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Staub zu Staub

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23.11.2016
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Staub zu Staub

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!

Es war ungewöhnlich heiß für Anfang Oktober. Die Luft stand. Babette und Xaver atmeten eine Mischung aus Kuhmistgestank und Staub ein, während sie Werkzeug, Farbeimer und Tapetenrollen in ihr neues Haus schleppten, ein typisches altes Bauernhaus im bayerischen Alpenvorland am Rande eines kleinen Dorfes.
»Wenn die Fenster sauber sind, alles frisch gestrichen ist, dann wird das super schön «, sagte Xaver.
»Schaffst du das bis Dezember?«, fragte Babette.
Xaver legte seine Hand zärtlich auf Babettes Bauch: »Nicola ist aber aktiv!«
»Johanna«, sagt Babette und strahlte ihn an.

Zwei Wochen später war das Untergeschoss fertig. Xaver war im Schlafzimmer und stand mit einem Stückchen Karton in der Hand vor dem Bauernschrank.
»Schatz! Hilf mal mit dem alten Ding!«
Xaver hörte die Stufen knarzen und lachte, als Babette schnaufend wie nach einer Bergtour ankam.
»Lach … nur. Trag … du mal … Medizinball … herum.«
Gemeinsam schoben sie den Schrank zur Seite. Statt der erwarteten Wand kam eine Türe zum Vorschein.
Babette stemmte die Hände in die Seiten und Xaver rüttelte an der Klinke. Dann warf er sich dagegen.
»Ich hol mal einen Schraubenzieher.«
»Willst Du das etwa aufmachen? Oh Gott, das ist bestimmt kein gutes Omen.«
»Ach, du und dein Aberglaube!«
Nach einem kräftigen Ruck am Schraubenzieher gab das Schloss nach. Ein Lichtkeil fiel in den dahinterliegenden Flur und beleuchtete dichten Staub auf dem Boden, zerfaserte Spinnweben, ein paar zerknüllte Papierblätter und zwei gegenüberliegende Türstöcke. Feuchtkalte Luft schlug ihnen entgegen.
»Klasse«, sagte Xaver. Er ging einen Schritt in den Flur. Eine Staubwolke waberte um seine Beine. »Da sind zwei Zimmer. Mist, seh‘ nichts.« Er stürmte an Babette vorbei und kam mit einer Taschenlampe zurück. »Was schaust du so?«.
»Es stinkt!« Babette verschränkte die Arme. »Außerdem gibt es bestimmt einen Grund …«
»Ach quatsch!« Er schaltete die Taschenlampe an und stampfte mit angespanntem Oberkörper in den Gang. Nach wenigen Schritten war der Flur zu Ende. »Das sieht aus wie ein Durchgang!«
»Komm raus da!«
»Linke oder rechte Tür zuerst?«
»Dass du nie tust, was ich sage. Rechts!«
»Dein Wunsch ist mir Befehl!« Es quietschte. Nach einem Stück blockierte die Tür. »Da liegt was!« Xaver schob mit aller Kraft, dann krachte es und er stolperte in den Raum. »Ich werd‘ verrückt! Ein Badezimmer. Das ist ja super.«
»Hm.« Babette streckte den Kopf in den Gang. »Und auf der andern Seite?«
Xaver drehte sich um und drückte die verrostete Klinke. Türkisfarbene Farbreste klebten an der Kassette und tiefe, lange Risse hatten sie im Laufe der Zeit brüchig gemacht. »Gib mal den Schraubenzieher!«.
»Da geh ich nicht rein.«
Xaver sah sie an: »Dann eben nicht!« Mit einem kräftigen Tritt zerbarst das Innere der Tür. Er jaulte auf und kam humpelnd nach draußen.
Babette nahm ihm am Arm.
»Lass. Nicht schlimm!« Xaver zog das rechte Hosenbein nach oben und legte einen fingerlangen Riss am Unterschenkel frei.
»Toller Supermann. Ich habe unten Verbandszeug.« Babette kam nach einer Weile wieder und verarztete die Wunde.
»Komm schon!« Xaver zog Babette zur zerbrochenen Tür, die in der Mitte eine Öffnung wie ein Haifischmaul hatte, nur mit Holzsplittern statt Zähnen. Er entfernte die Reste und leuchtete in ein kleines Zimmer. Gegenüber war ein zugemauertes Fenster, davor ein Holzschreibtisch. Seine Platte war bedeckt mit fingerdickem Staub, durchbrochen von einem Stückchen Kreide. An der linken Wand stand ein Bettrahmen. Xaver leuchtete nach rechts, wo ein Loch im Putz klaffte, das rote Ziegel freigab.
»Was ist das«, sagte Xaver.
»ENDE 2016 WIRD«, riefen Xaver und Babette im Chor, blickten sich an und dann wieder zurück zu den Worten an der Wand, die in weißer Kreide prangten, mit kraftvollen Strichen geschrieben, als ob jemand sichergehen wollte, dass die Zeit sie nicht auslöschen würde.
Babette legte die Hände auf den Mund: »Was wird Ende 2016 …?«
»Nichts. Das ist bestimmt nur ein Streich. Vielleicht vom Vorbesitzer?« Xaver leuchtete das Zimmer ab.
»Hier war jahrzehntelang keiner drin«, sagte Babette und sah Xaver von der Seite an. Er ignorierte diesen Blick, der immer kam, wenn er im Unrecht war.
»Egal. Das ist super. Hier können wir ein Kinder…«
»Kinderzimmer? Bist Du verrückt? Mit dem da an der Wand?« Babette schleuderte ihren Arm in Richtung Putzloch, drehte sich um und stürmte raus.
»Warte! Nur wegen drei Kreidewörtern an der Wand … jetzt warte doch!«
»Nein!«
»Das ist nicht dein Ernst!«
»Doch!«
»Selbst die Fensterstürze sind noch da!«
Im Schlafzimmer hatte er sie eingefangen und spürte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Seine Lippen waren dicht an ihrem Ohr. Ihre Haare kitzelten die Nase.
»Wir müssen nur die Ziegel raushauen, neue Fenster rein, ein wenig verputzen, frische Farbe an die Wand. Das wird super. Versprochen.«

Fünf Wochen später hatte Xaver sein Versprechen wahrgemacht und die Zimmer waren frisch renoviert. Xaver duschte sich gerade, sang ein Lied und strahlte durch die Glaskabine Babette an, die ein Lavendelbad nahm.
»Ist das herrlich«, sagte Xaver. »Sobald wir fertig sind, zeige ich dir das Kinderzimmer. Bärentapete, Bärenlampe, Fahrzeugteppich, Bärengardinen. Egal, ob Junge oder Mädchen. Unser Baby wird in einem Bärenland wohnen!«
»Morgen will ich in den Gottesdienst!«
»Muss das sein? Dieser Weihrauch, die lange Predigt, das Gesinge …«
»Du hast es mir versprochen. Außerdem ist danach Kirchenkaffee. Ich möchte unter Leute.«
»Na gut, aber ich singe nicht mit!«

Xaver dachte die ganze Predigt darüber nach, was er noch tun wollte, wunderte sich kurz über den Brauch, zwischendurch zu knien und wachte erst wieder aus seinen Gedanken auf, als das Lied Großer Gott erklang, das er lauthals mitsang, nachdem Babette ihm einen harten Rippenstoß verabreicht hatte. Der Kirchenkaffee war weniger schlimm, als erwartet. Es gab jede Menge Kuchen. Junge, Alte, Wichtige, Unwichtige und Familien mit Kindern verteilten sich um kleine Tische im Pfarrsaal, der gefüllt war mit Kaffeeduft, Klatsch und Tratsch des Dorfes und ein paar wuselnden Kindergartenzwergen, die um die Wette aßen.
»Ihr seids also die Neuen vom Huberhof?«, fragte plötzlich eine alte Frau, die ihnen gegenübersaß. Sie trug einen schwarzen Rock, eine weiße Bluse mit großen Rüschen an der Knopfleiste, einen grauen Dutt und eine große Goldrandbrille. Ihre Finger waren dick und voller Schwielen.
»Huberhof? Nein, der Vorbesitzer hieß Müller«, antworte Xaver.
»Ja, schon. Aber wisst‘s, die alten Höfe ham Hausnamen. Euer Haus hat der Huber gebaut. Des ist scho über hundert Jahr her.«
»Achso«, sagte Babette. »Kannten Sie ihn?«
»Freilich. War ein Netter. Als mir jung waren, ham wir immer im Stadl heimlich geraucht.« Die alte Frau blickte in die Ferne.
»Wir haben beim Renovieren zwei Räume gefunden …«, sagte Xaver.
»Des hat er verschwiegen? Kein Wunder net. Der arme Hansi hat Alzheimer gehabt. War ganz wirr zum Schluss. Ich weiß schon was.« Die alte Frau steckte ein großes Stück Apfelkuchen in den Mund und rückte näher an den Tisch.
»Damals, so in den fünfziger Jahren, da wohnte ein Hellseher …«
Babette rutschte mit dem Stuhl nach vorne: »Ein Hellseher?«
»Ja, ein Hellseher, der Irlbacher Sepp. Komischer Vogel. Hat immer was vom dritten Weltkrieg gefaselt. Unheimlich war der, richtig gruselig!«
»Maria, lass die oiden Gschichten!«, krächzte eine weißhaarige Frau mit tiefen Falten zwei Plätze weiter. »Du machst dene Jungen no Angst. Der Irlbacher war harmlos. I bin übrigens die Elsbeth!« Sie winkte und zeigte unten drei und oben zwei Zähne.
»Is ja gut«, sagte Maria. »War net dabei. Als der Hansi des erzählt hat, war der Irlbacher schon tot.« Maria beugte sich weit nach vorne. »Ich glaub‘, der ist da gestorben.«
Xaver sah Babette von der Seite an und ahnte, was nun folgen würde. Babette hatte schon immer einen Hang zum Aberglauben. Vor fünf Jahren, kurz bevor sie geheiratet haben, musste er mit ihr sogar zu einer Hellseherin gehen, die dann etwas von einer glücklichen Zukunft erzählt hat. Damals war er sehr froh darüber, denn er war sich nicht sicher, ob sie sonst geheiratet hätten. Er beobachtete, wie sie Maria mit großen Augen anstierte, nach vorne gebeugt, so als ob sie die Informationen wie ein Vampir aus ihr raussaugen könnte.
»Gestorben? Oh mein Gott, wie furchtbar!«, sagte Babette.
»Was ist furchtbar?«, brummte der Pfarrer hinter ihnen. »Werden hier etwa wieder Geschichten vom Irlbacher erzählt?«
»Finde das sehr spannend«, sagte Babette.
»Ich kannte ihn nicht«, sagte der Pfarrer, »aber so, wie ich die Menschen hier kenne, ist das bestimmt alles die Wahrheit, die reine Wahrheit!«, sagte der Pfarrer, zwinkerte Babette zu und ging weiter.
Damit war das Thema Irlbacher gestorben und Maria, Elsbeth und die anderen am Tisch sprachen über das zu warme Wetter und die schlechte, staubgefüllte Luft in letzter Zeit.
»Das Kinderzimmer muss woanders hin!«, war das Erste, was Babette sagte, kaum, dass Xaver die Haustür geschlossen hatte.
»Ach komm! Nur wegen des alten Dorfklatsches? Sogar der Pfarrer hat süffisant die Wahrheit dazu gesagt.«
»Er ist dort gestorben, verstehst du? Gestorben!«
Xaver seufzte und fiel gegen die Flurwand. Er hatte sich so gefreut, dass endlich alles fertig war. Jede Tapetenbahn im Kinderzimmer saß millimetergenau an der richtigen Stelle.
»Vielleicht war das seine letzte Vision«, sagte Babette. »Ich sehe es vor mir. Das Grauen vor Augen. Mit letzter Kraft schrieb er die Worte und fiel tot um.«
Xaver schüttelte den Kopf und schaute an die Decke. »Es sind nur Geschichten. Wie am Lagerfeuer. Da haben wir uns auch Gruselmärchen …«
»Märchen? Was für Märchen?« Babette stellte sich vor ihn, die Hände in die Hüften gestemmt und sah ihm in die Augen.
Xaver spürte die Kälte der Flurwand an den Schulterblättern. »Das kann nur ein Scherz sein!«
»Mit sowas spaßt man nicht. Und hier schon dreimal nicht!«
»Das Zimmer bleibt!« Xaver schüttelte den Kopf und ging nach oben.
»Wie Du meinst!« Babette stapfte ins Wohnzimmer.

Sie war noch lange sauer und abends gab sie ihm nicht einmal einen Kuss vorm Einschlafen. Zwei Wochen später kam Xaver nach Hause und fand Internetausdrucke über Sepp Irlbacher auf dem Wohnzimmertisch. Er ist 1959 gestorben und hatte seine seherischen Fähigkeiten, seit er im ersten Weltkrieg mehrere Tage in einem Schützengraben verschüttet war. Einige Geschichten gaben Xaver zu denken. Dass der dritte Weltkrieg bevorstünde, konnte und wollte sich Xaver nicht vorstellen. Aber der Irlbacher hatte sogar einen Gerichtsprozess wegen Gaukelei gewonnen, weil er in der Verhandlung ›sehen‹ konnte, dass die Frau des Richters gerade im roten Kleid mit einem Herrn im weißen Anzug zusammen sei. Nachdem eine Überprüfung gezeigt hatte, dass das zutreffend war, konnte der Richter nicht anders, als ihn freisprechen.
»Interessant?«, riss Babette ihn aus dem Studium der Unterlagen. »Märchen, was? Tolle Märchen sind das. Bist du eigentlich sicher, dass da nicht mehr stand?«
»Ganz sicher. Da war nichts«, sagte Xaver in die Unterlagen vertieft.
Es klopfte an der Tür.
»Grüß Gott«, sagte eine Frau in einer blauen Kittelschürze, olivgrünen Gummistiefeln.
»Grüß Gott«, sagte Babette, drückte sich neben Xaver in den Türeingang.
»Tschuldigens die Störung. Ich bin die Nachbarin. Die Schmidt Annemarie. Mei, der Bub, der hat beim Ackern Ihren Zaun kaputt gemacht. Des bringen mir natürlich in Ordnung.«
Xaver atmete tief durch.
»Kommen Sie doch bitte rein. Ich bin übrigens die Babette und das ist mein Mann Xaver. Jetzt sind wir schon so lange hier und haben uns noch nie gesehen.«
»Ach, schee habt ihr des hergerichtet. Sieht ganz anderst aus«, sagte Frau Schmidt und zeigte ein zahnloses Grinsen.
»Wissen Sie vielleicht was über den Irlbacher?«, platzte es aus Babette heraus.
»Ach, der Irlbacher. Mei der war hier a Zeitlang, bevor er dann nach Freilassing is, wo er gestorben is«, antwortete Frau Schmidt.
»Also nicht hier im Haus gestorben? Das ist ja super!«, rief Xaver dazwischen und hob kurz die Hände, als ob er zwei Siegesfäuste machen wollte.
»Na, net da herin!«
»Setzen Sie sich doch und erzählen noch ein wenig über den Irlbacher«, sagte Babette.
»Entschuldigen Sie, aber meine Frau interessiert das brennend«, sagte Xaver.
»Mei, was wollt ihr wissen?«, fragte Frau Schmidt.

Babette löcherte Frau Schmidt so lange mit Fragen, bis der Sohn kam und fragte, ob alles in Ordnung sei und sie zum Mittagessen mitnahm. Babette und Xaver erfuhren, dass es Alois war, Hansis Vater, der die Zimmer verschlossen hatte, um das Andenken an den Irlbacher zu bewahren. Alois meinte, dass derjenige, der das Gekritzel an der Wand wegmacht, sterben würde, was Babette leichenblass werden ließ. Außerdem erzählte Frau Schmidt, dass der Irlbacher jemanden richtig vorhergesagt hatte, dass er in drei Wochen sterben werde. Zu der Prophezeiung im Zimmer konnte Frau Schmidt nichts sagen. Aber sie erzählte eine Geschichte von ihrer besten Freundin Heidi, die verschwunden war. Heidis Eltern haben dann den Irlbacher gefragt, der sie mit großen Pupillen ansah, stocksteif wurde und so etwas sagte wie: »Gelbes Haus. Josef. Ich sehe einen Stall, Heu. Sie lebt. Hat gebrochenes Bein.« Heidi fand man dann tatsächlich beim Josef, dem Bruder von Heidis Vater. Sie war beim Spielen im Stall vom Heuboden gefallen und hatte sich dabei das Bein gebrochen.
Xaver und Babette sprachen lange nur über den Irlbacher und die Prophezeiungen, die sie gehört hatten, wobei Babette fasziniert war und Xaver sich schon ein neues Kinderzimmer herrichten sah. Später, am Nachmittag, gingen sie in den Garten, um sich den kaputten Zaun anzusehen. Frau Schmidt war auch draußen, winkte und kam näher.

»I hob vorhin was vergessen«, sagte sie. »Heidis Eltern haben ein Kreuz hingestellt. Bei Maria Eck, da bei den schwarzen Franziskanern.«
»Was für ein Kreuz?«, fragte Babette.
»So ein Kreuz, mit Rad drin.«
»Und was hat es damit auf sich?«, fragte Xaver.
»Ach, die Heidi hat erzählt, der Irlbacher hätt‘ eine Prophezeiung immer wiederholt. Die hat er in das Kreuz geritzt, als Heidi ihm des zeigt hat.«
»Dann steht die Prophezeiung vielleicht da drauf!« Babette sah Xaver an.
»Ko sein. Wenige Tage drauf ist der Irlbacher dann nach Freilassing. I muss jetzt.«

Babette wollte sofort aufbrechen, aber es wurde schon dunkel. Xaver verspürte keine Lust, diesem Hirngespinst nachzujagen. Andererseits wollte er die Sache endlich zu Ende bringen. Er versprach, den Montag freizunehmen und, das war die Voraussetzung, nach einem gemütlichen Frühstück nach Maria Eck zu fahren.
An diesem Abend bekam Xaver wieder einen Kuss, seit langem. Er hatte einen Alptraum, von Kreuzen, die nachts ins Haus eindringen, von außerirdischen Botschaften und von einer Hellseherrasse, die kleine Kinder fraß. Daran konnte er sich noch erinnern, als er morgens aufwachte. Er ärgerte sich über diesen Traum, der so absurd war, dass er lächelte, auch wenn die Aussicht darauf, das Sonnenkreuz und die Prophezeiung darauf zu finden, eine für ihn unerklärliche Nervosität erzeugte.

»Du hast wohl zu viel gefrühstückt«, schnaufte Babette, als sie den kleinen Weg vom Kloster zur Wallfahrtskirche nach oben stürmte, wo die Kreuze waren.
»Und du bist unter die Rennkugeln gegangen, oder?«
Als sie die Hinterseite der Wallfahrtskirche erreichten schlug Xaver die Hände über den Kopf zusammen: »Wie sollen wir es finden? Das sind hunderte! Dran komm ich auch nicht. Kann ja schlecht über die Absperrung steigen.«
Nach einer Weile stellten sie fest, dass es nur drei Sonnenkreuze gab, wovon eines viel zu alt war und das andere zu klein. Xaver und Babette blickten sich verstohlen um, aber am Montagvormittag waren kaum Gläubige unterwegs. Auch von den Mönchen war nichts zu sehen.
»Kommst du dran?«, fragte Babette.
»Nein, siehst Du doch!« Xaver hob das Absperrband an, glitt drunter hindurch und zog es vorsichtig unter vier anderen hervor.
»Lass mal sehen«, sagte Babette, riss es Xaver aus der Hand und drehte es herum. Auf der Rückseite war auf dem Sonnenkreis deutlich eingeritzt:
ENDE 2016 WIRD DER STAUBTOD KOMMEN
Sie sahen sich an und Xaver erspähte aus dem Augenwinkel eine Person den Weg hochlaufen, stellte das Sonnenkreuz schnell zurück, machte Babette mit einem Kopfnicken auf den Besucher aufmerksam und sie eilten von der Kirche weg, wie zwei Kinder, die etwas ausgefressen hatten.
Außer Atem stiegen sie ins Auto ein. Babette erinnerte sich an eine der Prophezeiungen Irlbachers über eine Umweltkatastrophe. Danach sollte Staub vom Himmel regnen und den Tod bringen. Er hatte geraten, Fenster und Türen für mehrere Tage zu verschließen. Xaver hielt ihr einen langen Vortrag über Aberglauben und Umwelthysterie, bis Babette ihre Fingernägel in Xavers Arm krallte:
»Meine Hose ist nass!«
»Wie, nass? Wieso?«
»Johanna kommt.«
»Oh mein Gott!«
Xaver trat aufs Gas. Staub wirbelte auf. Die ganze Autobahnfahrt stützte sich Babette am Armaturenbrett ab. Über der Stadt lag eine Dunstglocke.
Am nächsten Morgen eilte Xaver die Krankenhaustreppe herunter. Babette war endlich von der Kaiserschnittoperation zurück im Zimmer und hatte Johanna gerade das erste Mal gestillt. Nachts war er schon fast verzweifelt. Zehn Stunden waren sie über Krankenhausflure spaziert, um die Wehen in Gang zu bringen, bis Babette endlich einem Kaiserschnitt zugestimmt hatte. Es war der glücklichste Tag in seinem Leben. Xaver blickte aus dem Fenster, in der kleinen Cafeteria, in der er sich gerade eine Semmel geholt und einen Kaffee bestellt hatte. Komisches Wetter. So dunstig, staubig, ging es ihm durch den Kopf. Im Vorübergehen erhaschte er die Schlagzeile einer Tageszeitung, die ihm den Appetit verdarb:

FEINSTAUBALARM

 
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Hey Geschichtenwerker,

und da wir noch nicht das vergnügen hatten: Willkommen bei uns! Schön, dass Du so aktiv dabei bist.

Ich habe die Geschichte in einem Rutsch durchgelesen und das ist immer was Gutes ;). Ja er hat Längen, ja er könnte noch immer gestrafft werden (wie ich den Kommentaren entnehme, hast Du schon), ja das Ende steht irgendwie im luftreerem Raum. Aber dahinter steckt schon eine ziemlich solide, ordentlich erzählte Geschichte. Und das ist schön.

»Drei Wochen Urlaub!« Xaver stellte den Tapeziertisch auf. »Das Gröbste schaffe ich locker!«
»Dann los Superman. Hab‘ Hunger!«

Könnte weg, braucht niemand ;).

An den Wänden waren Einlegeböden und mit Blumen verzierte Türen des alten Bauernschranks verteilt, den der Vorbesitzer im Haus gelassen hatte und den Babette unbedingt behalten wollte, (weil sie glaubte, dass er ihnen Glück bringen werde.)
»Schatz! Hilf mal mit der Klapperkiste!«
(»Ja, hetz mich nur durchs Haus!«)
Xaver hörte die Stufen knarzen und lachte, als Babette schnaufend wie nach einer Bergtour mit einer Hand am Bauch im Türstock erschien.
»Lach … nur. Trag … du mal … Medizinball … herum.«
Er drückte ihr das Stück Karton in die Hand und nachdem alle Schrankfüße auf Pappe standen, schoben sie ihn gemeinsam zur Seite.

Was in Klammern steht, könnte raus. Weder taugt es zur Charakterisierung, noch bringt es die Geschichte voran. Auf solche Halbsätze/Sätze die Geschichte mal abgeklopft, da käme einiges zusammen und schon wäre mehr Tempo drin, was gut täte. Aber man hat sich schwer damit, geschriebenes wieder zu entfernen. Ich kenne das. Aber irgendwann dreht sich das. Da freut man sich über alles, was man raushauen kann. Dauert paar Jahre, aber kommt :).

Was ich zu der Stelle aber noch sagen will, als ich Böden und Türen an der Wand verteilt las, dachte ich, die haben das Ding auseinandergenommen, es dann aber im Ganzen verschoben. Da war ich irritiert. So im Nachgang fällt mir ein, er hat dadurch den Schrank leichter gemacht, aber eben erst im Nachgang. Das jetzt noch als Erklärung mit einzufügen, damit Leser wie ich nicht verwirrt sind, ist bisschen umständlich und auch so unwichtig irgendwie. Deshalb würde ich ganz drauf verzichten.

Der Vorbesitzer hatte einen alten Bauernschrank im Haus gelassen, den Babette unbedingt behalten wollte.
»Schatz! Hilf mal den Bauernkasten zu verrücken.«
Xaver hörte die Stufen knarzen und lachte, als Babette schnaufend wie nach einer Bergtour im Obergeschoss ankam.
»Trag … du mal … Medizinball … herum.«
Gemeinsam schoben sie den Schrank zur Seite, doch statt der erwarteten Wand kam eine Tür zum Vorschein.

Da wären jetzt alle Nullinfos raus und es funktioniert noch immer. Ist radikal, ich weiß, ich will auch nicht sagen das besser ist. Ist nicht mal ein Vorschlag. Wollt Dir nur zeigen, was da alles ohne Verlust für den Leser ginge.

»Was schaust du so?«, fragte Xaver.
»Es stinkt«, sagte Babette, die Arme verschränkt. »Außerdem gibt es bestimmt einen Grund …«
»Ach quatsch. Ich gehe da jetzt rein«, sagte Xaver, schaltete die Taschenlampe an und stampfte mit angespanntem Oberkörper in den Gang. Staubwirbel drehten ihre Kreise in der Luft. Nach wenigen Schritten war der Flur zu Ende.
»Das sieht aus wie ein Durchgang«, sagte Xaver und hustete. »Hat der Makler nicht was von einem abgebrannten Stall hinterm Haus erzählt?«
»Komm raus da!« Babette hielt sich die Hand vor den Mund.
»Linke oder rechte Tür zuerst?«
»Dass du nie tust, was ich sage. Rechts!« Babette machte einen Schritt nach vorne und musste niesen.
»Dein Wunsch ist mir Befehl!«
Xaver drückte die Klinke nach unten. Es quietschte. Nach einem Stück blockierte die Tür.
»Da liegt was«, sagte Xaver und schob mit aller Kraft, sodass es knirschte. Dann krachte es, als ob ein Stück Holz zersplitterte und Xaver stolperte in den Raum.
»Ich werd‘ verrückt! Ein Badezimmer. Das ist ja super.«
»Hm«, antwortete Babette und streckte den Kopf in den Gang. »Und auf der andern Seite?«

Wenn da nur zwei reden, muss man ziemlich wenig tun, damit klar wird, wer und so. Eigentlich nur Zeilenumbrüche ;).

»Was schaust du so?«, fragte Xaver.
»Es stinkt«, Babette hielt die Arme verschränkt. »Außerdem gibt es bestimmt einen Grund …«
»Quatsch! Ich gehe da jetzt rein.« Er schaltete die Taschenlampe an, Staubwirbel drehten ihre Kreise in der Luft. Nach wenigen Schritten war der Flur zu Ende. »Das sieht aus wie ein Durchgang.«
»Komm raus!«
»Linke oder rechte Tür zuerst?«
»Dass du nie tust, was ich sage. Rechts.«
»Dein Wunsch ist mir Befehl.« Er drückte die Klinke nach unten. Es quietschte. Nach einem Stück blockierte die Tür. »Da liegt was!« Xaver schob mit aller Kraft, dann krachte es und er stolperte in den Raum. »Ich werd‘ verrückt! Ein Badezimmer. Das ist ja super.«
»Hm.« Babette streckte den Kopf in den Gang. »Und auf der andern Seite?«

Noch mal zur Veranschauung. Lese Dir beide Varianten laut vor. Lautlesen ist eh immer gut. Man liest und hört seinen Text ganz anders. Sollte man grundsätzlich machen.

So genug Stilzeug für heute. Bitte verstehe es wirklich nur als Denkanstoß. Ist immer etwas befremdlich, wenn andere so im Text rumpfuschen.

Dorfklatsch fand ich super, gern auch mehrere Schauergeschichten. Da kann beim Kaffeeklatsch ja so einiges in den Raum geworfen werden. Das Kreuz würde ich gar nicht so umständlich durch die Nachbarin einführen (das bläht den Text so ungemein auf - auch die Suche, sondern lass die beiden es einfach bei einem Spaziergang entdecken. Und zum Ende - ja, Naturkatastrophe wäre besser als Krieg. An Krieg glauben wir Leser eher weniger (und wenn digital) als an Naturkatastrophen (die es ja zunehmend gibt). Das wäre glaubhafter. Und jmd. hatte schon vorgeschlagen, dass er in der Zeitung einen entsprechenden Artikel liest und dann der Staub vor dem Fenster sieht. Das fand ich eine gute Lösung.

So viel von mir. Ist ja auch reichlich geworden. Nimm was Du magst, den Rest spül' im Klo runter.

Beste Grüße, Fliege

 

Hallo @Geschichtenwerker,

mit Deiner Geschichte komme ich nicht gut klar. Ich habe sie bereits vor ein paar Tagen gelesen und war bei der Szene mit dem Kirchenkaffee draußen. Als ich mitbekommen habe, dass Du eine überarbeitete Fassung gepostet hast, las ich erneut. Ich sehe, Du hast gut gekürzt, Dich von Überflüssigem getrennt und die Dialoge ein bisschen mehr in Mundart geschrieben. Das gefällt mir gut, obwohl ich später noch mal zu den Dialogen kommen möchte.

Ich erkenne also die Arbeit, die Du investiert hast, und sehe die positiven Veränderungen am Text. Aber er erreicht mich nicht, ich konnte wieder nicht zu Ende lesen.

Mein Hauptproblem sind dabei die Protagonisten. Ich nehme sie kaum wahr, sie haben nichts, was mich fesseln würde. Es sind bloß zwei Figuren in einem Text, ohne Herz und Seele. Sie haben für mich weder Gesicht noch Charakter bekommen, da ist nichts, was mich für sie einnimmt. Was nicht heißen soll, dass Figuren immer lieb und nett sein müssen. Nein, sie können auch garstig oder richtige Ärsche sein, aber sie müssen etwas haben, dass sie von der Masse abhebt. Etwas Besonderes, Einzigartiges. Liebens- oder Hassenswertes. Hier lesen ich von zwei Menschen, die sich ein Nest bauen und dabei auf eine Nachricht an der Wand stoßen.
Ich nehme die Frau als ängstlich, den Mann als handwerklich begabt wahr. Das berührt mich aber nicht. Ich will sie sympathisch finden, um mit ihnen zu bangen oder sie hassen, damit ich grinsen und ihnen ihr Schicksal von Herzen gönnen kann. Hier passiert aber leider nichts.

Dia Dialoge habe ich oben schon angesprochen.

»Schatz! Hilf mal mit der Klapperkiste!«
»Ja, hetz mich nur durchs Haus!«

Ich denke schon, dass man im Alltag so miteinander spricht und Dialoge sollen ja auch realistisch sein. Aber solche, wie der zitierte, hauen mich nicht gerade vom Hocker. Über die lese ich hinweg, ohne sie richtig wahrzunehmen. Auch hier wünschte ich mir mehr Pepp.

Ich habe lange nachgedacht, ob ich Dir überhaupt einen Kommentar schicke. Meine Angst, nicht den richtigen Ton zu treffen und jemanden mit Kritik kränken zu können, ist immer da. Doch wir lernen hier ja voneinander und ich wollte Dir dann doch meinen Eindruck nicht vorenthalten. Vieles dabei ist ja oft Geschmackssache. Jeder erarbeitet sich seinen eigenen Stil, das ist gut.
Du kannst schreiben und ich lese auch gerne Deine Kommentare. Hier hatte ich aber meine Schwierigkeiten.

Lieber Gruß
Tintenfass

 
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Hallo liebe Fliege,

vielen Dank für die Willkommensgrüße und Deinen ausführlichen, lehrreichen und hilfreichen Kommentar. Glaube mir, das ist alles für mich viel zu wertvoll, um es das Klo runterzuspülen. Ich schätze es sehr, dass Du Dir die Zeit genommen hast, die Geschichte zu lesen und die Mühe zu machen, einen Kommentar zu verfassen.

Dass Du die Geschichte in einem Rutsch durchgelesen hast, stimmt mich froh. Ich stehe nun wirklich ganz am Anfang und da freue ich mich über jeden Leser, der die Geschichte bis zum Ende gelesen hat und es im Anschluss nicht als Zeitverschwendung empfindet.

So genug Stilzeug für heute. Bitte verstehe es wirklich nur als Denkanstoß. Ist immer etwas befremdlich, wenn andere so im Text rumpfuschen.

Ich sehe das nicht als Rumpfuschen in meinem Text, sondern als großartigen Denkanstoß, den ich liebend gerne annehme.

Und zum Ende - ja, Naturkatastrophe wäre besser als Krieg. An Krieg glauben wir Leser eher weniger (und wenn digital) als an Naturkatastrophen (die es ja zunehmend gibt). Das wäre glaubhafter. Und jmd. hatte schon vorgeschlagen, dass er in der Zeitung einen entsprechenden Artikel liest und dann der Staub vor dem Fenster sieht. Das fand ich eine gute Lösung.

Ja, meine erste Variante endete damit, dass Xaver in der Zeitung die Schlagzeile Feinstaubalarm las. Ich denke immer noch über das Ende nach.

Also nochmals vielen Dank und ich freue mich über jeden Kommentar.

Hallo Tintenfass,

Ich habe lange nachgedacht, ob ich Dir überhaupt einen Kommentar schicke. Meine Angst, nicht den richtigen Ton zu treffen und jemanden mit Kritik kränken zu können, ist immer da. Doch wir lernen hier ja voneinander und ich wollte Dir dann doch meinen Eindruck nicht vorenthalten. Vieles dabei ist ja oft Geschmackssache. Jeder erarbeitet sich seinen eigenen Stil, das ist gut.

Um Deiner Angst gleich zu begegnen, ich bin sehr froh, dass Du den Kommentar verfasst und auch geschickt hast, denn nur so kann ich lernen und mich weiterentwickeln.

Du hast auch völlig recht, dass die Figuren nicht besonders komplex und damit auch nicht spannend sind. Zu meiner Verteidigung: Das ist meine zweite Geschichte und ich habe noch nicht die Übung darin, so komplexe Figuren zu schaffen, noch dazu in einer Geschichte, die von der "Prophezeiung" leben sollte.

Daher finde ich es zwar schade, dass Du meine Geschichte nicht bis zum Ende lesen konntest, aber freue mich dann umso mehr, wenn ich es mal schaffe sollte, Dich bei einem zukünftigen Versuch bis zum Ende bei der Stande zu halten.

Außerdem hast Du mir am Ende ja wirklich noch ein großes Kompliment gemacht, für das ich mich sehr bedanke:

Du kannst schreiben und ich lese auch gerne Deine Kommentare.

Nochmals vielen Dank für Deinen Einsatz und Deine Zeilen.

Gruß

Geschichtenwerker

 

So, nun eine dritte Variante. Nochmals gekürzt und Fehler ausgebessert (und wahrscheinlich neue gemacht ...). Das Ende ist eine Mischung aus einer neuen und der ersten Variante.

Gerne lese ich weitere Kommentare. Eine größere Überarbeitung nehme ich aber erst wieder nach Abschluss der Abstimmung vor, weil momentan sowieso alle mit Lesen der anderen Challengegeschichten mehr als ausgelastet sind. Für die Challenge ist das daher, bis auf Tipp-/Grammatikfehlerkorrekturen, die finale Variante.

Nochmals: Danke für die vielen guten Kommentare!

Gruß

Geschichtenwerker

 

Hi Geschichtenwerker!

Eine unterhaltsame Geschichte hast du da geschrieben. Sie hat mir gut gefallen und ich konnte sie in einem Schwung durchlesen. Das ist ja schon mal sehr positiv.

Ein paar kleinere Anmerkungen habe ich noch:

Irgendwie ist mir Babette recht unsympathisch - sie ist mir zu nörgelig, zu naiv, zu mürrisch, zu herrisch - schlicht und ergreifend: in meinen Augen ist sie ne ziemliche Bitch - wenn der Staubtod uns alle holen sollte, werd ich um die jedenfalls keine Träne vergießen, sondern wohl eher mit nem Bier in der Hand ihr Ableben begießen!:D

Hm ... wieso haben eigentlich so ziemlich alle (älteren) Dorffrauen in deiner Geschichte so augenscheinliche Zahnprobleme? Giabt's koa Zahncreme in Baiarrn oder wos hots doa zur Broatzeit gegeba, doas den Madeln alle Zähn ous da Gosch gfollen sin?

Diese Sache mit dem Richter und dem "Gaukelei-Prozess" fand ich wenig überzeugend - was war denn das für ein "Beweis", und wofür?

Insgesamt sind das allerding keine großen Sachen, die ich dort anzumerken hatte. Unterm Strich war die Geschichte wie gesagt nostradamisch unterhaltsam!

Hellseherische Grüße vom biertrinkenden EISENMANN

 

Hi Eisenmann,

Dein Namen hat mir erst einmal einen Schauer über den Rücken gejagt und dann:

Eine unterhaltsame Geschichte hast du da geschrieben. Sie hat mir gut gefallen und ich konnte sie in einem Schwung durchlesen. Das ist ja schon mal sehr positiv.

Puh - da habe ich erst einmal durchgeatmet und mich echt gefreut. Ich hoffe, der positive Einstieg lag nicht (zu sehr) am Bier, das Du gerade verdientermaßen trinkst.

Irgendwie ist mir Babette recht unsympathisch

Das finde ich spannend, aber mir war sie am Ende nach den vielen Überarbeitungen auch nicht mehr so sympathisch. Ich überlege noch, ob ich sie wieder sympathischer mache oder das sogar verstärke.

Hm ... wieso haben eigentlich so ziemlich alle (älteren) Dorffrauen in deiner Geschichte so augenscheinliche Zahnprobleme? Giabt's koa Zahncreme in Baiarrn oder wos hots doa zur Broatzeit gegeba, doas den Madeln alle Zähn ous da Gosch gfollen sin?

Mei, woist, da am Land, da hams de oide Leit net a so mit dem Zahnklempner, dem bleden, dem greisligen Hund, so langs irgendwia a so get.


Diese Sache mit dem Richter und dem "Gaukelei-Prozess" fand ich wenig überzeugend - was war denn das für ein "Beweis", und wofür?

Das war ein Beweis dafür, dass er "hellsehen" konnte und daher kein Gaukler war. Ist natürlich immer schlecht, wenn man seine Geschichte erklären muss. Allerdings ist außer Dir bisher noch keiner darüber gestolpert. Vielleicht ist das aber auch ein Detail, welches ich bei einer weiteren Überarbeitungen streichen würde.

Unterm Strich war die Geschichte wie gesagt nostradamisch unterhaltsam!

Das freute mich wirklich sehr. Mehr sollte sie auch nicht sein.

Gruß zurück vom gleich Feierabend-Geschichtenwerker

 

Hallo liebe maria.meerhaba,

vielen Dank für Deinen langen und ausführlichen Kommentar und denke nur, mir geht es ähnlich. Ja, ich habe die Kommentare sehr gerne angenommen und gekürzt, geschliffen und poliert und ehrlich gesagt, bin ich sehr froh, dass Du mir jetzt sagst, dass Dir die Geschichte dadurch zu schnell ist und zu wenig Raum für Gefühl und Tiefe der Figuren lässt.

Es ist halt für die Spannung wichtig, das man so was in die Länge zieht und das beklemmende Gefühl der Frau mitfühlt. Das funktioniert so für mich leider nicht.

Das kann ich gut verstehen. Die Geschichte ist jetzt handlungs- und ereignisgetrieben. Ich habe immerhin ca. 10 Normseiten gekürzt.

Schön finde ich, dass Du doch auch gute Seiten siehst, auch wenn sie vielleicht nur aufblitzen:

Andererseits hast du die Neugierde der Frau sehr gut in die Dialoge eingebaut, was mir wirklich gefallen hat, aber es ändert halt nichts an der Sache, dass da eine riesige Distanz zwischen mir und den Figuren gab, und dass mir der Text einfach zu schnell ging.

Und auch damit hast Du recht:

Der erste Satz sorgt ja für Neugierde, da fragt man sich, was das soll und so, aber während des Lesens habe ich ihn sehr schnell vergessen, was ihm sehr viel Kraft einbüßen ließ. Jetzt, da ich ihn noch einmal bemerke, sehe ich, was für eine Rolle er spielt und was dahinter steckt.

Ich habe noch einige Ideen, wie ich die Geschichte umgestalten kann. Vielleicht baue ich auch zwischendurch immer wieder mal solche Prophezeiungsschnipsel wie im ersten Satz ein.

Wie ich auch in einem meiner Kommentare geschrieben habe, muss ich mich aber für eine weitere Überarbeitung entscheiden, worauf ich den Fokus legen möchte und mit Deinem Kommentar hast Du mir viel zum Nachdenken gegeben, wie ich die Figuren komplexer und tiefer gestalten kann. Langsam bin ich selbst gespannt, wie die nächste Variante aussieht (kommt erst nach Abschluss der Abstimmung).

Nochmals vielen Dank, ich habe mich sehr über Deinen Kommentar gefreut!

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker,

und noch Herzlich Willkommen bei den Wortkriegern. Es freut mich sehr, dass du gleich mit einer Challenge-Geschichte gestartet und auch beim Kommentieren sehr aktiv unterwegs bist.

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Zum einen finde ich dieses Dorfbiotop gut beschrieben und liebevoll gezeichnet. Nicht nur Xaver und Babette, sondern auch die Nebenfiguren habe ich deutlich vor Augen.

Zum anderen finde ich es gut gemacht, wie sich das Gefühl, dass an den Vorhersagen des Irlbacher Sepp etwas dran sein könnte, so schleichend entwickelt – man macht als Leser quasi eine ziemlich ähnliche Erfahrung wie Xaver.

Und ich mag das fiese Ende, dass die Vorhersage – obwohl sie zutrifft – letzten Endes irgendwie nutzlos ist, weil man sie erst versteht, als es zu spät ist.
Der arme Sepp hatte vielleicht tatsächlich Visionen von der Zukunft, konnte sie aber nicht so vermitteln, dass die Menschen, die es betrifft, noch etwas damit anfangen können. Das ist so ähnlich wie die Vorhersagen von Nostradamus, die so vage formuliert sind, dass man halt alles Mögliche hinein interpretieren kann – und auch da erfolgen die Interpretationen immer erst, wenn das angeblich vorhergesagte Ereignis eingetroffen ist.

Leider gibt es ein ganz ähnliches Phänomen auch bei Vorhersagen, die nicht auf zweifelhaften Visionen, sondern auf realen Daten und wissenschaftlichen Beobachtungen beruhen. Um etwa die Feinstaubbelastung vorherzusehen, braucht man ja gar keine paranormalen Fähigkeiten – und trotzdem merken die Leute immer erst was, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Noch ein paar kleine Detailanmerkungen:

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!
Das ist neu, oder? Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass das schon drin war, als ich die Geschichte zuerst gelesen habe. Jedenfalls gefällt es mir nicht so recht. Das hat keinen Mehrwert aus meiner Sicht. Fang die Geschichte lieber gleich richtig an.

Xaver sah sie ah: »Dann eben nicht!« Mit einem kräftigen Tritt zerbarst das Innere der Tür. Er jaulte auf und kam humpelnd nach draußen.
an

Junge, Alte, Wichtige, Unwichtige und Familien mit Kindern verteilten sich um kleine Tische im Pfarrsaal, der gefüllt war mit Kaffeeduft, Klatsch und Tratsch des Dorfes und ein paar wuselnden Kindergartenzwergen, die um die Wette aßen
Gefällt mir gut, vor allem die Kindergartenzwerge. :)

» Achso«, sagte Babette. »Kannten Sie ihn Herrn Müller?«
Ach so = 2 Wörter; kannten Sie den Herrn Müller? Oder: Kannten Sie ihn? Herrn Müller?

»Und du bist unter die Rennkugeln gegangen, oder?«
Hübsch :)

Grüße von Perdita

 

Hallo Perdita,

vielen Dank für den freundlichen Empfang. Das freut mich sehr.

Und noch mehr Dank für den freundlichen Kommentar:

Deine Geschichte hat mir gut gefallen. Zum einen finde ich dieses Dorfbiotop gut beschrieben und liebevoll gezeichnet. Nicht nur Xaver und Babette, sondern auch die Nebenfiguren habe ich deutlich vor Augen.

Das finde ich sehr schön, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass anderen die zu blass waren. Es ist wirklich sehr spannend zu sehen, wie unterschiedliche die Geschichte ankommt.

Zum anderen finde ich es gut gemacht, wie sich das Gefühl, dass an den Vorhersagen des Irlbacher Sepp etwas dran sein könnte, so schleichend entwickelt – man macht als Leser quasi eine ziemlich ähnliche Erfahrung wie Xaver.

Auch das freut mich sehr, dass Du diese Entwicklung mitmachen konntest. Das war auch beabsichtigt, war aber durch einige Kommentare verunsichert, ob es überhaupt funktioniert.

Um etwa die Feinstaubbelastung vorherzusehen, braucht man ja gar keine paranormalen Fähigkeiten – und trotzdem merken die Leute immer erst was, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Ja, das war ein Punkt, der mir von Anfang an auch an dem ursprünglichen Ende gefallen hat. Deswegen habe ich dann dieses Ende auch wieder eingefügt.

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!
Das ist neu, oder? Zumindest kann ich mich nicht daran erinnern, dass das schon drin war, als ich die Geschichte zuerst gelesen habe. Jedenfalls gefällt es mir nicht so recht. Das hat keinen Mehrwert aus meiner Sicht. Fang die Geschichte lieber gleich richtig an.

Das ist in der Tat neu. Ich hatte diese Idee, weil ich eventuell mehr Prophezeiungsschnipsel in den Text einbauen wollte. So wie es jetzt ist, steht es unmotiviert am Anfang und wird dann nicht mehr in Bezug genommen und ist daher nichts mehr als ein (billiger) Appetizer. Da muss ich noch dran arbeiten.

Die beiden Überarbeitungsfehler ("ah", "ihn Müller") habe ich gleich verbessert.

Schön, dass Du die "Kindergartenzwerge" und "Rennkugel" magst. Ich mag die beide auch.

Also nochmals vielen, vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich habe mich sehr darüber gefreut und das nicht nur, weil er sehr positiv aufgefallen ist, sondern weil ich nun weiß, dass die Geschichte bei Dir so funktioniert, wie es im Großen und Ganzen beabsichtigt war. Das ist ein gutes Gefühl und motiviert mich sehr. Vielen Dank für Deine Zeit.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker,

ein spannende Geschichte hast du da hingewerkelt, die sich gut lesen lässt und mich in ihre dörfliche Atmosphäre mitgenommen hat. Geheimnisvolle Türen finde ich ohnehin immer klasse. Auch deine Hauptfiguren finde ich sehr sympathisch und plastisch dargestellt, dachte aber zunächst, dass der Xaver eventuell noch ein bisschen shiningmäßig abgehen würde. :D

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!

Es war ungewöhnlich heiß für Anfang Oktober. Die Luft stand.


War mir fast ein wenig zu unvermittelt, zu übergangsweise gleich zu Beginn des Textes, zumal es dann erst einmal sehr gemächlich weitergeht. Für den ultimativen Grusel vielleicht sogar etwas zu gemächlich, in den gängigen Horrorfilmen gibt's vor der ganz großen Katastrophe immer schon einmal eine Kostprobe, bei der es meist irgendeine (aktuelle) Nebenfigur zerlegt undie anzeigt, was alles Schlimmes passieren könnte.
So kommt das Ende deiner Geschichte fast ebenso unvermittelt wie der Anfang, ohne dass man als Leser viele Anhaltspunkte oder viel Zeit hatte, zu dem Begriff "Staubtod" Ahnungen zu entwickeln und der Schock am Schluss, dass jetzt doch nicht alles gut ist, verpufft ein wenig.

Viele Grüße

Willi

 

Hallo Willi,

jetzt machst Du mir aber ein Vorweihnachtsgeschenk:

ein spannende Geschichte hast du da hingewerkelt, die sich gut lesen lässt und mich in ihre dörfliche Atmosphäre mitgenommen hat. Geheimnisvolle Türen finde ich ohnehin immer klasse. Auch deine Hauptfiguren finde ich sehr sympathisch und plastisch dargestellt, dachte aber zunächst, dass der Xaver eventuell noch ein bisschen shiningmäßig abgehen würde.

Ein interessanter Gedanke, Xaver ein wenig abdrehen zu lassen. Das lasse ich in Ruhe auf mich wirken und es würde zu meiner momentanen Idee passen, wie ich die Geschichte umbaue bzw. weiterentwickle.

So kommt das Ende deiner Geschichte fast ebenso unvermittelt wie der Anfang, ohne dass man als Leser viele Anhaltspunkte oder viel Zeit hatte, zu dem Begriff "Staubtod" Ahnungen zu entwickeln und der Schock am Schluss, dass jetzt doch nicht alles gut ist, verpufft ein wenig.

Ja, was soll ich sagen. Du hast recht damit. Das ist noch eine Baustelle und nach der Abstimmung wird es sicherlich (irgendwann) eine neue Version geben, in der das hoffentlich besser funktioniert.

Vielen Dank für Deinen Kommentar und Deine Ideen. Vielleicht wirst Du bei der nächsten Variante etwas davon wiederfinden!

Trotzdem freut es mich, dass Du auch viele positive Aspekt gefunden hast.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker

Ich habe die anderen Kommentare nicht gelesen, da gibt es vielleicht Überschneidungen, bitte entschuldige.

Mit deiner Geschichte bin ich nicht so recht warm geworden.

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!

Das hat sich mir nicht erschlossen. Wer sagt das zu welchem Zeitpunkt? Ist das, was folgt, das, was jemand aufschreibt, der gerade mit dem Tod konfrontiert ist? Also, diese gemütliche Geschichte?

Ein Lichtkeil fiel in den dahinterliegenden Flur und beleuchtete dichten Staub auf dem Boden, zerfaserte Spinnweben, ein paar zerknüllte Papierblätter und zwei gegenüberliegende Türstöcke.

Die kaufen ein Bauernhaus (offenbar freistehend) und merken nicht, dass es da noch zwei Räume gibt? Glaub ich nicht.

ENDE 2016 WIRD DER STAUBTOD KOMMEN

Eine sehr seltsame Prognose. Also, das verwandelt die ganze Geschichte in eine Art Witz, oder nicht?

FEINSTAUBALARM

Mit diesem Schluss als Pointe. Und was ist jetzt mit dem Tod überall? Im bayerischen Alpenvorland?

Sorry, ich glaube, ich kapiere den Text überhaupt nicht und stehe da wohl auf dem Schlauch. Aber ja, da steht der Tag "seltsam" drunter. Und so wirkt der Text auch auf mich.

Mir war das auch etwas zu brav erzählt, sie tun dies, sie tun das. Dann geschieht dies und dann das. Sprachlich ist das solide, aber ich denke, der nächste Schritt müsste sein, spannend und packend zu erzählen, mal eine gewagte Formulierung, etwas mehr Dynamik in den Text reinbringen.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

Hallo Peeperkorn,

vielen Dank für Deinen Kommentar. Schade, dass Du mit meiner Geschichte offensichtlich gar nicht zurechtgekommen bist.

Nein! Nicht schon wieder. Will nicht sehen. Nicht das. Nein! Diese Bilder. Tod. Überall. Schreiben. Ich muss das aufschreiben!
Das hat sich mir nicht erschlossen. Wer sagt das zu welchem Zeitpunkt? Ist das, was folgt, das, was jemand aufschreibt, der gerade mit dem Tod konfrontiert ist? Also, diese gemütliche Geschichte?

Der erste Satz soll ein Gedanke des Irlbachers sein. Ich weiß, dass dieser Satz in der derzeitigen Fassung in der Luft hängt. Ich befürchte, er ist auch dafür verantwortlich, dass Du die Geschichte dann gänzlich unter falschen Voraussetzungen oder Erwartungen gelesen hast. Zumindest kann man Deinen Kommentar so zwischen den Zeilen interpretiere. Andere Kommentatoren sind da zwar auch drüber gestolpert, haben sich aber nicht irritieren lassen und hatten wohl keine Verständnisschwierigkeiten.

Die kaufen ein Bauernhaus (offenbar freistehend) und merken nicht, dass es da noch zwei Räume gibt? Glaub ich nicht.

Diesen Einwand hatte auch schon einmal jemand anders, der sich daran aber nicht gestört hat. Es ist auch tatsächlich so, dass man sich bei Raumgrößen, insbesondere bei leeren Räumen schnell vertut. Wenn also nicht aufgrund der Außenfassade offensichtlich ist, dass da noch Räume sein müssten, weil z. B. im 1. OG Fenster fehlen, muss das nicht zwingend auffallen.

Eine sehr seltsame Prognose. Also, das verwandelt die ganze Geschichte in eine Art Witz, oder nicht?

Als Witz war das nicht gemeint, hat bisher von den Kommentatoren auch keiner so empfunden. Leider kann ich Deinem Kommentar nicht entnehmen, warum Du diese Prophezeiung aufgrund des Textes als Witz empfindest. Vielleicht ist Dir aber auch einfach der Gedanke, dass es Menschen gibt, die solche Prophezeiungen machen oder das ganze Prophezeiungsthema als solches so fremd oder aberwitzig, dass sich der Gedanke Witz aufdrängt. Dementsprechend funktioniert dann auch die Pointe am Schluss nicht.

Mir war das auch etwas zu brav erzählt, sie tun dies, sie tun das. Dann geschieht dies und dann das. Sprachlich ist das solide, aber ich denke, der nächste Schritt müsste sein, spannend und packend zu erzählen, mal eine gewagte Formulierung, etwas mehr Dynamik in den Text reinbringen.

Da gebe ich Dir recht. Der Text hat sicherlich noch viel Luft nach oben. Und ich nehme die Anregung gerne an, was natürlich wie immer im Leben leichter gesagt als getan ist. Ich muss die vielen auch sehr unterschiedlichen Eindrücke und teilweise diametralen Kommentare erst einmal ein wenig verdauen und für mich entscheiden in welche Richtung ich gehe möchte, bevor ich die Geschichte noch einmal (grundlegend) überarbeite.

Ich danke Dir jedenfalls für Deinen ehrlichen Eindruck und Deinen Kommentar und hoffe auf mehr Lesefreude auf Deiner Seite bei meinem nächsten Text (der sicherlich irgendwann kommt).

Gruß
Geschichtenwerker

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Geschichtenwerker,
was ich von einer Gruselgeschichte möchte, ist, dass ich nach dem Lesen nicht einschlafen kann, weil die Bedrohung so real und geichzeitig irreal erscheint und ich mir den Kopf zermartere, ob das jetzt wirklich so sein kann, mich also wahrscheinlich augenblicklich der Geist vom Irlbacher Sepp überfällt, aber nein, doch nicht, weil das ist ja Schmarrn, oder doch: gleich packt er zu. In der Mitte Deiner Geschichte hatte ich dieses Gefühl, nicht einschlafen zu könnnen. Wenngleich es doch nicht ganz wahrscheinlich ist, dass einem bei einem Kauf eines alten Gebäudes verborgene Zimmer entgehen. Das durchleuchtet man doch bei einer Begehung zeimlich genau. Aber egal. Das könnte man schon schlucken. In der Kombination mit der Schwangerschaft hätte ich dann etwas Diabolisches in Richtung "Rosemaries Baby" erwartet. Die Parallelität der Geburt und des Hereinbrechens des Unheimlichen (muss ja nicht Grauen sein, wie bei Polansky) hätte ich interessant gefunden. So läuft es nebenher, um zu zeigen, dass eben ein junges Paar sich da etwas aufbaut und um ein Kinderzimmer zu motivieren. Aber, und jetzt komme ich zum Punkt für mich, das bleibt dann eben im Normalen und die Dialoge mit der Dorfgemeinschaft, die im Lokalkolorit schön eingefangen sind, eben auch. Gerne wäre ich stärker in einer Atmosphäre des Grusels eingefangen worden, einer Atmosphäre, die mal eine ganz düstere, vernebelte, unheilvolle Sicht zeigt. Dazu kommt es, wie gesagt, kurz zwischendrin, aber dann wird es wieder recht oberbayerisch hell. So wie der Schluss, der eine fast banale Auflösung der Weissagung bietet und sich ironisch auf die Heimtapropheten bezieht. Ja, das geht ja auch. Man kann die Prophetien der Landhellseher schon verulken, da gibt es genügend Ansatzpunkte. Aber aus dem Entwicklungsgang der Geschichte empfinde ich den Schluss als zu harmlos.
Dennoch, und das muss ich noch loswerden: Ein wenig hat mich der Irlbacher dann doch beschäftigt und ganz kurz verängstigt. Aber eben nur ganz kurz.
Herzliche Grüße
rieger

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo rieger,

vielen Dank für Deinen Kommentar.

Aber, und jetzt komme ich zum Punkt für mich, das bleibt dann eben im Normalen und die Dialoge mit der Dorfgemeinschaft, die im Lokalkolorit schön eingefangen sind, eben auch. Gerne wäre ich stärker in einer Atmosphäre des Grusels eingefangen worden, einer Atmosphäre, die mal eine ganz düstere, vernebelte, unheilvolle Sicht zeigt. Dazu kommt es, wie gesagt, kurz zwischendrin, aber dann wird es wieder recht oberbayerisch hell.

Dir ist die Geschichte, auch wenn sie die Dialoge der Dorfgemeinschaft schön einfängt, worüber ich mich sehr freue, letztlich nicht gruselig genug. Das kann ich verstehen. Zu meiner Verteidigung kann ich nur sagen, dass ich das "Horror"-Tag auch nicht gesetzt hatte.

Mittlerweile denke ich aber auch, dass die Hauptelemente -verborgenes Zimmer, Prophezeiungen und Schwangerschaft - besser zu einer Horrorgeschichte passen als zu der "Informationsschnitzeljagd", die die Geschichte in der ersten Version einmal war.

Insofern motiviert mich Deine Kritik, die Geschichte in dieser Richtung um- oder eher neuzuschreiben.

Viele Dank dafür und die herzliche Grüße sende ich gerne zurück
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker
Ich hab’s gern gelesen. Bis zum Schluss. Flüssig geschrieben, ziemlich gute, knackige Dialoge und handwerklich sauber. Enttäuscht war ich trotzdem, weil ich mir mehr erwartet habe, ein wahrhaft überraschendes Ende, eine Wendung zum Grauen. So was. Stattdessen nahm alles seinen Lauf und am En de war der Feinstaub schuld. Na ja.

Naturgemäß wird bei einer Geschichte, die auf Spannung ausgelegt ist, nach einem Ziel strebt, nicht so große Sorgfalt auf die Persoencharakterisierung gelegt. Du machst es genauso. Deine Hauptfiguren, einschließlich des Erzählers, bleiben blass. Die Nachbarin hingegen wirkt sympathisch und lebendig, während Xaver und Johanna kaum mehr als das klassische, moderne Pärchen mit entsprechender Rollenverteilung. Das Geschehen plätschert zwischen den beiden hin und her, ohne Emotion, ohne Sehnsüchte oder Wünsche. Daran ließe sich arbeiten.

Stellen aus dem Text:

Die Luft stand. Babette und Xaver atmeten eine Mischung aus Kuhmistgestank und Staub ein, während sie Werkzeug, Farbeimer und Tapetenrollen in ihr neues Haus schleppten, ein typisches altes Bauernhaus im bayerischen Alpenvorland am Rande eines kleinen Dorfes.
den Satz finde ich zu lang, da ließen sich drei draus machen und der Sound wäre besser.

»Ist das herrlich«, sagte Xaver. »Sobald wir fertig sind, zeige ich dir das Kinderzimmer. Bärentapete, Bärenlampe, Fahrzeugteppich, Bärengardinen. Egal, ob Junge oder Mädchen. Unser Baby wird in einem Bärenland wohnen!«
bisschen viel Bären.

»Muss das sein? Dieser Weihrauch, die lange Predigt, das Gesinge …«
mm, das klingt nicht natürlich... dieser Weihrauch.

»Finde das sehr spannend«, sagte Babette.
»Ich kannte ihn nicht«, sagte der Pfarrer, »aber so, wie ich die Menschen hier kenne, ist das bestimmt alles die Wahrheit, die reine Wahrheit!«, sagte der Pfarrer, zwinkerte Babette zu und ging weiter.
meinst du echt, der Pfarrer hat so viel Distanz zu seiner Gemeinde?

viele Grüße
Isegrims

 

Hallo Isegrims,

zunächst ein gutes neues Jahr für Dich und alle anderen.

Vielen Dank für Deinen Kommentar, den ich jetzt endlich beantworten kann.

Ich hab’s gern gelesen. Bis zum Schluss. Flüssig geschrieben, ziemlich gute, knackige Dialoge und handwerklich sauber.

Darüber habe ich mich wirklich sehr gefreut, auch wenn ich schon ahnte, dass das "Aber" auf dem Fuße folgt:

Enttäuscht war ich trotzdem, weil ich mir mehr erwartet habe, ein wahrhaft überraschendes Ende, eine Wendung zum Grauen. So was. Stattdessen nahm alles seinen Lauf und am En de war der Feinstaub schuld. Na ja.

Inzwischen ist mir klar, dass die Geschichte im gewissen Sinne eine Mogelpackung ist. Zwar steht nicht Horrorgeschichte drauf, aber der Stoff schreit danach, weswegen meine nächste Variante des Stoffes mehr in Richtung Horror gehen wird. Mir kommt das so vor, als ob ich ein Musikstück im falschen Tempo gespielt habe, aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich und daher bin ich sehr froh, dass Du mir Dein Feedback hinterlassen hast.

Die Luft stand. Babette und Xaver atmeten eine Mischung aus Kuhmistgestank und Staub ein, während sie Werkzeug, Farbeimer und Tapetenrollen in ihr neues Haus schleppten, ein typisches altes Bauernhaus im bayerischen Alpenvorland am Rande eines kleinen Dorfes.
den Satz finde ich zu lang, da ließen sich drei draus machen und der Sound wäre besser.

Ja, der Satz ist lang, aber bewusst so lang gewählt, um nicht gleich am Anfang mit zu hohem Tempo zu starten. Bei meiner nächsten Variante wird der Anfang allerdings völlig anders.

»Ist das herrlich«, sagte Xaver. »Sobald wir fertig sind, zeige ich dir das Kinderzimmer. Bärentapete, Bärenlampe, Fahrzeugteppich, Bärengardinen. Egal, ob Junge oder Mädchen. Unser Baby wird in einem Bärenland wohnen!«
bisschen viel Bären.

Ja, das sollte den etwas einbahnstraßenmäßigen Nestbautrieb von Xaver widerspiegeln, was aber nicht richtig funktioniert, vielleicht weil es nicht die Gefühlsebene des Lesers anspricht bzw. der Leser das nicht richtig mit der Stimmung von Xaver verknüpft.

»Muss das sein? Dieser Weihrauch, die lange Predigt, das Gesinge …«
mm, das klingt nicht natürlich... dieser Weihrauch.

Hier habe ich tatsächlich ein anderes Empfinden. Wenn einem etwas zuwider ist, wird das in meiner Region gerne mit "dieser" verstärkt. Vielleicht ist das eine regionale, sprachliche Besonderheit.

»Finde das sehr spannend«, sagte Babette.
»Ich kannte ihn nicht«, sagte der Pfarrer, »aber so, wie ich die Menschen hier kenne, ist das bestimmt alles die Wahrheit, die reine Wahrheit!«, sagte der Pfarrer, zwinkerte Babette zu und ging weiter.
meinst du echt, der Pfarrer hat so viel Distanz zu seiner Gemeinde?

Worin siehst Du die Distanz? Der Irlbacher ist gestorben, bevor der Pfarrer in der Gemeinde war. Und der Satzteil "aber so, wie ich die Menschen hier kenne, ist das bestimmt alles die Wahrheit, die reine Wahrheit" ist ironisch gemeint, was eigentlich durch den Nachsatz, dass der Pfarrer Babette zuzwinkerte, klar sein sollte (was es aber vielleicht nicht ist?).
Ich habe übrigens an der Stelle bewusst keine Begrüßungsszene zwischen Pfarrer und Babette/Xaver eingebaut, da diese mit der Geschichte nichts zu tun hat. Wenn Du also aus dem Fehlen einer solchen Szene auf die Distanz schließt, dann liegt das an dieser bewussten Entscheidung. Würde ich einen Roman schreiben, dann hätte ich eine solche Szene kurz mit aufgenommen, was mir aber für eine Kurzgeschichte unpassend erschien.

Nochmals vielen Dank für Deine Kommentierung. Ich freue mich über jede Rückmeldung und es ist sehr interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Kommentare ausfallen.

Gruß
Geschichtenwerker

 

Hallo Geschichtenwerker,


also ich staune, auf welchem hohem Niveau dieser Wettbewerb läuft. Alle Achtung!

Deine Geschichte las sich gut in einem Rusch durch und mir hat besonders gut gefallen, wie du die Spannung aufgebaut und gehalten hast und mir kam das Lokalkolorit mitsamt den eingesprengselten Dialogen recht authentisch vor, auch wenn ich in dieser Gegend mich kaum tummele, in der deine Geschichte spielt. Aber darum geht es ja nicht, es geht um das Gefühl, das du als Autor mir Leserin vermittelst und das ist eben in Ordnung gewesen und fühlte sich richtig an.

Ich bin allerdings mit dem Ende der Geschichte unzufrieden, das hätte ich mir tatsächlich viel viel spannender vorgestellt und ich denke auch, dass ich am Ende der Geschichte nicht so recht weiß, ob da mehr als gute Unterhaltung geliefert wurde oder ob ich noch was von dieser Geschichte mitnehme.

Ich bin, um ehrlich zu sein, schon lange aus der Phase raus, in welcher ich Geschichten und Romane nur zur häppchenweisen Ablenkung aus meinem Alltag lese. Ich mag es mit mehr Tiefgang und das ist etwas, was ich in deiner Geschichte leider vermisse.
Ich habe schon an anderer Stelle jemandem, dessen Plot ähnlich mager ausfiel, mitgeteilt und versichert, dass es jedoch jede Menge Leser gibt, die solche Probleme nicht haben und diese Geschichte garantiert gelungen und perfekt finden. Und von dieser Sorte Leser gibt es viele.

Es gibt halt für jedes Lesebedürfnis den passenden Lesestoff und ich würde einfach nur sagen, dein Angebot ist nicht so wirklich genau das, was ich klasse finde. Das ist also hier kein Verriss, sondern eigentlich nur der Hinweis darauf, dass ich nicht in deine Leserzielgruppe passe.

Um wieder auf die Lobebene zurückzukehren :D , mir hat wirklich gut gefallen, wie es dir gelungen ist, vor meinem Auge einen Film ablaufen zu lassen und das kann nun wirklich nicht jeder Autor für sich als Feedback mit nach Hause tragen.

An dieser Stelle habe ich ein wenig gestutzt, weil ich zunächst dachte, du möchtest einen kräftigen Hinweis auf partnerschaftliche Probleme aufzeigen.

»Nicola ist aber aktiv!«
»Johanna«, sagt Babette und strahlte ihn an.
Wer als angehender Vater nicht mal weiß, wie sein künftiger Nachwuchs heißen soll, bei dem liegt vermutlich noch auf weiteren Gebieten der Partnerschaft einiges im Argen, so dachte ich.

Tatsächlich erfüllte sich meine Erwartung nicht. Xaver ist zwar längst nicht so gefangen von der Prophezeiung, ganz im Gegensatz zu Babette, die ja richtig darauf abfährt, aber ich halte das für absolut typisch Mann, typisch Frau und ganz normal und sehe darin nun wirklich keine partnerschaftlichen Probleme.
Daher frage ich mich, wieso du an dieser Stelle so einen Hinweis gibst?

Der Titel ist dir nicht so gelungen, weil Staub zu Staub ja die Formel ist, die anlässlich der Beerdigung gemurmelt wird und ich verbinde damit eben Beerdigungen, aber nichts Bedrohliches und keine Umweltkatastrophen. Der Titel ist insoweit also kein passender Hinweis auf den Geschichteninhalt.

Vielleicht wäre schlichtweg der Titel "Irlbacher's Prophezeiung" eine Alternative, aber so richtig der Bringer ist mein Vorschlag irgendwie auch nicht.

Das Challengethema ist selbstverständlich getroffen, gar keine Frage.


Lieben Gruß

lakita

 

Hallo lakita,

schön, dass Du Dich in meine Geschichte verirrt hast. Ich freue mich einfach über jeden, der sie zu Ende gelesen hat.

also ich staune, auf welchem hohem Niveau dieser Wettbewerb läuft. Alle Achtung!

Deine Geschichte las sich gut in einem Rusch durch und mir hat besonders gut gefallen, wie du die Spannung aufgebaut und gehalten hast und mir kam das Lokalkolorit mitsamt den eingesprengselten Dialogen recht authentisch vor, auch wenn ich in dieser Gegend mich kaum tummele, in der deine Geschichte spielt. Aber darum geht es ja nicht, es geht um das Gefühl, das du als Autor mir Leserin vermittelst und das ist eben in Ordnung gewesen und fühlte sich richtig an.


Angesichts dieses Lobs bin ich fast schon rot geworden, aber wirklich nur fast, denn aus dem "ich werde schnell mal rot Alter" bin ich schon raus. Aber es fühlt sich so an.

Ich bin allerdings mit dem Ende der Geschichte unzufrieden, das hätte ich mir tatsächlich viel viel spannender vorgestellt und ich denke auch, dass ich am Ende der Geschichte nicht so recht weiß, ob da mehr als gute Unterhaltung geliefert wurde oder ob ich noch was von dieser Geschichte mitnehme.

Ich bin, um ehrlich zu sein, schon lange aus der Phase raus, in welcher ich Geschichten und Romane nur zur häppchenweisen Ablenkung aus meinem Alltag lese. Ich mag es mit mehr Tiefgang und das ist etwas, was ich in deiner Geschichte leider vermisse.


Ja, die Spannung und der Tiefgang. Ich verspreche Dir, dass meine nächste Variante spannender wird und hoffentlich auch mehr Tiefe hat. Wie gut mir das gelingen wird, weiß ich natürlich noch nicht. Aber ich werde daran arbeiten.

Um wieder auf die Lobebene zurückzukehren , mir hat wirklich gut gefallen, wie es dir gelungen ist, vor meinem Auge einen Film ablaufen zu lassen und das kann nun wirklich nicht jeder Autor für sich als Feedback mit nach Hause tragen.

Jetzt bin ich echt baff. Das lasse ich einfach mal so stehen und nehme es als mein Motto für 2017, dies immer wieder zu erreichen. Danke dafür, vor allem, weil ich gesehen habe, dass Du durchaus kritisch bist und daher bedeutet mir diese Einschätzung einiges.


An dieser Stelle habe ich ein wenig gestutzt, weil ich zunächst dachte, du möchtest einen kräftigen Hinweis auf partnerschaftliche Probleme aufzeigen.

»Nicola ist aber aktiv!«
»Johanna«, sagt Babette und strahlte ihn an.
Wer als angehender Vater nicht mal weiß, wie sein künftiger Nachwuchs heißen soll, bei dem liegt vermutlich noch auf weiteren Gebieten der Partnerschaft einiges im Argen, so dachte ich.

Ok. Da habe ich wohl den Namen nicht eindeutig genug gewählt. Dahinter soll stecken, dass die beiden noch nicht wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird. Er wünscht sich einen Jungen und sie das Mädchen. Nicola ist vielleicht nicht so eindeutig als Jungenname zu identifizieren, sodass der Eindruck entstehen kann, Xaver wisse den Namen nicht.

Der Titel ist dir nicht so gelungen, weil Staub zu Staub ja die Formel ist, die anlässlich der Beerdigung gemurmelt wird und ich verbinde damit eben Beerdigungen, aber nichts Bedrohliches und keine Umweltkatastrophen. Der Titel ist insoweit also kein passender Hinweis auf den Geschichteninhalt.

Da gebe ich Dir (inzwischen) recht. Anfangs war der religiöse Bezug stärker und der Titel passender. Mittlerweile finde ich ihn auch nicht mehr so gut. Nachdem ich aber noch am Überlegen bin, in welcher Richtung sich die Geschichte drehen wird, verschiebe ich die Verbesserung des Titels ein wenig.

Ich möchte mich noch einmal für das Lesen und Deine Kritik bedanken. Ich finde es immer wieder erstaunlich berührend, wie viel Mühe Du und auch andere Kommentatoren sich hier machen. Vielen Dank.

Gruß

Geschichtenwerker

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo SayuriTatze,

damit hatte ich nicht gerechnet, noch dazu nach unserem holprigen Start. Aber ich find es gut, dass Du einfach weitermachst hier im Forum, Dich einbringst. Ob ich es gut finde, dass Du eine meiner alten Geschichten hervorholst, weiß ich nicht … ;-)

Ich bin leider zeitlich gerade sehr eingespannt, wollte aber nicht zu lange mit einer Reaktion warten, weswegen diese jetzt eher kurz ausfallen wird.

Den einen Tippfehler "zwei Räumen" habe ich schnell verbessert, das PQP habe ich mal nicht eingefügt. Du hast natürlich recht, mit dem PQP, aber ich bin dazu übergegangen, das PQP nur dann zu verwenden, wenn der zeitliche Bezug unklar ist. Wenn aber der zeitliche Bezug klar ist, nehme ich es nicht. Wenn Du genau hinsiehst, wirst Du feststellen, dass das sehr viele Autoren so machen.

Schön, dass Dir die Dorfkonversation gefallen hat und auch, dass bei Dir eine gewisse Spannung aufkam. Da habe ich schon sehr viel erreicht.

Den Infodump über den Irlbacher würde ich heute auch nicht mehr so schreiben, weil es eben Infodump ist. So etwas kann man vielleicht eher machen, wenn man einen Roman schreibt und der Leser endlich wissen möchte, was es mit dem Irlbacher auf sich hat.

Die Längen in dem Text, die Du zurecht kritisierst, resultieren aus meiner Sicht aus einem grundsätzlichen Problem, das dem Text innewohnt, denn er weiß nicht so recht, wohin er gehen soll.

Ist er ein Beziehungsdrama? Eine Horrorgeschichte? Eine Dorfgeschichte? Eine Umweltgeschichte?

Ich habe da aus meiner Sicht zu viel für eine Kurzgeschichte hineingepackt. Es gibt zwar die Spannungselemente, aber um die Geschichte wirklich vollends auf Spannung zu trimmen, müsste man die Konstruktion ändern, tief in den Text eingreifen. Das habe ich dann nach Abschluss der Challenge nicht mehr getan und zwar ganz einfach deshalb, weil die Geschichte mir dazu nicht wichtig genug war (ich hab den Text damals kurz vor Schluss in kurzer Zeit runtergeschrieben, um an der Challenge teilzunehmen).

Trotzdem danke ich Dir für Dein Feedback, es ist immer wieder inspirierend, über die eigenen Texte und ihre Schwierigkeiten nachzudenken.

Also war es doch gut, dass Du den Text noch einmal hochgeholt hast.

Gruß
Geschichtenwerker

 

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