Was ist neu

Studiengang: kreatives Schreiben

Ja, sicher, seh ich auch so. Aber wenn Du Geld vom Staat in Anspruch nimmst, wieso dann eine "brotlose Kunst" studieren, von der man von Anfang an weiß, dass sie zu nichts dient, als der eigenen (und nur der!) Bereicherung? Solche Sachen kann man doch auch studieren, wenn man selbst zu deren Finanzierung in der Lage ist. Oder sehe ich das falsch?

 

@Mirko

Wenn ich dich richtig verstehe ist dein Problem, dass Bildung nur zum Selbstzweck angehäuft wird (und damit der Gesellschaft Ressourcen stiehlt, wenn sie nicht vom Betreffenden selbst finanziert wird).

Das liegt daran, dass du den Nutzen (für die Gesellschaft) gerade rein monetär betrachtest. Bleibt die Frage, ob ein Land nicht auch solche Bildung braucht, deren Marktwert gering (oder gleich Null) ist. So müsste man bspw. die Hypothese prüfen, ob daraus nicht Seiteneffekte enstehen, die indirekt das Humankapital erhöhen. Wenn es so wäre, dann könntest du natürlich auch auf die ökonomische Wohlfahrt rückrechnen.

Offenbar gibt es aber auch einen gesellschaftlichen Konsens darüber, dass etwa die Kunst gefördert werden muss (die unsubventioniert auf freien Märkten vielleicht keine Chance hätte) ohne, dass man einen Rückfluss von Kapital erwarten darf. Ich glaube, wenn man den Anspruch hat Deutschland eines Tages wieder als Land der "Dichter und Denker" zu sehen - also als eine Nation, die nicht nur wirtschaftlich sondern auch kulturell Gewicht besitzt - so muss man bereit sein, dafür zu bezahlen.

Wie man das jedoch für sich selbst bewertet ist eine andere Frage. Ich habe mich bei meiner Studienwahl gegen die "brotlosen" Wissenschaften entschieden. Aber das ist eben nur meine Entscheidung.

Edit: Ups, ihr habt ja mittlerweile schon wieder gepostet.

 

Im Chat mit Batch diskutiert. Da seht ihr mal, was ihr verpasst :p.

 

Liebe Steffi!

Hab grad in Deinem Profil gesehen, daß Du am Tag vor meiner Tochter geboren bist, drum werd ich Dir mal einen mütterlichen Rat geben. ;)

Ein Brotberuf ist nicht nur so ziemlich das Wichtigste, was Du erlernen solltest, sondern oft auch eine gute Quelle für Ideen beim Schreiben.
Ich kenne zwar diesen Studienlehrgang nicht, würde ihn aber eher als zusätzliche Qualifikation betrachten, nicht als Ausbildung in dem Sinne.

Ein Brotberuf muß auch nicht unbedingt aus einem Studium bestehen - gerade, wenn man schreiben will, sind Berufe, in denen man mit Menschen zu tun hat, oder auch handwerkliche Berufe nicht unbedingt schlecht.
(@Philo, wo gibt es heute noch eine "Arbeiterklasse" und was ist tatsächlich so schlecht dran?)
Mit einem Handwerksberuf zum Beispiel kann man sich immer über Wasser halten und man erlebt Dinge, die das Schreiben wert sind. - Auf Kulturförderung zu hoffen, in Zeiten, in denen es wirtschaftlich überall bergab geht, halte ich für vermessen und illusorisch, plane sowas nicht ein...

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

[No message]

 

@st.a.r.

Deinen Wunsch kann ich nachvollziehen... Vielleicht kannst du an eine Uni-Stadt wechseln, wo du zusätzlich zu Germanistik/Geschichte kreatives Schreiben studieren kannst? Ich würde das erste nicht gleich aufgeben. In Leipzig kann man z.B. am Literatur-Institut "Diplom-Schriftsteller" studieren. Die Ausbildung erscheint mir sehr interessant und ich war selbst schon einige Male auf Lesungen dort oder in der Bibliothek. Das Literaturinstitut hat eine eigene Seite im Internet, vielleicht schaust du dich dort mal um? Die Aufnahmeprüfung ist allerdings schwierig und es werden nur sehr wenige Leute aufgenommen.

Die Möglichkeiten eines Brotberufs würde ich nicht geringschätzen... Ich selbst bin diplomierte Malerin und bereue meine Studiumwahl nicht eine Sekunde, aber alltagstechnisch ist es doch manchmal etwas anstrengend... gut gehende Monate wechseln sich mit (zum Glück kürzeren) Ebbezeiten ab und ich hab immer einen Teilzeitjob nebenbei...

Als Maler kann man immer noch Auftragsarbeiten machen, aber als Schriftsteller? Mein "Tipp": Mach beides. Das, was du dir immer gewünscht hast und davor oder danach noch irgendeinen Brotjob.

lg Pe


PS: es gibt einige erfolgreiche Diplom-Schriftsteller, wie z.B. Juli Zeh, aber selbst die ist nebenbei noch Juristin...


@häferl

Auf Kulturförderung zu hoffen, in Zeiten, in denen es wirtschaftlich überall bergab geht, halte ich für vermessen und illusorisch, plane sowas nicht ein...

Mit Hoffen allein kommt man da sowieso nicht weit... :D
Man muss sich schon um Förderung selbst bewerben, meist einen Hochschulabschluss/ Veröffentlichungen/ Ausstellungen etc. nachweisen können. Und sich oft gegen Hunderte von Mitbewerbern durchsetzen.

Was soll daran vermessen sein, sich an Wettbewerben oder Stipendienausschreibungen zu beteiligen?

Womit du allerdings recht hast, Förderung kann keine Finanzierungsgrundlage sein...

 

Liebe Petdays,

ich habe nicht gemeint, man sollte an keinen Wettbewerben teilnehmen oder sich bei keinen Ausschreibungen bewerben, sondern habe es exakt wie Deinen letzten Satz gemeint. ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hallo ihr Lieben,

nun habe ich endlich einmal Zeit gefunden zu antworten.

Es ist mir schon klar, dass alles nicht so einfach sein wird, dass man Diplomschriftellerei studiert und damit dann automatisch erfolgreich werden kann.

Deshalb habe ich mich ein wenig umgesehen und umgelesen.
Die Studiengänge "kreatives Schreiben" scheinen sich nicht nur allein darauf zu konzentrieren. Es gibt zahlreiche Nebenangebote und Beifächer.
In Hildesheim gibt es das Studium in Kombination mit Kulturjournalismus in Leipzig ist es eine sehr breite Fächerung.
Ich werde aber auf jeden Fall keine übereilte Entscheidung treffen, mich noch mal mit San unterhalten, vielleicht ein zwei Vorlesungena uf probe besuchen, mich weiter umhören und auch die Websites noch einmal durchackern.
Und dann st ja da imme rnoch die Frage, ob siemich überhaupt nehmen.

Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, nach dem Studium auch für Kulturzeitschriften ect. zu arbeiten, was ich ja eh schon immer gerne wollte.

Sicher bin ich auf jeden Fall noch nicht wirklich.

Vielen Dank aber an alle für eure Ratschläge und Tips.

LG
Steffi

 

Eine Alternative soll auch die Schule des Schreibens der Axel-Andersson-Akademie sein. Ich hab mich da vorhin mal umgesehen und ein 14-Tage-Probe-Paket bestellt.

Das Prinzip dort:
Es gibt sechs verschiedene Kurse die zwischen 14 Monaten (Journalismus) und drei Jahren dauern (Große Schule des Schreibens, Zusammenfassung von Belletristik und Sach-/Fachliteratur).
Man bekommt zu Beginn eines Studienhalbjahres sechs Arbeitshefte, die man in dieser Zeit durcharbeiten muss. Die Zeiteinteilung ist jedoch absolut flexibel, da man zuhause das Heft durcharbeitet und die Aufgaben mit der Post an die Schule schickt. Dort bearbeitet der persönliche "Lehrer" den Text, schreibt einen Kommentar dazu und schickt es wieder zurück.
Man kann seinen Kurs auch - wenn man wenig Zeit hat - kostenlos um bis zu sechs Monate verlängern (auf die Gesamtlaufzeit bezogen).
Dazu gibt es kostenloses Lektorat und die Vermittlung von Verlagen.

Zum Abschluss gibt es ein staatlich anerkanntes Zertifikat.

Natürlich ist das alles nicht kostenlos, und je nach Kursart zahl man zwischen 66,00 und 112,00 EUR / Monat (für die Gesamtlaufzeit zahlt man zwischen 1.372,00 und 2.376,00 EUR).
Nicht ganz billig, aber vermutlich recht hilfreich, wenn man ernsthaft vor hat, als Autor sein Geld zu verdienen!

Also, Anfang der Woche bekomme ich vermutlich meine Unterlagen, ich berichte dann mal wieder davon, falls es interessiert. :)

 

wie lustig queeny - wollte gerade was dazu schreiben..

ich habe den umfangreichsten kurs der aa-akademie während des studiums gemacht: allgemein, belletrisitik, journalismus und sachliteratur.. über insgesamt 4 jahre..

ich war sehr zufrieden - die hefte bringen einen weiter und monatlich schickt man eine art "hausaufgabe" an den verlag. dort wird diese hausaufgabe von einem - angeblichen - journalisten oder schriftsteller überarbeitet und in einem brief beantwortet.. ich habe nach 18 monaten kurs ein praktikum bei einer lokalredaktion begonnen - und die erste reaktion des redakteurs auf meinen ersten artikel war: "du hast schon mal geschrieben"..bringt also was..und schließlich verbringe ich heute einen großteil meiner arbeitszeit mit texten - wenn auch über umsätze, erträge und "business modelle"..*smile*

den kurs würde ich aber heute nicht wieder machen und das liegt an kg.de...:D

die kommentare auf meine "hausaufgaben" waren 1-2 seiten lang - und nicht besser, als viele der ausführlichen (!) antworten auf eine geschichte hier... manchmal fand ich sie sogar extrem am thema vorbei...in den heften, die man bekommt, steht zwar wissenswertes drin, das handwerk sozusagen, aber das findet man sicher auch im internet - themen wie: kurze sätze, "eiche" statt "baum" schreiben, möglichst aktiv statt passiv, abgehackt bringt spannung etc etc etc.. und dazu noch lesetipps um gut geschriebene romane oder auch gedichte zu lesen - fürs sprachgefühl..

der rest ist ja gerade beim schreiben: doing

insofern geht das fast alles auch ohne 2.000-3000 euro..

grüße, streicher

PS: wenn es dich interessiert, queeny, schicke oder gebe ich dir bei einem der nächsten treffen gerne mal einen der kurse mit 12 heften..oder auch steffi wenn interesse besteht..

 

Hej Streicher,

danke für die ausführliche Antwort! Ich werde mal sehen, was die Hefte so bringen und mich dann entscheiden - hab ja 14 Tage Rückgaberecht. :)

So ganz billig finde ich es nicht, aber ich kann mir vorstellen, dass ein weiteres Urteil zu den eigenen Texten nie verkehrt ist - und wenn ich durch die etwas schneller ein Bein in die Tür namens "Verlag" bekomme, ist das sicher auch nicht verkehrt. Bis ich die Ausgaben allerdings wieder drin hab... Naja, vielleicht kann ich es als Literaturwissenschaftlerin ja sogar von der Steuer absetzen! ;)

Bist Du am WE bei der Lesung in GE? Dann würde ich mich freuen, wenn Du die Hefte mitbringst!

Liebe Grüße

chaosqueen

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom