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Tag.
Erst mal HUT AB für diesen Thread – dieses Eingeständnis (Na ja...im Prinzip wohl eher ne nüchterne Feststellung ), die eigenen Sachen am Besten zu finden verdient uneingeschränkt Respekt.
Es ist nicht mal arrogant.
Ich selbst beurteile die Geschichten anderer nach Unterhaltungswert, Stil (und was habe ich dieses Jahr für geile literarische Kleinode entdeckt) und Formulierungen, die etwas in mir auslösen. Ich pfeife betont auf Titel oder Länge, und auch wenn ich wenig kommentiere, habe ich wirklich das meiste gelesen, und es waren echte Kracher darunter.
An Relysiums »Süße Fäulnis« denke ich von Zeit zu Zeit; ein bahnbrechendes Teil, weil es die konsequent ekelhafteste Geschichte ist (von der ich auch noch weiß, dass sie medizinisch fundiert daher kommt).
Oder Ginnys Geschichte mit der Zahnfee, die mich dazu brachte, mir einen groben, großen Sack voller klirrender kleiner Kinderzähne im Dunkel vorzustellen, oder »Mebrum Virile« in Humor, die erste Story, bei der ich lauthals lachte, oder einer extrem ...ich weiß nicht...sexy-anrührend- heiß- romantisch- keine Ahnung – Geschichte von Chaosqueen über Waldbeeren und Mädchen.
Mann o Mann.
Mein eigenes Zeug kann ich nicht nach dem Unterhaltungswert beurteilen (von Humor mal abgesehen- wenn man da schreibt, machts entweder KLICK bei einem selbst oder nicht).
Mein Stil ist auch eher variabel und reicht von geschwätzig bis ziemlich gut, weil bildhaft.
Ich bin empfohlen und verrissen worden.
Was soll ich sagen?
Meine eigenen Top/Flop 5
Top: Mr. Daniels....
Meine geschwätzigste und längste, aber irgendwie tiefste Geschichte. Außerdem meine zweite bei Horror, und es war schön sie zu schreiben und erhebend zu sehen, dass sie gelesen wurde.
Flop: Absolution
Meine erste Geschichte. Sie spielte in New York und schrie die ganze Zeit »SEHT MEINEN STIL! LOS!« Die Pointe war trotzdem gut.
Top: Der Mitbewohner
Werwolfgeschichte ohne neue Idee, aber dufte geschrieben, find ich – nicht zu lang, bildhaft, spaßig, wenig Blut. Damit ist das Thema Tiermensch auch abgehakt.
Flop: Geisterbahn
Hirnloses Gemetzel, das nur von der Location lebt und wenig Handlung hat. Warum die trotzdem so lang wurde weiß ich nicht, echt. Schwamm drüber.
Top: Jägerlatein
War ein Blitzeinfall, der es in PAINDAIMONION 3 schaffte; in drei Stunden geschrieben, rund, gute Pointe. Passiert mir auch eher selten, echt.
Flop: Volle Spinde, leere Kammern
Zu lang, zu uninspiriert. Ich erinnere mich, dass der Titel der Aufhänger für mich war: ein Wortspiel, in Folge dessen ich mich um Kopf und Kragen schwadronierte.
Top: An der Zapfsäule (Romantik/Erotik
Schrieb ich unter dem Pseudonym »Damon Bradley«, wofür mir Webmaster vermutlich gleich den Schädel abreißen wird.
Erotik zu schreiben macht Spaß und ich finde sie gut.
Flop:
Von Schuld und Schneiderkreide
Mag ich einfach nicht mehr – sie war die erste Geschichte eines kurzen Zyklus, in dem ich die Hintergründe illuster Promis beleuchtete, und rückblickend war das keine gute Idee.
Top: Strangers in the Night
Der Tod steht mir gut, vor allem auf Papier – keine üble Idee, für Torrance-Verhältnisse sensibel und stimmungsvoll umgesetzt.
Außerdem mag ich die meisten meiner Humorsachen.
Es ist so simpel: Bring sie zum Lachen oder nicht.
Geschichten die ich selbst gern verfasst hätte:
»Für Daddy«
»Süße Fäulnis«
Diese Werwolfgeschichte von Poncher, Gnade...ich find sie gerade nicht.
..und noch mehr, als ihr denken würdet.