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Rainer - die Lebensgeschichte eines Kritikers

Seniors
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02.06.2001
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Rainer - die Lebensgeschichte eines Kritikers

Wer dies hier liest, ist selber schuld, ein notorischer Langeweiler, doof und überhaupt... Habt ihr nix besseres zu tun?!?

Es war einmal... Und das ist die Wahrheit, denn alles Sein ist vergänglich wie Sand im Wind, wie der Sturm im Wasserglas.
Einmal, vor langer, langer Zeit in einem fernen Land in einer Galaxie irgendwo da draußen in den Weiten des Alls, lebte Rainer. Oh, er lebte, er atmete, er aß, er schlief, aber es war kein glückliches Leben. Und deshalb vegetierte Rainer freudlos dahin, in seinen kloakengleichen Gedanken stets den Tod herbeisehnend.

Bestimmt fragt ihr euch jetzt, was für ein Wesen Rainer war! Nun, er war ein Ösi, ein fast menschenähnliches Wesen ... aber eben nur fast. Schon seine Geburt stand unter keinem guten Stern, obgleich die Nacht sternenklar war, als sein Schrei durch das Krankenhaus wehte wie der Angstschrei eines Tormanns vor dem Elfmeter.
Wenige Tage nach seiner Geburt stellte sich lieber Besuch bei seiner Frau Mutter ein – ihre Schwester und ihr Schwager kamen den weiten Weg aus Unter-Ösi-Land, um das Kindlein zu beschauen. Nun muss man wissen, dass ihre Schwester ein Schoßhündchen besaß, einen Pekinesen, den sie über alle liebte und der Angst hatte, zu Hause alleine mit den Ratten zu bleiben, die im Hause rumliefen und sich von Hunden ernährten.

Hunde schmecken übrigens so ähnlich wie Flusspferde, aber das sei nur nebenher bemerkt, falls jemand nun Appetit bekommen haben sollte.

Alles hätte so schön sein können, honigkuchensüß-klebrig, freudestrahlend-lustig, hätte das Schicksal nicht grausam zugeschlagen: In einem unbeobachteten Moment gesellte sich das Hundchen – von Frauchen Ponch genannt – in die Wiege des kleinen Rainer, neugierig geworden, was denn so besonderes an diesem ekelhaften Stück Fleische sei.
Als die Besuchszeit sich dem Ende entgegengähnte, geschah das Unvermeidliche: Anstatt des Hundes wurde Rainer an die Leine gelegt und mitgenommen.
Solche Verwechslungen passieren öfters, als man annimmt.
Die Dunkelziffer ähnlicher Schicksäler ist dermaßen erschreckend hoch, dass niemand offen darüber spricht und hinter vorgehaltener Hand wird sogar gemunkelt, die dritte Prophezeiung von Fatima, welche immer noch unter Verschluss gehalten wird, hätte dies genauso vorhergesagt wie das Ergebnis des Endspiels der Fußballweltmeisterschaft 2002, welches an dieser Stelle nicht verraten sein soll, um die Spannung aufrechtzuerhalten.
Deshalb nur soviel: Ein bekannter deutscher Torhüter sorgte für den Skandal des Turnieres, als er einem Spieler der gegnerischen Mannschaft in den Genitalbereich trat, nachdem dieser es tatsächlich gewagt hatte, sich ihm bis auf fünf Meter im Strafraum zu nähern. Glück im Unglück: Bei dem Spieler handelte es sich um Alice Schwarzer, die sich als Frau verkleidet hatte, und der deutsche Torhüter kam mit einer gimpflichen Strafe davon: Es wurde ihm gerichtlich untersagt, sich bis auf zwanzig Meter einem gegnerischen Spieler zu nähern.
Auch das nur nebenbei, damit Leser des Jahres 2001 nicht allzu überrascht sind.

Jedenfalls – um den roten Faden der Geschichte aufzugreifen – musste Ponch, das Schoßhündchen, fortan sein Leben in Schulanstalten zubringen, die ihn geistig unterforderten, aber es machte ihm einfach Spaß, seine Mitschüler zu lecken und diese ließen es sich belustigt gefallen, vor allem die Mädchen. Doch kurz vor dem Abitur überschattete eine furchtbare persönliche Katastrophe sein Leben: Er trank aus einer Flasche Fanta, in welche irgend ein Idiot Putzmittel eingefüllt hatte.

Obzwar Ponch noch nie so rein wie in den nächsten Stunden seines Ablebens war, konnte er sich nicht damit anfreunden dem Tode anheimzufallen. Als er schließlich gestorben war konnte ihn das ganze Leben am Arsch lecken, wie er es am liebsten hatte, aber kaum jemand hatte ihm zeitlebens diesen Gefallen erwiesen.
Auf dem Weg zur Hölle bereute Ponch all seine Sünden, woraufhin Gott, der Gütige, Allmächtige und Global Player der ersten Stunde, seine Engel entsandte, um Ponch ins Himmelsreich zu geleiten. Wie glücklich jaulte Ponch, als er anstatt in die Hölle zu müssen plötzlich gen Himmel getragen wurde!

Die Freude war unbeschreiblich, als er sich dem lieben Gott gegenübersah, welcher weise lächelnd auf seinem Throne saß und kluge Sprüche klopfte, die traditionellerweise allesamt mit „Du sollst nicht“ anfingen und genauso traditionell alle Freuden des Lebens dem Menschen untersagte. Gott wunderte sich jedenfalls niemals über die hohe Selbstmordrate.
Hechelnd lief Ponch auf seinen kurzen Beinchen zum Throne, wo Gott gerade bei

„Du sollst nicht deines nächsten Weib begehren, außer natürlich, wenn sie wie eine Hure gekleidet ist und es geradezu herausfordert angemacht zu werden! Und wenn ihre Lippen verführerisch wie rote Trauben sind, ihr prallen Brüste unter dem hautengen Topp wie zwei sich in der Sonne räkelnde Rehkitzlein sich abzeichnen und ihre perfekt geformten Beine-„

Weiter kam Gott nicht - der ein bisschen merkwürdig geworden war, was man ihm nicht verdenken kann, da es bekanntlich keine Göttinnen gibt, die einem Gott lustvoll beiwohnen könnten – da hatte Ponch bereits gegen den Thron gepinkelt. Angewidert packte Gott den armen Ponch, stieß ihn mit der Nase in den nach Ammoniak stinkenden Urin und verstieß ihn in die Hölle, was ich persönlich etwas hart, aber durchaus fair finde.

„Arschloch“, murmelte Gott, spulte ein paar Lagen von der Küchenrolle ab und wischte gedankenversunken die Pisse auf.

An dieser Stelle enden die meisten Geschichten weil es als gotteslästerlich gilt, Gott in jener Weise zu beschreiben wie ich es gerade tat.
In jener fernen Zeit, die ich beschreibe, konnte man für eine solche Blasphemie sogar an den Pranger gestellt werden, oder hingerichtet, oder gezwungen, einen sogenannten Nobelpreis entgegenzunehmen für herausragendes literarisches Schaffen unter lebensbedrohlichen Bedingungen.
Heute gibt es den Nobelpreis nicht mehr, was ich bedaure. Wenn Sie in meiner Zeit leben und Ihnen der Sinn danach steht, können Sie aber natürlich am McDonalds-Aufsatzwettbewerb teilnehmen, wo es gilt, Ronald McDonalds lustigstes Abenteuer in zweihundert Worten niederzuschreiben.
Den jüngeren unter unseren Lesern sei der Bertelsmann-Reim-Wettbewerb empfohlen. Der letztjährige Sieger war übrigens ein Ösi, dessen Reim

„Ich bin so schön, ich bin so toll, ich bin der Anton aus Tirol“

sich hernach millionenfach verkaufte. Dies nur als Bestätigung dafür, dass man auch im Internet viel interessantes lernen kann, was man irgendwann mal verwerten könnte.

Apropos Ösi: Zurück zu unserem Rainer. Sie erinnern sich? Gut, heutzutage ist ja das Gedächtnis der meisten Menschen darauf konditioniert, höchstens 30 Sekunden völliger Konzentration zu meistern. Was übrigens genau die Länge eines durchschnittlichen TV-Werbespots ist, aber das nur nebenbei. Soll auch keine Gesellschaftskritik darstellen, okay?

Rainer, unser untadeliger Held, wurde von seiner Mutter sehr verhätschelt. Als er ins schulpflichtige Alter kam, besuchte er die Hundeschule Beidelberg, welche auf so berühmte Absolventen wie Rex, der zu einem Fernsehstar avancierte, als er Derrick als Kommissar ablöste (was nebenher bemerkt einen Assistenten überflüssig machte, weil er „den Wagen“ selber holte. Autos erschraken, wenn er sie anbellte und stellten sich tot – daraufhin war es ein leichtes, sie an er Stoßstange ins Polizeirevier zu ziehen), Lassie (welcher übrigens eine Hündin war, die für einen Skandal sorgte, der selbst in Hollywood Wellen schlug; sie verlustierte sich mit Timmy, was beide hinter Gitter brachte: Timmy wegen Sodomie und Lassie wegen Sex mit Unmündigen; Timmy wurde nach seiner Entlassung ein abgehalfterter Pornodarsteller in drittklassigen schwedischen Filmen, die als IKEA-Spots liefen; Lassie verstarb auf so mysteriöse Weise, dass viele behaupteten, sie hätte ihren Tod nur vorgetäuscht, um dem Rummel zu entgehen. Gelegentlich las man in der Zeitung Berichte, wonach sie mal hier, mal dort gesehen wurde) und Snoopy (der auf dem Höhepunkt seines literarischen Schaffens während des zweiten Weltkriegs vom berühmten deutschen Taubenzüchter und Hobby-Soldaten Baron von Richthausen über der sizilianischen Betonwüste abgeschossen wurde – seine Leiche wurde nie gefunden. Es wird aber gemunkelt, dass in jenen entbehrungsreichen Zeiten kein Stück Fleisch ungenutzt blieb und es zwar viele abgeschossene Flugzeuge und gestrandete, weil angeschlagene Kriegsschiffe an den Stränden im schönen Sizilien gab, aber niemals Leichen. Aus jener Zeit stammt auch das Originalrezept der Lasagne, welches leider in den Kriegswirren verloren ging).
Nur auf einen ihrer ehemaligen Elite-Schüler war die berühmte Akademie nicht stolz, und zwar dem Schäferhund des deutschen Politikers Adolf H., welcher beim bloßen Gedanken an jüdische Verschwörer, slawische Untermenschen und Menschen überhaupt Schaum vor dem Munde bekam – Adolf H., nicht der Hund! Besagter Hund wurde später als Kommandant einer eigens ausgebildeten Hundeschutzstaffel bekannt, welche bei der Abwehr der Landung alliierter Truppen in der Normandie kläglich versagte und zum Feinde überlief als ruchbar wurde, dass die Amerikaner den nahrhafteren Hundekuchen besaßen.

Doch all dies wusste Rainer nicht – er wollte nur möglichst rasch sein Hunde-Abitur erlangen und ein halbwegs zufriedenes Leben führen, was in der damaligen Zeit als chic galt und in einem Musical des englischen Philosophen Andrew Lloyd-Webber sehr hübsch und anschaulich parodiert wurde, welches „Wir Phantome vom Bahnhof X-oo“ hieß und noch heute ab und zu in schmuddeligen Kaschemmen von widerlichen Betrunkenen nachgespielt wird.

Aber das Schicksal war unerbittlicher, als es sich Schreiber von Schnulzenromanen träumen ließen, und eines unglücklichen Tages musste Rainer ins Krankenhaus, nachdem er sich beim Onanieren am rechten Ohr verletzt hatte, was sich keiner erklären konnte und nur Rainer hätte aufklären können, aber er schwieg aus falscher Scham.
Routinemäßig wurde Rainers Kopf geröntgt. Wie geschockt, verblüfft und auch ein wenig gelangweilt waren die Ärzte als sich herausstellte, dass Rainer kein Gehirn besaß! Lediglich ein Nacktfoto von Kim Basinger schwappte fröhlich im Gehirnwasser herum, wobei ich natürlich zugeben muss, dass ich bloße Vermutungen anstelle, weil man auf Röntgenbildern unmöglich ein Foto identifizieren kann.
Wie dem auch sei, betont schonend brachten die Ärzte des Krankenhauses seiner Mutter, die nicht wirklich seine Mutter sondern sein Frauchen war, bei, dass ihr Hündchen doof wie Stroh war und unfähig, die Hundeschule jemals erfolgreich abzuschließen. Der Schock saß tief – sein Frauchen, die große Pläne mit ihm gehabt hatte, runzelte die Stirn und trank nicht einmal ihren Kaffee aus, dermaßen entsetzt war sie von der grausamen Wahrheit.

Am nächsten Tag fuhr sie mit ihrem Mann und Rainer in Urlaub. Wäre Rainer mit einem Gehirn gesegnet gewesen, er hätte zweifelsohne schlimmes geahnt, da sie keine Koffer gepackt und die Haustür nur angelehnt hatten. Nach ca. einer halben Stunde hielten sie an einer Autobahnraststätte und setzten Rainer aus.
Fassungslos hetzte Rainer erst dem Auto hinterher, dann jedoch in die andere Richtung, als sie ihn zu überfahren versuchten. Gedemütigt und ungeliebt kehrte er traurigen Blickes und mit einem hängenden Ohr (über all die Aufregung hatte man vergessen, sein Ohr zu operieren) an die Raststätte zurück.

Aber manchmal ist das Schicksal auch gütig und weise: An jenem Orte traf er Godot, jenen Mann, der sein Leben radikal verändern sollte.

Godot war ein netter, älterer Fumäne, der es sich zur Aufgabe gemacht hatte, ausgestoßenen Ösis zu helfen. Augenblicklich erkannte er in Rainer einen Ösi, was diesen verwunderte, hatte er doch in der Annahme gelebt, er sei ein Hund.
Doch Godot überzeugte ihn davon, ein Ösi zu sein, was Rainer anfangs nicht akzeptieren wollte, galt ein Ösi zu jener Zeit doch als weniger wert als ein Hund.
Wie dem auch sei, langer Rede wenig Sinn – und außerdem habe ich Hunger und kann nicht ewig fade Geschichten erzählen – Godot vermittelte Rainer einen Job sowie eine Wohnung.

Und zum ersten Mal in seinem Leben fühlte Rainer so etwas wie Glück! Er richtete seine Wohnung geschmackvoll ein und kaufte einen Computer, da er von Internetsucht gehört hatte und sich eine richtige Sucht wie Heroin nicht leisten konnte. Tagsüber verrichtete er sein Tagwerk – er sammelte auf der Autobahn tote Tiere ein, welche die Grundlage für Hamburger bildeten, was damals eines der bestgehütetsten Geheimnisse war (Fast so gut behütet wie das Tor unseres deutschen Fußballers von Seite 1, Zeile 25) und nüchtern betrachtet keinen interessierte, ungeachtet der Tatsache, dass es niemanden Wunder nahm, wie es denn so viele Hamburger geben konnte in einem Land, wo Kühe als heilig verehrt wurden und nicht geschlachtet werden durften.
Gerne würde ich verraten, was in einem Cheeseburger enthalten ist, aber unter Umständen lesen hier Menschen diese Geschichte, die noch nicht volljährig sind.

Einerlei. Also, Rainer arbeitete tagsüber und nachts vergnügte er sich in den Weiten des Internet. Nach einigen Wochen war es ihm jedoch zu fade geworden, ständig nur nach Nacktfotos von Jennifer Lopez zu suchen, weshalb er aus purer Langeweile eine Seite anklickte, welche exakt jene war, auf der Sie sich gerade befinden.
Rainer war begeistert, aber eben doch nur ein hirnloser Ösi mit einem welken Ohr. So schüchtern er tagsüber war – oft hatte er sogar Hemmungen, die toten Tiere mit dem Spachtel von der Straße zu kratzen – auf dieser Website konnte er sich austoben und wie ein Wilder gebärden!
Zu seinem größten Erstaunen wurde er von manchen wegen seiner Kritiken sogar bewundert. Dabei hatte Rainer noch nie ein Buch gelesen, geschweige denn eine Ahnung, was genau er da eigentlich denn schrieb.
Er tappste mit seinen Wurstfingern einfach über die Tastatur und klickte auf den „Abschicken“-Button. Niemand schien zu bemerken, dass er seine Kritiken lediglich aus Artikeln alter Zeitungen zusammensetzte. Aber es klang manchmal wohlfeil und gelehrig, weshalb ihm so mancher hohen Respekt zollte, andere wiederum sich von seinen Worten gekränkt fühlten und ihm zürnten – doch weder das eine, noch das andere war Rainer bewusst, er war nur ein glücklich vor dem Bildschirm sabbernder Ösi, der aufpassen musste, mit dem rechten Ohr dem Ventilator nicht zu nahe zu kommen.

Eines weiteren Tages – damals vergingen die Tage viel schneller als heute und auch die Sonnenaufgänge wären prächtiger, genau wie das Gefieder eines Adlers, der über den Gipfeln schwebend wie ein fliegender Diamant aussieht – schien ihm das Schicksal noch gnädiger gestimmt zu sein.

Es war kurz nach Mittag, als die Sonne wie eine verführerische Pac-Woman am Himmel stand und jedem vorbeieilenden Pac-Man „Nimm mich! Oh, mein Gott, nimm mich!!!“ zu verheißen schien.
Mit unbewegter Miene kratzte Rainer die plattgewalzten Reste einer Kuh vom heißen Asphalt (während der BSE-Krise gingen viele Landwirte dazu über, Kühe während der Fahrt zu „verlieren“), als ein Wagen neben ihm stehen blieb. Blinzelnd sah Rainer hoch und gewahrte eine Menschenfrau, die das Fenster runterkurbelte.

„Hallo Süßer“, schnurrte sie.

„Tut mir leid, das Vieh ist hin!“, entgegnete Rainer in Missachtung der pikanten Situation und aller gesellschaftlichen Konversationsregeln - Rainer kam nicht oft unter die Leute.

„Grundgütiger, bist du dumm! Bist du ein Ösi?“, sagte sie so sanft wie eine Meeresbrise, die sich wohlgeformten Schenkeln einer Seejungfrau entlangschmiegen würde, wenn Seejungfrauen Beine anstatt Flossen gehabt hätten, was damals noch nicht verbreitet war.

Nachdenklich kratzte sich Rainer am Kopf, wobei sich stinkende Fleischklümpchen in seinem Haar verfingen.

„Ja“, gestand er und hatte das Gefühl, mal wieder versagt zu haben, wie an jenem Tag, als ihm ein toter Hamster entgangen war, der sich plötzlich um die Reifen eines vorbeifahrenden Möbeltransporters gewickelt hatte und auf Nimmerwiedersehen verschwunden war.

„Na los, steig schon ein, du Ösi!“

Unsicher sah Rainer sich um – durfte er einfach so seine Arbeit liegen lassen? Nun ja, er war sein eigener Chef und hatte sein Tagespensum bereits überschritten – da konnte er doch mal eine Pause einlegen.
Oder? Na schön.

„So, Genossen“, sprach er in den Sack, wo hunderte Kadaver penetrante Gerüche verbreiteten, die für Rainer lieblich dufteten, „Nicht davonlaufen, bin gleich wieder da.“.

Der kausale Zusammenhang zwischen den Kadavern und ihrem Zustand des Totseins war ihm nie so recht klar geworden, weshalb dies seiner Intelligenz keinen Abbruch tun soll. Unbekümmert stieg Rainer ins Auto ein, hätte sich beim Angurten beinahe stranguliert, und fragte schließlich:

„Wohin fahren wir?“.

Die holde Maid lachte nur. Fragen Sie mich nicht warum, mir erschien jedenfalls diese Frage durchaus vernünftig, selbst für einen Ösi.

„Zu mir nach Hause“.

„Aha“, ahate Rainer. „Und was tun wir dort?“

Sie blickte ihn lange und eingehend an, was ihm Angst machte – unter der Fahrt darf man NIE die Augen von der Straße nehmen!

„Kannst du dir das nicht denken?“

Das konnte er natürlich nicht, ohne ein Gehirn.

Die nächste Stunde lang wurde kein Wort gesprochen, nur das Brummen des Motors war zu hören und das Zirpen der Scheibenwischer.

Der Rest der Geschichte ist rasch erzählt, und zwar so rasch, dass es mir fast peinlich ist.
Unsere beiden Protagonisten befanden sich nun in der Wohnung der werten Dame. Sie war recht hübsch und Rainer fragte sich, wie sie wohl nackt aussehen möge – er hatte schon lange keine nackte Frau mehr gesehen. In letzter Zeit hatten die Porno-Seiten ihren Reiz verloren.

„Fragst du dich denn nicht, wer ich bin und was ich von dir will?“

Das waren zwei Fragen auf einmal, was Rainer heillos überforderte. Sicherheitshalber verneinte er.

„Mein Name ist Hera Lind und ich hatte auf kurzgeschichten.de einige meiner Stories reingesetzt.“

Ihre Miene wurde plötzlich düster. Ich erzähle es jetzt so, wie ich es gehört habe. Möglicherweise wurde dabei etwas übertrieben.

„Ich hatte auf Zustimmung gehofft und auf Verlage, die nun neugierig werden würden auf meine Werke! Es gab auch einige Interessenten, aber du, du abartiges Monster, hast mit deinen Kritiken alle vergrault – ALLE!“

Ihre Augen waren hasserfüllt, ein sicheres Zeichen für Rainer, dass er wieder was angestellt hatte.

„Du hast meine hoffnungsvolle Karriere zerstört, du Schurke!“.

Zugegeben, sie sagte nicht Schurke sondern etwas anderes, was ich hier nicht wiedergeben möchte. Es ist eins der schlimmen Worte aus der Bibel.
Jedenfalls – und weil ich schon Hunger habe – brachte sie Rainer um, woraufhin er zu seiner eigenen Überraschung starb. Nicht dass ihm das was ausgemacht hätte, er hatte sogar mal einen Selbstmordversuch unternommen, indem er aus einer Flasche Putzmittel trank, aber merkwürdigerweise war es nur Fanta gewesen, das er trank. Trotzdem wurmte es ihn, dass auf solche Weise dieser Lebensweg an sein Ende gelangt war.

Da in der Hölle gerade saniert wurde – die krebserzeugenden Asbestdecken mussten ersetzt werden – durfte Rainer doch noch in den Himmel.

Und hiermit schließt sich der Kreis, denn wie schon Ponch, so stand auch Rainer verloren vor dem Throne Gottes, welcher ihm gütig bedeutete, näher zu kommen.

„Wie gefällt es dir hier?“

Rainer kratzte sich am rechten Ohr.

„Äh, ja ganz gut, nur eines-

„ „Sprich!“, forderte ihn Gott freundlich auf.

„Das Wort Himmelspforte am Eingang ist falsch geschrieben!“

Gott sank in seinen Stuhl zurück, schloss die Augen und konnte nur noch einen Gedanken fassen: „Arschloch“.

Das war´s.
Ich an Ihrer Stelle würde mir angeschmiert vorkommen, wenn man mir so eine unglaublich blöde Geschichte erzählen würde. Na gut, zweimal habe ich gelacht, das sollte man schon zugeben, aber wenn man bedenkt wie lange die Geschichte ist, dann hätte man in der Zwischenzeit nützlicheres erledigen können. Mit der Frau die Renten für morgen sichern; eine Dose Gulasch wärmen; auf Kurzgeschichten.de eine tatsächlich witzige Geschichte lesen.

Haben Sie schon mal den Dreck gesehen, der in einer Kläranlage anfällt? Daraus werden Cheeseburger gemacht. Aber das wussten Sie sicher bereits. Amen.

 

Und jetzt würde ich gerne eine Kritik dazu von Dir lesen, als hätte die Geschichte jemand anderes geschrieben.
Lass mal hören!

 

Hallo,

Scheint ja zur Zeit einige kg.de-reflexive Geschichten hier zu geben, angefangen von Schmerz II, zu Dr. Poncher und jetzt das hier.
Ähh, tja... die Geschichte hat wohl einige meiner schlimmsten Vermutungen über Dich bestätigt. Allen voran der Verdacht, dass Deine guten Geschichten gar nicht von Dir, sondern von dem Computerprogram, welches Du im Thread Die Geschichte der Kurzgeschichten erwähnt hattest, geschrieben wurden. Diese stammt aber wahrlich aus Deiner Feder, und ich muss sagen es war eine Zeitverschwendung sonder gleichen. Was bildest Du Dir eigentlich ein, ein solch abgrundtief miserables Stück pornographisch/faschistoider volkstümlicher Heimat-Romantik reinzustellen, und dann auch noch den Leser am Ende moralisch zu belehren!? Ausserdem ist es nicht erlaubt Gedichte reinzuposten.
Eine ganz besondere Zumutung war die Stelle in der Stevie Wonder Jörg Haider mit Palatschinken und Schlagobers eincremt, und bemerkt, dass er wieder sehen kann.
Ich zitiere:

WONDER: "Oh! Ambrosische Lyrik des Dyoniseus. Oh! Schmerz der Götter den der zum Olymp eilende nicht spüren kann. Was gäbe ich, wenn ich es nicht geben würde, dass mich mein Augenlicht noch dieser Tage ereilt!"

HAIDER: Zu hülf, zu hülf! A blinda Mohr!


Was kann man dazu noch sagen?

 

Ich kann mich 13en nur anschließen! Völlig Zeitverschwendung, diesen Scheißdreck zu lesen! Entschuldige, unbekannter Autor, aber was hast du dir dabei gedacht, so einen Müll in ein Forum zu posten, welches ansonsten ausschließlich hochpoetische, sozialkritische Literatur zu bieten hat?
Übrigens fand ich deine Geschichten nicht mal ansatzweise witzig, geschweige denn ironisch, satirisch, was auch immer.

Wenn das alles ist was du kannst, dann bedaure ich dich, denn aus dir wird nie ein guter Schrifsteller werden! Diese ganzen miesen Kalauer, Wortspiele, Anspielungen, etc.... Zum Kotzen! Hast du das aus einem "Wie werde ich Autor in zehn Tagen"-Buch?!?

Hör mal, du nimmst hier nur einem anderem, mit Sicherheit hoffnungsvolleren Autor wertvollen Webspace!!!

Jedenfalls möchte so einen abgrundtief schlechten Mist, bei dem jede Zeile eine Verschwendung an Energie und Lebenszeit ist, NIE WIEDER hier lesen!!!

Nimm´s nicht persönlich, aber du hast null Talent und das manifestiert sich in jedem Absatz deines ach so witzigen Textes.
:mad:

 

Das ist eine ganz schlimme Form von Minderwertigkeitskomplexen, lieber Rainer! DIE KENN ICH AUCH GANZ GUT !!!!!

Nicht unterkriegen lassen. Die Stimmen im Kopf ignorieren und einfach das machen, was man immer macht; schreiben. Okay?

Griasle!
stephy
[die sich damit wirklich gut auskennt]

 

:) Webmaster schrieb folgendes:

Und jetzt würde ich gerne eine Kritik dazu von Dir lesen, als hätte die Geschichte jemand anderes geschrieben.
Lass mal hören!

Tja, und da dachte ich mir, ich muss meinem Image treu bleiben!
:D

Ich stehe dazu, was ich geschrieben habe, egal, ob es gefällt oder nicht. Und diese Einstellung setze ich bei jedem voraus, der hier was veröffentlicht.

Trotzdem: Danke, Stephy! ;)

 

Ja, tut mir leid, Rainer!

Aber im Grunde genommen ist die Geschichte dämlich! Das ist das erste, was mir dazu einfällt! An machnchen Stellen recht witzig, aber dämlich! Sorry!

Der Versuch, dich selbst auf die Schippe zu nehmen, ist dir nicht gelungen! Ansonsten hättest du nicht auf Webmaster´s "Anfrage" reagiert, sondern einfach ignoriert und den Text als solches stehlen lassen, was er ist! Eine Antwort auf all diejenigen, die sich furchtbar über deine Huldigungen aufregen!

- - - - - - - - - -

Und mich jetzt auch noch als Schoßhündchen darzustellen, nachdem ich schon als böser und satanistischer Kindermörder angeprangert wurde, grenzt ja fast an Rufmord! :D :D :D

So denn, bis bald!

Poncher

 

Natürlich ist sie dämlich! Und im Grunde ist es egal was ich hier reinstelle - nachdem ich hier The Evil One geworden bin, bekäme ich sowieso, wenn überhaupt, nur schlechte Kritiken. Egal.

Ponch ist doch ein süßer Name für ein Hündchen, oder?
Außerdem bin ich neidisch auf deinen plötzlichen Ruhm, der dir dank Toby zuteil wurde.
Vielleicht inspiriert ja dieser Text jemanden dazu, mein wahres Wesen zu erkennen... :D

 

Ponch, das mit dem verlinken müssen wir noch üben!

Habe die Kritik erster Teil gerade überflogen:

Sie ist unnötig, Ihre Dichtung

Und ich werde niedergemacht wenn ich schreibe "Mir gefiel die Geschichte nicht". :D

Wow, der Typ hat wirklich vom Stapel gelassen... Diese Kritiken sollten sich alle mal lesen um zu wissen, wie herzensgut Ponch und Rainer eigentlich sind!
Weißt du was? Inzwischen ist es mir sogar scheißegal, wenn ich dauernd angeblafft werde - ich glaube man härtet ab.

Na ja, auf zu neuen Taten und neuen Verrissen, äh, Huldigungen!

 

Hier kommt ein Fehdehandschuh geflogen!
Rainer fang auf!

Also nein Junge! Wie konntest du nur? Und ich habe tag und Nacht dafür gebetet, das dir in dem Moment in dem du diese Geschichte schreiben würdest dir die Finger ausfallen sollten.
Icvh muss Poncher mittlerweile rechtgeben! Es gibt keinen Gott!
Denn wenn es einen gäbe, dann hätte er mit einem kleinen Räusperer das Ösiland vernichtet um uns vor diesem niveaulosen Erguss zu verschonen!

Mensch Rainer, wenn du eine Geschichte schreibst, könntest du dich doch ,al an deinen Kritiken orientieren! Denn diese sind tausendmal besser als diese Verarsche!

Tut mir leid, dass ich so grob geworden bin, aber das ist wirklich das mieseste, das ich hier von dir gelesen habe!

Und jetzt, wenn du ein Mann bist, wirf den Handschuh zurück!

 

Lieber Rainer!

Eine geniale Geschichte mit viel Humor und Witz, satirisch dargestellt und sozial-kritisch angehaucht mit einem leichten Hang zur Philosophie, doch gerade soviel, dass der leser aus dem Denken nicht mehr herauskommt. Ein Geniestreich aus der Feder eines Genies, dass versteckt blieb und nun endlich zum Tageslicht kommt.

Doch nun zu deiner Geschichte: Ein agressiver Rundumschlag, der versuch verbaler Attacken versteckt hinter oberflächigen Humor. Naja, gefällt mir eigentlich gut, nur müsstest du deine Ideen etwas mehr ausfeilen, darfst nicht an Ideen hängenbleiben und das Wichtigste: Zurückhalten. wenn dir etwas einfällt, dann muss das nicht heißen, dass du es zwangsweise auch niederschreiben musst. Nicht alles was für dich lustig ist ist es für die anderen auch. zum Beispiel könnte ich monatelang über einen Witz lachen, der mir gerade einfällt, prusten bis zum umfallen wenn ich monologisiere; und dazu hätte ich auch viel Zeit in Lainz, wenn ich alles sagen oder schreiben würde. ich denke das ist der Fehler der Geschichte.

Also das nächste Mal: Zurückhalten!

Aber kein schlechter Versuch, hoffe auf Besserung! Peter Hrubi

 

Na, vor einer Fehde habe ich mich noch nie gedrückt! :D

Es freut mich jedenfalls, dass endlich mal alle einig sind, eine meiner Geschichten (wenn man diese so einordnen möchte) in der Luft zu zerreissen.
Ich habe mir nämlich schon Sorgen gemacht, ob ich hier noch zum verhätschelten Liebling werde, egal wie fies meine Kritiken sind.

Aber ach, zum Glück habe ich etwas gefunden, das allgemeinen Hohn hervorruft!

Genossen, dies soll mich nur in meiner Mission bestärken, alle schlechten Geschichten dieses Erdenrundes mit flammendem Schwert zu bekämpfen. Äh, ein paar Worte darüber zu verlieren, da Glaubenskriege inzwischen verboten sind. Was ich schade finde - es beruhigt zu wissen, dass Gott hinter einem steht. ;)

Übrigens wird das Tirol-Spiel wiederholt werden! Ich wage dies hier zu sagen, da Webmaster gerade auf Urlaub ist ... UND MICH NIEMAND DARAN HINDERN KANN ZU SCHREIBEN, WAS IMMER ICH MÖCHTE!!! HAHAHAHA!!!! Das Böse ist unter euch. :mad:

 

Ich danke dir, das du mir und Poncher endlich die Gelegenheit gegeben hast, den leuten hier zu zeigen, das wir nicht nur die anderen scharf kritisieren, sondern uns auch gegenseitig angreifen (ich hoffe das Wort ist euch genehm).
Also Leute! Wir verschonen keinen, nicht mal uns selbst!
Ich warte übrigens immer noch auf den Fehdehandschuh! Kann es sein, das er sich über den Alpen verirrt hat?

 

Tut mir leid, aber Handschuhe dürfen wegen der BSE-Krise nicht mehr einreisen.
Davon abgesehen habe ich dir doch erklärt, dass ich mich nicht streiten werde!
Und ich verweise dich erneut auf die "Kritiken"-Rubrik, wo ich die beste Geschichte aller Zeiten gelinkt habe.
Die MUSST du einfach lesen!!! ;)

 

In diese blutige Diskussion werfe ich ein zaghaftes:
Ähm, also...*räusper* ich finde, seine Geschichte hat die Wirkung nicht verfehlt! Zumindest hab ich jetzt Angst vor ihm und vorm Ösiland... (Und da soll noch mal einer sagen, dass nur die Briten spinnen...Ha, die Ösis MORDEN!!)

Aber ich will mich hier nicht allzu sehr in euer "Gespräch unter Freunden" einmischen, hab nämlich vor, noch ne Weile zu leben...

kc :confused: :confused:

 

:eek: Ich weis genau, so eine Geschichte würde ich nicht mal im Traum schreiben können. Von diesem, meinem Standpunkt aus, ist es ein Geniestreich. Nach dieser Geschichte ist man quasi dazu gezwungen, über sie herzuziehen.

:p Mal ehrlich, macht es euch wirklich so viel spaß, euch gegenseitig madig zu machen? Gegen ein bisschen kritisches Necken ist ja nichts zu sagen, aber mir scheint es so, als ob ihr da keine Grenzen findet. Ich würde das ganze schon als "Kritiksucht" bezeichnen. >>Diese Kritiker dringen dabei in Dimensionen vor, die nie ein Mensch, es sei denn es war ein Ösi, über die Lippe zu bringen wagte.<< Ja, deshalb ist es schon etwas ganz besonderes.

:D Ach, was den bekannten Torhüter angeht: "Er beisst nicht, der will nur spielen."

 

Genau!

Make love, not war!

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Hab ichs nicht gesagt?
Der der am meisten das Maul aufreisst, schreibt geschichten, die keiner Kritik würdig sind!

 

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