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Perpetuum Mobile

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11.09.2003
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Perpetuum Mobile

Blauer Grund.
Ein wenig Karmesin. Nicht zuviel, nur ein wenig.
Graue Wolkenfetzen.
Ein brennender Himmel.
Grüne Flecken, hier und dort.
Der Pinsel flog nur so über die Leinwand, machte Striche und Punkte, gab Struktur und Perspektive. Taubenweiße Nebelstreifen zogen durch das Bild, gebannt in Öl, Talg und Farbe.
Der Künstler arbeitete wie besessen, doch immerhin noch vergnügt genug um dabei eine Zigarette zu rauchen und ein Glas Rotwein zu genießen. Während die Komposition des Bildes immer komplexer und bunter wurde, schien er seinerseits immer euphorischer und leidenschaftlicher zu werden. Einer Eingebung folgend war er mitten in der Nacht aufgestanden und hatte angefangen zu malen. Halb wach, halb schlafend waren erste Pinselstriche auf der Leinwand gelandet, doch die anfängliche Schüchternheit war nun gewichen, denn es war fast vollendet, es fehlte nur noch...er hielt inne, blickte das Bild an. Streng war sein Blick, getrübt vom Wein, belebt vom Rausch. Es war noch nicht fertig.
Am unteren Rand erschienen blaue Schatten, in das Zentrum kriechend.
Gelbe und grüne Hiebe zerrissen die obere Hälfte des Bildes und vermischten sich zu einer einzigen, deckenden Farbe.
Weiße Punkte, Nebelschleier, verschwanden unter der Spachtel.
Noch ein paar Pinselstriche und dann...war es getan.
Die Leinwand zeigte ein tiefes Indigo.
...vielleicht noch etwas rot? Nicht zuviel, nur ein wenig.
Aschgraue Wolkenfetzen an einem lodernden Himmel.
Grüne Flecken, hier und dort.
Der Pinsel tanzte über die Leinwand, er flog beinahe...

 
Zuletzt bearbeitet:

Von mir nur ganz kurz: Du beschreibst einen sehr knappen Ausschnitt aus einem künstlerischen Schaffensprozess. Sprachlich okay, aber doch nicht mehr als eine (wenn auch recht lebendige) Bildbeschreibung. Man könnte die Aussage, dass ein kreativer Prozess nie wirklich beendet ist, herauslesen, aber das erscheint mir etwas gewagt. Die Idee der Erzählschleife ist nicht neu und scheint hier eher auf gut Glück eingesetzt worden zu sein - jedenfalls kann ich keine Erzähltiefe erkennen, die diesen Kunstgriff rechtfertigt.

 

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