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Sue

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07.02.2001
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Sue

Sue stirbt.
Ich sehe es in ihren Augen. Sie sind noch immer so tiefblau, so voller Leben und doch, langsam werden sie trüb.
Vielleicht ist der Unterschied nur für mich erkennbar, der sich so viele Stunden in ihnen verlieren konnte. Der jede Einzelheit, jede unterschiedliche Färbung genau studierte.
Sue.
Tränen rinnen über meine blassen Wangen.
Das Sternenlicht fällt auf ihr Gesicht und sie lächelt zu mir hinauf, fährt mit ihren zitternden Händen mein Gesicht entlang.
„Mein Liebster“, die Worte sind kaum mehr ein Flüstern, doch sie weiß, ich werde jedes ihrer letzten Worte hören, in mich aufnehmen und nie wieder vergessen.
„Weine nicht. Weine nicht um mich.“, ihr Lächeln kann mir keinen Trost spenden.
Ich spüre schon die kommende Einsamkeit, die leeren Stunden ohne sie. Es wird lange dauern, den Schmerz auch nur irgendwie ertragen zu können.
Wie still wird die Welt sein, ohne ihr Lachen.
Der Zauber in meinem Leben, wird mit ihr sterben.
Alle Farben dieser Erde, mit ihrem Tod verblassen.
Ich lege meinen Kopf auf ihre Brust, vergrabe mein Gesicht. Für einen Moment bin ich umhüllt von ihrem Duft, von dem wunderbaren Veilchenduft meiner Sue.
Wieder kommt mir der Gedanke, dass ich ihr das Leben hätte schenken können. Sie hätte niemals sterben müssen ... wenn ich es gewollt hätte.
Und doch weiß ich, dass diese Gedanken falsch sind.
Sue wäre zu schwach gewesen eine Ewigkeit zu überstehen und sie hat es niemals gewollt, niemals von mir verlangt.
Nur meine Nähe hat sie sich gewünscht.
„Ich bleibe bei dir, Liebes.“, ich drücke sie an mich und sie streicht sanft über mein schwarzes Haar.
Ihr Herz schlägt so langsam.
Am liebsten würde ich es mit meinen Händen fassen und den bald fehlenden Schlag ersetzten, damit Sue lebt.
Ich lege mein Ohr auf ihre Brust und höre ihren rasselnden Atem, der nur in wenigen Momenten von ihrem Herzklopfen unterbrochen wird.
Ganz langsam weicht das Leben aus ihr.
„Ich danke dir.“, flüstert sie leise.
Und sie braucht nichts weiter zu sagen, denn ich spüre ihre Gedanken in mir. Ich weiß, um das Lächeln auf ihren schmalen Lippen, ohne sie anblicken zu müssen.
Bilder aus unserem Leben schleichen sich in meinen Kopf und ich bemerke, dass es doch noch etwas gibt, was ich für sie tun kann.
„Erinnerst du dich noch an dieses Lied? Damals im Café, du warst mit deiner Schwester dort. Dein blaues Kleid hat so wundervoll zu deinen Augen gepasst. Du hast so sehr gelacht.
Weißt du noch, dass sie es gerade in dem Moment spielten, als ich zur Tür herein kam?
Du hast mich angesehen und deine Gedanken standen so deutlich in deinem Gesicht“.
Ich spreche leise, vielleicht habe ich Angst, dass meine Stimme sonst zittert.
„Du warst vom ersten Augenblick in mich verliebt und ich in dich, meine kleine Sue.
Erinnerst du dich noch an dieses Lied?“, ohne eine Antwort flüstere ich die Worte in ihr Ohr und lasse vor ihrem innerem Auge die Bilder unseres ersten Treffens neu erstehen.

Meine Arme sind fest um sie gelegt, auch als ihr Körper kalt und ihre Glieder steif geworden sind. Der Abschied schmerzt mich so, dass ich mich nicht bewegen kann.
Vielen Stunden bleibe ich bei ihr, weine, wiege sie in meinen Armen und flüstere leise Worte in ihr Ohr.
Erst als die ersten Sonnenstrahlen, durch die weiten Fenster ihres Hauses fallen, erst dann kann ich ihre Seele gehen lassen.
Und während sie in die erwachende Welt hinein fliegt, mit den Blättern im Wind tanzt, mit den Vögeln in den Bäumen singt und schließlich eins wird mit dem Sonnenlicht, steige ich hinab in die Tiefen, in die kalte Dunkelheit verlassener Kellergewölbe.

 

Hallo st.a.r!
Deine Geschichte hat mir gut gefallen.
Diesen Schmerz desjenigen, der seine Liebste verliert, hast du sehr schön wiedergegeben (ich finde es keine Spur kitschig!)
Das einzige, was begründet, dass du die Geschichte zu Fantasy/Märchen gepostet hast sind wohl die letzten 2 Sätze :)

Habe ich gerne gelesen

LG Ulrike

 

Hallo Ulrike,

vielen Dank fürs Lesen und schön, dass du sie gut findest. :)

Naja gut, vielleicht kams nicht wirklich rüber, es sollte sich hier um einen Vampir handeln, der Abschied von einem Menschen nimmt, den er lange überleben wird und doch liebt und nicht verlieren will.

Vielen Dank noch einmal
Steffi

 

Ah, endlich hast du dich mal wieder hingesetzt, Steffi :)

Hmm, ich muss sagen, diese Geschichte hätte auch ganz gut in Romantik/Erotik gepasst. Ich habe die Hinweise auf die Ewigkeit so gedeutet, dass der Mann ein Vampir ist?

Ansonsten sind mir einige Fehlerchen aufgefallen:

Mein Liebster“, sie Worte sind kaum mehr ein Flüstern, doch sie weiß ich werde jedes ihrer letzten Worte hören, in mich aufnehmen und nie wieder vergessen.
„Weine nicht. Weine nicht um mich.“, ihr Lächeln kann mir keinen Trost spenden.

und zwar hier. Ich glaube, nach der wörtlichen Rede steht nach der neuen Rechtschreibung kein Komma mehr, und nach einem Punkt am Ende der wörtlichen Rede würde ich einen neuen Satz anfangen, zumal der in diesem Kontext ja auch schön Sinn ergeben würde.
Und "sie Worte" ist ein Tippfehler...

Ansonsten habe ich nichts zu kritteln! Auch die star-Fehler hab ich dieses Mal nicht gefunden.
Ein paar Tipps/Anmerkungen hätte ich da noch. Wenn der Mann ein Vampir ist, sollte sich ihre erste Begegnung in einer vampir-typischeren Umgebung zugetragen haben. Ein Cafe...? Zum Thema Cafe fällt mir immer ein sonnendurchfluteter Raum in Pastelltönen ein, bei dem leise und unaufdringliche Hintergrundmusik gespielt wird und der gegen 8 oder 9 Uhr zumacht. Vielleicht änderst du das Café in ein Restaurant...?
Den Grund, warum die Geschichte hier in Fantasy steht und nicht in Romantik/Erotik könntest du ebenfalls ein wenig stärker hervorheben. Wenn ich ihn richtig erkannt habe.

Sonst hab ich nichts zu kritteln und freue mich, dass ich wieder eine kurzweilige und interessante Geschichte von dir lesen durfte.

LG Vita

 

Aaaaaah Vita hat mich verstanden, vielen Dank Vita. Auch fürs lesen. :)

Ich glaube du hast Recht, ich müsste den Ort noch ändern und versuchen mehr rauszubringen, dass er ein Vamp ist.

Aber du kennst mich ja ich überarbeite am liebsten hier im Forum mit dir und anderen lesern zusammen. :)

Ich setz mich nochmal ran.

LG
Steffi

 

Hallo st.a.r,
ansich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, bis auf die Kleinigkeit, dass mir nicht klar war, warum "ich" ihr das Leben hätte schenken können. Das hab ich erst nach deiner späteren Erklärung begriffen. Und ich muss ehrlich sagen, so wirklich kann man nicht erschließen, dass "ich" ein Vampir ist. Deshalb habe ich mich auch gewundert, dass die Geschichte unter Fantasy steht. Okay, soviel dazu.

Ich finde, du hast die Gefühle des Prots sehr schön geschildert. Mir hat besonders das Ende gefallen.

VLG Lathyria

 

Hallo Star (ich schreib jetzt einfach st.a.r ohne Punkte, passt schon, oder?)!

Mir hat die Geschichte auch relativ gut gefallen. Das mit dem Vampir habe ich ganz kurz vermutet, aber da es für mich nie genügend bestätigt wurde, habe ich es wieder vergessen.
Die Gefühle hast du wirklich sauber hingebracht.
Hinweise für den Fall-Vampir könntest du mühelos noch am Schluss einbauen:

Erst als die ersten Sonnenstrahlen, durch die weiten Fenster ihres Hauses fallen, erst dann kann ich ihre Seele gehen lassen und sie fliegt in die erwachende Welt,...
An den Sonnestrahlen musst du vielleicht noch mehr anhaken. Vielleicht in der Art:
Als aber die ersten Sonnenstrahlen (kein Komma) durch die weiten Fenster ihres Hauses brechen, muss ich mich beeilen. Während ich in die Tiefe steige, fliegt sie in die erwachende Welt...

fährt mit ihren zitternden Händen mein Gesicht entlang.
'meinem Gesicht entlang' sollte besser tönen...
„Mein Liebster“, sie Worte sind kaum mehr ein Flüstern, doch sie weiß ich werde jedes ihrer letzten Worte hören, in mich aufnehmen und nie wieder vergessen.
Tipptiptipp... sie zu die... sie weiss Komma ich werde...
Ihr Herz schlägt so langsam.
Am liebsten würde ich meine Hände um es legen und an seiner statt schlagen, schlagen, damit Sue lebt.
hääh, komisch formuliert... Ihr Herz schlägt so langsam. Am liebsten würde ich es mit meinen Händen fassen und den bald fehlenden Schlag ersetzten, damit Sue lebt.
oder so...

Jo, das wärs mal.

mfg (und nen schönen Rutsch ins neue Jahr...),

Van

 

Hallo Lathyria,

vielen Dank fürs Lesen und schön, dass dir das Ende gefallen hat und die Gefühle für dich nachvollziehbar waren. :)

Danke dir.

Hallo Van,

deine Vorschläge gefallen mir sehr gut!
Ich denke ich werde das so ändern, wie du es vorgeschlagen hast, es passt ganz wunderbar.

Vielen Dank auch dir fürs Lesen und kommentieren.

Wünsche dir auch einen guten Rutsch,

LG
Steffi, das Sternchen ;)

 

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