Was ist neu

Selbsteinschätzung

Tag.

Erst mal HUT AB für diesen Thread – dieses Eingeständnis (Na ja...im Prinzip wohl eher ne nüchterne Feststellung ), die eigenen Sachen am Besten zu finden verdient uneingeschränkt Respekt.


Es ist nicht mal arrogant.
Ich selbst beurteile die Geschichten anderer nach Unterhaltungswert, Stil (und was habe ich dieses Jahr für geile literarische Kleinode entdeckt) und Formulierungen, die etwas in mir auslösen. Ich pfeife betont auf Titel oder Länge, und auch wenn ich wenig kommentiere, habe ich wirklich das meiste gelesen, und es waren echte Kracher darunter.
An Relysiums »Süße Fäulnis« denke ich von Zeit zu Zeit; ein bahnbrechendes Teil, weil es die konsequent ekelhafteste Geschichte ist (von der ich auch noch weiß, dass sie medizinisch fundiert daher kommt).
Oder Ginnys Geschichte mit der Zahnfee, die mich dazu brachte, mir einen groben, großen Sack voller klirrender kleiner Kinderzähne im Dunkel vorzustellen, oder »Mebrum Virile« in Humor, die erste Story, bei der ich lauthals lachte, oder einer extrem ...ich weiß nicht...sexy-anrührend- heiß- romantisch- keine Ahnung – Geschichte von Chaosqueen über Waldbeeren und Mädchen.
Mann o Mann.
Mein eigenes Zeug kann ich nicht nach dem Unterhaltungswert beurteilen (von Humor mal abgesehen- wenn man da schreibt, machts entweder KLICK bei einem selbst oder nicht).
Mein Stil ist auch eher variabel und reicht von geschwätzig bis ziemlich gut, weil bildhaft.
Ich bin empfohlen und verrissen worden.
Was soll ich sagen?


Meine eigenen Top/Flop 5

Top: Mr. Daniels....

Meine geschwätzigste und längste, aber irgendwie tiefste Geschichte. Außerdem meine zweite bei Horror, und es war schön sie zu schreiben und erhebend zu sehen, dass sie gelesen wurde.

Flop: Absolution
Meine erste Geschichte. Sie spielte in New York und schrie die ganze Zeit »SEHT MEINEN STIL! LOS!« Die Pointe war trotzdem gut.

Top: Der Mitbewohner
Werwolfgeschichte ohne neue Idee, aber dufte geschrieben, find ich – nicht zu lang, bildhaft, spaßig, wenig Blut. Damit ist das Thema Tiermensch auch abgehakt.

Flop: Geisterbahn
Hirnloses Gemetzel, das nur von der Location lebt und wenig Handlung hat. Warum die trotzdem so lang wurde weiß ich nicht, echt. Schwamm drüber.

Top: Jägerlatein
War ein Blitzeinfall, der es in PAINDAIMONION 3 schaffte; in drei Stunden geschrieben, rund, gute Pointe. Passiert mir auch eher selten, echt.

Flop: Volle Spinde, leere Kammern
Zu lang, zu uninspiriert. Ich erinnere mich, dass der Titel der Aufhänger für mich war: ein Wortspiel, in Folge dessen ich mich um Kopf und Kragen schwadronierte.

Top: An der Zapfsäule (Romantik/Erotik
Schrieb ich unter dem Pseudonym »Damon Bradley«, wofür mir Webmaster vermutlich gleich den Schädel abreißen wird.
Erotik zu schreiben macht Spaß und ich finde sie gut.

Flop:
Von Schuld und Schneiderkreide
Mag ich einfach nicht mehr – sie war die erste Geschichte eines kurzen Zyklus, in dem ich die Hintergründe illuster Promis beleuchtete, und rückblickend war das keine gute Idee.

Top: Strangers in the Night
Der Tod steht mir gut, vor allem auf Papier – keine üble Idee, für Torrance-Verhältnisse sensibel und stimmungsvoll umgesetzt.

Außerdem mag ich die meisten meiner Humorsachen.
Es ist so simpel: Bring sie zum Lachen oder nicht.


Geschichten die ich selbst gern verfasst hätte:
»Für Daddy«
»Süße Fäulnis«
Diese Werwolfgeschichte von Poncher, Gnade...ich find sie gerade nicht.

..und noch mehr, als ihr denken würdet.

 

Mir geht es in weiten Zügen so wie Somebody.
Ich habe null Plan, wie meine Geschichten sind und bin meistens dringend darauf angewiesen, die Meinung anderer dazu zu erhalten.
Ich würde mich in dieser Hinsicht, so weh mir diese Eigeneinschätzung selbst tut, denn immerhin weist sie auf eine ziemliche Unterentwicklung hin, als eine Frau ohne Mitte darstellen. Ich bin entweder von der Furcht besessen, meine Geschichten könnten peinlich lächerlich und höchst dilettantisch wirken und nur aus Freundlichkeit wagt niemand mir diese Wahrheit deutlich zu sagen bis hin zu der Vorstellung, dass ich doch eine recht gute Schreiberin bin.

Gedanken daran, irgendwo eine grandiose Geschichte geschrieben zu haben, kämen bei mir schon deswegen nie auf, weil dieses Gehirntool nicht in meinem Kopf ist.
Mit der Zeit habe ich hier auf KG gelernt, etwas besser damit umzugehen, aber eher in der Hinsicht, dass mein Lerneffekt gestiegen ist, nicht meine Sicherheit, was die Güte meiner Geschichten anbelangt.
Eigentlich bin ich in dieser Hinsicht immer ein Kind, das an die Hand genommen werden muss.

Meine persönliche Einschätzung von passablen Geschichten, losgelöst von den Bewertungen ist:
"Heute Nacht","Lendenstolz","§ 5 SLVG".

 

Also - ich finde meine Geschichten gut.
Sonst würde ich sie hier auch gar nicht veröffentlichen.

Ich würde nicht so weit gehen und sagen, meine Geschichten sind besser als die Geschichten von xxx oder schlechter als die von yyyy, denn ich sehe mich hier nicht in einem Wettbewerb und "gut" oder "schlecht" sind sowieso immer subjektive Eindrücke. Jeder, der behauptet, er könne eine KG objektiv beurteilen, lügt.

Geschichten bewerte ich sowieso nur noch danach, ob sie mir gefallen, ob ich sie gut finde oder schlecht. Hier auf der der Seite habe ich schon einige gute Geschichten gelesen, ich will jetzt keine Titel nennen, weil ich bestimmt einige vergessen würde (und noch lange nicht alle gelesen habe).

Aber - und darum ging es ja eigentlich in diesem thread - wenn ich meine Geschichten bewerten sollte, würde ich sagen, sie gehören eindeutig zu den guten.

 

Ich halt' mich momentan für ne durchschnittliche Autorin. Ich weiß, ich kann mehr als das, was ich größtenteils abliefere, aber es gelingt mir halt nicht oft, das abzurufen.
Gibt ein paar Texte, die mir von mir selber gut gefallen und auf die ich ein kleines Bisschen stolz bin, aber da ist mindestens genauso viel Müll drunter, für den ich mich schäme (und den ich überlege löschen zu lassen).
Ein Perfektionist bin ich nicht. Ich überarbeite die Texte zwar gewöhnlich einige Male, aber ich poste sie meist mit dem Wissen dass es noch hakelige Stellen gibt und warte auf die Kritiker, die mir Tipps beim Verbessern geben.

Selbsteinschätzung? - Derzeit also nicht so hoch. Nee, wirklich nicht.
(Nein, ist kein "fishing for compliments" ;-)

Ginny

 

Klasse Thread, gute idee.

Man ist als Autor immer darauf angewiesen, was die andern so an Einschätzung von sich geben.
Wer kann schon objektiv seine eigenen Geschichten bewerten? Ich nicht.

Wenn ich eine Geschichte geschrieben habe, finde ich sie gut. Nee, Klasse. Besser: Genial!
Lese ich sie danach nochmal, ändere ich etwas am Text.
Lese ich sie ein zweites Mal, ändere ich zum zweiten Mal.
Lese ich sie hundert Mal, ändere ich hundert Mal.
Irgendwann muss Schluß damit sein, dann stell ich sie irgendwo vor.
Dann kommen Kommentare, die mir klar machen, DA, genau DA hätte ich noch einmal ändern können.

Und dann sag ich mir, hätte ich sie nur einmal mehr gelesen, hätte ich eben diesen Passus wohl auch geändert.

Aber das ist natürlich gelogen, auf solche Ideen kommt man selbst überhaupt nicht.

Und irgendwann werde ich "die perfekte Geschichte"
schreiben.
Ich werde sie lesen und nichts verändern, nochmal lesen und wieder nichts verändern, hundert Mal lesen und nichts verändern.

Wahrscheinlich fliegt sie dann in den Papierkorb.
Denn irgendwas kann mit der Geschichte ja nicht stimmen.
:D

 

Es geht ans Eingemachte... (*freu*)
Schöne Beispiele von der Diskrepanz zwischen eigener Beurteilung und Fremdbeurteilung. Ich selbst finde auch erst irgendwie im Laufe dieses Threads heraus, worauf ich hinaus will. Nämlich eben auf dieses.

Die Konsequenz, die ich bislang herauszusehen glaube ist, daß man auch die Werke, die man für nicht so stark hält, promoten und in Wettbewerbe einsenden sollte, weil sie vielleicht besser aufgenommen werden als die eigenen Favoriten.

Geschrieben von JackTorrance
Flop: Geisterbahn
Hirnloses Gemetzel, das nur von der Location lebt und wenig Handlung hat. Warum die trotzdem so lang wurde weiß ich nicht, echt. Schwamm drüber.
Interessant, dabei gehört die zu meinen Lieblingen.
Wobei mein absoluter Favorit George Romeros Tankstelle ist.
Geschichten die ich selbst gern verfasst hätte:
»Süße Fäulnis«
Scheint objektiv betrachtet wohl mein erfolgreichstes Werk zu sein. Dabei finde ich selbst, daß es gegen "Der Flugteufel", "In der Halle des Dämons" oder "Der Notar und das Mädchen" nur ein Fliegenschiss ist.
Von Somebody finde ich übrigens "A Forest" am besten (wobei ich von ihm grundsätzlich nichts kenne, was schlechter ist als "sehr gut"), in der Liste seiner Geschichten, die er selbstmag, taucht sie nicht auf.

@Van Horebeke: Zu dir kann ich wenig sagen, da du nur geschrieben hast, wie andere deine Geschichten fanden, nicht aber wie du sie selbst fandest.

@Ginny: Auch du hast nicht geschrieben, welches diese Texte sind, die dir selbst (am besten) gefallen.

@alle anderen: Überhaupt die meisten von euch haben das noch nicht gesagt.

 
Zuletzt bearbeitet:

Na schön. Ich mag von mir "Zahnschmerzen", "Blicke", "Der Damalsvogel", "Die Kiste" und "Die Dinge liegen so nah" recht gerne. Vielleicht noch "Schweigen ist Gold".
Edit: Achja, und "Ein Abend mit Chakren, Jungfrauen und dem Dalai Lama".

Rest kann man teilweise in die Tonne kloppen. :rolleyes:

 

ok, die Möglichkei, auf Geschichten hinzuweisen ist einfach zu gut ;)

Mein Start hier war "Und was ist mit deinem Vater"
Von der wusste ich zuvor, dass sie gut ist, dass sie allerdings hier so aufgenommen werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet.
Damit hatte ich auch bei "Ein Leben als Ersatz" nicht gerechnet, da mir die Geschichte als eventuell stilistisch viel zu bemüht erschien.
"Das Bad" würde ich trotz guter Kritiken eher als Standardware bezeichnen, genauso John, Verrat, ein Traumjob oder Besuch.
Bei den Kinderhöllengeschichten würe ich lediglich "Schuld und Strafe" als so richtig gelungen ansehen.
Meine Lieblingsgeschichte von mir ist nach wie vor "Ein tiefer See", auch wenn ich sie inzwischen nicht mehr für so gelungen halte, wie zu der Zeit da ich sie hier reinstellte. Trotzdem halte ich sie für meine Beste.
Misslungen scheint mir "So voller Saft und Kraft" zu sein. Es war irgendwie merkwürdig mit dieser Geschichte. Ich hatte so viel Pläne dafür, so gut recherchiert, und irgendwann sagte mir die Geschichte selbst, sie sei fertig. Ich weiß nicht, ob die Geschichte da wirklich recht hat. Ich sehe immer noch alles was ich nicht untergebracht habe. ;)
Diese Geschichte würde ich trotz guter Kritiken heute eher als Flop betrachten.

 

Geht es hier darum, seine eigenen Geschichten zu bewerten? Wenn ja, dann ist die Antwort in meinem Falle sehr einfach: Meine Geschichten sind meiner Meinung nach alle gut und ich bin stolz auf jede einzelne von ihnen.
Da ich mir beim Schreiben meistens recht viel Mühe gebe (ja wirklich), wird jede Geschichte exakt so gut, wie es mein aktueller Entwicklungsstand oder meine Motivation zuläßt. Besser kann ich es einfach nicht. Da ich aber der Meinung bin, mich stetig zu verändern und das meistens im positiven Sinne, denke ich schon, daß viele meiner alten Geschichten nicht so "gut" sind, wie meine neueren. Aber wie gesagt, es war das beste, was ich zu dem Zeitpunkt konnte.
Von daher gibt es hier auch keine einzige Geschichte, für die ich mich schämen würde (doch... es gibt eine, aber das war der typische Aussetzer).

Wie ich jetzt im Vergleich zu anderen Autoren abschneide, weiß ich nicht und das spielt auch keine Rolle. Ich schreibe in erster Linie, um andere zu unterhalten und da ich zumeist positive Resonanz bekomme, scheint mir das recht gut zu gelingen. Das reicht mir.

Wenn ich jetzt aber doch sagen sollte, welche meiner Texte ich selbst jetzt am tollsten finde, würde ich folgende nennen - wird sich vielleicht kaum jemand dran erinnern können:
Skript (uralt und daher stilistisch hinterher aber die coolste Idee, die ich je hatte)
Rubberman (ein alter Kindheitstraum von mir)
Taxi oder Leichenwagen (da ist mir endlich mal ne Pointe geglückt)
Als das Schaf die Straße überquerte (vollkommener Unsinn aber ganz lustig)
Die Bibliothek von Morag (mein erster ernsthafter Ausflug in die Fantasy)

 

auch bei dir fallen also zum Beispiel deine und meine Einschätzung deiner Geschichten weit auseinander. Das finde ich das eigentlich Interessante an diesem Thread.

Meine Lieblingsgeschichte aus deiner Feder, und die, die ich von dir auch stilistisch am gelungensten finde, ist "Der Plan"

Eine Geschichte, die du noch nicht mal unter "Ferner liefen" erwähnt hast. ;)

 

Wie gesagt, ich mag fast alle meine Texte auf die ein oder andere Art, weil jeder exakt so geworden ist, wie er werden sollte und konnte. Die gennanten sind nur diejenigen, welche mir selbst am meisten am Herzen liegen, auch weil sie zum Teil Abschnitte meiner Entwicklung markieren (wie der Rubberman).
"Der Plan" rangiert bei mir übrigens sicherlich im gehobenen Mittelfeld.

 

Diese Rubrik hat wirklich gefehlt ... und ich lese sie mit einiger Spannung.


Meine Selbsteinschätzungen:


1. Außerhalb des Kardiobereichs

2. Der schwebende Tanz der Rochendame

3. Verschwundene Mädchen

4. Grübchen im Rücken

5. Ersatzkanüle

Dann kommt ein großes Mittelfeld, ziemlich weit abgeschlagen auf dem letzten Platz: süsse Kerle...


Manche Geschichten mag ich wegen ihrer Stimmung (z.B. Auburn oder Himmlische Früchte), in anderen sind mir die Figuren ans Herz gewachsen, unter formalen Kriterien betrachtet, gefällt mir meine Nummer 1 am Besten.

Pe

PS:
Jack, deine Geisterbahn gefiel mir eigentlich ziemlich gut....

 

Stellungnahme zu »Geisterbahn«

Diese Geschichte entstand aus dem Gedanken heraus, »was wäre, wenn ein kranker Typ ein Parkhaus in eine triefende Geisterbahn verwandeln würde, und keiner merkts bis zur Pointe?«
Das Ding hätte eine oder zwei Seiten lang sein dürfen, wurde aber die verdammte Toilettenpapierrolle einer Story, weil ich mir dachte »Boah – hier ist sie noch zu unglaubwürdig« und »Fuck! Noch nicht nebulös genug!«
Je mehr Dialoge und Beschreibungen ich reinhackte, um so schwächer kam mir die Grundidee vor; je länger sie wurde, desto weniger Fleisch hatte sie an den Knochen, und ich hatte vor, das Ding unblutiger zu gestalten – dafür hätte ich aber noch weiter ausholen müssen.
Diese Geschichte war echt ne Zangengeburt, und ich habe das Niederschreiben echt gehasst, weil es entgegen meiner sonstigen Arbeitsweise total anstrengend war; Zum Schluß hockte ich davor und dachte »ist das was?«.
Die Story entstand wie ein Rennauto von Lego: entweder ich hatte Teile über, und wenn nicht, sah das Ding trotzdem nicht wie auf der Verpackung aus.
Ich musste die Geschichte echt stricken wie meine Omma – wenn sie Euch trotzdem gefällt, umso besser – das zeigt nur, dass Handwerk sich durchsetzt, wenn man lange genug rumhobelt.
War allerdings n merkwürdiger Hobel: je länger ich ihn benutzte, umso weniger Material schliff ich ab.

Jack

 

Interessantes Thema. Ich selbst denke, dass ich von den Autoren dieser Seite irgendwo im Mittelfeld rangiere; meine Geschichten sind nicht die schlechtesten, aber gehören auch nicht zu den Perlen.
Das deute ich aus den Kritiken anderer, und ist auch meine Meinung.
Allerdings habe ich das Problem, dass viele der Geschichten, die ich nicht besonders finde oft weitaus besser wegkommen, als andere, die wirklich mit Herzblut geschrieben wurden.
Bei vielen Geschichten ist die Grundidee meist ansprechend, aber ich bin mit der Umsetzung total unzufrieden und stelle sie nur ins Netz, weil ich mir sage, dass die verdammte Arbeit nicht ganz umsonst gewesen sein soll, und ich bekomme von fünf Kritiken beispielsweise drei gute, und dann gibts andere Geschichten, wo ich glaube,dass sie wahnsinnig gut wären und die Kritiken sind ernüchternd. Was mich ziemlich trifft. Seltsam.

 

Geschrieben von kevin2
Allerdings habe ich das Problem, dass viele der Geschichten, die ich nicht besonders finde oft weitaus besser wegkommen, als andere, die wirklich mit Herzblut geschrieben wurden.
Bei vielen Geschichten ist die Grundidee meist ansprechend, aber ich bin mit der Umsetzung total unzufrieden und stelle sie nur ins Netz, weil ich mir sage, dass die verdammte Arbeit nicht ganz umsonst gewesen sein soll, und ich bekomme von fünf Kritiken beispielsweise drei gute, und dann gibts andere Geschichten, wo ich glaube,dass sie wahnsinnig gut wären und die Kritiken sind ernüchternd. Was mich ziemlich trifft. Seltsam.
Das ist genau das, worauf ich hinaus wollte/will.

r

 

So, guten Morgen!

Nachdem ich einige Monate in der Versenkung verschwunden bin, will ich jetzt auch wieder mitreden ;-)

Ich habe gerade den Post von kevin2 gelesen und kann mich ihm vollkommen anschließen.

Selbsteinschätzung... hm. Keine meiner hier veröffentlichten Geschichten hat es geschafft, empfohlen zu werden. Bei den Kritiken habe ich schon die ganze Bandbreite erlebt, von Lobeshymnen bis niederschmetternd. Deshalb würde ich mich auch irgendwo im Mittelfeld ansiedeln.

Ich glaube, die meisten Leute hier kennen mich mehr als den kritischen Kritiker, statt jemanden, der regelmäßig Geschichten postet. Gut, die letzten Monate waren sowieso katastrophal, aber das ist eine andere Geschichte :-)

Allerdings bin ich ganz froh, daß keine meiner Storys empfohlen wurde. Meiner Meinung nach sollten im Empfehlungsthread wirklich nur die besten der Besten erscheinen. Stattdessen sehe ich da (zumindest bei Horror) einige Storys, bei denen im mich frage, warum sie empfohlen wurden, bei anderen wiederrum, warum sie _nicht_ empfohlen wurden. Aber darüber kann man streiten.

Um zum Thema zurückzukehren: als ich mich für diese Seite registriert habe, war ich so maßlos arrogant, daß ich dachte, "Mann, die stecke ich doch alle locker in die Tasche". Ich ging davon aus, daß KG.de eine weitere Plattform für vorpupertäre Kiddies sei, mit einem Niveau auf Höhe der Bildzeitung. Weit gefehlt! Die ersten ernüchternden Kritiken folgten, und ich war sehr positiv vom hohen Standard überrascht.

Ich denke es gibt hier einige herrausragende Autoren, die betreffenden wissen wen ich meine, haben sich ja fast alle schon zu Wort gemeldet :-)

Dann kam die Zeit, in der ich dermaßen eingeschüchtert von der Fülle der hochklassigen Storys war, daß ich aufhörte hier zu veröffentlichen. Ohne Scheiss.

Meine persönliche Top/Flop Liste:

- Abschlussparty: eine meiner _sehr_ alten Geschichten, meine erste, die ich hier reinstellte. Ich sah es als guten Test, wie ich im Gesamtfeld abschneide. Die Kritiken waren gemischt und das ist gut so. Ein sehr langer Text, aus heutiger Sicht würde ich mindestens die Hälfte rauskürzen. Ich mag trotzdem die vielen Charaktere und Dialoge. Auch wenn sehr viele Klischees drin sind. Der Schluss ist irgendwie traurig.

- Instinkt: dafür hab ich wohl das meiste Lob eingeheimst, auch in meinem privaten Umfeld. Freut mich natürlich und ich finde sie immer noch... hm, irgendwie eklig. Ich hatte nur das Bild von einer Spinne und einer schlafenden Frau im Kopf, daraus entwickelte sich die Geschichte. Dachte eigentlich, daß sie gewaltig floppt. Soviel zur Selbsteinschätzung.

- Rockband sucht Sänger und Ein guter Junge: schweigen wir darüber, zwei meiner dämlichsten Storys, bei denen ich mich echt frage, warum ich sie hier reingestellt habe. Wobei die Rockband durchaus gute Ansätze hat.

- Das Schnäppchen: ein weiteres gutes Beispiel für die Selbsteinschätzung. Ich habe die Story damals an einem Nachmittag innerhalb Stunden runtergeschrieben und natürlich sofort gepostet. Das war ein Fehler. Im Nachhinein kann ich die Kritiken verstehen, damals allerdings verteidigte ich mein "Baby" bis aufs Blut. Die überarbeitete Version klappte dann besser, und ich persönlich war sehr zufrieden damit. So kann man sich täuschen. Mittlerweile gibt es davon auch eine vollständige, reifere Version, aber ich verschone euch :-)

Ich steh natürlich trotzdem zu all meinen Geschichten. Ich war es, der sie geschrieben hat und wahrscheinlich kamen sie mir zum Entstehungszeitpunkt als gelungen vor.

Geschichten, die ich selbst gerne geschrieben hätte:

1. Mr Daniels, George A. Romeros Tankstelle... Ein Hammer-Text, bei dem ich mich damals wunderte, warum er noch nicht empfohlen wurde.

2. RICO von Somebody: Ich weiß noch, daß mich der Schluss ein wenig enttäuscht hat, trotzdem erste Sahne

3. Mitternachtsschwarz von Fran. Kleine Enttäuschung am Schluss, aber von der Atmosphäre und Stil top!

4. Das Lied des Ghouls von Illyas. Lovecraft lebt. Grausam und spannend.

Ui, sehr lang geworden mein Geschwafel, sorry!

Mike

 

So, endlich komme ich dazu, mich hier nochmals zu Wort zu melden.

@Jack: Wie schätzt du so deine Story 'In der Kurve' ein? Im Mittelfeld deiner Geschichten?
Ich hab zwar nicht enorm viel von dir gelesen, aber es war die, die mir am besten gefallen hat (habe jedoch ausser in Humor noch keine Empfehlung von dir gelesen...)

@Rel: Du schätzt 'Süsse Fäulnis' nicht so hoch ein? - ME ist sie vor allem daher so cool, da du etwas neues gebracht hast, was in Horror nur sehr wenigen gelingt. Eine der wenigen Geschichten, bei der ich die ganze Zeit das Gefühl hatte auf unbekanntem boden zu gehen.

Also:

Geschrieben von Relysium
@Van Horebeke: Zu dir kann ich wenig sagen, da du nur geschrieben hast, wie andere deine Geschichten fanden, nicht aber wie du sie selbst fandest.

Dass ich eine Rangliste gepostet habe und nicht meine zehn Lieblingsgeschichten im Melimelo, hast du schon erkannt? Grosse Differenzen mit den Kritiken gab es aber tatsächlich nicht. Nur kleinere, wie zum Beispiel, dass ich zwei/drei Storys für besser halte, als 'unmenschlich' (mitunter, ich gestehe, wegen dem Fleiss, der dahinter steckt und einfach weil sie länger sind und 'mehr' drin haben).
Allerdings postete ich zu Beginn hier alles was ich schrieb und alles gefiel mir auch selbst, doch ich hatte nie selbst eine Ahnung, wie sie ankommen würden. Also ist meine Eigenbewertung aus späterer Sicht, weil ich nur noch gering sagen kann, welche Story ich am liebsten Geschrieben habe.

Ich habe mit dieser Rückmeldung gewartet, weil ich mir dachte, dass sich meine neuste Story nach oben drängen und Platz eins oder zwei einnehmen könnte. Das war auch der Fall.

Hier nochmals, ein wenig anders dargestellt, die Liste meiner Lieblingsgeschichten - und auch diejenigen, auf die ich nicht zu stolz bin/war:


'Einen Schmerz lang glücklich' (Horror): Viel Zeit investiert, sogfältig überarbeitet, meine bisher längste sowie härteste Story, nicht alle werden sie lesen können(für regelmässige Horrorleser geeignet, für andere nicht umbedingt), mir gefällt sie so gut, weil sie stilistisch für meine Verhältnisse mMn eine meiner besten ist, der Plot ist eher neu und der Inhalt sollte Tiefe haben, ich finde sie subtil und mit... (Liebe kann man bei dem Inhalt nicht sagen) 'Hirn' geschrieben. Scheint mir trotz der Länge eine meiner fesselndsten Storys zu sein.
Meine Story Nummer 1

'Fantasias Sterne' (Fantasy): Lange Story, viel Zeit investiert, Ergebnis für mich sehr zufriedenstellend, auch wenn ich noch ein paar Sachen verbessern kann und werde. Hier ist es mir gelungen sozusagen mehrere 'Gernes' zu verbinden und allgemein eine nicht klassische F-Story zu schreiben. Gehört auch zu meinen Top-5

'Die sekundäre Erscheinungsform'(Fantasy): Meine erste Fantasy-Story hier, finde sie von der Spannung her gelungen und eine der ersten Storys, bei der ich aus dem Plot auch etwas gemacht habe. Sie ist eigenwillig, aber mir gefällt sie sehr gut.
Top-5, Nummer 2

'unmenschlich' (Horror): Bisher einzig empfohlene Geschichte, ziemlich kurz, schwungvoll und ohne Längen erzählt, spannend, für mich auch im besseren Stil, harte Gefängnisgeschichte mit einem 'netten' Ende. Obwohl von meinen Storys absoluter Publikumsliebling, für mich nur etwa an vierter oder fünfter Stelle.
Top-5

'Juliette (überarbeitet)' (Horror): Die erste Version war eine stilistische Katastrophe, was ich allerdings erst nach Hinweisen von fleissigen Kritikern selbst festgestellt habe. Der Plot gefällt mir sehr gut und die Ausführung/der Stil bei der überarbeiteten Version ebenfalls. Die Überarbeitung musste einfach geschrieben werden, ansonsten hätte ich den netten Plot grad in den Papierkorb werfen können.
Top-5

'Der Preis der Kristallfigur' (Science-Fiction): Meine zweite SF-Story, die erste war zu moralisch und wird immer noch überarbeitet. Diese ist eine nette Idee mit einer mE sehr gelungene Ausführung, sie ist hart, ohne zu hart zu werden und gehört zu den wenigen Storys von mir, in der ich auch viel Humor hineingesteckt habe. Beim Schreiben hatte ich sehr viel Spass und der Schlusssatz gefällt mir wunderbar.
Top-5

Alle anderen Storys fand ich auch gut, als ich sie postete, das Bild hat sich bei manchen aber schnell geändert.
Die schlechteste, die ich noch hier habe:

'Er kann nicht gehen, er schlendert nur'
Ich hielt es für eine tolle Idee, aber alles, was ich ihr jetzt noch abgewinnen kann sind der Ansatz eines plusminus funktionierenden Plots, den ich völlig minimalistisch umgesetzt habe.

'Nur Vieh' hiess die erste Story, die ich habe löschen lassen. Sie war geschmacklos, was ich damals noch nicht gleich wusste. Man hats mir aber glücklicherweise gesagt. Und rückblickend bin ich 100% der Meinung. - was man nicht alles lernt.

'An einen anderen Ort', 'Lichter' und 'Ich will auch mein Leben geniessen' habe ich vor kurzem löschen lassen. Lichter war ein leeres Gemetzel, 'Ich will...' gefiel mir sehr gut, aber der Schluss war so vorhersehbar, wie die Tatsache, dass Nachts normalerweise die Sonne untergeht. Jemandem hats glaube ich sogar gefallen, aber die Lehre, die mir ein gewisser Mike beigebracht hat, war ganz nützlich, denn abgesehen von 'Lichter' habe ich nichts dergleichen mehr geschrieben und plötzlich kam ich mit 'unmenschlich'...
'An einen anderen Ort' hatte eine wirklich nette Pointe, aber da ich aus Stilgründen die ganze Geschichte hätte neu schreiben müssen und auch die Umsetzung im Grossen und Ganzen misslungen war, habe ich sie lieber verschwinden lassen...

'Den Blick auf die Türklinke gerichtet' wäre auch eine nette Story, wenn sie nicht so derb vorhersehbar wäre. Ausserdem ists eine Pointegeschichte, die immer noch auf ein Überarbeitung wartet... momentan aber in meiner Selbsteinschätzung ziemlich weit unten...

'Freunde aus alten Zeiten', mein Start in 'Alltag' ist ganz nett. Ich finde ihn gelungen.

Die anderen Storys, die ich nicht erwähnt habe, bewegen sich in meiner Selbsteinschätzung zwischen höherem und tieferem Mittelmass. 'Besuch' ist wohl eine der besten davon.

 

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