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Schmeiß die Oma vom Balkon!

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08.01.2024
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Anmerkungen zum Text

Außer Konkurrenz.

Schmeiß die Oma vom Balkon!

„Wenn du dir’s aussuchen müsstest –“
„Wieso muss ich? Gib her!“
„Weil dir sonst der Schwanz abfällt!“ Tommi reichte ihm den Joint. „Weil deine Oma stirbt – such dir was aus.“
„Meine Oma stirbt?“ Max sah beunruhigt aus, zog gierig an der Zigarette.
„Nein! Woher soll ich das denn wissen?“ Tommi streckte fordernd die Hand aus.
„Wieso sagst du’s dann? Die sieht scheiße aus, macht’s sicher nicht mehr lang.“
„Ach, und dein Schwanz ist dir egal?“ Tommi zog noch mal, gab Max die Kippe und stand auf.
Max grinste. „Wo willst du hin? Was soll ich mir denn nu aussuchen?“
„Komm gleich wieder.“ Tommi verließ das Zimmer, verschwand in die Küche.
Max rauchte, versank in den Kissen der Couch. Aus der Küche hörte er Lärm. „Ich rauch auf, is fast weg!“, rief er hinüber.
Tommi kam zurück, unterm Arm ein Kopf.
Max verschluckte sich am Rauch, hustete. „Was soll das denn?“
Tommi setzte sich neben ihn, wischte mit dem Arm den Unrat vom Tisch und platzierte den lebensgroßen Porzellankopf einer Frau darauf. Rückte ihn zurecht, bis er exakt in der Mitte stand und sie anglotzte.
„Das ist gruselig“, meinte Max, sog ein letztes Mal an dem Stummel, spürte die Hitze der Glut an seinen Lippen.
„Das, mein Freund“, begann Tommi und zeigte mit beiden Zeigefingern auf den Schädel, „wird dir gefallen!“
„Sieht aus wie meine Oma – das Ding macht mir Angst, Mann!“
„Was?“ Tommi sah ihn an. Fuchtelte mit der Hand durch die Luft, wischte den Einwand weg. Er griff sich den Kopf, drehte ihn um und zog den Gummipfropfen aus dem Loch im Hals.
Max schnappte hörbar nach Luft.
Tommi schob drei Finger in das Loch und zog an dem Beutel mit dem Gras darin, bekam ihn aber nicht richtig zu fassen.

Carol schleppte sich die Stufen hoch. Oben angekommen hämmerte er gegen die Tür, obwohl der Schlüssel außen im Schloss steckte.

Tommi und Max schreckten zusammen, starrten Richtung Flur. Behutsam stellte Tommi den Kopf zurück und bedeutete Max mit dem Finger vor den Lippen, still zu sein. Dann stand er auf und schlich raus in den Flur.

Carol grinste. Er konnte sich die Gesichter der beiden gut vorstellen – vor allem Max, der sich vor Angst sicher fast einschiss. Noch einmal schlug er gegen die Tür und rief mit verstellter Stimme: „Polizei, aufmachen!“

Tommi prallte von der Tür zurück. Gerade wollte er durch den Spion nach draußen schauen, nun schrie er nach hinten: „Schmeiß die Oma vom Balkon!“

 
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Hallo @Sammis,

so schlecht, dass deine Geschichte im Orkus verschwinden muss, ist sie auch nicht ...:D


„Wenn du wählen müsstest–“
müsstest – " Optisch finde ich ..." ansprechender.

Weil dir sonst der Schwanz abfällt!“
Uhh – das kommt mir doch sehr nach 'Betteln um Aufmerksamkeit' vor.

Tommi kam zurück, unterm Arm ein Kopf.
Das ist hingegen originell ... man rechnet natürlich erst mal mit einem echten Kopf.

„Wo willst du hin? Was soll ich mir denn nu aussuchen?“
Wie kommt er auf etwas "aussuchen"?

Tommi und Max schreckten zusammen, starrten Richtung Flur. Behutsam stellte Tommi den Kopf zurück und bedeutete Max mit dem Finger vor den Lippen, still zu sein. Tommi stand auf, schlich raus in den Flur.
Viel "Tommi".

Eine nette 'Zwischendurch-Unterhaltungsgeschichte', du hast natürlich schon viel Dichteres und Inhaltsstärkeres geschrieben. Immerhin eine pfiffige Lösung für das 'Oma-Schmeiß-Problem'.

LG,

Woltochinon

 

so schlecht, dass deine Geschichte im Orkus verschwinden muss, ist sie auch nicht
Da bin ich aber erleichtert, dass wenigstens einer das so sieht :rolleyes:

Hallo @Woltochinon!

Nein, kein Ding – ist ja tatsächlich nur eine Happen nebenbei, und es gibt genug gute Texte zum Thema, die kommentiert werden wollen. Da braucht niemand Energie auf das hier zu verschwenden.
Dennoch freut mich deine kurze Rückmeldung!

:D

„Wenn du wählen müsstest–“
müsstest – " Optisch finde ich ..." ansprechender.
Hab das irgendwie so in Erinnerung: Wenn es keine Pause ist, sondern ein Abbruch, muss der Gedankenstrich ran ans Wort. Weiß das wer?

rechender.
Weil dir sonst der Schwanz abfällt!“
Uhh – das kommt mir doch sehr nach 'Betteln um Aufmerksamkeit' vor.
Stimmt, schon irgendwie. Aber genau so hab ich so ein Gespräch in Erinnerung.

„Wo willst du hin? Was soll ich mir denn nu aussuchen?“
Wie kommt er auf etwas "aussuchen"?
Na wählen, aussuchen. Wenn du wählen müsstest: Lieber viel Geld oder Gesundheit? Oder hier eher: Eine Nacht mit Pamela Andérson oder Jessica Alban? Oder dachtest du an den Urnengang? Könnte sein – hm, sollte ich ändern.

Tommi und Max schreckten zusammen, starrten Richtung Flur. Behutsam stellte Tommi den Kopf zurück und bedeutete Max mit dem Finger vor den Lippen, still zu sein. Tommi stand auf, schlich raus in den Flur.
Viel "Tommi".
Richtig – lässt sich ändern.

Eine nette 'Zwischendurch-Unterhaltungsgeschichte', du hast natürlich schon viel Dichteres und Inhaltsstärkeres geschrieben. Immerhin eine pfiffige Lösung für das 'Oma-Schmeiß-Problem'.
Das hoffe ich!
War ne spontane Idee, fix umgesetzt, nix Bewegendes, aber zu schade für die Schublade, dachte ich mir.

Nochmals danke fürs Reinschauen und Kommentieren!

Gruß,
Sammis

 

Hallo @Sammis,

genau – ein netter Happen!

Stimmt, schon irgendwie. Aber genau so hab ich so ein Gespräch in Erinnerung.
Ja, ist schon verrückt, wie Leute so reden.


Hab das irgendwie so in Erinnerung: Wenn es keine Pause ist, sondern ein Abbruch, muss der Gedankenstrich ran ans Wort. Weiß das wer?
Der muss nur ran ans Wort, wenn du das Wort abbrichst: "So eine Unver–"


LG,

Woltochinon

 

Hallo @Sammis,

Ich finde die Idee, dass die 'Oma' ein Porzellankopf ist, der als Drogenversteck dient und am Ende schnell wegmuss, ziemlich gut, schöne Sache für eine originelle Lösung der Challenge.

Mein 'aber' kommt jetzt: Der Hering im Anfangsdialog, dass sie über das schlechte Aussehen der echten Omi fabulieren, der wirkt am Ende des Texts aufgesetzt (Motto: Ich setz dich auf eine falsche Spur, koste es, was es wolle):

„Weil deine Oma stirbt – such dir was aus.“
Nö, das sagt der nicht, kann ich nicht hören, aufgesetzt für die Pointe, meinem Empfinden nach.

„Meine Oma stirbt?“ Max sah beunruhigt aus, zog gierig an der Zigarette.
„Nein! Woher soll ich das denn wissen?“ Tommi streckte fordernd die Hand aus.
„Wieso sagst du’s dann? Die sieht scheiße aus, macht’s sicher nicht mehr lang.“
Ich mag solche abgehobenen Dialoge, und der hier ist auch recht gut und witzig, aber nicht mit diesem Inhalt; das ist auf Pointe hingebogen.
Vielleicht könnten sie darüber reden, wie geil bestimmte Halos sind, wenn sich Schaufensterpuppen zulächeln oder so was; P.K. Dick hat solche Dialoge oft, die sind abgefahren, und daran dachte ich beim Lesen deines.

Tommi kam zurück, unterm Arm ein Kopf.
Max verschluckte sich am Rauch, hustete. „Was soll das denn?“
Tommi setzte sich neben ihn, wischte mit dem Arm den Unrat vom Tisch und platzierte den lebensgroßen Porzellankopf einer Frau darauf. Rückte ihn zurecht, bis er exakt in der Mitte stand und sie anglotzte.
„Das ist gruselig“, meinte Max, sog ein letztes Mal an dem Stummel, spürte die Hitze der Glut an seinen Lippen.
„Das, mein Freund“, begann Tommi und zeigte mit beiden Zeigefingern auf den Schädel, „wird dir gefallen!“
„Sieht aus wie meine Oma – das Ding macht mir Angst, Mann!“
„Was?“ Tommi sah ihn an. Fuchtelte mit der Hand durch die Luft, wischte den Einwand weg. Er griff sich den Kopf, drehte ihn um und zog den Gummipfropfen aus dem Loch im Hals.
Max schnappte hörbar nach Luft.
Das oben ist doch stark genug. Bau das vielleicht noch weiter aus, dass der Kopf wirkt, als lebe er oder so ähnlich ... und geh dann ins Finale mit dem vorgetäuschten Polizeibesuch.
Dann würd mir das als guter, schmunzeliger Unterhaltungshappen schmecken :)

Gruß von Flac

 

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