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Pauly und das verschwundene Geld

Wortkrieger-Team
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09.12.2016
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Pauly und das verschwundene Geld

„War 'ne blöde Idee, um diese Jahreszeit hier hochzukommen“, sagte ich und schloss mit klammen Fingern die Tür ab. Kurz überlegte ich, die Taschenlampe einzuschalten, aber der Mond schien hell genug, ein klarer Sternenhimmel hatte die Sicht auf die Himalaya-Wipfel abgelöst.
Arjun lachte, zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke bis unters Kinn, die Schultern hoch und lief durch den Gang, der von unserem Gästehaus zur Hauptstraße führte.
„Bald geht die Saison los. Besser, früh hier zu sein, sonst sind die guten Jobs weg.“
Ich versuchte mit ihm Schritt zu halten. „Und bis dahin soll ich meine Übersetzungen mit Fäustlingen tippen?“
„Das kann sich ganz schnell ändern. Vertrau mir. Ich war schon öfter hier oben.“
„Aber ich muss ... Uuuuh …“ Wir hatten die Straße erreicht, und ein eisiger Wind fegte uns entgegen. Die Luft roch nach Schnee. Jetzt im März schien der Touristenort nur aus Läden mit dicken Vorhängeschlössern vor robusten Jalousien zu bestehen. Ich warf Arjun einen durchdringenden Blick zu.
„Da!“ Er zeigte auf ein Restaurant schräg gegenüber. Es lag im ersten Stock eines Gästehauses, durch die Fenster fiel funzeliges Licht.
„Na wenigstens verhungern wir nicht“, sagte ich, ließ die Hände in den Ärmeln meines Parkas verschwinden und lief die Treppe zur Terrasse hinauf.

Als ich die letzte Stufe erreichte, hörte ich unten jemanden schnaufen und drehte mich um. Ein kahlköpfiger Tourist um die fünfzig stapfte die Straße herauf. Die kräftigen Arme waren von oben bis unten tätowiert, unter seinem weißen Schlabber-T-Shirt zeichnete sich der Bauch ab.
„Diese verfickten Berge killen mich, mate!“, rief er einem jungen, indischen Paar auf der Terrasse zu und kickte einen Stein zur Seite. Das Paar lachte.
Arjun zog die Schiebetür zum Innenraum auf. Ofenhitze, dicke Rauchschwaden und gedämpfte Musik. Indische Wochenendtouristen in Polohemden und Hippies aus aller Welt hockten auf Matratzen vor niedrigen Holztischchen. Als mit uns ein Schwall Kälte in den Raum fegte, ging ein Quengeln durch die Reihen. Schnell zog ich die Tür hinter mir zu. Direkt daneben war eine Matratze frei.

Wir waren gerade mit dem Essen fertig, als die Tür erneut aufgeschoben wurde und der kahlköpfige Tourist mit gehetztem Blick im Raum stand. Er warf mir einen kurzen Blick zu und wandte sich an Arjun. „Ich ... ich bin ausgeraubt worden“, sagte er. Wir starrten ihn an. Er setzte sich auf den Rand der Matratze uns gegenüber, sah auf den Boden und rieb sich mit der Hand über die Glatze. „Dass mir sowas passiert, ich … ich wollte was Gutes tun.“ Er schlug mit der Faust auf den Tisch. Ich zuckte zusammen und rückte näher an Arjun heran.
„Beruhig dich erstmal“, sagte Arjun. Der Mann atmete zitternd durch, dann stellte er sich als Pauly aus Birmingham vor und schüttelte uns die Hände.
„Bringt wohl nichts, wenn ich zu den Bullen geh“, sagte er. „Die stecken hier doch alle unter einer Decke, das bringt nichts.“
„Waren das die beiden, die eben auf der Terrasse standen?“, fragte ich.
Pauly nickte und erzählte, dass er zuerst den Mann kennengelernt hätte. Gleich zu Beginn seines Urlaubs auf einer Tranceparty in Goa. Weil er nett zu sein schien, zahlte Pauly die Drinks und lud ihn am nächsten Tag zum Essen ein.
„Ich wollte was Gutes tun“, sagte er erneut. „Die meisten Leute haben hier doch nichts.“ Wieder atmete er tief durch. Der Typ hätte sich als guter Reiseführer erwiesen, ihm in den nächsten Tagen Goa gezeigt und angeboten, für Kost und Logis mit ihm durchs Land zu fahren. In Bombay wäre auch noch die Freundin von dem Typen dazugestoßen. Die hatte auch nichts.
„Ich hab 'n Textilbusiness auf Bali“, sagte Pauly. „Geld ist kein Thema für mich, und die haben sich 'n Zimmer geteilt, also warum nicht. Gerade wollten wir bisschen chillen oben.“ Er sah kurz zur Decke. „Ich war pissen, und als ich fertig war … ja … da sind die verfickten Arschlöcher mit meiner Kohle abgehauen.“
Arjun und ich warfen uns einen Blick zu.
„Du musst vorsichtig sein, Mann“, sagte Arjun. „Gerade bei Leuten, die dich einfach so anquatschen und sich als Führer anbieten.“
Pauly sah vor sich auf den Tisch. „Karte hab ich sperren lassen, Zimmer muss ich erst zahlen, wenn ich auszieh, und ich muss … ich muss meine Angestellten anrufen, dass die mir was schicken, in einer Woche geht mein Flug nach Thailand, dann muss …“
„Mit Western Union ist das Geld in einer Viertelstunde da“, sagte ich und sah wiederholt zu einem gedrungenen Mann mit freundlichen Augen hinüber, dem das Café zu gehören schien. Er saß an einem Tisch am anderen Ende des Raumes und hatte uns seit Paulys Auftritt nicht aus den Augen gelassen. Jetzt erhob er sich und kam mit besorgtem Gesicht zu uns.
„Pauly“, sagte er. „Was ist los?“
„Die sind mit meiner Karte abgehauen, Sanjay, fünfzehntausend Pfund“, sagte Pauly, während er auf seinem iPhone herumtippte. Ich schluckte und griff nach meiner Bauchtasche.
„Die?“, fragte Sanjay.
Pauly hielt ihm die Handfläche entgegen und rief: „Hallo, hallo“ ins Telefon. Dann quälte er sich hoch und ging auf die Terrasse. Die Tür ließ er offen. Wieder ging ein Quengeln durch den Raum. Ich hörte Pauly gerade noch ins Telefon schreien, dass ihm jemand dreitausend Pfund überweisen müsse, dann zog ich die Tür mit einem Ruck zu.
„Pauly hat Textilgeschäfte auf Bali“, sagte Sanjay zu mir.
„Hab ich schon gehört“, sagte ich.
„Und drei Häuser in Australien.“
Aus der Box über mir säuselten Crosby, Stills, Nash & Young, und ich fing gerade an, mich zu entspannen, als Pauly zurückkam.
„Alles klar“, sagte er breit grinsend. „Ich geb einen aus.“ Er schob die Karte über den Tisch und forderte uns auf, auszusuchen, was wir wollten. Den restlichen Abend unterhielt er uns mit Geschichten aus seiner Zeit bei den Special Forces.

Erst mittags trotteten wir verkatert die Dorfstraße herunter, um für die nächsten Wochen einzukaufen. Die Sonne stach auf der Haut, ich war nach kürzester Zeit durchgeschwitzt. Als ich stehenblieb, um meine Jacke auszuziehen, sah ich Pauly. Er wich einer Riksha aus, lief ein Stück hinterher und schrie irgendwas. Dann erblickte er uns.
„Ich muss da hoch!“, rief er atemlos und deutete mit dem Kinn die Straße hinauf. „Ja - guckt nicht so blöd. Die Typen, die mit meiner Kohle abgehauen sind, sind in 'ner Riksha direkt an mir vorbei den Berg rauf.“ Er lachte ungläubig. „Aber … ich hab echt null Kondition mehr, mate.“ Er spuckte auf den Boden.
„Oben ist nur ein Hotel“, sagte Arjun. „Wenn du willst, können wir mit dir da hingehen.“ Ich warf ihm einen fragenden Blick zu. „Einkaufen können wir auch später noch“, sagte er.
„Ihr müsst mir helfen“, sagte Pauly. „Ist echt wichtig für mich.“ Er musterte mich ungeduldig. Ich wich seinem Blick aus.
„Aber wenn du willst können wir auch ... ich meine ...“, sagte Arjun und kratzte sich hinterm Ohr. Ich seufzte und stapfte in die Richtung, aus der wir gekommen waren.
Am Ende der Straße bog Arjun auf einen schmalen Pfad, der zur Spitze führte. Nach kürzester Zeit war nicht nur Pauly außer Atem. Während ich mich hinter ihm den Berg hinaufquälte, wuchs der Druck in der Brust, und mein klebrig-trockener Mund erinnerte mich immer penetranter daran, dass wir kein Wasser dabei hatten. Die Sicht auf die frisch gepuderten Wipfel hätte mich sicher ablenken können, aber der Himmel war viel zu blau, und gleißendes Licht ließ mich den Blick wieder auf den Pfad senken. Keine Ahnung, warum ich mir eingeredet hatte, eine Verbrecherjagd könne spannender sein als einkaufen zu gehen. Alles war besser, als mir in ballernder Sonne den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur damit sich Paulys Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte. Ich klatschte mir eine Fliege aus dem Nacken.

Als erstes sah ich den kleinen Tempel, der am Rand des Plateaus stand. Arjun blickte zum Eingang, legte die Handflächen aneinander, deutete eine Verbeugung an und wartete dann auf uns. Ich hörte Pauly „Boah“ rufen und pumpte die letzte Kraft aus mir heraus. Selbst wenn es da oben kein Wasser gäbe - die Aussicht würde mich Durst und Schweiß vergessen lassen.
Der Durst war tatsächlich weg und den Schweiß spürte ich nicht mehr, als ich das Plateau überblickte. Vor mir lag eine riesige Hotelanlage. Sie füllte die gesamte Fläche aus.
Wir betraten die grau geflieste Halle. In der Mitte stand eine Zimmerpalme in einem großen Tontopf und trocknete vor sich hin. An der Rezeption wurden wir von einem Jungen in Pagenuniform vor einem vollen Schlüsselbrett begrüßt. Er bot uns Wasser an und fragte, ob wir ein Zimmer wünschten. Pauly schüttelte den Kopf und erzählte, warum wir hier waren.
„Tut mir leid, Sir“, sagte der Page. „Wir haben im Moment keine Gäste.“
„Das kann nicht sein“, sagte Pauly.
Der Junge blätterte im Gästebuch, schob es zu Pauly herüber und zeigte auf den letzten Eintrag. Dritter Februar. Ohne ein weiteres Wort marschierte Pauly auf den Eingang zu.
„Wo willst du hin?“, rief Arjun.
„Ganz rauf“, sagte Pauly.

Der Weg endete an einer Talschneise. Pauly sah sich mit zuckenden Kopfbewegungen um, dann blieb er am Rand stehen. Er verschränkte die Hände auf dem Rücken und blickte über das matschgrüne Tal. Ich stoppte hinter ihm, stützte mich auf den Knien ab und japste nach Luft. Pauly gab keinen Laut von sich.
„Vielleicht - sind sie wieder zurückgefahren“, stieß ich hervor.
„Nein, ich stand die ganze Zeit auf der Straße und hab alle Rikshas angehalten“, sagte Pauly, ohne sich umzudrehen. „Die müssen hier noch irgendwo sein.“
„Aber der Weg ist hier zu Ende, und du willst doch nicht die ganzen Wälder nach denen absu...“
„Schsch.“ Pauly hob die Hand, fuhr herum und sah mich an wie einen Kinobesucher, der an der spannendsten Stelle mit der Chipstüte raschelt. „Die haben sich versteckt.“ Er blickte wieder in die Ferne. Arjun sah zu mir herüber, drehte den Zeigefinger vor der Schläfe und lachte lautlos. Ich grinste ebenfalls und wollte ihm gerade zuflüstern, dass wir umkehren sollten, als er aufsprang und an mir vorbei auf die Kante zuschoss. Ich wich zurück und schlug mir die Hand vor den Mund. Pauly stützte sich an einem Felsbrocken ab, ein Bein bereits im Abgrund.
„Jetzt reiß dich mal zusammen, Mann“, rief Arjun und packte Paulys Arm. „Die können hier doch unmöglich runter.“
Pauly schien einen Augenblick nachzudenken.
„Die können überall sein“, sagte Arjun.
„Hast Recht“, sagte Pauly. „Lass uns umkehren.“ Er marschierte los. Am Hotel blieb er kurz stehen und steuerte dann auf den Eingang zu. Arjun begann zu laufen.
Beim Aufdrücken der Glastür mit dem Schriftzug: Himalayan Views sah ich, dass der Page Pauly verständnislos anblickte. Dann sah er zu Arjun und mir. Ich zuckte die Schultern und gab Arjun ein Zeichen hinter Paulys Rücken, dass ich jetzt los wolle. Pauly drehte sich um.
„Ich muss den wohl schmieren“, sagte er zu Arjun, fummelte an der Tasche seiner Jogginghose und zog eine Stange Charras hervor, das beste Haschisch Indiens. Sie war lang und breit wie eine schwarze Havana. Der Junge sah abermals von einem zum anderen. Arjun trat einen Schritt vor, drückte Paulys Arm runter und zischte: „Pack das weg. Und jetzt komm.“

„Was hat der denn genommen?“, raunte ich Arjun aus dem Mundwinkel zu, als wir erneut hinter Pauly hertrotteten.
Arjun grinste. „Scheinst ja doch Geld zu haben“, rief er Pauly zu.
„Ach“, Pauly winkte ab. „Ich hab dir doch gesagt, ich hab die schon dreimal angerufen, aber bis jetzt ist noch nichts passiert.“
„Kannst ja mal einen drehen“, rief Arjun.

Diesmal achteten wir nicht auf das Gequengel. Pauly schob uns abermals die Karte über den Tisch.
„Chicken Masala“, sagte Arjun, ohne einen Blick darauf zu werfen. Pauly sah mich fragend an.
„Hab grad keinen Hunger“, sagte ich und rieb mir die Füße.
„Nun komm“, sagte Pauly. „Ich kann das auf die Rechnung setzen.“
Ich schüttelte den Kopf. Er zuckte die Achseln, wiederholte nochmal Arjuns Bestellung und verschwand hinter einem geblümten Vorhang in die angrenzende Küche.
„Wir können hier nicht dauernd auf Paulys Kosten essen“, sagte ich.
„Wieso denn nicht?“ Arjun lehnte sich in die Kissen zurück, verschränkte die Arme hinterm Kopf und legte seinen rechten Fuß auf dem linken Knie ab. „Ich hab grad keinen Job, und du bist auch nicht gerade reich — der kann sich das doch leisten.“
„Trotzdem. Ich mag sowas nicht. Und ihm sind grad fünfzehntausend Pfund weggekommen.“
Arjun lachte. „Da kommt’s ja auf zehn Pfund mehr auch nicht mehr an.“
Ich stieß ihn in die Seite, weil Pauly aus der Küche kam. Im Vorbeigehen informierte er uns, dass er zum Western Union ginge und verschwand die Treppe hinunter.
Erst als Arjun den leeren Teller von sich schob, kam er zurück, grinste verschwörerisch und legte drei Stangen Charras auf den Tisch. Arjun blickte sich um, obwohl außer uns niemand da war.
„Das sind ja mindestens dreißig Gramm“, zischte er. „Wie willst du das denn alles rauchen in einer Woche?“
„Das ist weich wie Lakritz“, sagte Pauly. „Hier, riech mal.“
„Geld da?“ Sanjay trat hinter dem Vorhang hervor und wischte sich die Hände daran ab.
Paulys Gesicht wurde ernst, er schüttelte den Kopf. „Ich bin da eben runter und ...“ Mehr verstand ich nicht, denn Arjuns Lippen waren plötzlich an meinem Ohr. „Wenn wir dranbleiben, schenkt er uns zum Abschied vielleicht sein Dope“, raunte er mir zu. „Dann können wir im Bett bleiben bis die Saison losgeht.“

Als ich erwachte, wurde es gerade hell. Am ganzen Körper zitternd, zog ich einen Teil der Wolldecke zu mir herüber, in die Arjun sich eingewickelt hatte. Er schmatzte, drehte sich mit dem Gesicht zu mir und ließ den Kopf unter der Decke verschwinden. Seine Hände tasteten nach meinen Hüften und zogen mich hinunter, bis ich in seiner Achselhöhle lag. Die Nase in seiner Brust vergraben, schloss ich die Augen, sog seinen Geruch ein und spürte die Wärme durch meinen Körper fließen. Wenige Augenblicke später kämpfte ich mich unter der Decke hervor und rang nach Luft. Ich zog eine Zigarette aus der Schachtel auf dem Nachttisch, drehte mich auf den Rücken und starrte in das fahle Morgenlicht. In vier Tagen musste die Übersetzung für Ochs & Co fertig sein, sonst gäbe es kein Geld. Durch die Watte im Kopf drang Vogellärm. Nach ein paar Zügen drückte ich die Zigarette aus. Sie schmeckte ekelhaft.
„Liebste, lass mich nicht allein“, rief Arjun, als ich die Tür hinter mir zuzog. Nach kurzem Zögern marschierte ich in den schmalen Gang. Luft. Sie war kalt, aber wenn ich einmal um den See herumlief, würde ich bestimmt klarer im Kopf sein.
Als ich die Straße erreichte, sah ich Sanjay auf die Terrasse des Restaurants treten. Er steckte die Fäuste in die Taschen seiner engen, schwarzen Lederjacke, blickte auf die Straße hinab und zog kurz die Schultern hoch. Mit einem Schritt war ich wieder im Gang und presste meinen Rücken an die Mauer. Bloß nicht reden müssen jetzt. Ich trat auf der Stelle, hauchte mir in die Hände und lugte um die Ecke, bis ich mir albern dabei vorkam. Sanjay sah auf die Straße. Ich beschloss gerade, in die entgegengesetzte Richtung zu gehen, als sich die Tür abermals öffnete und Pauly erschien. Die Hände auf dem Rücken, blieb er an der Brüstung stehen, wippte auf den Zehenspitzen und sah ebenfalls auf die Straße. Dann sagte er etwas. Sanjay blickte sich kurz um, zog ein Portemonaie aus der Innentasche seiner Jacke und drückte Pauly einen Batzen Scheine in die Hand. Wieder presste ich mich an die Mauer. Nach einer Weile spähte ich zur Terrasse hoch. Sie waren verschwunden.

„Bist du sicher?“, fragte Arjun.
„Ganz sicher. Sanjay gibt Pauly Geld. Die sind in irgendwelche Drogengeschäfte verwickelt, ist doch logisch.“
Arjun sah mich nachdenklich an. „Glaubst du ihm eigentlich, dass er drei Häuser in Australien hat?“, fragte er.
„Ich glaube, der ist einfach kacknaiv.“
„Fast acht. Komm, lass uns drüben frühstücken gehen. Vielleicht finden wir irgendwas raus.“

Das Café war leer, neben der Tür stand eine Reisetasche. Arjun saß neben mir und rieb sich über die Knie. Er spekulierte immer noch auf Paulys Dope, aber inzwischen hatte auch ich meine Zweifel, dass noch was übrigblieb.
Pauly polterte herein, ließ seine Pranke auf Arjuns Schulter niederfahren und rüttelte daran. Arjun sah zu mir herüber und zog ein gespielt schmerzvolles Gesicht.
„Kohle ist auf'm Weg“, sagte Pauly. „Meine Sekretärin hat's bestätigt.“ Die beiden klatschten die Handflächen aneinander. „Ich hau heute schon nach Delhi ab.“
„Jetzt schon?“, fragte Arjun.
„Brauch 'nen neuen Pass. Der alte ist nass geworden.“
Ich schnappte nach Luft. „Du kannst doch mit 'nem Notfall-Pass nicht nach Thailand fahren! Oh, nee, also …“ Arjun legte mir die Hand auf den Unterarm. Seine Augen leuchteten, als Pauly sich in die Hosentasche griff. Er zog eine zerfledderte Schachtel Marlboro hervor, eine Zigarette heraus und fragte ihn nach Feuer. „Ey Sanjay!“ Er hob die Hand, sah zur Tür. „Ich überweis dir die Kohle gleich, wenn ich in Delhi bin.“
Sanjays Gesicht erhellte sich, er zückte sein Portemonaie direkt bei uns am Tisch und gab Pauly ein paar Scheine. „Das ist für die Fahrt, und für den Rest kannst du essen und dir ein Hotelzimmer nehmen.“
Ich sah zu Arjun hinüber.
„Marlboro“, raunte er mir zu. „Westzigaretten sind teuer. Wieso geht er nicht jetzt zum Western Union?“
„Er hat doch keinen Pass, der Idiot.“
„Danke“, hörte ich Pauly zu Sanjay sagen. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir für die ganze Hilfe danken soll, ich …“ Er wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel.
„Du kannst in dem Hotel bleiben, wo mein Cousin arbeitet“, sagte Sanjay und legte die Hand auf Paulys Schulter. „Ich hab ihn schon angerufen. Er holt dich vom Bus ab.“ Er sah auf seine Armbanduhr. „Jetzt müssen wir aber los. Ich hol das Motorrad und bring dich zum Busbahnhof.“
Pauly nickte. „War cool mit euch“, rief er Arjun und mir zu, schüttelte uns die Hände. „Vielleicht sieht man sich ja irgendwann nochmal.“ Er schnappte sich die Reisetasche. Kurz darauf hörten wir eine alte Enfield knattern. Der Auspuff knackte und knallte, als würde er Platzpatronen husten.

„Yes! Geschafft!“, rief ich, als ich vier Tage später neben Arjun im Café saß und den Laptop zuklappte. „In ein paar Tagen gibt's Geld.“ Ich sah ihn erwartungsvoll an. Er hatte die letzten Stunden schlecht gelaunt neben mir gesessen und es bereut, in der Vorsaison hier hochgekommen zu sein. Es würde noch ewig dauern, bis er was zu tun bekäme, sagte er. Ich rollte mit den Augen und machte mich auf den Weg zum Klo. Bei meiner Rückkehr saß Sanjay an unserem Tisch.
„Gibt's Neuigkeiten von Pauly?“, fragte ich.
Er wiegte den Kopf hin und her. „Mein Cousin meinte, dass er sich ein Zimmer mit Klimaanlage genommen und nur geschlafen hat. Er hat das Hotel zwei Tage nicht verlassen. Dann hat er ausgecheckt.“
„Ohne Pass wird er nicht weit kommen“, sagte ich.
„Ein paar Stunden später hat er mich aus irgendeinem Telefonladen angerufen. War jedenfalls nicht seine Handynummer. Er meinte, er kann das Geld innerhalb des Landes nicht mit Western Union schicken. Er schickt es aus Thailand.“
Triumphierend sah ich zu Arjun hinüber. „Ich sag doch, der ist kacknaiv. Mit 'nem Notfall-Pass nach Thailand. Alles klar. Er muss …“
In dem Moment ging die Tür auf und ein junges, indisches Paar kam herein. Sanjay sprang auf, ging zu den beiden hinüber und begrüßte sie herzlich.
Ich stieß Arjun in die Seite. „Das sind doch die, die Paulys Geld geklaut haben“, flüsterte ich. „Unglaublich, dass die sich hier noch blicken lassen.“
Arjun sah mich verständnislos an. „Na, weißt du nicht mehr? Die da auf der Terrasse rumstanden, als wir Pauly zum ersten Mal gesehen haben.“
„Die? Nee. Die haben den Gemischtwarenladen. Die Straße runter. Da sind wir doch schon hundert Mal dran vorbeigelaufen.“
Ich winkte ab. Sanjay reichte den beiden die Karten und kam zurück an unseren Tisch.
„Das ist das Paar, von dem Pauly abgezockt wurde“, sagte ich.
„Die?“ Sanjay lachte. „Niemals. Das sind enge Freunde von mir, hier aus dem Dorf.“
„Ist das nicht das Paar, das mit Pauly gekommen ist?“
„Pauly ist alleine hier angekommen“, sagte Sanjay. „Er hat von einem Paar erzählt, aber gesehen habe ich die nie.“

 

Hallo @Tadita,
vielen lieben Dank, dass du dir meine Geschichte zu Herzen genommen hast. Und natürlich auch dafür, dass dir das Lesen Spaß gemacht hat. :)
Dann mal ran an den Speck:

ich hatte Deine schöne Geschichte schon gestern gelesen, jedoch mit ein paar Verständnisproblemen.
Erstmal danke für das Lob. Beim Rest kann ich hoffentlich Abhilfe leisten.

Kompliment für die zahlreichen guten Dialoge.
Danke. Das ist ein schönes Kompliment, über das ich mich sehr freue!

Pauly scheint ein ziemlich abgehärteter Bursche zu sein; während alle anderen frieren, läuft er im Sommerlook herum. Gewollt?
Ja.

"Diese verfickten Berge killen mich, mate", rief er einem jungen, indischen Paar auf der Terrasse zu

Hier hab' ich mich gefragt, warum er mit dem jungen Paar so lässig spricht. Er nimmt doch zu diesem Zeitpunkt schon an, dass sie die Diebe sind ...
Nee, während Dana und Arjun es sich im Restaurant gemütlich machen, ist er mit den beiden rauf und aufs Klo. Durch: "Mir wurde gerade warm …" wollte ich andeuten, dass ein wenig Zeit verstrichen ist.

Ich hab zwischendurch auch einige Male gestockt, weil ich zwischen Terrasse und Restaurant nicht klar kam. Inzwischen weiß ich aber, wie ich mir das Restaurant mit Terrasse -alles im ersten Stock- vorzustellen habe.
Ja genau.

"Gerade wollten wir bisschen chillen oben."

Wer ist "wir"? Oder ist das mehr allgemein gehalten?
Wir sind Pauly und das Paar. Vielleicht habe ich das etwas unverständlich formuliert. Mal sehen, ob noch jemand was dazu sagt. Dana fragt dann ja, ob Pauly von dem Paar spricht, das zuvor auf der Terrasse war. Damit hatte ich gehofft klar zu machen, um wen es sich handelt.

Ich klatschte mir eine Fliege aus dem Nacken.

Super! :lol:
Danke.

Dieses "Kannst ja mal einen drehen" ist für mein Gefühl überflüssig. Es passt auch nicht so richtig zum vorherigen Dialog.
Hier überlege ich noch. Es ist nicht wichtig, dass er das sagt, aber überflüssig finde ich es auch nicht. Ich guck mal, wie ich dazu stehe, wenn ich mir den Text in einigen Tagen nochmal vornehme.

Diesmal achteten wir nicht auf das Gequengel.

Aha – also zurück im Restaurant (?)
Ja. Ich wollte durch den Absatz deutlich machen, dass sie sich woanders befinden als vorher, ohne zu schreiben: Und dann saßen wir wieder im Restaurant oder so ähnlich.

a) Wenn die Geschichte schon in etwas exotischeren Gefilden stattfindet, dann hätte ich gern etwas mehr von der Umgebung erfahren, damit ich mich einfühlen kann. Ansonsten hätte es ja irgendwo auf der Welt stattfinden können.
b) Ich finde, dass sich das vermeintliche Diebespaar auffälliger und verdächtiger hätte verhalten können. Dann wäre die Unschulds-Überraschung am Schluss um so größer.
a) Ja, das stimmt schon, die Geschichte hätte überall stattfinden können. Ich bin kein großer Umgebungsbeschreiber. Versuche immer, ein paar Details einfließen zu lassen, damit der Leser sich vorstellen kann, wo er sich befindet. Und mit Bergen und Kälte ist das natürlich so eine Sache. Karibik wäre einfacher gewesen. So könnte es - bis auf den Tempel und die Rikshas - sicher auch in der Schweiz spielen, die tatsächlich als Kulisse für Bollywoodfilme herhalten muss, weil es dort landschaftlich offenbar genau so aussieht wie im Himalaya.
Ich denke aber, dass mehr Umgebungsbeschreibungen wahrscheinlich nichts an dem Gefühl eines Allgemeinschauplatzes geändert hätten, da könnte höchstens zwischenmenschlich noch mehr gehen, um zu verdeutlichen, dass man sich ganz woanders befindet.
b) Das ist eine sehr gute Idee! Dummerweise tauchen die beiden ja nur zweimal auf, am Anfang und am Ende. Mal sehen, ob mir dazu noch was einfällt.

Hab mich sehr über den konstruktiven Kommentar gefreut.

Viele Grüße,
Chai

 
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Hi @Chai,

für deine Verhältnisse eine richtige Kurzgeschichte.

Als ich die letzte Stufe erreichte, hörte ich unten jemanden schnaufen und drehte mich um. Ein kahlköpfiger Tourist um die Fünfzig stapfte die Straße herauf. Die kräftigen Arme waren von oben bis unten tätowiert, unter seinem weißen Schlabber-T-Shirt zeichnete sich der Bauch ab.
„Diese verfickten Berge killen mich, mate!“, rief er einem jungen, indischen Paar auf der Terrasse zu und kickte einen Stein zur Seite. Das Paar lachte.

Das ist ja, als würde man einen Film gucken, so deutlich wie man den Kerl da vor sich sieht - super gemacht, find ich.

Als mit uns ein Schwall Kälte in den Raum fegte, ging ein Quengeln durch die Reihen. Schnell zog ich die Tür hinter mir zu. Direkt daneben war eine Matratze frei. Während ich mich aus meiner Jacke schälte, rutschte Arjun bis zum Ende durch.

Also das ist jetzt schon echt Teufelheraufbeschwörerei, wo es keinen gibt, aber ... Der erste und der dritte Satz, die sind sich für mein Empfinden unheimlich ähnlich, zumindest der erste Teil hat den genau gleichen Rhythmus. Und so fühlt es sich dann wie eine Wiederholung an, obwohl da was ganz anderes steht - kannst du das nachvollziehen? Vielleicht spinn ich auch nur rum.

„Waren das die beiden, die eben auf der Terrasse standen?“, fragte ich.
Pauly nickte und erzählte, dass er den Typen gleich zu Beginn seines Urlaubs auf einer Tranceparty in Goa kennengelernt hätte.

Hier beißt es sich ein bisschen, dass zuerst von "den beiden" und dann von "dem Typen" die Rede ist, finde ich.

Ich hab'n [...] sich'n

"hab 'n" und "sich 'n", denk ich.

„Mit Western Union ist das Geld in einer Viertelstunde da“,

Die Erzählerin ist wohl Markenbotschafterin :shy:

sagte ich und sah wiederholt zu einem gedrungenen Mann mit freundlichen Augen hinüber, dem das Café zu gehören schien.

Nur ein Vorschlag: "... mit freundlichen Augen hinüber, offenbar der Besitzer des Cafés." "Schein"-Formulierungen haben oft so etwas ... unpräzises an sich. Geht aber natürlich beides, ich beschwöre wieder Teufel herauf ...

I-Phone

iPhone?

„Die sind mit meiner Karte abgehauen, Sanjay, fünfzehntausend Pfund“, sagte Pauly, während er auf seinem I-Phone herumtippte. Ich schluckte und griff nach meiner Bauchtasche.
„Die?“, fragte Sanjay.
Pauly hielt ihm die Handfläche entgegen und rief: „Hallo, hallo“ ins Telefon.

Finde ich auch super - very real, der Pauly.

Erst mittags trotteten wir verkatert die Dorfstraße herunter, um für die nächsten Wochen einzukaufen. Die Sonne stach auf der Haut, ich war nach kürzester Zeit durchgeschwitzt.

Echt? Das ist ja wie in der Wüste da, nachts eisig kalt und tagsüber sticht die Sonne auf der Haut.

Ja - guckt nicht so blöd. Die Typen, die mit meiner Kohle abgehauen sind, sind in 'ner Riksha direkt an mir vorbei den Berg rauf.“

Wieder ein Minivorschlag: "Die Typen, die mit meiner Kohle abgehauen sind, die sind in 'ner Riksha ..." Hat mein Schädel automatisch ergänzt, klang irgendwie lebensnäher ... Vielleicht siehst du's ähnlich.

Er musterte mich ungeduldig. Ich wich seinem Blick aus.

Hm ... Weibliche Intuition? Sie hat ja schon am Abend ihre Tasche festgehalten und mir war nicht ganz klar, warum ... Und jetzt dieses Blickausweichen ... Mit dem Pauly stimmt was nicht, oder? Und die menschenkennende Erzählerin, die ja ganz ganz möglicherweise mit der menschenkennenden Autorin nicht ganz unverwandt ist, die spürt das natürlich ... Stimmt's? We'll see.

und den Schweiß spürte ich nicht mehr,

Hm, weiß nicht, vielleicht ginge das eleganter.

Die Halle war grau gefliest,

Wieder so eine Minisache, ich weiß, dass es bei solchen "Actiongeschichten", also bei Geschichten mit wirklicher äußerer Handlung, mit Bewegung, dass es da unglaublich schwer ist, diese "Übergänge" zu meistern - wenn jemand ein Haus betritt, muss er dann erst die Türklinke runterdrücken und über die Schwelle treten oder ist das schon zu beschreibend, kann man ihn nicht einfach ... reinteleportieren? Na, hier fehlte mir jedenfalls ein kleiner Zwischenschritt, eben überblicken sie noch die Hotelanlage von draußen - und jetzt stehen sie in der Halle. Schwupp, einfach so.

„Du hast Recht“, sagte Pauly.

Vielleicht "Hast Recht"?

und du bist auch nicht gerade reich - Der kann sich das doch leisten.“

Glaube, da kommt die längere Strichvariante hin, und danach würde ich klein weiterschreiben.

„Wenn wir dranbleiben, schenkt er uns zum Abschied vielleicht sein Dope“, raunte er mir zu. „Dann können wir im Bett bleiben bis die Saison losgeht.“

Oh Mann :lol:

„Liebste, lass mich nicht allein“, rief Arjun, als ich die Tür hinter mir zuzog.

:D

Aaaalso - ich habe die Geschichte unheimlich gerne gelesen, weiß nicht, ob ich das sagen muss. Pauly und auch Arjun habe ich hier richtig vor mir gesehen und ich verstehe auch voll, was die Protagonistin an Arjun findet - das nur nebenbei.

Ehrlich gesagt habe ich aber den Eindruck, etwas verpasst zu haben. Irgendwas stimmt da nicht, Pauly hat irgendwie Dreck am stecken, vermutlich hat er Arjun und die Erzählerin irgendwie verarscht, ich versteh nur nicht, was genau er angestellt hat ... Hab ich unaufmerksam gelesen? Möglich.

Aber sooo sehr stört mich das gar nicht. Das liest sich nämlich nicht wie eine Kurzgeschichte, für deren Effekt es unabdingbar ist, dass alle Zahnräder am Ende ineinandergreifen, und ich muss jetzt aufpassen, was ich sag, weil ich will dich auf keinen Fall vom Kurzgeschichtenschreiben abbringen, wenn das bedeuten würde, dass ich hier nicht weiter ständig neues Futter von dir bekomme, aber ... Ich finde, du bist der Gattung Kurzgeschichte entwachsen, ich weiß nicht, was du da noch erreichen willst bzw. glaube ich nicht, dass du da das erreichen kannst, was du mit einem Roman erreichen könntest. Deine (namenlose? hatte sie jemals einen Namen?) Protagonistin hat mehr Raum verdient, die ganzen Wirren dieser fremden Welt, die Verstrickungen der Einheimischen und Touris, das birgt so viel Entwicklungspotenzial, zu viel, um es in ein paar hundert Wörtern vollkommen entfalten zu können. Tolle Episoden sind das, aber ich empfinde das immer ein bisschen unbefriedigend, wie ein Trailer zu einem Film ... Dreh den Film, verdammich! Stoff haste doch genug!

Aber ja ... Wenn nicht, dann zieh ich mir halt weiter die Trailer rein. Besser als nichts und besser und spannender und ... eintauchenswürdiger als so mancher Blockbuster sowieso. Danke!

Bas

 

Liebe @Chai ,

sprachlich hat mich schon deine letzte Geschichte gepackt. Deine Neue gefällt mir noch besser. Es gibt kaum Stolpersteine, die Sprache ist simpel, aber auch brilliant. Ich setze nirgendwo ab, lese, habe das Gefühl die Erzählerin nimmt sich zurück – so macht mir das Spaß!

Arjun und die Erzählerin sind mir mittlerweile vertraut. Schön, dass du dranbleibst. Gibt es einen Grund warum du das nicht mit dem Präfix 'Serie' taggst?

Direkt daneben war eine Matratze frei. Während ich mich aus meiner Jacke schälte, rutschte Arjun bis zum Ende durch.

Der Satz hat mich beim ersten Lesen verwirrt. Verstanden hab ich ihn erst beim dritten Anlauf. Ich denke, es liegt daran, dass du die Sache mit der Jacke einschiebst und im Nebensatz wieder mit den Matrazen weitermachst. So hab ich gelesen, dass Arjun durch das Ende seiner Jacke rutscht. Immer wieder: Hä?

und mein klebrig-trockener Mund erinnerte mich immer penetranter daran, dass wir kein Wasser dabei hatten

Das fand ich super beschrieben!

Die Sicht auf die frisch gepuderten Wipfel hätte mich sicher ablenken können, aber der Himmel war viel zu blau,

Genau wie das. Eben, dass du dem ersten schönen Satz gar keine Pause gönnst, sondern gleich mit dem nächsten weitermachst. Stark.

eine Verbrecherjagd könne spannender sein als einkaufen zu gehen

hehe, auch gut, diese Einsicht.

den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur damit sich Paulys Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte

haha :lol: hier habe ich wirklich laut aufgelacht. Das war so bildlich und hat auch einfach so gut gepasst!

Die Halle war grau gefliest, in der Mitte stand eine Zimmerpalme in einem großen Tontopf und trocknete vor sich hin. An der Rezeption wurden wir von einem Jungen in Pagenuniform vor einem vollen Schlüsselbrett begrüßt.

super, dass du dir hier Zeit nimmst und mir etwas gibst, um mir den Ort vorstellen zu können.

fuhr herum und sah mich an wie einen Kinobesucher, der an der spannendsten Stelle mit der Chipstüte raschelt

Das fand ich too much. Zu sehr auf den Lacher hin erzählt. Anders als bei der Arschfalte bemühst du einen völlig anderen Kontext (Kino, Chips). Das ist mir zu weit entfernt, zu konstruiert.

„Kannst ja mal einen drehen“, rief Arjun.

haha. Arjun ist schon so ein kleiner Schnorrer, oder? Mich würde ja immer noch interessieren, was er in deiner Gandhi-Story eigentlich abgezogen hat.

Zu den Figuren: Da habe ich nichts auszusetzen. Ich finde, sie sind gut voneinander abgegrenzt. Pauly weckte bei mir Erinnerungen an die Touristin mit dem Ring aus deiner letzten Geschichte. Eben: auch die ist mir noch lebhaft in Erinnerung.
Ich hätte mir gewünscht, dass deine Erzählerin früher darauf kommt, dass Pauly ein Hochstapler ist. Eigentlich aber hätte ich mir noch mehr gewünscht, dass das weniger offensichtlich ist. Vielleicht wäre es auch an Pauly, noch ein paar mehr Tricks anzuwenden. Die erfolgreiche Täuschung Sanjays und deiner Erzählerin ist zwar weitestgehend authentisch, aber weil die Täuschung eben doch recht offensichtlich ist, verleiht es Sanjay und der Erzählerin schon einiges an Naivität. Bei Arjun fand ich das nicht schlecht gemacht: er ist einfach von seiner Gier nach Paulys Gras abgelenkt – das ist geschickt eingefädelt von Pauly, denn da hat er seine Schwächen erkannt. Ich habe Sanjay jetzt nicht so gut kennengelernt, aber könnte vielleicht die Familie sein Schwachpunkt sein – den Pauly charmlos mit Verbrüderungs-Beteuerungen ausnutzt? Zu deiner Erzählerin passt diese 'Naivität' noch am besten, denn sie lässt sich schließlich auch nicht selten von Arjun einlullen.

Zur Struktur: Am Anfang nimmst du dir viel Zeit, um deine Figuren und den Konflikt vorzustellen. Klasse, wie du Pauly einführst bzw. reinplatzen lässt. Du nimmst dir Zeit, deine Figuren weiter zu charakterisieren, ohne dabei den Spannungsbogen zu vernachlässigen. Für mich geht das gut, bis zu der Stelle, als Pauly von sich aus vorschlägt, umzukehren. Damit wurde für mich der Bogen überspannt. Danach plätscherte die Geschichte geduldig vor sich hin. Ich hatte schon beim Aufstieg die Ahnung – was wenn dieser Pauly das alles erfunden hat? Interessant ist ja, dass das meine Spannung nur noch befeuert hat. Aber als sie das Pärchen dann nicht mal treffen, fällt die Spannung rapide. Zwar – muss ich dazu sagen – auf eine Weise, dass ich bereit gewesen wär, beim kleinsten Anzeichen auf ihr Erscheinen wieder in Habachtstellung zu gehen. Aber das blieb aus. Ich weiß nicht, wie das Problem zu lösen gewesen wäre. Ein Möglichkeit wäre vieleicht, sie wirklich auf das Pärchen treffen zu lassen. Was behaupten die? Schafft es Pauly, den Anschein zu wahren – ist er so ein Hassardeur, so gewieft, dass er das einfach durchzieht: Aussage gegen Aussage. Nur so ein Gedanke ... Falls es eine Überarbeitung geben sollte, wäre ich gespannt, sie zu lesen.

Insgesamt war es mir wieder ein großer Lesegenuss. Vielen Dank und bis bald!
Carlo

 
Zuletzt bearbeitet:

So viele Koffer-Geschichten von Dear und nun nach der Währungsreform und der Politik eine Räuberpistole – ohne Pistole und ohne Raub (juristisch gesehn), aber doch einem Diebstahl, ein Krimi also ...

I. d. R. hätt ich Dich gar nicht erst besucht, gehen Krimis doch von der falschen Prämisse aus, dass Verbrechen geschähen, um aufgeklärt zu werden. Da käme der Diebstahl/Raub/Raubmord/Mord und Totschlag ja dem Hilferuf des Selbstmordgefährdeten nahe –
und dann auch noch St. Pauly, der vielleicht vordem selber ein Saulus war ..

und doch hab ich‘s gern gelesen,
wie auch anders bei Dear?,

liebe Chai,

und kann noch ein wenig (es wird tatsächlich mit jeder Geschichte weniger) meiner einfachsten Beschäftigung nachgehn, der Flusenlese

Ein kahlköpfiger Tourist um die [f]ünfzig stapfte die Straße herauf.
50 klein, da ein verkürztes „50 (Jahre alt)“, und eine kleine Analogie weiter unten, wenn es heißt
„Fast Acht. Komm, lass uns drüben frühstücken gehen. Vielleicht finden wir irgendwas raus.“
Besser „acht“ ...

ohne Komm bei Wortverwexelung

Der Typ hätte sich als guter Reiseführer erwiesen, ihm in den nächsten Tagen Goa gezeigt und angeboten, für Kost und Logi* mit ihm durchs Land zu fahren.

Aus der Box über mir säuselten Crosby, Stills[...]&[...]Nash, und ich fing gerade an, mich ...
Hat Neil, Neil, Besenstiel Young keine Lust?
Immerhin bistu konsequent, was man nicht von jedem behaupten kann
In vier Tagen musste die Übersetzung für Ochs[...]&[...]Co fertig sein, sonst gäbe es kein Geld.

Alles war besser[,] als mir in ballernder Sonne den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur damit sich Paulys Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte.
„als“ leitet einen vollständigen Satz ein und selbst wenn das nicht so wäre, ist die Infinitivgruppe immer noch Substantiv abhängig

Sanjays Gesicht erhellte sich, er zückte sein Port[e]mon[naie]

Wie schon gesgt, wie immer gern (auf)gelesen vom

Friedel

*Logis, das "s" in Klammern löst "S" im hinteren Teil aus ... was bei den Punkten janz schön lustich ist

 

Liebe Chai,

ist ein bisschen schade, das dein Text hier im Gewusel so untergeht. Obwohl sich das Gewusel auch gut anfühlt ... mich belebt das jedenfalls, auch wenn meine to-do-Liste gerade so gar nicht kürzer werden will. Deine neue habe ich auf jeden Fall sehr gern gelesen, mich richtig gefreut, als sie im Menü aufploppte. Kleiner Abstecher nach Indien - Kurztrip - wie schön!

Arjun lachte, zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke bis unters Kinn, die Schultern hoch und dann mit schnellen Schritten durch den Gang, der von unserem Gästehaus zur Hauptstraße führte.
Mir fehlt hier ein Verb.

Jetzt im März schien der Touristenort nur aus Läden mit dicken Vorhängeschlössern vor robusten Jalousien zu bestehen.
Schön. Ein Bild und der Ort ist komplett beschrieben.

„Diese verfickten Berge killen mich, mate!“, ...
Diesen Satz schnaufe ich auch zu gern :D.

Pauly sah vor sich auf den Tisch. „Karte hab ich sperren lassen, Zimmer muss ich erst zahlen, wenn ich auszieh, und ich muss …
Die beiden gehen da rein, setzen sich hin und in dieser kurzen Zeit war er oben + das Pärchen hat seine Kohle eingesackt + er hat das gecheckt + Schrecksekunde + Karte sperren lassen und ist dann noch wieder runter gekommen? Können die beiden nicht wenigstens schon fertig mit Essen sein?

„Alles klar“, sagte er breit grinsend. „Ich geb einen aus.“
Also wird Geld überwiesen. Aber die Karte ist noch gesperrt, richtig?

„Ich muss da hoch!“, rief er atemlos und deutete mit dem Kinn die Straße hinauf. „Ja - guckt nicht so blöd. Die Typen, die mit meiner Kohle abgehauen sind, sind in 'ner Riksha direkt an mir vorbei den Berg rauf.“
Wobei ich mich im weiteren Verlauf schon frage, warum die hochwandern und sich Moppelchen Pauly nicht auch in eine Riksha setzt.

... nur damit sich Paulys Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte. Ich klatschte mir eine Fliege aus dem Nacken.
hehe + Autsch! :D

„Ich muss den wohl schmieren“, sagte er zu Arjun, fummelte an der Tasche seiner Jogginghose und zog eine Stange Charras hervor, das beste Haschisch Indiens. Sie war lang und breit wie eine schwarze Havana.
Hier wusste ich nicht. Haben die beiden es ihm tatsächlich dagelassen oder hat er schon die Kohle bekommen?

Arjun grinste. „Scheinst ja doch Geld zu haben“, rief er Pauly zu.
„Ach“, Pauly winkte ab. „Ich hab dir doch gesagt, ich hab die schon dreimal angerufen, aber bis jetzt ist noch nichts passiert.“
Ha, Arjun denkt das auch, siehste. Aber Paulys Antwort befriedigt mich jetzt nicht so richtig.

Paulys Gesicht wurde ernst, er schüttelte den Kopf.
Und dann kommt er mit weiterem Dope aber kein Geld da? Ich weiß nicht mehr, ob ich dem Typen überhaupt noch ein Wort glaube. Ich glaub, ich glaube ihn gar nix mehr.

Dann sagte er etwas. Sanjay blickte sich kurz um, zog ein Portmonee aus der Innentasche seiner Jacke und drückte Pauly einen Batzen Scheine in die Hand.
Was für ein Krimi. Also Spannung haste da ordentlich drin.

„Ich glaube, der ist einfach kacknaiv.“
Das habe ich bisher noch keine Sekunde gedacht.

„Ey Sanjay!“ Er hob die Hand, sah zur Tür. „Ich überweis dir die Kohle gleich, wenn ich in Delhi bin.“
Sanjays Gesicht erhellte sich, er zückte sein Portmonee direkt bei uns am Tisch und gab Pauly ein paar Scheine. „Das ist für die Fahrt, und für den Rest kannst du essen und dir ein Hotelzimmer nehmen.“
Wie so tut Sanjay das? und war das dope am Morgen dann eine Art Anzahlung? Wenn ich hier wen naiv finde, dann Sanjay.

„Er hat doch keinen Pass, der Idiot.“
Aber der war doch nur nass?

„Du kannst in dem Hotel bleiben, wo mein Cousin arbeitet“, sagte Sanjay und legte die Hand auf Paulys Schulter. „Ich hab ihn schon angerufen. Er holt dich vom Bus ab.“
Der ist ja soo ein Guter.

„Gibt's Neuigkeiten von Pauly?“, fragte ich.
Er wiegte den Kopf hin und her. „Mein Cousin meinte, dass er sich ein Zimmer mit Klimaanlage genommen und nur geschlafen hat. Er hat das Hotel zwei Tage nicht verlassen. Dann hat er ausgecheckt.“

„Ein paar Stunden später hat er mich aus irgendeinem Telefonladen angerufen. War jedenfalls nicht seine Handynummer. Er meinte, er kann das Geld innerhalb des Landes nicht mit Western Union schicken. Er schickt es aus Thailand.“
Ich habe ja keine Ahnung, aber warum nicht? Hier fehlt mir eindeutig Travelerwissen.

Triumphierend sah ich zu Arjun hinüber. „Ich sag doch, der ist kacknaiv. Mit 'nem Notfall-Pass nach Thailand. Alles klar. Er muss …“
Und ich denke schon wieder, dass es für den dicken doch bestens läuft. Naiv finde ich noch immer den armen Inder.

Arjun sah mich verständnislos an. „NaKOMMA weißt du nicht mehr? Die da auf der Terrasse rumstanden, als wir Pauly zum ersten Mal gesehen haben.“

„Die? Nee. Die haben den Gemischtwarenladen. Die Straße runter. Da sind wir doch schon hundert Mal dran vorbeigelaufen.“
Und das fällt ihm erst jetzt auf? Ich komme nicht mehr mit ...

So, irgendwie kapiere ich das alles nicht so richtig. Oder eben, Pauly ist ein ganz abgebrührter, aber warum kommt da keiner von denen auf die Idee? warum wird das nie so ausgesprochen. Ich habe das total gern gelesen und fand das auch echt spannend, aber ich habe das Gefühl, irgendwo falsch abgebogen zu sein, denn das Ende passt nicht zu meiner Lesart.

Aber wie schon weiter oben erwähnt, irgendwann hast genug Geschichten zusammen und kannst den Roman herausgeben. Sag Bescheid, ich kauf das Ding!

Beste Grüße, Fliege

 

für deine Verhältnisse eine richtige Kurzgeschichte.
Haha, ich hab mich bemüht, mich etwas kürzer zu fassen, lieber @Bas, aber wahrscheinlich hast du Recht. Grundsätzlich braucht das alles mehr Raum, und ja - ein Romanprojekt ist geplant, werde im Frühjahr damit anfangen.
Dass ich das in Angriff nehme, habe ich unter anderem dir zu verdanken, weil du mich immer wieder gefragt hast und ich die "Trailer" auf Dauer auch etwas halbgar finde, was die Entfaltung des Ganzen angeht.
Na ja, lange Rede, kurzer Sinn: Ich danke dir ganz herzlich dafür, dass du mich immer wieder pushst und meine Geschichten gerne liest. Das ist mir sehr viel Wert!

Das ist ja, als würde man einen Film gucken, so deutlich wie man den Kerl da vor sich sieht - super gemacht, find ich.
Darüber freue ich mich sehr!

Als mit uns ein Schwall Kälte in den Raum fegte, ging ein Quengeln durch die Reihen. Schnell zog ich die Tür hinter mir zu. Direkt daneben war eine Matratze frei. Während ich mich aus meiner Jacke schälte, rutschte Arjun bis zum Ende durch.

Der erste und der dritte Satz, die sind sich für mein Empfinden unheimlich ähnlich, zumindest der erste Teil hat den genau gleichen Rhythmus.
Ich habe den letzten Satz gestrichen, weil auch andere daran hängen geblieben sind.

"Waren das die beiden, die eben auf der Terrasse standen?", fragte ich. Pauly nickte und erzählte, dass er den Typen gleich zu Beginn ...

Hier beißt es sich ein bisschen, dass zuerst von "den beiden" und dann von "dem Typen" die Rede ist, finde ich.
Ja, das habe ich auch geändert, da ist auch schon Tadita drüber gestolpert.

hab 'n" und "sich 'n", denk ich
Ist geändert

iPhone?
Das auch.

Er musterte mich ungeduldig. Ich wich seinem Blick aus.

Weibliche Intuition? Sie hat ja schon am Abend ihre Tasche festgehalten und mir war nicht ganz klar, warum ... Und jetzt dieses Blickausweichen ...
Das mit der Tasche sollte erstmal gar nichts mit Pauly zu tun haben, sondern sie hat automatisch danach gegriffen, als sie das mit den 15.000 Pfund gehört hat, einfach, um sicher zu gehen, dass ihr eigenes Geld noch da ist, wo es sein soll.
Und seinem Blick weicht sie aus, weil sie sich unter Druck gesetzt fühlt, als er sagt:"Ihr müsst mir helfen." Sie hat keinen Bock auf ihn, ist aber auch im Zwiespalt, weil er Hilfe zu brauchen scheint.
Ihre weibliche Intuition versagt leider völlig. :shy: Schließlich hält sie ihn bis zum Schluss für naiv.

Vor uns lag eine riesige Hotelanlage.
Die Halle war Frau gefliest ...

Na, hier fehlte mir jedenfalls ein kleiner Zwischenschritt, eben überblicken sie noch die Hotelanlage von draußen - und jetzt stehen sie in der Halle. Schwupp, einfach so.
Dachte, ich könne das durch den Zeilenumbruch abgrenzen, aber das hat wohl nicht geklappt. Hab es jetzt umgeschrieben. Dank dir.

"Du hast Recht."

Vielleicht "Hast Recht"?
Stimmt, klingt besser.

und du bist auch nicht gerade reich - Der kann sich das doch leisten.

Glaube, da kommt die längere Strichvariante hin, und danach würde ich klein weiterschreiben.
Hab's geändert.

Ehrlich gesagt habe ich aber den Eindruck, etwas verpasst zu haben. Irgendwas stimmt da nicht, Pauly hat irgendwie Dreck am stecken, vermutlich hat er Arjun und die Erzählerin irgendwie verarscht, ich versteh nur nicht, was genau er angestellt hat ... Hab ich unaufmerksam gelesen? Möglich.

Nee, ich glaub der Text hat einfach Lücken. Jedenfalls ging es nicht nur dir so. Ich fühle mich natürlich geehrt, dass dich das nicht stört, aber mich stört es. Wenn ich etwas mehr Zeit habe, werde ich die Geschichte nochmal gründlich überarbeiten und hoffe, dass ich die meisten Lücken dann schließen kann.

War mir wie immer eine pure Freude, lieber Bas.

Allerherzlichste Grüße von Chai

 

Hey @Carlo Zwei,
auch dir vielen Dank für den schönen und hilfreichen Kommentar.

sprachlich hat mich schon deine letzte Geschichte gepackt. Deine Neue gefällt mir noch besser.
Da geht mir natürlich das Herz auf :).

Gibt es einen Grund warum du das nicht mit dem Präfix 'Serie' taggst?
Tja, gute Frage ... Eigentlich gibt es den nicht, nee. Ich habe da vorher nur nicht drüber nachgedacht :Pfeif:

Direkt daneben war eine Matratze frei.
Während ich mich aus meiner Jacke schälte, rutschte Arjun bis zum Ende durch.

So hab ich gelesen, dass Arjun durch das Ende seiner Jacke rutscht. Immer wieder: Hä?
:lol: An dem Satz sind andere auch hängengeblieben. Aus verschiedenen Gründen. Hab das mit der Jacke jetzt gestrichen.

und mein klebrig-trockener Mund erinnerte mich immer penetranter daran, dass wir kein Wasser dabei hatten.

Das fand ich super beschrieben!
Danke.

den Schweiß aus den Augen zu wischen, nur damit sich Paulus Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte.

haha :lol: hier habe ich wirklich laut aufgelacht. Das war so bildlich und hat auch einfach so gut gepasst!
Puh, da bin ich aber froh! Bei dem Satz hab ich nämlich ewig überlegt, ob das nicht zuviel ist, während ich mir bei diesem:
...fuhr herum und sah mich an wie einen Kinobesucher, der an der spannendsten Stelle mit der Chipstüte raschelt ...
erstmal gar keine Gedanken darüber gemacht hab, ob das zuviel sein könnte. Du schreibst:
Anders als bei der Arschfalte bemühst du einen völlig anderen Kontext (Kino, Chips). Das ist mir zu weit entfernt, zu konstruiert.
Ich überlege noch.

haha. Arjun ist schon so ein kleiner Schnorrer, oder? Mich würde ja immer noch interessieren, was er in deiner Gandhi-Story eigentlich abgezogen hat.
Ja, Arjun schlawinert sich so durch. :D
In der Gandhi-Story war er der Verkäufer des falschen Rubinrings. Das kommt auf den letzten Metern noch raus. Komischerweise habe ich bei der Gandhi-Story gedacht, dass das alles viel zu offensichtlich ist und den Betrug dann etwas kryptisch verpackt, obwohl die meisten dann gesagt haben, dass es eigentlich ziemlich klar ist, wenn man es nochmal liest.
Bei dieser Geschichte hier, dachte ich, ich hätte alles gut versteckt, aber:
Ich hätte mir gewünscht, dass deine Erzählerin früher darauf kommt, dass Pauly ein Hochstapler ist. Eigentlich aber hätte ich mir noch mehr gewünscht, dass das weniger offensichtlich ist.
Das Verstecken hat wohl noch nicht so ganz hingehauen. Ich wollte den Leser langsam ins Wanken geraten lassen, er sollte erst allmählich merken, dass mit Pauly was nicht stimmt. Aber dazu verhält er sich dann wohl doch zu schnell zu extrem.

weil die Täuschung eben doch recht offensichtlich ist, verleiht es Sanjay und der Erzählerin schon einiges an Naivität.
Naiv sollen die beiden auch sein. Ich müsste Sanjays Motive nur noch etwas vertiefen, bzw. klar machen, warum er so handelt. Bin ja wie gesagt davon ausgegangen, dass mir hier das große Versteckspiel gelungen ist. :cool:

Ich habe Sanjay jetzt nicht so gut kennengelernt, aber könnte vielleicht die Familie sein Schwachpunkt sein – den Pauly charmlos mit Verbrüderungs-Beteuerungen ausnutzt?
Ja, ganz genau. Das "familiäre" Denken ist einer von Sanjays Schwachpunkten. Andere Gründe werde ich bei der Überarbeitung auch noch andeuten.

Für mich geht das gut, bis zu der Stelle, als Pauly von sich aus vorschlägt, umzukehren. Damit wurde für mich der Bogen überspannt. Danach plätscherte die Geschichte geduldig vor sich hin.
Kann ich nachvollziehen. Irgendwie passiert da ja auch nichts, außer dass sich Pauly immer schräger verhält.

Aber als sie das Pärchen dann nicht mal treffen, fällt die Spannung rapide. Zwar – muss ich dazu sagen – auf eine Weise, dass ich bereit gewesen wär, beim kleinsten Anzeichen auf ihr Erscheinen wieder in Habachtstellung zu gehen.
Tadita hat etwas Ähnliches gesagt. Irgendwie muss das Paar wohl doch nochmal auftauchen. Ich bleibe dran.

.. Falls es eine Überarbeitung geben sollte, wäre ich gespannt, sie zu lesen.
Das spornt mich an! Eine Überarbeitung gibt es auf alle Fälle. Bin schon eifrig am Sammeln, um die Lücken zu stopfen. Dein Kommentar war da sehr hilfreich und auch, dass du dir die zukünftige neue Version nochmal anschauen willst. Vielen lieben Dank dafür. Ich sag dir Bescheid, wenn es soweit ist.

Liebe Grüße,
Chai

Hey @Friedrichard, du treue Seele!
Du warst der erste Kommentator meiner allerersten Geschichte hier im Forum und bist immer noch dabei, obwohl Räuberpistolen gar nicht dein Ding sind ... Das freut mich sehr sehr, zumal ich mir für die schrumpfende Flusenliste auch selber auf die Schulter klopfe.

Ein kahlköpfiger Tourist um die Fünfzig

50 klein, da ein verkürztes „50 (Jahre alt)“, und eine kleine Analogie weiter unten, wenn es heißt
Fast Acht
Besser „acht“ ...
Ist auch schon geändert. Irgendwie verwirrt mich das ja. Viertel vor 8 wird ja dann wieder groß geschrieben, oder? Das hatten wir neulich schon mal. Liegt das am "vor"? Bei "um" und "halb" aber doch wieder klein, oder? Oder 8 klein, weil es 8 Uhr heißt, die Uhr also schon groß ist?

Kost und Logie

Logis, das "s" in Klammern löst "S" im hinteren Teil aus ... was bei den Punkten
janz schön lustich ist
Oh ok. Habe erst gar nicht kapiert, was du meinst, aber werde das noch ändern. Danke.


Hat Neil, Neil, Besenstiel Young keine Lust?
Immerhin bistu konsequent, was man nicht von jedem behaupten kann
Also ich hab den Young jetzt noch nachgetragen, einfach, damit er sich nicht ausgeschlossen fühlt. Soweit ich weiß, hat er doch aber irgendwann die Gruppe verlassen und alleine weitergemacht. Auf den alten Cassetten, die ich von der Band habe, ist jedenfalls nur von Crosby, Stills & Nash die Rede.

Alles war besser (,) als mir in ballernder Sonne ...

„als“ leitet einen vollständigen Satz ein und selbst wenn das nicht so wäre, ist die Infinitivgruppe immer noch Substantiv abhängig
Schon erledigt.

Sanjays Gesicht erhellte sich. Er zückte sein Port(e)mo(naie)
Ist das nicht schon eingedeutscht?

Dank dir ganz herzlich und viele liebe Grüße in den Pott von Chai

 

Ist auch schon geändert. Irgendwie verwirrt mich das ja. Viertel vor 8 wird ja dann wieder groß geschrieben, oder? Das hatten wir neulich schon mal. Liegt das am "vor"? Bei "um" und "halb" aber doch wieder klein, oder? Oder 8 klein, weil es 8 Uhr heißt, die Uhr also schon groß ist?
Nee, setz den unbestimmten Artikel davo und schon weißtu,

liebe Chai,

dass es ein Viertel vor acht (Uhr) ist. Zahlwörter beginnen zumeist mit Minuskel (außer z. B. dem Deutschland Achter ...) Das gilt auch für ehemalige Zahlwörter wie "ander" (bis in Lutherszeiten das deutsche Wort für 2, was noch im anderthalb - mehr als eins, aber weniger als zwo) durchshimmert. Zudem gab es selbst im Deutschen das "Dual" als besonderen Fall zwischen Ein- und Mehrzahl. In den bairischen Dialekten gibt's noch einige "duale" Wendungen.

Tschüss und bis bald

Firedel

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chai,

ich habe mich sehr gefreut, wieder was von dir, von Arjun und von seiner Freundin zu hören.
Und ich kaufe das Buch natürlich auch, mach mal hin! :)
Ein paar Kleinigkeiten:

„War 'ne blöde Idee, um diese Jahreszeit hier hochzukommen“, sagte ich und schloss mit klammen Fingern die Tür ab. Kurz überlegte ich, die Taschenlampe einzuschalten, aber der Mond schien hell genug, ein klarer Sternenhimmel hatte die Sicht auf die Himalaya-Wipfel abgelöst.
Ich könnte mich besser orientieren, wenn die wörtliche Rede erst am Ende dieses Absatzes käme. So denke ich nämlich erst mal, wo hochkommen? Ins Dachgeschoss, wegen der Tür? Ich würde vllt. auch sofort deutlicher machen, dass die Tür von aussen geschlossen wird. Also, ist Krümelkram, ich weiß, aber du siehst, mir hat es den Einstieg etwas holprig gemacht. Was aber durchaus an mir liegen kann. ;)
Als ich die letzte Stufe erreichte, hörte ich unten jemanden schnaufen und drehte mich um. Ein kahlköpfiger Tourist um die fünfzig stapfte die Straße herauf.
Das klingt, als wäre er noch ziemlich weit weg, aber da sieht sie schon die ganzen Details, wie Alter, Schwabbelbauch, Tattoos … ?
„Diese verfickten Berge killen mich, mate!“, rief er einem jungen, indischen Paar auf der Terrasse zu und kickte einen Stein zur Seite. Das Paar lachte.
Vllt. besser: „Die beiden lachten“? Das Paar stelle ich mir sonst irgendwie wie siamesische Zwillinge mit nur einem Mund vor … :D Und was genau machen die beiden bei dieser verf … Kälte eigentlich auf der Terasse? Stehen die da so rum? Oder rauchen die? (Ich stelle mir irgendwie vor, dass es in Indien noch erlaubt ist, im Restaurant zu rauchen. Wie ist das?)
„Waren das die beiden, die eben auf der Terrasse standen?“, fragte ich.
Hier finde ich ja sehr gut, dass du das inzwischen geändert hast, dass Pauly nämlich erst etwas später im Restaurant erscheint, um den Ablauf logischer zu gestalten. Das fand ich nämlich vorher auch etwas seltsam. Aber jetzt erschließt sich dieser Gedankengang, das Paar könne das gewesen sein, wiederum gar nicht mehr für mich. Da müsste noch etwas mehr gesagt werden, damit die beiden als potentielle Diebe in den Fokus geraten.
Wieder atmete er tief durch. Der Typ hätte sich als guter Reiseführer erwiesen, ihm in den nächsten Tagen Goa gezeigt und angeboten, für Kost und Logis mit ihm durchs Land zu fahren
Der Bezug ist hier etwas schwammig. Der Typ, da hatte ich zunächst gedacht, du meinst Pauly.
„Du musst vorsichtig sein, Mann“, sagte Arjun. „Gerade bei Leuten, die dich einfach so anquatschen und sich als Führer anbieten.“
Haha, Arjun hat sich doch sicher auch schon öfter angeboten als Führer … ;)
Wieder ging ein Quengeln durch den Raum.
Quengeln verbinde ich mit kleinen Kindern, das taucht ja ein paarmal auf in der Geschichte. Finde ich unpassend, irgendwie albern. Ich würde da z.B. Murren besser finden.
& Young
Da ist er ja!
Die Sonne stach auf der Haut, ich war nach kürzester Zeit durchgeschwitzt.
Das ist wohl wirklich so, dass es so riesige Temperaturunterschiede gibt?
„Wir können hier nicht dauernd auf Paulys Kosten essen“, sagte ich.
„Wieso denn nicht?“ Arjun lehnte sich in die Kissen zurück, verschränkte die Arme hinterm Kopf und legte seinen rechten Fuß auf dem linken Knie ab.
Ja, man muss ja auch sehen, wo man bleibt!
„Wenn wir dranbleiben, schenkt er uns zum Abschied vielleicht sein Dope“, raunte er mir zu. „Dann können wir im Bett bleiben bis die Saison losgeht.“
Also, Arjun hat auf jeden Fall eine Motivation, sich um Pauly zu kümmern … :lol:
„War cool mit euch“, rief er Arjun und mir zu, schüttelte uns die Hände. „Vielleicht sieht man sich ja irgendwann nochmal.“ Er schnappte sich die Reisetasche.
Die Reisetasche hätte auch ganz easy ein kleiner Koffer sein können, und schon hättest du `ne Challengestory!
Aber: Pauly ruft ihnen etwas zu – das impliziert normalerweise, dass er weiter weg steht, aber dann schüttelt er ihnen gleichzeitig die Hände … Fünf-Meter-Arme?

Ich fand deine Geschichte wieder super geschrieben. Ein spannender Kurzfilm, in der Tat.
Ich habe schon kapiert, dass Pauly der Betrüger ist, aber nun (beim ersten Lesen) auch nicht sooo schnell, dass ich sage würde, es wäre gleich zu offensichtlich. Was sich mir aber nicht ganz erschließt: Was hat sich Pauly genau von Arjun und der Prota erhofft? Z.B., als er mit denen den Berg hochgerannt ist? Weil, sie erscheinen ja wahrscheinlich nicht gerade wie Leute mit viel Geld, das er ihnen abknöpfen könnte? Sanjay als Restaurantbesitzer ist da ja eher geeignet, aber wie gesagt, was genau wollte Pauly von den beiden anderen? Vllt. habe ich etwas überlesen oder nicht ganz kapiert – aber wie auch immer, sie hat Spaß gemacht, deine Geschichte, Chai!

Liebe Grüße von Raindog
:)

 

Hallo Chai,

ich finde, Du kannst sehr gut beschreiben und Charaktere schaffen. Man liest alles flüssig, Stolpersteine bleiben aus, du verwendest eine klare Sprache.

Umso bedauerlicher ist es, dass ich mit der Geschichte nicht warm geworden bin. Ein Fremder kommt, erzählt eine Räuberpistole, ist auf die Polizei schlecht zu sprechen, und dann gehen Arjun und die Protagonistin auf Verbrecherjagd. Letzteren fehlt aus meiner Sicht die Motivation, warum sollten sie das tun? Sie handeln nicht aktiv, sondern laufen Pauly passiv hinterher. Was wollen die überhaupt unbewaffnet machen, wenn sie das Pärchen gefunden haben? Das Ende habe ich mehr überflogen und vermutlich deshalb auch nicht so richtig verstanden, außer, dass Pauly ein Betrüger ist. Die Erkenntnis hatte ich aber schon zuvor. Wenn man den Protagonisten voraus ist, ist die Geschichte nicht unterhaltsam.

„Die stecken hier doch alle unter einer Decke, das bringt ni...“

Ich würde einzelne Silben nicht unterbrechen. Man spricht das meist in einem Rutsch.

nur damit sich Paulys Arschfalte erneut in aller Dankbarkeit herausschälte.

Das fällt für mich stilistisch raus, anderen scheint es aber zu gefallen.

Ohne ein weiteres Wort marschierte Pauly auf den Eingang zu.

Das dürfte hier der Ausgang sein, oder?

und sah mich an wie einen Kinobesucher, der an der spannendsten Stelle mit der Chipstüte raschelt.

Das fällt nun völlig aus dem Rahmen ... falscher Kontext, falsche Stimmung und was sucht überhaupt eine Chipstüte im Kino?

Um den Kreis meines Beitrages zu schließen: Ich lese gerne noch eine weitere Geschichte von Dir, denn ich finde, Du kannst sehr gut beschreiben und Charaktere schaffen.

Viele Grüße

Ephraim

 

Hey @Ephraim Escher

Wenn man den Protagonisten voraus ist, ist die Geschichte nicht unterhaltsam.

Gerade daraus entsteht doch auch Spannung. Aus der Erwartung, das gleich etwas Folgenschweres passiert. Dummes Beispiel: Wenn ich im Herr der Ringe Film Hinweise auf die Spinne Kankra bekomme, in deren Höhle Gollum Frodo und Sam führt, dann bin ich gerade gespannt, weil ich weiß, das ihnen Unheil bevorsteht. Solange die Frage im Raum schwebt, was bei der Konfrontation geschieht, bin ich voll dabei (die klassische Horror-Film-Spannung).
Wenn das Zusammentreffen von Kankra und den Halblingen jetzt aber in die Länge gezogen wird und sie am Ende gar nicht aufeinandertreffen und auch stattdessen nichts Spannendes passiert, dann leidet die Spannung und damit sicher auch die Unterhaltsamkeit. So habe ich mich hier stellenweise gefühlt.

Habe beim Schreiben gemerkt, dass du wahrscheinlich auf etwas anderes hinaus wolltest: Meintest du das 'den Protagonisten voraus sein' wie bei Kriminalgeschichten? Da habe ich gelernt, dass es gut ist, wenn eine Ausgewogenheit besteht. Der Leser soll genug Infos haben, um Vermutungen anzustellen, aber auf eine Weise, dass den Leser die Ermittlungen am Ende doch überraschen, er dem Ermittler (auf Augenhöhe) eventuell auf falscher Fährte folgte.

Ich stelle es mir schwer vor, diese beiden Dinge miteinander zu vereinen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Geschichte überhaupt mit einer Ermittlung verglichen werden kann und der Anspruch, die Erzählerin und Arjun müssten das aufklären, hier überhaupt Anwendung finden sollte. Allerdings hätte das sicher Potential. Eine Überraschung gegen Ende ist auch nicht verkehrt und wahrscheinlich auch in deinem Sinne unterhaltsam. Allerdings ist die Geschichte momentan fast schon so angelegt, dass da eher Spannung aufkommt (zumindest bei mir) – eben weil ich ahne, dass Pauly ein Betrüger ist. Die Überraschung am Ende kann in so einer Version dann also nicht mehr aus derselben Quelle gespeist werden.

Finde deine Aussage genau deshalb interessant – weil ich mich frage, wie das aufzulösen ist. Sicher wird es nicht einfach, im Nachhinein eine wirkliche Überraschung zu inszenieren. Aber möglich wäre es. Da stellt sich die grundlegende Frage: Neue Überraschung oder lieber neue Quelle der Spannung? Um das mal schriftlich weiterzudenken: Wahrscheinlich ist sogar letzteres sinnvoll. Allerdings besteht dann wieder das Problem eines einheitlichen Spannungsbogens, der das auch bis zur Auflösung ('Pauly ist ein Hochstapler') trägt.

nachdenkliche Grüße
Carlo

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Carlo Zwei,

vielen Dank für Dein Feedback.

Seinen Protagonisten voraus sein meint für mich: Der Leser ist schlauer als die Protagonisten und empfindet deren Dummheit als Last. Alle Informationen, über die der Leser in dieser Geschichte verfügt, verfügt auch der Protagonist - logisch, das ist der Fluch des Ich-Erzählers. Dieser ist mitsamt seinen Kumpanen aber zu naiv, die richtigen Schlüsse zu ziehen, obwohl der Leser, der in der Unterzahl ist, es besser weiß. Wenn der auktoriale Erzähler dem Leser Geheimnisse anvertrauen würde, wovon die Charaktere keine Kenntnisse haben, könnte man bei der Anbahnung einer Konfrontation Spannung generieren.

Im Übrigen bahnt sich hier gar keine Konfrontation an, da die Charaktere in dieser Geschichte von Anfang an das willenlose Anhängsel von "Spinne Kankra" sind. Es gibt ja auch gar keinen Konflikt, die Protagonisten machen das offenbar nur als Zeitvertreib. Der Bezug zum Geschehen fehlt. Theoretisch könnten sie an jedem Punkt der Geschichte aussteigen, mit den Worten: "Jo Pauly, war ja ganz nett mir dir. Aber langsam kriegen wir Hunger."

Wenn ich die Geschichte anpassen würde, würde ich folgendes tun:

1. Die Protagonisten stärker involvieren. Sie selbst könnten beispielsweise ebenfalls bestohlen worden sein, natürlich insgeheim von Pauly. Dann haben sie (und der Leser) einen Grund mehr, Pauly zu glauben und den Täter finden zu wollen.

2. Die Protagonisten aktiv handeln lassen. Sie selbst könnten beispielsweise auf die Idee kommen, auf den Berg zu steigen, um das Pärchen zu finden.

3. Für eine Konfrontation sorgen. Statt des Pärchens könnte ein junger Raufbold auftreten, der tatsächlich auf den Berg gestiegen ist und von Pauly - vor den Augen des Ich-Erzählers - umgebracht wird. Spätestens dann sind die Protagonisten vollends auf Paulys Seite, denn sie haben ihm ja auch gemeinsam aufgelauert und womöglich mit ihm im Zuge der Ermittlungem noch andere Straftaten begangen. Wollte man die Plot-Verdrehung auf die Spitze treiben, könnte dieser Raufbold noch mit Pauly unter einer Decke stecken. Er könnte beispielsweise von Pauly vermeintlich in den Abgrund gestoßen worden sein ... oder wie auch immer, damit die Protagonisten Pauly helfen. Klar, das ist sicherlich zu viel des Guten, aber es ist einfach so viel mehr "Aha!" möglich. Das wäre dann der letzte Punkt:

4. Für einen Aha!-Effekt am Ende sorgen.

Ich möchte aber nochmal erwähnen, dass ich die Sprache wirklich gut finde und die Geschichte deshalb trotzdem gerne gelesen habe. Darf nicht vergessen werden!

Viele Grüße

Ephraim

 

Hey liebe @Fliege,

Deine neue habe ich auf jeden Fall sehr gern gelesen, mich richtig gefreut, als sie im Menü aufploppte.
Und ich freue mich immer richtig dolle, wenn du trotz Zeitmangel auf einen Tee vorbeischneist. Deine Kommentare regen mich immer zum Nachdenken an, und oft konfrontierst du mich mit Dingen, auf die ich selber auch nach 500x lesen nicht gekommen wäre. Dafür erstmal ein fettes Dankeschön.

Arjun lachte, zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke bis unters Kinn, die Schultern hoch und dann mit schnellen Schritten durch den Gang ...

Mir fehlt hier ein Verb.
Das war zugegebenerweise ein Experiment. Das Verb ist zog, ich habe versucht, damit alle 3 Tätigkeiten zu beschreiben. Wollte dieses langweilige ging vermeiden. Aber du hast schon Recht. Bevor ich den Text gepostet hab, lag er eine Weile in der Schublade, und beim Drübergehen bin ich da auch dran hängengeblieben. Beim zweiten Lesen macht's dann Sinn - nur ist natürlich die Frage, ob das für den Leser störend ist, gerade am Anfang.

Pauly sah vor sich auf den Tisch. "Karte hab ich sperren lassen, Zimmer muss ich erst zahlen, wenn ich auszieh, und ich muss ...

Die beiden gehen da rein, setzen sich hin und in dieser kurzen Zeit war er oben + das Pärchen hat seine Kohle eingesackt + er hat das gecheckt + Schrecksekunde + Karte sperren lassen und ist dann noch wieder runter gekommen? Können die beiden nicht wenigstens schon fertig mit Essen sein?
Das sind sie mittlerweile. :)

"Alles klar", sagte er breit grinsend. "Ich geb einen aus."

Also wird Geld überwiesen. Aber die Karte ist noch gesperrt, richtig?
Ja, wenn man Paulys Version Glauben schenken kann, wird Geld überwiesen mit Western Union. Das heißt, Pauly braucht keine Karte, sondern kann mit seinem nassen Pass das Geld in bar abholen.


Wobei ich mich im weiteren Verlauf schon frage, warum die hochwandern und sich Moppelchen Pauly nicht auch in eine Riksha setzt.
Offiziell hat er ja kein Geld. Aber ich werde das bei der Überarbeitung im Hinterkopf behalten, sie bis zu dem Pfad evtl. hochfahren zu lassen.

... fummelte an der Tasche seiner Jogginghose und zog eine Stange Charras hervor, das beste Haschisch Indiens.

Hier wusste ich nicht. Haben die beiden es ihm tatsächlich dagelassen oder hat er schon die Kohle bekommen?
Später erfährt man dann ja, woher das Geld kommt.

Arjun grinste. "Scheinst ja doch Geld zu haben", rief er Pauly zu.
"Ach", Pauly winkte ab. "Ich hab die schon dreimal angerufen, aber bis jetzt ist noch nichts passiert."

Ha, Arjun denkt das auch, siehste. Aber Paulys Antwort befriedigt mich jetzt nicht so richtig.
Hm. Wenn ich mir die Kommentare so anschaue, ist dies wahrscheinlich eine der Stellen, wo Paulys Verhalten allmählich zu auffällig wird. Ich kau da mal weiter drauf rum.

Wie so tut Sanjay das? und war das dope am Morgen dann eine Art Anzahlung? Wenn ich hier wen naiv finde, dann Sanjay.
Sanjays Gründe werde ich in der Überarbeitung noch klarer machen. Pauly kauft das Dope von seinem - Sanjays- Geld, nimmt ihn halt aus wo es nur geht.

"Er hat doch keinen Pass, der Idiot."

Aber der war doch nur nass?
Ja, aber so nass, dass er unbrauchbar ist, zumindest laut Pauly. :)

Er meinte, er kann das Geld innerhalb des Landes nicht mit Western Union schicken

Ich habe ja keine Ahnung, aber warum nicht? Hier fehlt mir eindeutig Travelerwissen
Ich weiß auch nicht, ob das so ist. Und Sanjay wahrscheinlich auch nicht. Pauly benutzt das als Ausrede, um Sanjay hinzuhalten bis er außer Landes ist.

"Die? Nee. Die haben den Gemischtwarenladen. Die Straße runter ...

Und das fällt ihm erst jetzt auf? Ich komme nicht mehr mit ...
Hm ... Ja ... Wieder so 'ne Lücke, die ich füllen muss. Ich seh schon, ich muss dem Paar mehr Raum geben.

So, irgendwie kapiere ich das alles nicht so richtig. Oder eben, Pauly ist ein ganz abgebrührter, aber warum kommt da keiner von denen auf die Idee? warum wird das nie so ausgesprochen.
Wahrscheinlich, weil ich davon ausgegangen bin, dass der Leser Pauly bis zum Schluss für unschuldig hält/halten soll und dann der große Aha-Effekt eintritt. Hm, ja, ist nicht so ganz aufgegangen, die Rechnung. Aber wie gesagt, ich arbeite daran.

irgendwann hast genug Geschichten zusammen und kannst den Roman herausgeben. Sag Bescheid, ich kauf das Ding!
:kuss:

Vielen lieben Dank für deine Anregungen und überhaupt für den tollen Kommentar!

Liebe Grüße,
Chai

Hey @Friedrichard Firedel nochmal und danke für die Rückmeldung.

Nee, setz den unbestimmten Artikel davo und schon weißtu,

liebe Chai,

dass es ein Viertel vor acht (Uhr) ist.

Das muss ich erstmal sacken lassen. :D Aber ich krieg das schon hin und lasse irgendwann die Flusenliste zu einem Nichts zusammenschrumpfen.

Liebe Grüße again

 

Liebe @Raindog,
dein Besuch war mir mal wieder eine Ehre. Vor allem, wenn du schreibst:

ich habe mich sehr gefreut, wieder was von dir, von Arjun und von seiner Freundin zu hören.
So soll es sein :). Wobei die Freundin mir ja schon zu denken gibt. Den Namen werde ich noch nachtragen.

"War 'ne blöde Idee, um diese Jahreszeit hier hochzukommen", sagte ich und schloss mit klammen Fingern die Tür ab. Kurz überlegte ich, die Taschenlampe einzuschalten, aber der Mond schien hell genug ...

Ich könnte mich besser orientieren, wenn die wörtliche Rede erst am Ende dieses Absatzes käme. So denke ich nämlich erst mal, wo hochkommen?
Hm. Jetzt, wo du es sagst, fällt mir das auch auf. Ich setz das mal auf meine Überarbeitungsliste und fange dann evtl. mit der Taschenlampe an.

Als ich die letzte Stufe erreichte, hörte ich unten jemanden schnaufen und drehte mich um. Ein kahlköpfiger Tourist um die fünfzig stapfte die Straße herauf.

Das klingt, als wäre er noch ziemlich weit weg, aber da sieht sie schon die ganzen Details, wie Alter, Schwabbelbauch, Tattoos … ?
Ja, das könnte man meinen. Ich werde ihn zukünftig an der untersten Treppenstufe schnaufen lassen. Danke für den Hinweis.

Das Paar lachte.

Vllt. besser: „Die beiden lachten“? Das Paar stelle ich mir sonst irgendwie wie siamesische Zwillinge mit nur einem Mund vor … :D Und was genau machen die beiden bei dieser verf ... Kälte eigentlich auf der Terrasse?
:lol: Gegen deine Phantasie kann ich nicht anschreiben. Mit den beiden kann ich mich aber anfreunden. Und einen Grund werde ich ihnen auch noch geben.

(Ich stelle mir irgendwie vor, dass es in Indien noch erlaubt ist, im Restaurant zu rauchen. Wie ist das?)
Jein. Also offiziell ist es nicht erlaubt, sogar auf der Straße ist es verboten und neuerdings auch am Strand. Mal sehen, wie hart da jetzt durchgegriffen wird. Erfahrungsgemäß ist das nur am Anfang so, oder wenn man das Pech hat, in eine Polizeikontrolle zu geraten.
In den Restaurants hängen Rauchverbotsschilder und auf den Tischen stehen Aschenbecher. Man kann da auf eigene Verantwortung rauchen. Meistens jedenfalls.

"Waren das die beiden, die eben auf der Terrasse standen?", fragte ich.

Hier finde ich ja sehr gut, dass du das inzwischen geändert hast, dass Pauly nämlich erst etwas später im Restaurant erscheint, um den Ablauf logischer zu gestalten. Das fand ich nämlich vorher auch etwas seltsam. Aber jetzt erschließt sich dieser Gedankengang, das Paar könne das gewesen sein, wiederum gar nicht mehr für mich.
Wohl auch, weil es da nur kurz durch die Kulissen geistert. Aber wie gesagt, ich werde nochmal nachwürzen, dann werden die beiden unforgetable.

Wieder atmete er tief durch. Der Typ hätte sich als guter Reiseführer erwiesen.

Der Bezug ist hier etwas schwammig. Der Typ, da hatte ich zunächst gedacht, du meinst Pauly.
Ja? Hm. Ich finde den Bezug deutlich, zumal er ja schon vorher von dem Typen erzählt und sich der genannte Satz dann anschließt.

Quengeln verbinde ich mit kleinen Kindern, das taucht ja ein paarmal auf in der Geschichte. Finde ich unpassend, irgendwie albern. Ich würde da z.B. Murren besser finden.
Hier überlege ich noch. Du hast schon Recht mit dem Quengeln, denn das erstreckt sich ja über einen längeren Zeitraum und ist mehr als ein kurzes Aufbäumen. Murren gefällt mir aber nicht so. Bleibt erstmal in der Grübelecke.

Das ist wohl wirklich so, dass es so riesige Temperaturunterschiede gibt?
Hier hab ich wohl etwas übertrieben. Es ist schon so, dass es im März, sobald die Sonne weg ist, schweinekalt ist. Und dann tagsüber sommerlich warm, auch deshalb, weil die Sonne in der Höhe sehr viel mehr Kraft hat. So wie ich es geschrieben hab, glaubt man aber anscheinend, die schleichen da bei 40Grad durch die Gegend. Kommt auf die Liste.

Die Reisetasche hätte auch ganz easy ein kleiner Koffer sein können, und schon hättest du `ne Challengestory!
Ja nee, so leicht wollte ich es mir dann auch nicht machen. Diesen Winter lasse ich es etwas gemütlicher angehen. :shy:

Aber: Pauly ruft ihnen etwas zu – das impliziert normalerweise, dass er weiter weg steht, aber dann schüttelt er ihnen gleichzeitig die Hände … Fünf-Meter-Arme?
Ja, genau. Bei Pauly wird vom Lügen nicht die Nase länger, sondern die Arme. Schön, dass du den kleinen Hinweis bemerkt hast. :D

Ich fand deine Geschichte wieder super geschrieben. Ein spannender Kurzfilm, in der Tat.
Danke, liebe Raindog. Das ist ja schon mal sehr viel! Offenbar ist das größte Problem der Geschichte die Logik.

Ich habe schon kapiert, dass Pauly der Betrüger ist, aber nun (beim ersten Lesen) auch nicht sooo schnell, dass ich sage würde, es wäre gleich zu offensichtlich. Was sich mir aber nicht ganz erschließt: Was hat sich Pauly genau von Arjun und der Prota erhofft?
Siehste!

Dank dir für den schönen Kommentar und liebe Grüße!


Hallo @Ephraim Escher,
erstmal danke für das Engagement, mit dem du meinen Text auseinanderpflückst, deine Tips sind sehr hilfreich!
Ist natürlich nicht so schön für mich, dass dir meine Geschichte inhaltlich nicht zugesagt hat, aber deine Ideen zeigen sehr gut auf, wo ich ansetzen muss.


ich finde, Du kannst sehr gut beschreiben und Charaktere schaffen. Man liest alles flüssig, Stolpersteine bleiben aus, du verwendest eine klare Sprache.
Das ist ja schon mal was. Danke für das Lob.


Verbrecherjagd. Letzteren fehlt aus meiner Sicht die Motivation, warum sollten sie das tun? Sie handeln nicht aktiv
Pauly bittet sie ja von Anfang an um Hilfe. Anfangs deshalb, weil sie gleich neben der Tür sitzen und deshalb von ihm als Opfer auserkoren werden. Und als sie ihn auf der Straße treffen dann nochmal. Indem er die beiden in seine Geschichte mit reinzieht, hofft er, glaubwürdiger zu erscheinen. Offenbar reicht das aber nicht, denn andere haben sich da auch mehr erhofft.


Was wollen die überhaupt unbewaffnet machen, wenn sie das Pärchen gefunden haben?
Also sooo kriminell sollten die zwei jetzt nicht sein. Das war ja kein Raubüberfall, sondern "nur" eine Betrugsgeschichte. Aber ich seh schon - dadurch, dass die beiden nur Schattenfiguren bleiben, kann man alles mögliche in sie hineininterpretieren.

"das bringt ni ..."

Ich würde einzelne Silben nicht unterbrechen. Man spricht das meist in einem Rutsch.
Grundsätzlich gebe ich dir da unrecht, denn bei längeren Worten hat man da oft schon so seine Probleme, wenn einem jemand ins Wort fällt. Obwohl - jetzt, wo ich so drüber nachdenke - klar, auch wenn man unterbrochen wird, spricht man das Wort noch zu Ende. Das ist natürlich schriftlich schwer darzustellen, und ich persönlich finde, dass es schriftlich lebendiger klingt, wenn einem jemand aktiv ins Wort fällt. Bei einem derart kurzen Wort wie nichts ist das natürlich was anderes, denn da rutscht das Ende immer mit durch, egal wo man unterbrochen wird. Ich werde das angleichen. Dank dir.

marschierte auf den Eingang zu.

Das dürfte hier der Ausgang sein, oder?
Jepp. Dürfte es.

... wie einen Kinobesucher, der an der spannendsten Stelle mit der Chipstüte raschelt.

Das fällt nun völlig aus dem Rahmen ... falscher Kontext, falsche Stimmung und was sucht überhaupt eine Chipstüte im Kino?
Also falsch finde ich das jetzt nicht, höchstens witzlos. :) Vergleiche kommen ja i.d.R. immer aus einem anderen Kontext. Wenn ich zu.B. sage: Er rauchte wie ein Schlot, hat man ja auch nicht automatisch die Assoziation, dass sich die Figur plötzlich auf einem Dach neben einem Schornstein befindet. Und Chips&Kino geht auf alle Fälle zusammen. Fast wie Popcorn&Kino. Vielleicht ist das ja heute anders, ich war lange nicht im Kino. Ist ja auch etwas aus der Mode gekommen.
Aber ich kann mich erinnern, dass das für Kinogänger früher ein nerviger Umstand war, dieses Chipstütengeraschel. War jedenfalls eine geläufige Situation. Ob's im Text nun so passt ... Immerhin bist du schon der zweite, der drüber stolpert. Wird vermerkt.

, das ist der Fluch des Ich-Erzählers. Dieser ist mitsamt seinen Kumpanen aber zu naiv, die richtigen Schlüsse zu ziehen, obwohl der Leser, der in der Unterzahl ist, es besser weiß.
Das schockt mich ja jetzt schon, dass das offenbar von Anfang an klar ist. Als Pauly den beiden begegnet, finde ich das jetzt nicht so klar. Und Arjun ahnt dann ja auch irgendwann, dass mit dem was ganz und gar nicht stimmt. War es wirklich von Anfang an schon total vorhersehbar für dich? Falls nicht, kannst du mir dann nochmal die Stelle nennen, ab der das klar ist? Das würde mir sehr viel weiterhelfen.

Der Bezug zum Geschehen fehlt. Theoretisch könnten sie an jedem Punkt der Geschichte aussteigen, mit den Worten: "Jo Pauly, war ja ganz nett mir dir. Aber langsam kriegen wir Hunger."
Da stimme ich dir zu.

Wenn ich die Geschichte anpassen würde, würde ich folgendes tun:

1. Die Protagonisten stärker involvieren. Sie selbst könnten beispielsweise ebenfalls bestohlen worden sein, natürlich insgeheim von Pauly. Dann haben sie (und der Leser) einen Grund mehr, Pauly zu glauben und den Täter finden zu wollen.

Super Idee!

. Die Protagonisten aktiv handeln lassen. Sie selbst könnten beispielsweise auf die Idee kommen, auf den Berg zu steigen, um das Pärchen zu finden.
Das auch.

3. Für eine Konfrontation sorgen. Statt des Pärchens könnte ein junger Raufbold auftreten, der tatsächlich auf den Berg gestiegen ist und von Pauly - vor den Augen des Ich-Erzählers - umgebracht wird. Spätestens dann sind die Protagonisten vollends auf Paulys Seite, denn sie haben ihm ja auch gemeinsam aufgelauert und womöglich mit ihm im Zuge der Ermittlungem noch andere Straftaten begangen. Wollte man die Plot-Verdrehung auf die Spitze treiben, könnte dieser Raufbold noch mit Pauly unter einer Decke stecken. Er könnte beispielsweise von Pauly vermeintlich in den Abgrund gestoßen worden sein ... oder wie auch immer, damit die Protagonisten Pauly helfen. Klar, das ist sicherlich zu viel des Guten, aber es ist einfach so viel mehr "Aha!" möglich. Das wäre dann der letzte Punkt:

4. Für einen Aha!-Effekt am Ende sorgen.

Ich dachte ja, ich hätte den Aha-Effekt.:Pfeif:
Aber deine Ideen sind wirklich sehr anregend, diesen Schub hab ich gebraucht, um selber mit der Geschichte weiterzukommen. Manchmal steckt man ja fest. Raufbold&Mord sind mir zwar etwas zuviel des Guten, aber sollte ja auch nur ein Beispiel sein. Auf jeden Fall habe ich jetzt schon ein paar mehr Ideen, in welche Richtung das steuern könnte. Dafür meinen allerherzlichsten Dank.

Viele Grüße,
Chai

 

Hallo Chai,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Inzwischen achte ich darauf, welche Geschichten ich ausführlich kommentiere und welche nicht. Bei Deiner nächsten Geschichte bin ich gerne wieder dabei, es macht Spaß, im Dialog und auf Augenhöhe zu kommunizieren. Es freut mich auch sehr, dass Du meine Beiträge als konstruktiv empfindest - das war mein Ziel.

War es wirklich von Anfang an schon total vorhersehbar für dich? Falls nicht, kannst du mir dann nochmal die Stelle nennen, ab der das klar ist?

Optimistisch wie ich bin, rechne ich ja immer damit, dass der Autor den Leser überraschen will, von daher war es nie ganz klar für mich. Allerdings war ich schon sehr früh davon überzeugt, dass der Autor Pauly als zwielichtigen Charakter darstellen möchte - was offenbar gar nicht der Fall ist. Folgende Punkte ließen mich das aber vermuten:

Normalerweise wendet man sich bei einem Diebstahl an die Polizei. Dass er dieser nicht vertraut, löst ein ungutes Gefühl aus. Na gut, kulturelle Umstände, kann ja sein. Dass er sich aber zwei wildfremden Leuten anvertraut, anstatt seinen Freunden oder seiner Familie, steigert die Skepsis. Als die dann noch durch Paulys Initiative aufgebrochen sind, um die Sache selbst zu regeln, war es für mich eindeutig, dass der Autor möchte, dass der Leser Pauly als zwielichtig empfindet. Dazu passt das dominante, impulsive Verhalten und der Bezug zu den Drogen. Ein Pärchen als Betrüger darzustellen, entspricht ebenfalls nicht dem bekannten Klischee. Normalerweise sind es Einzeltäter oder Banden, daher auch meine Idee mit dem Raufbold.

Viele Grüße

Ephraim

 

Hallo @Carlo Zwei nochmal,
freut mich sehr, dass du dich so intensiv mit meiner Geschichte beschäftigst! Vielen lieben Dank. Sind alles wertvolle Denkanstöße für mich. Du schreibst an @Ephraim Escher:

Wenn das Zusammentreffen von Kankra und den Halblingen jetzt aber in die Länge gezogen wird und sie am Ende gar nicht aufeinandertreffen und auch stattdessen nichts Spannendes passiert, dann leidet die Spannung und damit sicher auch die Unterhaltsamkeit. So habe ich mich hier stellenweise gefühlt.
Das' nich gut ...


Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Geschichte überhaupt mit einer Ermittlung verglichen werden kann und der Anspruch, die Erzählerin und Arjun müssten das aufklären, hier überhaupt Anwendung finden sollte.
Eine Kriminalgeschichte im klassischen Sinne sollte es tatsächlich nicht sein. Arjun und die Erzählerin sollten kein Ermittlerersatz sein. Ich denke, sie dürfen am Ende ruhig überrascht sein, bzw. ahnt Arjun ja schon viel eher, dass Pauly nicht koscher ist. Aber im besten Falle sollte der Leser dann natürlich genauso überrascht sein. :)

Sicher wird es nicht einfach, im Nachhinein eine wirkliche Überraschung zu inszenieren. Aber möglich wäre es.
Na ja, sagen wir mal so: Man könnte Pauly besser verschleiern, ihn verdächtigen und dann wieder von ihm ablenken. Da er aber weiterhin als Bösewicht herhalten muss/wird, wird es für diejenigen, die die Geschichte schon kennen wohl nicht mehr wirklich spannend werden, es ist dann wohl nur eine Frage des Geschicks, das nicht ganz so offensichtlich zu machen. Und wer weiß, vielleicht fällt mir ja tatsächlich noch irgendwas ganz Trickreiches ein. Da bin ich selbst gespannt.

Da stellt sich die grundlegende Frage: Neue Überraschung oder lieber neue Quelle der Spannung?
Wir werden sehen ...:D

Liebe Grüße,
Chai

Hallo @Ephraim Escher,
dank dir sehr für die erneuten Hinweise. So macht das Spaß. Und ich erkenne jetzt allmählich auch den Wald vor lauter Bäumen wieder.
Du schreibst:

Normalerweise wendet man sich bei einem Diebstahl an die Polizei. Dass er dieser nicht vertraut, löst ein ungutes Gefühl aus. Na gut, kulturelle Umstände, kann ja sein.
Darauf hatte ich gehofft.


Dass er sich aber zwei wildfremden Leuten anvertraut, anstatt seinen Freunden oder seiner Familie, steigert die Skepsis.
Freunde&Familie sind ja nicht da. Und Arjun&die Erzählerin sind die ersten, die er ansprechen kann, als er in den Raum kommt. Deshalb habe ich geschrieben, dass sie gleich neben der Tür sitzen, damit es nicht so aussieht, als wäre er grundlos auf sie zumarschiert. Ich überlege gerade, was ich in einer solchen Situation tun würde. Ich denke, gerade, wenn ich alleine unterwegs wäre, würde ich mich auch eher an den nächstbesten Menschen aus Fleisch und Blut wenden, statt jemanden anzurufen, der mir dort vor Ort sowieso nicht helfen kann. Blöd ist natürlich, dass Pauly die Karte schon hat sperren lassen und sich dann erst an die beiden wendet. Das macht keinen Sinn, merke ich gerade. Denn dann hätte er tatsächlich auch jemanden anrufen können. Aber so im ersten Affekt könnte ich mir vorstellen, dass ich mich auch an jemanden vor Ort klammern würde, auch, um eben dort und in der Situation Unterstützung zu haben, sprich: Jemanden, der mich vielleicht beruhigt, sich mit mir verbündet oder mir helfen kann. Gerade, wenn es ein Einheimischer ist, der sich mit den Verhältnissen besser auskennt. (Reicht aber als Grund nicht, fällt mir grad auf. Hätte er ja auch zu Sanjay gehen können. Den kennt er immerhin schon. Mist. :hmm: ) Aber ich muss halt sehen, - also als Autorin jetzt - dass das alles besser ineinandergreift. Danke für den Tip.


Als die dann noch durch Paulys Initiative aufgebrochen sind, um die Sache selbst zu regeln, war es für mich eindeutig, dass der Autor möchte, dass der Leser Pauly als zwielichtig empfindet. Dazu passt das dominante, impulsive Verhalten und der Bezug zu den Drogen
Ich hatte mir das ja so gedacht, dass ich Pauly erst als gutmütigen Touristen darstellen wollte (hat nicht geklappt), dann sollte man dahinterkommen, dass er außerdem nicht alle Tassen im Schrank hat. Und das, kombiniert mit seiner vermeintlichen Gutmütigkeit, sollte den Leser dann auf die Fährte locken, dass Pauly sich in irgendwelche Drogengeschäfte hat verwickeln lassen ( hier könnte der Verdacht zwischenzeitlich auf den netten Sanjay fallen), um dann zu dem Schluss zu kommen, dass das alles nur ein Trick von Pauly ist, um alles umsonst zu bekommen. Dumm bloß, wenn Pauly dann von Anfang an schon als Vollarsch entlarvt wird. Da stürzt das ganze Kartenhaus natürlich sofort zusammen. Aber ich verspreche, ich werde ihn in der Überarbeitung etwas gewiefter auftreten lassen, sonst wundert man sich nachher noch, wie er es mit so einer billigen Nummer quer durchs Land geschafft hat. Allerdings hat er einen Vorteil, der es ihm auch so schon möglich machen könnte. Den werde ich dann auch noch besser herausarbeiten.

Danke für die Inspirationen! Bin gespannt, was aus dem Text noch wird.
Liebe Grüße von Chai

 

Liebe @Chai ,
da war doch noch was. :idee: Eine Dana/Arjun-Geschichte kann ich mir doch nicht entgehen lassen. Ich glaube, ich gehöre zu den Leserinnen, die erst zum Schluss begriffen haben, dass Pauly ein Betrüger ist. Vorher fand ich den so gaga, dass ich gedacht habe, okay, in Indien kenne ich mich einfach nicht genug aus, das wird schon einen Sinn haben. Warum er mit den beiden auf den Berg läuft, habe ich aber immer noch nicht verstanden. Er stellt sich verrückt, um nicht als gewiefter Betrüger enttarnt zu werden?
Der, der in der Geschichte wirklich verloren hat, ist ja der Sanjay, der letztlich der Naive ist. Dana und Arjun haben nichts zu verlieren. Irgendwie passt das aber für mich in diese Reihe: Dana und Arjun reisen durch Indien und begegnen allerhand merkwürdigen Leuten. Und ich mag das ja, wenn ich mir nicht zu große Sorgen um Protagonisten machen muss, dabei aber was über ein Land lerne. Wenn du uns den Sanjay noch näher bringen würdest, dann hätte das Ganze vielleicht noch etwas mehr Fallhöhe.


Arjun lachte, zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke bis unters Kinn, die Schultern hoch und dann mit schnellen Schritten durch den Gang, der von unserem Gästehaus zur Hauptstraße führte.
also "... zog dann mit schnellen ..." ? Das finde ich doch irritierend, würde vielleicht doch noch ein "lief" davorsetzen.

Arjun zog die Schiebetür zum Innenraum auf. Ofenhitze, dicke Rauchschwaden und gedämpfte Musik. Indische Wochenendtouristen in Polohemden und Hippies aus aller Welt hockten auf Matratzen vor niedrigen Holztischchen. Als mit uns ein Schwall Kälte in den Raum fegte, ging ein Quengeln durch die Reihen.
Sehr schön atmosphärisch

Aus der Box über mir säuselten Crosby, Stills, Nash & Young, und ich fing gerade an, mich zu entspannen, als Pauly zurückkam.
„Alles klar“, sagte er breit grinsend. „Ich geb einen aus.“ Er schob die Karte über den Tisch und forderte uns auf, auszusuchen, was wir wollten. Den restlichen Abend unterhielt er uns mit Geschichten aus seiner Zeit bei den Special Forces.
Was einfach doch gut rüberkommt, ist diese Art, sich treiben zu lassen. Geld spielt eine Rolle, ist aber auch irgendwie Glückssache. Da gibt es manchmal Sorgen, aber das Ziel ist doch eher der Entspannungszustand. Gefällt mir.

Arjun sah zu mir herüber, drehte den Zeigefinger vor der Schläfe und lachte lautlos. Ich grinste ebenfalls und wollte ihm gerade zuflüstern, dass wir umkehren sollten, als er aufsprang und an mir vorbei auf die Kante zuschoss.
Hä?!

Ich muss den wohl schmieren“, sagte er zu Arjun, fummelte an der Tasche seiner Jogginghose und zog eine Stange Charras hervor, das beste Haschisch Indiens. Sie war lang und breit wie eine schwarze Havana. Der Junge sah abermals von einem zum anderen. Arjun trat einen Schritt vor, drückte Paulys Arm runter und zischte: „Pack das weg. Und jetzt komm.“
Hält Arjun ihn hier ab, weil er sich dem Jungen gegenüber peinlich benimmt, oder weil er ihn davon abhalten will, was abzugeben, woran er selber Interesse hat?

Paulys Gesicht wurde ernst, er schüttelte den Kopf. „Ich bin da eben runter und ...“ Mehr verstand ich nicht, denn Arjuns Lippen waren plötzlich an meinem Ohr. „Wenn wir dranbleiben, schenkt er uns zum Abschied vielleicht sein Dope“, raunte er mir zu. „Dann können wir im Bett bleiben bis die Saison losgeht.“
Großartig!

Seine Hände tasteten nach meinen Hüften und zogen mich hinunter, bis ich in seiner Achselhöhle lag. Die Nase in seiner Brust vergraben, schloss ich die Augen, sog seinen Geruch ein und spürte die Wärme durch meinen Körper fließen. Wenige Augenblicke später kämpfte ich mich unter der Decke hervor und rang nach Luft.
Sehr schöne Stelle.

„Bist du sicher?“, fragte Arjun.
„Ganz sicher. Sanjay gibt Pauly Geld. Die sind in irgendwelche Drogengeschäfte verwickelt, ist doch logisch.“
Arjun sah mich nachdenklich an. „Glaubst du ihm eigentlich, dass er drei Häuser in Australien hat?“, fragte er.
„Ich glaube, der ist einfach kacknaiv.“
Arjun ist ein bisschen skrupelloser, lässt sich gerne aushalten, das Thema hast du in anderen Geschichten schon stärker gezeigt, hier mehr am Rande. Aber er ist auch der Erste, der misstrauisch ist.


Schachtel Marlboro hervor, eine Zigarette heraus und fragte ihn nach Feuer. „Ey Sanjay!“ Er hob die Hand, sah zur Tür. „Ich überweis dir die Kohle gleich, wenn ich in Delhi bin.“
Sanjays Gesicht erhellte sich, er zückte sein Portemonaie direkt bei uns am Tisch und gab Pauly ein paar Scheine. „Das ist für die Fahrt, und für den Rest kannst du essen und dir ein Hotelzimmer nehmen.“
Ich sags ja, der Sanjay in seiner Hilfsbereitschaft tut mir richtig leid. Ist das egal, weil Sanjay sowieso reich ist? Ist seine Frau wütend auf ihn, weil er sich hat blenden lassen? Ist Sanjay persönlich verletzt? Hat er auf finanzielle Belohnung gehofft und sich einfach verpokert? Ich meine nicht unbedingt, dass du die Geschichte noch weiter erzählen musst, aber vielleicht lässt sich ja vorher was andeuten, so dass man hinterher die Tragweite, die Folgen einschätzen kann. Nur so eine Idee.

Ansonsten habe ich die Geschichte wieder sehr gerne gelesen. Ich würde das Buch auch kaufen. Schreibst du eigentlich auch nochmal was über diese Zicke Lilly, oder ist das Thema ausgereizt?

Liebe Grüße von Chutney

 

Liebe @Chutney,

da war doch noch was. :idee:
Wie schön, dass du an mich denkst. :) Und danke für den wertvollen Kommentar.

Ich glaube, ich gehöre zu den Leserinnen, die erst zum Schluss begriffen haben, dass Pauly ein Betrüger ist. Vorher fand ich den so gaga
Ha! So war es gedacht! Trotzdem werde ich in der Überarbeitung versuchen, ihn etwas weniger gaga und dafür in seinem Verhalten nachvollziehbarer zu machen.

Warum er mit den beiden auf den Berg läuft, habe ich aber immer noch nicht verstanden. Er stellt sich verrückt, um nicht als gewiefter Betrüger enttarnt zu werden?
Hm ja, so war es gedacht. Zugegeben etwas dünn, wie mir die meisten Kommentare hier reflektiert haben. Irgendwas muss da noch zwischen, damit das mehr Sinn macht.

Wenn du uns den Sanjay noch näher bringen würdest, dann hätte das Ganze vielleicht noch etwas mehr Fallhöhe.
Ich arbeite daran.

Arjun lachte, zog den Reißverschluss seiner Trainingsjacke bis unters Kinn, die Schultern hoch und dann mit schnellen Schritten durch den Gang ...

also "... zog dann mit schnellen ..." ? Das finde ich doch irritierend, würde vielleicht doch noch ein "lief" davorsetzen.
lief mit schnellen Schritten hatte ich schon probiert, aber man läuft ja immer schnell. Ging war mir zu unspektakulär und sinngemäß würde es ja hinhauen, nur bleibt man halt hängen - also muss das weg. Mal schauen, wie ich das löse.

Was einfach doch gut rüberkommt, ist diese Art, sich treiben zu lassen. Geld spielt eine Rolle, ist aber auch irgendwie Glückssache. Da gibt es manchmal Sorgen, aber das Ziel ist doch eher der Entspannungszustand. Gefällt mir.
Danke.

Arjun sah zu mir herüber, drehte den Zeigefinger vor der Schläfe und lachte lautlos. Ich grinste ebenfalls und wollte ihm gerade zuflüstern, dass wir umkehren sollten, als er aufsprang und an mir vorbei auf die Kante zuschoss.

Meinst du das Drehen des Zeigefingers? Damit meint er, dass er Pauly genauso gaga findet wie du ;). Bei uns würde man sich an die Stirn tippen.

Arjun trat einen Schritt vor, drückte Paulys Arm runter und zischte:"Pack das weg. Und jetzt komm."

Hält Arjun ihn hier ab, weil er sich dem Jungen gegenüber peinlich benimmt, oder weil er ihn davon abhalten will, was abzugeben, woran er selber Interesse hat?
Weil es illegal ist, Drogen zu besitzen. Damit wollte ich Paulys "Naivität" zeigen. Aber ich sollte da wohl noch einen Satz zu sagen. Danke für den Hinweis.

"Ich bin da eben runter und ..." Mehr verstand ich nicht, denn Arjuns Lippen waren plötzlich an meinem Ohr. "Wenn wir dranbleiben, schenkt er uns zum Abschied vielleicht sein Dope", raunte er mir zu. "Dann können wir im Bett bleiben bis die Saison losgeht."

Großartig!
Dank dir :)

Sanjays Gesicht erhellte sich, er zückte sein Portemonaie direkt bei uns am Tisch und gab Pauly ein paar Scheine.

Ist das egal, weil Sanjay sowieso reich ist? Ist seine Frau wütend auf ihn, weil er sich hat blenden lassen? Ist Sanjay persönlich verletzt? Hat er auf finanzielle Belohnung gehofft und sich einfach verpokert?
Alles berechtigte Fragen. Sanjays Charakter werde ich auf jeden Fall noch vertiefen.

Schreibst du eigentlich auch nochmal was über diese Zicke Lilly, oder ist das Thema ausgereizt?
:lol: Bisher sind noch keine weiteren Lilli-Geschichten geplant, aber vielleicht fällt mir ja noch was ein, das ihre bisherige Zickentour noch toppt.

Liebe Chutney, es hat mich wie immer sehr gefreut, deine Meinung zu hören! Ich wünsche dir eine ganz schöne Vorweihnachtszeit und ein frohes Fest!

Liebe Grüße von Chai

 

Noch ein kurzer Nachtrag, liebe @Chai :

Arjun sah zu mir herüber, drehte den Zeigefinger vor der Schläfe und lachte lautlos. Ich grinste ebenfalls und wollte ihm gerade zuflüstern, dass wir umkehren sollten, als er aufsprang und an mir vorbei auf die Kante zuschoss.
Ich glaube die Stelle wäre weniger verwirrend, wenn du "er" durch "Pauly" ersetzt. Man kommt zwar noch drauf, dass es nicht Arjun ist, aber zuerst irritiert es. Mich jedenfalls.

Schönen Abend noch!

Liebe Grüße von Chutney

 

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