Was ist neu

Originalität vs Naivität

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16.09.2004
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Originalität vs Naivität

Vielleicht wurde das Folgene schon zum tausendsten Mal vor meiner Zeit hier diskutiert und es hängt euch zu den Ohren raus. Dann tut es mir leid und ich empfehle euch zur Schonung eurer Nerven, diesen Thread sofort zu verlassen.

Aber mir ist gerade etwas aufgefallen. Wenn man die Geschichten neuer Mitglieder mit denen alter Mitglieder vergleicht, dann fallen einige Dinge auf. Wie zum Beispiel, dass die Alten sicherlich einen besseren Schreibstil haben. Würde es anders herum sein, würde hier ja niemand mehr schreiben. Wenn man den Inhalt betrachtet, dann bemerkt man, dass Alte Mitglieder gelernt haben, origineller zu schreiben, finde ich. So jetzt das Problem: Ist dies wirklich gut? Unser kleiner auserlesener Kreis :D legt werd auf Originalität. Aber die breite Masse, steht die auch darauf oder eher auf Naivität und Handlungen, die eher seicht und voraussehbar sind? Da ich hier für mich so einen Art Erziehungsprozess in Richtung Originalität sehe, ist einfach die Frage, ob das überhaupt gewünscht wird von Otto Normalverbraucher. Triften wir in eine Kunstecke ab? Würd mich interessieren, was Peter dazu sagt, der wohl als einziger von uns wirklich in dem Geschäft ist.

LG

Thomas

 

Tachi

ob das überhaupt gewünscht wird von Otto Normalverbraucher. Triften wir in eine Kunstecke ab?

Ich musst unlängst bemerken, dass einige meiner SciFi-Geschichten, die ich persönlich für gelungen sprich originell halte, auf größere Ablehnung in der Leserschaft gestoßen sind.
Mag sein, dass es sich hier noch um Ausnahmen handelt, aber ich beobachte diese Entwicklung.

Die Maxime der Originalität schwebt über vielen Autoren hier wie über ein Damokles-Schwert. Ich persönlich versuche mich an sie zu halten, denn mit der hiesigen Mitgliedschaft hat sich auch mein eigener Lesegeschmack deutlich verschärft. Schale 0815-Geschichten kommen bei mir auf keinen gründen Zweig mehr und ich fordere vom Autor (fremden und mir selbst) die Originalität ein.

Die Welt da draußen schreit doch geradezu nach Originaltität, nach Einzigartigkeit und Besonderem, das sich aus der grauen Masse abhebt. Somit halte ich diese "Erziehungrichtung" für richtig, auch wenn es dazu führt, dass die besseren (weil originelleren) Geschichten nicht mehr von allen gelesen/gemocht/vertsanden werden. Es liegt in der Natur der Sache, dass ein anspruchsvollerer Text auch ein anspruchsvolleres Publikum bedingt.

Driften wir nun in eine "Kunstecke" ab? Ja und nein, finde ich. Kg.de ist kein starres Objekt, kein Floss auf das sich ein paar Autoren gerettet haben. Wir (die Masse der Autoren) sind eher ein Fluss, der in der Banalität quellt und in der (Schreib)Kunst mündet.
Jeder einzelne entscheidet mittels seiner Anfangsvoraussetzungen (Talent, Erfahrung, usw) wo er in diesen Fluss einsteigt und bis wohin er sich mittreiben lässt. Das war immer so und wird auch immer so bleiben. Es wird immer jemanden geben, der neu im Metier ist und seichte Texte fabriziert, und auch immer jemanden, der sich an der echten Kunst versucht.

Somit sehe ich keinen Handlungsbedarf, dieser Entwicklung in Richtung "Kunst"entgegenzuwirken, denn sie ist nicht die Entwicklung Kg.des ansich, sondern nur die eines jeden Einzelnen.


gruß
Hagen

PS: Welchen Peter meinst du denn, Tommy? (Peter Hrubi, Peterchen...)

 
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Ähnlich liegt Frage, ob die Lektüre von Trivialtexten gemeinschädlich ist. Da bin ich der Auffassung, dass es dem Autor nur steht, wenn er den Leser eher zum nachdenken stimuliert, als ihn zu "verdummen" - Dienst am Menschen sozusagen. Ich erlebe zwar auch, dass ich, kaputt nach Hause gekommen, mich am liebsten bei der dümmsten aller TV-Sendungen - welche auch immer das ist - geistig entspannen zu wollen ... aber streng genommen ist dazu der kg.de-chat besser geeignet oder der Freundeskreis.

Wenn ein geübter Autor schon nicht nur für die eigene Schublade schreibt, sondern auch veröffentlichen will, sollte er meines Erachtens wenigstens ansatzweise einem "Kulturauftrag" entsprechen, was ein Mindestmaß an Originalität und Kreativität (kann man das trennen?) in seinen Geschichten voraussetzt.
Bei blutigen Neulingen mag es anders sein. Die tasten sich mit naiven / trivialen Texten überhaupt erstmal an das Handwerk des Schreibens heran: "Wie gieße ich meinen Film im Kopf in Worte?". Klar, dass da nicht viel Konzentration für den Inhalt übrig bleibt.

Ich würde sagen, Originalität in die eigenen Texte zu bringen ist eine "Pflicht" gleich nachdem man ein Gefühl für das Handwerk erworben hat. Letztendlich muss aber jeder selbst entscheiden, ob er eher für die Masse schreiben und daher auch dem Anspruchslosesten gerecht werden will (Trivialtexte), oder nur für Leute, die mit dem individuellen Kunstanspruch des Autors konform gehen, also einem "erlesenen Kreis". Auf keinen Fall sollte der Autor für eine "Zielgruppe" schreiben, zu der er sich nicht auch selbst zählt. Davon hat er auf lange Sicht gesehen ü-ber-haupt nichts in puncto Persönlichkeitsfindung, sondern fungiert vielmehr als marktwirtschaftlicher Produzent, der Geschichten gegen Ruhm und Ehre verkauft - Kulturverrat nenn' ich das.


FLoH.

 

Hallo Tommy,

ich bin der Ansicht, dass man manche Stories einfach für wahnsinnig originell hält und erst dann merkt, dass man schon der 1001 ist, der diese Idee hatte.
Ich schätze, dass dieser Lernprozess einfach mit der Zeit eintritt.
Andererseits glaube ich nciht, dass man mit jeder Geschichte das Rad neu erfinden muss, sondern dass es auch darum geht ein altbekanntes Thema originell umsetzen zu können.

LG
Bella

 

Etwas Altes, etwas Neues, etwas Geklautes, etwas Blaues ... :D :anstoss:

 

Andererseits glaube ich nciht, dass man mit jeder Geschichte das Rad neu erfinden muss, sondern dass es auch darum geht ein altbekanntes Thema originell umsetzen zu können.
Voilà, der 1001. bist du, der diese Idee hat ;). Und das mit 678 Beiträgen, :tststs:.

FLoH.

 

(Bin übrigens der Meinung, dass dieser Thread in "Workshop/Autoren" besser aufgehoben wäre.) FLoH.

 

Dafür müsste man eigentlich auch einen Preis bekommen, oder?? ;)

 

So jetzt das Problem: Ist dies wirklich gut?
Das kommt drauf an, wen du fragst. Geschmäcker sind bekanntlich wie Hintern - jeder hat zum Glück seinen eigenen.

Ich persönlich lege schon Wert darauf, zu versuchen, mit meinem Zeugs nicht zum tausendsten Mal das Rad neu über den Hang zu rollen, sondern immer mal wieder was Neues zu probieren (bzw etwas für mich Neues). Aber das mache ich nicht, weil ich den Leser nicht langweilen will (da bin ich Egoist), sondern als Anspruch für mich selbst.

Triften wir in eine Kunstecke ab?
Wie kann man kreativ tätig sein (schreiben, malen, singen etc), ohne in eine Kunstecke abzudriften?

 

Mal eine Frage: Wie viel tatsächlich "Neues" kann schon geschrieben werden?

 

Wenn man alle 40 Milliarden Bücher dieser Welt gelesen hätte, wäre Neues zu schreiben einfach. Da das allerdings eine ziemlich zeitaufwändige Angelegenheit ist, sollte man stattdessen Glück haben können, dass das, was man schreibt, nicht nur für einen selbst, sondern auch für den einzelnen Leser neu ist.

FLoH.

 

Da das allerdings eine ziemlich zeitaufwändige Angelegenheit ist
Also man kann sich aber auch anstellen! :hmm: :D Und um auch mal was Konstruktives beizutragen:

Niemand kennt immer alles. Für manche ist es alt, für manche ist es neu. Nur würde ich stets versuchen, eine Idee nicht 1 zu 1 aufzugreifen, sondern sie zu verändern, anzupassen und weiterzuentwickeln. Zum Beispiel wie bei Matrix und dem "Alice im Wunderland"-Motiv. Ach, ganz Matrix ist zusammengeklaut - und trotzdem gail! :)

 

Danke Dante - so wie du es geschrieben hast, habe ich es gemeint...

 

Wie kann man kreativ tätig sein (schreiben, malen, singen etc), ohne in eine Kunstecke abzudriften?
Das kann man zum Beispiel, wenn man einfach nur schreibt (malt, singt, ...), um Geld damit zu verdienen und erfolgreich zu werden, weil mit schlechter "Kunst" Geld zu verdienen immer noch besser ist, als mit der Fähigkeit zu echter Kunst gesegnet zu sein, aber trotzdem bei McDonalds arbeiten zu müssen (weil "echte" Künstler nun mal meistens Hungerleider sind). Das ist vielleicht unmoralisch aber verständlich.

 
Zuletzt bearbeitet:

Aber die breite Masse, steht die auch darauf oder eher auf Naivität und Handlungen, die eher seicht und voraussehbar sind?
Ich will nicht von mir behaupten, besonders originell zu sein, aber ich versuche Geschichten zu schreiben, die ich selber gerne lesen würde. Auf "Big Brother KGs" habe ich schlicht und ergreifend keinen Bock. :)

Gruß
MisterSeaman

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich denke, dass gerade die "alten Hasen" deutlich mehr Zugang zur Originalität haben, weil sie an das Thema des Schreibens ganz anders herangehen als ein Anfänger. Ein Anfänger denkt sich "oh, mir ist da was tolles mit meinem Hund passiert, das schreibe ich auf und poste es dann". Ein "alter Hase" denkt sich "mmh, ich könnte eine Geschichte über einen Hund schreiben..."

Ich vergleiche das gern mit Rollenspiel-Charakteren. Da gibt es auch zwei Herangehensweisen. Die erste ist "Was will ich können, und was muss ich sein, damit ich es können kann."
Die zweite ist "Was will ich sein, und was muss ich können, um es zu verkörpern."

Ich denke, mit Geschichten ist es ganz ähnlich. Die größere Originalität kommt mit der Erfahrung, denn nur mit genug Lese- und Schreibroutine kann ich überhaupt abschätzen, wie originell eine Geschichte ist. Wenn ein Vierzehnjähriger eine Geschichte über den Helden Alrik schreibt, der den Drachen tötet, dann ist das seiner Meinung nach sicher originell und toll, entlockt den Lesern aber trotzdem nur ein müdes "die Idee ist ja ganz nett, aber an der Umsetzung musst du noch arbeiten" oder gar das gefürchtete "die Story hat noch eine Menge ungenutztes Potential", Redewendungen, vor denen erfahrenere Schreiberlinge zittern. ;)

Ich glaube aber nicht, dass wir in eine Kunstecke abdriften mit unserer Originalität. Sicher verkauft Mainstream sich gut, das sieht man ja schon im Musikbusiness und an Wolfgang-ich-schreibe-500mal-dasselbe-Buch-Hohlbein. Aber ich treffe immer mehr Leute, die eben diese Mainstreams boykottieren, weil sie ihnen aus den Ohren raushängen.

Gerade beim Schreiben ist Originialität, denke ich, sehr wichtig. Denn Mainstream ist etwas für die "Dummen", intelligente Leute langweilen sich schnell und suchen dann nach neuer Abwechslung. Dieselben Schemata nutzen sich schnell ab, und wenn ich irgendwo auf einem Buch lese "hat den Wolfgang-Hohlbein-Preis", dann überlege ich mir zweimal, ob ich es kaufen soll, weil ich genau weiß, in welche Richtung es tendiert. Ich kann natürlich immer nur von mir selbst auf andere schließen, aber ich langweile mich, wenn ich immer wieder dieselben fünf Geschichten vorgesetzt bekomme.

Mag sein, dass ich mich wiederhole, aber ich sitze in der Schule und mir ist so laaaangweilig... :sad:

gruß
vita
:bounce:

 

zum einen finde ich ja diese Unterteilung in "Originell" und "nicht Originell" bedenkenswert. Auch die Fragestellung

Aber die breite Masse, steht die auch darauf oder eher auf Naivität und Handlungen, die eher seicht und voraussehbar sind?
finde ich als solche schon derartig wertend, dass man sich kaum der breiten Masse zugehörig fühlen will.

Ich lese ungern Konsalik oder Rosamunde Pilcher. Und doch haben beide ein riesiges Publikum. Man mag über sie die Strin runzeln, aber man kann auch sehen, dass es schon erstaunlich ist, wen sie alles erreichen. Das würden beide sicherlich nicht schaffen, wenn sie nicht neben ihren Themen auch das Handwerk beherrschen würden. Nun mag man sich denken, ja die schreiben so naives seichtes Zeug, die Handlungen und das Geschehen sind vorhersehbar. Ist das der Erfolg, der ihnen da geneidet wird? Oder ist es die Arroganz des Ego, die sich nur für verkannt hält? Jeder von uns, mag er sich noch so künstlerisch fühlen, muss erst einmal dort hinkommen, wo die beiden sind. Gleiches gilt für den von Vita verschmähten Hohlbein.

Kann man wirklich versuchen, originell zu schreiben? Ich für meinen Teil muss gestehen, das nicht einmal ansatzweise zu versuchen. Ich erzähle die Geschichten, die in mir sind in der Sprache, in der sie erzählt werden wollen. Weder versuche ich, in der Sprache originell zu sein, noch im Plot. Ich behaupte, der zwanghafte Versuch, beides zu sein, führt eher zur Masturbation als zu Lesern. Leser zu erreichen, mag in gewisser Weise kalkulierbar sein, auch musikalische "Hits" sind ja bis zu einem gewissen Grand planbar. Trotzdem führt der Versuch, sich vom Mainstream zwangsweise zu lösen nicht automatisch zu besserer Qualität, eher zu breitem Unverständnis. Damit will ich nicht ausdrücken, dass die breite Masse zu blöd ist, sondern, dass mir das andere viel zu elitär gedacht ist.

Im Übrigen halte ich das manchmal für eine "typisch deutsche" Denkweise. Erfolg hat, was schlecht ist und die breite Masse bedient, das wahre Genie bleibt verkannt und arm."

Ein weiterer Aspekt. Naivität in ihrer Übersetzung als "Unvoreingenommenheit" kann sehr wohl zu erstaunlich originellen Ergebnissen führen. Warum also steht zwischen beiden Wörtern um Threadtitel ein "oder"?

Lieben Gruß, sim

 
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Die Behauptung, mainstream sei nicht originell, denn originelle Kunst kann keinen Erfolg haben, ist weder neu noch originell :D

@ sim

Du sprichst mir aus dem Herzen. Besonders diese Feststellung

Im Übrigen halte ich das manchmal für eine "typisch deutsche" Denkweise. Erfolg hat, was schlecht ist und die breite Masse bedient, das wahre Genie bleibt verkannt und arm."
unterschreibe ich voll und ganz.

@ vita

Ich lese ab und an sehr gerne Bücher von John Irving, Rita Mae Brown und anderen, die dem sogenannten mainstream zugerechnet werden, ich höre sogar - Achtung, nicht erschrecken - Musik aus dem mainstream-Bereich (denn was ist denn z.B. Bruce Springsteen anderes?) - und dennoch würde ich mich nicht als dumm bezeichnen :D

 
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Diesen Thread zu öffnen, hat sich tatsächlich für mich gelohnt:). Schöne Ergebnisse!
@ Sim: Ich sehe das meiste sehr ähnlich wie du. Nur ich wollte etwas provizieren. Wenn ich nicht etwas wertend und überzogen geschrieben hätte, dann hätte mir wahrscheinlich keiner geantwortet --> Lesereinschätzung;).

Jeder von uns, mag er sich noch so künstlerisch fühlen, muss erst einmal dort hinkommen, wo die beiden sind.
Das sehe ich sehr ähnlich. Es mag eine Kunst sein, sehr, nun nennen wir es doch "originelle" Geschichten zu schreiben, genauso ist es aber eine Kunst, Geschichten zu schreiben, die bei der Masse ankommen. Ich persönlich muss sagen, dass ich Wolfgang Hohlbein so mit 13 Jahren sehr gerne gelesen habe. Mag sein, dass er letztendlich immer sehr ähnliche Muster benutzt. Aber soweit ich mich noch erinnern kann, hat auch er sie verscheiden umgesetzt. Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu einfach gestrickt *schulterzuck*. Es gibt sicherlich viele Autoren, die besser schreiben als er, aber es gibt wenige, die mehr Erfolg haben. Welcher von beiden man sein möchte, kann jeder für sich entscheiden.
Ich bin etwas zu kurz dabei, um es wirklich einschätzen zu könne, aber ich glaube, dass man versuchen kann originell zu schreiben. Man kann einfach drauf los schreiben und zu einem Ergebnis kommen. Man kann aber auch erst einmal nachdenken, sich einen Plot überlegen, abwägen ob der interessant ist, wie man ihn noch etwas optimieren kann, Figuren dazu erfinden, die nicht nur einfach meiner Laune entspringen, sondern möglicherweise auch zu den Problemen passen etc. Gibt sicherlich Autoren, die müssen das nicht planen, die können es einfach so. Ich habe jedoch festgestellt, dass ich nicht dazugehöre. Wenn ich das mache, dann kommen Momentaufnahmen heraus, die mir selbst zwar gefallen :), aber keine wirklichen Kgs. Nebenbei: So plant man nicht nur orginielle Geschichten, sondern auch Mainstream. Ist doch im Prinzip beim Planen das selbe. Die Entscheidung ist nur das wichtige.

Ich habe keine Ahnung, ob deine beschriebene Einstellung Deutsch ist. Aber sie kann man sehr leicht wiederlegen. Mag sein, dass ein Wolfang Hohlbein primitiv ist, das streite ich nicht ab, aber ein Herr der Ringe is es sicherlich nicht. Sein Erfolg begründet sich auf etwas anderes. Für mich ist Kunst auch etwas anderes: Auf der einen Seite so zu schreiben, dass es für die Masse zugänglich ist, aber auf der anderen Seite niveauvoll zu schreiben. Ich möchte das mal mit Fremdworten vergleichen. Es gibt Leute, da muss ich ein Fremdwörterlexikon mit mir herumtragen, damit ich sie verstehe. Zeugt deren Sprache von Intelligenz? Nein, sicherlich nicht. Intelligent ist, wenn man einen komplizierten Umstand in jeglichem Umstand erklären kann. Laien sehr simpel, aber auch sehr kompliziert unter Kollegen. Ich persönlich möchte von Geschichten unterhalten werden. Wenn ich meine, ich müsste auf komplizierteste Weise eine philosophische oder politische Idee erklärt haben, dann lese ich Kant, Marx, Mill oder wer gerade zu meinem Problem etwas erzählt. Das bringt mich dann auch wirklich weiter. Was nicht bedeutet, dass eine Geschichte sich mit so etwas nicht befassen soll, nur in einem Kontext, dass es für jeden verständlich und unterhaltsam ist. Der wirkliche Geniestreich in seiner ganzen Form wird natürlich nicht die Menge erreichen. Denn das bedeutet, das komplette Problem erfassen zu können. Diese Leistung werden wohl nur die allerwenigsten erbringen können.

Naivität kann natürlich zu erstaunlichen Ergebnissen führen, da man (noch) nicht an gewisse Strukturen gebunden ist. Ich möchte aber behaupten, dass es besser ist, mit etwas sehr stark vertraut zu sein, aber andauernd versucht, sich von den Strukturen zu lösen.

Lg Thomas

Nachtrag: Hatte den Post of George nicht gesehen. Du hast Bruce Sprinsteen? Also damit bist du komplett raus. Nagut, immerhin hast du nicht Scooter gesagt. Wobei, die wirklich das Beispiel par exellance sind:).

 

Tommy schrieb:
Nachtrag: Hatte den Post of George nicht gesehen. Du hast Bruce Sprinsteen? Also damit bist du komplett raus.
Also: Zum einen heißt dieser Musiker Springsteen und nicht Sprinteen. Zum anderen verstehe ich nicht, was Du mit "Du hast Springsteen" meinst? Ich habe Springsteen? Das ergibt für mich keinen Sinn. Ich habe auch nirgends geschrieben "ich hätte Springsteen". Weil ich gar nicht weiß, was das bedeuten sollte. :D

 

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