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Romulanisches Ale

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19.02.2006
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Romulanisches Ale

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.
Nach dem siebten Klingeln öffnete sich die Tür einen Spalt. »Was willst du hier?« Gregors Gesicht war eine Maske der Ablehnung.
»Ich brauche deine Hilfe.«
»Ach, wie könnte denn ein schnöder Trekkie einem erlauchten Jedi helfen?«
»Ich weiß, ich habe mich das letzte Mal wie ein Arsch benommen. Ich hoffe, eine Flasche Romulanisches Ale genügt als Entschuldigung.«
Gregor hob eine Augenbraue. Luis ahnte, wie oft Gregor diese Bewegung vor dem Spiegel geübt hatte. Er nahm ihm die Flasche ab und ließ ihn ohne ein weiteres Wort ein.
Luis folgte seinem Freund ins Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber auf ein Sofa. Gregor thronte auf einem Sessel, der dem Kommandositz der Enterprise nachempfunden war. Hinter ihm hing ein Poster, das Scotty zeigte.
Gregor fing Luis' Blick auf. »Sag es und ich verzeihe dir!«
Luis holte tief Luft. »Montgomery Scott ist ein wahrer Held.«
»Warum?«, fragte Gregor genießerisch.
»Kirk ist ein smarter Typ und Spock ist in seiner Logik unübertroffen - aber wer steuert die Enterprise tatsächlich? Was würden Kirks Kommandos nutzen, ohne Montgomery Scott, der die Enterprise zusammenflickt und aus ihr das Unmögliche herausholt?«
Nicht alle Argumente waren von der Hand zu weisen, musste Luis eingestehen, aber in Wirklichkeit, vermutete er, brachte Gregor dem Ingenieur so viel Sympathien entgegen, weil er, wie Gregor selbst, ein Nerd und Bastler war. Und das Unmögliche bezwang.
Wenn Gregor und Luis etwas soffen, kamen sie nie um eine Diskussion dieser Art herum. Und da sie immer soffen, wenn sie sich trafen, stritten sie auch jedes Mal.
Gregor verzieh es Luis nicht, dass er die Faktizitäten des Star-Trek-Universums anzweifelte und Luis ertrug es nicht, wenn Gregor Star Wars als Märchen abtat.
»Und ... ?«, hakte Gregor mit breitem Grinsen nach.
Luis seufzte. »Die Technologie der Enterprise und damit verbunden die Arbeit von Scotty ist visionär und theoretisch möglich. Haben wir es jetzt hinter uns?«
Gregor schenkte zwei Gläser Ale ein und prostete ihm zu. »IwlIj jachjaj.«
»Salut.«
Sie nahmen einen tiefen Schluck.
Luis griff nach der Flasche. Er brauchte Mut, um den Grund seines Hierseins zu erklären.
Gregor kam ihm zuvor. »Ich habe es hinbekommen.« Er strahlte über das ganze Mondgesicht.
»Der Beamer?«
Auf dem Höhepunkt ihres letzten Streites hatte Gregor behauptet, einen Beamer nach dem Vorbild der Enterprise bauen zu können.
Natürlich war das Experiment gescheitert und ja - vielleicht hatte Luis etwas zu viel Häme durchblicken lassen.
Das war vor etwa zwei Monaten gewesen. Privat hatten sie seitdem nichts mehr miteinander unternommen und in der Schule mieden sie sich, soweit es ging.
»Das ist ja großartig!« Er sah wie Gregor die Brauen misstrauisch zusammenzog.
»Nein, ehrlich«, beeilte sich Luis zu sagen. »Das macht alles viel einfacher. Ich ...«
»Ich weiß, dass du nicht wegen meines Beamers hier bist«, kappte Gregor Luis' Euphorie. »Lass mich raten, das Ale ist eine Bestechung, damit ich mir deine Kim-Geschichten anhöre, oder?«
Luis wurde rot. Ein weiterer ihrer Streitpunkte. »Naja, also im Prinzip ...«
»Hör zu, Luis. Da du es anders nicht raffst, sag ich es dir jetzt klipp und klar ins Gesicht: Kim spielt in einer anderen Liga. Sie könnte jeden haben. Jeden. Und du bist nun mal nicht die erste Wahl für Frauen. Für sie bist du unsichtbar, ein Niemand. Ich darf das sagen, denn ich gehöre in die gleiche Kategorie.«
»Weil wir auf Comics und Computerspiele stehen?«
»Warum bist du zu mir gekommen, Luis?«
»Weil du mein Freund bist.«
»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«
»Man könnte auch Künstler sagen. Viele berühmte ...«
»Nenn es, wie du willst. Zumindest lebst du in einer Welt, die nicht in Kims Universum angesiedelt ist. Wie Marvel und DC.«
»Ich verstehe, was du sagst. Aber ich weiß jetzt, dass ich kein Niemand bin.«
Gregor hob wieder eine Augenbraue. Spock würde vor Neid erblassen.
Obwohl sie allein in der Wohnung waren, beugte sich Luis vor. Es dauerte einen Moment, bis Gregor begriff und sich ebenfalls vorbeugte.
»Ich habe ... Kräfte.« Er sah ihn bedeutungsvoll an.
»Kräfte?«
Luis nickte.
»So wie Jedi-Kräfte?«, hakte Gregor nach.
Luis lehnte sich wieder zurück, sein Gesicht glühte in einem verlegenen Rot. »So ungefähr, ja.«
»Das ist jetzt eine Retourkutsche für den Beamer, oder?«
Luis nahm die Flasche, goss sich nach und leerte das Glas auf einen Zug. Dann blicke er Gregor fest in die Augen. »Das ist mein voller Ernst.«
Gregor holte sich die Flasche zurück, füllte sein Glas und trank es ebenfalls auf einen Zug. »Was kannst du? Gedankenkontrolle? Feuerbälle? Lichtblitze?«
»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«
»Ist ja krass. Seit wann geht das schon so?«
»Also eigentlich hat das mit Kim angefangen. Seit ich mit ihr im Leistungskurs bin.«
»Mit ihr und ihrem Freund, meinst du.« Gregor konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
»So ist es. Und das ist auch der springende Punkt. Als Patrick einen Vortrag halten musste, habe ich ihm sein Buch aus der Hand geschlagen.«
»Reden wir vom selben Patrick? Einmeterneunzig, Kapitän der Basketballmannschaft, übersteigertes Ego, mit leichter Tendenz zur Reizbarkeit? Ich glaube, es wäre zu mir vorgedrungen, wenn du dich mit ihm angelegt hättest.«
»Das ist es ja.« Luis beugte sich wieder vor. »Ich habe es ihm mit der Macht aus den Händen gerissen.«
»Mit der Macht?«
»Naja, ich war so ... wütend auf ihn, da ist es einfach passiert. Und erinnerst du dich an seinen Sportunfall? Das war ich auch.«
»Es heißt, er hat sich das Bein beim Training gebrochen. Seit wann spielst du Basketball?«
»Ich hab mich zwischen den Geräten versteckt. Und als ein günstiger Augenblick kam, hab ich ... Wind geschickt.«
»Ein Buch aus den Händen zu reißen, das ist ja eine Sache, aber das mit dem Bein ...« Gregor sah ihn missbilligend ein.
»Ich weiß, ich weiß. Ich bin auch nicht stolz darauf. Aber ich ertrage es nicht, wie er mit Kim umgeht, wie er sie begrabscht. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was er mit ihr ...« In Luis Stimme schwang ein Unterton, den Gregor dort noch nie wahrgenommen hatte. Ihn fröstelte.
»Du bist ja völlig besessen von Kim.«
Sie stürzten noch ein Glas. »Ich sag dir das jetzt, weil du mein Freund bist, Luis. Ich meine ... du solltest das doch am besten wissen: Das klingt für mich alles verdammtnochmal nach der dunklen Seite. Du weißt doch, wie das immer endet, oder?«
Luis nickte schuldergeben, war wieder ganz der dürre Nerd, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte und deswegen seine Träume in Comics auslebte.
»Das ist mir bewusst und deshalb will ich es auch nicht mehr mit mir allein austragen. Darum ziehe ich dich ins Vertrauen. Damit du mir hilfst.«
»Das weiß ich zu schätzen. Ich bin für dich da.«
Sie tranken.
Dann murmelte Luis: »Ich war bei Patrick in der Wohnung.«
Gregor verschluckte sich am Ale. »Woher weißt du, wo ...?« Er hustete, fing noch mal neu an: »Du bist bei Patrick eingebrochen?«
»Ich wusste, dass Patrick beim Training ist. Ich habe nur nicht mit Kim gerechnet. Sie hat anscheinend einen Zweitschlüssel. Es blieb mir keine andere Wahl, als mich im Kleiderschrank zu verstecken. Du kannst dir nicht vorstellen, wie demütigend es ist, zwischen Unterhosen und Socken deines Erzfeindes eingeklemmt zu sein. Erst als ich das Plätschern der Dusche hörte, traute ich mich wieder raus. Ich wollte mich aus dem Haus schleichen, so wie ich gekommen bin, aber eine Stimme riet mir, mich davon zu überzeugen, dass es Kim auch gutgeht und ...«
»Du gottverdammter Lüstling!«
»Versteh doch«, flehte Luis«, ich musste einen Blick riskieren! Ich musste einfach wissen, ob sie wirklich so perfekt ist, wie sie immer wirkt. Vielleicht würde mich das heilen, so dachte ich. Ungeschminkt, sich keines Publikums bewusst ...«
»Lass mich raten ...«
»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung.« Luis Blick ging ins Leere und ein dümmliches Grinsen manifestierte sich auf seinem Gesicht.
»Hat sie dich erwischt?«, riss Gregor ihn aus seiner Erinnerung.
»Nein.« Luis schüttelte den Kopf. »Ich konnte in letzter Sekunde verschwinden. Sie hat mich nicht bemerkt.«
Gregor atmete auf. »Dann ist ja alles noch mal gut gegangen. Ich hoffe, das ist dir eine Lehre. Bei jemandem einzubrechen - was wolltest du überhaupt bei Patrick?« Gregor kam ein erschreckender Gedanke. »Sag nicht ...«
»Ich weiß, es war falsch. Und ich schwöre bei allem, was mir heilig ist, dass ich niemals wieder so etwas tun werde. Und wenn du mir hilfst, dann hast du mein Jedi-Ehrenwort, dass ich meine Kräfte ...«
»Wobei helfen?«
Luis rollte verlegen sein leeres Glas zwischen den Händen. »Bei meiner Flucht habe ich versehentlich meinen Rucksack zurückgelassen.«
Gregor schenkte ihnen noch einmal nach. Erst dann traute er sich zu fragen: »Was ist in dem Rucksack?«
»Mein Skizzenbuch. Naja, es ist schon mehr als ein Skizzenbuch, es ist quasi ein fast fertiger Comic. Die Geschichte handelt von mir und Kim. Und sagen wir mal so, Patrick taucht auch darin auf. Und er kommt nicht sonderlich vorteilhaft weg ...«
»Du willst, dass ich dir beim nochmaligen Einbrechen helfe? Auf gar keinen Fall!« Gregor knallte sein Glas auf den Tisch.
»Ursprünglich wollte ich, dass du Kim ablenkst. Aber mit deinem Beamer geht das natürlich viel einfacher.«
»Kommt nicht in die Tüte!«
Luis packte Gregor bei den Schultern. »Hör zu, wenn du mir hilfst, stehe ich ewig in deiner Schuld. Du kannst mich bitten, worum du willst.«
Gregor wandt sich aus Luis' Griff. Die Berührung und die Verzweiflung in seiner Stimme waren ihm unangenehm.
»Es ist nicht nur das. Der Beamer ist ein Prototyp. Ich habe bisher nur meinen Hamster gebeamt.«
»Und es hat funktioniert?«
»Das schon, nur ...«
»Dann ist doch alles geklärt. Ich stelle mich als menschliches Versuchskaninchen zur Verfügung.«
Luis sah, wie es hinter Gregors Stirn arbeitete. Selbstverständlich wollte Gregor wissen, ob seine Erfindung etwas taugte. Aber er war noch nicht restlos überzeugt. Also setzte Luis einen drauf: »Und ich verspreche dir, nie wieder ein schlechtes Wort über Star Trek zu verlieren.«
»Nie wieder?«
Luis streckte ihm die Hand entgegen.
Gregor zögerte. »Ich brauche erst einen Beweis, dass deine Geschichte stimmt.«
»Zeig du mir deine Maschine und ich zeige dir einen Jedi-Trick.«
»Also gut.«
Gregor schlug ein.
Eigentlich hätte Luis erleichtert sein müssen, doch in ihm breitete sich ein mulmiges Gefühl aus, als er Gregor zur Kellertür folgte. Das letzte Mal hatte der Besuch in Gregors Refugium beinahe ihre Freundschaft zerschmettert. War es fair, das noch einmal zu riskieren? Noch konnte er diesen ganzen Wahnsinn abblasen. Und wer wusste schon, was das Beamen für Nebenwirkungen verursachte?
»Gregor?«
Sein Freund war bereits im Keller verschwunden. Die Tür stand offen, nach zwei Schritten war die Dunkelheit undurchdringbar.
Gregor und seine Spielchen. Luis spürte Ärger in sich aufwallen. Aber diese Blöße wollte er sich nicht geben. Vorsichtig glitt er in die Schwärze, die Arme tastend vorgestreckt.
Ein Summen hing in der Luft, nur gelegentlich von leisen Pieptönen unterbrochen.
Die Luft war trocken und verbraucht.
Ein Smartphone leuchtete auf. Gregor befand sich unmittelbar vor ihm.
»Bist du bereit?«
Mit einer theatralischen Geste zog er einen Finger über das Display. Kaltes LED-Licht flammte von der Decke und zauberte Rechner, Monitore und Kabelgewirr aus der Dunkelheit.
»Angeber«, schnaubte Luis, doch er war gegen seinen Willen beeindruckt. Der Keller sah aus, wie das, was er war: Der filmreife Hort eines überambitionierten Computernerds.
Das Einzige, was nicht in dieses Bild passte, war die Sonnenbank in der Mitte des Raumes. »Für dieses Hobby siehst du verdammt blass aus«, sagte Luis und folgte seinem Freund die Treppe hinunter.
Gregor nahm auf einem Hocker mit Rollen platz. Jetzt war er ganz in seinem Element. Mit bizarrer Anmut huschten seine Wurstfinger über die Tastatur und erweckten Bildschirme zu leuchtendem Leben.
»Das, mein Freund, ist der Beamer.« Gregor hackte auf eine Taste und die gewölbte Abdeckung der Sonnenbank öffnete sich mit einem Zischen.
Die Sonnenbank sah aus wie eine typische Liege aus einem Solarium. Ober- und Unterseite waren bestückt mit Leuchtstoffröhren und ummantelt von Glas. Von der Liege gingen etliche Kabel ab, erinnerten an Gliedmaßen einer mechanischen Krake, die sich durch den Raum schlängelten und in diversen Rechnern mündeten.
Luis stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Wie funktioniert es?«
»Im Prinzip gleicht es einem Navigationsgerät.« Gregor zeigte auf einen Monitor. »In diesem Programm gibst du dein Ziel an. Entweder du kennst die Koordinaten oder du zoomst dich über eine Google-Karte an einen bestimmten Ort und der Computer übernimmt das Einsetzen der Koordninaten.«
»Wie beim Geocaching.«
»So kann man es sehen. Alles, was sich unter der Liege befindet, wird dann an den festgesetzten Ort gebeamt.«
»Jetzt kann ich also einfach Patricks Adresse suchen und ...«
»Immer der Reihe nach«, sagte Gregor. »Erst bist du dran. Zeig mir einen Jedi-Trick.«
»Also gut. Aber wenn ich das mache, dann versprichst du mir, nie wieder Luke Skywalker ins Lächerliche zu ziehen.«
»Ich werde mich nie wieder über die Macht lustig machen. Aber Luke? Komm schon, den kann man einfach nicht ernst nehmen. Allein wie er ...«
»Versprich es!«
»Na schön.«
»Vulkanisches Ehrenwort?«
»Vulkanisches Ehrenwort.«
»Dann pass jetzt gut auf«, sagte Luis mit einem Lächeln. Er holte tief Luft und schloss die Augen.
Gregor fühlte, wie eine Gänsehaut seinen Rücken hinaufkrabbelte. Bildete er sich das nur ein oder sackte die Temperatur plötzlich ab?
Ein Gong ertönte. Gregor tat das, was er immer tat, wenn es an der Tür klingelte. Er ignorierte es. Es klingelte erneut. Und nochmals.
»So wird das nichts«, sagte Luis. »Ich muss mich konzentrieren. Erwartest du jemanden?«
»Haha. Hast du wem gesagt, dass du hier bist?«
»Nur meiner Mutter, aber die wird sich kaum die Mühe machen, hier aufzukreuzen.«
»Deiner Mutter?«
»Das war einfacher, als ihr zu sagen, ich steige bei dem Freund meiner großen Liebe ein.«
»Sehr weise du bist.«
Der Gong ertönte wieder. »Ich geh nachsehen, fass nichts an!« Gregor stampfte die Treppen nach oben.
Luis setzte sich auf den Drehhocker und besah sich das Programm genauer. Die Bedienung war denkbar simpel. Man brauchte lediglich ... Von oben polterten laute Stimmen.
»Wo ist der Drecksack?«
Luis kannte diese Stimme. Er hasste diese Stimme.
Patrick erschien im Türrahmen. Der Basketballer musste sich bücken, um durch die Tür zu passen. Gregor folgte ihm die Treppe hinab, beschwichtigend auf ihn einredend. Patrick nahm davon keine Notiz. Mit großen Schritten kam er auf Luis zu.
Luis spürte, wie er in sein altes Ich zurückrutschte. Er schien zu schrumpfen und verfiel in eine Schockstarre. Als Patrick sich vor ihm aufbaute, konnte Luis nur teilnahmslos mit aufgesperrten Mund zugucken, wie ihn Kims Freund auseinandernahm.
»Hast du eine Erklärung dafür, warum mich meine Freundin mitten im Training anruft und verlangt, dass ich nach Hause komme?«
Patrick stach mit einem riesigen Zeigefinger nach ihm. Luis stolperte zurück, doch der Schreibtisch in seinem Rücken vereitelte eine Flucht.
»Kannst du dir vorstellen, warum sie so aufgelöst war?«
Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis' Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
»Sie hat etwas gefunden, was nicht in meine Wohnung gehört. Na, klingelt es jetzt?«
Luis wappnete sich für den nächsten Zeigefinger, doch stattdessen präsentierte Patrick ihm Luis' Skizzenbuch. »Erkennst du es wieder? Nein, dann lass mich dir auf die Sprünge helfen.«
Patrick riss eine Seite aus dem Buch und hielt sie ihm vor die Nase. Luis in einer Samurairüstung, umringt von leblosen Körpern, niedergestreckt von seinem Schwert, an dem noch das Blut der Erschlagenen klebt. An seiner Seite, sich an ihn klammernd: Kim, in wallenden Gewändern, die wenig ihres perfekten Körpers der Fantasie überlassen. Voller Ehrfurcht blickt sie zu ihm auf.
Patrick riss eine weitere Seite heraus. Noch immer befinden sich Kim und Luis auf dem Schlachtfeld. Doch sie tragen keine Kleidung mehr. Luis liegt auf dem Rücken, Kim sitzt rittlings auf ihm, das Kreuz durchgebogen, den Mund zu einem wollüstigen Schrei aufgerissen. Hinter ihnen die untergehende Sonne.
»Diese Detailverliebtheit hat es mir wirklich angetan«, zischte Patrick. Ein feiner Speichelregen ging auf Luis nieder.
Natürlich war es Patrick nicht entgangen. Eine Gestalt inmitten der erschlagenen Feinde ist nicht tot. Vollkommen nackt, Hände und Beine im Rücken aneinandergefesselt, starrt sie mit gebrochenem Blick auf das in Ekstase verfallene Paar. Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick, wie der Knebel in seinem Maul von der Unterwäsche Kims stammt.
»Du bist ein verdammter Freak!« Patrick schlug Luis so heftig mit dem Skizzenbuch, dass dieser in einem Schauer von flatternden Seiten zu Boden ging.
Als Luis nach Luft schnappte, stopfte Patrick ihm die soeben präsentierte Szene in den Mund. Das Buch ließ er achtlos fallen.
»Wie schmeckt dir das? Ist es so geil, wie du es dir vorgestellt hast?«
»Das ist sicherlich alles nur ein furchtbares Missverständnis«, jammerte Gregor. »Wir sollten uns alle erstmal beruhigen und ...«
Keiner hörte ihm zu.
Patrick zog Luis zu sich hoch. »Na wo ist denn unser tapferer Samurai?«
Patrick schob sein Gesicht so nah an Luis, dass sich ihre Nasen beinahe berührten. In seinen Augen kämpften Wut und Verachtung um die Oberhand. »Das habe ich mir gedacht. Du bist ein Loser, ein Nichts!«
Luis schloss die Augen, suchte nach dem, was ihm Macht verlieh, fand es, griff danach und ...
- Plötzlich fuhr ein eisiger Wind durch den Keller -
Patricks Körper schmetterte rücklings gegen die Wand. Er knallte gegen den Sicherungskasten und sackte zu Boden.
Das Deckenlicht flackerte. Kurz wanderte ein Flimmern über die Bildschirme.
Luis spuckte das Papier aus.
Mit aufgerissenen Augen sah Gregor zu, wie Luis den bewusstlosen Patrick zur Sonnenliege schleifte.
»Was hast du vor?«
»Er wollte mich umbringen. Wir haben keine andere Wahl.«
»Umbringen? Nun mach mal halb lang. Wir rufen die Polizei und ...«
»Sag mir, Gregor, wie willst du der Polizei dein Labor erklären? Und glaubst du, Patrick wird uns hiernach in Ruhe lassen?«
In Luis Augen loderte eine Entschlossenheit, die Gregor ängstigte. Er wuchtete Patricks Körper auf die Liege, kam zurück und machte sich über die Tastatur her.
»Das darfst du nicht tun!«
Gregor zeigte an die Decke. »Das flackernde Licht deutet darauf hin, dass irgendetwas mit der Leitung nicht stimmt. Wenn wir Patrick wegbeamen und der Strom ausfällt, wird er niemals irgendwo ankommen. Dann ... verschwindet er einfach.«
Von Luis ging eine Kälte aus, die körperlich spürbar war.
»Dann überprüf das!« Luis nickte zum Sicherungskasten.
Gregor war froh darüber, etwas tun zu können. Er riss die eingebeulte Tür auf und fingerte an den Sicherungen herum.
»Sieht alles gut aus«, murmelte er. »Nur die eine ist etwas wackelig, aber das haben wir gl- ...«
Ein vertrautes Summen ließ ihn herumfahren. Die Röhren der Sonnenbank flammten auf. Das Summen schwoll an, wurde hochfrequenter, die Röhren leuchteten so grell, dass Gregor den Blick abwenden musste. Dann ein Lichtblitz, gefolgt von einem Zischen, das wie ein langes Ausatmen klang.
Als Gregor wieder hinsah, wusste er, was ihn erwartete.
Die Röhren waren erloschen. Sie knisterten leise, während sie abkühlten.
Die Liege war leer.
Gregor taumelte an Luis Seite. »Wo hast du ihn hingeschickt?«
Entsetzt starrte er auf den Monitor. »Die Antarktis? Bist du wahnsinnig?«
»Auf wessen Seite stehst du überhaupt?«, fuhr Luis ihn an.
»Er wird da sterben!«
»Hättest du es bevorzugt, wenn ich gestorben wäre?« Luis Augen weiteten sich. »Aaah, jetzt verstehe ich! Du willst sie für dich!«
Luis deutete anklagend auf das Skizzenbuch.
Gregor war gar nicht aufgefallen, dass er es aufgehoben hatte.
»Luis, ich ...«
»Ich habe gesehen, wie du Kim angegafft hast!«
Luis machte einen Schritt auf Gregor zu. Gregor wich zurück. Er zitterte. Vor Angst und vor Kälte.
»Natürlich«, sagte Luis, »wie konnte ich nur so blind sein? Du steckst mit Patrick unter einer Decke! Du hast ihn herbestellt, damit ihr mich loswerden könnt. Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«
»Er war zuerst bei dir«, winselte Gregor. »Deine Mutter hat ihm gesagt, wo er dich finden kann.«
Luis lachte auf. »Du müsstest dich selbst reden hören! Ihr wolltet mich aus dem Weg schaffen, weil ihr wisst, was Kim für mich empfindet!«
»Du bist ja völlig irre!«
»Ganz im Gegenteil, endlich ist mir alles klar!« Luis streckte die Hand nach ihm aus. Ohne ihn auch nur zu berühren, erwischte Gregor ein eisiger Stoß, der ihn von den Füßen riss.
Luis baute sich über ihm auf. Ein wahnsinniger Jedi. Ein Sith.
Gregor nestelte sein Handy aus der Tasche.
In Luis Gesicht breitete sich ein süffisantes Grinsen aus. »Sofern du nicht auch an einem Phaser gebaut hast, wird dir dein Handy jetzt wenig bringen, fürchte ich.«
»Angeber!«, sagte Gregor und schaltete alles Licht auf einmal aus. Augenblicklich wurde es vollkommen finster.
»Das wird dir nichts nützen!«, kreischte Luis. »Du kommst hier nicht ra-«
Etwas Schweres erwischte Luis von der Seite. Einmal, zweimal, etwas knackte, ein Schrei, ein dritter Schlag.
Als Luis sich nicht mehr regte, schaltete Gregor das Licht wieder an. Den Hocker, mit dem er Luis niedergeschlagen hatte, ließ er nicht los.
Luis blutete aus einer Wunde am Kopf, aber er atmete noch und stöhnte leise.
»Scheiße, was mach ich jetzt nur?«
Sollte er die Polizei rufen? Hier unten hatte er keinen Empfang. Er traute sich nicht, den Keller zu verlassen. Was wäre, wenn Luis in der Zeit aufwachte? Würde ihn eine Fessel aufhalten? Verdammt, er war nie bei den Pfadfindern gewesen, Gregor hatte keine Ahnung, wie man einen vernünftigen Knoten band. Konzentrier dich!
Er warf Luis über den Hocker und rollte ihn zur Sonnenbank. Es war gar nicht so leicht, den schlaffen Körper in die Liege zu zerren. Mehrmals kollidierte Luis Kopf unsanft mit dem Glas. Gregor hastete zum Computer. Seine Hände zitterten so sehr, dass er den Suchbegriff dreimal eingeben musste, bis die Maschine in der Lage war, aus seinem Buchstabenchaos einen Treffer zu generieren.
Wenn er die Polizei nicht zu sich führen konnte, musste er Luis eben zur Polizei bringen.
Die nächstgelegene Wache war acht Kilometer entfernt. Aber die Entfernung spielte keine Rolle.
Das Programm lud die Koordinaten.
»Gregor?« Luis drehte suchend den Kopf. Blut lief ihm aus einer Platzwunde über das Gesicht, doch er schien es nicht einmal zu bemerken.
»Es tut mir leid, die dunkle Seite ist zu stark in dir!«
»Tu das nicht!« Luis erhob sich. Oder wollte es zumindest. Er prallte mit dem Kopf an die Oberseite der Liege, klappte wieder zusammen.
Die Röhren flammten auf, das Summen schwoll an.
»Nein!«
Es geschah alles gleichzeitig.
Luis stieß seinen Arm vor und ein mächtiger Windstoß erschütterte das Labor, fegte Monitore und Tastaturen von den Tischen, doch diesmal war es nicht nur Wind, sondern ein Gewitter, das Luis heraufbeschwor, Blitze zuckten aus seinen Fingern, ließen Rechner aufplatzen, verteilten Schrapnellgeschosse aus Plastik und Metall. Kurzschlüsse, Funkenregen und über alledem schraubte sich das vertraute Summen in die Höhe, bis alles in einem Lichtblitz verging.
Gregor hustete. Zwei Rechner hatten Feuer gefangen, und setzten Rauch frei, der in kürzester Zeit in der Lunge kratzte und die Sicht erschwerte.
Doch was Gregor sah, reichte ihm aus, um zu verstehen, was geschehen war.
Luis lag nicht länger auf der Liege. Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen. Luis hatte sich immer dagegen gewehrt, ein Niemand zu sein und nun hatte er sich im wörtlichen Sinne in Nichts aufgelöst.
»Das habe ich nicht gewollt.« Beim Kodex der Raumflotte.
Würgend kämpfte Gregor sich zur Treppe vor. Es war erschreckend, wie schnell sich der Rauch ausbreitete und wie rasch er ihm die Orientierung raubte. Er stolperte über den Hocker, mit dem er Luis niedergeschlagen hatte.
Als er seinen Sturz abfing, berührten seine Fingerspitzen ein Papierknäuel. Reflexartig griff er danach. Dann ertastete er das Treppengeländer und stolperte die Stufen nach oben.
Er wankte durch das Wohnzimmer, wich dem anklagenden Blick Montgomery Scotts aus und stürzte nach draußen ins Freie.
Als er die andere Straßenseite erreichte, verließen ihn die Kräfte und er sackte keuchend auf eine Parkbank. Langsam kam er wieder zu Atem. Das Feuer hatte sich bereits bis ins Wohnzimmer vorgearbeitet. Durch das der Straße zugewandte Fenster konnte Gregor den seltsam faszinierenden Tanz der Flammen beobachten.
In der Ferne hörte er die Sirenen der Feuerwehr.
Zittrig strich Gregor das Papier glatt, das er aus dem Keller gerettet hatte. Es war jene Zeichnung, die Patrick Luis in den Rachen gestopft hatte. Die Tinte war durch den Speichel verlaufen.
Luis Samuraikörper schien sich zu zersetzen, entstellte ihn zu einem körperlosen Dämon, der sich in Qualen wandt. Von Patrick war nur noch ein schwarz verschmierter Fleck übrig.
Einzig Kim hatte der Speichel kaum etwas angetan. Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.

 

Hallo weltenläufer,

Kurz und schmerzlos: Deine Geschichte ist cool :D

Mensch, spielst du mit den Klischees. Ich bin auch viel mehr ein Trecker; bei Star Wars schlafe ich immer ein. Deshalb hasst mein Bruder mich ;)

Aber ganz ehrlich, dein Luis ist ein ganz schöner Psycho. So ein Stalker, also wirklich, gruselig :D

Liebe Grüße Sabine

 

maria.meerhaba

den Titel ansprechen. Hat das irgendetwas mit Star Trek zu tun? Falls ja, dann yeah!
yeah: denn, das waren doch die coolen Schiffe mit der Tarnvorrichtung

Star Trek vor Star Wars!
Deine Kommentare werden aber auch immer unqualifizierter :p

Mir hat immer Pille gefallen
definitiv eine sehr geile Figur. Dieser irre Blick, der hätte auch gut einen Psychopathen spielen können

Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick
Fehlt hier ein „wie“?
nee ... oder stehe ich da auf dem Schlauch?

Und das geht nicht. Sorry. Du machst hier Luis echt Angst. Das spüre ich. Das hast du echt gut getan. Aber dieser Schlag hier, der kommt aus richtiger Wut und die zeigst du uns vorher nicht. Luis wird fertig gemacht, volle Wäsch, er ist zu einem Bündel Angst geworden, der sich keinen Moment mehr rühren will. Die Erniedrigung und Patricks Anwesenheit raspeln sein Selbstbewusstsein ins Nichts, so dass diese Action jede Glaubwürdigkeit verliert. Hätte Patrick zu einem Faustschlag ausgeholt mit dieser Wut, dann hätte sich Luis vielleicht gewehrt und wäre so explodiert. Hier aber macht er Luis wütend und stellt ihn gleichzeitig bloß. Da fehlt einfach für meinen Geschmack die richtige Gefühlsmischung, um Luis zum Explodieren zu bringen. Klar habe ich mir gewünscht, dass Luis sich wehrt, aber derzeit ist es so gewesen, dass mich Patrick so sehr eingeschüchtert hat, dass ich noch nicht bereit war, dass Luis seine Kräfte so zeigt.
hmmmm ... also Auslöser sollte das nichts sein, gegen das er sich wehrt. Da begehrt er auch schon bei Gregors Ansprache auf. Ist natürlich doof, wenn das nicht funktioniert. Da gebe ich dir recht, wenn der Motivation hinreicht durchkommt, dann hinkt diese Wendung. Hat allerdings noch niemand so gesehen wie du ... mal gucken

Die Frage von Luis habe ich mir auch gestellt, aber Gregor hat das wunderbar beantwortet. Und du hattest vorher die Vorarbeit zu dieser Erklärung gemacht. Nice.
da habe ich einige Male umgeschrieben, so schien mir das am simpelsten. Schön, wenn es funktioniert

Einige werden den Unterschied zwischen Jedi und Sith wohl nicht kennen :3
mja, aber hier sind sicherlich einige Dinger drin, die nur für Eingeweihte sind. Ich wollte daraus keine Schlüsselszenen machen, sodass der Text auch ohne das Hintergrundwissen funktioniert

Aber zurück zur Geschichte: Woher kommt dieser Wahnsinn, diese Paranoia? Vorher war er noch abhängig von seinem Freund Gregor, bat ihn um einen Gefallen und jetzt ist er zu einem Psychopath geworden, der einen in die Arktis geschickt und ihn eigentlich damit ermordet hat.
naja, was soll ich sagen, wenn es für dich nicht aufgeht, dann habe ich das vll nicht deutlich genug gemacht. Ich dachte indem Gesetzmäßigkeiten dieser Geschichte würde das so aufgehen. Bei den meisten ist es geglückt. Der Einstiegssatz sollte bereits andeuten, dass ihm der Besuch schwer fällt.

Aber das Problem zeigst uns hier jetzt. Wie konnte Luis problemlos den schweren Körper Patricks in die Sonnenbank befördern. Patrick ist größer und schwerer und ich weiß aus Erfahrung, dass das kein einfaches Unterfangen ist, wenn der andere mehr Speck hat und du selbst ein dünnes Ding bist.
das hat auch schon jemand anderes moniert, aber du bekommst dieselbe Antwort: Wer verfügt denn hier über Jedi-Kräfte?

die Idee ist so verrückt und total cool. Also ich hatte echt meinen Spaß beim Lesen
das freut mich, denn beim Vorangegangenen war ich mir über dein Urteil nicht sicher

or allem deshalb, weil du ein Trekkieherz getroffen hast
das nicht mal Romulaner kennt, pfff ;)

Deine Figuren bekommen ein Gesicht, eine Seele, ein Leben. Einfach jeder von ihnen. Und die Handlung ist voll schräg, aber nichts unterbricht den Lesefluss und ist wahnwitzig cool. Also über Handlung habe ich etwas gemeckert, aber so schlimm finde ich das nicht. Du weißt, wie man Spannung aufbaut, du hast das voll drauf und das war mal so erfrischend anders! Baaam, alter, also mir hat es echt, echt gut gefallen.
Eine Passage, die in meinen Motivations-Rahmen kommt :kuss:

Über die Motivation von Luis' werde ich noch mal grübeln.

Und vergiss nicht: STAR TREK ist geiler als STAR WARS!!!!
:butt:

Vielen Dank für deinen Kommentar, hat mich echt gefreut. Deine Geschichte ist schon auf dem Reader. Ein bisschen Zeit habe ich ja noch :)
Sabine P

Kurz und schmerzlos: Deine Geschichte ist cool
Kurz und schmerzlos: Vielen Dank

Ich bin auch viel mehr ein Trecker; bei Star Wars schlafe ich immer ein. Deshalb hasst mein Bruder mich
da fühle ich ganz mit deinem Bruder :aua:

Danke fürs Vorbeilesen

grüßlichst
weltenläufer

 

Moin Weltenläufer,

was muss, das muss! Weil Challenge ist und der Trick mit "ich stell mir einfach ganz normale Typen vor" schon bei zwei anderen Fantasy/Humor-Geschichten funktioniert hat, versuche ich mich an einem Kommentar.
Oh, ich liebe die Filme, bin in diesem Falle wohl auch eher bi, aber bei Geschichte unter Forumsbedingungen tue ich mich echt schwer. Und eigentlich ist ja auch schon alles gesagt und ich möchte nur kurz begründen, warum ich Deine Geschichte trotzdem oder gerade deshalb so gerne gelesen habe.

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.
Für mich als Anfängerin immer wieder spannend, "erste Sätze"! Und dieser ist aus meiner Sicht Klasse, beide Prots angesagt und ich will mehr wissen.

»Kirk ist ein smarter Typ und Spock ist in seiner Logik unübertroffen - aber wer steuert die Enterprise tatsächlich? Was würden Kirks Kommandos nutzen, ohne Montgomery Scott, der die Enterprise zusammenflickt und aus ihr das Unmögliche herausholt?«
Okay, ich sehe mein Problem. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das es solche ... Typen gibt, mein bodenständiges Hirn glaubt sofort ein paar Superkräfte, aber nicht die schräge Diskussion über Filmhelden. Also Gehirn aus!

Und siehe da, es geht. Was für ein Spaß und genau das soll es ja auch sein. Manchmal sehr dick, manchmal mit dem Holzhammer, aber immer schön im Filmgenre verpackt. Die beiden dusseligen Prots sind so schön erlebbar, ich mochte sie beide und sei es zum Hammelbeine langziehen.

»Sehr weise du bist.«
Ja, ich auch Grammatik gelernt haben bei Joda, Sehr schön

Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.
Ach ja, da war ja noch was ...

Danke für den Lesespaß und eine neue Erkenntnis, wie ich solchen Typ Geschichten angehen muss
Beste Wünsche
witch

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Greenwich,

was muss, das muss! Weil Challenge ist und der Trick mit "ich stell mir einfach ganz normale Typen vor" schon bei zwei anderen Fantasy/Humor-Geschichten funktioniert hat, versuche ich mich an einem Kommentar.
das ist für mich auch immer ein großer Pluspunkt bei solchen Aufrufen, man zwingt sich schon mal durch Texte, die man sonst nach dem Anlesen gleich wieder weglegen würde. Und siehe da, ich werde immer wieder mit meinen Vorurteilen konfrontiert, teilweise werden sie ausgehebelt und ich gehe in der Regel immer bereichert daraus hervor.

und ich möchte nur kurz begründen, warum ich Deine Geschichte trotzdem oder gerade deshalb so gerne gelesen habe.
das ist doch vollkommen in Ordnung so :D

Für mich als Anfängerin immer wieder spannend, "erste Sätze"! Und dieser ist aus meiner Sicht Klasse, beide Prots angesagt und ich will mehr wissen.
schön, wenn es funktioniert hat. Der erste Satz ist entscheidend. Erste recht beim digitalen Lesen

Okay, ich sehe mein Problem. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, das es solche ... Typen gibt, mein bodenständiges Hirn glaubt sofort ein paar Superkräfte, aber nicht die schräge Diskussion über Filmhelden. Also Gehirn aus
lass dir aus eigener Erfahrung gesagt sein: Es gibt solche Typen! :lol:

Die beiden dusseligen Prots sind so schön erlebbar, ich mochte sie beide und sei es zum Hammelbeine langziehen.
wunderbar, mehr kann ich doch gar nicht von einem Leser erwarten

Ja, ich auch Grammatik gelernt haben bei Joda, Sehr schön
was sind schon 400 Jahre bei der schweren Grammatik :baddevil:

Danke für den Lesespaß und eine neue Erkenntnis, wie ich solchen Typ Geschichten angehen muss
immer wieder gern. Danke fürs Lesen und Kommentar hinterlassen. Hat mich gefreut
Ein schickes Wochenende für dich

grüßlichst
weltenläufer

edit: Guck mal in deinem Profil unter Warum bis du hier ist dein text abgeschnitten. Wahrscheinlich musst du dich da kürzer fassen

 

Hej weltenläufer.

einmal Antarktis und nie wieder zurück? Was so gechilled beginnt und verläuft, schockt in der Wende und hat mich gut unterhalten.

Das war vor etwa zwei Monaten gewesen. Privat hatten sie seitdem nichts mehr miteinander unternommen und in der Schule mieden sie sich, soweit es ging.

Bis hierher vermutete ich, es würde sich um infantile Männer halten. :shy: Wegen des Bieres und mit Jugend ist sie ja auch nicht getagged. So ist es mir auch schon viel lieber.

»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«

Schon voll Klischee, oder?

»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«
»Ist ja krass. Seit wann geht das schon so?«

Das ist eine lustige Reaktion.

Du kannst dir nicht vorstellen, wie demütigend es ist, zwischen Unterhosen und Socken deines Erzfeindes eingeklemmt zu sein.

Gute Idee. Sehr lustig und bezeichnend für deinen Helden.

Erst als ich das Plätschern der Dusche hörte, traute ich mich wieder raus.

Immer gern genommen. Wäre doch irgendwie mal spannend, sich eine präkere Situation für die Flucht aus dem Schrank auszusuchen. ;)

»Sie so zu sehen, nackt und unverfälscht, das war eine göttliche Erfahrung.«

Okay, ich seh's ein.

Und wer wusste schon, was das Beamen für Nebenwirkungen verursachte?

Nä, ich glaub' keine. (Ich bin ganz drin in der Geschichte)

Die Sonnenbank sah aus wie eine typische Liege aus einem Solarium.

Das ist ja clever, denn selbst raumschiffunerfahrene Leser haben jetzt eine genaue Vorstellung deines Beamers. :thumbsup:

Ein Gong ertönte. Gregor tat das, was er immer tat, wenn es an der Tür klingelte. Er ignorierte es. Es klingelte erneut. Und nochmals.

So einer ist er also. Das klingt lustig.

Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.

Nee du. Wenn man den überhaupt sehen kann, ist der erst mal rot. Behaupte ich.

Als Luis nach Luft schnappte, stopfte Patrick ihm die soeben präsentierte Szene in den Mund. Das Buch ließ er achtlos fallen.

Nicht schlecht dieser Patrick, obwohl so ein bißchen könnte er ihn doch auch bewundern.

»Das ist sicherlich alles nur ein furchtbares Missverständnis«, jammerte Gregor. »Wir sollten uns alle erstmal beruhigen und ...«

Rührend-komisch.

Luis deutete anklagend auf das Skizzenbuch.
Gregor war gar nicht aufgefallen, dass er es aufgehoben hatte.
»Luis, ich ...«
»Ich habe gesehen, wie du Kim angegafft hast!«
Luis machte einen Schritt auf Gregor zu. Gregor wich zurück. Er zitterte. Vor Angst und vor Kälte.
»Natürlich«, sagte Luis, »wie konnte ich nur so blind sein? Du steckst mit Patrick unter einer Decke! Du hast ihn herbestellt, damit ihr mich loswerden könnt. Woher sonst hätte er wissen können, dass ich bei dir bin.«

Na das ist ja mal ... so eine Gemeinheit.

Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen.

Wieso ist das so klar? :hmm:

Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.

Hübsch.

Wenn jemand Dialoge so gut beherrscht wie du, folge ich gerne und verzichte auch auf sprachliche, Bilder.

Vielen Dank und freundlicher Gruß, Kanji

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Weltenläufer,

ich habe mich gut amüsiert, bei deiner Geschichte und ich finde auch dieser Grusel, als Gregor immer stärker die dunkle Seite seines harmlosen Nerdfreundes wahrnimmt, ist gut gelungen. Es fängt so harmlos an, das Geplänkel der Beiden, der Sessel, der dem Commandositz der Enterprise nachempfunden ist, die Sprüche. Da du mit Luis startest, ist man ja sogar geneigt, sich mit ihm zu identifizieren, wechselt dann im Laufe der Geschichte zu Gregor, je abgedrehter sich Luis erweist. Raffiniert.

»Ich weiß, ich weiß. Ich bin auch nicht stolz darauf. Aber ich ertrage es nicht, wie er mit Kim umgeht, wie er sie begrabscht. Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was er mit ihr ...« In Luis Stimme schwang ein Unterton, den Gregor dort noch nie wahrgenommen hatte. Ihn fröstelte.

Eine erste Ahnung. Elegant gemacht, wie sich das immer weiter steigert.

»Ich sag dir das jetzt, weil du mein Freund bist, Luis. Ich meine ... du solltest das doch am besten wissen: Das klingt für mich alles verdammtnochmal nach der dunklen Seite. Du weißt doch, wie das immer endet, oder?«

Die Stimme der Vernunft. Aber dem guten Gregor bleibt einfach nicht genug Zeit um hinterherzukommen. Denn dann geht es in deiner Geschichte Schlag auf Schlag und das finde ich super gemacht, wie schnell das alles passiert. Das funktioniert auch so gut, weil ich sprachlich nirgendwo hängen bleibe, so durch den Text gleite. In der Hinsicht hast du auch noch ziemlich gefeilt, oder?


Richtig gut gefällt mir das Ende. Wie sich in der Zeichnung die Verfassung der drei spiegelt, Luis, "ein körperloser Dämon, der sich in Qualen wand", Patrick nur noch ein schwarzer Fleck. Ja und die Kim kriegt da ja nochmal einen ganz seltsamen Zug.

Einzig Kim hatte der Speichel kaum etwas angetan. Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.

Als wenn sie es ist, die die Puppen tanzen läßt. Oder auch eine zweite Seite hat. Warum der Luis wohl so besessen von ihr war?

Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.

Und hier schaltet sich wohl der körperlose Dämon, Luis, noch einmal ein, immer noch verliebt, immer noch eifersüchtig. Dem Thema "Wind" hast du mit deiner Geschichte noch eine sehr originelle Facette verpaßt.

Also ich dachte, ich bin nicht die Zielgruppe, aber meine mageren Kenntnisse der beiden Serien reichen locker, um deine Geschichte zu einem Lesegenuss zu machen, die Machart, die Andeutungen, das Spiel mit den Clichés zu verstehen. Das ist wirklich sehr gut geschrieben, weltenläufer.

Liebe Grüße von Chutney

 

Kanji,

Was so gechilled beginnt und verläuft, schockt in der Wende und hat mich gut unterhalten.
klingt so, als funktioniere die kg bei dir so, wie ich mir das gewünscht habe :)

Bis hierher vermutete ich, es würde sich um infantile Männer halten. Wegen des Bieres und mit Jugend ist sie ja auch nicht getagged. So ist es mir auch schon viel lieber.
danke für die Erinnerung, da wollte ich noch mal schrauben, um das mit dem Alter klarer zu machen ...

Schon voll Klischee, oder?
Klischee? :pah: Hier sind doch keine Klischees im Text :p

Das ist eine lustige Reaktion.
hehe freut mich, das fanden auch schon andere gut. Wertvoll diese Rückmeldungen

Gute Idee. Sehr lustig und bezeichnend für deinen Helden.
auch danke dafür, das war drin, dann hab Ichs gestrichen und dann hab Ichs doch wieder reingenommen. Puh

Das ist ja clever, denn selbst raumschiffunerfahrene Leser haben jetzt eine genaue Vorstellung deines Beamers.
Die Idee habe ich einem der Douglas Adams Romane entlehnt, ich weiß nicht mehr, welcher Teil. Da war es natürlich die Brücke eine Raumschiffes. Und mitten darin: die Badewanne. Das fand ich damals so genial, das Bild hat mich bis heute nicht losgelassen. Zugegeben, Badewanne ist um einiges cooler, aber als beamvorrichtung schien mir die Liege schon ganz gut

Wieso ist das so klar?
okay, ich seh es ein. Ich musste die Szene schon 3x mal erklären, also ist sie wohl nicht so klar wie erhofft ... menno

Wenn jemand Dialoge so gut beherrscht wie du, folge ich gerne und verzichte auch auf sprachliche, Bilder.
Danke für das Kompliment. ich find Dialoge ja immer sehr schwierig, deswegen freut mich das besonders.

Lieben Dank für deinen Kommentar :)
Chutney

ch habe mich gut amüsiert, bei deiner Geschichte und ich finde auch dieser Grusel, als Gregor immer stärker die dunkle Seite seines harmlosen Nerdfreundes wahrnimmt, ist gut gelungen. Es fängt so harmlos an, das Geplänkel der Beiden, der Sessel, der dem Commandositz der Enterprise nachempfunden ist, die Sprüche. Da du mit Luis startest, ist man ja sogar geneigt, sich mit ihm zu identifizieren, wechselt dann im Laufe der Geschichte zu Gregor, je abgedrehter sich Luis erweist. Raffiniert.
wow, da habe ich wohl den idealen Leser getroffen. Freut mich ungemein, wenn das so gut aufgeht bei dir

Eine erste Ahnung. Elegant gemacht, wie sich das immer weiter steigert.
ohne diese Andeutungen würde es nicht funktionieren. Da bin ich etliche Male durch den Text, um das sich langsam steigend hinzubekommen. Puh. Maria zum Beispiel hat das ja nicht gereicht ...

Das funktioniert auch so gut, weil ich sprachlich nirgendwo hängen bleibe, so durch den Text gleite. In der Hinsicht hast du auch noch ziemlich gefeilt, oder?
Ja, damit kann man eine Menge richtig machen. Wenn es sprachlich flutscht, dann verzeiht man auch einiges. Andersrum kann es die geilste Story sein, die abgefahrendsten Figuren, wenn man ins Stockend kommt, nützt das alles wenig ...
Und ja, gefeilt habe ich da schon eine Menge. Normalerweise hätte ich den Text nie so früh hochgeladen (Challenge sei dank) und da waren anfangs auch noch einige Dinger drin, aber so scheint es jetzt zu passen

Richtig gut gefällt mir das Ende. Wie sich in der Zeichnung die Verfassung der drei spiegelt, Luis, "ein körperloser Dämon, der sich in Qualen wand", Patrick nur noch ein schwarzer Fleck
Die Szene hatte ich ziemlich schnell als Ausstieg vor Augen

Warum der Luis wohl so besessen von ihr war
wer weiß, wer weiß - ich arbeite derzeit an der Fortsetzung. Scherz :aua:

Also ich dachte, ich bin nicht die Zielgruppe, aber meine mageren Kenntnisse der beiden Serien reichen locker, um deine Geschichte zu einem Lesegenuss zu machen, die Machart, die Andeutungen, das Spiel mit den Clichés zu verstehen. Das ist wirklich sehr gut geschrieben, weltenläufer.
damit gibst du mir eine Menge, vielen Dank. Das war meine Hoffnung, dass der text auch nerdiges Hintergrundwissen funktionieren kann. Achillus hat mich da ins Grübeln gebracht. Umso glücklicher macht mich dein Besuch.

grüßlichst
weltenläufer

 

Lieber weltenläufer

ich habe bisher noch nichts von dir (zumindest nicht bewusst) unter die Finger bekommen. Das soll sich nun ändern:

Fand die Geschichte auf jeden Fall unterhaltsam. Was die klischee-hafte Überzeichnung (Holg, Eisenmann), die Flüchtigkeits-Erscheinungen, das Lesen mit einem Augenzwinkern (Wieselmaus) angeht, kann ich mich meinen Vorrednern anschließen und werde das jetzt auch nicht zerkauen. An sich steckt da eine pop-ige, unterhalsame Geschichte drin, die aber noch einigem Schliff vertragen könnte. Ich habe ein paar Punkte rausgegriffen:

Luis wusste sich nicht anders zu helfen, also schluckte er seinen Stolz herunter und suchte Gregor auf.

schöner erster Satz, fand ich. Auf dem Niveau hätte die Story sprachlich bleiben müssen, finde ich.

Nach dem siebten Klingeln öffnete sich die Tür einen Spalt. »Was willst du hier?« Gregors Gesicht war eine Maske der Ablehnung.

war mir eine zu abstrakte Beschreibung für mal so eben im Nebensatz. Der Maskenvergleich hat keine nachhaltige Bedeutung.

»Ach, wie könnte denn ein schnöder Trekkie einem erlauchten Jedi helfen?«

hehe

ließ ihn ohne ein weiteres Wort ein.

würde lieber »hinein« schreiben; »einlassen« würde ich mir ein Bad, jemanden einlassen, vielleicht der Türsteher, der den Party-Gast einlässt. Das mag einleuchten für dein Beispiel, aber so, wie es da steht, zündet es in dieser Weise (wie in dem Türsteher-Beispiel) nicht.


»Ach, wie könnte denn ein schnöder Trekkie einem erlauchten Jedi helfen?«

hehe

Gregor fing Luis' Blick auf. »Sag es und ich verzeihe dir!«
Luis holte tief Luft. »Montgomery Scott ist ein wahrer Held.«

cool ^^

Nicht alle Argumente waren von der Hand zu weisen, musste Luis eingestehen, aber in Wirklichkeit, vermutete er, brachte Gregor dem Ingenieur so viel Sympathien entgegen, weil er, wie Gregor selbst, ein Nerd und Bastler war
.

hier fand ich die Syntax mit »weil er« etwas überstrapaziert. Fand es irgendwie unschön (sorry für die Kleinkrämerei) zwei so funktionale Wörter wie »weil er« in dieser Weise einen Nebensatz werden zu lassen. Da würde ich eher schreiben: ..., weil er auch ein Nerd und Bastler war.

Und das Unmögliche bezwang.

warum hast du das mit einem Punkt von dem anderen Satz abgetrennt?

daraus könnte man machen: ... und weil er das Unmögliche bezwang.

»Und ... ?«, hakte Gregor mit breitem Grinsen nach.

das Nachhaken ist mir hier zu viel Verb-Power. Du könntest auch einfach schreiben: ..., fragte Gregor mit breitem Grinsen. Mit breitem Grinsen nachhaken passt btw. irgendwie auch semantisch für mich nicht.

in der Schule mieden sie sich, soweit es ging.

warum, wenn sie sowas wie beste (und einzige) Freunde sind (und sich einigermaßen was zu erzählen haben?)

Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.
«

war mir ein bisschen zu offensichtlich in der Charakterisierung. Ein bisschen wie der klassische Blick des Protagonisten in den Spiegel. Das müsste für mich in Handlung(en) gezeigt werden (gemessen an der sonst so dialog- und handlungsreichen Story); mir gefällt die Beschreibung schon, sie ist schön dicht und auch aussagekräftig, aber irgendwie an der falschen Stelle.

»Ich hab mich zwischen den Geräten versteckt. Und als ein günstiger Augenblick kam, hab ich ... Wind geschickt.«

mag den Dialog. Die Stimme deiner Prots ist ... süß :)

verdammtnochmal

eher: verdammt noch mal (?)


hier fällt mir auf, dass das Wort Nerd mir im ganzen Text zu stark ist. Das ist wie eine Endzeit-Geschichte, in der die ganze Zeit von Zombies die Rede ist. Das Problem: Es ist bereits ein fertiges Bild. Das müsste sozusagen klar werden (dass das Nerds sind) ohne, dass du dieses Wort extra bemühst, find ich.

, der keiner Fliege etwas zuleide tun konnte und deswegen seine Träume in Comics auslebte.

hier schaltet sich der (personale ??) Erzähler ziemlich drastisch ein, wo zuvor Dialog war. Ist mir an der Stelle zu erklärend

Gregor verschluckte sich am Ale. »Woher weißt du, wo ...?« Er hustete, fing noch mal neu an: »Du bist bei Patrick eingebrochen?«

das fing nochmal neu an erübrigt sich eigentlich, weil er es ja einfach tut.

zwischen Unterhosen und Socken deines Erzfeindes eingeklemmt zu sein.

das Wort eingeklemmt passt hier für mich nicht richtig. Die üben ja keinen beidseitigen Druck wie bei einer Klemme auf ihn aus, sondern umgeben ihn halt. Vielleicht sowas wie: ausharren zu müssen. (würde vielleicht den Ton der Jungs treffen)

schleichen, so wie ich gekommen bin, aber eine Stimme riet mir, mich davon zu überzeugen, dass es Kim auch gutgeht und ...«
»Du gottverdammter Lüstling!«

hehe

Und sagen wir mal so, Patrick taucht auch darin auf. Und er kommt nicht sonderlich vorteilhaft weg ...«

heheh^^ - gefällt mir.

»Dann ist doch alles geklärt. Ich stelle mich als menschliches Versuchskaninchen zur Verfügung.«
Luis sah, wie es hinter Gregors Stirn arbeitete. Selbstverständlich wollte Gregor wissen, ob seine Erfindung etwas taugte. Aber er war noch nicht restlos überzeugt. Also setzte Luis einen drauf: »Und ich verspreche dir, nie wieder ein schlechtes Wort über Star Trek zu verlieren.«

mag dieses fiktionale Element in der Story

Der Keller sah aus, wie das, was er war: Der filmreife Hort eines überambitionierten Computernerds.

hmmm, nicht so ganz mein Fall, der Satz. Dieses "wie das, was er war" zündet bei mir humormäßig nicht so, und das andere ist auch wieder so eine Zuschreibung. "Überambitionierter Computernerd". Solche Leute (wenn ich jetzt mal nach einem Klischee in meinem Kopf grabe) bauen sich zumindest in meiner Vorstellung keine Teleportationsmaschinen in ihren Kellern.

die sich durch den Raum schlängelten und in diversen Rechnern mündeten.

Rechner ??

Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.

sehr starke Übertreibung. Den blauen Fleck hinterlässt die Blutung nach einiger Zeit. Der Finger hinterlässt vielleicht eine rote Druckstelle.

Achso mal ganz nebenbei:
Bist du Stranger Things Fan, oder ahne ich da bloß eine sujet-mäßige Inspiration?^^

»Hättest du es bevorzugt, wenn ich gestorben wäre?« Luis Augen weiteten sich. »Aaah, jetzt verstehe ich! Du willst sie für dich!«

der Brückenschluss ist mir von der Wandlung her nicht ersichtlich geworden (also warum er jetzt auf einmal auch seinen Freund angeht; klar, er ist ein eifersüchtiger Typ, aber so ? ...)

Es geschah alles gleichzeitig.
Luis stieß seinen Arm vor und ein mächtiger Windstoß erschütterte das Labor, fegte Monitore und Tastaturen von den Tischen, doch diesmal war es nicht nur Wind, sondern ein Gewitter, das Luis heraufbeschwor, Blitze zuckten aus seinen Fingern, ließen Rechner aufplatzen, verteilten Schrapnellgeschosse aus Plastik und Metall. Kurzschlüsse, Funkenregen und über alledem schraubte sich das vertraute Summen in die Höhe, bis alles in einem Lichtblitz verging.
Gregor hustete. Zwei Rechner hatten Feuer gefangen, und setzten Rauch frei, der in kürzester Zeit in der Lunge kratzte und die Sicht erschwerte.

sehr dramatisch, fand ich gelungen

Die Tinte war durch den Speichel verlaufen.
Luis Samuraikörper schien sich zu zersetzen, entstellte ihn zu einem körperlosen Dämon, der sich in Qualen wandt. Von Patrick war nur noch ein schwarz verschmierter Fleck übrig.
Einzig Kim hatte der Speichel kaum etwas angetan. Dank der vielen Schatten leuchtete ihr makelloser Körper überirdisch aus dem finsteren Setting hervor. Lediglich durch ihr Gesicht zogen sich Schlieren, sodass es schien, als weine sie. Ein Mundwinkel war zu einem spöttischen Grinsen verzogen.
Plötzlich kam Wind auf und riss Gregor das Papier aus den Händen.

mochte, wie hier nochmal so eine Symbolebene eingezogen wurde

Abschließend kann ich sagen: Die Geschichte hat mich gut unterhalten, die Idee mit der plötzlichen Fähigkeit ist witzig. Die Dialoge machen Spaß. Ein bisschen hat es mir an sprachlicher Feinheit gefehlt. Die Geschichte wirkte auf mich zu schnell runtergetippt, auch wenn manche Sachen (die Kommunikationsebene der Jungs z. B.) schon auch von Tiefe zeugten. Alles in allem gerne gelesen :)

Liebe Grüße
Carlo Zwei

 

Hi weltenläufer,

ich komm noch mal um die Ecke.
Erst mal wollte ich doch gerne noch sagen, dass ich mir, wenn ich eine Geschichte schrottig finde, nicht so viel Mühe mache. Du kannst dich, wenn du möchtest, also einerseits darüber freuen, dass meine zugegeben sparsam gestreuten Artigkeiten nicht der Hoffnung auf Lob geschuldet waren (was gäbe es daran auch zu loben?). Andrerseits könnte es bedeuten, dass du meine Anmerkungen nicht ganz so leicht los wirst. Wahrscheinlich fühlst du dich durch das Wort "Schulaufsatz" auf den Schlips getreten, und wenn das so ist, tut es mir leid. Es war ein Mittel, um etwas Bestimmtes deutlich und zugleich kurz zu sagen.

Jetzt sehe ich gerade erst:

Einige deiner angesprochenen Punkte haben schon ihre Berechtigung, ich denke nur für diese Art von Geschichte sind sie nicht das Maß, nach welchem ich Handlung, Charaktere und Wendungen ausrichten und bewerten würde.
Das heißt ja genau genommen: Einige haben ihre Berechtigung, andere nicht; diejenigen, die ihre Berechtigung haben, sind aber hier an der falschen Stelle; also greifen sie alle nicht. O weh, das ist doch ziemlich hart. Aber ich hab's verdient, das geb ich zu. :baddevil:

Ich antworte noch mal kurz auf eins.

ach komm ... Braucht es wirklich eine Erklärung wo er sich versteckt hat? Das Wesentlich ist, er hat sie gesehen
Find ich halt nicht. Im Nachhinein dämmert mir, du stellst es dir vielleicht so vor, dass er nur die Tür einen Spalt aufmacht und ins Badezimmer linst. Das geht. Aber ich habe es nicht so gesehen. Ich habe es erst mal so verstanden, als hätte er sich im Badezimmer versteckt. Tür auf, ins Badezimmer, und dann auch noch verstecken - das geht einfach nicht unbemerkt. Da geht es auch nicht um eine Beschreibung wo, sondern es geht halt nicht. Wenn du trägen Hirnen, wie meins eines ist, auf die Sprünge helfen willst, könntest du ja so was einfügen wie: "Ich hab sie durch den Türspalt gesehen" oder so.

Besten Gruß
erdbeerschorsch

 

Hallo weltenläufer,

das ist so ein Bully-Parade-Text, könnte ich mir gut als Sketch mit den entsprechenden Comedians vorstellen. Ich habe die Geschichte mit Vergnügen und Dauergrinsen gelesen, weil sie gekonnt mit den Klischees der Figurenzeichnung spielt, Tiefe, Charaktergestaltung gar nicht erst vorgaukelt. Nur Luis sticht etwas heraus, wandelt sich im Verlauf, mag aber so ein Star Wars(Trek-Motiv sein. Und diese Kim, warum die nicht auftaucht, verstehe ich nicht, die könnte knallen, eine unerwartete Wendung bewirken.

Sprachlich könnte ich mir die Geschichte rasanter vorstellen, mehr Tempo, kürzere Sätze an Stellen, die das Geschehen beschleunigen, etwas weniger Behäbigkeit (die ja am Anfang super passt, später aber so klingt, als beobachte der Erzähler das Geschehen aus dem Fernsehsessel), spätestens wenn sie den Keller mit dem Beamer betreten.

Gregor verzieh es Luis nicht, dass er die Faktizitäten des Star-Trek-Universums anzweifelte
gibt’s das wirklich? Faktizitäten? Oder ist das ein Star-Trek-Spezialausdruck und meint Fake-News?

»Ich verstehe, was du sagst. Aber ich weiß jetzt, dass ich kein Niemand bin.«
Gregor hob wieder eine Augenbraue. Spock würde vor Neid erblassen.
Obwohl sie allein in der Wohnung waren, beugte sich Luis vor. Es dauerte einen Moment, bis Gregor begriff und sich ebenfalls vorbeugte.
»Ich habe ... Kräfte.« Er sah ihn bedeutungsvoll an.
»Kräfte?«
das Bedeutsame des Vorbeugens erschließt sich mir nicht, flüstert er Gregor das mit den Kräften zu?

»Reden wir vom selben Patrick? Einmeterneunzig, Kapitän der Basketballmannschaft, übersteigertes Ego, mit leichter Tendenz zur Reizbarkeit? Ich glaube, es wäre zu mir vorgedrungen, wenn du dich mit ihm angelegt hättest.«
wo befinden wir uns? USA? Wenn ja, dass würde Football-Mannschaft besser passen.

»Das ist mir bewusst und deshalb will ich es auch nicht mehr mit mir allein austragen. Darum ziehe ich dich ins Vertrauen. Damit du mir hilfst.«
»Das weiß ich zu schätzen. Ich bin für dich da.«
Sie tranken.
hm, irgendwie klappt der Dialog nicht, mir kommt das zu gekünstelt vor, kürzere, knackige Wortfetzen fände ich besser.

Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis' Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
nettes Bild

Die Gesichtszüge sind genauso deutlich die von Patrick, wie der Knebel in seinem Maul von der Unterwäsche Kims stammt.
Unterwäsche, so ein unschönes Wort, weil Kim doch als Klasse-Frau rüberkommt.

»Sag mir, Gregor, wie willst du der Polizei dein Labor erklären? Und glaubst du, Patrick wird uns hiernach in Ruhe lassen?«
hiernach, wer sagt so was?

Sollte er die Polizei rufen? Hier unten hatte er keinen Empfang. Er traute sich nicht, den Keller zu verlassen. Was wäre, wenn Luis in der Zeit aufwachte? Würde ihn eine Fessel aufhalten? Verdammt, er war nie bei den Pfadfindern gewesen, Gregor hatte keine Ahnung, wie man einen vernünftigen Knoten band. Konzentrier dich!
Luis stieß seinen Arm vor und ein mächtiger Windstoß erschütterte das Labor, fegte Monitore und Tastaturen von den Tischen, doch diesmal war es nicht nur Wind, sondern ein Gewitter, das Luis heraufbeschwor, Blitze zuckten aus seinen Fingern, ließen Rechner aufplatzen, verteilten Schrapnellgeschosse aus Plastik und Metall. Kurzschlüsse, Funkenregen und über alledem schraubte sich das vertraute Summen in die Höhe, bis alles in einem Lichtblitz verging.
hier zwei Stellen, die du beschleunigen könntest, wenn du kürzere Sätze, Ellipsen, verwenden würdest.

Liebe weltengalaktische Grüße
Isegrims

P.S. Wie schmeckt romulanisches Ale?

 

Gude weltenläufer,
eine interessante Geschichte, die du da präsentierst. Sie fängt als kleine Hommage an die Fans von Star Wars/Star Trek an, entwickelt sich dann aber zu einem spannenden Schlagabtausch der beiden „Superhelden“. Dabei dachte ich zum Schluss auch an den Film „Chronicle“. Falls du ihn noch nicht kennst, wäre das eine Empfehlung meinerseits ;)
Viel mehr kann ich im Generellen auch gar nicht sagen. Gängige Klischees setzt du bewusst ein, sodass der Einstieg mit leichtem Schmunzeln gelingt. Der Bruch am Ende, also das „Böse-Werden“ von Luis, wirkt dadurch auch nicht besonders stark emotional auf mich ein – ich glaube aber auch nicht, dass es deine Absicht war, hier in ein Drama überzuleiten und ich habe es bis zum Schluss mit einer gewissen Erheiterung gelesen.
Es gibt dann aber doch ein, zwei Stellen an denen ich gestutzt habe und die meinem Empfinden nach noch nach Feinschliff rufen:

Luis folgte seinem Freund ins Wohnzimmer und setzte sich ihm gegenüber auf ein Sofa. Gregor thronte auf einem Sessel, der dem Kommandositz der Enterprise nachempfunden war. Hinter ihm hing ein Poster, das Scotty zeigte.
-> Er hat das Wohnzimmer nach seinem Gusto gestaltet, aber später stellt sich heraus, dass er noch ein Schulkind ist. Das passt für mich nicht ganz zusammen. Da die Eltern keine Rolle mehr spielen wäre ein Nebensatz denkbar, der einräumt, dass Gregor von seinen superreichen Eltern eine eigene Wohnung zur Verfügung gestellt bekommt.

»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«
-> So viel „Selbstreflexion“ oder zumindest Selbstzuschreibung finde ich etwas dröge. Dass sie das sind, ist klar, aber dass sie es so ausdrücken … klingt für mich einfach nicht passend.

»Kannst du dir vorstellen, warum sie so aufgelöst war?«
-> Aufgelöst = den Tränen nahe. Aber sollte sie nicht eher wütend oder aufgebracht sein, weil sich scheinbar ein „Fremder“ bei ihr eingeschlichen hat?

Dann noch etwas zum Stil, der mich an zwei Stellen etwas verwunderte:

»Das ist jetzt eine Retourkutsche für den Beamer, oder?«

Mir dreht sich der Magen um, wenn ich daran denke, was er mit ihr ...« In Luis Stimme schwang ein Unterton, den Gregor dort noch nie wahrgenommen hatte. Ihn fröstelte.
-> Ich finde den Begriff „Retourkutsche“ bisschen zu altbacken für unsere jungen Nerds. Die Formulierung „mir dreht sich der Magen um“ nehme ich ihnen auch weniger ab, vielleicht eher ein „ich könnte kotzen“.

Ich hoffe, ich konnte dir für deine kurzweilige Geschichte noch ein wenig nützliches Feedback dalassen!

Liebe Grüße,
Vulkangestein

 

Carlo Zwei

Fand die Geschichte auf jeden Fall unterhaltsam. Was die klischee-hafte Überzeichnung (Holg, Eisenmann), die Flüchtigkeits-Erscheinungen, das Lesen mit einem Augenzwinkern (Wieselmaus) angeht, kann ich mich meinen Vorrednern anschließen und werde das jetzt auch nicht zerkauen.
Das freut mich. :)

schöner erster Satz, fand ich. Auf dem Niveau hätte die Story sprachlich bleiben müssen, finde ich.
der hat mir auch gefallen :D
Und natürlich wollte ich das Niveau auch halten. :aua:

war mir eine zu abstrakte Beschreibung für mal so eben im Nebensatz. Der Maskenvergleich hat keine nachhaltige Bedeutung.
hmmm. Zugegeben, das kann man auch anders ausdrücken, aber du bist der erste, der das moniert. Wichtig ist an dieser Stelle, dass hier nicht mit offenen Armen empfangen wird. Maske ... also find, das passt schon.

warum hast du das mit einem Punkt von dem anderen Satz abgetrennt?

daraus könnte man machen: ... und weil er das Unmögliche bezwang.

1. Betonung
2. Verkürzung des Satzes.
3. ein Weil weniger

das Nachhaken ist mir hier zu viel Verb-Power. Du könntest auch einfach schreiben: ..., fragte Gregor mit breitem Grinsen. Mit breitem Grinsen nachhaken passt btw. irgendwie auch semantisch für mich nicht.
also in meinem Verständnis, holt man mit einem Haken etwas hervor - zieht es quasi aus der Nase. Finde, das passt hier sehr gut.

warum, wenn sie sowas wie beste (und einzige) Freunde sind (und sich einigermaßen was zu erzählen haben?)
öhm ... Streit gepaart mit falschem Stolz, das kann schon ein Cocktail sein, der Funkstille verursacht.
aber anscheinend kommt die Dramatik nicht ganz durch

war mir ein bisschen zu offensichtlich in der Charakterisierung. Ein bisschen wie der klassische Blick des Protagonisten in den Spiegel. Das müsste für mich in Handlung(en) gezeigt werden (gemessen an der sonst so dialog- und handlungsreichen Story); mir gefällt die Beschreibung schon, sie ist schön dicht und auch aussagekräftig, aber irgendwie an der falschen Stelle.
ja, das ist ein Erklärbar, aber wenn der wohl dosiert auftaucht, dann find ich das nicht schlimm. Ich meine, das kann man in diesem Dialog schon mit einem Augenzwinkern durchgehen lassen

eher: verdammt noch mal (?)
War für mich ein Experiment, es so zu schreiben, wie ich es höre. Aber wenn es einen rauswirft, muss es natürlich in die korrekte Form geändert werden

hier fällt mir auf, dass das Wort Nerd mir im ganzen Text zu stark ist. Das ist wie eine Endzeit-Geschichte, in der die ganze Zeit von Zombies die Rede ist. Das Problem: Es ist bereits ein fertiges Bild. Das müsste sozusagen klar werden (dass das Nerds sind) ohne, dass du dieses Wort extra bemühst, find ich.
von der Sache gebe ich dir recht, aber die Geschichte lebt ja von den Klischees, von daher kann man diese Schablone nutzen, würde ich meinen

das fing nochmal neu an erübrigt sich eigentlich, weil er es ja einfach tut.
ich hab da länger dran (r)umgeschrieben. vlll nahm ich es raus, danke

das Wort eingeklemmt passt hier für mich nicht richtig. Die üben ja keinen beidseitigen Druck wie bei einer Klemme auf ihn aus, sondern umgeben ihn halt. Vielleicht sowas wie: ausharren zu müssen. (würde vielleicht den Ton der Jungs treffen)
ausharren, echt jetzt? Also das fände ich wesentlich gekünstelter.
In meiner Vorstellung klemmt er wirklich dazwischen. Vielleicht kein physischer Druck, aber durchaus unter Druck

Solche Leute (wenn ich jetzt mal nach einem Klischee in meinem Kopf grabe) bauen sich zumindest in meiner Vorstellung keine Teleportationsmaschinen in ihren Kellern.
mja, jetzt kann man über diese Definition streiten. Vielleicht ist das tatsächlich nicht der richtige Begriff.

Rechner ??
also in meinem Ohr klingt das korrekt ... Muss ich mal nachgucken. Aber selbst Friedel hat es durchgewinkt :D

sehr starke Übertreibung. Den blauen Fleck hinterlässt die Blutung nach einiger Zeit. Der Finger hinterlässt vielleicht eine rote Druckstelle.
stimmt, eine Übertreibung wird dem Text nicht gerecht :baddevil:

Bist du Stranger Things Fan, oder ahne ich da bloß eine sujet-mäßige Inspiration?^^
noch nicht eine Folge gesehen. Empfehlenswert?

Ich danke dir fürs Lesen und deinen kritischen Blick. Auch wenn ich deine meisten Punkte nicht so eng sehe, haben sie mich noch einmal intensiv ins Grübeln gebracht. Vielleicht sehe ich das mit etwas Abstand demnächst anders und nehme mir deine Anmerkungen noch mal vor. Durchdacht waren sie alle Male.

Abschließend kann ich sagen: Die Geschichte hat mich gut unterhalten, die Idee mit der plötzlichen Fähigkeit ist witzig. Die Dialoge machen Spaß. Ein bisschen hat es mir an sprachlicher Feinheit gefehlt. Die Geschichte wirkte auf mich zu schnell runtergetippt, auch wenn manche Sachen (die Kommunikationsebene der Jungs z. B.) schon auch von Tiefe zeugten. Alles in allem gerne gelesen
Danke für dieses Fazit. Und auch für die markierten stellen, die dir gefallen haben. Das bringt mich weiter.

grüßlichst
weltenläufer

Bin derzeit gesundheitlich ziemlich angeschlagen und muss alle anderen noch etwas vertrösten ...:sicko:

 

erdbeerschorsch

Erst mal wollte ich doch gerne noch sagen, dass ich mir, wenn ich eine Geschichte schrottig finde, nicht so viel Mühe mache. Du kannst dich, wenn du möchtest, also einerseits darüber freuen, dass meine zugegeben sparsam gestreuten Artigkeiten nicht der Hoffnung auf Lob geschuldet waren (was gäbe es daran auch zu loben?).
ich hab die Mühe durchaus gesehen. Mein Danke war ehrlich gemeint. Und das mit den Artigkeiten, das bringt doch auch wirklich keinen weiter. Konnte ich mir aber nicht verkneifen ;)

Das heißt ja genau genommen: Einige haben ihre Berechtigung, andere nicht; diejenigen, die ihre Berechtigung haben, sind aber hier an der falschen Stelle; also greifen sie alle nicht. O weh, das ist doch ziemlich hart. Aber ich hab's verdient, das geb ich zu
als Autor jetzt zu kommen mit: Leg doch nicht jedes Wort auf die Goldwaage ist ein Armutszeugnis, das gebe ich zu. Habe nicht klar genug formuliert. Aber ich nehme mal an, du hast schon verstanden, wie ich es meinte, oder?

ach komm ... Braucht es wirklich eine Erklärung wo er sich versteckt hat? Das Wesentlich ist, er hat sie gesehen
Find ich halt nicht.
hrhr, dass du dich ausgerechnet an diesem Beispiel aufhängst. ich bin weit weg davon, das zu meistern, aber ich versuche schon den Text soweit einzudampfen, dass die unerheblichen Stellen verschwinden. Und das ist so eine für mich. Es gibt locker Möglichkeiten, wo Luis hätte sein können. Vielleicht hat sie sogar die Tür aufgelassen Diese Info ist eine Länge, die für mein Empfinden schlicht weg kann. Weil es eben nicht wichtig ist.
Ähnlich wie das mit dem Zweitschlüssel. Da habe ich meinem Text anscheinend nicht genug getraut und das drin gelassen. Da sagst du, das kann raus. Wahrscheinlich hast du recht. Aber da kann man sich auch fragen, wo sie plötzlich herkommt, warum er nicht mit ihr gerechnet hat, etc
Aber um zu diesem Beispiel zurückzukommen, das hat sicher nichts mit trägen Gehirnen zu tun ;)
Ich kann deine Perspektive zwar verstehen, sehe aber nicht, wo das dem Leser aufgedrängt wird. Die Stelle wurde ja auch von einigen als besonders lustig hervorgehoben, glaube also nicht, dass sie generell zu Verwirrung führt.

Danke dir für deine nochmalige Rückmeldung.
ich muss jetzt zurück ins Bettchen :sicko:

grüßlichst
weltenläufer

zu den anderen komme ich morgen

 

hallo weltenläufer

sehr amüsante Geschichte. Liest sich wie ein Comic oder ein amerikanischer Highschool-Film aus den 80ern ;)

Über eine Sache bin ich etwas gestolpert:

Doch was Gregor sah, reichte ihm aus, um zu verstehen, was geschehen war.*
Luis lag nicht länger auf der Liege. Aber er war auch niemals bei der Polizeiwache angekommen.

Es kommt etwas unvermutet, dass Gregor plötzlich so sicher weiss, dass Luis niemals angekommen war. Wieso kann er sich da so sicher sein? Ein zusätzlicher Nebensatz hätte das vielleicht etwas flüssiger gemacht (ohne gleich in technische Einzelheiten einzusteigen).

Schön auch das Ende: Luis existiert immer noch, jetzt nur noch als Teil der "Macht".

Ansonsten habe ich nichts zu kritisieren, wie gesagt, ich fand die Geschichte sehr amüsant und schön zu lesen!

viele Grüße
Philipp

 

Isegrims

Tschuldige für das späte Zurückmelden, war mal wieder Land unter bei mir und meine Gesundheit hat mir den Stinkfeiner gezeigt.
ich freu mich, dass du beim Lesen ein Dauergrinsen hattest. So sollte das sein.
Bully-Parade, echt? So habe ich das gar nicht gesehen. Dafür habe ich den Kinofilm gesehen und der war, naja ...

Und diese Kim, warum die nicht auftaucht, verstehe ich nicht, die könnte knallen, eine unerwartete Wendung bewirken.
ich hatte tatsächlich mit dem Gedanken gespielt. Aber das wurde mir dann too much und sie ist wieder ausgeflogen.

Sprachlich könnte ich mir die Geschichte rasanter vorstellen, mehr Tempo, kürzere Sätze an Stellen, die das Geschehen beschleunigen, etwas weniger Behäbigkeit (die ja am Anfang super passt, später aber so klingt, als beobachte der Erzähler das Geschehen aus dem Fernsehsessel), spätestens wenn sie den Keller mit dem Beamer betreten.
okay, du hast da drei Stellen genannt, die gucke ich mir daraufhin noch mal an. Jetzt habe ich auch genug Abstand, um das noch mal neu bewerten zu können

das Bedeutsame des Vorbeugens erschließt sich mir nicht, flüstert er Gregor das mit den Kräften zu?
so war das gemeint, ja.

Wieder bohrte sich ein Zeigefinger in Luis' Brust. Jede Berührung hinterließ einen blauen Fleck.
nettes Bild
danke. Endlich mal jemand, der das Bild zu würdigen weiß ... Das kam bei einigen anderen gar nicht gut an. Mir gefällt :)

Unterwäsche, so ein unschönes Wort, weil Kim doch als Klasse-Frau rüberkommt.
stimmt. Das ändere ich

hiernach, wer sagt so was?
ich :shy:
Ich überleg mir was anderes

intergalaktische Grüße zurück
Und da du nicht weißt, wie romulanisches Ale schmeckt, geb ich dir bei unserem ersten Treffen eins aus :prost:

Danke fürs Lesen und deine Gedanken

Vulkangestein

auch bei dir ein sorry für die späte Rückmeldung

zu einem spannenden Schlagabtausch der beiden Superhelden
naja, ein wirklicher Superheld ist ja nur einer von beiden. Obwohl, superbrain geht wohl auch durch :drool:

Dabei dachte ich zum Schluss auch an den Film „Chronicle“. Falls du ihn noch nicht kennst, wäre das eine Empfehlung meinerseits
klaro. Finde der Film hat nicht gehalten, was er versprochen hat. ich hätte gern mehr davon gesehen, was die Jungs so anstellen. Aber gern gesehen habe ich ihn trotzdem. Wie du dir vorstellen kannst, mag ich einfach das Thema :D

Der Bruch am Ende, also das „Böse-Werden“ von Luis, wirkt dadurch auch nicht besonders stark emotional auf mich ein – ich glaube aber auch nicht, dass es deine Absicht war, hier in ein Drama überzuleiten und ich habe es bis zum Schluss mit einer gewissen Erheiterung gelesen.
nein, Drama wohl nicht, eine überraschende wende sollt es schon bieten. Erheiterung passt für mich :)

So viel „Selbstreflexion“ oder zumindest Selbstzuschreibung finde ich etwas dröge. Dass sie das sind, ist klar, aber dass sie es so ausdrücken … klingt für mich einfach nicht passend.
mja, für den Erklärbar wurde ich schon mehrfach abgewatscht. Noch halt ich dran fest, das ist für mich in diesem Kosmos durchaus zumutbar. Aber mal gucken, wie ich das beim nochmaligen Lesen sehe ... Deine Stimme dagegen ist notiert

Aufgelöst = den Tränen nahe. Aber sollte sie nicht eher wütend oder aufgebracht sein, weil sich scheinbar ein „Fremder“ bei ihr eingeschlichen hat?
naja, also ob Wut und Verärgerung über zutiefst verunsichert stehen, wenn man etwas Fremdes in der eigenen Wohnung entdeckt ...

Ich hoffe, ich konnte dir für deine kurzweilige Geschichte noch ein wenig nützliches Feedback dalassen!
Natürlich. Jedes Feedback ist nützlich. Auch wenn ich nicht in allen Punkten mitgehe, zwingt es mich doch zum Nachdenken und reflektieren. Ein absolutes Muss! Also vielen Dank für deine Meldung :)

philipp

sehr amüsante Geschichte. Liest sich wie ein Comic oder ein amerikanischer Highschool-Film aus den 80ern
dann hast du die Geschichte so gelesen, wie ich sie ersonnen habe. Ganz ursprünglich stand der Film Explorers Pate. Hach, diese Unschuld von damals ...

Es kommt etwas unvermutet, dass Gregor plötzlich so sicher weiss, dass Luis niemals angekommen war. Wieso kann er sich da so sicher sein? Ein zusätzlicher Nebensatz hätte das vielleicht etwas flüssiger gemacht
und wieder eine Stimme mehr, ich glaube, ich muss da noch mal ran. danke

Schön auch das Ende: Luis existiert immer noch, jetzt nur noch als Teil der "Macht".
so kann man es auf jeden Fall lesen. Oder es ist eben nur Wind. ich höre hier den Bass von Carpenter the thing ... :D

Ansonsten habe ich nichts zu kritisieren, wie gesagt, ich fand die Geschichte sehr amüsant und schön zu lesen!
merci

grüßlichst
weltenläufer

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo weltenläufer,

ich finde die Idee, man könnte durch das Fan-Sein übermenschliche Fähigkeiten aus seinem fiktiven Lieblings-Universum entwickeln, ganz großartig. Wenn das funktionieren würde, könnte ich meinen Lebenstraum verwirklichen, eines Tages Oma Wetterwachs zu werden. :D

Trotzdem ist zwischen mir und der Geschichte der Funke irgendwie nicht richtig übergesprungen. Vielleicht liegt es daran, dass sie unter Zeitdruck fertig geschrieben wurde, oder vielleicht auch daran, dass meine Gefühle für das Star Trek-Universum bestenfalls lauwarm und die für das Star Wars-Universum eher kühl sind. Ich verstehe schon einen großen Teil der Anspielungen (denke ich zumindest, vielleicht fallen mir viele andere auch gar nicht auf, weil ich so tief halt nicht drin stecke), aber die versetzen mich nicht wirklich in Begeisterung.

Und abgesehen von der wirklich schönen Grundidee und den vielen Augenzwinker-Stellen Richtung Trekkies bzw. Star Wars-Fans hat die Geschichte dann leider nicht so viel zu bieten, dass sie mich richtig mitreißen würde. Sie ist unterhaltsam, aber ich hatte irgendwie gehofft, sie wäre noch ein bisschen mehr. Stellenweise ist sie originell ... aber an anderen Stellen eher das Gegenteil davon.

Der Anfang der Geschichte ist gleich in medias res, was ja gut ist, aber gleichzeitig habe ich das Gefühl, die beiden Hauptfiguren wurden als Nerdklischee-Abziehbilder geboren, damit man sich nicht lange mit der Charakterisierung aufhalten muss, und leider wachsen sie im Verlauf der Geschichte nicht so richtig darüber hinaus. Und die Nebenfiguren, also sprich Kim und Patrick ... die gehen alle auf die 08/15 Highschool für Hollywood-Teeniefilm-Klischees, stimmt's? Und zwar auf eine amerikanische Highschool. Meine Schulerfahrung war vielleicht nicht zu 100% typisch (weil Waldorfschule und so), aber ich kenne echt niemanden, der auf eine deutsche Schule gegangen ist und den "Kapitän der Basketballmannschaft" irgendwie für wichtig gehalten hätte - wenn es denn so eine Position überhaupt gab. Ich meine, klar gibt es hier auch Schulsport, aber diese komische Kultur da drumherum, diese regelrechte Verehrung für die Schulmannschaft wie in den USA, die haben wir hier einfach nicht, meiner Meinung nach.

An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Perspektive zwischen Luis und Gregor abrupt wechselt. Wahrscheinlich ist es eher zutreffend, von einem allwissenden Erzähler zu sprechen, der mal in Luis' und mal in Gregors Kopf hineinsieht. Jedenfalls hatte ich beim Lesen den Eindruck, ein personaler Erzähler, also die ganze Geschichte aus der Perspektive von einer der Figuren zu erzählen (Gregor bietet sich eher an als Luis, weil er bis zum Ende überlebt) würde vielleicht besser funktionieren.

Die Dialoge fand ich stellenweise gekünstelt. Teilweise ist das sicher gewollt, weil die beiden den Sprachduktus ihrer Lieblingsserien nachahmen. Aber teilweise klingt es auch einfach unecht für mich.

Wahrscheinlich lassen sich solche Kritikpunkte am besten an ein paar Zitaten festmachen.

»Weil ich dein einziger Freund bin. Ich bin ein fetter Computernerd, der Programme schreibt, um seine Probleme mit dem Reallife zu kompensieren. Und du bist ein dürrer Comicnerd, der seine Freizeit mit Lesen und Zeichnen von Mangas verbringt.«
»Man könnte auch Künstler sagen. Viele berühmte ...«
»Nenn es, wie du willst. Zumindest lebst du in einer Welt, die nicht in Kims Universum angesiedelt ist. Wie Marvel und DC.«

Also nicht, dass ich mich für eine Expertin für Jugendkultur hielte (das bin ich nicht mal gewesen, als ich noch zur Jugend gezählt habe :)), aber ich habe doch seit einigen Jahren den Eindruck, dass es inzwischen sehr "Mainstream" ist, Fan von Comics, Computerspielen etc. zu sein. Die extrem erfolgreichen Superhelden-Filme, Let's Play-Kanäle auf Youtube mit hunderttausenden Abonnenten, zig Internetseiten, die dem einen oder anderem Fandom gewidmet sind ... das ist doch alles längst keine Nische mehr (und auch keine Männerdomäne) und wird nicht mehr als uncool abgestempelt.

Mag sein, dass Luis nicht bei Kim landen kann - Jungs, die sich im Umgang mit Mädchen schwer tun, gibt es in dem Alter viele (wie natürlich auch den umgekehrten Fall), aber das hat wahrscheinlich nichts mit seinen Hobbys zu tun.

Luis lehnte sich wieder zurück, sein Gesicht glühte in einem verlegenen Rot.

Im Gegensatz zu einem selbstbewussten Rot? Unnötiges Adjektiv, würde ich sagen.

»Ich kann ... Wind machen. Mit meinen Gedanken.«

Also zumindest für die Umsetzung des Challenge-Themas muss ich doch ein Kompliment machen. Gefällt mir. :thumbsup:

»Ein Buch aus den Händen zu reißen, das ist ja eine Sache, aber das mit dem Bein ...« Gregor sah ihn missbilligend ein.

an

Sie stürzten noch ein Glas.

Ich bin nicht sicher ob das geht. Fehlt da nicht noch ein "hinunter"? Sonst klingt es für mich so, als würden sie das Glas nicht austrinken, sondern mit der Öffnung nach unten stülpen, so wie man einen Pudding "stürzt".

»Das ist mir bewusst und deshalb will ich es auch nicht mehr mit mir allein austragen. Darum ziehe ich dich ins Vertrauen. Damit du mir hilfst.«

Das ist so ein Beispiel, wo der Dialog für mich hölzern klingt, nicht nach echtem Gespräch. "Darum ziehe ich dich ins Vertrauen"? Wer sagt denn sowas im Real life? :)

»Ich wusste, dass Patrick beim Training ist.

Ich denke, Patrick hat sich bei der Wind-Attacke das Bein gebrochen? Oder liegt das schon so lange zurück, dass er wieder trainieren kann?

»Du willst, dass ich dir beim nochmaligen Einbrechen helfe?

Das sagt auch kein Mensch. "Ich soll dir helfen, noch mal einzubrechen?" - klingt schon eher nach wörtlicher Rede, oder?

So Substantivierungen (das Einbrechen) und das "noch mal" in eine Adjektivrolle zu zwingen, das ist Schriftsprache ... oder eigentlich noch schlimmer: Behördensprache.

... NOOOOOoooooOOOOooo ... :D

Gregor wandt sich aus Luis' Griff.

wand

Die Tür stand offen, nach zwei Schritten war die Dunkelheit undurchdringbar.

klingt komisch, ich wäre für "undurchdringlich"

Gregor nahm auf einem Hocker mit Rollen platz.

Platz groß

»Das, mein Freund, ist der Beamer.« Gregor hackte auf eine Taste und die gewölbte Abdeckung der Sonnenbank öffnete sich mit einem Zischen.

Das finde ich super mit der umfunktionierten Sonnenbank. Eigentlich alles, was mit ihren Star Trek/Star Wars-Fähigkeiten zu tun hat, gefällt mir richtig gut. Es ist halt schade, dass das Drumherum so Highschooldramazeug ist, statt einer Geschichte mit ähnlichem Coolnessfaktor. Ich hacke nur so doll auf dem Text herum, weil ich finde, die Idee ist so schön, die verdient eine bessere Rahmenhandlung.

»Sag mir, Gregor, wie willst du der Polizei dein Labor erklären? Und glaubst du, Patrick wird uns hiernach in Ruhe lassen?«

Sag mir, weltenläufer, soll ich dir hiernach noch glauben, dass du schon mal echte Menschen reden gehört hast? :p

Ohne ihn auch nur zu berühren, erwischte Gregor ein eisiger Stoß, der ihn von den Füßen riss.

Da stimmt was nicht ganz. Auch wenn Luis handelt, der Stoß ist grammatisch gesehen hier das Subjekt, also der Satz sagt: Der Stoß erwischt ihn, ohne ihn zu berühren. Korrekt wäre "Ohne dass Luis ihn auch nur berührte, erwischte Gregor ein eisiger Stoß ..." oder "Ohne ihn auch nur zu berühren, erwischte Luis ihn mit einem eisigen Stoß ..."

»Angeber!«, sagte Gregor und schaltete alles Licht auf einmal aus. Augenblicklich wurde es vollkommen finster.

Das ist klasse. Gut vorbereitet, genau im richtigen Moment wieder vorgeholt. Checkov's Lichtsteuerungsapp. :)

Er warf Luis über den Hocker und rollte ihn zur Sonnenbank. Es war gar nicht so leicht, den schlaffen Körper in die Liege zu zerren.

Ja, ich hab mich ehrlich gesagt auch gefragt, wie der schmächtige Luis das vorhin mit dem viel größeren und schwereren Patrick hingekriegt hat. Ich hab's mal darauf geschoben, dass seine Jedi-Kräfte ihm wohl außer den telekinetischen Windstößen auch das Heben schwerer Lasten ermöglichen ... nett von mir, oder? ;)

Luis Samuraikörper schien sich zu zersetzen, entstellte ihn zu einem körperlosen Dämon, der sich in Qualen wandt

wand

Fazit: Ich mag die Idee und auch viele einzelne Stellen sehr gern.

Aber es nagt an mir, dass die Handlung (abgesehen von der Sache mit den Fähigkeiten) so konventionell ist. Also dieses "Nerd liebt Mädchen, Mädchen liebt Sportler"-Ding. Das ist echt ausgelutscht, finde ich.

Wenn ich mir eine Handlung ausdenken sollte, wo die Treckie/Jedi-Fähigkeiten so richtig schön zur Geltung kommen, dann würde ich wahrscheinlich, nachdem die Protagonisten ihre Fähigkeiten entdeckt haben, eine passende Science-Fiction-mäßige Bedrohung auftauchen lassen. Nicht bloß einen langweiligen sportlichen Typen mit Freundin, sondern ein Star Wars-Monster oder einen Borg-Cube (oder beides, denn die Fähigkeiten kommen ja auch aus beiden Universen) oder so. Und dann müssten sie sich trotz ihrer ewigen Konkurrenz und Streiterei zusammentun, um die Bedrohung zu besiegen, weil nur mit vereinten Kräften ...

oder, wenn das zu harmoniesüchtig klingt, raufen sie sich halt nicht zusammen, sondern streiten weiter darüber, wessen SciFi besser ist, und schaffen es demzufolge auch nicht, mit der Bedrohung fertig zu werden. Das wäre dann auch gleich eine schöne Abrechnung mit dieser seltsamen Art und Weise, künstliche Feindschaften auf simplen Vorlieben für ein bestimmtes kulturelles Phänomen aufzubauen (das betrifft ja nicht nur Science Fiction, sondern alle möglichen Kulturbereiche und Genres: wenn du die Stones magst, musst du die Beatles hassen, dieser Blödsinn halt).

Grüße von Perdita

 

Hallo weltenläufer ,

Eine gute Geschichte ist dir da gelungen. Spannend, flüssig geschrieben und ich hatte als Leser keine Probleme damit, den "Film" im Kopf entwickeln zu lassen. Auch die Idee, dass der Typ all den Trouble nur für ein Mädel auf sich nahm, ist witzig. Menschlich eben. Die Geschichte eskaliert wahnsinnig schnell von unschuldig und jugendlichem Fanboytum zu einem riesigen Gewitter. Gefällt. Zum Ende: Ich hab zuerst interpretiert dass der Sith sich irgendwie in den Comic gebeamt hat, aber scheinbar war es dann doch nur noch so ein Aufgriff des Comics am Ende der Story.

Jedenfalls ein tolles Ding. Hohes Level. Hatte Spaß :)

Liebe Grüße
Grayson

 

Perdita

Hallo Frau Wetterwachs ;)

Trotzdem ist zwischen mir und der Geschichte der Funke irgendwie nicht richtig übergesprungen. Vielleicht liegt es daran, dass sie unter Zeitdruck fertig geschrieben wurde, oder vielleicht auch daran, dass meine Gefühle für das Star Trek-Universum bestenfalls lauwarm und die für das Star Wars-Universum eher kühl sind
einigen wir uns auf die Mitte :p

Sie ist unterhaltsam, aber ich hatte irgendwie gehofft, sie wäre noch ein bisschen mehr.
Mja, da liegt womöglich das Problem. Einen viel größeren Anspruch wollte ich hiermit gar nicht erfüllen.
Stellenweise ist sie originell ... aber an anderen Stellen eher das Gegenteil davon.
das stellenweise reicht mir hier eigentlich schon. :shy: Aber ich sehe, dass dich das Gegenteil davon beim Lesen gestört hat, das war natürlich nicht meine Intention. Dass die Figuren Abziehbilder sind ... Ja, das verstehe ich, dass man das blöde finden kann. Ich meine allerdings, in den Gesetzmäßigkeiten der Geschichte passt das eigentlich ganz gut. Letztlich ist das Ganze ja ein Spiel mit den Klischees. Aber ich gebe dir recht, dass man das auch hätte durchbrechen können. Das wäre dann tatsächlich origineller. Ich muss zugeben, die Idee kam mir beim Schreiben gar nicht. Ich hatte solche Freude mich in diesem Kosmos auszutoben, dass ich da womöglich nicht kritisch genug rangegangen bin. Deine kg Kurz vor Schluss macht meisterlich vor, dass auch einem abgelutschten Szenario eine neue Facette abgewonnen werden kann.

An manchen Stellen hatte ich das Gefühl, dass die Perspektive zwischen Luis und Gregor abrupt wechselt. Wahrscheinlich ist es eher zutreffend, von einem allwissenden Erzähler zu sprechen, der mal in Luis' und mal in Gregors Kopf hineinsieht. Jedenfalls hatte ich beim Lesen den Eindruck, ein personaler Erzähler, also die ganze Geschichte aus der Perspektive von einer der Figuren zu erzählen (Gregor bietet sich eher an als Luis, weil er bis zum Ende überlebt) würde vielleicht besser funktionieren.
das war für mich ein Experiment, schade, wenn es bei dir nicht gezündet hat ...

das ist doch alles längst keine Nische mehr
da hast du recht, das ist keine Nische mehr. Cool oder nicht hängt aber mehr davon ab, wie nerdig man das Thema lebt. So wie das meine beiden Kerls machen, bleibt es wohl uncool

Die Dialoge fand ich stellenweise gekünstelt. Teilweise ist das sicher gewollt, weil die beiden den Sprachduktus ihrer Lieblingsserien nachahmen. Aber teilweise klingt es auch einfach unecht für mich.
na toll. Voll der wunde Punkt. Freue mich immer sehr, wenn meine Dialoge gelobt werden, denn ich find das echt knifflig. Einige haben die Dialoge lobend hervorgehoben, aber deine Punkte finde ich alle begründet. Kommt auf die Überarbeitungsliste. Wie auch deine anderen Stellen, vielen Dank für die Mühe.

Deine Ideen, um aus der ausgelutschten Kiste rauszukommen, sind geil :D ich denk nicht, dass ich die Geschichte so grundlegend umschreiben werde, aber das sind interessante Gedanken, die sicher noch eine ganze Weile in meinem Hinterkopf wabern und mir bei meinem nächsten Schreibprojekt über die Schultern gucken werden.

Sorry für meine späte und vergleichsweise kurze Antwort, das Reallife hat derzeit einen enormen weltenläufer-Hunger ... :heul:
Grayson

Eine gute Geschichte ist dir da gelungen. Spannend, flüssig geschrieben und ich hatte als Leser keine Probleme damit, den "Film" im Kopf entwickeln zu lassen.
das geht runter wie romulanisches Öl :)

Ich hab zuerst interpretiert dass der Sith sich irgendwie in den Comic gebeamt hat, aber scheinbar war es dann doch nur noch so ein Aufgriff des Comics am Ende der Story.
hrhr, das ist ja mal eine coole Interpretation
Jedenfalls ein tolles Ding. Hohes Level. Hatte Spaß
Danke für deinen Kommentar, hast meinen Abend gerettet

grüßlichst
weltenläufer

 

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