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Sie und ich
Es ist schon komisch.
Ich kenne sie schon mein Leben lang. Sie ist ein Teil meines Lebens, eine gute Freundin. Nie habe ich darüber nachgedacht, ob sie vielleicht „mehr“ sein könnte.
Sie war einfach immer da. Immer da. Immer.
Sie kennt mich wahrscheinlich besser, als ich mich selbst.
Mir läuft der Schweiß runter. Von der Stirn, auf den Hals, in den Nacken, bis in den Rücken. Es ist warm. Sie ist heiß. Mir ist eiskalt. Sie sieht heute ganz besonders gut aus.
Heute ist alles anders. Vielleich ist es das Licht, vielleicht auch der Alkohol. Wahrscheinlich beides.
So wie sie Tanzt, sich bewegt. Ihr Körper. Sie ist elegant, intelligent. Sie ist ein Traum. Oder ich bin in einem Traum? Ich bin verwirrt.
In diesem Augenblick sehe ich es ganz klar. Sehe sie ganz klar. Sie ist viel mehr als nur meine „Beste“. Mehr als nur meine Vertraute.
Sie ist so sexy.
Verführerisch.
Ein neuer Mensch. Vertraut und doch so anders. Das ist ja das aufregende! Es kribbelt in mir. Ich kann den Blick einfach nicht von ihr wenden.
Ich nippe an meinem Drink. Ich fühle, wie der Wodka sich durch meinen Hals brennt. Ich spüre den Mut und die Leichtigkeit, Dinge,Gefühle die mir der Alkohol vermittelt.
Die Bässe, die Musik, das Licht. Es bohrt sich in meinen Schädel. Alles wirkt so surreal. Heute kann mich nichts aufhalten. Heute ist ein guter Tag.
Ich bahne mir einen Weg durch die Menschenmasse. Ich schiebe mich an schweißnassen gestalten vorbei, halte sie ganz fest! Nur mit meinem Blick.
Heute Nacht wird sie mir gehören.
Ich will sie. Nur Sie.
Sie schaut mich an. Fixiert mich. Sie spricht mit mir, doch ich verstehe gar nichts.
„Was ist los mit dir? Du schaust so komisch!“
„Mit mir? Nichts. Alles klar.“
Mir ist komisch. Eine Frage stellt sich noch:
Sollte man eine Freundschaft für die Liebe opfern?
Oder ist es grausam, die Liebe für eine Freundschaft aufzugeben?
Ich belasse es dabei, für heute. Ich traue mich nicht!
Ich führe das Glas an den Mund, in der Hoffnung zu vergessen.