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Taub und doch Lärm!

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07.11.2003
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Taub und doch Lärm!

Ich sehe die Wunder der Natur, ich kann sie riechen, spüren, doch hören kann ich die Natur nicht. Etwas, was ich nicht einmal gross bedaure. Dass ich taub bin, bezeichne ich nicht als eine Strafe Gottes. Niemandem hab‘ ich je etwas angetan. Zwar, wie sich Lärm anhört oder anfühlt, das habe ich noch gut in Erinnerung. Zu gut. Lieber würde ich es vergessen. Für mich waren die Momente, in denen ich Lärm hörte oder Fühlte, schlimm. Sehr schlimm. Lange Zeit wurde ich von Alpträumen geplagt. Irgendwie bin ich eigentlich froh, dass ich nichts mehr höre, weil ich zwölf Jahre lang nichts anderes mehr hörte, als Geschrei von in Todesangst schwebenden Menschen und Detonationen, einfach nur Ohrenbetäubendes.
Es gibt vielleicht Menschen, die sagen würden, dass ich einen „Knall“ hätte. Doch die verstehen alle nicht, warum ich auf eine Weise froh bin. Niemand kann das verstehen ausser jemand, der sich in der gleichen Situation wie ich befindet und der auch das Gleiche durchgemacht hat. .......................

Doch nun will ich ihnen meine Erlebnisse erzählen, wie alles begann. ....................

Es geschah vor 59 Jahren. Damals war ich gerade mal 12 Jahre alt. Meine Familie und ich wohnten in einem einfachen Haus, in einem Viertel mitten in der Stadt. Und das in einer grausamen Zeit. Damals konnte ich noch alles klar und deutlich hören. Nur Lärm herrschte.
Nichts als Lärm und Übel auf dieser Welt, oder zumindest einmal in meinem Vaterland.
Wir befanden uns nämlich im Krieg und seit einem Monat ziemlich im Zentrum der Gewalt. Er dauerte nun schon über 12 Jahre. Meine Vater hatte ich seit zwei Monaten nicht mehr gesehen. Leider hatte er einrücken müssen, weil die Bedrohung immer grösser wurde. Dieser Krieg forderte bis jetzt schon über...
Ach ich weiss es nicht... Was kann ich machen? Nichts ausser versuchen mich heil durch diesen Krieg zu bringen. .....................................

Entschuldigen sie bitte die Unterbrechung. Es war einfach zu schrecklich. Ständig diese Angst um einen herum. In der Nacht konnte man kaum schlafen. Meine Mutter kümmerte sich, ohne acht auf ihr Leben zu geben, um mich. Ich sah dies nicht als selbstverständlich an. ........................ Wenn es ihnen recht ist, würde ich ihnen sehr gerne einige Seiten aus meinem Kriegstagebuch zu lesen geben. ....................................
Ich kann es ihnen nicht vorlesen. ......................... Damit will ich jetzt nicht angeben, aber ich rechne mir das gross an, dass ich trotz Krieg und in Lebensnot immer wieder Zeit fand, um einige Zeilen zu schreiben. ................................

... Morgendämmerung. Montag. Wieder eine Woche überstanden. Schon die 640. Woche im Krieg. Der Tod kommt immer näher. Man kann ihn riechen. Wo ist meine Mutter? Wir müssen endlich fliehen. Doch sie kann sich trotz der Gefahr nicht von unserem Geburtshaus losreissen. Überall Explosionen, Bombenhagel, Schreie. „Shit“! Mutter, schnell, wir müssen gehen, rennen, einfach nur fliehen. Blitz am Himmel. Doch nicht natürliche Blitze, sondern von Menschen durch Explosionen hervorgerufen.. Wieder Schreie. Weinende Menschen auf der Strasse. Kinder, die neben den leblosen Körper ihrer Eltern, Geschwister liegen. Sie checken es nicht, was abgeht! Dort hinter einem Haus sehe ich wie ein Kind den zerfetzten Körper, vermutlich seines Vaters, vom Boden aufnimmt.
... Wieder eine Bombe. Zu nahe. Ich muss weg. Oh nein, nun hat es meine Nachbarn getroffen. Sie waren doch immer so gut zu mir. Oh Gott! Der Kopf meines Nachbarn hat es mir direkt vor die Füsse geschleudert... Mutter komm, renn, lauf.
Dann ein ohrenbetäubender Knall. Stille..............................................

Mein Kopf. Warum ist alles so still? Ich höre nichts! Gerade war doch noch eine laute Explosion zu hören. Was mache ich da auf dem Boden? Wo ist meine Mutter? Nein, unser Haus wurde getroffen. "Mutter", Was ist das? Ein lebloser Körper. Die Beine sind nur noch durch die Sehnen mit dem übrigen Körper verbunden. Nein!........................ Mei...ne Mu...tter!... Zuckt da nicht noch die linke Hand?................

Warum machen sie eine Pause? Ich hoffe sie verkraften dies, was sie hier lesen. Eigentlich müssten sie das, sie sind ja Psychiater!..................

Es sind nur zwei Tage her, seit dem Tod meiner Mutter. Ich bin taub. Muss mich ständig übergeben und zudem auch noch neu orientieren, die Trauer hinter mir lassen. Überleben, das ist im Moment das einzige, was ich will, auch wenn ich alles verloren habe. Nein, das stimmt nicht! Ich habe ja immer noch mein Leben und das ist mir verdammt nochmal äusserst wichtig! In keiner verschissenen Todesliste will ich aufgeführt sein als ein Opfer dieses Horror-Krieges.
Ich befinde mich auf der Flucht. Auf der Flucht aus diesem Ort des Bösen, der Hölle.
Alpträume plagen mich. Meine Ohren tun mir weh. Es war sehr schwierig lebend aus dem Bombenzentrum herauszukommen, vorallem wenn man keine Geräusche hört. Die Gefahr zu streben ist so viel grösser. Man muss sich voll auf seine Augen und auf die innere Stimme verlassen können.
Meine Mutter tot und mein Vater sehr wahrscheinlich auch. Doch die Hoffnung, dass ich sie jemals wiedersehe, bleibt.
Gehörlos irre ich durch diese Welt. Wo bin ich eigentlich?....................
Feuerbälle am Horizont. Meine Stadt. Die wird morgen zerstört sein. Mein leben auch?...................
Ich sitze auf einem kleinen Felsvorsprung. Sehe in weiter Entfernung meinen Geburtsort...Für mich geräuschloser Bombenhagel, was da vom Boden und der Luft auf diesen, sonst eigentlich eher ruhigen Ort, so weit ich mich noch erinnern kann, geworfen wird.
.........................

An welcher Stelle sind sie nun Mit Lesen?............
Ah, ja genau. Lesen sie weiter!..................

Zurzeit dauert meine Flucht schon zwei Wochen. Schlage mich irgendwie durch. Alles habe ich schon gesehen. Gibt es etwas schlimmeres? Glaube nicht. Ausser die Hölle nach dem Tod, aber dorthin werde ich nicht gelangen, so hoffe ich. Keinem Menschen habe ich je etwas angetan oder auch nur schlcht behandelt.
Mein Magen knurrt. Kein Essen mehr. Wasser wird auch knapp.
Noch immer im Kriegsgebiet. Gebiet, in dem Satan wütet. Doch bin ich nicht alleine. Mein Schöpfer, Gott im Himmel leitet mich. Dank ihm konnte ich mich schon vor vielen Truppen verstecken..........................
Sehe nur Körperteile, überall verstreut auf dem Boden. Sie verfolgen mich und bis zur Grenze noch, ich bin mir ganz sicher. Dann dieser scheussliche geruch in der Luft. Man kann kaum atmen.
..........................
Gestern habe ich zum ersten Mal einen Menschen getötet. Es war reine Notwehr. Das muss mir mein Gott verzeihen. Ich hoffe es. Verlassen hat er mich nämlich nicht. Sonst wäre ich schon längst tot. Er ist es, der mein Führer aus dieser Notlage ist, nur er allein. Mein glauben an ihn... Dafür bin ich ihm jeden Tag dankbar.
Nun, ich glaube das Ende der Gewalt ist nahe. Bald in Sicherheit? Wenn ich endlich dieses Gebiet des Zorns, des Terrors, des Übels, des Todes verlassen kann. Dann werde ich vielleicht meinen ersehnten Frieden , meine Ruhe finden. Los zu sein von diesem Lärm, den ich nicht durch mein Gehörorgan wahrnehmen kann, aber trotzdem verspüre. Die Dunkelheit dieses Ortes drückt für mich eine Art Lärm aus.
Aber auch der Hass bildet in meiner Lage den Lärm, nicht das Einschlagen der Geschosse.
.........................
Mein Ziel habe ich erreicht. Ich lebe noch. Suche nun Asyl in diesem neuen wunderbaren, doch fremden Land. Hier werde ich meine Stille finden, losgelöst vom Lärm, das weiss ich. Ein Neuanfang. Für mich, für mein Leben...

Sie sind der erste Mensch, dem ich diese Berichte von meiner tauben Flucht zu lesen gegeben habe. Können sie etwas damit anfangen?....................
Bringen sie es zustande, daraus ein Buch zu verfassen, welches die ganze Welt, alle Menschen lesen können?..................

Dieses Gespräch mit ihnen hat mir echt gut getan. Ich kann mich jetzt ganz beruhigt auf meinen Tod und das Leben danach vorbereiten. Ich glaube an ein weiteres Lebn, mit Gott und mit allen Menschen, die ich liebte. Dann endlich werde ich meine Mutter und meinen Vater wiedersehen. Mein Leben ist zu Ende, meine Aufgabe, die mir Gott mit auf diese Welt gegeben hat, auch.
....................
Ich danke ihnen von ganzem Herzen. Leben sie Wohl. Auf Wiedersehen...............

 

Hallo Traknox

Erstmal willkommen auf Kg.de.

Die Idee zu deiner Geschichte finde ich nicht schlecht. Ein Mensch, der im Krieg sein Gehör verloren hat, erzählt seine Erinnerungen.

die Umsetztung aber weisst meiner Meinung nach einige Schwächen auf. Wenn zum Beispiiel die Geschichte vor 59 Jahren spielt, dann bezweifle ich, dass man damals ausdrücke wie "sie checken es nicht, was abgeht" verwendet hat.

dann die Sache mit dem Kriegstagebuch:

.. Morgendämmerung. Montag. Wieder eine Woche überstanden. Schon die 640. Woche im Krieg. Der Tod kommt immer näher. Man kann ihn riechen. Wo ist meine Mutter? Wir müssen endlich fliehen. Doch sie kann sich trotz der Gefahr nicht von unserem Geburtshaus losreissen. Überall Explosionen, Bombenhagel, Schreie. „Shit“! Mutter, schnell, wir müssen gehen, rennen, einfach nur fliehen. Blitz am Himmel. Doch nicht natürliche Blitze, sondern von Menschen durch Explosionen hervorgerufen.. Wieder Schreie. Weinende Menschen auf der Strasse. Kinder, die neben den leblosen Körper ihrer Eltern, Geschwister liegen. Sie checken es nicht, was abgeht! Dort hinter einem Haus sehe ich wie ein Kind den zerfetzten Körper, vermutlich seines Vaters, vom Boden aufnimmt. ... Wieder eine Bombe. Zu nahe. Ich muss weg. Oh nein, nun hat es meine Nachbarn getroffen. Sie waren doch immer so gut zu mir. Oh Gott! Der Kopf meines Nachbarn hat es mir direkt vor die Füsse geschleudert... Mutter komm, renn, lauf. Dann ein ohrenbetäubender Knall. Stille..............................................

Setz dich doch einmal hin und versuche Eindrücke auf ein Blatt Papier niederzuschreiben. Ich glaube nicht, dass du Sachen aufschreiben würdest, die du in diesem Augenblick jemanden sagen möchtest, wie >„Shit“! Mutter, schnell, wir müssen gehen<. Wenn in der Nähe eine Bombe einschlägt, oder der Kopf deines Nachbarn dir vor die Füße rollt, dann würdest du wohl normalerweise aufhören zu schreiben und nicht alles haarklein dokumentieren, als sprächst du in ein Diktiergerät. Ausserdem genügen normalerweise drei punkte,am Ende eines offenen Satzes. Nicht diese endlosen Reihen die du so oft verwendest.

also wie gesagt, die Idee fand ich nicht schlecht, aber du solltest die Geschichte vielleicht noch einmal überarbeiten.

 

Hallo porcupine

Ich weiss bin noch Anfänger! Dachte schon, dass sie nicht wirklich ein Hit ist.
Eigentlich war die Geschichte einaml ein Aufsatz in der Schule. Thema war Stille/Lärm. Hier wollte ich die Geschichte umgestallten, unter einem anderen Titel veröffentlichen und auch einiges ändern. Es ist mir nicht wirklich gut gelungen, das gebe ich zu.
Dann da mit dem Kriegstagebuch, gebe ich zu, das würde vermutlich niemand machen, aber ich wollte in diesem Bericht vorallem den Bewusstheitsstrom spielen lassen, den haben wir einmal in der Schule gelernt.

Ich weiss noch nicht ob ich die Geschichte noch überarbeiten werde. Habe schon wieder neue Ideen. Mal schauen.
Danke für deine Kritik.

Bis dennsen

 

Hi, Traknox.

Auch ich finde die Idee von einem Gehörlosen des Krieges wegen, reizvoll.

Du sagtest, das Thema wäre Stille/Lärm? In diesem Falle frage ich mich, ob du nicht ein wenig zu weit abgeschweift bist. Mal abgesehen davon, dass er erzählt, dass er taub ist, und einigen bildlichen Ausdrücken von Lärm/Stille ist in der Geschichte wohl kaum etwas von dem vermeintlichen Leiden vermerkt.

Auch finde ich, dass die Szene, in der der Kopf seines Nachbars dem Protagonisten vor die Füsse rollt, ziemlich übertrieben effektheischend, wenn man mich fragt.
Allerdings, so krank das klingt, find ich den Ausdruck "Die Beine werden nur noch von den Sehnen gehalten" recht gut und originell
Viel Spass in Zukunft auf gutes Schreiben.

Halbarad

 

Hea Halbarad!

Vielen Danknoch für deine Kritik.

Ich weiss, dass ich mit dieser Version vom ursprünglichen Thema abgekommen bin. Eigentlich wollte ich dies auch, habe es leider nicht so wirklich gut umgestezt.

Bis dennsen

Traknox

 

Hi Traknox,
ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. Die Grundidee ist wirklich gut, aber leider fehlt an dieser Stelle auch der gute Ansatz einer Geschichte. Du hättest vielleicht eine gewisse Situation aus der Vergangenheit des Prots herausgreifen sollen, um so den extremen Gegensatz von Lärm und Stille herausarbeiten zu können. So ist dir dies leider nicht gelungen. Wobei der negativste Aspekt deiner Erzählung ganz klar auf dem Tagebuch liegt. Nimm es kommplett heraus, oder überarbeite es, denn in seiner aktuellen Form, macht es deine Geschichte kaputt!

Grüße...
morti

 

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