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Palästina

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16.11.2003
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Palästina

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Heute

Der Hradschin stand bereits in seinem schwebenden Licht. Es spiegelte sich weiter als die Sonne am Tag und der Mond in der Nacht es je taten. Das Licht trug sich selbst hinaus in die Alte Schloßstiege, verfing sich kurz im angrenzenden Fürstenberg Garten, kroch Ecke Waldstein Gasse und Klarow Gasse westlich und südlich davon, vergnügte sich mit den Strahlen kleiner Laternen des westlichen Kleinseitner Rings und des südlichen Drazitzer Platzes, spielte verwegen durch die Brücken Gasse, fiel vor lauter Übermut fast schon die Karlsbrücke hinab, spiegelte sich in den Wellen der Moldau, auf die der junge Moritz Brum schaute.
Moritz Brum stand an der Ostseite der Karlsbrücke. In seinen Augen erkannten die letzten Spaziergänger die schweren Gedanken, die ihn beschäftigten. Es waren Gedanken, die an einen fernen Ort reisten, in die weite Vergangenheit.

Pläne

Eine Unterredung mit Ella hatte auch keine neuen Ergebnisse gebracht: Gestern hatte er ihr telegrafiert, um für den Freund die Türe ein wenig weiter zu öffnen. Aber Ella wußte nur wenig von ihrer Schwester zu berichten. Sie sei ein wenig eingeschüchtert, sagte sie ihr. Josefs Briefe hätten sie wohl sehr schockiert, hieß es dann weiter im Telegramm aus Berlin. Moritz Brum hatte schon viele Tage damit verbracht, mit der Familie Bergen in Berlin Kontakte zu knüpfen –immer mit dem Ergebnis, dass zu den vielen Unklarheiten immer neue hinzukamen. Seinem Freund sollte er wohl besser von dem letzten Telegramm nicht berichten. Ohnehin machte er sich schon genug Sorgen. Dabei war für keinen abzusehen, dass sich überhaupt ein Kontakt zwischen Josef und Frieda entwickeln würde:
Eher flüchtig traf man sich an einem späten Abend in der Wohnung von Brums Eltern. Diese waren lang schon schlafen, als Moritz und Josef ihren Plan, ein paar Manuskripte zu lesen und zu ordnen, unterbrachen, denn das Fräulein Frieda Bergen aus Berlin schien andere Ideen zu haben. Man sprach über eine gemeinsame Palästinareise, machte sogar richtige Pläne. Josef versicherte sich der Durchführbarkeit der Reise mittels eines Handschlags, den er von Moritz und Frieda verlangte. So freudig hatte Moritz Brum seinen Freund Josef Kandra lang schon nicht mehr gesehen. Zu diesem Zeitpunkt glaubte Moritz aber keinesfalls daran, dass Josef Frieda schon nach einigen Wochen einen Brief schreiben würde, in dem er sich nochmals höflich vorstellte, da er in seiner Bescheidenheit annahm, sie hätte ihn bereits vergessen.
In diesem Brief hatte Josef noch einmal die Reise nach Palästina zur Sprache gebracht. Eine solche Unbeirrbarkeit und Sicherheit kannte Moritz von seinem besten Freund nicht. Brum beobachtete den Briefwechsel zwischen Frieda und Josef also sehr erfreut, denn sie schien die Rettung für Josef zu sein.

Josef Kandra

Josef Kandra und Moritz Brum trafen sich das erste Mal unwissentlich im Gymnasium am Kinsky-Palais. Während Brum ein aufgeweckter und strebsamer Schüler war, hatte Kandra in seiner sehr stillen Art zwar ebenso gute Zeugnisse, zeigte jedoch immer deutlich, dass er eine Abneigung gegen seine Mitschüler und Lehrer hatte. Diese Abneigung machte er nicht durch Äußerungen oder sichtbares Verhalten deutlich, man bemerkte an Josef immer ein Lächeln, das mal gelangweilt, mal verloren aussah, verbunden mit mitleidiger Anteilnahme. Begegnet waren sich Moritz und Josef dort nie.
Das erste wissentliche Treffen fand nach einem Vortrag Brums über Nietzsche statt. Brum griff die Gedankenwelt des von vielen verehrten Nietzsche förmlich an, so dass Kandra, der dem Vortrag schweigend wie immer folgte, ihm in ihrer ersten Unterhaltung seine anderen Ansichten klarzumachen versuchte. Das Gespräch verlief sich, aber beide hatten einen Freund gefunden.
In den folgenden Monaten ging Josef oft zu den Vorträgen seines Freundes. Man lernte noch andere kennen, die gleiche Interessen hatten, und es bildete sich ein kleiner Kreis aufstrebender Denker und Dichter. Moritz und die anderen lasen viel öffentlich, während man von Josef lange Zeit nicht wußte, dass auch er schrieb. Im Gegensatz zu Moritz aber ließ er keinen teilhaben an seinen Werken, von denen er die wenigsten für würdig hielt, nicht im Kaminfeuer zu verbrennen. Hin und wieder trieb Moritz ihn an, ein Buch zu veröffentlichen, aber der Widerwillen war groß. Und einige Zeit später, die Freunde kannten einander gut, kam es zur Begegnung in der Wohnung der Brums.

Niklasstraße 36

Die Briefe von Josef an Frieda wurden immer mehr, so dass sie selbst mit den Antworten kaum nachkommen konnte. Immer wieder beschwor Josef sie, ihm nicht mehr zu schreiben, denn das Warten auf einen Brief ertrug er nicht. War ein Brief Friedas unterwegs, so schrieb er schon einen Brief, in dem er sich fragte, wie lang er noch warten mußte.
Moritz erfuhr auf Umwegen von der Anziehung, die Frieda besaß, wenn es um Josef ging: Ihre Schwester Ella, ebenfalls eine Freundin der Familie Brum, kam eines Tages aus Berlin. Sie besuchte die Familie und berichtete Moritz von den zerstörerischen Briefen seines Freundes an ihre Schwester. Der alarmierte Freund versuchte ein Gespräch mit Josef zu führen. Josef hingegen fühlte die Unvereinbarkeiten zwischen seinem Leben mit dem Schreiben und dem möglichen Leben mit Frieda. Damit glich diese Verbindung zwischen den beiden der für Josef ebenso unpassenden Verbindung Bureau und Schreiben. Da war ein Widerspruch, an dem er scheitern würde, dachte Josef.
Kurz nach dem Kennenlernen von Frieda gelang es ihm, in einer einzigen Nacht diesen Widerspruch für gewisse Zeit auszulöschen:
Josef Kandra saß am Schreibtisch. Das Schnarchen des übergroßen Vaters, der weder eine Verwendung für seinen Sohn noch Verständnis für dessen Literatur hatte, stieß wie ein Dolch in seine Ohren. Aber anstatt zu sterben griff er die Feder und vereinte sie in der Einsamkeit des dünn beleuchteten Zimmers mit den Oktavheften seiner Tagebücher. Die Nacht in der Niklasstraße 36 wurde lang für Josef. Die Schiffe, die am Kronprinz Rudolph Quai vorbei fuhren, waren nicht mehr zu hören, denn in Kandras Zimmer tobte ein großer Sturm. Gedanken an Moritz, Gedanken an Frieda und Gedanken an den Vater vereinten sich in der Geschichte, die er niederschrieb. Um den Sohn kreiste alles in der Erzählung. Der Freund eine Verbindung beider, die Verlobte ein Ausweg, der zur Falle wurde. Ein Zimmer, ein Hinterzimmer, in der wirklichen Wohnung das Klosett, als Heim für den alten Vater. Rechtfertigungen, Angriffe, Verteidigung, Intrigen, ein aufrechter Vater. Kein Freund in St. Petersburg. Größer denn je der Vater, das Urteil, der unendliche Verkehr. Die Feder trieb Josef durch die unsichtbaren Zeilen des Papiers. In wahnsinniger Schnelle eilte sie von selbst geführt, jagend den nächsten Buchstaben, das nächste Wort, den nächsten Satz, den Absatz, dem unerträglichen Ende entgegen, wachsend, schimmernd, in Blut und Schleim aufkeimend.
In den Tagen nach der Erzählung war Josef immer noch benommen. Moritz war voller Glück, denn sein Freund nutzte die Gabe seiner Bestimmung. Einige Lesungen und eine spätere Veröffentlichung würden folgen, aber der Zwiespalt Frieda blieb wie eh und je.
In seinen Briefen bewunderte Josef ihre bürgerliche Standhaftigkeit, ihr praktisches Denken und ihr Geschick –von allem schien er selbst kaum etwas zu haben. Im Bureau kannte man ihn als stillen, aber geschickten Mitarbeiter. Dass er dies alles nur schien, um in Ruhe die Stunden der Arbeit zu schaffen, das wußte niemand außer Moritz und Frieda, denn sein Klagen um sich selbst nahm kein Ende mehr.
So schrieb Frieda an Moritz. Und Moritz schrieb an Frieda. Aufklärung der Lage und ein paar klare Worte von Josef wollte sie. Denn obwohl sie sich schon hunderte von Briefen geschrieben hatten, kannte sie den Mann dahinter nicht. Obwohl er Unendliches von dem Bureau, von den verständnislosen Eltern und den Schwestern schrieb, kannte sie nichts davon richtig. Obwohl er stets von Literatur schrieb, hatte sie noch kein Buch von ihm im Geschäft gesehen. Ihre Eltern hätten gern gewußt, wer der junge Mann aus Prag war, mit dem sie bekannt wurde. Aber da kam nichts.
Und als etwas kam, da war es im größten Teil eine Rechtfertigung des eigenen Unvermögens, verbunden mit einer langweiligen Beschreibung seines Arbeitsplatzes als Mitarbeiter der halbstaatlichen Arbeiter-Unfall-Versicherungsanstalt des Königreichs Böhmen. Moritz malte sich die sich in Grenzen haltende Begeisterung der Eltern Friedas aus. Er beriet seinen Freund so gut er selbst konnte (bei ihm selbst drohte eine Heirat), aber es half nichts. Josef hatte einen Weg beschritten: Er kannte den Kampf, der in seinem Herzen ausgefochten wurde zwischen der Liebe zu Frieda –von dem Wort sprach er selten- und der Literatur. Eine Blüte wuchs in Josef heran, welche einzig und allein Literatur war. Aber weil sein Schreiben so sehr sein Leben war, konnte nichts gut genug sein für ihn (die eine Geschichte aus der langen Nacht ausgenommen). Er wollte Frieda und wollte sie nicht. Das Unvermögen zu Wollen, das Nichtkönnen des Wollens schien alles zu zerstören. Eine Entscheidung mußte her.

Weg nach Askanien

In einem langen Brief schrieb Josef an Frieda seinen Heiratsantrag. Aber weil auch diese klare Entscheidung keine wirkliche war, schrieb er ein paar Tage später, wie wenig er sich als Ehemann denken konnte. Frieda, die das alles überlas, schlug ein Treffen vor.
Josef war wenig begeistert. Moritz redete auf ihn ein, denn immerhin war es wohl ein wenig merkwürdig, dass zukünftig Verlobte einander kaum sahen. Josef aber zögerte es lang hinaus, denn das Schreiben brauchte diese Entschuldigung. Als es dann zum Treffen kam, da war es zu einer ungünstigen Zeit: Der Verlobte Ellas war in der Familie Bergen sehr geliebt, denn er war für die jüngere Schwester Friedas ein guter Fang. Seine Stimme war sehr gewaltig, was für den lärmscheuen Josef ein zusätzliches Problem wurde. Abgesehen davon kümmerte man sich wenig über den zwar großen, aber immer leicht gebeugten, schlanken Herrn aus Prag, mit den dunklen Augen, den scharfen Wangen und dem seltsamen Lächeln in jeder Lage. So fuhr er tatenlos und ergebnislos zurück nach Prag. Zweifel und vergebliches Abraten, sowie die Hoffnung, in Berlin keinen Eindruck hinterlassen zu haben, brachten ihm nichts: Es wurde verlobt.
Moritz Brum erkannte die Zweifel und die Angst, welche diese Verlobung in seinem Freund begleiteten. Im Augenblick aber war nichts aufzuhalten. Was sollte denn geschehen ?
In den Kaffeehäusern war Josef kaum noch zu sehen, man traf sich immer seltener, das Theater sah Kandra kaum noch. Für Josef war es nur noch eine Frage der Zeit, bis aus der Verlobung das Schlimmste würde: Heirat. Ein paar Male noch versuchte er abzuraten, dann wurden die Briefe weniger und man sah sich auch nicht. Der Gedanke, bald nie mehr allein sein zu können, versetzte Josef in Angst. Ins Karolinum, in der Nähe des Obstmarktes, war er auch schon lang nicht mehr gegangen, um den zionistischen Vorträgen Brums und anderer zu lauschen. Palästina war auch kein Gedanke mehr.
Eines Tages, in dieser Zeit der Kälte, erschien in Prag eine junge Frau aus Berlin. Ihr Name war Margaretha Glock. Es sollte ihre Aufgabe sein, zwischen Josef und Frieda zu vermitteln, eine neue Brücke zwischen Berlin und Prag zu errichten. Sie führte lange Unterhaltungen mit Josef, und bald schon schrieben sie einander. Es war nun so, dass er in Fräulein Glock mehr Verstehen finden konnte als je in Frieda, die er zwar stets liebte, die aber ihm so fremd war (sie hatte übrigens ihm Fremdheit vorgeworfen). Kandra behielt zwar das Taktgefühl, so etwas nicht zu sagen, aber hinter den Zeilen seiner Briefe klang es an. Zum Beispiel nannte er sich Frieda gegenüber nur noch „F“ am Ende eines Briefes, während er am Ende eines Briefes an Fräulein Glock ihr alle guten Wünsche und seinen vollen Namen schenkte. Aber Fräulein Glock, die ihrerseits großes persönliches Interesse an Josef hatte, machte einen Fehler: Sie übergab Frieda einige von Josefs Briefen, in denen er vor allem die Zweifel an Frieda selbst und an Familie Bergen beschrieb.
Josef Kandra erhielt eine Einladung nach Berlin. Kalt kündigte man ihm an, dass man sich im Hotel „Askanischer Hof“ treffen würde. Im Hotel saß er den Frauen gegenüber. In diesem Nebenraum wurde er angeklagt. Ihm ging auf, was geschehen war, er sagte nichts. Er hegte keinen Groll gegen die Frauen, er sah ein und am Ende ging er allein, während Frieda allein im Hotel blieb. Das war der Prozeß.

Lichter gehen aus

Ein weiteres Mal noch hatten sich Josef und Frieda verlobt, dann wieder entlobt. Josef schrieb weiter wollte wenig veröffentlichen, den Weg aus Prag heraus konnte er erst am Ende schaffen, als er krank wurde. Seine Lungenwunde nahm er weinend und lachend zugleich hin, er sah sie als Folge seines Kampfes. Seinen Eltern riet er ab, ihn auf dem Sterbebett zu besuchen. Richard Mahlstock, ein ungarischer Arzt und Freund, war bei ihm. „Gehen Sie nicht fort“, sagte Josef zu ihm, der sich nur um eine Spritze kümmern wollte. Richard sagte ihm, dass er nicht fortgehen wollte. „Aber ich gehe fort“, sagte Josef.
Moritz war nicht anwesend. In all den Jahren sah er fortwährend den Kampf seines Freundes gegen sich selbst, gegen andere, um das Unzerstörbare in sich selbst zu finden. Der Kampf wurde zu einem Krieg, dann aber gingen die Lichter aus.
Heute kam ein anderer Krieg:
Moritz lief nun über den Großen Ring, er wollte rechtzeitig seine Helfer treffen, die ihn begleiten würden. Hinter ihm verschwanden die Lichter vom Hradschin. Die Deutschen kamen. Moritz mußte Prag verlassen. Wohin gehen ?

Der Weg in die Ferne

Moritz ging nach Osten. Er trug die Erinnerungen und Werke seines Freundes mit sich.
Er nahm Josef mit, endlich nach Palästina.

 
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Lieber Kosh,

die Geschichte ist sprachlich ein absoluter Leckerbissen. Das ist ja wirkllich noch richtiges, herrliches DEUTSCH (ich war allen Ernstes sehr davon angetan). Der Stil herrlich zu lesen, vor allem die Schreibweise des "Bureau" hat mir als Urwiener und vergangenheitssehnsüchtigen österreichischen Neuezeitverachter beinahe die Tränen in die Augen getrieben, daß hier auf diesem Forum jemand tatsächlich so schreibt.

Hat mich stark an Kafka erinnert, ziemlich sogar.

Bezüglich Askanien

Ha, Karl Kraus läßt grüßen (Kakanien für Österr.- Ungar. Monarchie). Oder gibt/gab es dieses Hotel in Berlin wirklich (ich war nämlich noch nie dort)

Auch vom Inhalt her hat mich Deine Geschichte stark an Kafka denken lassen. Die Figuren sind nicht genau dargestellt, geistern geheimnisvoll durch die nebelige Welt des winterlichen Prag (ich mußte während des Lesens an den Winter denken, weiß auch nicht warum). Hier in diesem Fall war dies sogar angebracht.

Ein wenig Probleme hatte ich mit dem Zeitensprung.

Zuerst das Königreich Böhmen (also Österreich-Ungarn) dann plötzlich der Einmarsch der Deutschen, der Sprung war mir einfach zu groß. Die Tschechochslowakische Republik war ja von 1918 bis zum Einmarsch. Das würde auch besser zur halbstaatlichen Versicherung passen.

Denn in Österreich Ungarn war ja alles K&K, was auch nur im entferntesten mit dem Staat zu hatte. Das war irgendwie unstimmig.

Die Handlung ist nicht spektakulär, was ich persönlich sehr gern mag, wenn das Gesamtbild stimmig ist. Das ist hier der Fall. Vor allem diese Liebe, die sich am Anfang ja ausschließlich in Briefen ausdrückt, dann die Intrige von Margartha Glock (Briefe unterschlagen, ts ts! zumindest kam dies in der Geschichte für mich so heraus). Vermutlich hat sie die Briefe heimlich gelesen, heimlich geöffnet und wieder zugeklebt, das hättest Du eventuell erwähnen können, wäre gut rübergekommen.

Ein paar Kleinigkeiten:

Josef Kandra und Moritz Brum trafen sich das erste Mal unwissentlich im Gymnasium am Kinsky-Palais

beim Kinsky-Palais oder war das Gymnasium im Kinsky-Palais?

von denen er die wenigsten für würdig hielt, nicht im Kaminfeuer brennen

nicht im Kaminfeuer zu verbrennen

sie hatte übrigens ihm Fremdheit vorgeworfen

sie hatte ihm übrigens Fremdheit vorgeworfen

Wobei dies hier wirklich ein Fall von "gerade noch zulässig" ist. Laß es stehen, wenn es beabsichtigt war. Ich mach nämlich auch so Sprachspielereien.

Abschließend: wunderbar zu lesen, vom Stil, von der Sprache her. Auch der Inhalt war ansprechend, Josef, Moritz, Frieda, Josefs Werke...

Herzlichen Dank für einen sprachlich hervorragenden Gruß aus längst vergangenen Zeiten, die für immer verloren sind.

Servus aus Wien

Echnaton

 
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Hallo !

Vielen Dank für die Kritik. Auch ich hänge diesen Zeiten nach, obwohl ich geographisch kein Verhältnis dazu habe.

In der Tat haben mich verschiedene Lebensepisoden Kafkas dazu inspiriert, diesen ganzen Leidensweg sprachlich auf den Punkt zu bringen: Eine Existenz zwischen Liebe und Zweifel, zwischen Verlangen und Ablehnung etc.
Die Änderung habe ich sofort gemacht (bzgl. "verbrennen"), danke für den Hinweis !

Askanien: Ja, es gab zumindest ein Hotel namens "Askanischer Hof", in dem diese Ereignisse geschahen. Ob es das jetzt noch gibt, werde ich mal überprüfen.
Kinsky-Palais: Nach meinen Informationen liegt besagtes Gymnasium (oder lag ?) AM Kinsky-Palais. Sollte jemand das genau wissen, wäre ich über jede Info dankbar.
Zeitsprung/Zeitliche Probleme: Der Zeitsprung ist ganz bewußt so groß gewählt, da hier ein innerer, kein äußerer Zusammenhang zu den Ereignissen besteht, so dass Zeit als Größe geringere Bedeutung hat (in diesem Fall). Ich habe die Infromationen genutzt, die ich vorliegen hatte (als Quelle), so dass ich mich für historische Ungenauigkeiten entschuldige.

Allgemeines: Ich habe gezielt versucht, nur ab und an stiltypische Eigenarten Kafkas sprachlich zu verwenden, denn in erster Linie sollte die Geschichte sich stilistisch klar von Kafkas Werken unterscheiden, obwohl es um ihn geht. Aber um in aller Bescheidenheit eine Empfehlung auszusprechen: Was hältst Du denn von "Kinder" oder "Underwood I und II" ? Mir geht es nur darum, dass diese Geschichten einen anderen sprachlichen Stil verfolgen als die vorliegende.

Gruß,
Kosh

 

Hi !

Diese Anmerkungen habe ich schon häufig gehört -interessant.
Welcher Name ?
Josef Kandra ? = Franz Kafka

Mein Name ? Kosh = enigmatische Figur aus der genialen TV-Serie BABYLON5.

Gruß,
Kosh

 

Hi !

Bei mir meint "Nachhängen" eher ein gewisses intensives Interesse an der Epoche selbst, was sich bedingt durch mein literaturwissenschaftl. Interesse an Kafka und seiner Zeitgenossen.
Jede Epoche der Geschichte ist sicher auf ihre Weise interessant, aber der fin de siecle ist für mich besonders wichtig.

Gruß,
Kosh

 

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