provoziert, kein Verbrechen ist in unserer Gesellschaft moralisch verachtenswerter, bei keinen anderen Verbrechen kochen die Emotionen so schnell so hoch.

Du bleibst mir da auch zu weit weg vom Protagonisten. Du zeigst zwar eine Gesellschaft, die eine "Lösung" für das Problem gefunden zu haben glaubt, aber die tatsächlichen Auswirkungen werden nicht gezeigt - die auf die Gesellschaft zwar im Ansatz noch (wenn ich an den religiösen Mob denke), aber die auf die Betroffenen überhaupt nicht.

In deiner Antwort ziehst du einen Vergleich mit dem Outing von Homosexuellen - was ist es denn, das dein Prot. fühlt, nachdem er Sex mit dem Robotor-Mädchen hatte? Fühlt er sich erleichtert? Schmutzig? Schämt er sich? Das hätte ich eine spannendere Frage gefunden als das Auftauchen des Mobs, denn damit bewegst du dich vom eigentlichen Kern deiner Geschichte schon wieder weg, bevor du ihn richtig beleuchtet hast.

Wie Perdita haben auch mich weder der Einstieg noch das Ende überzeugt. Die Sache mit dem radioaktiven Abfall auf dem Mond ist zwar auch ein interessantes Thema, hat aber mit deiner Geschichte überhaupt nichts zu tun. Würde ich grad wie es ist streichen - ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dieser Mann, der gerade (zum ersten Mal!) in dieses Etablissement gehen will, sich Gedanken über die Umwelt macht, das passt einfach nicht. Dazu ist er doch viel zu nervös.

Auch der religiöse Mob überzeugt mich nicht. Zum einen hab ich mich auch gefragt, warum die einfach in das Gebäude spazieren können, zum anderen bin ich aber auch in Verbindung mit diesem Satz drüber gestolpert:

Nachdem die Menschen schon die Erde zerstört hatten,

Das in Verbindung mit solch öffentlich auftretenden fundamentalistischen Predigern erzeugt eine gewisse Endzeit-Stimmung, in der dann aber wiederum dein Etablissement nicht mehr viel Sinn ergibt. Ich würde auch hier einen Gang zurückfahren und die Geschichte nicht zu sehr zerfasern lassen am Ende, diese Verbrennung, das ist doch arg extrem. Warum bleibst du nicht bei deinem Prot. und schilderst eben, mit welchen Gefühlen er wieder nach Hause geht? Vielleicht kannst du die Pro- und Contra-Argumente, die es in dieser Gesellschaft ja offenbar gibt (Stichwort Wahlkampf) noch szenisch darstellen, bspw. in Form eines Dialogs mit Freunden / Familienmitgliedern des Mannes? Das würde eher zum Nachdenken anregen als der aufgebrachte Mob ...

Eines noch: In der Szene mit dem Mädchen habe ich das Gefühl, du möchtest mit den Schlägen des Mannes zusätzlich provozieren. Ich finde, hier wäre eine ruhigere Erzählweise angebrachter und würde vermutlich auch einen verstörenderen Eindruck hinterlassen. Das hier:

Toni packte sie, riss ihr das Kleid entzwei, zerrte die Fetzen von ihrem zierlichen Körper und schmiss das Mädchen in hohem Bogen auf das Bett.
«Halt die Schnauze, du blöde Fotze.»

finde ich schon wieder zu viel - erst war er von Selbstzweifel geplagt, ringt mit sich, und kaum ist das Mädchen bei ihm, kommt das Tier zum Vorschein. Ich würde überlegen, hier früher auszublenden - dem Leser ist ja klar, was da passiert. Da braucht es diese expliziten Schilderungen eigentlich nicht noch zusätzlich. Also der Protagonist als zerrissener Charakter, der unter seinen Vorlieben leidet und ihnen dann doch nachgibt, gefällt mir besser wie ein blinder Gewalttäter.

Also als Fazit, es ist ein Thema, das sicherlich viele Fragen und sehr kontroverse Standpunkte aufwirft, schwierig, ja, auf verschiedenen Ebenen (rechtlich, moralisch). Ich finde, dein Text stellt das Thema vor, aber er eröffnet mir als Leser jetzt nicht neue Sichtweisen darauf. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich einen anderen Standpunkt oder eine andere Meinung habe wie vor dem Lesen des Textes, oder dass ich neue Argumente und Perspektiven kennengelernt habe. Ich fände es gut, wenn du etwas in der Richtung zumindest versuchen würdest.

Viele Grüsse,
Schwups

 

Hi mightyM,

ich bins noch mal mit Rückmeldungen.

Ich mag diesen Einstieg so: denkst du es ist auch nicht passend, wenn ich nur die Radio Sequenz drin lasse und 1 Satz im Stile von "Toni hasste die Politiker für diesen Entscheid"?

Ich weiß nicht - das könnte dazu führen, dass der Übergang zum eigentlichen Thema der Geschichte noch abrupter wird. Der Einstieg ist halt sehr vordergründig, also es ist sehr deutlich, dass du auf eine bestimmte Aussage hinaus willst.
Wenn du den Einstieg beibehalten willst, würde ich versuchen, den stärker zu integrieren, und irgendwie für die Handlung relevanter zu machen. Zum Beispiel könnte es ja sein, dass der Protagonist schon wochenlang überlegt hat, ob er zu dieser Firma gehen soll oder nicht, und die Entscheidung immer wieder hinausschiebt. Und dann sitzt er da und hört Nachrichten und regt sich darüber auf, und stellt dann plötzlich fest dass er schon den halben Nachmittag damit verschwendet hat, weil er sich vor der Entscheidung drücken will, und rafft sich endlich auf, doch die Roboterfirma aufzusuchen. Dann wäre es weniger "seht her, die blöden Menschen in der Zukunft haben das Atommüllproblem immer noch nicht ordentlich gelöst!" und mehr "So sieht der Alltag meines Protagonisten aus, und so denkt er". Solche Hintergrundinfos organisch in den Text einfließen zu lassen, ist nicht einfach - deshalb hätte ich wahrscheinlich die leichtere Variante gewählt und "in medias res" angefangen, als er vor der Firma steht - aber wenn du an dem Anfang hängst, gibt es sicher auch Möglichkeiten, einen guten Übergang hinzukriegen.

aber laut meinen Informationen ist dies öfter der Fall, als wir uns das denken können (auch bei solchen Männern, die ihren Drang nicht ausleben)
Ja, das stimmt schon - und so hat er natürlich mehr zu verlieren, wenn herauskäme, dass er pädophil ist. Als Lehrer würde er seinen Job verlieren, bei anderen Berufen vielleicht nicht.

Aber, leider muss ich auch hier halbwegs widersprechen Ich habe das so in etwa 1zu1 in meiner Schulzeit erlebt.
Das ist oft so, dass reale Erlebnisse so absurd und überzogen wirken, dass sie in einer Geschichte "unglaubwürdig" aussehen. :) Ich hab auch eine Story in der Schublade, die zu 100% auf einer wahren Begebenheit beruht, und werde die wahrscheinlich nie öffentlich machen, weil ich die selbst kaum glauben kann, obwohl sie mir so passiert ist.

Och Mensch. Wieso gefallen all diese technischen Daten immer nur mir selbst? Ich mag es halt extrem, wenn Autoren auch ein wenig Wissen bzw. Geschichte oder gewisse Schlussfolgerungen erläutern (ich denke hierbei z.b. an einen Michael Crichton oder eben auch an gewisse Sci-Fi Autoren wie Asimov oder auch Andreas Eschbach).
Das sind halt Romanautoren. Da ist einfach mehr "Platz" für so was. Ich mag Andreas Eschbach auch und finde seine Fußnoten zum Teil unheimlich informativ - aber zum Teil lenkt es dann schon ein bisschen vom Lesefluss ab, und ist halt nicht jedermanns Sache.
Für Kurzgeschichten wird meistens empfohlen, alles überflüssige zu streichen. Das ist immer leichter gesagt als getan und meistens fällt es einem bei Texten von anderen viel leichter, diese überflüssigen Elemente zu erkennen, als bei den eigenen. Ich kenn das Phänomen, dass man an einem Teil einer Geschichte hängt, obwohl er bei den Lesern nicht ankommt, nur zu gut. Am Ende ist es deine Entscheidung ...

Aber: ich wollte damit eben aufzeigen, dass gewisse Autoren nicht NUR andere Autoren beeinflussen, sondern, dass gewisse Autoren ganze Wissenschafts-Bereiche beeinflussen.
Kann ich nachvollziehen. Es hat mich beim Lesen halt ein bisschen an Galaxy Quest erinnert, wo eine ganze Alienkultur auf einer SciFi-Fernsehserie aufgebaut ist, weil sie nicht wussten, dass das fiktiv ist :).

Grüße von Perdita

 

Hallo M!

Interessant. Ich gehe nur auf einen Punkt ein, okay?

In deinen Kommentaren, deiner Argumentation zum Text schreibst du über die Pädophilen. In deinem Text hast du Toni.
Es gibt aber zwei Arten von Tätern, die sich an Kindern vergreifen. Zwei verschiedene Verhaltensmuster. Die einen, die "Kinderliebenden" (Pädophilen) (deren Liebesbegriff ohne jeden Zweifel pervertiert ist) und die, die Kinder eher hassen, ihnen Gewalt antun wollen, sich vielleicht rächen wollen, so wie dein Toni (an Johanna, an Frauen im Allgemeinen, wie seiner ehemaligen Lehrerin). Toni hat eher sadistische Neigungen. Aus dem Zimbardo: "Sadisten gewinnen ihre Erregung daraus, dass sie andere quälen, verletzen oder erniedrigen, mit oder ohne deren Einverständnis." Hundertprozentig Toni, findest du nicht?
Und somit passt dein "Querverweis zur Homosexualität" absolut nicht.
Auch dass Pädophilie angeboren ist, ist nur eine Theorie (deinerseits). Es gibt weitere Theorien, betreffend pathologischer erster Sexualerfahrungen oder Konditionierung aufgrund von sexuellen Phantasien ...

Ja, das ist ein schwieriges Thema. Ich empfehle weitere Recherche.

Grüße
Chris

 

Hallo,

ich würde hier auch eher von "Pädosexualität" sprechen: Kinder "lieben" tun die meisten Menschen. Mit ihnen Sex haben wollen allerdings die wenigsten.

Neue Forschungsergebnisse haben ergeben, dass Pädosexuelle signifikant mehr Hirnaktivität zeigen, wenn sie Kinderfotos gezeigt bekommen, als Menschen, die normal sexuell orientiert sind. Es gibt also durchaus biologische Hintergründe - ob dies ausreichend als Erklärung ist, kann ich nicht beurteilen. Sigusch hat da vieles zu geschrieben, das wäre ein erster Ansatzpunkt zur Recherche.

Die anderen Täter, die dann zu 80-90% tatsächlich diese Handlungen begehen, sind sog. Ersatzobjekttäter, Menschen, die keine anderen Sexualpartner zur Verfügung haben. Also ganz oft der alkoholisierte Onkel aus der Familie; passt natürlich nicht, ist nicht ganz so politisch korrekt. Lieber ist einem da das Monster.

Naja, wollte ich nur kurz ergänzen.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Leute

Schonmal danke für die vielen Kritiken und sorry für's verspätete Antworten.

Zu Schwubs:

In deiner Antwort ziehst du einen Vergleich mit dem Outing von Homosexuellen - was ist es denn, das dein Prot. fühlt, nachdem er Sex mit dem Robotor-Mädchen hatte? Fühlt er sich erleichtert? Schmutzig? Schämt er sich? Das hätte ich eine spannendere Frage gefunden als das Auftauchen des Mobs, denn damit bewegst du dich vom eigentlichen Kern deiner Geschichte schon wieder weg, bevor du ihn richtig beleuchtet hast.

Stimmt, habe nur in einem Satz stehen, dass er sich danach "schämen würde", aber richtig darauf eingegangen bin ich nicht. Werde ich nochmals anschauen

Das in Verbindung mit solch öffentlich auftretenden fundamentalistischen Predigern erzeugt eine gewisse Endzeit-Stimmung, in der dann aber wiederum dein Etablissement nicht mehr viel Sinn ergibt. Ich würde auch hier einen Gang zurückfahren und die Geschichte nicht zu sehr zerfasern lassen am Ende, diese Verbrennung, das ist doch arg extrem. Warum bleibst du nicht bei deinem Prot. und schilderst eben, mit welchen Gefühlen er wieder nach Hause geht? Vielleicht kannst du die Pro- und Contra-Argumente, die es in dieser Gesellschaft ja offenbar gibt (Stichwort Wahlkampf) noch szenisch darstellen, bspw. in Form eines Dialogs mit Freunden / Familienmitgliedern des Mannes? Das würde eher zum Nachdenken anregen als der aufgebrachte Mob ...

Eines noch: In der Szene mit dem Mädchen habe ich das Gefühl, du möchtest mit den Schlägen des Mannes zusätzlich provozieren. Ich finde, hier wäre eine ruhigere Erzählweise angebrachter und würde vermutlich auch einen verstörenderen Eindruck hinterlassen. Das hier:


Auch hier muss ich dir Recht geben. Ist mir auch beim abermaligen Lesen aufgefallen, dass ich hier früher ausblenden muss, und sogar auf die Gewaltakte ganz verzichten werde.
Schade, dass das Ende und der Anfang nur mir gefällt, aber dann wird es Wohl oder Übel gestrichen.

Also als Fazit, es ist ein Thema, das sicherlich viele Fragen und sehr kontroverse Standpunkte aufwirft, schwierig, ja, auf verschiedenen Ebenen (rechtlich, moralisch). Ich finde, dein Text stellt das Thema vor, aber er eröffnet mir als Leser jetzt nicht neue Sichtweisen darauf. Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich einen anderen Standpunkt oder eine andere Meinung habe wie vor dem Lesen des Textes, oder dass ich neue Argumente und Perspektiven kennengelernt habe. Ich fände es gut, wenn du etwas in der Richtung zumindest versuchen würdest.

Vielen Dank für deine Ausführliche Kritik, Schwubs. Werde sie mir zu Herzen nehmen und die Geschichte nochmals überarbeiten.

Jetzt zu Perdita:

Dann wäre es weniger "seht her, die blöden Menschen in der Zukunft haben das Atommüllproblem immer noch nicht ordentlich gelöst!" und mehr "So sieht der Alltag meines Protagonisten aus, und so denkt er". Solche Hintergrundinfos organisch in den Text einfließen zu lassen, ist nicht einfach - deshalb hätte ich wahrscheinlich die leichtere Variante gewählt und "in medias res" angefangen, als er vor der Firma steht - aber wenn du an dem Anfang hängst, gibt es sicher auch Möglichkeiten, einen guten Übergang hinzukriegen.

Ok, das würde wirklich besser passen! Aber ihr habt mich ja schon überzeugt: die Szene wird gestrichen ;)

Das ist oft so, dass reale Erlebnisse so absurd und überzogen wirken, dass sie in einer Geschichte "unglaubwürdig" aussehen. Ich hab auch eine Story in der Schublade, die zu 100% auf einer wahren Begebenheit beruht, und werde die wahrscheinlich nie öffentlich machen, weil ich die selbst kaum glauben kann, obwohl sie mir so passiert ist.

Ja, das reale Leben ist manchmal unrealistischer als wir denken! Vielleicht muss ich halt auch diese Szene ändern.
Falls es Dich interessiert: Es gibt ein Buch vom schweizer Kabarettisten Emil Steinberger - Wahre Lügengeschichten. Da erzählt er 30 Geschichten, 6 davon sind erfunden. Kurioserweise würde man meinen, alle 30 Geschichten sind erfunden, so abwegig sind sie. Link

Das sind halt Romanautoren. Da ist einfach mehr "Platz" für so was. Ich mag Andreas Eschbach auch und finde seine Fußnoten zum Teil unheimlich informativ - aber zum Teil lenkt es dann schon ein bisschen vom Lesefluss ab, und ist halt nicht jedermanns Sache.
Für Kurzgeschichten wird meistens empfohlen, alles überflüssige zu streichen. Das ist immer leichter gesagt als getan und meistens fällt es einem bei Texten von anderen viel leichter, diese überflüssigen Elemente zu erkennen, als bei den eigenen. Ich kenn das Phänomen, dass man an einem Teil einer Geschichte hängt, obwohl er bei den Lesern nicht ankommt, nur zu gut. Am Ende ist es deine Entscheidung ...

Da habe ich wirklich extrem Mühe. Bei anderen Texten kann ich sehr gut beurteilen, ob es spannend, flüssig, schlüssig und passend geschrieben ist. Bei meinen Texten schwebe ich immer in der Luft und kann überhaupt nicht einschätzen, was zu viel, was zu wenig, was spannend und was langweilig ist . . . Werde wohl auch die technischen Daten extrem straffen.

Kann ich nachvollziehen. Es hat mich beim Lesen halt ein bisschen an Galaxy Quest erinnert, wo eine ganze Alienkultur auf einer SciFi-Fernsehserie aufgebaut ist, weil sie nicht wussten, dass das fiktiv ist

Haha, ich weiss gerade nicht, ob ich beleidigt sein soll, oder es lustig finden soll :)
Ne, Spass beiseite. Wenn es eher lächerlich wirkt, als plausibel, dann hat es in dem Text nix zu suchen.

Danke Perdita für deine Mühe!

Hi Chris Stone

Und somit passt dein "Querverweis zur Homosexualität" absolut nicht.
Auch dass Pädophilie angeboren ist, ist nur eine Theorie (deinerseits). Es gibt weitere Theorien, betreffend pathologischer erster Sexualerfahrungen oder Konditionierung aufgrund von sexuellen Phantasien ...

Da hast du recht. Ich hatte zu Beginn auch nur die Idee eines Pädophilen, die sadistische Neigungen kamen erst später rein, als zusätzlicher Spannungsbogen, so zu sagen. Aber dann stimmt der Querverweis zur Homosexualität nicht mehr, da hast du recht.
Werde mich deshalb wahrscheinlich auf die Pädophilie begrenzen.
Natürlich gibt es ganz verschiedene Arten dieser Sexuellen Neigung, und gewiss sind nicht alle Menschen, die auf Kinder "stehen" pädophil, mir ist durchaus bewusst, dass es da extrem viele Theorien und Auslöser gibt. Aber es ist auch nicht zu bestreiten, und das ist keinesfalls nur eine Theorie MEINERSEITS, dass es gewisse Menschen gibt, denen die pädophilen Neigungen angeboren sind.

Aber danke für deinen Hinweis. Ich habe mich hier wirklich ein wenig in zwei verschiedene Neigungen verstrickt.

Hi Jimmysalaryman

Neue Forschungsergebnisse haben ergeben, dass Pädosexuelle signifikant mehr Hirnaktivität zeigen, wenn sie Kinderfotos gezeigt bekommen, als Menschen, die normal sexuell orientiert sind. Es gibt also durchaus biologische Hintergründe - ob dies ausreichend als Erklärung ist, kann ich nicht beurteilen. Sigusch hat da vieles zu geschrieben, das wäre ein erster Ansatzpunkt zur Recherche.

Die anderen Täter, die dann zu 80-90% tatsächlich diese Handlungen begehen, sind sog. Ersatzobjekttäter, Menschen, die keine anderen Sexualpartner zur Verfügung haben. Also ganz oft der alkoholisierte Onkel aus der Familie; passt natürlich nicht, ist nicht ganz so politisch korrekt. Lieber ist einem da das Monster.


Auch danke für deine Ergänzung. Auch das zeigt wieder, dass es extrem viele "Unterarten" gibt. Sigusch kenne ich noch garnicht, werde mich gleich mal über ihn schlau machen.

Vielen Dank an alle, die sich die Mühe gemacht haben, diese spezielle Geschichte zu lesen und mir trotz des ekelerregenden Themas sachliche Kritik zu geben.

Ich werde mir eure Worte zu Herzen nehmen und meine Geschichte bald nochmals überarbeiten.

Bis dahin,
liebe Grüsse

mightyM

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo mightyM,

ich war vor ein paar Jahren auf dem Summerjam bei Köln, ein großes Reggaefestival, und da ist Elephant Man aufgetreten, was ein bisschen kontrovers war, weil der Sänger es sich angewohnt hatte, bei seinen Konzerten in Jamaica Schwule zu beschimpfen, da ist er raus auf die Bühne, hat sich die Mike geschnappt und erstmal gesagt: I hate gays! Der macht nicht so gechillte Roots, sondern dieses schnelle Dancehall-Rapzeug, was eher aggressiv ist. Man ist auch ziemlich schwulenfeindlich in Jamaica, da jubeln alle, wenn Elephant Man so was sagt, die weiße Reggaeszene in Europa ist aber anders, das sind alles halbe Hippies und One Love und so weiter, und so meinten welche, der Elephant Man sollte nicht auftreten dürfen bei uns, das wollen wir nicht. Und da ist er in Köln auf die Bühne gegangen, hat sich die Mikro geschnappt und als Allerserstes hat er gesagt: I hate pedophiles! I hate them! I hate pedophiles! Der hat seine Show eins zu eins durchgezogen, nur hat er das Wort schwul durch pädophil ersetzt. Und das Publikum in Europa hat gejubelt und geschrien alle waren glücklich und zufrieden. :)
Also nachdem ich das erlebt hab, find ich den Querverweis schon angebracht, ja. Zumindest aus der Perspektive heraus: Wie geht die Meute damit um? Wie gehen die Massen damit um?

Was ich mich gefragt hab bei der Geschichte ist, ob jemand, der sexuell so veranlagt ist, dann auch wirklich so ein vernüftiger, moralischer, rational denkender Typ mit einem Gewissen ist, so wie du ihn hier darstellst. Ich denke, das ist auch die große Frage, und das Spannende an der Geschcihte. Ich weiß nicht. Du stellst hier den Sexualtrieb als entwas völlig Entkoppeltes da, also völlig entkoppelt von Persönlichkeit und sonstigem Verhalten. Etwas, das einem anheimsucht, das einem befällt. Wie eine Krankheit. Ich stell mir grad vor, ob ich immer noch ich wär, wenn ich necrophil wäre, wenn ich extrem Lust hätte tote Leichen zu ficken oder Menschen zu essen oder was weiß ich. Oder wenn du ein krasser Sadist bist, wenn es dich anturnt, wenn andere Leiden. Das ist doch etwas ... das ist nicht ein Schalter, den man ein und aus schaltet, der nur im Schlafzimmer auftaucht, sondern ... man ist dann irgendwie so .. oder nicht? Das hat dein Typ hier auch, den Sadismus. Der ist dann eher nicht der Michael Jackson Typ. Er ist MJ plus Machtphantasien plus Sadismus. Das erleichtert nicht gerade seine "Argumentation", bzw. deine, aber ich weiß nicht, ob das alles so schlecht ist, für die Geschichte, es geht nicht so hundert pro auf, die Psychologie hier, finde ich, aber genau zu erklären warum, ist auch nicht so einfach ...
Ich kann mir vorstellen, dass viele Pädophile, sagen wir mal vom Typ Michael Jackson, sich einreden, dass sie den Kindern nichts Böses antun. Oder dass sie im Gegenteil sogar sehr nett zu ihnen sind und ihnen mehr Liebe schenken als das sonst irgendwer bisher getan hat. Dass sie das so empfinden, dass es dazugehört, dass man das so empfindet, wenn man so empfindet. Dass man relativiert und sich fragt: Ist das wirklich so ungeheuerlich? Zerstöre ich grad wirklich ein Leben? Das fühlt sich aber nicht so an ...

Und wenn man dann aber trotzdem weiß, dass es furchtbar ist, dass es dich anturnt, Leben zu zerstören, wenn man es nicht schafft, sich das auszureden oder zu relativieren mit irgendwelchen Pseudogedanken, dann muss das einem doch fertig machen, diese innere Spaltung, so kann man schwer leben, das ist das was mit Priestern passiert, komische Religionnsfreaks, sich geiseln und so um den Trieb zu unterdrücken, komische Korsetts tragen, um sich zu bestrafen oder weiß ich ..
Aber diese innere Zerüttheit merk ich dem Typ hier nicht wirklich an, nicht genug, der redet das alles so klar und sachlich runter.

Das mit der Rückblende check ich nicht so .. ich fand die Reaktion der Lehrerin auch nicht so nachvollziehbar, wenn es auch durchaus so was geben kann, ja ... ich fands auch nicht so nachvollziehbar, dass er seine alte Mobberin nicht haben will, dass gerade das ihn abstößt, weil wenn man dann sieht, worauf der steht, wie er mit dem anderen Mädchen umgeht, dann könnte es doch sein, dass gerade das ihn antunrt, seine alte Mobberin. Das wär der "Rächertyp". Der Vergewaltiger. Macht erlangen und so.

Also ja: Wenn er wirklich nur ganz "lieb und zärtlich" mit dem kleinen Mädchen schlafen würde und sich hinterher DisneyFilme mit der gucken will und kuscheln - vielleicht wär das besser - das könnte ich auch eher glauben, psycholgisch gesehen, so wie der sonst wirkt auch. Dann wirkt auch die Gesellschsft, die ihn verurteilt, anders. Das kommt das auch alles anders rüber, was du sagen wolltest, das mit der Gesellschaft, das macht mehr Sinn dann, ehrlich gesagt. Auch der Querverweis zur Homosexualität passt dann. So hast du dich von der Dramatik vielleicht irren lassen da zum Schluß. Ich denk, ich würde das ändern, und was Lolita-mäßiges rein machen, so voll lieb und kindlich und strange alles - so wie man sich das bei Michael Jackson sich halt vorstellt.
Also ich find die Geschichte schon gut. Das so anzugehen ... ich find den Stil gut, das kann man gut lesen. Der Beginn hat mich nicht gestört. Es ist tatsächlich so ein Text, wo an sagen muss: Du ergreifst hier ein bisschen Partei für Padophile. Also du sagst halt: Das sind auch Menschen. Menschen mit einer angeborenen Neigung für die viele (oder gar die meisten) nichts für können und darunter leiden. Es gibt sicher welche, die das nicht hören wollen, in den USA hättest du glaub Probleme mit so einem Text. Es gibt natürlich auch solche, die sagen, das sind vielleicht Menschen, aber wen juckt das? Mir sind Kinder wichtiger, das sind auch Menschen, also ist mir scheißegal, wie die Gesellschaft mit Pädophilen umgeht, ob man denen sämtlichen Rechten abspricht oder nicht, merzen wir die aus, richtig so. So denken glaub die meisten eigentlich. Also wie eine Gesellschaft auf eine bestimmte Gruppe von Menschen Hass ablädt, und wie sich das in der Gesellschaft äußert und wie das aussieht und welche Funktion das erfüllt, neben der eigentlichen Funktion, das ist schon interessant, das sind auch alles Dinge, die in der Geschichte auch vorkommen oder angesprochen werden, also ich hab sie gerne gelesen. Ich würde vielleicht wirklich - wenn schon, denn schon - den Pädophilen viel "lieber" gestalten beim Sexualakt, also das mit dem Schlagen und "sie muss sich wehren" alles weg, wobei dann bekommst du vielleicht wirklich noch Ärger, aber naja ... das ist doch gerade interessant, die Reaktion der Gesellschaft, dass du genau dann Ärger bekommst, beim Schreiben, wenn der Pädophile "nett" zu dem Mädchen ist, weil man dann gegen die Erwartungshaltung geht, das ist dann zu "Propädophil", und aber beim umgekehrten Fall, wenn er sie in tausend Stücke schneiden würde, oder so wie in Andrea H. Geschichte (Schmertterlingskind) sonstwas Grausames mit der macht und das richtig gut gruselig geschrieben, dann wird das sogar zur Geschichte des Jahres im Forum gewählt. Also mir hat die Geschichte gefallen, finde sie gut und sauber geschrieben, hat einen kleinen Spannungsbogen, mutig so was zu machen auch.

MfG,

JuJu

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo mightyM,

ich habe meinen Vorrednern nicht viel hinzuzufügen, erlaube mir aber die hoffentlich motivierende Frage nach einer Überarbeitung. Angesichts der Tatsache, dass viel zu selten jemand den Mut hat, sich mit derart schwierigen Themen zu beschäftigen, wäre es doch schade, den vielversprechenden Ansatz liegenzulassen.

Ich glaube, dass eine weitere Komprimierung der Geschichte guttun würde. Das betrifft den Einstieg, der mich als Leser auf eine falsche Fährte lockt, denn um die Müllentsorgung auf dem Mond geht es ja gar nicht. Ich würde ungefähr bei dem Prediger einsteigen. Oder noch später, wenn... Du die Prediger weglässt. Auch das im Namen der Konzentration auf das wesentliche: Was bedeutet die "Lösung" für den Betroffenen? Mich interessiert nicht, wie Fundamentalisten egal welchen Ursprungs mit der Sache umgehen. Es gibt immer welche, die irgendwas verteufeln, egal ob Sexualität oder offen getragene Haare. Mich interessiert die Hauptfigur. Das Ende würde ich komplett weglassen oder ändern.

Die Rückblende mag als Erklärung für den Hass dienen, den Toni empfindet. Das ist ihre Existenzberechtigung. Trotzdem ist sie etwas lang und noch dazu nicht komplett im Plusquamperfekt.

Auch der Bezug zur Homosexualität ist ungünstig, egal ob Toni auf Gewalt steht oder nicht. Der entscheidende Unterschied im Hinblick auf die moralische Zulässigkeit ist doch, dass Schwule nichts tun, was der andere nicht will, und dass dabei keiner eine Machtposition auf Kosten des anderen ausnutzt. Das definiert die Grenze zu nicht erlaubten Dingen wie Pädophilie und Zoophilie (ich könnte jedesmal kotzen, wenn die religiöse Rechte das mit Homosexualität gleichstellt). Und darum geht es in der Geschichte: Wie sieht diese Grenze aus, wenn es Roboter gibt, die Menschen zum Verwechseln ähnlich sind, und wie kann der archaische Sexualtrieb es schaffen, da noch zwischen beiden zu unterscheiden?

Tonis Vorliebe für Gewalt macht es übrigens dem Leser leicht, sich nicht mit ihm zu identifizieren. Das verhindert einen wirklich tiefen Einstieg in seine Gefühlswelt. Dabei geht es genau um die.

Diese Geschichte braucht auf jeden Fall ein offenes Ende, denn ein Urteil sollte dem Leser überlassen bleiben. Es ist nicht Deine Aufgabe als Autor, ein Urteil zu fällen. Du weist nur auf die Problematik hin, und zwar so akkurat wie möglich. Nach einer (nicht zu ausführlichen) Sexszene könnte Toni den Laden verlassen, tief zerrissen angesichts dessen, was er getan hat. Dann fällt sein Blick auf der Straße auf ein (echtes) Mädchen, das dem Roboter ähnlich sieht. Er sieht es einfach nur an! Wenn Du es geschickt anstellst, macht sich der Leser in dem Moment dieselben Gedanken wie Toni, ohne dass Du sie schilderst.
Und Ende. Vorhang.

Fazit:
Mutiger Ansatz. Bitte unbedingt weiter daran arbeiten!

Uwe
:cool:

 

Hallo zusammen

Und sorry für meine (sehr) späte Antwort. Ich war jetzt rund 1.5 Monate an einem grösseren Projekt dran und wollte mich nicht mit „anderen Arbeiten“ aus dem Denkprozess reissen. Deshalb gibt’s erst jetzt nochmals eine Antwort.

Vielen Dank, JuJu für deine Kritik! Auch die Anekdote mit dem Raggaefestival ist sehr interessant.

Du hast recht, dass die Psychologie in der Geschichte nicht zu 100% passt. Ich habe hier wirklich einige Dinge vermischt, die nicht vermischt gehören (Sadismus und Pädophilie z.B.). Ich werde alles, was mit Sadismus zu tun hat weglassen und mich auf die Pädophilie konzentrieren. Ich glaube, was du beschreibst (mit den Priestern) das ist schon korrekt, aber ich glaube auch, dass die Leute, die betroffen sind, je nach Charakter anders damit umgehen. Es gibt sicher diese Art von Menschen, die denken, dass sie mit ihrer „Liebe“ den Kindern etwas gutes tun – aber genauso gibt es Menschen, die sich ihrer „Schwäche“ durchaus bewusst sind, auch mit den Folgeschäden, die sie anrichten würden, und können das auch sehr gut unterdrücken – bis eben eine Situation kommt, in der man sich dem „Verlangen“ nicht mehr entziehen kann (wenn man sich nicht behandeln lässt – und teilweise ja auch dann noch…)

Ich werde aber schauen, dass er innerlich zerrissener rüberkommt – und nicht alles so nüchtern beschreibt.

Das mit der Lehrerin ist, wie gesagt, eine halb „wahre“ Geschichte. Aber die Realität ist scheinbar wirklich zu „unlogisch“ ^^ Ich werde diese Szene kürzen und die Reaktion der Lehrerin anders darstellen. Danke!

Vielen Dank für deine abschliessenden Worte! Ich bin mir bewusst, dass dies wirkliche ein heikles Thema ist – und obwohl mir das Kindswohl natürlich auch extrem am Herzen liegt, finde ich es traurig, wie aus gewissen Randgruppen (wie abstossend ihre Akte auch sein mögen) Feindbilder generiert werden, auf die man Hass abladen kann, aber so leider eine sachliche Debatte verhindert.

Ich werde das Ende umschreiben (und noch vieles Mehr) – werde nicht mehr auf Fundamentalisten eingehen, sondern mich voll und ganz auf die Auswirkung auf sich selbst konzentrieren.

Vielen Dank für deine ausführliche Kritik!

Hallo Uwe

ich habe meinen Vorrednern nicht viel hinzuzufügen, erlaube mir aber die hoffentlich motivierende Frage nach einer Überarbeitung. Angesichts der Tatsache, dass viel zu selten jemand den Mut hat, sich mit derart schwierigen Themen zu beschäftigen, wäre es doch schade, den vielversprechenden Ansatz liegenzulassen.

Dieser Satz motiviert mich echt gerade, mich nochmals hinzusetzen :) Ich hatte wenig Zeit und noch ein anderes Projekt am laufen gehabt, doch jetzt werde ich mich nochmals an die Überarbeitung setzen. Und werde dabei auch deine Tipps umsetzen: kürzen, unnötige Passagen ganz löschen, Fundamentalisten weglassen und noch mehr auf den Protagonist und seine Gefühle eingehen – Rückblende kürzen….
ABER: was ist an Plusquamperfekt falsch? Die Geschichte ist ja in Präteritum erzählt, und die Vergangenheit des Präteritums ist doch der Plusquamperfekt, oder täusche ich mich da?

Auch der Bezug zur Homosexualität ist ungünstig, egal ob Toni auf Gewalt steht oder nicht. Der entscheidende Unterschied im Hinblick auf die moralische Zulässigkeit ist doch, dass Schwule nichts tun, was der andere nicht will, und dass dabei keiner eine Machtposition auf Kosten des anderen ausnutzt.

Ja, was das angeht hast du natürlich recht. Was ich mit dem Querverweis zu der Homosexualität sagen wollte ist einzig und alleine was es auslöst bei einem Menschen, wenn man sich immer verläugnen muss. Wenn man sich immer verstellen muss um in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. Ich wollte keinesfalls Homosexualität mit Pädophilie gleichsetzen!

Diese Geschichte braucht auf jeden Fall ein offenes Ende, denn ein Urteil sollte dem Leser überlassen bleiben. Es ist nicht Deine Aufgabe als Autor, ein Urteil zu fällen. Du weist nur auf die Problematik hin, und zwar so akkurat wie möglich. Nach einer (nicht zu ausführlichen) Sexszene könnte Toni den Laden verlassen, tief zerrissen angesichts dessen, was er getan hat. Dann fällt sein Blick auf der Straße auf ein (echtes) Mädchen, das dem Roboter ähnlich sieht. Er sieht es einfach nur an! Wenn Du es geschickt anstellst, macht sich der Leser in dem Moment dieselben Gedanken wie Toni, ohne dass Du sie schilderst.
Und Ende. Vorhang.

So in etwa habe ich mir das auch schon gedacht! Das – oder so ähnlich - wird wahrscheinlich auch mein neues Ende der Geschichte werden. Muss mir immer wieder selbst vor Augen halten, dass die Aufgabe des Autor’s nur in der „Berichterstattung“ und nicht in einem „Urteil fällen“ besteht.

Auch dir, Uwe, vielen Dank für deine kritischen und vor allem motivierenden Worte!

Fazit:
Mutiger Ansatz. Bitte unbedingt weiter daran arbeiten!

Vielen Dank! :)

 

Was ich mit dem Plusquamperfekt meine, ist, dass nicht jeder Satz der Rückblende in dieser Zeitform steht. Plusquamperfekt klingt immer etwas umständlich, daher habe ich nichts dagegen. Aber es wirkt immer etwas ... durcheinander. Ich persönlich habe mir Rückblenden im Plusquamperfekt abgewöhnt. Höchstens einzelne Sätze. Meist setze ich Rückblenden vom Text ab (kursiv) und schreibe sie im Präteritum.

 

Ach so. Danke! Du bist der Erste, der mich da drauf hinweist. Habe bis jetzt überall gelesen, dass man dann PQP machen muss (sollte). Aber mir gehts da genau wie dir: PQP klingt immer so umstaendlich und hochgestochen - wechsle hier noch so gerne auf Präteritum :) Danke!

 

PQP klingt immer so umstaendlich und hochgestochen - wechsle hier noch so gerne auf Präteritum

Ja man hat dann schnell den ganzen Text voller "hatte"s. Ein guter Kompromiss, den ich in vielen Romanen beobachtet habe, ist, den Beginn der Rückblende ins PQP zu setzen, um dem Leser zu signalisieren, jetzt beginnt die Vor-Vergangenheit - aber wie Uwe sagt, das bei ein oder zwei Sätzen belassen. Dann ins Präteritum wechseln.

 

Und wieder eine neue Technik gelernt. Versuche es beim nächsten Mal bzw. beim Überarbeiten umzusetzen.

Danke.

Wobei ich sagen muss, dass es mir bei Büchern noch nie sonderlich aufgefallen ist, dass da oft ins Präteritum gewechselt wird, wenn von der Vor-Vergangenheit gesprochen wird, aber muss mich mal darauf achten… Das ist sowieso oft der Fall: kaum wird man darauf angesprochen, findet man überall genau solche Beispiele. ;)

 

Hallo mightyM,

aber genauso gibt es Menschen, die sich ihrer „Schwäche“ durchaus bewusst sind, auch mit den Folgeschäden, die sie anrichten würden, und können das auch sehr gut unterdrücken – bis eben eine Situation kommt, in der man sich dem „Verlangen“ nicht mehr entziehen kann (wenn man sich nicht behandeln lässt – und teilweise ja auch dann noch…)

Ich hätte deinen Prot. eher in die Kategorie eingeordnet, die das seit Jahren unterdrückt, und noch Jahre/für immer unterdrücken wird.
Auch würde ich ihn nicht zu emotional werden lassen, der Ansatz, ihn alles rational betrachten zu lassen, passt imho sehr gut.
Da ist jemand, der seine "Neigung" (ein paar Anführungszeichen als Annerkennung des schwierigen Themas, aber ich hoffe man verzeiht mir, wenn ich jetzt keine politische Rede schreibe) nur auslebt, weil es ohne Folgen möglich ist. Jemand, der vor extremen moralischen Problemen steht, Abscheu sich selbst gegenüber empfindet und eigentlich genau das symbolisiert, was ich für das Hauptthema halte - Ist jemand, der sich von Kindern angezogen fühlt, ein schlechter Mensch, nur weil er etwas möchte, was er nicht haben kann?
Sind die Gedanken frei, oder doch nicht so richtig? Sind perverse Phantasien etwas schlechtes, oder neutral zu werten?

Wenn man das Gefühl hat, der Prot. könnte jederzeit ausrasten, geht das garnicht. Das oben vorgeschlagene Ende, dass er auf der Straße ein Mädchen sieht, dass dem anderen ähnlich sieht, finde ich genial.


Ich würde jemanden, der ein Kind anfasst, sofort dem Erschießungskommando übergeben (oh Gott, noch son politisches Fettnäpfchen, ich hoffe man versteht, was ich meine), aber ich kann mir auch vorstellen, dass es irgendwo dort draußen einen Menschen gibt, der gerne mit Kindern Sex hätte, aber sich gleichzeitig auch selbst sofort erschießen würde, wenn er das tatsächlich hätte. Der schon bei dem Gedanken daran, dass ihm das Lust bereitet, einen Brechreiz bekommt und am Ende dann doch zu dieser Roboterfirma geht, weil da die moralischen Bedenken plötzlich viel kleiner werden.

Einen sehr nachdenklichen Gruß,
Niklas

 

Vielen Dank, Niklas, für dein Kommentar!

Interessant, deine Sicht. Das Ende muss unbedingt geändert werden - ebenso wie seinen "Wutausbruch" - da hast du recht!

Die überarbeitete Version wird in 2-3 Wochen online gestellt.

Liebe Grüsse

 

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