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- 12.11.2008
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Philisophie mit Beinen drin
»Ich griff zu. Dein Leben in meiner Hand.
Du bist ruhig. Erstarrt in ... Angst?
Oder Ehrfurcht.
Verstehst du, was mit dir geschieht? Kannst du erfassen, was passiert? Oder ist die schiere Größe des Geschehens außerhalb deiner Wahrnehmung?
Ich spüre Herzschlag. Es ist der meine. Aufgeregt flattert er.
Macht.
Lebst du, oder stirbst du?
Gottgleich. Doch nur ein Gott des Todes. Leben vermag ich nur zu schenken, wenn es bereits da ist. Geben kann ich es nicht.
Unvollkommener Gott.
Ich halte deine Zukunft in meiner hohlen Hand. Dein fragiles du. Ein Zucken nur, eine leichte Geste des Dramas und es endet.
Kann ich es?
Kann ich dein Leben enden? Wird es mich reuen?
Du regst dich leicht, suchst Entkommen.
Törichtes Geschöpf. Wie willst du dem Bestimmer deines Schicksals entgehen?
Vergeblicher Kampf.
Kämpfe nicht, du kannst nicht siegen.
Doch was wäre, wenn ich in der Hand eines mächtigen Gottes wäre? Eines Gottes, der Leben nur nehmen, aber nicht geben kann.
Wäre ich nicht auch ängstlich? Würde ich nicht auch kämpfen, sähe ich kein Entkommen? Würde ich ihn nicht auch zwingen wollen mein Leben zu enden? Ihm den letzten Triumph nehmen, meinen Tod bestimmt zu haben?
Ja!
Mit jeder Faser würde ich kämpfen.«
Und der Mann beugt sich nieder und entlässt die Spinne aus seiner Hand.