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Plastikritter

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22.10.2011
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Plastikritter

Mit einem Knacken schloss die Tür, Kleider raschelten, fielen herab und bauten bunte Stoffpyramiden auf den Fliesen, ein Wasserhahn wurde geöffnet. Wie ein Riesenpilz quoll Dampf zur Decke und leckte langsam an den Plastikvorhängen herab. Die Frau in der Badewanne hob ihr Gesicht, öffnete den Mund und bot ihn dem herunterprasselnden Wasser an.

„Ich hasse es, wenn Anna das macht. Es ist gefährlich.“
„Hast du Angst dass sie ertrinkt?“
„Sehr komisch! Ich meine die Tür.“
„Sie ist zu.“
„Eben.“
„Und? Was ist das Problem? Vielleicht will sie einfach nur … duschen?“
„Du verstehst nichts! Geschlossene Tür und laute Dusche. Brandgefährlich! Man hört es nicht, wenn jemand kommt.“
„Wer sollte denn kommen. Sie lebt allein.“
„Das ist es! Allein und ungeschützt.“
„Meine Güte, krieg dich ein, an was denkst du denn überhaupt?“
„Ich denke an eine stakkatoartige Schnittfolge, eine furiose Großaufnahme auf den Duschkopf, den Körper der Frau in spannungsgeladenen Detailaufnahmen, das Aufblitzen eines Messers, ein Schnitt auf die Hand des Mörders, ein dumpfes Geräusch wie von einer Wassermelone, in die sich immer wieder ein Messer senkt, und über allem diese schreckliche, schöne Musik.“
„Das war ein Film. Hörst du? Ein Film!“
„Am schlimmsten ist das Finale, ihre starren Augen und der Schwenk hin zu dem Geld. Ein langsamer, genüsslich ausgeführter Dreh, ohne einen einzigen Schnitt. Fulminant und grausam. Ein Höhepunkt des Leidens.“
„Himmel noch mal, du bist kein Filmkritiker, du bist ein Duschvorhang.“
„Genau! Diese grässliche Rolle, die wir damals spielten, die macht mich fertig. Einfach so von der Stange herunterzufallen, statt sie vor dem Mörder zu beschützen. Wie erbärmlich. Ich werde mir das nie verzeihen.“
„Das warst nicht du. Das war ein Film. Hörst du? Das war nicht Anna, nicht du, der Kollege ist längst recycelt. Gott sei seiner Seele gnädig.“
„Von wegen! Wie ein gefräßiger Archetypus hat sich dieser verantwortungslose Plastik-Filmschnösel in mein Erinnerungsvermögen gebissen, jetzt weiß ich erst, warum Anna mich immer so kritisch mustert.“
„Sie findet deine Farbe nicht so …“
„Keine Entschuldigungen. Einmal ist genug. Wir Duschvorhänge müssen die Schmach tilgen. Du bist mein Bruder, meine Hälfte, wir müssen Ritter sein der hilflos Duschenden.“

Etwas schepperte an den Plastikringen über dem Duschvorhang. Ein Knallen, als wären zwei Metalllöffel aufeinander geschlagen. Anna lauschte, drehte den Hahn zu und wieder auf, hörte nichts und bohrte sich im Ohr. „Verdammter Tinnitus“, sagte sie, „wie gut, dass für heute Schluss ist.“ Sie streckte und dehnte sich, als wollte sie zwei Zentimeter größer werden, hob die Arme und wand sich hin und her, als ob jeder Zentimeter ihrer Haut von der nassen Hitze trinken sollte. Dann stand sie still, ließ sich durchglühen und trällerte ein paar Zeilen eines Liedes. Nachdem sie den Duschkopf nach rechts gedreht hatte, zuckte sie kurz, weil der harte Massagestrahl auf ihre Schultern prasselte. Als sie sich daran gewöhnt hatte, zog sie die Schulter noch mehr nach vorne, so dass der Rücken ganz rund wurde, ganz rosig, eine kleine Massagebank aus Haut. Genüsslich streckte sie sich noch einmal und setzte lauthals zur nächsten Strophe an.

„Da siehst du es wieder. Diese armen, naiven Menschen, sich ständig selbst entblößend, sich...“
„Meinst du ihre Stimme, na gut, vielleicht ein bisschen schief.“
„Ich meine, wie sie ihre weiche, zarte Haut freiwillig dem harten Wasser ausliefert, und das nackt!“
„Naja, im Mantel …was ist denn jetzt schon wieder?“
„Um Gottes Willen, sie wird doch nicht …“

Die Seifenschale. Wo war sie? Wasserblind tastete Anna, doch statt des glatten Porzellans spürte sie Plastik. Hartnäckiges Plastik. Überall. Rechts wand es sich als enger Armreif um ihr Handgelenk, links schob es sich hinein in ihre Faust wie ein steifes, angetrocknetes Schnupftuch. Ekelhaft. Unwillig schüttelte Anna die Hände, vergeblich, Ring und Taschentuch klebten. Noch kräftiger schwang sie die Arme hin und her, der Vorhang geriet in Wallung. Mitgerissen von ihrem eigenen Schwung strauchelte sie, rutschte. Im letzten Moment fing sie sich mit einer Hand am Rand der Badewanne ab, stieß endlich auf die Seifenschale und fegte sie mitsamt der kostbaren marokkanischen Fliese, auf der sie gelegen hatte, zu Boden. Tausend spitzige, blauweiße Scherbenmillimeter verteilten sich auf den Fliesen, hinein in bunte Kleiderhaufen.

„Da siehst du es. Wie habe ich das gemacht? Meine Anna. Gerettet davor, eingeseift zu werden.“
„Na ja, das Retten hab ich mir irgendwie anders …“

„Verfluchte Axt“, schimpfte Anna, nachdem sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, „dieses Scheißding“, fest schlug sie gegen den Duschvorhang, beulte ihn nach allen Seiten aus, dann schob sie ihn energisch zur Seite.

„Siehst du, sie spielt mit mir. Wie sie mich streichelt, mir dankt.“
„Hm, ich weiß nicht. Sah mehr aus wie … Schläge?“

Anna schaute einen Moment der Seife hinterher, die einen Erkundungsgang durchs Badezimmer rutschte, und fing an zu lachen. „Heut ist nicht mein Tag“, sagte sie“, jetzt kann´s nur noch besser werden.“ Dann warf sie den Kopf in den Nacken, ein klein wenig kokett und selbstverliebt, öffnete den Duschvorhang einen Spalt breit und betrachtete sich in dem wandhohen Spiegel, der gegenüber an der Wand hing. Der Wasserdampf ließ ihn von den Rändern aus silbrig zuwachsen und warf einen weichen Schimmer auf ihr Spiegelbild. Ihre Haut schimmerte perlmuttrosa in dem heißen Dampf, frisch sah sie aus und prall.

„Oh, jetzt wird’s gefährlich. Jetzt fängt sie an, sich selbst zu verwirklichen. Die kommen dann auf Sachen, die Frauen, das kannst du dir nicht vorstellen.“
"Äh, was denn so?“

Etwas hatte geknistert, es klang wie das Lachen von kleinen hysterischen Mäusen. Ich sollte doch mal die Heizungsrohre prüfen lassen, dachte Anna, wog prüfend ihren rechten Busen, dachte blitzschnell ´Bleistifttest?´, um ein schnelles ´gar nicht so schlecht´ nachzusetzen und kniff sich ganz zart in beide Brustwarzen. Endlich zufrieden mit dem Zustand beider Brüste, strich sie ihr Haar nach hinten und übte ein neues Lächeln ein, verschwörerisch mit einem leicht zugekniffenen Auge und herzförmig gespitztem Kussmund.

„Oh, das ist Alarmstufe Gelb, jetzt findet sie sich unwiderstehlich. In dem Zustand sind Frauen zu allem fähig.“

Anna drehte sich einmal um ihre eigene Achse. Mit gerunzelter Stirn begutachtete sie eingehend ihre Schenkel. Gut, dachte sie, die Diät, die Gymnastik, es hat sich gelohnt. Knackig. Was war mit der Hinterseite? Der Duschvorhang beulte sich aus und blieb an ihrem rechten Oberschenkel kleben. Verdutzt blickte Anna auf das Plastikviereck, das sich auf ihrem Bein niedergelassen hatte. Gerade, als sie es ärgerlich herunterzupfen wollte, verhakte sich ihr Blick an dem roten, schlauchartigen Gebilde, das an dem Stuhl neben der Badewanne hing. Sie lachte, ein kokettes Lachen, das weit unten in der Kehle kitzelte.

„Was hast du denn, du wirst ja ganz blass.“
„Alarmstufe Rot. Gleich zieht sie dieses enge Kleid an und die Schuhe mit den Nuttenabsätzen und dann …“

Das Plastikviereck war vom Bein verschwunden, denn beide Duschvorhänge hatten sich blitzschnell weit geöffnet, ein Schwall Wasser spritzte auf den Stuhl und übergoss das neu gekaufte Kleid. Anna schimpfte und zog den Duschvorhang wieder zu. „Was soll ich denn jetzt anziehen“, sagte sie, „ausgerechnet heute zur Faschingsparty?“

„Gerade noch mal gut gegangen, aber, mein Gott, Fasching, das ist nicht nur rot, das ist grellrot, sie wird trotzdem gleich ausgehen und in die Schublade greifen mit den Kondomen. Und wenn sie wieder kommt, dann bringt sie einen Kerl mit.“
„Das ist doch gut, dann ist sie nicht mehr allein, und so ein Kerl, so einer von ihrer Lieblingssorte, so ein großer, schlanker, schwarzhaariger … He, warum wölbst du dich auf einmal so hektisch nach allen Seiten?“
„Ja siehst du es denn nicht, das ist er! Sie steht hilflos hier und duscht, die Tür öffnet sich, und dann kommt dieser schwarzhaarige, schlanke Kerl rein im Kostüm, und dann...“

Anna blickte irritiert auf den Duschvorhang, der sich wild um sie herum bewegte und blähte, war da irgendwo ein geöffnetes Fenster? Der Plastikstoff geriet mehr und mehr in Fahrt, wallte in der Wanne umher und plötzlich, wie aus einem Entschluss heraus, verfingen sich beide Vorhanghälften an ihrem Körper und wirbelten um sie herum, als wollten sie eine überdimensionale Puppe aus ihr formen. Anna schob das Plastik weg vom Körper, es war wie festgeleimt. Immer, wenn sie irgendwo ein Eckchen löste, zwirbelte die andere Hälfte sich umso enger. Sie schob und riss, bekam endlich etwas Luft. Bevor die Vorhänge sich erneut um sie wickelten, stieg sie aus der Wanne, doch plötzlich, wie aus dem Nichts, wurde ihr grau vor Augen, ein Schal aus Plastik lag quer vor ihren Augen, plastikblind stolperte sie weiter. Mit dem Hinterteil voran krachte sie auf den Badewannenrand, riss den Vorhang mit sich. Und während sich Plastik dehnte bis zum Zerreißen, purzelte Anna über eine Plastikrutsche hinunter auf den Boden, suchte Halt, verlor ihn, weil Plastik ihre Füße fesselte, rutschte in eine Wasserlache, merkte, dass Seife sehr, sehr glatt war, und kurz, bevor sie aufschlug, dachte sie: Plastik. Als sie die Augen wieder öffnete, blickte sie direkt auf ihr Spiegelbild. Unter ihrem Körper lag der Duschvorhang.

Viele Stunden vergingen, der Duschkopf vertrieb sich die Zeit damit, in einem unaufhörlichen Folterrhythmus Tropfen in die Wanne fallen und sie dort zerplatzen zu lassen, Telefone klingelten und auf dem Hof wurden Autos angelassen und wieder ausgemacht. Die Duschvorhänge warteten.
Als sich die Wohnungstür wieder öffnete, waren Annas Schritte unregelmäßig, links klapperte ein Lederabsatz, daneben schnalzte ein Gummipfropfen, über dem sich unförmig ein weißer Schuh wölbte. Mit stetigem Klacken, links und rechts, paradierten Metallschienen über den Boden.
Anna war allein. Ein Schuh polterte, ein Stuhl kratzte über das Parkett. Mit einem Knacken ging der Fernseher an, ein Telefon tickerte eine Nummer.
„Ja“, sagte Anna zu jemandem, „danke fürs Hinfahren, ja, bin endlich fertig, gerade haben sie mich zurück gebracht, stell dir vor, Knöchelbruch. Krankschreibung, sechs Wochen zu Hause bleiben. Und alles wegen dem Scheiß Plastikteil.“

„Mann, bin ich gut. Ich bin ihr Ritter.“
„Ich bin stolz auf dich.“

 

Wie konnte sie denn im Liegen, nachdem sie ihre Augen geöffnet hatte, in ihr Spiegelbild gucken? Habe ich da beim Lesen was nicht mitbekommen?

Deine Geschichte ist sauber geschrieben, finde ich. Zu fragen, wie die Duschvorhänge es denn geschafft haben, Hitchcocks Psycho (oder ist ein anderer Film gemeint?) zu sehen, wäre zu spitzfindig.

Die Pointe hat mich nicht gerade umgehauen.

 

Mit einem Knacken schloss sich die Tür,
Da wird die Tür beseelt: das Reflexivpronomen ist m. E. entbehrlich,

liebe Novak,

und selten schließt sich eine Tür von selbst, es gibt immer einen Auslöser: eine Person (und sei's ein Türschließer) oder Naturerscheinungen wie ein Erdbeben oder der Wind, z. B., was nicht heißt, dass jetzt eine Passiv-Konstruktion erfolgen müsste wie beim Wasserhahn, der ja auch nicht von alleine kräht ... Aber ach, es ist ja eine Geschichte, in der sich die Dinge verselbständigen, und wären's nur Duschvorhänge, die dann aber zumindest ihren Hitchcock kennen!

Anna lauschte, drehte den Hahn zu und wieder auf, hörte nichts und bohrte sich im Ohr.
Der Schluss
... und bohrte sich im Ohr
befremdet mich, zumindest im Dativ und zum andern frag ich mich, was sich da ins Ohr bohre.

„Ich meine, wie sie Ihre weiche, zarte Haut freiwillig dem harten Wasser ausliefert, und das nackt!“
Warum überraschend die Großschreibung des Pronomens?

Gerade* als sie es ärgerlich herunterzupfen wollte, verhakte sich ihr Blick an dem roten* schlauchartigen Gebilde, das an dem Stuhl neben der Badewanne hing.
* hier wären Kommata zu setzen: als leitet einen Nebensatz ein, die beiden Adjektive sind gleichrangig (zumindest verstärkt/steigert die Farbe nicht das Schlauchartige).

„Was soll ich denn jetzt anziehen“, sagte sie, „ausgerechnet heute zur Faschingsparty.“
Besser als Fragesatz kennzeichnen ...

Krankschreibung, 6 Wochen zu Hause bleiben.
Man hört's und bemerkt's zar nicht, aber Zahlen bis zwölf sollten üblicherweise ausgeschrieben werden, was die Auszeit nicht schmälern wird.

Gern gelesen die Parodie auf den Thriller. Die richtiged Reaktion auf den Terror mit dem Horror ...

Gruß & schönes Restwochenende wünscht der

Friedel

 

Hallo Jannes,
vielen Dank für das Lesen und Kommentieren der Geschichte.

Zu fragen, wie die Duschvorhänge es denn geschafft haben, Hitchcocks Psycho (oder ist ein anderer Film gemeint?) zu sehen, wäre zu spitzfindig.

Stimmt!:D
Ne im Ernst, ein Freund hat daselbe moniert. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass Duschvorhänge allabendlich ins Wohnzimmer abdampfen, wenn die Herrschaften ausgegegangen sind.
Die Stelle mit dem Spiegel will ich gerne ausbessern, ich hatte einfach nur vergessen, einen Satz einzubauen, in dem das klar wird, dass es sich um einen mannshohen Spiegel handelt.
Und die Pointe?!? Naja, hast villeicht Recht, hätte mir auch besser gefallen, wenn ich da noch was Spritziges gefunden hätte, war unter Zeitdruck, da lässt einen die Phantasie manchmal im Stich.
Vielen Dank noch mal für deine Hinweise
Viele Grüße von Novak

Hallo lieber Friedel,
ja große Freude entstand bei mir, als du dich wieder gemeldet hast. Ich les deine Kommentare allzu gerne. Ich hab mir schon überlegt, ob ich nicht mal ein paar Fehler extra einstreue für dich, weil du ihnen immer so witzig zu Leibe rückst. Und genauso hab ich mich natürlich gefreut, dass dir die Geschichte gefallen hat. Ich war bei ihr nämlich ganz arg unsicher. Von daher - Erleichterung Der Freund, von dem ich oben geschrieben hatte, der hat nämlich die ganze Geschichte nicht verstanden. Hinterher hat sich herausgestellt, dass er Psycho nie gesehen hatte.

Und außerdem kann man sich auf dich immer verlassen, du findest immer diese blöden Falschschreiberlis. Ich würde sie gerne verbessern, ich weiß aber gar nicht, ob ich das jetzt noch darf??!!
Egal, für zuhause verbessere ich mir auf jeden Fall alles. Bis auf im Ohr bohren, da muss ich noch überlegen.
Vielen Dank für dein Lesen und deinen netten Kommentar
Liebe Grüße schickt dir Novak

 

Ich hab mir schon überlegt, ob ich nicht mal ein paar Fehler extra einstreue für dich, weil du ihnen immer so witzig zu Leibe rückst,
was unnütz wäre,

liebe Novak,

da das nicht der rechte Weg ist, eine Bestechung zu versuchen (ich übertreib ma'n bissken), aber es kitzelt mich doch ein wenig.

Bei manchen Geschchten braucht's eben ein bestimmtes Wissen, selbst wenn es nur die eine Anspieöung auf Hitchcock wäre (es hätte ja auch noch eine dressierte Krähe durch den Kamin kommen können, und schon wären's zwei Anspielungen aus dem gleichen Holze). Und ich will noch nicht mal alles wissen, schon allein darum, weil man dann gar nix mehr täte und Gott(gleich) wäre. Schließlich hatt' der sich sechs Tage verausgabt, dass es hier nun am siebenten drunter und drüber gehen kann.

..., du findest immer diese blöden Falschschreiberlis
, aber immer ohne Garantie "auf Alles", wie uns die Werbeindustrie weis machen will.

Ich würde sie gerne verbessern, ich weiß aber gar nicht, ob ich das jetzt noch darf??!!
Bei mir dürftestu fast alles und reparieren, was zu reparieren ist, auch sofort.

Nix zu danken, ob ich aber nett sei, wird sich zeigen ...

Gruß vom

Friedel

 

Liebe Novak!

Selbstverständlich darfst du deinen Text verbessern. :)

LG

Asterix

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo, lieber Friedel,


da das nicht der rechte Weg ist, eine Bestechung zu versuchen

nee, so doch nicht, bestechen würde ich dich nur mit - "Pilsken"?
Ja, man lernt hier beim Lesen mehr über Vorlieben der Autoren, als man meinen sollte.
Und da nicht nur du, sondern auch noch Asterix den Reparaturfreifahrtschein gegeben hat, seid ihr schon zu zweit. Und dann kanns mit der Regelverletzung nicht mehr gar so schlimm sein. Und ich mach mich mal frohgemut ans Werk.

Liebe Grüße Novak


Und Hallo, lieber Asterix,

ich war mir einfach nicht sicher, ob man auch nach "Abgabeschluss" noch was ändern darf, auch wenn es nichts groß Inhaltliches ist, jetzt weiß ichs. Vielen Dank dafür.

Liebe Grüße Novak

 

Liebe Novak

Meine Güte, ich hatte die seit Jahrzehnten vergrabene Erinnerung an Psycho vor Augen, als ich zu lesen begann. Als ob jemand wie Anthony Perkins, der im Film von Hitchcock seinem Verlangen freien Lauf liess, sich da einschleicht.

Die Erlösung kam erst da:

„Himmel noch mal, du bist kein Filmkritiker, du bist ein Duschvorhang.“

Der Dialog erfolgt mit einem Duschvorhang. Doch die Spannung wuchs wieder an, als mir bewusst wurde, dass Anna gar nicht die Dialogpartnerin sein kann, wenn sie sich dem Wasserstrahl hingibt. Wer ist es dann?

Genüsslich streckte sie sich noch einmal und setzte lauthals zur nächsten Strophe an.

Aaah. Jetzt kann ich wieder entspannt weiterlesen.

„Verfluchte Axt“, schimpfte Anna, nachdem sie das Gleichgewicht wiedergefunden hatte, „dieses Scheißding“, fest schlug sie gegen den Duschvorhang, beulte ihn nach allen Seiten aus, dann schob sie ihn energisch zur Seite.

„Siehst du, sie spielt mit mir. Wie sie mich streichelt, mir dankt.


:lol: Wie kommst du nur zu solchen Ideen, habe herzlich gelacht. Nur was Anna mit der Axt meint, das blieb mir verborgen. Oder war das ein Part bei Hitch? Mein Gedächtnis hat mir da vielleicht doch was unterschlagen.

Ihre Haut schimmerte perlmuttrosa in dem heißen Dampf, frisch sah sie aus und prall.

„Oh, jetzt wird’s gefährlich. Jetzt fängt sie an, sich selbst zu verwirklichen. Die kommen dann auf Sachen, die Frauen, das kannst du dir nicht vorstellen.“
"Äh, was denn so?“


Auch da. :lol:

Viele Stunden vergingen, der Duschkopf vertrieb sich die Zeit damit, in einem unaufhörlichen Folterrhythmus Tropfen in die Wanne fallen und sie dort zerplatzen zu lassen, Telefone klingelten und auf dem Hof wurden Autos angelassen und wieder ausgemacht.

Klingt nach einer Redensart, wie etwa jemanden anmachen. … Automotoren angelassen und wieder abgestellt. So oder ähnlich dünkte es mich trotz Fasching realer.

Also Idee, Handlung und Wortwahl vermischten sich mir zu einer sehr humorvollen Geschichte, dabei wirkt sie einfach so aus dem Leben gegriffen. Die witzigen Passagen ersetzten mir den (bis anhin) eher weniger pointierten Ausklang. Finde den Text gelungen.

Schöne Grüsse

Anakreon

 

Und da nicht nur du, sondern auch noch Asterix den Reparaturfreifahrtschein gegeben hat, seid ihr schon zu zweit. Und dann kanns mit der Regelverletzung nicht mehr gar so schlimm sein.
Ja, und die Macht ist mit uns. *Obi-Wan Kenobi-Smiley* Hier du schauen:


kurz&gut - Runde vierundzwanzig!
-Und so funktionierts:

- Das Schreiben
Jeder, der Lust hat mitzumachen, hat vier Wochen lang Zeit, eine Geschichte zum aktuellen Thema zu schreiben und mit dem Titelzusatz "kurz&gut" zu posten. Es gibt keine Längenbegrenzungen, keine stilistischen Einschränkungen, kein gar nichts. Der Beitrag sollte allerdings eine humorvolle Kurzgeschichte nach üblichen Kriterien sein und etwas mit dem Thema zu tun haben.
Natürlich können die Texte in dieser Rubrik auch ganz normal kommentiert und editiert werden.

 

Hallo, lieber Asterix,
ja, da stehts ja wirklich, hab ich scheuklappig überlesen, dabei extra nachgeguckt. Peinlich - aber ist der Lese-Ruf erst mal ruiniert, dann lebt sichs gänzlich usw. Merci nochmals.

Bis die Tage
Novak


Hallo, lieber Anakreon,

Wie kommst du nur zu solchen Ideen, habe herzlich gelacht.
Juchhu!!

Auch da.

Juchhuiger

Also Idee, Handlung und Wortwahl vermischten sich mir zu einer sehr humorvollen Geschichte, dabei wirkt sie einfach so aus dem Leben gegriffen. Die witzigen Passagen ersetzten mir den (bis anhin) eher weniger pointierten Ausklang. Finde den Text gelungen.

Am Juchhuigsten

Hat mich richtig dolle gefreut, weil ich mir bei dieser Geschichte richtig unsicher war. Und jetzt gefällt sie doch. Einfach schön.

Womit du Recht hast, das ist die etwas unknackige Pointe.
Vielleicht fällt mir ja irgendwann später mal noch was ein, dann passt sie zwar zeitlich nicht mehr zum kurz und gut, aber egal, dann freu ich mich eben für mich.

Die Verbesserungen (Auto anlassen und ausmachen) übernehme ich, da war eine ungenaue Schreibfeder am Werk.

Und "Verfluchte Axt ..." heißt einfach nur "Verflucht noch mal" oder so ähnlich. Ich befürchte, es ist typisch Nowakisch. Jedenfalls sollte es dich nicht zu einer Filmverwirrung führen, es ist einfach nur ein Kraftausdruck.
Ich prüfs noch mal ab, ob das auch andere verwirrend finden und ändere es dann ggf. ab.

Ich hab mich sehr gefreut, dass du gelesen, gelobt, kommentiert und geholfen hast.

Liebe Grüße Novak

 

Liebe Novak!

Zunächst ein großes Kompliment für die spannend geschriebene Geschichte.
Die Spannung wäre noch intensiver, hättest du die Geschichte in der Gegenwartsform geschrieben. Das würde besonders stark in dieser Szene wirken:
Anna blickte irritiert auf den Duschvorhang, …

Im Kontrast zur Spannung stehen die lustigen Dialoge zwischen Duschkopf(?) und Vorhang.
„Oh, jetzt wird’s gefährlich. Jetzt fängt sie an, sich selbst zu verwirklichen. Die kommen dann auf Sachen, die Frauen, das kannst du dir nicht vorstellen.“
"Äh, was denn so?“

Das Ende find ich gut. Diese Ignoranz des Duschvorhanges. Er sieht nur, das er sein Ziel erreicht hat, nicht den Preis, den sein „Schützling“ dafür in Kauf nehmen musste.
Auch scheint er mir von Eifersucht getrieben.

Ein köstliches Lesevergnügen.

Lieben Gruß

Asterix

 

Hallo Asterix,

na ich hab mich vielleicht eben gefreut über dein Lob.
Mmmmhhh.

Deine Idee, die Geschichte in die Gegenwart zu setzen, finde ich gut. Du hast völlig Recht, es wäre spannender, weil das Geschehen sich unmittelbarer an die Aktion von Duschvorhang und co anschließen.

Mach ich dann morgen.
Viele liebe Grüße
Novak

 

Hallo Novak,

deine Geschichte liest sich recht ereignislos, bis dann die Wende kommt:
„Himmel noch mal, du bist kein Filmkritiker, du bist ein Duschvorhang.“

Dann passiert nicht viel bis:

„Oh, jetzt wird’s gefährlich. Jetzt fängt sie an, sich selbst zu verwirklichen. Die kommen dann auf Sachen, die Frauen, das kannst du dir nicht vorstellen.“

Humor ist eine subjektive Angelegenheit, mir kam der Text eher ‚seltsam‘ vor und das ‚Seltsame‘ ließe sich wahrscheinlich eher verstärken, als der (doch recht absehbare) Humor.

Der „Einwickelteil“ deiner Geschichte könnte noch dramatisiert werden. Wenn man bedenkt, was der Frau passiert! Trotzdem kein Schreien, kein Wehren, keine Panik!


Das finde ich gelungen:

„Schal aus Plastik lag quer vor ihren Augen, plastikblind stolperte sie weiter“

L. G.,

Woltochinon

 

Hallo, lieber Woltochinon,
schön, dass du dich meldest und gelesen hast und schade, dass es dir anscheinend nicht so recht gefallen hat.

Es ist ja ein kurzer Text nur, der von der Absurdität lebt, dass da der Duschvorhang Psycho gesehen hat und nun nicht den gleichen Fehler noch mal machen will, nämlich einfach nur runterzufallen. Er tut alles, um sie zu schützen. Und dabei aber bringt er die zu Schützende grade erst recht in blöde Situationen.
Ich persönlich finde das natürlich sonderbar, wie du vorschlugst, was auch sonst, aber genauso gut auch lustig oder komisch. Denn es werden ja Erwartungshaltungen in vielerlei Hinsicht durchbrochen, was ja ein Kennzeichen füt Komik ist. Auch wenn die Komik hier vorhersehbar sei, wie du schreibst. Das mag sein. Ist ja auch nur die Auspinselung einer Idee mit ein paar kleinen Verzweigungen.
Vielleicht wäre es gut gewesen, die Passage in der Mitte zu kürzen. Da müsste ich mal überlegen wie und wo. Den Anfang aber brauche ich.
Auch deine Idee, das Sonderbare auszupinseln - warum nicht? An was aber hast du da gedacht? Verstehe ich dich richtig, dass das in Richtung einer eher ernsthaften Geschichte abmarschiert?
Was ich nicht richtig finde, das ist das, was du über das Verhalten der Frau schreibst. Panik kann sie nicht empfinden, denn das Verhalten ihres Duschvorhanges ist ihr doch gar nicht bewusst. Sie ist mehr über die Tücke des Objekts genervt und haut schon mal gegen das Plastik, aber Panik? Nee, das würde es nicht treffen.
Ja, ich dank dir schön fürs Lesen und Kommentieren.
Auch für den Hinweis auf die nette Stelle, das Wort plastikblind fand ich nämlich auch gut gelungen.

Übrigens hattest du mal bei einer anderen meiner Geschichten kommentiert und mir dann Tipps fürs Tempo machen gegeben. Bei der damaligen gelang es mir dann nicht mehr, aber ich hab deine Hinweise sehr nutzbringend verwenden können für eine andere Geschichte.
Du siehst, Tipps und Kritiken wirken nach - haben oft ganz unerwartete Effekte. Von daher würde ich mich nicht wundern, wenn ich demnächst eine echt sonderbare Geschichte poste.;)

Liebe Grüße und bis dann
Novak

 

Hallo Novak,

vielen Dank für deine informative Antwort!

Um am Anfang anzufangen:

„Den Anfang aber brauche ich.“

Ja, das ist auch okay, rückblickend erkennt man dann, was los ist. Bei manchen Texten hat man die ‚Erkenntnis‘ erst bei der Schlusspointe.


„Auch deine Idee, das Sonderbare auszupinseln - warum nicht? An was aber hast du da gedacht? Verstehe ich dich richtig, dass das in Richtung einer eher ernsthaften Geschichte abmarschiert?“

Ich meine nicht, dass deine Geschichte ernst sein muss. Bei mir (ganz subjektiv) kommt der Humor nicht so sehr an, dass er das Wesen der Geschichte ist.

Das Verhalten des Vorhangs habe ich eher als ‚Seltsam‘ und bedrohlich empfunden. Schließlich:

„wie aus einem Entschluss heraus, verfingen sich beide Vorhanghälften an ihrem Körper und wirbelten um sie herum, als wollten sie eine überdimensionale Puppe aus ihr formen.“

Also – ich würde da Angst bekommen.

„Anna schob das Plastik weg vom Körper, es war wie festgeleimt. Immer, wenn sie irgendwo ein Eckchen löste, zwirbelte die andere Hälfte sich umso enger. Sie schob und riss, bekam endlich etwas Luft“


Auch das wirkt nicht wie ‚Slap stick‘:

„Bevor die Vorhänge sich erneut um sie wickelten, stieg sie aus der Wanne, doch plötzlich, wie aus dem Nichts, wurde ihr grau vor Augen“


Ich habe jetzt mal die anderen Kritiken gelesen, mein Humorproblem scheint subjektiv zu sein – also, wie ich schon oft gesagt habe: Letztlich ist der Autor der Boss!


L. G.,

Woltochinon

 

Hallo, lieber Woltochinon,

Ich habe jetzt mal die anderen Kritiken gelesen, mein Humorproblem scheint subjektiv zu sein – also, wie ich schon oft gesagt habe: Letztlich ist der Autor der Boss!

Der letzte Satz stimmt natürlich immer. :D
Ich glaube mit ein bisschen Abstand werde ich mich noch einmal an die Geschichte setzen und in der Mitte etwas kürzen und schärfen. War mir schon immer danach und du hast das auch so empfunden. Bestätigt mich, zumindest mich noch einmal dran zu setzen.
Ich glaube, ich bin so eine, die ihre Geschichten ein Leben lang verbessert. Schrecklich!

Und: Mal ganz davon abgesehen, dass, glaube ich, keine Sparte so subjektiv ist wie die Humorsparte, finde ich es auf jeden Fall gut, wenn du deinen Eindruck schreibst. Ich habe schon so viel aus deinen Antworten und Kommentaren auch zu anderen Geschichten lernen können, dass ich immer für Anmerkungen offen bin, die aus deiner Feder stammen. Ich finde es z. B. sehr interessant, dass die Stellen, die du zitierst, tatsächlich für sich genommen Angst einflößend wirken, ich war ganz estaunt, als du sie so konzentriert zusammengestellt hast. Ich habe mich dann auch erinnert, als ich einem Freund im Vorfeld, als sie Geschichte noch überhaupt nicht ferig war, das Gerüst vorlas, da sagte der zu mir: "Ein paar Mal dachte ich, da würde jetzt eine Horrorstory draus werden."
Danke, dass du mir noch mal geantwortet hattest.
Liebe Grüße Novak

 

Hallo Novak,

lieben Dank für dein Lob, hoffentlich hat mich keiner beim Rotwerden erwischt ...

"Letztlich ist der Autor der Boss!"

Das meine ich ganz ernst und pragmatisch, als Kritiker muss ich einen Text schließlich in dem Rahmen betrachten, in den er vom Autor gestellt wurde.
Vielleicht hilft den Stellen, die "tatsächlich für sich genommen Angst einflößend wirken" ein wenig Slap-Stick, um das Lächerliche hervorzuheben.

"Danke, dass du mir noch mal geantwortet hattest"

War mir ein Vergnügen, wünsche dir viel Spaß beim Schreiben - du hast recht, manchmal kann man 'ewig' an einer Geschichte schreiben, aber dieses 'Modellieren' macht doch auch einen großen teil vom Schreibspaß aus.

L. G.,

Woltochinon

 

Hallo Novak

Das Beste gleich vorneweg: Den Titel fand ich richtig gut! Der hat sogar mich eingefangen, obwohl ich die Rubrik Humor eher fürchte. Lustig finde ich hier nämlich sehr selten etwas, wobei ich fast sagen möchte: Eine humorige Geschichte ist dann gut, wenn sie nicht nervt.
So und damit komme ich auch gleich auf den Knackpunkt zu sprechen. Das Humorige in Deiner Geschichte liest sich so gezwungen, dass es nervt. Wobei das natürlich meine ganz persönliche Meinung ist.
Handwerklich ist die Story ja gut geschrieben, ich meine auch ein paar Anleihen an gnoebels Geschichten auszumachen. Vor allem in der Art wie die Dialoge gestrickt sind – nur fehlt’s mir leider einfach an Witz.
Vielleicht hätte man mehr an dem Psycho-Thema bleiben müssen, so mit Mörder-Duschvorhang, der die Frau nicht retten, sondern wirklich töten will.
Was dann eher Horror/Seltsam wäre, aber womöglich wäre das sowieso der beste Weg, den die Geschichte einschlagen sollte. Wäre vielleicht interessant, wenn der Duschvorhang tatsächlich eine Requisite aus einem Hitchcock-Film gewesen wäre.
Jedenfalls, wenn Du was ändern willst, dann würde ich mir den Plot noch mal durch den Kopf gehen lassen.
Soweit von mir.

Sorry, dass ich Dir da jetzt nix Besseres schreiben konnte. Hoffe Du nimmst es nicht krumm.
Trotzdem viele Grüße

Mothman

 

Hallo Mothman,
vielen Dank fürs Lesen und Kommentieren.
Ich musste eben total lachen, als ich deinen Kommentar unter Hanniballs Geschichte las. Unter exakt den Stellen, die ich witzig fand, hast du geschrieben, dass es dich nervt. Hihihi, du solltest mich als umgekehrten Humorfühler anheuern!!!

Aber jetzt mal im Ernst:

Handwerklich ist die Story ja gut geschrieben, ich meine auch ein paar Anleihen an gnoebels Geschichten auszumachen. Vor allem in der Art wie die Dialoge gestrickt sind – nur fehlt’s mir leider einfach an Witz.

Beabsichigt waren die Anleihen sicherlich nicht, aber wahrscheinlich bleibt das nicht aus, wenn man ihn gut findet und selbst das erste Mal im Leben den Fokus auf Dialoge setzt. Und dass es handwerklich gut gemacht ist, das finde ich für mich schon mal viel wert. Denn ich schreib ja noch gar nicht lange und krieg immer fast einen Herzinfarkt, wenn ich tatsächlich eine Geschichte fertig habe. Ich bin mit der kleinen Geschichte selbst nicht hundertprozentig zufrieden. Ich finde sie schon gut. Aber ih könnte sie noch optimieren und werde sie sicherlich irgendwann noch einmal ein wenig frisieren. Einfach so für mich. Vielleicht fällt mir ja noch was Gutes ein.

Humor/Witz/Komik, das ist schon eine ganz schön ernste Sache. Oder: Humor beginnt da, wo der Witz aufhört, wie ich neulich las. Man kann Humor oder Komik leicht definieren, aber ob ein anderer dann darüber lacht? Das ist ganz die Frage.

Übrigens musst du nicht besorgt sein, ich nehme, was das Schreiben betrifft, eigentlich gar nichts krumm. Jedenfalls, wenn man irgendwie erkennen kann, was der andere will. Trotzdem fand ich es sehr nett, dass du das noch drunter geschrieben hast.
Und schon gar nicht nehme ich was krumm, wenn man dann auch noch gleich eine Idee für eine Horrorgeschichte nachgeliefert bekommt.
Das fand ich nämlich cool, eine Geschichte um den Plastikvorhang herumzuweben, der aus der Requisite von Psycho stammt. Das wird dann natürlich eine ganz andere story als die hier. Woltochinon hatte mich ja auch schon mal auf das Gruselige der Einwickelszene aufmerksam gemacht.
Mal schauen, was draus wird. Ich schmeiß dann aber nicht die eine für die andere Geschichte weg - ich behalte beide.
Liebe Grüße und ... so einfallsreich als Ideenlieferant darfst du mich gerne weiter kritisieren.
Liebe Grüße von der Novak

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin Novak,

Erst mal Chapeau für dem Titel. Als jemand der aus Kindheitstagen immer noch seine Spielzeugritter aus gleichnamigen Material vor Augen hat und dem nach auch eben jene erwartet hat, bin ich baff. Auf Duschvorhänge muss man erst mal kommen ...

Aber, nun gut. Ich fand sie sehr komisch deine Geschichte. Hier nur einige Beispiele, wo ich laut kichern musste:

„Himmel noch mal, du bist kein Filmkritiker, du bist ein Duschvorhang.“

„Das warst nicht du. Das war ein Film. Hörst du? Das war nicht Anna, nicht du, der Kollege ist längst recycelt. Gott sei seiner Seele gnädig.“

„Von wegen! Wie ein gefräßiger Archetypus hat sich dieser verantwortungslose Plastik-Filmschnösel in mein Erinnerungsvermögen gebissen, jetzt weiß ich erst, warum Anna mich immer so kritisch mustert.“
„Sie findet deine Farbe nicht so …“

Und dann auch noch:

Du bist mein Bruder, meine Hälfte, wir müssen Ritter sein der hilflos Duschenden.“

Das ist nicht nur komisch, sondern auch eine verdammt coole Idee.

Was die Pointe betrifft, sagtest du ja schon selber, ist kein Superknaller, aber auch nicht schlecht. Immerhin hätte ich noch mit Anthony Perkins gerechnet. Insofern gegen meine Erwartung.

Resümee: Hat mir gut gefallen.

Lg

fvg

 

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