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Sie tanzen einfach weiter

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01.09.2005
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Sie tanzen einfach weiter

Sie nannten es noch immer die Fabrik, aber es schuftete niemand mehr darin. Die Leute feierten, die Nächte durch und am Tage weiter. „Wir gehen hin“, schlug Marie deshalb vor, als Lennart das Physikum bestanden hatte. Sein Augenlid zuckte vom Stress. Er hatte gekämpft und er hatte gewonnen, er hatte Grund zu feiern und er hatte Grund zu tanzen. Wie ein Kriegstanz, dachte er.
„Haben sie da Drogen?“
Marie nickte. „Alles.“
„Ich frage nur so.“
Sie grinste. Er starrte ihre weißen Zähne an. Ihre wunderbar geraden, weißen Zähne. Die Einundvierzig lag leicht eingedrückt hinter der Einunddreißig und der Zweiundvierzig, aber das war ein Schönheitsfleck, wie ein Muttermal. Manchmal erwachte er mit einer Erektion und das letzte Bild aus seinem Traum, das er mit hinüber in die wache Welt nahm, waren nicht ihre Lippen und nicht ihre Brüste, sondern diese Zähne. Er wollte sie auch wegen dieser Zähne haben, aber sie ließ ihn zappeln.
„Warst du schon mal da?“, fragte er.
Marie schüttelte den Kopf. „Ist mir zu weit draußen. Mitten in der Pampa.“
„Woher weißt du dann, dass es dort Drogen gibt?“
Sie zuckte die Schultern. „Jeder kennt die Fabrik, aber kaum einer war wirklich mal da. Hat einen Ruf. Das wird ein Abenteuer. Genau das Richtige für heute Abend.“
„Auf jeden“, sagte Lennart. „War hart zuletzt.“
Marie stand von seinem Bett auf und ging auf den Schreibtisch zu, an dem er saß. Er hoffte, sie würde ihre gepiercten Lippen auf seine pressen. Tat sie aber nicht.
„Wollen wir los?“, fragte sie.
Eine Nacht in der Fabrik zu zweit, dachte Lennart, könnte mit allem Möglichen enden. Deshalb sagte er Ja.

Sie fuhren mit der Bahn an den Stadtrand, mit dem Bus darüber hinaus, fragten zwei Besoffene nach dem Weg und fanden sich schließlich auf einem Spazierweg durch den Wald wieder. Lennart leuchtete mit seinem Handy den Weg. Er drehte sich nach dem kleiner werdenden Buswartehäuschen um.
„Und wenn sie uns verarscht haben?“, fragte er. „Hier ist doch nichts.“
„Sie liegt draußen“, sagte Marie. „Darum waren sie nach der Wende ganz schnell pleite. Weite Wege. Niemand war mehr gezwungen, ihren Kram zu kaufen.“
„Was war ihr Kram?“
„Schläuche.“
„Für den Garten?“
Marie schüttelte den Kopf. „Industrie. Und Feuerwehr, glaube ich. So dicke Dinger jedenfalls.“ Sie legte den Zeigefinger an die Lippen.
„Ich höre nichts“, sagte Lennart.
„Scht“, machte Marie.
Ein paar Meter vor ihnen tapste ein Wolf aus dem Wald auf den Weg. Er beschnupperte erst die Straße und sah dann zu den beiden Störenfrieden hoch.
„Ach du Scheiße“, flüsterte Lennart. Marie griff ihn am Arm. Seine Beine wurden weich. Beim zweiten Hinsehen war der Wolf nur ein Schäferhund, aber auch der hatte Zähne. Das Tier zeigte sie, indem es stumm die Lefzen hochzog.
„Leuchte ihn nicht so direkt an“, flüsterte Marie.
„Hast du Pfefferspray?“, fragte Lennart.
„Zu Hause.“
„Super.“
„Du sollst ihn nicht direkt anleuchten!“
Als würden die beiden nächtlichen Wanderer ihn nerven mit ihrem hektischen Geflüster, ging der Hund weiter zur anderen Straßenseite. Knackende Äste und raschelndes Laub wurden leiser, während er im Wald verschwand.
„Gott, ich hätte fast in die Hose gemacht!“, sagte Marie.
Lennart schnaufte ungeduldig. „Wenn nicht gleich was kommt, gehen wir wieder zurück“, sagte er.


Es kam etwas. Autos parkten links und rechts des Weges. Zuerst nur vereinzelt. Dann wurden die Lücken zwischen zwei Wagen immer kleiner, bis schließlich die Stoßstangen aneinander zu kleben schienen.
„Ganz schön was los“, sagte Lennart. „Nur wo?“
Die meisten Autos waren Kleinwagen, einige mit breiten Reifen, Heckspoilern und Überrollbügeln. Je weiter Marie und er gingen, desto schrottreifer und schmutziger wurden die Karossen. Bei einigen klebte der Dreck so dicht auf den Fenstern, dass man nicht hineinsehen konnte. Andere hatten keine Fenster mehr. Die Reste davon lagen zersplittert auf den Sitzen. In manchen nisteten dem Geruch nach Tiere. Scharfe Wildpisse fraß sich in die Nase.
„Zum Glück sind wir zum Feiern hier und haben kein Auto“, sagte Lennart.
„Ich denke, die feiern auch“, erwiderte Marie. „Wenn sie fahren, sind sie wieder klar.“
„Ein paar von den Karren sind hier doch entsorgt“, sagte Lennart. „Die fahren doch gar nicht mehr.“
„Kann sein.“ Marie spielte kurz am mittleren der drei Ringe in ihrer Unterlippe. „Hier draußen herrscht Anarchie. Das ist der wilde Osten.“
Sie hatten den Höhepunkt einer Steigung erreicht. Dahinter erhob sich, angestrahlt von zwei schwachen Scheinwerfern, das Fabrikgelände. Ein hoher Schornstein ragte in den Himmel.
Phallussymbol, dachte Lennart. Es musste ein Zeichen sein. Im Licht der aufgehenden Sonne würde er Marie flachlegen. Vielleicht wurde ja mehr daraus. Im Moment war er geil wie ein Bulle, aber das war nicht alles. Er mochte sie.

Leise Bässe kamen aus dem Inneren der Fabrik. Ein Gittertor stand offen. Es war groß genug für Lkw zum Hindurchfahren. Auf dem Hof parkten noch einige Autos. Die meisten davon waren heruntergekommene, mindestens zwanzig Jahre alte Modelle. Ein Trabant stand dort, bemalt mit bunten Blumen, die verblasst waren.
Sie gingen auf das Gebäude zu, aus dem die Bässe drangen und das von den summenden Strahlern beleuchtet wurde. Graffiti zierten die grauen Wände. Ein kiffender Außerirdischer zeigte SS-Runen den Mittelfinger. Um eine offen stehende Eisentür voller Rostflecke hatte ein Dosen-Künstler das Antlitz von Erich Honecker gesprüht. Wer durch die Tür trat, marschierte in den weit aufgerissenen Mund des Generalsekretärs. Honecker schielte nach innen, sodass er jene beäugte, die er verschlang. Aus dem Maul dröhnten die Bässe wie die Trommeln von Morlocks.
Lennart streichelte Honeckers Wange. „Primitive Eingeborenenkunst.“
Marie schlug ihm auf den Rücken. „Du bist so ein Wessi-Arschloch manchmal!“ Sie lachte.
Jetzt, dachte Lennart. Aber Marie wandte sich schon wieder ab.
„Vielleicht bin ich doch schon zu alt für sowas“, sagte Lennart.
„Du bist siebenundzwanzig“, sagte Marie.
„Eben.“
„Ich bin fünfundzwanzig.“
„Sag ich ja. Ein Küken wie du kann nicht verstehen, was in einem Mann meiner Generation vorgeht.“
Honecker würgte einen dünnen Mann mit dünnem Haar und nacktem Oberkörper hervor. Außer ein paar schlechten Tätowierungen schmückten rote Striemen und blauschwarze Flecken seine Haut.
Lennart rümpfte die Nase. Der Mann vor ihnen stank mindestens so schlimm nach Urin wie einige der Autos vorhin. Er trug die Haare schulterlang, obwohl bereits deutlich die Kopfhaut durchschimmerte. An einem Fuß fehlte der Schuh. Der weiße Socken war voller Blutflecken.
Er sah Marie und Lennart ähnlich überrascht an wie der Hund vorhin. Kurz, bevor das Tier die Zähne fletschte.
„Wollt ihr tanzen?“, fragte er.
„Kann sein“, sagte Lennart.
„Ja“, sagte Marie. „Alles in Ordnung?“
Der Mann mit nur einem Schuh machte eine abweisende Geste. Er stolperte an Marie und Lennart vorbei auf das Werkstor zu. Am Hintern seiner weißen Dreiviertelhose sah Lennart braune Flecken. Wahrscheinlich hatten Türsteher ihn rausgeschmissen.
Als er durch das Tor hindurch war, fiel er auf die Knie und schrie den Mond an. Zitternd kam er wieder auf die Beine und stolperte den Weg hinunter, den Lennart und Marie gerade gekommen waren.
„Geiler Typ“, sagte Lennart.
„Kaputte gibt es überall“, meinte Marie.
Sie betraten Honeckers Schlund.

Wieder stank es nach Pisse. Lennart würgte. Weiße Neonröhren tauchten die Wände mit ihrer abblätternden Farbe in kaltes Leichenhallenlicht. Ein Generator musste den Strom liefern. Sie konnten ihn hören. Hier drin summte es noch lauter als draußen bei den Scheinwerfern.
Geradeaus ging es auf einen Fahrstuhl zu, dessen Tür einen Spalt weit offen stand. Lennart blinzelte in die Dunkelheit dahinter.
„Ich denke nicht, dass wir den nehmen sollten“, sagte Marie.
„Auch auf die Gefahr hin, wie der klugscheißende Wessi zu klingen“, sagte Lennart. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass er kaputt ist.“
Als er wieder zu ihr sah, hatte sie bereits angefangen, vorsichtig dem Rhythmus der Morlocktrommeln zu folgen. Ihre Brüste wippten. Heute, dachte Lennart.
Aufgesprühte Pfeile an der Wand wiesen den Weg. Eine Treppe führte über drei Stockwerke nach unten. Leere Bier- und Red-Bull-Dosen und Wodkaflaschen lagen auf den Stufen. Der Bass wurde lauter.
Unten standen sie schließlich vor einer weiteren Eisentür mit Rostbeulen. Filzstift-Schmierereien zierten die Pforte. „Hansa Hools“ stand da und „Sk8 or die“ und weitere Lifestyle-Statements. Dazwischen ein paar kindlich gezeichnete männliche und weibliche Genitalien. Neben der Tür lagen Relikte, dicke Stoffschläuche, wild durcheinander, als hätten sich hier unten ein paar Riesenschlangen gehäutet.
„Ich war so lang nicht mehr richtig tanzen“, sagte Marie.
Lennart öffnete die Tür. Die Bässe trafen ihn in den Bauch wie Tritte. In seinem Magen blubberte das Gemisch aus Bier und Spinatpizza, mit dem sie den Abend begonnen hatten.
Meine Fresse, dachte Lennart.
Die Fabrik, der eigentliche Club, dieser Kellerraum, war eine Sardinenbüchse. Es war unmöglich, sich zu bewegen, ohne Körperkontakt mit anderen Gästen zu haben. Platz gab es genug, theoretisch. Das hier unten musste eine Lagerhalle gewesen sein, schätzte Lennart. Aber jeder Quadratzentimeter war besetzt. Die Tanzenden rieben sich dicht aneinander. Bunte Lichtstrahlen zerschnitten die Dunkelheit, rote und blaue und grüne.
„Wo zahlt man eigentlich?“, fragte er. Marie antwortete nicht. Wortlos zog sie ihn ins Gedränge.
Hinter ihnen knallte die Tür zu. Ein ungeduldiges Geräusch. Es war ein lästiges Portal in die Realität. Die Leute wollten einfach nur tanzen.
Die Menge sog sie ein wie Moorschlamm. Schwitzende Körper schmiegten sich an ihn. Honeckers Eingeweide. Im Laserlicht sah Lennart Tätowierungen und Piercings. Ein Tänzer hielt sich die Hand vors Gesicht. Blut sickerte durch seine Finger. Wahrscheinlich hatte er einen Ring oder einen Stecker da gehabt, wo jetzt seine Augenbraue runter hing, als wäre sie nur angeklebt.
Der Blutende verschwand wieder in der Menge. In die falsche Richtung. Lennart vermutete, dass er zum Ausgang gewollt hatte mit seiner Verletzung. Aber verletzt oder nicht, die Tanzenden waren wie die Masse eines sterbenden Sterns. Ein schwarzes Loch. Gegen diese Gravitation hatte er keine Chance.
Marie ließ Lennarts Hand los. „Warte mal!“, rief er. Zu spät. Sie war fort. Er rief ihren Namen. Die eigene Stimme dröhnte in seinem Kopf. Seine Stimme und der Bass.
Er roch Schweiß und schlechten Atem. Alkoholfahnen. Jemand drückte von vorne, von der Seite, von hinten. Jeder Druck bekam eine Sekunde lang ein Gesicht, Frauen und Männer, große und kleine, dicke, dünne, schön und hässlich. Es hatte keinen Sinn, sie anzufahren, auch wenn er es ein paar Mal tat. Sie waren nur Zellen in einem Organismus, genau wie er. Hinter ihnen spürte Lennart den eigentlichen Druck. Die Masse, die ihn zerreiben würde, wenn er nicht in Bewegung blieb.
„Krass, oder?“, schrie ein Tänzer mit fehlendem Schneidezahn ihn an. Seine Brust war gegen die von Lennart gepresst. Ihre Nasenspitzen berührten sich.
„Die haben hier viel zu viele reingelassen!“, schrie Lennart zurück, aber die Zahnlücke war schon wieder verschwunden.
Lennart rief wieder Maries Namen. Köpfe drehten sich zu ihm um. Ein Mädchen mit Dreadlocks trieb an ihm vorbei und äffte ihn nach. Von ihrem nackten Oberkörper hingen vertrocknete kleine Brüste mit Ringen in den Nippeln. Ihre Rippen wollten raus und hatten sich schon auf den Weg gemacht. Sie war dürr wie ein KZ-Häftling. „Marie!“, kreischte sie. „Marie! Marie!“ Sie legte die Hände an die Wangen. Jetzt sah sie aus, als hätte Munch sie gemalt.
„Marie! Marie! Marie!“
„Mann, verpiss dich endlich!“, schrie Lennart sie an. Er hoffte, sie würde noch einmal nach Marie rufen, damit er einen Grund hatte, ihr eine zu knallen. Stattdessen zog der Menschenmoloch ihn noch tiefer ins Zentrum, egal, wie sehr er sich wehrte und versuchte, nicht noch weiter von der Tür wegzutreiben. Als er zu weit war, um sie zu packen, keifte das dürre Mädchen „Marie! Marie!“, und lachte.
Lennart sah sich um. Es war, als wäre er tief in ein Maisfeld gelaufen. Nur noch Stauden, endlos viele in jede Richtung.
Das einsetzende Strobolicht nahm ihm das letzte bisschen Orientierung. Er spürte, wie Panik ihn am Hals packte und zudrückte. Saurer Spinat schoss seine Speiseröhre hinauf. Es gab nicht genug Platz, um sich vornüber zu beugen. Das Erbrochene spritzte umher, auf Rücken und in Gesichter. Niemanden störte es. Sie tanzten einfach weiter.
Kurz drohten die Trommelhiebe, sich zu überschlagen. Dann ganz abrupt die Erlösung: Stille. Stille und Dunkelheit. Auf den ersten Schrei, der zu hören war, folgten schnell ein zweiter und ein dritter und dann viele weitere. Einige waren Schmerzensschreie. Andere etwas Schlimmeres.
Gerade, als Lennart Maries Namen rufen wollte, schnitt ihm eine elektronisch verzerrte Stimme das Wort ab. Sie sagte nur ein Wort. Wer nicht schrie, jubelte, bis Schreie und Jubel eins wurden.
Der Bass setzte ein, lauter als zuvor. Lennart tanzte wie alle anderen, ob er wollte oder nicht. Seine Lungen brannten. Tränen liefen über seine Wangen. Ein Tänzer trieb vorbei. Sein Kopf war auf die Brust gesackt und wackelte widerstandslos umher. Die Arme hingen schlaff herab.
Je näher Lennart dem Zentrum kam, desto mehr Tote sah er. Sie trieben in diesem Meer aus Körpern, in dem sie ertrunken waren. Einige waren bereits deutlich verwest. Ihr süßer Moschusgeruch vermischte sich mit dem von Schweiß und Diskonebel.
Lennart spürte, wie seine Blase unter dem Druck der Todesangst nachgab. Warm saugten sich seine Jeans voll. Er versuchte, sich eine Schneise zu schlagen. Sein Arm wurde dabei eingeklemmt. Als er ihn zurückziehen wolte, hielt jemand seine Hand fest. Er spürte den Druck gegen das Ellenbogengelenk zunehmen, bis es brach. Lennart schrie.
Das war's, schoss es ihm durch den Kopf. Kein Kuss von Marie. Nie wieder. Irgendwas. Jetzt stirbst du.
Jemand packte seinen gesunden Arm.
„Halt dich an mir fest!“, dröhnte es in seinem Ohr.
Lennarts brennende Augen sahen in das Gesicht des Mannes mit nur einem Schuh. Um den Bauch trug er einen breiten Stoffgürtel.
„Halt dich an mir fest!“, wiederholte er.
Lennart schlang den gesunden Arm um die Brust seines Retters. Der gebrochene Arm hing nutzlos an seiner Seite, blieb immer wieder zwischen Tanzenden hängen und verbog sich. Schließlich waren die Schmerzen so schlimm, dass Lennart wünschte, der Arm würde einfach abreißen, jetzt, da Ober- und Unterarm ohnehin nur noch von der Haut zusammengehalten wurden.
Der Mann mit nur einem Schuh zog sich und Lennart vorwärts. Der Stoffgürtel war ein Schlauch, den er sich um die Hüfte gebunden hatte.
„Marie!“, rief Lennart. Er ekelte sich vor sich selbst. Tatsächlich hatte er sie vor lauter Glück über die Rettung vergessen.
„Was?“, schrie der Mann mit nur einem Schuh.
„Marie! Sie ist noch da drin!“
Lennarts Retter schüttelte den Kopf. „Später vielleicht!“
„Nein, jetzt! Marie!“
„Dann lass los!“
Lennart überlegte kurz. Sehr kurz.

Der Mann mit nur einem Schuh schlug die Tür zu. Das andere Ende des Schlauches hatte er an das Geländer der Treppe gebunden, auf der Lennart jetzt saß. Er hatte seinen Arm auf dem Schoß. Das Ellenbogengelenk war viel zu weit in die falsche Richtung geknickt. Er schluchzte auch wegen der Schmerzen.
Sein Retter legte sich Lennarts gesunden Arm um den Hals und schleppte sich mit ihm die Treppe hinauf. Als sie oben ankamen, rutschte der ausgelaugte Mann mit nur einem Schuh auf Händen und Knien weiter. Deshalb befand er sich auf Augenhöhe mit etwas, das ihn draußen erwartete, als er aus Honeckers Mund kroch. Die Zähne des wild knurrenden Schäferhundes gruben sich in seinen Hals.
Lennart packte den Hund. Das Tier ließ eine Sekunde von seinem Opfer ab, biss zu und riss Furchen bis zum Knochen in seinen gesunden Arm. Lennart taumelte zurück.
Der Hund ließ von ihm ab. Lennart sah ihm in die Augen. Er hielt dem Blick nicht stand. Der Mann mit nur einem Schuh lag auf dem Rücken. Er zappelte immer langsamer, wie ein elektronisches Spielzeug, dessen Batterie zu Neige ging. Der Hund begann, das Blut aufzulecken, das in dunklen Stößen aus dem Hals seiner Beute lief.
Lennart schlurfte davon, durch das Fabriktor zurück in den Wald.

Auf dem Weg weinte er um Marie. Ein paar Mal drehte er sich um, weil er einen Blick in seinem Rücken spürte. Einmal sah er in einiger Entfernung den Hund.
Ein kurzes Stück lief Lennart, aber er hatte kaum noch Kraft in den Beinen. Als er stolperte, fiel er auf seinen gebrochenen Arm. Zum Geräusch seines Aufschreis gesellte sich ein anderes. Er hörte Flügel schlagen.

„Marie?“
Da Sommer war, wurde es hell vor vier. Sie saß im ersten schwachen Licht des Tages an der Bushaltestelle. Ihr Kopf war gesenkt und die Haare hingen runter. Um ihre Füße hatte sich eine Blutpfütze gebildet. Der Anblick schockte Lennart nicht. Dafür war zu viel passiert. Aber das Glück, das er bei ihrem Anblick empfand. Es fühlte sich an, als könnte er wegen dieses Glücks das bisschen Verstand verlieren, das ihm die Nacht gelassen hatte.
„Marie!“
Weinend ging er auf sie zu. Aus seinem zerrissenen Arm tropfte eine Blutspur auf die Straße. Er setzte sich neben sie.
„Wie bist du rausgekommen?“
Sie sah zu ihm hoch. Strich sich die Haare aus dem Gesicht. Ihre Piercings waren fort und mit ihnen die Lippen. Es gab nichts mehr, das ihre wunderschönen Zähne vor seinem Blick verbarg. Die Einundvierzig wie ein Muttermal.

 

Das ist ein toll geschriebener Text. Rotzig, aber präzise. Ich habe keine Fehler gefunden, ich habe auch nicht danach gesucht. Ich könnte bemängeln, dass gegen Ende die Anschaulichkeit der Ereignisse mit dem Schlauch um den Hals usw. etwas nachlässt. Da entstand kein klares Bild vor meinem geistigen Auge. Im Vergleich zur Anschulichkeit all der anderen Ereignisse.

Doch ein bisschen Fundamentalkritik: bei aller Narration und Dramturgie und Struktur: es ist ein Bild, keine Story, was du hier ablieferst. Ein schmissig geschriebenes Schreckensbild, ein Albtraum. Ich mag das. Aber ich suche nach was anderem.

Beste Grüße

Prof.Dr. Tobias

 

Hi @Proof,

der erste Satz gefällt mir gut!

Die Einundvierzig lag leicht eingedrückt hinter der Einunddreißig und der Zweiundvierzig,
Das finde ich süß, aber ich bin mir nicht sicher ob die Beschreibung mit den Nummern so optimal ist. Ich musste nachschauen, um zu wissen welche Zähne damit gemeint sind. Würde es nicht mit Schneidezahn auch funktionieren und der Leser hätte ein genaueres Bild vor Augen?

Je weiter Marie und er gingen, desto schrottreifer und schmutziger wurden die Karossen. Bei einigen klebte der Dreck so dicht auf den Fenstern, dass man nicht hineinsehen konnte. Andere hatten keine Fenster mehr.
Zusammen mit dem Titel ist relativ klar, was einen in der Disco erwartet. Find ich nicht so schlimm, du schreibst einfach gut, da liest man gemütlich weiter. Ich frag mich nur, ob man das nicht etwas subtiler gestalten könnte, so dass die Überraschung in der Disko größer wird.

Hier draußen herrscht Anarchie. Das ist der wilde Osten.
:D

Phallussymbol, dachte Lennart. Es musste ein Zeichen sein.
Oh mann, der Kerl hat ja mächtig Druck. :lol:

Es war groß genug für Lkw zum Hindurchfahren.
Was ist das für ein lustiger Satz? Und wozu?

Ein Trabant war dabei, bemalt mit bunten Blumen, die verblasst waren.
Würde ich etwas umstellen, auch um die Wiederholung von waren zu vermeiden.
Unter ihnen war ein bemalter Trabant, die Blumen darauf verblassten bereits.

Wer durch die Tür trat, marschierte in den weit aufgerissenen Mund des Generalsekretärs. Honecker schielte nach innen, sodass er jene beäugte, die er verschlang.
Cooles Detail.

Honecker würgte einen dünnen Mann mit dünnem Haar und nacktem Oberkörper hervor.
Dünn, dünn, nackt. Alles wichtig?

Außer ein paar schlechten Tätowierungen schmückten rote Striemen und blauschwarze Flecken seine Haut.
Und noch mehr Adjektive ...

Kurz, bevor er die Zähne fletschte.
Hier dachte ich kurz der Mann fletscht die Zähne.

Am Hintern seiner weißen Dreiviertelhose sah Lennart Spuren eines Malheurs.
Warum auf einmal so harmlos?

„Geiler Typ“, sagte Lennart.
„Kaputte gibt es überall“, meinte Marie.
Ähm .. die gehen in den Schuppen? Aus dem ihnen ein irrer mit Blut am Fuß entgegen kommt??

Menschliche diesmal.
Verwirrend denn nach menschlicher Pisse hat es ja vorhn bei dem Mann schon gerochen.

Die Menge sog sie ein wie Moorschlamm.
Gefällt mir.

Lennart rief wieder Maries Namen.
Da muss ich irgendwie an Marie von AnnenMayKantereit denken. Marie, wo bist du? Marie, wo bist du?

Das einsetzende Strobolicht nahm ihm das letzte bisschen Orientierung. Er spürte, wie Panik ihn am Hals packte und zudrückte.
Ich finde es merkwürdig, dass er nicht wirklich versucht, wieder rauszukommen. Okay, er ist orientierungslos und es ist viel zu eng, aber irgendwie fehlt mir wenigstens der Versuch.

Sie sagte nur ein Wort.
Was sagte sie denn? Tanzt.

Ihr süßer Moschusgeruch vermischte sich mit dem von Schweiß und Diskonebel.
Hätte man das nicht riechen müssen, als sie die Disko betraten?

Hing ihm der Schlauch, den er sich umgebunden hatte, auf den Füßen, legte er sich das verbrauchte Stück um den Hals, was wegen des von allen Seiten drückenden Fleischmobs endlose Minuten dauerte.
Das habe ich auch erst nicht verstanden. Vielleicht kannst du das anders beschreiben.

Er schluchzte auch wegen der Schmerzen.
Vielleicht ein Komma nach schluchzte? Fänd ich vom Leserythmus her passend.

Die Zähne des wild knurrenden Schäferhundes gruben sich in seinen Hals.
Ich stimme @AWM zu. Den Hund brauche ich nicht. Den finde ich am Anfang verwirrend und jetzt auch. Warum brauchst du den?

Er hörte Flügel schlagen.
Hä? Vögel? Engel?

Es war Sommer und es wurde hell vor vier.
Das find ich verwirrend. Ich dachte es wäre Zeit vergangen und jetzt ist endlich Sommer. Aber das war es ja schon die ganze Zeit. Es reicht doch zu schreiben, dass es hell wird. Das findet bestimmt keiner merkwürdig, zu mal die Zeit in der Disko schwierig einzuschätzen ist.

Cooler Text, mit ein paar Ekelstellen drin. Die Atmosphäre in der Disko empfand ich als beklemmend, das ist dir gut gelungen. Hat Spaß gemacht. :thumbsup:

Liebe Grüße,
NGK

 

Moin,


@Prof. Dr. Tobias:

Ich könnte bemängeln, dass gegen Ende die Anschaulichkeit der Ereignisse mit dem Schlauch um den Hals usw. etwas nachlässt.

An der Stelle habe ich lange festgehangen. Ich dachte: Wenn er sich nach vorne zieht, dann ist ja immer mehr Schlauch übrig und liegt auf dem Boden und wird immer wieder an Beinen hängenbleiben. Andererseits habe ich aber auch überlegt, ob das an der Stelle nicht zu kompliziert (unanschaulich) wird und ob das überhaupt jemandem auffällt, wenn ich es einfach weglasse. Dann habe ich mich für die erste Theorie entschieden. Vielleicht wird es jetzt sogar schwerer vorstellbar, weil es zu sehr (und womöglich unnötig) ins Detail geht.


es ist ein Bild, keine Story, was du hier ablieferst.

Mh. Es gibt einen Anfang, ein Ende und etwas dazwischen. Die Prots sind zum Schluss nicht mehr dieselben, da ist was passiert. Ein Bild hieße für mich, nur das Chaos des Clubs zu beschreiben.


@Hans Sprungfeld:

Mit deinen Hauptcharakteren konnte ich mich sofort identizifieren

Das freut mich. Wie bei meiner vorangegangenen Story hier handelt es sich bei Sie tanzen um die Totalüberarbeitung einer jahrealten Geschichte, die ich von der Festplatte freigekramt habe. In der ursprünglichen Version habe ich – jetzt mal ein bisschen übertrieben – Lennarts komplette Familiengeschichte erzählt, damit man sich auch ja in den reindenken kann. Mit meiner Herangehensweise heute habe ich halt befunden, dass das zum Mitfiebern alles nicht wichtig ist, gerade in einer Kurzgeschichte. Etwas unsicher war ich dann aber schon, ob das so klappt. Schön, wenn du die Charaktere mochtest.


überhaupt vermochte der "Mann mit nur einem Schuh" nicht wirklich mein Interesse zu wecken

Wenn er das hört, du!


@AWM:

Das mit den Bässen und dem Türknall ist ein Punkt, allerdings sind sie ja andererseits zum Zeitpunkt des Knalls noch relativ nah am Eingang.


Den Satz habe ich ewig nicht gecheckt.

Ich mache das jetzt mal ohne den Hals.


Mir kommt es so vor, als hat er nur den Sinn, den Mann mit einem Schuh zu killen, damit der Leser nicht erfährt, was es mit dem auf sich hat.

Was soll es mit dem auf sich haben? Der hat da gefeiert und ist mit dem Leben davongekommen, lässt vor lauter „Ich muss hier weg“ Marie und Lennart in ihr Verderben laufen und bekommt auf halbem Wege ein schlechtes Gewissen.


Der Hund. So ein bisschen hatte ich den Obdachlosen aus Hellraiser vor Augen, der sich zum Schluss in einen Drachen oder einen geflügelten Dämon verwandelt und die Puzzlebox wieder in Umlauf bringt. Ein Torwächter auf der Suche nach dem Schlüsselmeister. :) Ich habe die phantastischen Elemente in der Geschichte Stück für Stück gekappt, bis ich irgendwann bei null war, und habe dann ein Spritzerchen wieder reingetan. Das ist der Hund, glaube ich. Der und das Schlagen der Flügel am Schluss. Erst hatte ich so eine Kapuzengestalt auf einem der Schrottautos hocken und Lennart hinterhersehen, dann habe ich kurz darüber nachgedacht, den Hund auszubauen, dass er quasi der Initiator dieser Metzelei ist. Der Fabrikdirektor sozusagen. Dann war mir das alles zu dick und ich bin lieber mit ein paar Fragezeichen rausgegangen.


Finde auch komisch, dass der "feige" Lennart, der seine Marie zum Sterben zurücklässt, hier bei einem Unbekannten auf einmal so mutig einschreitet.

Das kommt mir aber auch vor wie eine Affekthandlung. Als der Hund klargemacht hat, dass er nicht unterbrochen werden möchte, wird Lennart ja recht schnell still.


@Nichtgeburtstagskind:

Ich musste nachschauen, um zu wissen welche Zähne damit gemeint sind.

In einer früheren Version der Geschichte ist Lennart kein angehender Zahnarzt (das sollten die Zahlen rüberbringen) mit einem putzigen Spleen, sondern auf ungesunde Art und Weise besessen von Maries Zähnen. Ein kleine Hommage an Poes Berenice. Ich finde das auch ein ganz nettes Detail mit den Zahlen. Ob es nun rechts oben oder links unten ist, ist ja eigentlich egal, und dass es die Schneidezähne sein müssen, ist doch klar, denn die hinteren sieht man ja nicht.


Zusammen mit dem Titel ist relativ klar, was einen in der Disco erwartet.

Das stimmt. Wenn ich mich recht erinnere, war der Satz „Sie tanzen einfach weiter“ der Urknall dieser Geschichte in meinem Kopf. Ich hatte den plötzlich da drin und wurde ihn nicht mehr los. Genau aus dem Grund, den du nennst, hatte ich auf diversen Alternativen rumgekaut. Tanzwut zum Beispiel. Besonders gefiel mir Die Fabrik, weil es das auf den Punkt ist – das Ding war mal eine Fabrik und ist jetzt eine Todesfabrik, Menschenmaterial wird angeliefert und verarbeitet – und doch überhaupt nichts vorweg nimmt. Problem ist der Einstiegssatz, den ich so ganz gern behalten wollte. Dann hätte ich aber „Die Fabrik, die Fabrik ...“ gehabt. Auch blöd. Beim Hochladen der Geschichte hatte ich glaube ich alles durch außer die Titelfindung, und da rann er mir dann plötzlich so aus den Fingern, dieser Satz, ohne den es die Geschichte nicht gäbe.


Unter ihnen war ein bemalter Trabant,

Puh. „Unter ihnen“ ist aber sehr Nachrichtendeutsch. Ich guck mal.


Cooles Detail.

Wer rauskriegt, wo ich's geklaut hab, kriegt ein Dingelingdingding.


Dünn, dünn, nackt. Alles wichtig?

Die Wiederholung ist schon bewusst hier, das ist gängig. „Starker Mann mit starken Ideen“, sowas. Und ich wollte den recht genau haben, ja.


Und noch mehr Adjektive ...

Bin ich auch kein Freund von, aber manchmal muss es.


Warum auf einmal so harmlos?

Meinst du das Wort Malheur oder den Umstand, dass er sich in die Hose geschissen hat?


Aus dem ihnen ein irrer mit Blut am Fuß entgegen kommt??

Wie Marie schon sagt, ein paar Kaputte gibt es überall. Blut von Schlägereien oder zerbrochenen Flaschen, vollgekotzte Oberbekleidung, selbst, dass sich jemand einschifft, ist in so Absturz-Läden nicht außerhalb des Vorstellbaren. Es wäre sicherlich was anderes, wenn ein Arm fehlt und man am blutigen Stumpf erkennt, dass der frisch abgerissen ist.


nach menschlicher Pisse hat es ja vorhn bei dem Mann schon gerochen

Jo, stimmt.


Marie von AnnenMayKantereit

Weiß nur, dass es die Band gibt. Und dass Sean Penn sie gut findet. Aber nie gehört.


Ich finde es merkwürdig, dass er nicht wirklich versucht, wieder rauszukommen.

Dachte eigentlich, es wird klar, dass er da so zum Spielball wird. Mal schauen.


Was sagte sie denn?

BASS! War mir ausgeschrieben zu albern.


Hätte man das nicht riechen müssen,

Vielleicht. Die Toten treiben ja so im Zentrum herum. Ich hatte schon eine große Halle vor Augen. Tatsächlich habe ich aber bei der „Sardinenbüchse“ überlegt, ob das verständlich wird, dass sich das auf die Enge durch die Unmengen von Leuten bezieht und nicht auf einen kleinen Raum.


Das habe ich auch erst nicht verstanden.

s.o.


Ich stimme @AWM zu. Den Hund brauche ich nicht.

Seid ihr alle mehr so Katzentypen oder was?


Hä? Vögel? Engel?

Ein Engel klingt gut. Einer, der eifersüchtig auf die Menschen ist, weil Gott sie so liebt.


Ich dachte es wäre Zeit vergangen und jetzt ist endlich Sommer.

Zeit war auch so ein Ding, mit dem ich gehadert habe. Sie fahren ja nicht erst um drei Uhr morgens hin. Das ganze Martyrium da in der Disco, wenn man drüber nachdenkt, kommt Lennart sicherlich wie Stunden vor, dauert aber wahrscheinlich sind's nur Minuten. Sagen wir eine Stunde. Weil ich am Ende der Geschichte einsetzendes Tageslicht haben wollte, habe ich mich für Hochsommer entschieden.

Vielen Dank für eure Kritiken, Anmerkungen, Eindrücke, Verbesserungen!


God is a DJ.
Proof

 

Hi @Proof,

Meinst du das Wort Malheur oder den Umstand, dass er sich in die Hose geschissen hat?
Das Wort Malheur ist mir zu unschuldig.

Tatsächlich habe ich aber bei der „Sardinenbüchse“ überlegt, ob das verständlich wird, dass sich das auf die Enge durch die Unmengen von Leuten bezieht und nicht auf einen kleinen Raum.
Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass der Raum sehr klein ist.

Seid ihr alle mehr so Katzentypen oder was?
Nein! Ich liebe Hunde. Nur ich glaube, dass die Geschichte nicht anders wäre, wenn der Hund nicht da wäre und der Mann anstatt zu sterben, einfach abhauen würde.

Liebe Grüße,
NGK

 
Zuletzt bearbeitet:

@Nichtgeburtstagskind:

Das Wort Malheur ist mir zu unschuldig.

Ich nehme es mal raus und schiele auf den Effekt.


Ich bin tatsächlich davon ausgegangen, dass der Raum sehr klein ist.

Das ändere ich mal.


dass die Geschichte nicht anders wäre, wenn der Hund nicht da wäre und der Mann anstatt zu sterben, einfach abhauen würde.

Mh. Es gäbe einen Toten weniger. Und wir sind hier in Horror, jede Leiche zählt. Im Ernst: Ich mag den Hund, gerade am Anfang, als erste Bedrohung, falsche Fährte, und dann schließt sich am Ende der Kreis.

@AWM:

Ich dachte an einen, der in diesem irren Umfeld irgendwie einen Restverstand bewahrt hat, es schafft dort zu überleben und sich besser auskennt als die Protagonisten.

Da fällt mir vor allem Roach aus Cravens People Under the Stairs ein. Cooler Gedanke von dir irgendwie.


Ich finde nämlich, dass diese Elemente den Schrecken in deiner Geschichte eher mindern würden.

Das tun sie ja fast immer. Wenn Menschen Menschen was antun, das haut einfach mehr rein.


Zum Hund siehe oben. Und zum Graffiti check Clive Barkers The Forbidden bzw. insbesondere die Verfilmung Candymans Fluch.


Dank für eure zweite Rückmeldung!

 

Hallo @Proof,

ich merke gerade, dass das hier die erste Geschichte ist, die ich von dir lese. Das ist insofern spannend, weil ich vermute, dass du ein "erfahrener Autor" bist, ich also einen weitestgehend ausgereiften Text vorgesetzt bekomme. Gleichzeitig bin ich aber nicht vorbelastet, bin unvoreingenommen, was persönlichen Stil etc. angeht. Genug gelabert, schaun wa mal.

Wenn ich die Kritikerbrille aufsetze, bin ich mir nicht ganz sicher, ob mir der Einstieg gefällt:

Sie nannten es noch immer die Fabrik, aber es schuftete niemand mehr darin. Die Leute feierten, die Nächte durch und am Tage weiter.

Vor allem der erste Satz, der könnte für mein Empfinden geschmeidiger sein. Die "es"-Wiederholung, die Tatsache, dass das geschlechtslose "es" sich auf "die" Fabrik bezieht - Kleinigkeiten, aber beim ersten Satz sieht man eben immer besonders scharf.
Der zweite Satz ist zumindest ungewöhnlich, lässt mich auch noch mal kurz stocken, aber spätestens hier:

Er hatte gekämpft und er hatte gewonnen, er hatte Grund zu feiern und er hatte Grund zu tanzen.

merke ich dann, okay, ungewöhnliche Satzkonstruktionen, das könnte zum "persönlichen Stil" gehören, und ungewöhnlich ist fast immer besser als gewöhnlich, also weg mit der Kritikerbrille und auf die Story einlassen.

Denn was das betrifft, hast du mich bereits - vom gestressten Physikum-Lennart mit dem zuckenden Augenlid und dem Zahnfaible hast du mal eben im Vorbeigehen ein Bild in meinen Kopf gepflanzt, die Fabrik verströmt jetzt schon einen mystischen Geruch und ich bin gespannt, was da noch auf mich zukommt.

(Ein Leerzeichenfehler zum Beispiel, oh Graus!)

Hat einen Ruf .

Ein paar Meter vor ihnen tapste ein Wolf aus dem Wald auf den Weg.

Das ist wohl vor allem eine Geschmackssache, aber ich hätte mir gewünscht, dass der Wolf aus ... aus dem Dickicht des Waldes, aus den dichten Baumreihen oder so getapst kommt, denn vor meinem inneren Auge befindet sich auch der Weg, auf dem die beiden gehen, im Wald.

„Ach, du Scheiße“

Und hier, nur wenn du mir zustimmst, könntest du das Komma streichen. Denn das impliziert hier ... wie kann ich das ausdrücken ... so etwas wie Gemütlichkeit. Ach. Du Scheiße. So liest sich das für mich ein wenig. Ein schnell gemurmeltes "Ach du Scheiße" fände ich an der Stelle überzeugender.

Scharfe Wildpisse fraß sich in die Nase.

"Scharfe Waldpisse" - das gefällt mir. Auch das Bild der immer dichter zusammenstehenden Autowracks, das du hier beschreibst, das vor allem hierdurch:

„Ganz schön was los“, sagte Lennart. „Nur wo?“

einen unheimlichen Beigeschmack bekommt.

Bei einigen klebte der Dreck so dicht auf den Fenstern

Hm, das mag mir nicht so recht gefallen ... "Dreck klebte dicht auf den Fenstern" ...

Und der folgende Satz:

Andere hatten keine Fenster mehr.

beißt sich meines Erachtens ein wenig mit dem vorherigen, vielleicht würde dort so was wie "Andere hatten erst gar keine mehr" besser passen. (Und wenn beim Kopieren nichts falsch gelaufen ist, hat sich da ein überflüssiges Leerzeichen eingeschlichen, zwischen "hatten" und "keine".)

Phallussymbol, dachte Lennart. Es musste ein Zeichen sein. Im Licht der aufgehenden Sonne würde er Marie flachlegen. Vielleicht wurde ja mehr daraus. Im Moment war er geil wie ein Ochse, aber das war nicht alles. Er mochte sie.

Auch das gefällt mir, nur kommt mir an dieser Stelle ein Gedanke. Ich weiß gar nicht, ob der positiv oder negativ oder gar nicht zu werten ist, aber ... Ich hatte ja den Eindruck, Lennart gleich zu Anfang vor mir zu sehen. Aber eben auch nur sehr ... eindimensional. Der gestresste Student. Jetzt kommt noch die Ochsengeilheit hinzu. In der Wolfszene hat man die beiden ein wenig in Aktion erlebt, sie beim Angsthaben begleitet, was sie ein wenig menschlicher gemacht hat, aber im Grunde komme ich an dieser Stelle bereits zu dem Fazit: Na gut, wenn denen jetzt irgendwas passiert, sie sterben oder so, dann ist mir das wohl relativ egal. Der "Held" dieser Geschichte ist das Setting, das du erschaffen hast, die mystische Fabrik, der Autofriedhof, der Wolfswald. Lennart und Marie agieren als Reiseführer, bringen mir die Welt näher, bleiben selbst aber eher blass.
Das ist leider eine Sache, die ich im Horrorgenre oft erlebt habe, die Protagonisten sind austauschbar und müssen sich der Atmosphäre, dem Effekt unterordnen. Wenn ich an meine Lieblingsgeschichten denke, dann denke ich gleichzeitig auch an die Menschen, von denen sie handeln, wenn ich an ... keine Ahnung, meine liebsten Lovecraftgeschichten denke, dann denke ich an das unglaubliche Setting und habe rückblickend den Eindruck, dass in jeder von ihnen derselbe Protagonist mitspielte.
Das ist nicht unbedingt negativ, weil der Impact, den diese Settings in meinem Schädel hinterlassen, mindestens genauso lange nachwirkt, nur eben auf eine ... unmenschlichere Weise.
Aber egal, ich denke zu laut, zurück zu deiner Geschichte.

Sie gingen auf das Gebäude zu, aus dem die Bässe drangen und das von den summenden Strahlern beleuchtet wurde. Graffiti zierten die grauen Wände. Ein kiffender Außerirdischer zeigte SS-Runen den Mittelfinger. Um eine offen stehende Eisentür voller Rostflecke hatte ein Dosen-Künstler das Antlitz von Erich Honecker gesprüht. Wer durch die Tür trat, marschierte in den weit aufgerissenen Mund des Generalsekretärs. Honecker schielte nach innen, sodass er jene beäugte, die er verschlang. Aus dem Maul dröhnten die Bässe wie die Trommeln von Morlocks.

Muss ich überhaupt erwähnen, wie lange dieses Bild noch in meinem Kopf festsetzen wird? Großartig. Da kommen die austauschbaren Schäkereien zwischen Lennart und Marie natürlich nicht gegen an.

Weiße Neoröhren

"Neonröhren"

Hinter ihnen knallte die Tür zu. Ein ungeduldiges Geräusch. Es war ein lästiges Portal in die Realität.

Toll, wie du so präzise und unaufgeregt Atmosphäre aufbaust.

„Krass, oder?“, schrie ein Tänzer mit einem fehlenden Schneidezahn ihn an.

"einem" könntest du hier ohne Verlust streichen

Das Erbrochene spritze umher,

"spritzte"

Sie tanzten einfach weiter.

Gerade wollte ich schreiben: Das wäre ein toller Titel für deine Geschichte! :lol:

Brr, und dann das (vorgezogene) grande finale, der Totentanz, wahnsinnig gut, klaustrophobisch, hilflos, panisch, gut!

jetzt da Ober- und Unterarm ohnehin nur noch von der Haut zusammengehalten wurden.

Vielleicht "jetzt, da ..."?

Lennarts Retter schüttelte de Kopf.

"den"

auf dem Schoss.

"Schoß"

Als sie oben ankamen, rutschte der ausgelaugte Mann mit nur einem Schuh

Hier war es mir dann zu viel ein-Schuh auf zu engem Raum.

Das Ende ist natürlich auch toll, das Wiederaufnehmen des Zahnmusters, toll umgesetzt. Und schön, dass beide noch leben. Rückblickend verschwimmt das ganze Bild natürlich, auch wegen der Drogenerwähnung zu Anfang - war das nur eine "ganz normale" Partynacht und ein ziemlich mieser Trip oder beherbergt Honecker Schädel doch ein viel dunkleres Geheimnis, eine Horde lebender Zombies im ewigen Totentanz? Who knows. Hat mir jedenfalls sehr gut gefallen, deine Geschichte, mir dröhnt noch immer ein wenig der Kopf und auch mein Arm fühlt sich nicht ganz richtig an ...

Bas

 

Hola @Proof,

Im Moment war er geil wie ein Ochse, ...

Ein Ochse ist ein Bulle / Stier ohne – nach der Kastration – Eier. Da wird nicht viel passieren:sconf:.

 

Hallöle :)

1. Die Frage von deinem Prota "Gibt es da Drogen?" - sagt man das heute noch so? Ich kenne es eher als "Haben die Teile? oder Pepp? oder Nase?"

2. Der Armbruch kommt mir etwas zu einfach und auch nicht wirklich nahegebracht; Mal eben den Ellenbogen brechen geht meiner Meinung nach nicht. Du hast immer noch dein Schultergelenk, das halbwegs eine Drehung hinkriegt, außer es steckt wie Terminators Arm in einer Presse.
Zusätzlich kam ich irgendwie nicht nahegenug an den "Schmerz".

Ansonsten finde ich es gut geworden :) Ich mag Stoff der sich auf düstere Weise hervorhebt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo!

Zunächst einmal:

Die Einundvierzig lag leicht eingedrückt hinter der Einunddreißig und der Zweiundvierzig,
Ich finde diese Stelle sehr gelungen, da sie schnell und unkompliziert viel Wissen über den Protagonisten preisgeben kann. Zudem kann darauf (wie es ja geschehen ist) jederzeit ebenso unkompliziert zurückgegriffen und dem Leser können suggestiv Verstrickungen zwischen den Kapiteln vermittelt werden. Darüberhinaus verleiht es der Geschichte einen gewissen Eigencharakter, daher wüsste ich nicht, was gegen diese Textstelle sprechen könnte!

Der Anfang der Geschichte erscheint mir etwas lieblos, da hier viele Dinge hineingefunden haben, die vielleicht nur Platz verschwenden (z.B. die, dem Leser geradezu aufgedrungene, Geilheit des Protagonisten; vllt ist diese aber auch essenziell für die Geschichte?), dazu zählt vor allem der Schäferhund. Nun wurde, wenn ich es richtig verstanden habe, versucht den Hund vorzustellen, da er ja später noch einen (wichtigen?) Auftritt haben soll, allerdings wurde dies zu auffällig und vorallem zu verschwenderisch getan, vllt wäre eine geschickte Verpackung hier schöner und würde das spätere plötzliche Auftreten des Hundes noch sehr viel dramatischer erscheinen lassen.

Des Weiteren:

Leise Bässe kamen aus dem Inneren der Fabrik. Ein Gittertor stand offen. Es war groß genug für Lkw zum Hindurchfahren.
Diese und folgende Beschreibungen der Umgebung finde ich sehr ausdrucksstark und atmosphärisch, DAVOR allerdings eher nicht. Die vorherigen Mühen in Bezug auf Atmosphäre und Umwelt wirken eher unmotiviert und kraftlos (vllt ja aber auch bewusst etwas schwächlicher als die darauf folgenden 'eigentlich wichtigen'?).
Das Bild der Fabrik selbst (innen und außen) ist sehr ausdrucksstark und fesselnd, man wird ohne es zu merken in einen wahren Alptraum hineingeworfen, daher Daumen hoch!
Ich muss mich allerdings einigen anderen Kommentaren anschließen und bemängeln, dass es ab dem (sehr plötzlichen) Auftreten des beschuhten Retters sehr chaotisch und unnachvollziehbar wird. Auch wenn diese kommentarlose, abrupt in Erscheinung tretende Rettungsaktion genau als diese stattfinden soll, kommen hier schnell einige inhaltliche und logische Fragen auf, die es dem Leser schwer machen in der Geschichte zu bleiben und so die vorher geschickte und sehr aufwändige Arbeit wieder zunichte machen. Dieser Teil ist schlichtweg etwas verwirrend, sodass hier ein Lesefluss nicht unbedingt garantiert ist, fürchte ich.

Auch das (Wieder-)Auftreten des Hundes wirkt meiner Meinung nach überflüssig, da schnell der offensichtliche Eindruck entsteht, dieser würde dem einzigen Zweck dienlich sein, den Retter 'schnell und einfach aus der Handlung zu nehmen'.
!!! Dabei wird hier, denke ich, versucht gleichzeitig mit dieser Entfernung des Retters noch eine Spannungskurve aufzubauen, welche aber mit der Flucht aus der Fabrik bereits wieder am abklingen ist bzw. sein sollte! !!!
Wenn das Hauptaugenmerk auf die Geschehnisse in der Fabrik liegen soll, warum dann die Aufmerksamkeit davon später noch ablenken, dieser Akzent arbeitet meiner Meinung nach in die falsche Richtung. Wenn der Hund eine tiefere figurative Bedeutung hat, bitte ich diesen Kritikpunkt zu entschuldigen.
Das Ende erscheint mir sehr gelungen, da hier sehr schön mit starken bildhaften Mitteln gearbeitet und viel Nährboden für Interpretationen geschaffen wurde. Außerdem schließt sich der Kreis mit der anfänglichen Beschreibung der Zähne von Marie hier sehr schön. (Ist Marie nun noch schöner für den Protagonisten, da ihre Zähne nun entblößt sind?)

MfG Putrid Palace

 
Zuletzt bearbeitet:

Guten Abend,


@Bas:

Vor allem der erste Satz, der könnte für mein Empfinden geschmeidiger sein. Die "es"-Wiederholung, die Tatsache, dass das geschlechtslose "es" sich auf "die" Fabrik bezieht -

Ich finde Wiederholungen von nicht lexikalischen Worten meist nicht schlimm. Dass „die Fabrik“ weiblich ist, ist auf den ersten Blick ein Argument, aber ehrlich gesagt stolpere ich da nicht drüber, auch wenn ich es versuche. Liegt glaube ich daran, dass es ja irgendwie jetzt ein „es“ ist, ein Klub, eine Disco, ein Gebäude. Als Alternativen fallen mir jetzt „den Ort“ und, klar, „sie“ ein, aber beides klingt für mich stakseliger.


ungewöhnliche Satzkonstruktionen, das könnte zum "persönlichen Stil" gehören

Das hoffe ich doch. Ich will ja nicht objektiv falsche Sachen als eigene Note anpreisen.


Denn was das betrifft, hast du mich bereits

Cheers.


dass der Wolf aus ... aus dem Dickicht des Waldes, aus den dichten Baumreihen oder so getapst kommt, denn vor meinem inneren Auge befindet sich auch der Weg, auf dem die beiden gehen, im Wald.

Aber wenn es da tatsächlich Potenzial für ein Missverständnis (der Weg liege außerhalb des Waldes) gibt, dann wäre es doch egal, ob da „der Wald“ oder „das Dickicht des Waldes“ steht? Wie sollte dieser Zusatz zur Klärung beitragen?


so etwas wie Gemütlichkeit.

Lustige Vorstellung. Nehme das Komma mal raus.


(Und wenn beim Kopieren nichts falsch gelaufen ist, hat sich da ein überflüssiges Leerzeichen eingeschlichen, zwischen "hatten" und "keine".)

Adlerauge! Aber das Fensterproblem habe ich nicht ganz verstanden. Wegen der Wiederholung?


Ich hatte ja den Eindruck, Lennart gleich zu Anfang vor mir zu sehen. Aber eben auch nur sehr ... eindimensional.

In der ursprünglichen Version habe ich viel über das kaputte Verhältnis zu seiner Stiefmutter geschrieben, dass sie ihn für einen Versager hält, was ihm die Kraft gibt, sich durch das harte Studium zu kämpfen, und dass sie ein „wildes“ Mädchen wie Marie ablehnen würde, weshalb er sich zu ihr hingezogen fühlt. Das hat aber die Proportionen gesprengt. Eindimensional ist doof, aber manchmal nervt es mich (in Genregeschichten) fast (fast!) genauso, wenn ich denke: Natürlich hat er seit dem Streit um das Haus vor zehn Jahren nicht mehr mit seinem Bruder geredet, nämlich damit ich als Leser mich dazwischen denken kann, wenn die beiden sich, und zwar genau in dem Haus, vor den Werwölfen verschanzen (Memo an mich selbst?).


Der "Held" dieser Geschichte ist das Setting, das du erschaffen hast, die mystische Fabrik, der Autofriedhof, der Wolfswald. Lennart und Marie agieren als Reiseführer, bringen mir die Welt näher, bleiben selbst aber eher blass.

Okay. Das ist nicht der Idealfall – ich finde Figuren super wichtig – aber in einigen meiner Geschichten, ab und zu, soll es dann wohl so sein. Lovecraft liegt tatsächlich auf der Hand, auch wenn ich da noch nie drüber nachgedacht habe. Aber tatsächlich: Die Kids aus Stephen Kings Es, ich habe bis heute das Gefühl, ich wäre selbst mit denen zur Schule gegangen. Bei Lovecraft fällt mir ohne Scheiß nicht ein einziger Protagonist ein, obwohl ich fast alles von ihm mindestens zweimal gelesen habe (The Haunter of the Dark heute Nachmittag!). Immer die selbe Blaupause: Ein am Anfang irgendwie akademisch hochseriöser Typ ist am Ende wahnsinnig.


Muss ich überhaupt erwähnen, wie lange dieses Bild noch in meinem Kopf festsetzen wird? Großartig.

Cheers.


Da kommen die austauschbaren Schäkereien zwischen Lennart und Marie natürlich nicht gegen an.

Aber was meinst du denn genau? Nur, weil sie das Alter haben, in dem die Prots der meisten (weitestgehend einfallsfreien) Hollywood-Horrornummern sind?


klaustrophobisch, hilflos, panisch, gut!

Cheers, cheers, cheers, cheers.


Hier war es mir dann zu viel ein-Schuh auf zu engem Raum.

Mir auch. Ich muss mal schauen. Das ist das Blöde, wenn Figuren keinen Namen bekommen.


Und schön, dass beide noch leben.

Weichei.


mir dröhnt noch immer ein wenig der Kopf und auch mein Arm fühlt sich nicht ganz richtig an …

Das freut mich. Vielen Dank, insbesondere auch für das kleine Lektorat und den Denkanstoß mit Lovecraft!


@josefelipe:

Ein hervorragender Hinweis!


@Kinaski:


als Parabel auf den Kommunismus?

War keine Absicht, hat sich beim Schreiben reingeschlichen.


In Braindead gibt es ja auch einen Hund, der wiederum Gegenstand meines Lieblingsdialoges in dem Film ist: „Your mother ate my dog!“ „Not … all of it.“


@Balnoj:


"Haben die Teile? oder Pepp? oder Nase?"

Das ist so Szenejargon, diese Begriffe gibt’s auch nicht erst seit letzter Woche. Der Punkt ist ein anderer: Lennart ist nicht Szene.


Du hast immer noch dein Schultergelenk, das halbwegs eine Drehung hinkriegt,

Wenn dein Unterarm in die falsche Richtung geknickt wird? Was bringt dir denn da die Schulter?


Der Schmerz … Ich halte da immer nicht so viel von, da zeilenlang in blumigsten Metaphern drauf herumzureiten. Ist in Horror so, als wenn ständig einer schreit. Manchmal habe ich fünf, sechs Schreie in einer Geschichte. Kürze ich runter auf maximal einen. Sagen wir zwei.


@Putrid Palace:


Ich finde diese Stelle sehr gelungen, da sie schnell und unkompliziert viel Wissen über den Protagonisten preisgeben kann.

Danke, so war es gedacht.


z.B. die, dem Leser geradezu aufgedrungene, Geilheit des Protagonisten; vllt ist diese aber auch essenziell für die Geschichte?

Vielleicht wäre die Figur angenehmer, wenn die Liebe über dem Trieb stehen würde, aber mit sexuellem Verlangen geht es ja nun mal oft los.


dazu zählt vor allem der Schäferhund.

Keiner mag den Hund. Mann!


vllt ja aber auch bewusst etwas schwächlicher als die darauf folgenden 'eigentlich wichtigen'?.

Ich könnte jetzt sagen „Ja klar!“, aber bei vollem Bewusstsein habe ich das nicht gemacht. Logisch erscheint es dennoch irgendwie: Spannend wird es ab Spukhaus, deshalb geht da die Energie rein.


Auch wenn diese kommentarlose, abrupt in Erscheinung tretende Rettungsaktion genau als diese stattfinden soll, kommen hier schnell einige inhaltliche und logische Fragen auf,

Man zeigt da einen Kartentrick, lenkt die Aufmerksamkeit auf etwas anderes. Auch wenn ich mir hier gerade selbst ein bisschen die Geschichte kaputt mache: Die tanzen da teilweise seit Jahrzehnten rum, es gibt schon zig Tote. Und von denen hat noch nie irgendwer irgendwem gesagt, wo er hin will, sodass Verwandte, Freunde und schlussendlich die Polizei mal gucken kommen? Magic ...


Auch das (Wieder-)Auftreten des Hundes wirkt meiner Meinung nach überflüssig, da schnell der offensichtliche Eindruck entsteht, dieser würde dem einzigen Zweck dienlich sein, den Retter 'schnell und einfach aus der Handlung zu nehmen'.

Das hatte ja schon @AWM geschrieben. Irgendwie verstehe ich das nicht. Vielleicht entsteht der Eindruck, weil so die beiden Hauptfiguren das Finale erleben, was dann rückblickend wie der von Anfang an „klare“ Ausgang erscheint? Wäre es anders, würde der Hund Lennart töten und Mann ohne Schuh und Marie sitzen an der Bushaltestelle?


Ist Marie nun noch schöner für den Protagonisten, da ihre Zähne nun entblößt sind?

Wie gesagt: Berenice.


Vielen Dank für eure Kritiken, Leseeindrücke, Anmerkungen und Verbesserungen!


Vom Törntäibel grüßt:
Proof

 

@Proof

Ich weiß ja nicht wie realistisch es sein muss in dieser Geschichte. Was ich mir vorstellen könnte; Jemand zieht ihn im Gedränge am Arm und plötzlich knallt jemand genau dagegen --> knacks. Es müsste halt schnell passieren, da er sich sonst herauswinden würde, siehe weiter...

Also damit ich dir mal eben dan Ellenbogen breche, müsste ich dein Handgelenk in einem starken Griff halten. Anschließend...
- wenn dein Arm gebeugt ist, mit dem "Polizeigriff", deinen Arm so weit überdrehen, bis der Ellenbogen knackt oder die Schulter, je nach dem oder...
- wenn dein Arm gerade ausgestreckt ist, Handgelenk mit starken Griff fixieren und dann den Ellenbogen in falsche RIchtung durchdrücken.

Ich praktiziere Wing Chun und dort arbeiten wir mit dem Ellenbogen für Abwehr, Angriff sowie "knochenbrechenden Griff"

Ansonsten wirst du dich schon fast automatisch mit Hilfe deines gelenkigen Körpers (unter anderem Schulterkugel) halbwegs aus der Situation rauswinden. Gesnau wie du ab einen bestimmten Winkel nach hinten umkippst, wenn du den Kopf in diese Richtung neigst.

 

@Balnoj

Es müsste halt schnell passieren,

Daran habe ich auch kurz gedacht, aber wenn der Arm unbeweglich zwischen Menschenmassen eingeklemmt ist und dann eine Strömung innerhalb dieser Masse sich in Bewegung setzt, vom Gelenk aus gesehen in die falsche Richtung, dann sollte das doch möglich sein? Es gibt ja nun leider nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.

 

Einen wunderschönen, nicht ganz so verregneten guten Tag!

Keiner mag den Hund. Mann!

Lassen Sie uns, mein werter Herr, doch einmal in aller Form und Ausführlichkeit über diesen Hund diskutieren!

Welchen Nutzen hat der Hund denn genau? Für die Geschichte. Falls dem Tier eine figurative Bedeutung zugewiesen wurde, so komme ich nicht ganz dahinter. Oder handelt es sich vielleicht um eine mir unbekannte Analogie zu einem anderen Text, wie sie in dieser Geschichte ja gerne verwendet wurden?

Falls dem nicht so ist und der Hund lediglich Spannung in die Geschichte bringen soll:

Dabei wird hier, denke ich, versucht gleichzeitig mit dieser Entfernung des Retters noch eine Spannungskurve aufzubauen, welche aber mit der Flucht aus der Fabrik bereits wieder am abklingen ist bzw. sein sollte!

Du bist leider auf diesen Punkt meiner vorherigen Kritik nicht eingegangen, was ich sehr schade finde, denn mich interessiert gerade diese Sache besonders. Und auch wenn dieser Hund nur eben jenem Zweck dienlich sein sollte, bitte erzähle es mir! Ich würde gerne über die Verwendung derartiger Mittel diskutieren.

Irgendwie verstehe ich das nicht. Vielleicht entsteht der Eindruck, weil so die beiden Hauptfiguren das Finale erleben, was dann rückblickend wie der von Anfang an „klare“ Ausgang erscheint? Wäre es anders, würde der Hund Lennart töten und Mann ohne Schuh und Marie sitzen an der Bushaltestelle?

Ok. Aber warum? Warum ist denn dieser Hund das Finale, nachdem die Rettung (aus dem eigentlichen Gefahrenort) schon stattgefunden hat? Ist denn die höllische Party in der Fabrik nicht schon genug? Bzw. da dort der Handlungsschwerpunkt liegt, sollte nicht auch dort das Finale stattfinden?
Und wie kann man denn den Hund mit den Geschehnissen in der Fabrik logisch verknüpfen? Was hat denn der Hund damit zu tun, bzw. da überhaupt verloren?

Ich meine wäre es nicht zutreffender, wenn die Herausnahme des Retters im Zusammenhang mit der Fabrik vollzogen wird?
z.B. Er wird von seinem Schlauch wieder in die Massen gezogen oder was weiß ich?
Ich kann nur wieder betonen:

Wenn das Hauptaugenmerk auf die Geschehnisse in der Fabrik liegen soll, warum dann die Aufmerksamkeit davon später noch ablenken, dieser Akzent arbeitet meiner Meinung nach in die falsche Richtung.

Ich habe das Gefühl du hängst sehr an diesem Hund und ich bitte um Erklärung! Ich möchte wirklich sehr gerne erfahren, welche Hintergedanken damit verknüpft sind, ich denke, da kann ich etwas draus lernen!

(Ich hoffe, du hast noch Nerv und Kraft über diesen Hund zu diskutieren)

ach und hier noch

dessen Batterie zu Neige ging
zur Neige

MfG Putrid Palace

 

Hallo @Proof ,
heute früh habe ich erst einmal geschluckt, weil ich am Wochenende etwas geschrieben habe, das ganz ähnlich anfing (Pärchen im Wald, Wölfe ...), aber dann glücklicherweise eine andere Wendung nimmt. Zunächst habe ich sprachlich nichts einzuwenden. Deine Geschichte liest sich flüssig, hat mich bei der Stange gehalten und auch Spannung aufgebaut. Das Schöne an Horror, Fantasy und Co. ist ja, das alles passieren kann. Trotz einer gewissen Vorhersehbarkeit (verrottete Autos plus dem Titel), überrascht Du doch mit kreativen Ideen. Der alte Honni verschluckt sie alle, für immer gefangen im finstersten Osten.
Und gefreut haben mich als bekennender Time-Machine-Fan die Morlocks besonders.

Ein wenig aus der Bahn hat mich dann auch der gebrochene Arm geworfen. Das passierte einfach so, die Behauptung, dass es schmerzte, überzeugte mich nicht ganz. Ich hätte dem Protagonisten einen Hauch mehr Panik gegönnt, dass er wird wie die tanzenden Zombies und etwas noch mehr Panik, dass der gebrochene Arm der erste Schritt ist für immer in der Masse zu verschwinden.

Ach ja und die Zähne. Echt gruselig, habe ich auf einer versoffenen Studentenparty vor vielen Jahren doch einen Zahni kennen gelernt, der mir den ganzen Abend ins Ohr lallte, dass Zähne für ihn Schmuckstücke sind. Jetzt weiß ich, was aus ihm geworden ist ?.

Lieben Gruß,
hast mich beim Frühstück gut unterhalten und das ist sicherlich eine der besseren und kreativen Geschichten hier im Genre

Mädy

 

Hallo @Proof

@Balnoj


Daran habe ich auch kurz gedacht, aber wenn der Arm unbeweglich zwischen Menschenmassen eingeklemmt ist und dann eine Strömung innerhalb dieser Masse sich in Bewegung setzt, vom Gelenk aus gesehen in die falsche Richtung, dann sollte das doch möglich sein? Es gibt ja nun leider nur eine Möglichkeit, das herauszufinden.


Also wie du es geschrieben hast, halte ich es nicht für realistisch. Gleichwohl ich derartige Erfahrung noch nicht gemacht habe. Aber ich habe ein gewisses Gefühl für Körpermechanik. Gerade wenn er sich aktiv eine Schneise machen will, ist er ja noch konzentrierter auf sein Handeln. Da würde er erst recht, beim einknicken des Gelenks, sich nach vorne beugen, um den Ellenbogen Spielraum geben.

Möglichkeit: Er wird dermaßen bedrängt, dass ein Beugen nicht möglich ist. Was erwähnt wird, jedoch nicht in dem Maße. Da würde ich es irgendwie dazu nehmen, dass ihn jemand am Handgelenk festhielt - siehe meine Beschreibung davor.
Zusätzlich würde ich den Bruch langsam passieren lassen. DAS zwickt dann wirklich. Einfach aufwachen mit einem gebrochenen Arm ist ...mies, aber halt nur mies. Wenn du aber spürst, wie es gerade mit deinem Ellenbogen zu ende geht, Die Sehnen zerren stechend, der Knochen knackt, das Gelenk knirscht. Dann wich der Widerstand einem beißendem Schmerz.

Ich habe die Erfahrung mit meinem Knie machen dürfen. Wenn ein Gelenk sich in die falsche Richtung beugt...das sind nicht nur körperliche Schmerzen. Aber gut, du wolltest es nicht so übertrieben betonen - zu Recht. Alles hier nur eine subjektive Meinung :)

Was anderes:
Einige waren Schmerzensschreie. Andere etwas Schlimmeres - Für mich einer der geilsten Sätze. Hut ab :) Auf dem ersten Blick nur erzählerisch, aber es hat meine Fantasie so angekurbelt, das ging richtig unter die Haut :)

 

Hallo @Proof

ich möchte dir gerne meine persönliche Meinung mitteilen, auch wenn eine ähnliche Position bereits zuvor geäußert worden ist.

Ich finde die Idee deiner Geschichte sehr gut. Du schaffst es, die nötige Spannung aufzubauen und aufrecht zu erhalten. Allerdings finde ich, dass es deiner Geschichte an inhaltlicher Tiefe fehlt. Die Fragen nach dem Wie oder Warum bleiben komplett im Raum stehen, ohne auch nur zaghafte Hinweise nach dem Ursprung des Alptraums. Wenn man das mit Lovecraft vergleicht, so hatte er zumindest eine oberflächliche Erklärung präsentiert, die dann zu weiteren Gedankengängen angespornt hat. Bei deiner Geschichte ist jeder Erklärungsansatz so gut wie jeder andere. Gedankenkontrolle? Finstere Magie? Aliens? Aus jedem dieser Einwürfe könnte man eine (oberflächliche) plausible Erklärung stricken. Es wäre schön gewesen, wenn du einen kleinen Hinweis dazu eingeflochten hättest.
Der richtige Zeitpunkt für eine Erklärung wäre der Moment gewesen, wo der Mann Lennart zum Ausgang geschleppt hatte. Aber da springt der in den Kommentaren bereits oft erwähnte Hund aus dem Nichts und tötet ihn. Ab dem Moment fühlte sich die Geschichte für mich unvollständig an. Das fand ich sehr schade.

So ähnlich erging es mir, nachdem ich den Film "Herrschaft der Schatten" gesehen hatte. Tolle Idee, aber der Regisseur hatte sich keine Erklärung der Vorgänge überlegt. Für mich ist das bis heute eine der größten Schwächen des Films.

Grüße
Pantoffelheld

 

@Putrid Palace:

Falls dem Tier eine figurative Bedeutung zugewiesen wurde, so komme ich nicht ganz dahinter. Oder handelt es sich vielleicht um eine mir unbekannte Analogie zu einem anderen Text, wie sie in dieser Geschichte ja gerne verwendet wurden?

So schreibe ich nicht. Figuratius, Metaphern, Analogien, das mag sich da alles reinschleichen, vielleicht sogar so, dass ich hinterher selbst sage, oh hey, sein Weg da zur Arbeit, mit den drei leeren Tankstellen, der fasst im Grunde alles zusammen, was in der Beziehung zu seinen Eltern nicht stimmt. Auch beim Lesen ist das für mich aber immer erst zweite Geige. Ich verliere mich gern in Geschichten, einfach weil ich wissen will, wie es weitergeht. Das versuche ich. Sachen zu schreiben, bei denen die Leute wissen wollen, wie es weitergeht. Was der Hund auf dieser Ebene in der Geschichte zu schnüffeln hat, habe ich schon erklärt.

Der Hund als Höhepunkt nach dem Höhepunkt. Ja und? Das ist doch nix Schlimmes? Um nicht zu sagen: Dass in dem Moment, in dem der Leser oder Hörer oder Spieler oder Zuschauer das Gefühl hat, den Schrecken erfolgreich durchgestanden zu haben, die verwesende Hand doch nochmal aus der Dunkelheit der Besenkammer geschossen kommt und den Prot am Hals packt, den Rezipienten also quasi mit bereits runtergenommener Deckung voll erwischt … es gibt jetzt keine Verpflichtung, das genau so zu machen, allerdings sind solche „verspäteten“ Schocker in diesem Genre auch alles andere als ungewöhnlich. Eigentlich eher schon ein Klischee.


Und wie kann man denn den Hund mit den Geschehnissen in der Fabrik logisch verknüpfen?

Warum muss der da was mit zu tun haben?


warum dann die Aufmerksamkeit davon später noch ablenken,

Die Fabrik hat doch in dem Moment ihre Aufmerksamkeit bereits gehabt. Es ist ja nicht so, dass der Hund reingelaufen kommt und Tanzende aus der Menge zieht.

Hallo @Maedy,


dass der gebrochene Arm der erste Schritt ist für immer in der Masse zu verschwinden.

Das wäre aber der von dir und zuvor von @Nichtgeburtstagskind angemerkten Vorhersehbarkeit eher zuträglich. Prot – Monster – Monster frisst Prot – Vorbei. Ich behaupte mal, das jetzige Ende der Geschichte hat kaum ein Leser vorab auf dem Schirm.


eine der besseren und kreativen Geschichten hier

„Eine der besseren“ klingt zwar wie „Selbstredend macht Staubsaugen immer noch mehr Spaß“, aber ich glaube, du meinst es nicht so. Vielen Dank für deine Kritik!

@Balnoj:


dass ihn jemand am Handgelenk festhielt

Festhalten finde ich gut.


einer der geilsten Sätze.

Cheers.

Hallo @Pantoffelheld,


Die Fragen nach dem Wie oder Warum bleiben komplett im Raum stehen, ohne auch nur zaghafte Hinweise nach dem Ursprung des Alptraums.

Eine Erklärung ist mit den phantastischen Elementen dem Rotstift zum Opfer gefallen. Zuerst wurde Lennart immer tiefer in den Klub gezogen, auch Stockwerke runter, immer dichter, immer dunkler, immer chaotischer, bis er schließlich ins Herz gelangt, zu den Überresten einer Kultstätte, wo einst irgendeinem Tanzgott Tiere und Menschen geopfert wurden. Alternativ hatte ich einen dämonischen Dealer, der Pillen vertickt, die dich weit über den toten Punkt hinaus feiern lassen, und gemeint ist nicht die Erschöpfungsgrenze. Aber dann habe ich gedacht: Nope. Es passiert einfach. War meine Entscheidung. Die kann nicht jedem gefallen, das ist klar.


Aber da springt der in den Kommentaren bereits oft erwähnte Hund aus dem Nichts und tötet ihn.

Seufz. Der Hund.


Vielen Dank für deine Kritik!

Schönes Wochenende allen,

geht schwofen wie:
Proof

 

„Eine der besseren“ klingt zwar wie „Selbstredend macht Staubsaugen immer noch mehr Spaß“, aber ich glaube, du meinst es nicht so. Vielen Dank für deine Kritik!

Na ja, seitdem ich den neuen Staubsauger habe ... :lol:;)

 
Zuletzt bearbeitet:

Sachen zu schreiben, bei denen die Leute wissen wollen, wie es weitergeht. Was der Hund auf dieser Ebene in der Geschichte zu schnüffeln hat, habe ich schon erklärt.
Um nicht zu sagen: Dass in dem Moment, in dem der Leser oder Hörer oder Spieler oder Zuschauer das Gefühl hat, den Schrecken erfolgreich durchgestanden zu haben, die verwesende Hand doch nochmal aus der Dunkelheit der Besenkammer geschossen kommt
Keine weiteren Fragen.

Ich verstehe nun die Aufgabe des Hundes, welche er ja auch hinreichend erfüllt, und möchte dessen Rolle nicht weiter anfechten.

Ja und? Das ist doch nix Schlimmes?
Natürlich ist nichts von der Geschichte schlimm. Mich hat das 'Warum hat der Autor das so gemacht?' sehr interessiert.
So schreibe ich nicht. Figuratius, Metaphern, Analogien, das mag sich da alles reinschleichen, vielleicht sogar so, dass ich hinterher selbst sage, oh hey,
War dahingehend auch sehr aufschlussreich.
Daher danke für deine Antwort!

Auch hätte mich interessiert, ob der ursprünglich dazu gedacht war den Retter zu eliminieren oder ob sich das so ergeben hat. Aber diese Information werde ich selbstverständlich nicht verlangen.


MfG Putrid Palace

 

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