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Schluss

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23.10.2003
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Schluss

„Sieh mich an Bo,“ sagte ich, ohne von meinem ungemütlichen Platz auf den kalten Stufen des Eingangs aufzusehen, „was ist nur aus mir geworden?“
„Ich sehe einen Mann mittleren Alters, gut in Schuss, wenn du mich fragst. Klar, deine Situation ist scheiße, aber noch lange kein Grund, alles hin zu schmeißen und sich selbst aufzugeben.“
„Gut in Schuss?“ – Der kann mir viel erzählen. Es war gerade mal eine Stunde her, dass mich Jenny vor dem Altar hatte stehen lassen. Dabei war immer ich es gewesen, der in die Ferne schweifte und sehnsuchtsvoll von einem anderen Leben träumte. Da saß ich nun.
Ich hatte es verbockt!
„Was machst du jetzt Mark? Vielleicht kommt sie ja wieder, und ihr sprecht euch aus.“
„Nein, das glaub ich nicht. Versteh doch, ich hab sie zu dieser Heirat gedrängt. Ich wollte sie an mich binden, weil ich Angst hatte, dass sie mich nach all der Scheiße, die ich verzapft habe verlässt. Hat sie ja jetzt auch gemacht.“
„Mann, du hättest sie echt nicht schlagen dürfen!“
„Ach, halt die Fresse du Klugscheißer. Was verstehst du schon davon?“ Echt, ich war schon am Boden und da kommt Bo mit lauter Vorwürfen.
„Nun, sie hat mit mir oft darüber geredet. Sie hat dich wirklich geliebt Mark. Sie war total fertig, als das mit dem Kind schiefgegangen war. Ich glaub, es ist das Beste so.“ Kaum hatte er das ausgesprochen, spürte ich wie meine Fäuste sich anspannten, und das Blut in meinen Kopf schoss.
„So, geredet hat sie mit dir ja! Hast du sie auch gefickt oder was?“ In meinem Hals pulsierte, ja kochte es förmlich.
„Bist du irre? Ich war nur für sie da, als sie mich brauchte. Kann man von dir nicht gerade sagen!“
„Und gerade du musstest sie trösten. Ich sollte dir eins verpassen, du Möchtegernfreund.
Du hast ihr wahrscheinlich auch geraten, mich lieber nicht zu heiraten du Arschloch.
Sag schon, das alles hab ich nur dir zu verdanken, und jetzt kommst du angeschissen und hast ein schlechtes Gewissen, he?“
„Na ja, ich machte jedenfalls kein Geheimnis daraus, dass ich gegen diese Verbindung war! Sie hatte einfach was besseres verdient als so ne Scheiße!“
„Du meinst, was besseres als mich! Sag es doch. Oder hast du Schiss du Feigling?“ Wie ein durchfahrender Zug, laut und mächtig, rasten die Gedanken an mir vorbei. Ich sah noch einmal Jenny, wie sie blutend vor mir gestanden hatte, nicht fähig zu weinen, außer sich vor Angst. Schuld. Alles war meine Schuld. Aber jetzt in diesem Augenblick wollte ich es nicht wahr haben. Ich drehte einfach durch.
„Mann Mark, setz dich wieder hin. Ich hab es doch nicht so gemeint. Du musst doch verstehen...“
„Verstehn, du Wichser, muss ich gar nichts! Gib doch zu, dass du sie ficken wolltest. Da, jetzt fällt dir nix mehr ein. Dich fress ich doch zum Frühstück...“

„Bis die Leute kamen und mich von ihm runter holten hat es dann eigentlich nicht mehr lange gedauert Herr Kommissar. Wie geht es ihm denn? Wann kann ich ihn sehen, ich muss mich bei ihm entschuldigen, ihm sagen, dass es mir leid tut- Was ist denn?“
„Er ist tot Mark! Sie haben ihn mit dem Kopf auf die Stufe geschlagen. Er war wohl schon tot, als die Leute sie von ihm wegrissen!
Bitte unterschreiben sie hier.“

 

Moin !

Ein guter Ansatz. Erst am Schluss (passenderweise) stellt sich heraus, was wie wann geschah. In dieser Hinsicht gelungen und interessant für den Leser.
Wäre gut, wenn die Beziehung zwischen dem Choleriker (so will ich ihn schmeichelnd mal nennen) und seiner Exliebsten einen größeren Raum im Gespräch nehmen würde.
Der Dialog ist ansonsten interessant und sprachlich sicher den Protagonisten angemessen.
Hier und da entdeckte ich Fehler in der Zeichensetzung und auch kleinere Rechtschreibfehler.
("Möchtegernfreund" heißt es, nicht etwa "möchte gern Freund").
Mein Fazit:
Interessante Idee mit guter Realisierung, abgesehen von besagten Schwächen. Insgesamt aber lesenswert !

Kosh

 

Hi!!!!
Also ich kann mich der gegebenen Kritik anschließen. Das einzige Problem ist der schnelle Stimmungswandel. In einer Sekunde traurig und deprimiert-hoffnungslos, in der nächsten vulgär und aufbrausend. Ich schätze aber, dass das bei Jähzornigen so verläuft. Ich bin außerdem kein Fan der farbigen Metaphern, um es euphemistisch auszudrücken, aber die passen gut in die Situation und sind realistisch.
Bei dir kommt keine Langeweile auf, das ist gut.
In der Tat lesenswert.
Alles Liebe,
elanor_magdalena

 

Hallo ihr Beiden,
danke für die postitive Kritik.
Das mit der Zeichensetzung ist noch ein riesiges problem von mir. Freue mich über Hilfe.
Das mit dem möchte gern Freund werd ich ausbessern!
Mit dank
Lasius

 

Hi nochmal !

Manchmal entstehen die Zeichensetzungsfehler durch Hektik, Eile im Schreiben. Dann überliest man sie meistens auch.
Klappt schon.

Kosh

 

Aaaaaaaaaalso:

Kleine kurzweilige Geschichte, die mir aber aufgrund der Zeichensetztung insgesamt ein Dorn im Auge ist. Ich will mal versuchen, Dir ein bisschen unter die Arme zu greifen (nach bestem Wissen und Gewissen natürlich):

„Sieh mich an Bo,“ sagte ich (KOMMA) ohne von meinem ungemütlichen (...)

Eingangs aufzusehen, „was ist nur aus mir geworden?“

(bin ich nicht 100% sicher)


„Ich sehe einen Mann mittleren alters, gut in Schuss (KOMMA) wenn du mich fragst.

schreibt man "alters" da nicht groß?

Klar, deine Situation ist scheiße, aber noch lange kein Grund (KOMMA) alles hin zu schmeißen und sich selbst aufzugeben

Ich dachte nur (KOMMA) der kann mir viel erzählen

Der Satz ist insgesamt komisch.
Als Vorschlag, schreib doch einfach: Der kann mir viel erzählen.
Dass das dein Prot. denkt ist dann schon klar.

(...)der in die Ferne schweifte (KEIN KOMMA) und sehnsuchtsvoll von einem anderen Leben träumte

Vielleicht kommt sie ja wieder (KOMMA) und ihr sprecht euch aus.“

Nach der NDR geht Deine Fassung wohl auch. aber hier kommt mE ein Komma, da Du im Nebensatz ein anderes Subjekt hast als im Hauptsatz. Jedenfalls erinner ich mich da an irgend so ne Regel ausm Deutschunterricht...

Nein (KOMMA) das glaub ich nicht

ojeoje, der nächste ist hart!
Ich wollte sie an mich binden (KOMMA) weil ich Angst hatte (KOMMA) dass sie mich nach all der Scheiße (KOMMA) die ich verzapft habe verlässt.

Ach (KOMMA) halt die Fresse du Klugscheißer

Sie war total fertig (KOMMA) als das mit dem Kind schiefgegangen war. Ich glaub (KOMMA) es ist das Beste so

Ich war nur für sie da (KOMMA) als sie mich brauchte

Ich sollte dir eins verpassen (KOMMA) du Möchtegernfreund.

Du hast ihr wahrscheinlich auch geraten (KOMMA) mich lieber nicht zu heiraten du Arschloch.

Sag schon, das alles hab ich nur dir zu verdanken (KOMMA) und jetzt kommst du angeschissen und hast ein schlechtes Gewissen, he?

Ist wieder so n fall, wo ich nicht weis was die NDR sagt...

Na ja, ich machte jedenfalls kein Geheimnis daraus (KOMMA) dass ich gegen diese Verbindung war

Du meinst (KOMMA) was besseres als mich!

wichser groß!

Gib doch zu (KOMMA) dass du sie ficken wolltest

(...) ihm sagen (KOMMA) dass es mir Leid tut (...)

Er war wohl schon Tot (KOMMA) als die Leute sie von ihm wegrissen

Puh! Waren doch mehr, als ich dachte...doch ob ich alle hab, oder welche zu unrecht gekennzeichnet hab weis ich nicht genau. aber bei denen, wo ich mir unsicher bin, hab ich ja was dazugeschrieben.

Was ist denn 'Pau, Pau'?
Ich kenn nur Tao Tao...so nen Bär...:D

Also bei der nächsten Geschichte bitten bisschen mehr Mühe geben, was die Zeichensetzung angeht...

beste Grüße

 

Hallo Lasius!

Glassghost hat sich ja freundlicherweise schon sehr viel Mühe gegeben...wäre schön, wenn Du das ncoh ausbesserst.

Zum Text an sich: der Ansatz ist gut. Aber der Text könnte ruhig noch mehr auf die verschiedenen, sich langsam verändernden Gefühle der drei eingehen. Im Gespräch entwickelt sich das eigentlich recht gut, nur für meinen Geschmack noch zu oberflächlich. Es geht mir zu schnell.
Der Schlussabsatz ist etwaszu einfach gehalten finde ich. So, als ob Du, am Schluss nur noch kurz fertig werden wolltest, damit es eben einen Schluss hat....

schöne Grüße
Anne

 
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Hi Glassghost,
ich danke dir erst mal für die enorme Mühe die du dir gemacht hast. Ich werd jetzt gleich alles an Zeichen-Kritik übernehmen. Über den Rest muss ich mir mal den Kopf zerbrechen.
Das mit dem Pau,jetzt hätt ich fast Tau geschrieben, haben mich meine Leute hier auch schon gefragt.
Es ist, das gebe ich zu, ein wenig unglücklich gewählt, soll aber eigentlich nur die Aggressivität des Prot. darstellen. Oft zu beobachten wenn Halbstarke von Schlägereien erzählen:" Pau, da hab ich ihm eins verpasst!"
Ich hoffe du weist was ich meine. Werde auch da noch mal überlegen.
Gruß
Lasius

Hi Maus,
Erst mal danke für das Lesen.
Verglichen mit der Kritik bezüglich meiner letzten Texte, klingt das alles fast wie Lob in meinen Ohren.
Schade das dir das Ende so hastig erscheint.
Für mich sollte es lediglich, die überraschung mit sich bringen, dass der Prot. bereits verhaftet ist und gerade gestanden hat. Es sollte eigentlich die Frage "Und jetzt??" aufwerfen, und die Erkenntnis das es in Gewaltsituationen oft kein zurück mehr gibt.

Es stimmt das alle Personen nicht sehr umfassend dargestellt sind. Ich hab die Geschichte in einem kreativen Schub verfasst und hab mich auf "dem Weg" kaum umgesehen.
Ich finde allerdings das es ausreicht um das Wichtige zu beleuchten.

Eines möchte ich noch gerne wissen.
Wenn ihr eine Geschichte einsendet und es kommt überzeugende Kritik zurück bezüglich wichtiger inhaltlicher Teile, schreibt ihr sie gegebenen Falls noch mal um und gebt ihr wieder den selben Namen usw.?
Mir kommt es dann fast so vor als schrieb ich eine neue Geschichte, anstatt hinzunehmen das die Erste Version eben nicht so gut war.
Gruß
Lasius

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Lasius!

Eines möchte ich noch gerne wissen.
Wenn ihr eine Geschichte einsendet und es kommt überzeugende Kritik zurück bezüglich wichtiger inhaltlicher Teile, schreibt ihr sie gegebenen Falls noch mal um und gebt ihr wieder den selben Namen usw.?
Eine Regel in dem Sinn gibt es nicht, aber am Üblichsten ist es, geringfügige Änderungen im ersten Geschichtenposting zu machen. Wenn man viel ändert, empfiehlt es sich, die neue Version ganz normal als Folgeposting zu posten und über der Geschichte einen Link anzubringen. So kann jeder die Verbesserungen verfolgen, was manchmal ganz interessant ist. Zum Beispiel so. ;)
Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, neu zu posten und die ursprüngliche Version ins Archiv verschieben zu lassen.


Zu Deiner Geschichte: Das Thema finde ich ebenfalls sehr interessant, aber möchte mich in der Kritik an Maus anschließen - mit der Einschränkung, daß ich meine, es müßten nicht die Gefühle aller drei näher beschrieben werden, sondern es würde reichen, Mark mehr auszuleuchten.

Die Zeichensetzung solltest Du wirklich auch noch überarbeiten, insbesondere die Leertaste nach dem öffnenden Anführungszeichen sticht in den Augen... ;)

Liebe Grüße,
Susi :)

 

Hi Häferl,
danke fürs Lesen und für die Infos.
Ich hatte mein "Stockwerk" mal total verändert und hab es dann das renovierte St. genannt. Jetzt weiß ich aber bescheid.
Ich werd mir den Prot. noch mal vornehmen und natürlich auch das mit den Leerzeichen.
Gruß Lasius

 

Hallo Lasius.

Die Dialoge sind gut gezeichnet und stimmig, das Ausarbeiten, des Protagonisten, der den Mord begangen hat, würde ich unbedingt noch vornehmen, dadurch würde deine geschichte noch mehr gewinnen, dann ist auch der Sprung vom Verständnisvollen Freund bis hin zum Affektmörder nicht so krass.
das mit der zeichensetzung haben unsere "Spezialisten" ja schon erschöpfend geklärt.
Es schadet nix, die Geschichte in überarbeitetem Zustand neu zu Posten, mit entsprechendem Vermerk, denn schließlich ist eine gute Geschichte ja auch was lebendiges, und darf sich verändern, hin, zum besseren...
Im ganzen aber sehr lesenswert.
Lord

 

Hi

Das tolle an deiner Geschichte finde ich, dass du einer der wenigen Leute bist, die es schaffen, absolut realitätsnahe Dialoge auszuarbeiten. So redet, oder streitet man heutzutage. Ganz großes Lob also an den sprachlichen Part der Story.

Die Thematik finde ich wiederum nicht so überzeugend. Die Freundin verlässt dich, du streitest mit deinem Freund und am Ende stellt sich noch heraus, dass du ihn versehentlich umgebracht hast. Irgendwie hast du von allem etwas, und doch nichts ganz gemacht.

Das finde ich. Aber es ist auf jeden Fall keine schlechte Geschichte.

Gruß
Don

 
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Hallo Lord Arion,
wie immer danke ich erst einmal für das Lesen und das 'Feedback'.
Ich freue mich das auch dir die Geschichte gefällt und lasse einmal mehr die Idee in mir arbeiten, am Prot. noch etwas zu feilen.
Danke auch für den Fingerzeig bezüglich meiner Frage.

... dann ist auch der Sprung vom verständnisvollen Freund bis hin zum Affektmörder nicht so krass

Hier bin ich mir nicht sicher ob wir uns richtig verstehen, glaube aber schon.
D.h.: Der Affektmörder ist Mark und der verständnisvolle Freund ist Bo'. Eine derartige Entwicklung von nur einer Person ist nicht gemeint.
Gruß Lasius

 
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Hallo Don Daumen,
dein Name ist ja ulkig.
Ich danke auch dir für das Lesen und bin ganz von den Socken was die viele Rückmeldung betrifft.
Ich finds schade das du, wie du sagst, von der Thematik nicht überzeugt bist und die Verkettung der Ereignisse für dich nicht rüber kommt.
Ich sehe die Trennung, den einseitigen Streit und letztlich den Todesfall, als eine Folge des Aggressionsproblems des Prot.!
Er hat es nicht aus Versehen getan, sondern in einem immer wiederkehrenden unkontrollierten Zustand. Ein Teufelskreis von Gewalt.
Gruß Lasius

 

Mann, Lasius... da hab ich tatsächlich verpeilt, dass Mark der Mörder ist... ich dachte, es wäre der ewig "Gute" Bo gewesen, der Rot sah... obwohl... wär doch auch ne Variante gewesen, oder?

Lord

 

Verstehe,
du meinst das bei Bo sich etwas hätte entladen können was er schon lange anstaute!
Möglich, aber nicht in dieser Geschichte. Hier ist der Bo das Opfer.
Gruß Lasius

 

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