S'Wiehnachtsbäumli (Schweizerdeutsch)
„Ui, Ui, Ui“ tönts dur de dichti Tannewald und wider, „ui, ui, uuuiiiiiiii“ – äbigoscht, da chönnts eim ja grad unheimlich wärde… was isch dänn das für es Jämmerle, dänkt d’Sunne und streckt ihre Strahl tüüf in Wald ine zum usefinde, woher das Mögge chunt.
D’Sunne mues lang sueche, hä ja, es hät dänk vil Bäum und de Wald isch gross und finschter. Immer tüüfer laht d’Sunne ihre Strahl abe, suecht und suecht, bis si fascht am Bode nah schlicht. Äbigoscht, da – da isch es – es chliises, winzigs Tannebäumli briegged zum Erbarme. „Ui, ui, ui“… es lueged nöd emal uf, wo de Sunnestrahl ihm über de Chopf striichlet.
„Hmm“, und e chli lüüter „hmm“. Ganz verschrocke lueged s’Tannebäumli jetzt uf, gseht d’Sunne und schüttled truurig de Chopf. „Ja, du chlises Tröpfli, säg dänn, was isch mit dir los?“, fräged d’Sunne – „äbigoscht – s’isch doch so en schöne Tag“. Da schluckt s’Tannebäumli no chli und git so liislig zur Antwort, dass sich z’Sunne grad nochli mues strecke, zum öppis verstah, „das isch s’erschtimal, dass Du mir en Strahl schicksch – süsch hani nie eine – und wie söll i da wachse…?. Ui, ui…“. S’Bäumli chan sich chum erhole, eis ums anderimal rüefts truurig „ui, ui…“ es isch zum Erbarme.
„Du wirsch scho gross – es gaht halt nume echli länger“, tröschtet da d’Sunne – „mit mim Strahl chumi halt fascht nöd dur de dichti Wald“. „Ebä“, schnuufed da s’Tannebäumli – „eso gahts no derewäg lang, bis ich därf es Wiehnachtsbäumli werde und ich träume scho so lang dervo. D’Vögel hani ghört verzelle, wies i de Stube ine uusgsechi, d’Eichhörnli händ vo Chugle und Cherzli verzellt und jedes Mal am 24.gischte chömed vili Vätere mit ihrne Chind in Wald und sueched es Bäumli us und alli laufed a mir verbi. Ui, ui…“.
Echli ratlos lueged da d’Sunne dri, so öppis häts no nie z’ghöre übercho. Aber plötzlich hät si e Idee – „bigoscht, dass ich nöd früehner druf cho bin…. Mir macheds eso – jede Monet eimal, tueni äxtra für Dich es paar Strahle für es paar Minute zu Dir abeschicke – so gahts für Dich nöd no zäh, sondern nume no föif Jahr, bisd e ahsehndlichi Grössi häsch – was meinsch, würd Dir das hälfe?“
Da cha s’Tannebäumli aber wider lache. Vor Freud dräht es sich grad emal um sich sälber ume und juchzed, „Du liebi Sunne – danke Dir tuusig Mal!“
Nach föif Jahr isches würkli sowit. E liebi Familie hät s’Tannebäumli tüf une abgsaged, uf d’Schultere glade, hei i di warmi Stube treit und mit allerlei Schönem gschmückt.
So isch de Traum vom Tannebäumli, wo so gern es Wiehnachtsbäumli gsi wär wahr worde. Voller Stolz häts sich bemüeht, d’Äschtli grad usezstrecke, damit d’Chugle und Cherzli händ chöne grad hange. Und mänge Bsuecher hät das schöne Wiehnachtsbäumli bestuuned und freud gha anem.
Und wänn Du emal dur de tüüfi Wald durelaufsch und es chunnt grad en Sunnestrahl, dänn weisch, dass irgend nöimed es Tannebäumli zum Wiehnachtsbäumli anewachst.