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Stagehands (zigga)
Trotz Bedenken wegen eines für meine Begriffe halbwegs unkommentierten, dem Rezipienten überlassenen Otherings, ist das ein Text, den ich für extrem gelungen und stark halte. Da ist ein Eintauchen in die Parallelwelt von Ziggas 'Stagehands' möglich. Nicht solche, wie man sie vielleicht vor Augen hat, wenn man ans örtliche Klassikkonzert denkt. Hier wird ein Milieu verschiedenartiger Menschen abgebildet, von denen einige aus bürgerlicher Perspektive sicher als 'depriviert' gelten können, die als Zeitgenossen dennoch nicht häufig Bestandteil von literaten Geschichten sind. Mit krimineller Vergangenheit, vielleicht auch Zukunft. Vieles offen, vieles schon verschlossen. Ich habe während des Lesens oft dieses Gefühl gehabt: ja, so ist es leider. Und etwas Problematisches abzubilden, ohne in Klischees oder Kitsch zu verfallen; das sehe ich schon als eine große Kunst und die beweist Zigga hier und davon können sich eine Menge Schreibende was abschauen; schon deshalb die Empfehlung.
Darüber hinaus aber ist das einfach toll erzählt. Geruhsam fast und doch nie langweilend. Genau das richtige Maß, das mich als Leser bei der Stange hält, mir aber auch genug Zeit zum selbst Nachfühlen gibt. Dazu fantastische Dialoge, starke Figuren und ein toller, zugleich bescheidener, nie überkandidelter Konflikt. Für mich eine alternative Jugendlektüre, die auch Erwachsenen Spaß machen könnte. Eine klare Empfehlung und das für mich schon etwa nach der Hälfte des Textes ...
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