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Realen Horror in Geschichten (detailiert) schildern?
Realer Horror in Thedinghausen: Aus Hass und Rache – Zitat:
Ende Januar 2015 war die alkoholkranke Antje T. im Obergeschoss eines zweistöckigen Hauses der niedersächsischen Gemeinde Thedinghausen gestürzt und hatte sich die linke Hüfte gebrochen. Danach soll die Verletzte fast zwei Monate lang gelitten haben - im selben Raum, in dem ihr Mann und ihre Tochter vor dem Fernseher saßen.
[…]
Zum Zeitpunkt des Todes, der nach wochenlanger Agonie ein oder zwei Tage vorher eingetreten sein muss, wog die 1,60 Meter große Frau nur noch 26 Kilo. Die Ermittler berichten Fürchterliches: Ihr ausgezehrter Körper sei wund gelegen und das Sofa von ihren Fäkalien durchtränkt gewesen.
[…]
Der rechte Hüftknochen sei am Ende frei gelegen und die Haut der Toten mit dem Stoff des Sofas wie verschmolzen gewesen.
Wenn man Ähnliches in einer Krimigeschichte schriebe, so hätte man sich in diesem Forum von einigen Usern ganz sicher den Vorwurf eingehandelt, das sei übertrieben und daher nicht glaubhaft. Solche Fälle wie oben geschildert lassen uns in tatsächliche Abgründe des Menschen schauen, die keiner Ausnahmesituation wie Krieg oder sonstigen Katastrophen entstammen, sondern im normalen bundesrepublikanischen Alltag nebenan vorkommen.
Das in Geschichten zu verarbeiten - ggf. auf reale Ereignisse verweisend – ist geradezu Pflicht der schreibenden Zunft. Oder?