Was ist neu

Remis

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20.04.2002
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Remis

Quentins Blick wanderte über den Arbeitstisch.
Bemerkenswert.
Obwohl ihre Füße an den Innenseiten seiner Schenkel hoch strichen, war Claire, die ihm gegenüber saß, in der Lage, gleichzeitig scheinbar beflissen einen Brief in den Rechner zu hacken.
Das war wirklich Multitasking.
Quentin versuchte die wohligen Schauer zu ignorieren, die durch seinen Körper fluteten. Er dachte an riesige Zahnräder, die ineinander faßten und begann die einzelnen Zacken im Geiste zu zählen und tatsächlich -
Er bekam seinen Körper wieder unter Kontrolle und schob sich langsam wieder in eine aufrechte Person. Wie hätte er auch wissen können, dass das Herumlümmeln auf diesem Stuhl gleich eine solche Reaktion zur Folge haben würde.
Dabei war Quentin vor seiner Kollegin gewarnt worden. Sie galt in der Investmentfirma als männermordender Vamp, die auf ihrem Weg nur gebrochene Herzen zurückließ.
Wenn man Glück hatte.
Was passierte, wenn man Pech hatte, hatte ihm keiner zu sagen gewagt... aber er konnte es sich vorstellen.
Quentin war erst seit einer Woche hier und hätte nicht im Traum daran gedacht, dass Claire so schnell reagieren würde. Als er sich jetzt aufrecht hinsetzte und ein unverbindliches Lächeln über sein Gesicht huschen ließ, schaffte sie es sogar, verschämt zu erröten.
Er würde mit Paul reden müssen.

"Ich hab Dir doch gesagt: Laß die Finger von ihr! Du verbrennst sie Dir nur."
'Paul sollte nicht reden, wenn er ein Glas Budweiser in der Hand hält', dachte Quentin. 'Er verschüttet die Hälfte.'
"Scheiße verdammt...", fluchte Paul, nachdem er die Bescherung auf dem Tisch und seiner Hose entdeckte. Er versuchte, das Bier mit seiner Serviette abzuwischen. Da diese aber genauso dreckig war wie der Tisch auf dem sie lag, machte er die Bescherung natürlich nur größer.
"Lass es...", versuchte Quentin einzulenken. "Das bringt jetzt eh nix mehr."
Doch Paul war nicht davon abzubringen, den Schmierfleck auf seiner Hose zu vergrößern. Glücklicherweise war es so schummrig in dieser Kneipe, dass der Fleck nur aus nächster Nähe auffiel.
Es war Pauls Idee gewesen, hierher zu kommen, und dabei wirkte er an diesem Ort so fehl am Platz, wie ein Geldhandels-Manager in leitender Stellvertreterposition nur wirken konnte. Er schwitzte furchtbar, während sein Blick immer wieder gehetzt durch den Raum flog, als würden ihm die dunklen Geister seiner Vergangenheit auch hierher folgen.
Quentin kannte diesen Blick.
Er selbst hatte ihn immer nur bei anderen gesehen, aber in der Nähe von Claire trat er häufiger auf. Aber noch war es nicht so weit. Noch musste er den Unwissenden spielen.
"Also, Paul, willst Du mir jetzt sagen, was das Ganze soll? Oder kann ich wieder gehen? War das eine Art Test als sie mir an die Hose gegangen ist? Um zu sehen, wie ich reagieren würde?" hakte Quentin nach.
"Pah! Du wirst Dir noch wünschen, es wäre so gewesen, wenn sie mit Dir fertig ist. Dann wird von Dir nur noch blutiges Fleisch übrig sein – ein einziges blutendes Herz, verstehst Du?!"
"Ehrlich gesagt...nein."
"Hör zu, ich kann Dir das nicht erklären, aber glaub mir: Bleib von dieser Frau weg. Und erwähne ihr gegenüber ja nicht meinen Namen. Wenn sie erfährt, dass ich Dir etwas gesagt habe, dann ist meine Karriere im Eimer, verstehst Du? Im EI-MER!"
Pauls Hand zuckte zu seiner Krawatte, als wäre sie bereits der Strick, der um seinen Hals hing und gleich zugezogen werden würde.
"Dann kannst Du es mir doch auch gleich sagen, oder? Wenn sie Dich zufälligerweise hier raus spazieren sieht, wäre es eh vorbei. Auch wenn ich nicht glaube, dass eine Frau wie Claire auch nur annähernd mehr als drei Meilen in die Nähe eines solchen Etablissements kommt."
"Damit Ihr mich beide erpressen könnt – für wie blöd hältst Du mich eigentlich?"
'Für verdammt blöd', dachte Quentin. 'Schon mit dem, was ich jetzt weiss, könnte ich Dich ihr gegenüber erpressen'.
Stattdessen sagte er:
"Hör zu, was immer Du auch für ein Spielchen spielst... Nur weil sie Dir das Herz gebrochen hat, heisst das nicht, dass sie das bei mir macht. Vielleicht...", hier spielte Quentin extra auf Risiko. "...warst Du einfach nicht ihr Typ..."
Für einen kurzen Moment sah es so aus, als würde Paul ausrasten. Seine Augen weiteten sich und seine Faust zuckte auf Quentin zu. Doch dann besann er sich noch rechtzeitig eines anderen, verengte seine Augen zu Schlitzen und zischte:
"Okay... Du willst es nicht anders... Soll sie Dein Herz ruhig auch fressen... Soll sie von Dir auch bekommen, was sie will... Immer und immer wieder... Du wirst schon sehen, was Du davon hast..."
Mit einem plötzlichen Ruck stand Paul auf, und schüttete dabei fast noch sein restliches Budweiser um. Quentin konnte gerade noch rechtzeitig zufassen, um das Glas am Kippen zu hindern. Als er danach seinen Blick wieder hob, sah er Paul gerade noch zur Vordertür rausstürmen.
Soviel zu Pauls Vorsicht, dachte er grimmig.
Dann atmete er zweimal tief durch und sammelte sich.
Er wußte jetzt Bescheid.
Nichts hatte sich geändert.
Das, was jetzt kam, war das Zweitschwerste von allem.

Megan brachte gerade Rachel zu Bett, als das Telefon klingelte.
"Einen Moment, Schatz", sagte sie, legte das Kinderbuch zur Seite, strich der Fünfjährigen über den Kopf und griff nach dem Telefon, dass sie auf dem Nachtschränkchen abgelegt hatte.
"Megan Straub, hier?"
"Hi, hier ist Quensch..."
"Quentin!" rief sie erfreut. "Lang nichts mehr gehört. Hör mal, ich lese Rachel gerade Dein Kinderbuch vor, dass Du ihr geschenkt hast. Sie will einfach nichts anderes hören. Willst Du sie denn mal am Telefon ha-?"
"Nein!" unterbrach sie Quentin laut und fast ein wenig zu schroff.
Erschrocken verstummte Megan.
"Tut mir leid, Megan, ehrlich...", entschuldigte er sich sofort. "Aber hör zu... Ich hab sie gefunden..."
"Du hast sie..." Mehr brachte sie nicht heraus.
Viel zu viele Dinge stürmten plötzlich auf sie ein. Erinnerungen an sinnlose Streitereien, an hervorgebrachte Vorwürfe, die einen viel zu hohen Preis gehabt hatten, und die sie mehr als alles andere in ihrem Leben gerne zurückgenommen hätte.
"Hör zu...", ertönte Quentins Stimme wieder aus dem Hörer. "Erinnerst Du Dich noch an die Liste, die ich Dir gegeben habe? Hast Du die Sachen besorgt?" Megan nickte, bis ihr einfiel, dass Quentin sie gar nicht sehen konnte. "Mh-hm..."
"Die Kamera auch?"
"Ja...", wimmerte sie, während Rachels Gesicht vor ihren Augen verschwamm. "Ich hab sie..."
"Gut, Megan. Im Laufe der Woche hol ich mir alles ab..." Quentin stockte kurz, holte scheinbar nochmal tief Luft und sagte ganz ruhig:
"Grüß Rachel von mir..."
Dann legte er auf.
Megan liess einfach den Hörer fallen und schlug ihre Hände vors Gesicht. Sie wußte nicht, wie lange sie geweint hatte, und erst nach und nach wurde ihr bewußt, dass ihre kleine Tochter Rachel sie mit beiden Armen umschlungen hatte, um sie zu trösten.
"Alles wird gut, Mom", sagte sie immer wieder. "Alles wird gut..."
Megan hoffte, dass dem wirklich so war.
Aber sie bezweifelte es.
Vielleicht gab es nichts mehr, was gut werden konnte...

Im Büro ging Quentin Claire scheinbar, so gut es ging, aus dem Weg.
Trotzdem schaffte sie es immer wieder, ihn in irgendeiner Ecke zu überraschen oder sich an ihm vorbei zu drücken, dass es jedem anderen Mann das Blut aus dem Gesicht getrieben hätte.
Aber Quentin wusste, wie man sich zur Räson brachte.
Noch war es nicht soweit.
Quentin brauchte etwas mehr Zeit.
Und er musste – irgendwie – nochmal Kontakt zu Paul aufnehmen.

Paul Hancock saß gerade am Tisch und las die Sportseite seiner Zeitung, als das Telefon klingelte. Er reagierte nicht, denn er hatte eh die Hände voll. In der Linken die Zeitung, die er nach den neuesten Baseballergebnissen durchforstete und in der Rechten einen dreifachen Bourbon – den ersten von sechs, die er jeden Abend zu sich nahm.
Wahrscheinlich war es eh nur der neue "Stecher" seiner Tochter, dachte er verbittert. Oder jemand, der sich über den lautstarken Ehekrach beschweren wollte, denn Liza und er in letzter Zeit immer öfter hatten. Daran war nicht nur der Bourbon in seiner Hand schuld.
Die gelangweilte Stimme seiner Frau drang an sein Ohr, während sie ihm das Telefon hinhielt:
"Für Dich!"
Diese zwei Worte änderten Pauls Situation dramatisch. Niemand hatte ihn jemals zu dieser Uhrzeit angerufen.
Paul wurde kalkweiss im Gesicht, seine Hände zitterten, und er stellte den Bourbon so schnell auf dem Tisch ab, als wäre er grade kochendheiss geworden. Die Zeitung ließ er einfach fallen.
'Claire...', dachte er geschockt
Hatte sie ihn vorletzte Woche mit dem Neuen gesehen?
Hatte sie Verdacht geschöpft?
War das das Ende?
Sein Magen verengte sich zu einem bitteren Klumpen Schlacke.
Unschlüssig sah er zu dem Telefon in Lizas Hand und in ihr Gesicht. Aber es war so gelangweilt wie immer, mit der untrüglichen Spur kalter Verachtung gezeichnet, dass ausgerechnet ihr Mann ein Säufer war.
Also wusste sie noch nichts...
Sie sah ihn auffordernd an und sagte:
"Willst Du nicht rangehen? Ist ein Arbeitskollege von Dir. Vielleicht ist es wichtig."
"Ein Arbeitskollege?" echote Paul.
Wann hatte ihn zuletzt ein Arbeitskollege angerufen?
War das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Vorsichtig, als wäre es ein rohes Ei, nahm er mit alkoholzitternden Fingern den Telefonhörer entgegen und brachte ihn langsam, fast gegen seinen eigenen Willen, an das Ohr.
Zischend entwich ihm der Atem, als er Quentins Stimme hörte.
"Was wollen Sie denn von mir?" schimpfte er aufbrausend, während seine Frau die Küche bereits wieder verlassen hatte.
"Nur, dass sie zuhören..." entgegnete Quentin ruhig.

Und Paul hörte zu.
Sehr lange.
Danach ging er an seinen Laptop, wählte das Office-Web an und zog sich eine aktuelle Adressenliste aller Mitarbeiter auf seine Festplatte.
Dabei konnte er gar nicht aufhören, ein Liedchen zu pfeifen, dass ihm sein Vater vor Ewigkeiten mal beigebracht hatte. Kurz darauf schaute das gelangweilte Gesicht seiner neugierig gewordenen Ehefrau vorbei, deren Augen sich ungläubig weiteten als sie sah, wie ihr Ehemann seine gesamten Vorräte an Whisky in den Ausguss schüttete, während er lauter Kollegen anrief, um sie zu einem Treffen zu beordern.
Sie zog sich blitzschnell wieder in ihr Schlafzimmer zurück und runzelte eine Weile die Stirn, während sie zu ergründen versuchte, was den Sinneswechsel ihres Mannes hervorgerufen hatte.

Heute abend bekam Pauls 16-jähriges Töchterlein, dass er bisher immer als "Nichtsnutzige Schlampe" beschimpft hatte, einen Gute-Nacht-Kuss auf die Stirn. Ihrem Freund, der eben noch mit ihr geknutscht hatte, und erschrocken die Augen aufriss, weil er die Prügel seines Lebens erwartete, reichte er die Hand und begrüßte ihn mit den Worten:
"Hallo, ich bin Paul und wer bist Du?"
"Äh...äh...Edgar..."
"Angenehm, Edgar..." Paul drückte Edgars Hand fest und kurz und lächelte dabei.
Edgar hatte Mr. Hancock noch nie lächeln sehen. Schließlich liess Paul Edgars Hand los, fuhr Sylvie kurz noch einmal über den kahlgeschorenen Schädel und verliess Sylvies Zimmer. Doch kurz bevor er die Tür schloss, steckte er nochmal den Kopf ins Zimmer und sagte:
"Ach, Edgar..."
"Ja, Mister Hancock?..."
"Wenn Du meiner Kleinen das Herz brichst, brech ich Dir Dein Genick, ist das klar?"
Bei dem Grinsen, dass sich daran anschloss, überlief es Edgar heiss und kalt.
"Ja, Mister Hancock...", entgegnete er, ohne nach zu denken, aber da war Pauls Gesicht schon wieder hinter der Tür verschwunden.
Edgar betrachtete noch eine Weile verdattert die Tür, bevor er sich Sylvie zuwandte, die mindestens genauso erstaunt das Türblatt betrachtete.
"War das... gerade Dein Vater...? Der Mr. Hancock, der mir alle Gräten brechen wollte, wenn er mich nochmal in Deiner Nähe erwischt...?"
"Ich...glaube schon...", entgegnete Sylvie stotternd, und zum ersten Mal in ihrem Leben völlig aus ihrem Konzept des beinharten Punkgirls gebracht. "Aber... ich bin... mir nicht sicher..."
Aus einem ihr völlig unbekannten Grund stahl sich ein Lächeln auf ihr Gesicht.

Liza, Pauls Ehefrau, bekam noch mehr als nur einen Kuss auf die Stirn.
Sehr viel mehr!
Liz wusste, warum sie danach lächelte.
Zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren...

Drei Tage später in einem Hotel am Stadtrand...
"Komm, Süßer, hier geht’s rein...", flötete Claire.
Quentin, ihr neuestes Opfer, schien sich noch etwas zu sträuben.
Aber am Anfang taten sie das alle. Über kurz oder lang konnte ihr doch keiner widerstehen.
Männer waren ja so schwach.
Sie hatten es verdient, ein wenig ausgenommen zu werden.
Natürlich arbeitete Claire nicht wirklich was in der Firma. Sie schrieb drei Briefe am Tag und nur die Tatsache, dass ihr direkter Vorgesetzter zu ihren ersten Schuldnern zählte, verhinderte, dass sie achtkantig herausflog.
Dieser Typ war ein ganz besonderer Leckerbissen – laut den Personalakten, in die sie gestern Einsicht genommen hatte, wozu sie in der Lage war, seit Sie Karl, den Personalabteilungsassistenten, vor einem Jahr buchstäblich aufs Kreuz gelegt hatte.
Nicht nur, dass Quentin an der Börse eine Menge Geld gemacht hatte. Sein Vater war auch noch sehr einflußreich im Juwelenhandel tätig, und Quentin selbst jung verheiratet.
Wie süß...
Die Jungverheirateten waren immer die enthusiastischsten, wenn es ins Bett ging, und andererseits waren sie auch meist die eil- und zahlfertigsten Schuldner, wenn sie erst mal begriffen hatten, was Claire mit ihnen gemacht hatte.
Ihr schlechtes Gewissen war "unbezahlbar"...
Quentin war jedoch anscheinend einer der härteren Fälle. Er liebte seine Frau Megan wirklich und hatte sich anfangs als äußerst widerstandsfähig ihren Anmachversuchen gegenüber gezeigt. Aber gegen die geballte Macht ihrer Weiblichkeit war er schliesslich doch erlegen.
Claires Methode war einfach aber effektiv:
Zuerst suchte sie sich einen begüterten, verheirateten Mann heraus und erfüllte seinen innigsten Wunsch, denn es gab immer etwas, was die braven Ehefrauen zuhause niemals zu tun wagten.
Und wenn diese Hürde erst überwunden war, taten die Männer aus Dankbarkeit auch alles, was Claire wollte – und schon sassen sie in ihrer Venusfalle.
Hatten sie erstmal die Ketten oder Windeln von Claires heissgeliebtem Liebesspielzeug an und konnten sich nicht mehr bewegen, dann zauberte sie ihr Lieblingsspielzeug heraus.
Den Fotoapparat.
In aller Ruhe eine Serie von zehn bis zwanzig Bildern geschossen, und den Schlüssel grade so in Reichweite gelegt, dass die Männer drankamen, aber erst mal alle Fesseln lösen mussten. Bis dahin war sie weg und spielte wieder das sanfte, verständnisvolle Wesen im Büro – dass ein wenig Zahlung und Unterstützung für Ihr Schweigen forderte.
Und natürlich wurden die Fotos bei einem Anwalt ihres Vertrauens aufbewahrt. Sie war ja nicht dumm.
Auch dieses Mal hatte sie ihren Zauberkoffer wieder dabei. Offiziell waren da natürlich nur Klamotten zum Wechseln drin...

Noch immer hielt sie Quentin die Tür zu dem Hotelzimmer auf, und jetzt endlich bewegte er sich unsicher herein. Wieder zauberte er dieses unverbindliche Lächeln auf sein Gesicht, dass ihn ein wenig geheimnisvoll wirken liess.
'Aber das wird sich schnell genug geben', dachte sie bei sich.
Zumindest hatte er einen guten Geschmack was Champagner betraf. Die Flasche, die er dabei hatte, hatte bestimmt ein paar Hunderter gekostet und war wahrscheinlich um Klassen besser als das, was das Hotel selbst zu bieten hatte.
Nach dem üblichen nervösen Smalltalk und der halben Flasche Champagner kam Claire endlich zur Sache. Nachdem sie Quentin genug Honig um den Bart geschmiert hatte, um einen ganzen Bienenstaat zu füttern, begleitet von einem gewissen Anteil an Zärtlichkeiten, fragte sie ihn, ob er nicht einen Wunsch hätte. "Naja...", druckste Quentin mit seinem kleinen Lächeln herum und sass da wie ein Schuljunge, der von der Lehrerin beim Spannen erwischt worden war. "Ich hab Megan so oft gefragt, ob sie nicht mal vor mir..." Hier stockte er und machte unzweifelhafte Zeichen in der Beckengegend.
"...masturbiert...?"
Claire konnte nicht glauben, wie bäuerlich kleinkariert einige Ehefrauen sein konnten. Das würde ja einfacher werden als sie zuerst befürchtet hatte.
"Oh, Quentin... das ist doch gar kein Problem... dass kriegen wir schon hin..." gurrte sie.
Sie setzte sich im Bett auf und beugte sich über ihn, während sie ganz langsam begann, sich auszuziehen.
Quentin sah sie mit großen Augen an.
Denselben Ausdruck hatte er im Gesicht gehabt, als sie ihm das erste Mal mit dem Fuss zwischen die Beine gegangen war. 'Wahrscheinlich erinnert er sich gerade daran', dachte sie schelmisch grinsend.
"Nicht so schnell... Claire...", keuchte er. "Lass Dir Zeit... Bitte... Ich will jede Sekunde davon geniessen..."
"Aber klar doch – solange Du willst..."
Ganz langsam begann sie eine heisse Show abzuziehen, zog sich Stück für Stück aus und präsentierte Quentin mit weit gespreizten Beinen ihren Körper. Dann schob sie ihren Finger in den Mund und liess ihre Hand danach über die Brüste und zwischen ihre Schenkel fahren.
Doch irgendwie konnte sie sich nicht auf das konzentrieren, was ihre Hand tat, denn dauernd fielen ihr die Augen zu.
Das war schon komisch und ihr noch nie passiert.
Auch Quentin fing an zu gähnen, während er sein Handy vom Nachttisch klaubte und dabei beinahe fallen liess. Er drückte nur eine Taste, hielt sich das Handy ans Ohr, während sein Oberkörper vor und zurück wankte.
Claire war viel zu verblüfft – und müde – um darauf irgendwie reagieren zu können.
"Jezzz...", hörte sie ihn sagen. "Un dengg an maine Schbrizze..."
Noch bevor sie fragen konnte, mit wem er da sprach und während sie verzweifelt versuchte, den Schleier vor ihren Augen wegzukriegen, öffnete sich die Zimmertür und mehrere Männer kamen herein.
'Die kenn ich doch...', war das letzte, was Claire dachte, bevor sie stöhnend zusammensank.

"Danke", sagte zehn Minuten später ein etwas angeschlagener Quentin zu Paul. "Das war verdammt knapp gewesen..."
"Kein Problem", antwortete dieser grinsend. "Konnte so wenigstens meine Erinnerungen als Hilfssanitäter wieder reaktivieren. Was für ein Zeug ist überhaupt in dem Champagner?"
"Das ist nicht wichtig. Hauptsache, es wirkt. Leert die Flasche ordentlich im Bad aus und spült sie gut durch. Paul, gib mir mein Mäppchen."
"Hier ist es."
Quentin öffnete den Reisverschluss. Drei weitere Spritzen und ein undefinierbares Fläschchen kamen zum Vorschein. Mit geübten Griffen zog er die Spritze auf und setzte sie in Claires Armbeuge an. Doch bevor er die Nadel durch die Haut stechen konnte, spürte er Pauls Hand auf seiner Schulter.
"Du weißt..."
"Ja, weiss ich. Keine Angst. Sie wird keinen Schaden davontragen. Nicht von dem Mittel jedenfalls. Wir werden einfach nur... ein bisschen Spass haben..."

Als Claire erwachte, war sie allein im Hotelzimmer.
Nackt.
Quentin war weg und ihr Köfferchen auch.
Alles war unverändert, nur das Bett war zerwühlt...
Und dazwischen lagen lauter Polaroid-Fotos von ihr...
In allen möglichen Positionen.
Mit allen möglichen Dingen und Gegenständen beschäftigt, deren Größenunterschiede sie anscheinend nur rudimentär interessiert hatte, denn auf fast jedem Bild hatte sie ein Lächeln oder ein Grinsen im Gesicht, das sie bei der reinen Betrachtung schon erschauern ließ.
Nur mühsam gelang es ihr, ihre verwirrten Gedanken zu ordnen.
Das konnte nicht sein...
Niemals hätte sie einen halben Obstkorb mit ihren Schenkeln vernascht. Und einige dieser Früchte konnten unmöglich ihr Ende zwischen ihren Schenkeln gefunden haben. Schon gar nicht die Ananas...!
Oder doch?
Die Bilder bewiesen ihr jedenfalls das Gegenteil.
Claire war vollkommen durcheinander... doch bevor sie auch nur einen klaren Gedanken fassen konnten, öffnete sich die Zimmertür. Blitzschnell zog sie die Decke über ihren Körper, während sie mit weit aufgerissenen Augen die 15 Männer betrachtete, die das Zimmer betraten.
Sie kannte sie alle.
Das hämische Grinsen, dass jeder von ihnen aufgesetzt hatte und der Haufen von Polaroidfotos in ihren Händen liess ein ungutes Gefühl in ihr hochsteigen.
"Bleibt weg", krächzte sie, aber die Männer liessen sich nicht aufhalten. Als sie das Bett umringt hatten, warfen sie die Bilder in die Luft und wie eine Haufen Laub segelten die Fotos über das Bett herein.
Es mussten Hunderte von Kopien sein.
Und alle zeigten Claire mit den Früchten des Obstkorbs oder einer Sektflasche oder eines Stuhlbeins oder...
Der Schock war so groß, dass sie nicht in der Lage war, auch nur einen Ton zu sagen. Sie starrte nur geschockt auf den Bilderhaufen, während sich in ihr nach und nach die Erkenntnis breit machte, dass sie jetzt wehrlos war.
Sie hatten die Sexbombe mit ihren eigenen Mitteln geschlagen.
"Sowas nennt man ein Remis", begann Quentin. "Ich schätze, wir gehen jetzt alle mal zu Deinem Anwalt und machen einen Negativtausch."
"Wie... Wieso?" begann Claire stockend.
"Erinnerst Du Dich an Jonathan Tyler?"
Claire wurde bleich.
Quentin nickte wissend.
"Dachte ichs mir doch. Ich bin sein kleiner Bruder, Quentin Tyler. Du hattest damals das Gleiche mit ihm durchgezogen wie mit all den anderen hier. Doch im gegensatz zu ihnen hatte sich mein Bruder von Anfang an gegen Dich aufgelehnt. Er hatte es seiner Frau erzählt, um Dir den Wind aus den Segeln zu nehmen, wohl wissend, dass Megan ihm das nie verzeihen würde..."
Eine bedeutungsschwangere Pause folgte, bevor er weiter sprach.
"Aber das hatte Dir nicht gereicht. Du hattest die Bilder durchs ganze Firmennetz verbreiten lassen. Jonathan Tyler in Windeln und in Ketten – sehr witzig. Natürlich war seine Karriere danach beendet gewesen. Und sein Leben auch. Bevor er sich umbrachte, schrieb er mir einen Brief, in dem er mir alles erzählte. Er hatte sich nicht mal mehr getraut, es seiner Frau Megan beizubringen. Natürlich wusste Megan von der Erpressung, aber über die Art der Bilder hatte er wohlweislich nie ein Wort verloren. Nach seinem Anruf bei mir hatte er sich umgebracht. Ich habe mir damals geschworen, dass Du so etwas nie wieder jemandem antun wirst. Seit fünf Jahren such ich Dich jetzt schon... und jetzt hab ich Dich..."
"A-aber... das kann ... nicht sein...", stotterte Claire, aschfahl im Gesicht. "Ich hörte, er wäre in eine einsame Hütte nach Nebraska gezogen..."
Quentin betrachtete sie wieder mit diesem undefinierbaren Blick.
"Ja...das war er auch...", entgegnete er schliesslich. "Dort hab ich ihn gefunden..."

Für Claire war alles vorbei...
Angesichts der Masse an Männern, die zu nächtlicher Stunde sein Haus gestürmt hatten, hatte der Anwalt klein beigegeben und alle Negative der Erpresserfotos herausgerückt. Er hatte sie tatsächlich in seinem Tresor gestapelt.
Als die Männer die Negative feierlich verbrannt und danach beschlossen hatten, ihren gottverdammten Helden Quentin zu feiern, hatte dieser sich noch einmal zu ihr umgedreht und gesagt:
"Verschwinde von hier – so schnell Du kannst..."
Etwas Düsteres hatte in seinem Blick gelegen, wenn auch nur für einen Moment.
Als die Männer das Büro des Anwalts verlassen hatten, hatte dieser sofort angefangen, alle gerichtlichen Optionen aufzuzählen, die Claire noch hatte, und das waren nicht wenige gewesen. Immerhin war sie eingeschläfert und unter Drogen gesetzt worden – gegen ihren Willen.
(Kein Schlafmittel der Welt, dass sie kannte, pflanzte einem bei solch derben Spielchen ein dermaßen glückliches Grinsen in die Visage...)
Aber Claire hatte nur abgewunken.
Es war vorbei.
Das Einzige, was sie jetzt noch tun konnte, war, aus dieser Stadt zu verschwinden. Irgendwo neu anfangen.
Und dieses mal vielleicht wirklich arbeiten anstatt durch massiven Einsatz von Körper und Fotoapparat das große Geld zu machen. Sie hatte sich ja schließlich gut abgesichert und ein kleines Polster zu Notzeiten angelegt – und wenn das keine notleidende Zeit war, was dann?
Doch die nächste böse Überraschung des Abends kam, als sie an einen Geldautomaten ging und feststellen musste, dass ihre Karte einfach eingezogen wurde. Ohne Kommentar verschwand ihr Lebensinhalt in einem Kartenschlitz und kehrte nicht wieder.
Nach einem kurzen Wutanfall wurde ihr klar, dass sie damit hatte rechnen müssen. Natürlich hatten sich die Leute das Geld wiedergeholt, dass sie ihr vorher gegen ihren Willen hatten zahlen müssen. Das war der Nachteil, wenn man das halbe Personal eines Geldhauses erst ins Bett und dann zur Kasse bat:
Sie waren in der Lage, mit einem Konto alles zu tun. Es würde Claire nicht wundern, wenn sie jetzt haushohe Schulden auf ihrem Kontoauszug fände.
Aber sie hatte schon oft bei Null angefangen und sich hoch gearbeitet. Das würde ihr auch dieses Mal gelingen und vielleicht gab es irgendwann einmal die Gelegenheit...
Ihre Gedanken stockten, als sich der Regen mit Blitz und Donner ankündigte.
Das auch noch...
Natürlich hatte ihr Verführungsoutfit keinen Nässeschutz aufzuweisen, und ihr Auto stand noch auf dem Hotelparkplatz, da Quentin sie gezwungen hatte, in seinem Auto mitzufahren. Also war sie durch den immer stärker werdenden Regen nach Hause gelaufen.
Sie war noch damit beschäftigt, fluchend im Hauseingang nach ihrem Schlüssel zu kramen, als sie einen Schatten an ihrer Seite bemerkte und eine weibliche Stimme neben ihrem Ohr hörte:
"Claire..."
So wie der Name ausgesprochen wurde, war es keine Frage, sondern eine reine Feststellung. Ein Schauder lief über ihren Rücken, als ihr plötzlich Quentins Worte im Hotelzimmer wieder einfielen.
(Ich habe mir damals geschworen, dass Du so etwas nie wieder jemandem antun wirst.)
Er hatte es ihr gesagt...

Es war schwer, bei der anschließenden Feier in der düsteren Eckkneipe, in der er sich schon einmal mit Paul getroffen hatte, nicht abgefüllt zu werden. Aber Quentin hatte sein Flaschenbier wohlweislich in drei gierigen Schlucken zur Hälfte geleert und spuckte statt dessen die ganzen Kurzen hinein, anstatt aus der Flasche zu trinken, weil das Zeug angeblich "brannte wie die Hölle"...
War die Flasche voll, wankte er kurzerhand mit ihr auf Toilette und leerte sie dort aus. Das die anderen mehr oder weniger 30 Rachenputzer ohne Zögern in ihre Kehle schütteten, wunderte ihn nicht wirklich. In ihrer ängstlichen "Leidenszeit" hatten die Männer bestimmt eine ganze Menge gekippt, in der Angst, jederzeit von Claire "enttarnt" zu werden.
Nur Paul hatte sich schon vorher verabschiedet, um seine wieder gewonnene "Freiheit" mit seiner Frau zu zelebrieren. Die vielsagenden Blicke in der Runde schienen genau zu wissen, was er damit meinte, und demnächst Ähnliches zu planen, sofern sie noch Gelegenheit dazu hatten.
Nach fünf Stunden der übelsten Sauferei, die Quentin jemals in seinem Leben gesehen hatte – allein der Atem der Anderen mochte wahrscheinlich schon zu einer Alkoholvergiftung führen – wurden sie glücklicherweise aus dem Laden geschmissen.
Draußen trennten sie sich und Quentin schwankte bis zur nächsten Ecke, wo er sofort in einen lockeren Trab verfiel, sobald er aus der Sicht der Anderen war und zum Treffpunkt mit Megan joggte...

"Hi, Quentin...", begrüßte sie ihn.
"Und? Wie liefs?" fragte Quentin neugierig.
Megan starrte auf das Lenkrad. Eine Weile schwieg sie noch, dann flüsterte sie:
"Ich habe Claire... Sie liegt im Kofferraum... In Handschellen... Ich hab sie gezwungen, sie anzulegen..."
Megan wandte Quentin ihr bleiches Gesicht zu.
Sie zitterte am ganzen Körper.
"Wollen wir das wirklich tun? Wir haben doch ihr Geld ... und –"
"Sie tut Dir leid..." unterbrach Quentin sie.
Fahrig wischte sich Megan über ihr Gesicht und ein paar Tränen zur Seite.
"Du hättest sie sehen sollen", flüsterte sie erstickt. "Sie war nur noch ein Häufchen elend. Durchnässt und fertig mit den Nerven... Ich... Ich war kurz davor, sie einfach gehen zu lassen..." Sie schüttelte den Kopf. "Ich weiss nicht, ob ich das kann..."
"Das musst Du auch nicht", versuchte Quentin sie zu beruhigen. "Das erledige ich schon..."
Er beugte sich zu ihr rüber.
"Megan, hör zu. Wir hatten das doch hundertmal besprochen. Und wir wussten, es würde nicht leicht werden. Aber eine Frau wie Claire wäre in der Lage, die richtigen Anwälte zu kaufen – notfalls mit ihrem Körper – und uns alle ins Verderben zu reissen, irgendwann, wenn wir uns in Sicherheit fühlen und nicht damit rechnen würden. Außerdem –"
Hier musste er erst einmal tief durchatmen.
"Außerdem hat sie meinen Bruder, Deinen Mann, auf dem Gewissen und wer weiss, wie viele sich noch wegen ihr umgebracht oder in den Alkohol geflüchtet haben, und nur noch vor sich hin vegetieren. Ich habe mir am Grab meines Bruders geschworen, sie nicht damit durchkommen zu lassen, und das werde ich auch nicht... Das kann ich einfach nicht, verstehst Du das...?"
Sein Blick bohrte sich in ihr Gesicht und Megan spürte, dass sie ihn nicht umstimmen konnte, also zuckte sie nur mit den Schultern.
"Pass bitte auf Dich auf. Ich weiss nicht, was ich tue, wenn ich Dich auch noch verliere..."
Megans Hand fuhr über seine glattrasierte Wange und verhielt einen Moment an seinem Kinn, bevor sie sich vorbeugte und ihn küßte. Quentin erwiderte den Kuß und einen Moment lang vergaßen beide die Umstände, unter denen sie zusammengekommen waren. Die Suche nach Claire hatte die beiden schon vor zwei Jahren zusammengeschmiedet, aber Quentin war die meiste Zeit unterwegs gewesen und hatte sich selten einen Moment Ruhe gegönnt.
Erst nach ein paar Minuten, die die Scheiben des Wagens beschlagen ließen, lösten sich die beiden wieder voneinander.
"Dann werde ich Dich mal zu Deinem Töchterlein bringen", sagte Quentin und öffnete die Beifahrertür, um mit Megan die Seiten zu wechseln. Erst als er hinter dem Steuer saß und das Auto aus der schmalen Gasse herausfuhr, wagte Megan die Frage zu stellen, die ihr die ganze Zeit auf der Seele gebrannt hatte.
"Was wirst Du mit Claire machen...?"
Quentins Blick schien sich zu verdunkeln, während sich seine Hände fester um das Lenkrad krampften. Obwohl er sicher auf der Straße fuhr, schien er eine ganze Weile in sich gekehrt zu sein, und Megan dachte schon, er würde ihre Frage gar nicht beantworten.
Doch er tat es.
Mit einem bösen Lächeln um die Lippen antwortete er:
"Weißt Du... ich kenne da eine kleine, einsame Hütte in Nebraska..."

ENDE

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Henry,

tolle Geschichte, muß ich schon sagen. Ich kann zwar noch nicht so richtig nachvollzienhen, wie das mit der Ananas gehen soll, aber naja, lassen wir das Thema lieber :D

Mir ist nur zwischendurch aufgefallen, dass Du in der wörtlichen Rede Formen wie "du" oder "dich" groß und, ich glaube, dafür die Häflichkeitsform klein geschrieben hast, obwohl es eigentlich andersrum sein sollte.
Das ist aber auch schon alles, was ich zu bemekern habe ;)

Liebe Grüße,
gori

 

Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war noch vier Tage auf Föhr... :D

Dass mit der Anrede in Grossbuchstaben bekomme ich einfach nicht mehr aus mir raus...

Mit der Ananas bin ich wohl etwas über das Ziel hinausgeschossen, sorry :sealed:

Trotzdem danke für die Blumen

Henry Bienek

 

Hallo Blackwood!

[Endlich wieder eine Antwort... Ich hatte schon befürchtet, gori wäre der einzige Post geblieben :D ]

Eigentlich sehe ich in Deinem Zitat gar keinen Widerspruch, auch wenn ich das Ganze eher aus einem Gefühl heraus geschrieben habe, aber ich finde, dass es im nachhinein umso besser passt.
Die Situation stellt sich ja (in etwa) folgenderdermassen dar:
Einige Kollegen, die bemerken, dass Claire ein neues Opfer gefunden hat, wollen auf der einen Seite den Kollegen warnen, können aber natürlich nicht so richtig mit der Wahrheit herausrücken, da sie sich auch in Claires Hand befinden.
Also wird es wahrscheinlich bloss bei einem Satz bleiben wie "Hüte Dich vor ihr - aber ich will nichts gesagt haben..." oder so ähnlich.
Aber auf weiteres Nachfragen würden sie Auster spielen.

Zum Suchen:
Ich hatte auch erst überlegt, zu der Suche nach Claire etwas zu schreiben - aber da ich eh schon zur Langatmigkeit neige, habe ich das lieber aussen vor gelassen. Das mag sich jeder selbst vorstellen - ist ja auch nur am Rande interessant... aber nirgendwo steht, dass Quentin Claire sicher gefunden hat. Aber letztendlich hat er sie gefunden.

Zum zweiten Remis:
Da hast Du mich erwischt.
Eigentlich sollte Claire überleben.
Aber dann war mir das nicht konsequent und "böse" genug.
Ausserdem fand ich, dass es noch einen guten Dreh auf Quentins dunkle Seite gab. Die ganze Zeit wirkte er ja eher so, als würde er Claire mit ihren eigenen Mitteln eins auswischen wollen.
Also noch in nem halbwegs vernünftigen Rahmen...
Aber dann ihren Tod gegen den seines Bruders aufzurechnen, vielleicht sogar, um einen Schlusstrich zu setzen und kein schlechtes Gewissen zu haben, dass er jetzt mit seiner Frau zusammen ist - das habe ich extra nicht angesprochen, wäre zu psychologisch überlastet worden - das fand ich persönlich interessant.
Es ist wie etwas, das zuende gebracht werden muss, weil man es seit jahren geplant hatte, auch wenn man nicht mehr unbedingt davon überzeugt ist - wie Megan...
Wir Menschen sind nun mal selten vernünftig. :shy:

Aber das ist nur meine Interpretation.
Jeder mag das anders sehen.
Freut mich aber, dass Dir die Geschichte gefallen hat, denn ich war mir anfangs nicht wirklich sicher, ob sie auch nur annähernd stimmig ist :D

Henry Bienek :cool:

 

Hi Blackwood,

hmmm, vielleicht denkst Du in zu verschlungenen Pfaden, aber jedem anderen, dem ich die Geschichte im Vorfeld vorgelegt hatte, hatte dass eigentlich so verstanden, wie es gedacht war:
Quentin jagt Claire seit mehreren Jahren und hat jetzt den Weg in "ihre" firma gefunden, um sein Remis vorzubereiten.

Ich habe die Hinweise nur quer über die Geschichte verteilt und dachte, dass die Leute das schon richtig deuten würden. Entweder hab ich zuwenig Tips gegeben oder Du hast sie überlesen...
Meistens kriege ich von meinen Leuten nämlich vorgeworfen, dass ich alles zu ausführlich erzähle, deswegen versuche ich mich da zu bremsen.
Hier habe ich mich wohl ausgebremst :shy:

Henry Bienek

 

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