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Storybau und Lieblingswörter

Seniors
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12.12.2004
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Storybau und Lieblingswörter

Nachdem ich jetzt schon ein bißchen Erfahrung mit dem Schreiben gemacht habe, nach wie vor aber an der Oberfläche kratze, mal was Grundsätzliches.

1.

Wie baut ihr eure Stories auf?
Habt ihr ein Karteikartensystem?
Schreibt ihr eine "Gerüst" und füllt es dann auf?
Macht ihr euch eine Tabelle zu den wichtigsten Plot Points?
Schreibt ihr die Story in einem Rutsch durch und verbessert sie dann?
Was sind eure Tips und Tricks?

2.

Habt ihr Lieblings- und Frustwörter?
Wörter, die euch durch ihr Schriftbild, den Klang bei der Aussprache oder ihre doppelbödige Bedeutung, bewegen, erschrecken oder kalt lassen.

Bei mir wärens:
Lust: :)
1. Sturm
2. Klupperl
3. Sonnenschein

Frust: :(
1. Kirmes
2. Knappheit
3. Lesart

Vielleicht kann man dann mal schauen, was Lieblingswörter und Frustwörter gemeinsam haben.

bg, LE

 

Hi Lems Erbe,

zunächst läuft es bei mir so ab, dass ich irgendeinen Einfall habe. Den notiere ich dann in einem knappen Satz. Meistens lege ich das erst einmal zur Seite - irgendwann ist die richtige Zeit für diese Geschichte gekommen. Das merke ich daran, dass ich ständig daran denke. Ich lerne während dieses Prozesses im Allgemeinen meine Charaktere sehr gut kennen und weiß auch, worauf ich inhaltlich hinaus will.

Dann fange ich erst einmal zum Schreiben an - ich persönlich kann nicht mehr als eine halbe Seite am Tag schreiben. Ärgert mich selbst, aber danach sackt es qualitativ sehr stark ab. Natürlich läuft es manchmal so gut, dass ich doch mal mehr schaffe, aber eine halbe Seite ist mein normales Pensum.
Wenn ich nach ein paar Tagen merke, dass ich nicht mehr weiterkomme, erkenne ich, dass ich die falsche Erzählperspektive oder den falschen Aufbau gewählt habe und ich muss umdenken. Ich merke das aber tatsächlich erst beim Schreiben selbst.
Sind Recherchearbeiten notwendig, so halte ich die Ergebnise in dem entsprechenden Word Dokument fest, in dem auch die Geschichte steht.

Schreibt ihr eine "Gerüst" und füllt es dann auf?

Nein. Für mich persönlich ist das nichts.

Ich habe bisher noch nichts derartig Langes geschrieben, dass ein Karteisystem oder ähnliches nötig gemacht hätte. Ich wüsste auch nicht, wie ich die Daten in einem solchen Fall sinnvoll ordnen sollte. Oder wie ich das Buch im vorneherein plane. Keine Ahnung. Ich denke mir schon, dass ich das gar nicht können würde.

Meine Lieblingswörter:
Kuddelmuddel (weil das Wort schon nach dem klingt, was es ist)
schlendern
Sonnenschein
Sterne

Worte die ich nicht so mag:
Abhandlung
Struktur
Wonneproppen (daran hat Angua mich jetzt erinnert).

 

ich nehme mal an, du meinst den Aufbau längere Geschichten. Bei wirklich kurzen Storys habe ich oft nur den Anfang und das Ende im Kopf und schriebe drauflos. Bei längeren Sachen lasse ich mir erst mal unzusammenhängend Szenen einfallen, Ideen kommen, wie sie eben kommen. irgendwann beginne ich dann, genaue Biographien der Hauptfiguren aufzuschreiben, Beschreibungen bzw. Recherchen über Hintergründe und Orte (je nachdem, ob diese real oder erfunden sind). Das bringt mich meistens noch auf weitere Ideen für Handlungselemente.
Dann bringe ich das ganze mit einem "Stufendiagramm" oder einer Auflistung der einzelnen Szenen in konkrete, systematische Form. Bei wirklich langen, komplizierten Geschichten oder solchen mit mehreren parallelen Handlungssträngen schreib ich jede Szene stichwortartig auf einen Papierstreifen und lege sie so lange aneinander, bis ich die (hoffentlich) optimale Reihenfolge finde, in der sich jede Szene wie von selbst aus der vorigen ergibt und Szenenwechel, Cliffhanger, Dynamik (hoffentlich) ideal sind. Hier muss ich meist noch Szenen dazuerfinden oder abändern, damit die Logik oder Chronologie keine Kapriolen schlägt. Dieses Stichwortgerüst schreibe ich mir dann als Liste auf, die den Wegweiser während des Schreibens bildet. Richtig mit Leben, spontanen Ideen und Details gefüllt wird das ganze dann direkt beim Schreiben.
Aber - wie gesagt - das ist eher die "Roman-Methode". Je kürzer eine Geschichte, desto weniger halte ich mich selbst an diese "Richtlinien".

Best of Worte: Morgentau, rumoren,
Worst of: gleichwohl, Grütze

 

Hallo Lems Erbe,

Bei Kurzgeschichten hab ich meist eine Idee im Kopf, lass sie ein paar Tage "nachreifen", bis ich ein ungefähres Grundgerüst habe, dann fang ich mit dem Schreiben an.
Manchmal schreibe ich auch gleich drauf los. Dabei verstricke ich mich aber oft oder "stecke fest", weil ich gar nicht weiß, worauf ich eigentlich hinaus will.

Bei längeren Geschichten (sagen wir, über 20 Manuskriptseiten) entwerfe ich durchaus ein Exposé, aus dem die ungefähre inhaltliche Richtung hervorgeht, entwerfe Lebensläufe für die Protagonisten und / oder recherchiere.
Je mehr Informationen ist geistig vorab gespeichert habe, desto leichter tu ich mir beim Abtippen. Der genaue Ablauf und die Details ergeben sich aber erst beim Schreiben. Es soll ja auch mich als Autor spannend bleiben. ;)

Kurzgeschichten schreibe ich oft an einem oder an wenigen Tagen. Die Nachbearbeitung kann aber Wochen in Anspruch nehmen.
Für längere Texte benötige ich Wochen / Monate / Jahre. Je nachdem.

Lieblings- und Frustwörter hab ich keine. Die Wortwahl hängt vom Inhalt der einzelnen Geschichten ab.

Viele Grüße,

Michael :)

 

Hi Lem,

ich kann nur von Kurzgeschichten reden.

Bei mir ist es so, das mir eine Szene in den Kopf schiesst, ich ein Bild sehe, einen Satz höre u.s.w., der mich animiert eine KG zu schreiben. (Kommt in der letzten zeit, leider nicht so oft vor :( )
Dann entsteht die Geschichte (Rohfassung) in meinem Kopf.
Ich führe immer ein Notizbuch bei mir. Manchmal, habe ich dann geistesblitze und schreibe den Satz, der mir in den Sinn kam auf. Denn 2 Min. später, ist er schon wieder weg.
Wenn ich die Rohfassung fest in meinem Kopf habe, fange ich zu schreiben an. Dabei fallen mir natürlich dann die Einzelheiten ein und die festgesetzte Fassung kann sich ganz schön verändern.
In der Regel, schreibe ich 2-3 Seiten. Komme vielleicht zwei Tage später dazu, das Geschriebene durchzulesen und überarbeite in einem, aber nur flüchtig. Wenn die KG "fertig" ist, lasse ich sie wieder zwei Tage liegen, lese sie erneut, überarbeite. Bevor ich sie poste, lese ich sie ca. vier Tage, 2-3 mal pro Tag.
Was dann noch zu verbessern ist, wird mir hier auf KGde vorgeschlagen. :D

Lieblingswörter habe ich keine, dass Gegenteil davon auch nicht :shy:

Ansonsten sammle ich Ideen, die ich in eine Kladde hefte.
Hat mir bisher aber nicht viel gebracht, weil das Neuste für mich immer das interessanteste ist.
Tatsache ist, dass jeder seine eigene Herangehensweise hat, die sich mit der Zeit entwickelt.

lieben Gruß, coleratio

 

coleratio schrieb:
Hi Lem,

ich kann nur von Kurzgeschichten reden.

Bei mir ist es so, das mir eine Szene in den Kopf schiesst, ich ein Bild sehe, einen Satz höre u.s.w., der mich animiert eine KG zu schreiben. (Kommt in der letzten zeit, leider nicht so oft vor :( )
Dann entsteht die Geschichte (Rohfassung) in meinem Kopf.
Ich führe immer ein Notizbuch bei mir. Manchmal, habe ich dann geistesblitze und schreibe den Satz, der mir in den Sinn kam auf. Denn 2 Min. später, ist er schon wieder weg.
Wenn ich die Rohfassung fest in meinem Kopf habe, fange ich zu schreiben an. Dabei fallen mir natürlich dann die Einzelheiten ein und die festgesetzte Fassung kann sich ganz schön verändern.
In der Regel, schreibe ich 2-3 Seiten. Komme vielleicht zwei Tage später dazu, das Geschriebene durchzulesen und überarbeite in einem, aber nur flüchtig. Wenn die KG "fertig" ist, lasse ich sie wieder zwei Tage liegen, lese sie erneut, überarbeite. Bevor ich sie poste, lese ich sie ca. vier Tage, 2-3 mal pro Tag.
Was dann noch zu verbessern ist, wird mir hier auf KGde vorgeschlagen. :D

Lieblingswörter habe ich keine, dass Gegenteil davon auch nicht :shy:

Ansonsten sammle ich Ideen, die ich in eine Kladde hefte.
Hat mir bisher aber nicht viel gebracht, weil das Neuste für mich immer das interessanteste ist.
Tatsache ist, dass jeder seine eigene Herangehensweise hat, die sich mit der Zeit entwickelt.

lieben Gruß, coleratio

Kommt mir fast so vor, als hätte ich das geschrieben... :D meine Arbeitsweise ist quasi identisch...
Deutsche Lieblingwörter hab ich auch nicht... finde nur das englische Wort "rise" toll, keine Ahnung, warum... :confused:

 
Zuletzt bearbeitet:

Im Prinzip arbeite ich so wie die meisten anderen hier auch...

Habe mir allerdings angewöhnt, Dialoge direkt nach dem Aufschreiben nachzusprechen. Hilft sehr dabei herauszufinden, ob es so wirklich gesprochen werden könnte.

Lieblingswort: durchaus
Außerdem ballen sie bei mir, wenn sie angespannt sind, immer ihre Hände zu Fäusten ;)

Hassworte:
FC Bayern München :D

 

Kurzgeschichten schreibe ich gänzlich aus dem Kopf. Ich habe ein Notizbuch, in das ich eine Storyidee als einzelnen Satz eintrage, z.B. steht da für "Ein Countdown zu Ihrer Sicherheit": "Werbung wird in gesponsorte Optik-Prothesen eingeblendet, Sehbehinderter wird dabei überfallen."
Wenn ich diesen Satz eintrage, habe ich meist die gesamte Geschichte mit allem Drum&Dran schon im Kopf durchgespielt, es fehlen dann noch die Namen und die meisten Dialoge, bis auf einige prägnante Ecksätze. Recherche erledige ich auch im Kopf, d.h. ich lese in Wikipedia, Lexika und Fachartikeln und merke mir die wichtigen Details, was ich mir nicht merken kann (meistens Zahlen) braucht auch nicht in die Story.
Wenn ich dann Zeit finde, setze ich mich hin und versuche, die Story in einem Durchlauf aufzuschreiben. In einer Session schaffe ich ca. 9000 Zeichen, das sind so ungefähr 1200-1400 Wörter. Für die meisten Geschichten reicht das, größere muss ich in zwei Durchgängen schreiben.
Nach der ersten Fassung stopfe ich die gröbsten Logiklöcher. Handlungsmäßig sollten meist keine mehr darin sein, aber es gibt oft Sachverhalte, die in der Schriftfassung nicht richtig herauskommen, die müssen dann besser vorgedeutet werden. Umgekehrt sind oft Szenen darin, die nicht zur Handlung beitragen, sondern nur Ambiente beisteuern (wenn überhaupt), die müssen dann gekürzt werden. Während dieser Phase werden auch Rechtschreibfehler korrigiert, um die Interpunktion kümmer ich mich nicht weiter, das würde bei mir sowieso nichts bringen ;)
Danach poste ich. Zu früh, ich weiß, aber ich kann's meistens nicht mehr abwarten.

Lieblingswörter: Alles Lautmalerische, wie "blubbern", "schnauzen", "quellen"
Unlieblingswörter: Französischstämmige Wörter, weil ich keine Akz...dingens tippen mag und die Dinger in eingedeutschter Fassung einfach zum Brechen aussehen (Portmonee?? :würg: )

 

Also ich mache es so:

1. Ich habe eine Idee.

2. Idee wird notiert und in der Datei "Ideen-Sammelkiste" abgelegt für spätere Verwendung.

3. Immer wenn mir etwas zu der Idee einfällt, schreibe ich etwas darunter. Während ich noch mit der einen Geschichte beschäftigt bin, nimmt die andere in meinem Kopf schon Gestalt an.

4. Wenn es zur Sache geht, ist mein Vorgehen nicht einheitlich: Manchmal mache ich ein ausführliches Brainstorming, aus dem ich dann den Grundriss entwickle, bei längeren Geschichten auch schon mal eine Charakteristik nach dem Schema, wie es in der Kreativwerkstatt steht ( habe allerdings auch schon die Erfahrung gemacht, dass einen Letzteres mental ein wenig blockieren kann, vielleicht weil man sich zu sehr verpflichtet, eine Figur ab sofort so und nicht anders darzustellen - hilfreich ist es unter dem Strich aber meist trotzdem ).
Bei meiner letzten Sci-Fi-Geschichte "Launen der Geschichte" habe ich auf die Charakteristik verzichtet, nicht aber auf den Grundriss.
Kürzere Geschichten, die ich in einem Zug runterschreiben kann, kommen bei mir ohne beides aus.

5. Die Geschichte wird ins Reine geschrieben. Je nach mentaler Verfassung / Nähe zum Thema / Anspruch und Länge des Textes kann das mal zwei Stunden, mal zwei Wochen dauern.

6. Geschichte wird gepostet, gegebenenfalls ein kleiner Beschwichtigungskommentar daruntergeschrieben, z. B. indem ich so viel Selbstkritik durchblicken lasse, dass die Kritiker mich ganz so doll verhauen. :D

Lieblings- und Hasswörter fallen mir im Moment keine ein. Ich denke, dass hier der individuelle Geschmack entscheidend ist und es dir sowieso nicht viel helfen wird, wenn du die Favoriten und Hassobjekte der anderen kennst. ;)
Solche Vorlieben und Abneigungen verschlechtern vielleicht sogar das Fingerspitzengefühl für das richtige Wort an der richtigen Stelle.

Ich muss allerdings sagen, dass mein Erfahrungshorizont noch bescheiden ist, wovon du dich leicht überzeugen kannst. :D
In einem Jahr werden sich meine Methoden vielleicht mehr systematisiert haben.

 

Wie baut ihr eure Stories auf?
Meistens fang ich irgendwo vorne an und arbeite mich dann bis ganz nach hinten durch ;)
Am Anfang steht eine Idee (die mir meistens auf dem Klo kommt), dann bastel ich da ein paar Tage im Kopf dran rum, manche Ideen kommen dazu, andere verändern sich, die meisten vergesse ich. Da ich mir in dieser Phase nie etwas aufschreibe, verändert der Text seine Struktur meisten ziemlich deutlich. Dann setze ich mich irgendwann hin und knüppel das Ding (das ich zu dem Zeitpunkt komplett im Kopf hab und das oft überhaupt nichts mehr mit der eigentlichen Idee zu tun hat) in eins runter.
Habt ihr ein Karteikartensystem?
nein.
Schreibt ihr eine "Gerüst" und füllt es dann auf?
nein.
Macht ihr euch eine Tabelle zu den wichtigsten Plot Points?
nein.
Schreibt ihr die Story in einem Rutsch durch und verbessert sie dann?
ja.
Was sind eure Tips und Tricks?
Irgendwo vorne anfangen und sich dann langsam bis ganz nach hinten durcharbeiten.

Lieblingswörter:
exorbitant
enervierend
Bratwurst

doofe Wörter:
Hackbratenallergie (das hab ich mir mal ausgedacht und kriegs nicht mehr aus dem Kopf)
tot, Tod (das schreib ich immer falsch)
Schamhaarkrümmung (weils weh tut)

 
Zuletzt bearbeitet:

Na ja, wir brauchen uns ja gar nicht über meine geschichten zu unterhalten - sie sind nicht durchdacht, und zu 99% Schnellschüsse.
Aber das

Megabjörnie schrieb:
2. Idee wird notiert und in der Datei "Ideen-Sammelkiste" abgelegt für spätere Verwendung.
find ich eigentlich nicht so gut - hey, ich will keinen kritisieren, machs so, wenns für dich so das Beste ist - aber mEn sollte eine gute idee es nicht nötig haben, aufgeschrieben zu werden. Wenn sie wirklich gut ist, bleibt sie auch im Kopf, bis man sie als Geschichte niederschriebt.

Lust:
1. Man kennt mich: Die ganze Beleidigungsscheiße halt, Spast, H*rensohn, usw.
2. Ghettosprache
3. wechselt ständig eigentlich: Zweifel (wenn mans aufs 2. e betont), einige (ei - nieh -ge), ...

Frust:
1. geschwollene Sprache (also, übertrieben geschwollen)
2. Intension. Ich schreibe es immer falsch. das treibt mich in den Wahnsinn (seht euch meine geschichten an, dann wisst ihr, was ich meine)
3. ach, da gibts noch n paar, die mir grad net einfalle

 

Wie baut ihr eure Stories auf?
Wenn bei einer Kurzgeschichte klar ist, worum es geht, denke ich, wie ich das jemandem erzählen würde, und schreibe es genau so. Für längere Texte (Erzählungen, Romane) hab ich noch kein Rezept gefunden. Meine vorläufige Lösung geht so:
1. Ich schreibe auf, was alles in der Geschichte vorkommen soll
2. Ich bringe es in die richtige Reihenfolge
3. Ich lasse weg, was nicht wesentlich ist
4. Ich frage mich, welche Änderungen das Ganze interessanter machen würden

Habt ihr ein Karteikartensystem?
Klingt schrecklich, und würde ich auch nicht tun!

Schreibt ihr eine "Gerüst" und füllt es dann auf?
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass es besser ist, die Geschichte selbst bestimmen zu lassen, welchen Weg sie nehmen will.

Macht ihr euch eine Tabelle zu den wichtigsten Plot Points?
What the hell are Plot Points?

Schreibt ihr die Story in einem Rutsch durch und verbessert sie dann?
Ich schreibe, bis mir nichts Gescheites mehr einfällt. Die Konzentration hält dabei etwa eineinhalb Stunden lang. Für eine Kurzgeschichte brauche ich meistens zwei solche Sitzungen.

Was sind eure Tips und Tricks?
Viel ausprobieren und alles Unnötige weglassen. Das Ganze nicht zu ernst nehmen.


Über Stil, Lieblingswörter und dergleichen denke ich nicht viel nach. Ich versuche, Sätzen eine klare Form zu geben, sodass man sie beim ersten Mal lesen versteht.
Mir fällt auf, dass ich gerne "und" schreibe.

Lieblingswörter:
und, sagte

Hasswörter:
letztlich, eigentlich, wurde

 

Zitat von Tserk:

2. Idee wird notiert und in der Datei "Ideen-Sammelkiste" abgelegt für spätere Verwendung.

find ich eigentlich nicht so gut - hey, ich will keinen kritisieren, machs so, wenns für dich so das Beste ist - aber mEn sollte eine gute idee es nicht nötig haben, aufgeschrieben zu werden. Wenn sie wirklich gut ist, bleibt sie auch im Kopf, bis man sie als Geschichte niederschriebt.


Das ist ein weit verbreiteter Anfängerirrtum. :klug:
Im ersten Moment ist es schlichtweg nicht möglich zu beurteilen, ob eine Idee gut ist oder nicht. Ich habe auch schon Geschichten geschrieben, deren Potential mir erst beim Schreiben klar wurde.
Es gibt Anekdoten von Autoren, denen beim Heckenrosenschneiden eine Idee kam, die einen kompletten Plot im Kopf hatten, dann einen Moment abgelenkt waren und plötzlich alles vergaßen; nur das unbestimmte Gefühl, etwas sehr Wichtiges und Großes verloren zu haben, blieb. Hab' ich übrigens auch manchmal. :D
Wenn du die Idee nicht sofort umsetzen kannst ( z. B. wenn du gerade an einer anderen Story arbeitest ), bzw. nicht die ganze Zeit an sie denken kannst, dann ist die Notation unerlässlich. Häufig reifen in meinem Kopf nach und nach mehrere Ideen abwechselnd, da darf ich die Übersicht nicht verlieren. ;)
Glaub' mir, der Aufwand lohnt sich. Dann hören vielleicht auch die Schnellschüsse auf. :D

 

Genau so ist es... nichts ist so flüchtig, wie eine gute Idee. Außerdem kann nicht jede Idee immer eine ganze Geschichte tragen, sondern die Kombination vieler Einfälle. Und dafür ist so eine Sammlung immer sehr praktisch...

 

Hallo Leute!

Na da sind ja ein paar super Ideen dabei!
Stecke leider zur Zeit über die Haarwurzeln hinaus in Arbeit.

Werde mich aber demnächst mal hinsetzen und die Essenzen rausfiltern.
Ein paar Herangehensweisen sind ja sehr ähnlich.
Einiges davon erkenn ich bei mir selber wieder, anderes werde ich mal ausprobieren.

Die Lust- und Frustwürter sind ja der Hammer!
Interessant ist, daß die lautmalerischen Sachen, die dem Gehör schmeicheln sui generis hängenbleiben.

Tolle Sache!

lg, LE

 

Mir geht es in meinen Storys ja eher um den Plot, d.h. ich glaube einen neuen Aspekt einer Sache gefunden zu haben (Was-waere-wenn-Schema) und der kommt in meine Kladde mit Ideen.
Irgendwann, wenn die Story "gereift" ist, ich also die passenden Mittel und Szenarien gefunden habe, setzt ich mich hin und schreibe halt.
(jaja, so liest es sich auch...)
Wenn mir die Story danach noch gefaellt, ueberarbeite ich das dann ueber Wochen hin.

Lieblingswoerter:
Niederschrift (als so schoen doppeldeutigen Ersatz fuer: Verriss (*g*))
Hubschrauber
Epistemologie
Golem
Kaukasischer Steppentappi

Hasswoerter:
Fantasy
Elfen, Gnom, etc.
ehrlich

Proxi

 

Na ja, bei meiner Aussage, dem "Anfängerirrtum" ist es so: Das kommt nicht von mir, sondern von Stephen King. Und wieder ist es so: Sagt es ein Amateur -> sofort Schwachsinn und er hat sich nichts dabei gedacht (ja, ja, übertrieben). Aber sagt das ein Profi -> alle sofort: Meine Fresse, was fuer ein Genie.
Und ich habe in der Tat gleichzeitig mehrere Ideen im Kopf.
Zu den Schnellschuessen: ME sind diese besser als durchdachte Geschichten (bezieht sich aber natuerlich nicht auf meine!)

 
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Folgende Redewendung ist drauf und dran, auf meiner Hassliste zu landen: "dem ist so" u.ä. Hinter diesen Formeln mag natürlich eine gewisse Sprachhistorie stecken, dennoch ist das für mich kein gutes Deutsch.

Tserk: Auch wenn das Steven King sagt - ein Genie muss er deshalb trotzdem nicht sein. Dass MB das mit "Anfängerirrtum" betitelt ist aber wirklich nicht ganz in Ordnung mE. Der eine mag's lieber so, der andere so, hat doch nichts mit Anfänger-vs.-Profi zu tun.

(Übrigens frage ich mich ein bisschen, warum in einem Thread zwei völlig verschiedene Dinge behandelt werden. Um Ressourcen zu sparen?)

Auch ich habe bisher meine Geschichten im Kopf reifen lassen. Sobald ich sie vom Anfang bis zum Ende durchdenken kann und sie für aufschreibenswert halte, setze ich mich hin und "spitze den Bleistift". Von diesem Zeitpunkt bis zu einer Art Skizze, die alles Wesentliche grob umreißt (ein "quick&dirty-Exposée"), diese Spanne könnte man glatt mit der Embryonal-, Fetalphase und der Geburt vergleichen. Die Aus- und Überarbeitung ist demnach die Entwicklung bis zum Erwachsenenalter. Die Veröffentlichung bedeutet für den Text "ein eigenes Leben beginnen", indem er quasi eigenverantwortlich in die Köpfen der Leser Zugang findet, es sich darin gemütlich macht und sie gewiss mehr oder weniger umgestaltet. Autoren, die ihre Geschichten dem Leser vorkauen, sind demzufolge am ehesten mit Eltern zu vergleichen, die von ihren erwachsenen Söhnen und Töchtern nicht ganz loslassen können. ;) Und schließlich reift durch mich auch der Text, wenn ihn die Leser konstruktiv kritisieren, genauso wie der Mensch sein Leben lang durch seine Erfahrungen nachreift.

Bezüglich der Ausarbeitung habe ich mir folgendes System entwickelt: Im zweispaltigen Dokument steht links der rohe Text, an dem ich arbeite, und rechts, was und wie es dieser in seiner letztendlichen Form aussagen soll, eine Art "Sollanalyse" sozusagen.
Der rohe Text wiederum kann äh "metamorphotisch" entstehen, d.h. von einer Kette von durch Gedankenstriche u.ä. getrennte Wortcluster ...

Dokument, zwei Spalten -- links: roher Text -- rechts: was er aussagen soll und wie = "Voranalyse" --
Roher Text entsteht "metamorphotisch" = Kette Wortcluster > schrittweiser Satzaufbau > letztendlicher Text --
... über schrittweisen Satzbau zum letztendlichen Text.

Diese Methode hat jedoch den Nachteil, dass sie meine spontane Kreativität nicht gerade fördert, gewiss ist sie etwas maschinell und unbeseelt. Diejenigen, bei denen die Geschichte während des Schreibens entsteht, werden vermutlich keinen großen Nutzen dadurch verspüren.


FLoH.

 
Zuletzt bearbeitet:

Tserk: Auch wenn das Steven King sagt - ein Genie muss er deshalb trotzdem nicht sein. Dass MB das mit "Anfängerirrtum" betitelt ist aber wirklich nicht ganz in Ordnung mE. Der eine mag's lieber so, der andere so, hat doch nichts mit Anfänger-vs.-Profi zu tun.
Also, zuallererstmal: Stephen.
Dann: Schreibt man zuallererstmal zusammen oder nicht?
Dann: Es ging mir nie darum S.K. als Genie hinzustellen. ich wollte damit lediglich sagen, dass wenn ein Berühmter (von mir als Profi tituliert) etwas sagt, stimmt es, wenn ein Nichtberühmter (Amateur; nicht Anfänger Floh. Ein Amateur ist kein Anfänger, sondern jemand der etwas nicht professionell ebtreibt. Also, wirklich, ein wenig Sprachkenntnis, mehr verlange ich ja nicht) es sagt, ist das nur seine eigene Meinung, die niemanden interessiert.
(Übrigens frage ich mich ein bisschen, warum in einem Thread zwei völlig verschiedene Dinge behandelt werden. Um Ressourcen zu sparen?)
Natürlich. Wegen dieser Lapalie lohnt es sich mitnichten, einen eigens dafür gedachten thread einzurichten, werter Floh. Fürderhin bitte ich, genauer zu überlegen, bevor, du Fragen stellst. (Nicht ernst nehmen, ich mache nur sinnlose Scherze)
--
Der rohe Text wiederum kann äh "metamorphotisch" entstehen,
metaphorisch natürlich nur
--
Zu den Schnellschuessen: ME sind diese besser als durchdachte Geschichten
Das möcht ich noch gern erläutern:
Es ist so: Natürlich ist eine geschichte, die sehr durchdacht ist, wesentlich besser als ein Schnellschuss.
ABER: Das kann jeder. Jeder kann sich stundenlang hinhocken, alle Details planen, verbessern, umschreiben. Dadurch verliert sich die Kunst des Schreibens. Es ist nichts Ungewöhnliches mehr.

 

Hi Tserk,

Also, zuallererstmal: Stephen.
Mist, hast recht. Und dabei hab ich ne Schwarte von ihm direkt am Kopfende meines Bettes liegen.

metaphorisch natürlich nur
Nein, metaphorisch meine ich nicht, sondern den zweifelhaften Versuch, aus "Metamorphose" (gr. = Verwandlung) ein Adverb zu machen -- aber ach, dass ist ja wieder so ein Fremdwort! ;) Ich bilde mir eben nur ein, dass eine Metamorphose langsamer vonstatten geht als eine Verwandlung ...

ABER: Das kann jeder. Jeder kann sich stundenlang hinhocken, alle Details planen, verbessern, umschreiben. Dadurch verliert sich die Kunst des Schreibens. Es ist nichts Ungewöhnliches mehr.
Spontankunst hat sicherlich ihren Reiz. Ich denke aber, dass sorgfältiges, gewissenhaftes Handwerk, zumindest bei Nicht-Profis welche die meisten von uns sind, grundsätzlich mehr Erfolg verspricht.


FLoH.

 

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