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Ordinary World

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01.08.2008
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Ordinary World

Ich blicke in die Menge der verzweifelten Gesichter. Kann eine Gesellschaft ohne Zukunft den Verlust ihrer Vergangenheit verkraften?
Unbewusst dachten wir wohl alle, dass der alte Svenson ewig leben würde; und immerhin ist er stolze 125 Jahre alt geworden. Doch was sind gut einhundert Jahre seiner beruhigenden Anwesenheit gegenüber den mehr als fünftausend, die uns auf dieser Reise noch bevorstehen?

Der Park namens Osiris ist eigentlich zu klein, um die Menge der Trauernden aufzunehmen, doch Gedränge ist uns allen bestens vertraut. Die Wächter des Lichts stehen in der ersten Reihe, die Hände in den Ärmeln ihrer Kutten verborgen, die Häupter in Demut gesenkt. Neben ihnen wie üblich die gepanzerten Prätorianer.
Baltasar, der älteste der Wächter, tritt einen Schritt nach vorne. Seine kräftige Stimme konterkariert sein gebrechliches Äußeres. "Meine Freunde! Unser Bruder Svenson ist in die Unendlichkeit gegangen. Er war der letzte Mensch, der noch einen Sonnenaufgang erlebt hat. Berge und Ozeane gesehen hat. Die Hitze des Sommers und die Kälte des Winters gespürt hat.
Sein Geist ist nun ebenso vergangen wie der Planet, doch seine zahllosen Geschichten darüber leben in uns Sternenkindern fort. Und auch wenn es von nun an schwerer fallen mag, dürfen wir eines nie vergessen: Dädalus und der Raum, den er durcheilt, sind nur die vorübergehende Heimat der Menschheit. Wir haben eine Vergangenheit namens Erde und eine Zukunft namens Gaia. Seid euch dessen stets bewusst. Lehrt. Lernt. Hofft. Wir sind die letzten Tausend und die Saat der Zukunft." Er hält einen Moment inne und räuspert sich.
"Meine Geschwister und ich haben die letzten Tage mit Meditation und Diskussionen verbracht. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit dem Übergang zu beginnen." Ob es seine Absicht war oder nicht, diese Worte bewirken zumindest, die Erstarrung der Anwesenden zu lösen. Unruhe breitet sich aus.
Der junge Alejandro wagt als erster den Protest. "Warum sollen wir unsere Körper an einen Planeten anpassen, den wir niemals betreten werden? Es sind doch noch Jahrtausende Zeit. Das könnt ihr uns nicht antun!" Die Prätorianer neben Baltasar straffen sich, doch er winkt ab und antwortet Alejandro ruhig. "Ein solcher Übergang braucht viel Zeit, um sich auf die Physionomie und letztlich auf das Erbgut selbst auszuwirken. Es ist notwendig, dass unsere Nachkommen perfekt angepasst sind, wenn sie den Überlebenskampf außerhalb dieser geschützten Umgebung aufnehmen müssen." Alejandro sieht nicht zufrieden aus, doch er erwidert nichts darauf.
Nach einigem Zögern versuche ich es. "Sind wir absolut sicher, dass der diesbezügliche Datensatz korrekt ist? Immerhin sind wir noch über 300 Lichtjahre entfernt ..."
Baltasar blickt mich streng an. "Gerade du müsstest wissen, dass wir Daten wie Tageslänge und Gravitation bereits mit einer Genauigkeit von über 93 Prozent bestimmen können. Deshalb werden wir den schiffsweiten Tag/Nacht Zyklus auf 18/14 Stunden setzen, und die Kineten auf 1.9 g beschleunigen. Dies wird natürlich nicht schlagartig geschehen, sondern über mehrere Monate hinweg."
Noch einige andere versuchen es mit Protest, doch auf jeden Einwand hat Baltasar eine Antwort. Niemand kann einen triftigen Grund nennen, den Übergang einer späteren Generation aufzubürden. Die kalte Logik ist gegen uns.
Langsam zerstreut sich die Menge. Der Park leert sich. Die Gesichter zeigen alte Trauer und frischen Zorn.
Ich bleibe stehen und hänge meinen Gedanken nach. Mehrere Monate also, bis alles fast doppelt so schwer sein wird wie bisher. Insbesondere unsere Körper mitsamt den inneren Organen.
Ich bin so vertieft, dass ich kaum bemerke, dass einer der Prätorianer ebenfalls im Park geblieben ist. Plötzlich stapft er auf mich zu. Das Schwarz seiner insektenartigen Panzerung glänzt im künstlichen Sonnenlicht. Er fasst an die Seite seines Helms. Die Visierplatte klappt nach unten und enthüllt ein vertrautes, freundliches Gesicht. "Hallo Maria", sage ich. "Ich will dir nochmals mein Beileid wünschen."
"Vielen Dank, Indira. Mein Großvater hat immer viel von dir gehalten." Sie lächelt dünn. "Ich glaube sogar, er war ein wenig verknallt in dich."
"Und kaum ist der alte Svenson tot, zählt auch die alte Erde nichts mehr", murmle ich. "Gaia-Zeit, Gaia-Schwerkraft, wahrscheinlich bald Gaia-Früchte."
"Wir werden schwerlich in den Hydro-Kuppeln etwas anbauen können, das wir nicht im entferntesten kennen", lächelt sie. "So leistungsstark sind die Teleskope auch wieder nicht."
"Wie auch immer. Vorhin dachte ich einen Moment lang tatsächlich, ihr Carbonhelden wollt euch auf den armen Alejandro stürzen."
Maria wird wieder ernst. "Indira, du weißt, dass wir keine Unterdrücker sein sollen, sondern Vorbilder an Stärke und Disziplin. Und davon werden wir alle noch sehr viel brauchen. Der ewige Kampf zwischen der Verantwortung zum Erhalt der Spezies und der persönlichen Selbstaufgabe droht verloren zu gehen. Wir Prätorianer und die Wächter können unterstützen, aber unsere Macht ist begrenzt. Ich muss dir leider sagen, dass es zwei versuchte Selbstmorde innerhalb von 48 Stunden nach Großvaters Tod gegeben hat."
Ich erschrecke. In meinen 26 Lebensjahren - nach der Erdzeit gerechnet - hatte es nur wenige unnatürliche Tode gegeben. Ich denke kurz nach. "Maria, bitte sei ehrlich. Wurde der Übergang etwa nur deshalb so früh beschlossen, um uns abzulenken?"
Maria nickt langsam. Sie beugt sich nach unten, um mir ins Ohr zu flüstern. "Sie lenken uns ab, indem sie uns vor eine neue Herausforderung stellen. Die Herausforderung körperlichen Schmerzes." Was für eine Strategie, denke ich erschüttert.

Vier Wochen später. Ich kann kaum mehr schlafen. Der veränderte Tageslicht-Zyklus hat den natürlichen, in Millionen Jahren erlernten Rhythmusgestört, und es hilft nichts, dass mich zwanzig zusätzliche Kilogramm in die Matratze drücken. "Stärke und Disziplin" sind die Worte, die ich mir einzutrichtern versuche. Stärke, um das zusätzliche Gewicht zu tragen; Disziplin, um endlich einschlafen zu können.
Ich will mir nicht vorstellen, wie es mir in den nächsten Wochen bei einer Schwerkraft von 1.9 ergehen wird. Doch Maria hatte Recht: es ist die perfekte Ablenkung. Es hat keine Selbstmordversuche mehr gegeben. Wir haben nun dringendere Probleme als die Melancholie einer verlorenen Generation. Es gibt wieder ein Ziel (neben dem 300 Lichtjahre entfernten): Den Körper zu zwingen, die Veränderung seiner Umwelt durchzustehen. Schmerz - und Wut - sind erstaunlich wirksame Antidepressiva. Es gab noch einige Versuche schwachen Widerstands, der jedesmal durch die Überzeugungskraft der Wächter des Lichts und die Unbezwingbarkeit der Prätorianer schon im Ansatz scheiterte. Stärke und Disziplin.

Acht weitere Wochen. Liegen ist eine Qual. Ebenso das Sitzen oder Stehen. Meist verzichte ich auf jede Art aufrechter Bewegung und krieche durch mein Quartier. Maria habe ich seit Wochen nicht mehr gesehen. Es gibt nichts mehr außer der Schwere. Auch wenn Selbstmord inzwischen wie eine recht verlockende Alternative klingt, ich hätte nicht mehr die Kraft dazu.
Baltasar meldet sich über Lautsprecher. Seine einst kräftige Stimme hat gelitten. "Meine Freunde. Eure Tapferkeit sucht ihresgleichen. Denkt immer daran, dass jedem, den einmal der Mut verlassen möge, meine Tür offen steht.
Nun habe ich eine freudige Nachricht für euch! Die Zeit der stetig wachsenden Qualen ist vorbei. In diesem Moment erreicht die Gravitation einen Wert von 1.9 g. Die Anpassung der Schiffssysteme ist damit abgeschlossen. Mit jeder Woche, die vergeht, werdet ihr euch nun besser und stärker fühlen."
Das ist auch dringend notwendig. In diesem Moment fühle ich mich nämlich so kaputt wie noch nie in meinem Leben. Ich will mir nicht ausmalen, wie es den Kindern und den Alten ergeht. Aber immerhin ist der Gipfel der Qual nun überschritten.

"Können wir reden?" Maria steht vor meiner Tür. Ohne ihre Panzerung ist sie nur einen Kopf größer als ich.
"Sicher." Wir gehen hinein, ich in gebückter Haltung, Maria aufrecht wie ein Bleistift. "Wie machst du das nur?", frage ich und lasse mich auf einen Stuhl fallen, der unter dem Gewicht ächzt. "Ach so, natürlich. Die Disziplin."
Wider Erwarten lächelt sie nicht. "Indira, ich will dich um etwas bitten. Als Planeten-Spezialist hast du doch Zugriff auf sämtliche Gaia-Daten."
"Ja ...?"
Sie senkt die Stimme. "Bei der letzten großen Versammlung - Wächter und Prätorianer gemeinsam - hat Baltasar uns zum überstandenen Übergang des Zeitalters der Terraner zur dem der Gaianer gratuliert. Äskulap und zwei andere haben darauf seltsam reagiert."
"Sie leiden wohl genau wie alle anderen."
"Es wirkte eher so, als müssten sie sich auf die Zunge beißen und als würde der Stuhl unter ihnen in Flammen stehen."
Ich blicke sie erstaunt an. "Du glaubst, die Wächter verschweigen uns etwas?"
"Ja. Und das Naheliegenste ist ein Problem mit den Gaia-Daten."
Ich aktiviere den Computer und rufe die Forschungsergebnisse auf. Auf dem Bildschirm erscheint Gaia in ihrer ganzen Pracht. Sie ist viel grüner, als es die Erde gewesen war. Zwar ist die Visualisierung teilweise spekulativ - wir können nicht sagen, welche Pflanzen dort wachsen, und wie groß der bewaldete Teil genau ist. Doch mich interessieren sowieso mehr die Daten zu Atmosphäre, Wasser, Strahlung, Temperatur, Gravitation. Fünf Stunden lang kämpfen wir uns durch das Material. Werten Spektraldaten aus, sichtbares Spektrum, Infrarot, Lichtablenkung. Analysieren und rechnen.
Erschöpft trinke ich einen Schluck Wasser. "Für mich sieht Gaia nach wie vor recht lebensfreundlich aus, mal von der Schwerkraft abgesehen. Wenn mit dem Planeten etwas nicht stimmen würde, wären wir doch nicht auf die Reise gegangen."
Maria streift sich mit der Hand durch ihre kurzen blonden Haare. "Großvater hat mir die Situation der letzten Jahrzehnte der Erde geschildert. Die Gesellschaft stand vor dem Zusammenbruch. Es musste ein Symbol her. Dädalus war die große Hoffnung und der Stolz der Menschheit. Zweifellos eine unglaubliche technische Leistung, für die fünfzig Prozent der Weltressourcen eingesetzt wurden." Ich nicke; die Geschichte habe ich selbst oft gehört.
"Das Ziel der Reise war nie das ganz große Thema. Viel zu weit enfernt, sowohl räumlich als auch zeitlich. Das Schiff war es, das man in den Nachrichten in Großaufnahme zeigen konnte, und von dem jeder bis zuletzt hoffen konnte, an Bord gehen zu dürfen; selbst wenn die Chance nur bei eins zu neun Millionen lag. Als dieses Symbol schließlich aus dem Erdorbit verschwand und Milliardenvon Totgeweihten zurück ließ, war die Zivilisation am Ende."
"Ich weiß", sage ich. Die aufgezeichneten Übertragungen der letzten Jahre der Erde lassen auf eine Hölle schließen, für deren Bewohner die vernichtenden Feuer der Supernova geradezu erlösend gewirkt haben müssen. "Meinst du, Gaia ist eine Falle?"
"Nein, sie war unter den gegebenen Umständen - Zeitdruck, zu schwache Teleskope - bestimmt die beste Wahl. Aber was bedeutet die beste Wahl in einem derart lebensfeindlichen Universum?"
"Aber was ist es dann genau, das die Wächter verschweigen?"
"Tja, wenn ich das nur wüsste. Jetzt dröhnt mir jedenfalls der Kopf. Was hältst du davon, wenn wir damit ein anderes Mal fortfahren? Immerhin", sagt sie lächelnd, "sind noch 5000 Jahre Zeit, es heraus zu finden."

Monate später habe ich noch immer keine Ahnung, was die Wächter verschweigen, oder ob alles nur Marias Einbildung gewesen ist. Das Leben hat sich etwas normalisiert. Unsere Muskeln sind stärker geworden, ebenso wie Herz und Lunge. Der Alltag ist noch sehr anstrengend, aber keine Qual mehr.
Ich gehe durch den zentralen Korridor. Wie immer bin ich von vielen Leuten umgeben. Ich passiere die Kantine, den Sportraum, die Labors sowie das Krankenrevier, das nun stets ausgelastet ist - gebrochene Knochen, Kreislaufzusammenbrüche und so weiter. Eine Zeit lang bleibe ich vor dem großen Panoramafenster stehen. Die Ausläufer von Apophis sind hier gut zu sehen: der Asteroid, der uns als Energiequelle und Wasserreserve dient. Dahinter die Sterne. Ihr vertrauter Anblick ändert sich nie, und nichts deutet darauf hin, dass wir mit über 20000 Kilometern pro Sekunde durch das All rasen.
Plötzlich spüre ich Aufregung um mich herum. Ich drehe mich um und sehe Alejandro, der von zwei Prätorianern und Nathan, einem Wächter des Lichts, umringt wird.
Nathan versucht auf Alejandro einzureden, doch der lässt sich nicht beruhigen. "Ich weiß, was ich gesehen habe, selbst, wenn ich es nicht vollständig dekodieren konnte. Ihr dürft das nicht geheim halten!" Der ganze Korridor beobachtet mittlerweile die Szene.
"Niemand will etwas geheim halten", sagt Nathan ernst. "Wir glauben nur, was du gesehen hast, war nichts weiter als ein Systemfehler. Komm bitte mit uns in die Versammlungshalle, dann klären wir das."
Widerwillig folgt Alejandro ihm und den Prätorianern. Die Gruppe kommt direkt an mir vorbei. Alejandro blickt mich kurz an. Unvermittelt flüstert er mir ins Ohr: "PST Strich sieben acht null". Dann beeilt er sich, wieder zu den dreien aufzuschließen.
Ich wende mich um. Laufen darf ich nicht, um kein Aufsehen zu erregen. Dennoch weiß ich, dass mir nicht viel Zeit bleibt, bevor der Eintrag, was auch immer sich dahinter verbirgt, gelöscht wird.
Alejandro muss mich bewusst für seine Botschaft ausgewählt haben. Als Hacker weiß er, dass ich über mehr Computerprivilegien als die meisten anderen verfüge. Kaum in meinem Quartier angelangt, suche ich nach dem Code und werde tatsächlich fündig. Doch mit dieser Art Datei habe ich nicht gerechnet.
Wie erwartet befindet sich PST-780 in der Datenbank für elektromagnetische Aufzeichnungen; allerdings handelt es sich um ein Signal im Kurzwellenbereich, das zur Planetenanalyse weitgehend irrelevant ist. Ich sichere die Datei auf meinen lokalen Speicher. Doch der Versuch, sie zu öffnen, scheitert an einer Passwortabfrage. Zum Glück kenne ich jemanden, der mir hier eventuell weiterhelfen kann.
Zehn Minuten später steht Maria in meinem Quartier. "Ein Kurzwellensignal? Was soll das sein?"
"Das wollen wir ja heraus finden. Kennst du das Passwort?"
"Ich kenne ein paar ältere. Vielleicht haben wir Glück und eines davon passt."
Tatsächlich, nach drei Fehlversuchen öffnet sich die Datei und ein Muster erscheint auf dem Display. Es ist auf den ersten Blick sichtbar, dass es sich um kein natürliches Signal handelt, sondern eine Logik dahinter stecken muss.
Maria begreift es zuerst. "Das ist ein frequenzmodulierter Audiostrom. Eine Funknachricht. Und sieh dir das Datum an: sie wurde abgeschickt, nachdem die Supernova die Erde bereits erreicht hatte." Ich starre Maria an.
In diesem Moment öffnet sich die Tür. Baltasar tritt ein. Seine aufrechte Haltung täuscht: Ich weiß, dass er seinen Rücken mit einer Prothese verstärken hat lassen. Doch seine Stimme ist wieder kräftig und klar wie vor der Anpassung. "Meine Schwestern! Wie ich sehe, habt ihr da eine seltsame kleine Sache entdeckt. Wir werden das wieder in Ordnung bringen. Auf sein Nicken hin tritt der Prätorianer, den er mitgebracht hat, auf uns zu. Baltasar fährt fort: "Ich würde euch bitten, die Datei, die ihr offensichtlich rechtzeitig sichern konntet, nun zu löschen. Es handelt sich um nichts weiter als um das Echo einer der letzten Radiosendungen von der Erde, die versehentlich von unserem Computersystem aufgezeichnet wurde."
"Warum wollt ihr sie dann verbergen?", fragt Maria gerade heraus.
"Unnötige Erinnerungen einer verlorenen Zeit. Wenn ihr nun so freundlich wärt."
Wir rühren uns nicht. Baltasar wendet sich an den Prätorianer. "Erledige du das!"
Der Gepanzerte tritt zum Computer, doch Maria versperrt ihm den Weg. "Hör mir zu, Amir! Diese Aufzeichnung ist wichtig für uns, sonst hätten sie keine Angst davor!"
Amir zögert. Seine Stimme klingt gedämpft durch den Helm. "Um ehrlich zu sein, würde ich es auch gerne hören."
Bevor Baltasar regieren kann, drücke ich auf den Wiedergabe-Knopf. Der Raum füllt sich mit Rauschen, doch nach einigen Sekunden ist undeutlich eine Stimme zu hören. Ich verändere einige Parameter, bis die Wiedergabe klar ist. Baltasar starrt mich wütend an.
"...system notdürftig wieder in Gang gesetzt. Mindestens fünf Milliarden tot. Weltweite Ernte verbrannt. Ackerböden vernichtet. Nahrungsmittelreserven streng rationiert. Existenz der Überlebenden vorläufig gesichert. Zukunft des Planeten unsicher. Ich wiederhole: Vollständiger Kataklysmus abgewendet. Kommunikationssystem notdürftig wieder in Gang gesetzt ..." Ich beende die Wiedergabe.
"Die Erde existiert noch." Maria ist die erste, die ihre Worte wieder findet.
"Als trostloses Wüstenland, ja", sagt Baltasar kühl.
"Aber es gab Überlebende! Ihr habt es uns verschwiegen!", rufe ich.
"Meine Schwester. Du weißt so gut wie ich, dass unsere Zukunft auf Gaia liegt. Welchen Sinn hätte es gehabt, euch mit Träumereien über die verlorene Heimat zu quälen? Einer Heimat, die keiner von euch gekannt hat", fügt er hinzu. "Was ändert es, dass es kurz nach der Katastrophe noch einige darbende Überlebende gab? Das ist Jahrzehnte her. Die Geschichten des alten Svenson handelten von einer wunderschönen Welt, nicht von einem verbrannten Ödland."
Amir meldet sich zu Wort. "Gab es noch weitere Übertragungen?"
Baltasar schüttelt den Kopf. "Die ursprünglichen Wächter des Lichts, unsere direkten Vorfahren, kamen überein, die zur Erde gerichtete Empfangsantenne nach der ersten Übertragung abzuschalten."
"Das heißt, niemand weiß über die derzeitige Situation Bescheid", sagt Maria wütend.
"Natürlich tun wir das. Die Situation ist, dass wir uns wie geplant weiter Gaia nähern und uns nicht mit Geschwätz von der Erde aufhalten. Wir müssen uns auf die Zukunft konzentrieren. Seht es ein: Abgesehen davon, dass ein Kurswechsel um 180 Grad immense Energievergeudung und Trägheitsbelastung bedeuten würden - wir wären alle tot, bevor wir die Erde erreichen. Wollt ihr wirklich, dass eure Kinder dann einen verwüsteten Planeten vorfinden?"
"Lieber einen verwüsteten Planeten, als dieses verdammte Gewicht", brumme ich. "Ich sehe nur eine Möglichkeit: wir lassen die Leute entscheiden."
"Nein! Das verbiete ich!"
Ich bleibe standhaft. "Baltasar, wir respektieren dich, aber du hast keine Wahl. Wenn du nicht willst, dass es bekannt wird, wirst du uns drei umbringen müssen, und Alejandro ebenfalls." Einen Moment lang glaube ich tatsächlich, dass sich der gebrechliche Mann auf mich stürzen will, aber dann belässt er es bei einem finsteren Gesichtsdruck.

Eine Woche später. Die tausend Bewohner von Dädalus sind informiert. Alle waren von der Nachricht schockiert. Die meisten sind sich einig, dass die Empfangsantenne wieder aktiviert und versucht werden soll, mit der Erde Kontakt aufzunehmen. Doch auf eine mögliche Antwort müssen wir gut dreißig Jahre warten. Das wird hart werden. Die große Frage ist, was bis dahin geschehen soll.
Eine Minderheit will von der Erde nichts mehr wissen und die Reise fortsetzen. Einige wenige meinen, es sei ihnen egal, wo das Schiff hinfliegt - sie würden die Ankunft sowieso nicht erleben. Ein recht großer Teil will direkt umkehren und auch die Schwerkraft wieder reduzieren.
Fast alle sind sich einig, dass die Wächter des Lichts bestraft werden sollen, und zwar auf die schlimmste Art: Ihre Macht wird ihnen genommen, die sie mehrmals missbraucht haben. Die erste Generation nahm unseren Vorfahren die Chance, zu ihrer Heimat zurück zu kehren, die doch nicht vernichtet worden war. Und es waren Baltasar und seine Geschwister, die diese wichtigste Botschaft, die Dädalus je erhalten hat, weiterhin zurück gehalten haben.
Selbst wenn wir die Reise fortsetzen, wird es große Veränderungen auf dem Generationenschiff namens Dädalus geben.

Maria und ich stehen inmitten der Menge in dem kleinen Park Osiris. Ohne dass wir es gewollt hätten, sind wir zu einer Art Anführerinnen geworden. Die Unsicherheit ist größer denn je, doch die Freiheit zu entscheiden liegt nun endlich bei uns allen. Keine Geheimnisse mehr.
Wir schreiten zu der Abstimmung, deren Ausgang die Zukunft der - vielleicht - letzten Menschen entscheiden wird.

 

Hallo zusammen,
eine Art Vorgeschichte zu meiner Story "Lasten", und wie bei dieser, bin ich wieder nicht 100% zufrieden. Aber nachdem ich seit Monaten immer wieder damit kämpfe, hau ich sie jetzt mal raus. Fiel mir diesmal besonders schwer, aus einer (IMO) interessanten Ausgangssituation eine runde Geschichte zu bauen. Viele zusätzliche Ideen sind am Schneidetisch geblieben, da sie nur drumherum ohne Bezug zur Story gewesen wären.
Danke für's Lesen,
Irony

 
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Hej Irony,

das ist die erste sci-fi-Story, die mich nach dem ersten Satz direkt angesprochen hat, nach dem ersten Absatz war ich neugierig, nach dem zweiten mittendrin und nach dem letzten traurig, dass sie zu Ende war.

Ob das jetzt ein gutes Zeichen für dich ist, sei dahingestellt, aber mich hat deine Geschichte gepackt.
Sowohl sprachlich als auch thematisch: die Menschheit hat den guten alten Planeten verlassen und "dümpelt" jetzt unzufrieden und sehnsüchtig nach etwas Vergangenem im All herum.
Ich liebe das!

Im einzelnen hast du es geschafft, eine schönen sprachlichen Stil mit visionären und technischen Fakten und Begriffen derart zu verbinden, dass sie in meinen ungeübten Ohren nicht verwirrend klingen und mich ratlos zurücklassen. Ich nehme alles hin und empfinde es schlüssig, logisch und faszinierend. Sowohl die unvorstellbare Vorstellung von Reptilienhaut, künstlicher Schwerkraft, hohem Alter, Lichtjahre, Geschwindigkeit, als auch die altmodischen Gefühle wie Liebe und Depression, Machtwunsch, den Wunsch für etwas zu leben, Disziplin und Kraft. Alles drin ;)
Selbst die Wahl all deiner Namen finde ich überaus gelungen.

Und dass am Ende zwei Frauen die "Sache " in die Hand nehmen ist ein sehr reizvoller Effekt.

Deine Unzufriedenheit mit deinem Text kann ich vielleicht nicht nehmen, weil ich nichts Korrektives beizutragen habe, aber vielleicht freust du dich trotzdem.

Habe ich es richtig verstanden, dass diese Geschichte nur der Anfang zu etwas ist? Ein Roman?

Ich wär' dabei.

Danke für diese phantastische Reise und freundliche Grüße, Kanji

 

Ich freue mich sehr Kanji, dass dir die Geschichte gefallen hat, und dass du es mir mitgeteilt hast. "Korrektives" ist zwar sehr hilfreich aber definitv optional :) Einige Ecken die mich selber gekratzt haben, hab ich gerade ausgebügelt, denke ich.

Das dahin Dümpeln, das Verlorensein, die Melancholie, ist genau das Thema, um das es geht. In den ersten Ansätzen der Geschichte war das noch viel bestimmender; aber ganz ohne Handlung geht es halt auch schlecht.

Die Reptiliensache hast du missverstanden :) Das war nur im übertragenen Sinn gemeint - der 24h-Zyklus ist halt seit ewigen Zeiten, quasi seit wir Reptilien waren, in unserm Erbgut verankert (auch wenn es unerklärlicherweise eher ein 23h Stunden Zyklus ist, aber das nur am Rande). Ich hab die Viecher jetzt rausgenommen, damit nicht noch jemand anderes verwirrt wird :)

Also wenn dir das Zeug gefällt, sollest du unbedingt noch das hier lesen:
http://wortkrieger.de/showthread.php?47781-Lasten
Selbes Raumschiff, einige Tausend Jahre später, die Gravitation wird endgültig zum Feind. Ist nicht 100% konsistent zu dieser Geschichte, darüber bitte hinweg sehen g

Dankeschön Kanji für's Lesen und für deine Meinung!
lg Irony

 

Hej, ich nochmal, weil ich gerade so im sci-fi-Modus bin.

Eine fantastische Geschichte, die du geschrieben hast. Du besitzt offenbar eine enorme Phantasie.
Beim Lesen der Geschichte riss es mich sogar in die Gegenwart, als ich von der "Lastenverteilung" las.
Ich übertrug sie automatisch auf das gegenwärtige Problem in Europa. Ganz unterbewusst. Dass du sie bildhaft verwendest ist großartig, auch das Problem von Sprache ist toll gelöst.

Eigentlich eine hochaktuelle Geschichte im übertragenden Sinne. Leider.

Eine tolle Geschichte und ich würde sehr gerne lesen, wie es weitergeht mit den "Menschen" und ihrer Hoffnung und der Lösung (Die Figuren in der jetzigen Geschichte ähneln Menschen schon eher als in der vorhergehenden, oder?) Schade, dass sie die Erde nicht mehr bewohnen konnten.

Herzliche Grüße, Kanji.

 
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Hallo Irony,

habe deine Geschichte gerne gelesen und fand sie spannend. Vor allem hat mir gefallen, dass das große Geheimnis (es gibt Überlebende auf der Erde) nicht sofort klar war. Ich dachte wirklich, etwas stimme mit Gaia nicht.

Aber es gibt auch Sachen, die meiner Meinung nach verbesserungswürdig sind. Zum einen sind das die Dialoge, die unnatürlich klingen. Das liegt vor allem daran, dass du sie nutzt, um dem Leser Dinge zu erklären. So sprechen aber Leute im wirklichen Leben nicht miteinander. Ich kämpfe in meinen Geschichten übrigens mit dem gleichen Problem ;)

Zweiter Kritikpunkt ist, dass manches zu einfach von der Hand geht. Habe das unten nochmal im Detail beschrieben. Die Führer des Generationenschiffs, die zuerst ja als furchteinregend und alles kontrollierend beschrieben werden, lassen sich die Butter zu leicht vom Brot nehmen.


Hier meine Anmerkungen zu einzelnen stellen.

"Meine Geschwister und ich haben die letzten Tage mit Meditation und Diskussionen verbracht. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass nun der richtige Zeitpunkt gekommen ist, mit dem Übergang zu beginnen." Ob es seine Absicht war oder nicht, diese Worte bewirken zumindest, die Erstarrung der Anwesenden zu lösen. Unruhe breitet sich aus.
Der junge Alejandro wagt als erster den Protest. "Warum sollen wir unsere Körper an einen Planeten anpassen, den wir niemals betreten werden? Es sind doch noch Jahrtausende Zeit. Das könnt ihr uns nicht antun!"
Hier finde ich, verschenkst du etwas Spannung, weil Alejandro sofort erklärt, um was es geht, was dieser "Übergang" ist.

"Vielen Dank, Indira. Mein Großvater hat immer viel von dir gehalten." Sie lächelt dünn. "Ich glaube sogar, er war ein wenig verknallt in dich."
Bis eben hielt ich die Protagonistin noch für einen Mann. Jetzt muss ich mein Bild ändern, es ist eine Frau ;) Das solltest du früher klarstellen, damit das korrekte Bild im Kopf des Lesers entsteht.

In diesem Moment öffnet sich die Tür. Baltasar tritt ein. Seine aufrechte Haltung täuscht: Ich weiß, dass er seinen Rücken mit einer Prothese verstärken hat lassen. Doch seine Stimme ist wieder kräftig und klar wie vor der Anpassung. "Meine Schwestern! Wie ich sehe, habt ihr da eine seltsame kleine Sache entdeckt.
Das ist etwas klischeehaft. Wie im Film. Genau in dem Moment, in dem die beiden etwas entdeckt haben, kommt der Antagonist herein. Und er erkennt sofort, was sie da entdeckt haben. Wie denn?

Eine Woche später. Die Tausend Bewohner von Dädalus sind informiert. Alle waren von der Nachricht schockiert. Die meisten sind sich einig, dass die Empfangsantenne wieder aktiviert und versucht werden soll, mit der Erde Kontakt aufzunehmen.
Hm, wenn das so einfach ging, dann ist der gute Balthasar doch nicht der böse Tyrann der alle unterdrückt, für den ich ihn bis jetzt gehalten habe. Ich finde, das geht alles irgendwie zu einfach. Es gibt kaum einen Kampf um das große Geheimnis.

Fast alle sind sich einig, dass die Wächter des Lichts bestraft werden sollen, und zwar auf die schlimmste Art: Ihre Macht wird ihnen genommen, die sie mehrmals missbraucht haben.
So mächtig können sie ja nicht sein, wenn man ihnen diese Macht einfach so nehmen kann. Ich finde, das passt nicht. Klingt wie "nette Tyrannen, die sich dem Volkswillen beugen"

Also die Story an sich gefällt mir gut. Aber ich glaube, du hast einfach zu viele Konflikte an Bord. Das Problem mit der Nachricht von der Erde lässt sich ja nicht befriedigend in einer Kurzgeschichte auflösen. Denn was sollen die Leute tun, so oder so erreichen sie keines der beiden Ziele. Das ist ein bisschen unbefriedigend, finde ich. Besser wäre es, wenn es eine klare Handlungsoption gäbe, z.B. Rückkehr zur Erde innerhalb von 10 Jahren. Oder zumindest eine Antwort schneller als in 30 Jahren ;)

 
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Hi Henrik,
besten Dank für deine Meinung!

habe deine Geschichte gerne gelesen und fand sie spannend. Vor allem hat mir gefallen, dass das große Geheimnis (es gibt Überlebende auf der Erde) nicht sofort klar war. Ich dachte wirklich, etwas stimme mit Gaia nicht.

Schön :)

Aber es gibt auch Sachen, die meiner Meinung nach verbesserungswürdig sind. Zum einen sind das die Dialoge, die unnatürlich klingen. Das liegt vor allem daran, dass du sie nutzt, um dem Leser Dinge zu erklären. So sprechen aber Leute im wirklichen Leben nicht miteinander. Ich kämpfe in meinen Geschichten übrigens mit dem gleichen Problem
Kann ich schon z.T. zustimmen, aber wenn Dinge im Umbruch sind, so wie hier, ist es nicht so unwahrscheinlich dass wieder mal wieder etwas thematisiert wird, was eh den Gesprächsteilnehmern schon (lange) bekannt sein muss. Ist im echten Leben nicht unbedingt anders. "Weißt du noch, damals ..." "Klar weiß ich das noch." "Na gut. Wollt's nur noch mal erwähnen."

Zweiter Kritikpunkt ist, dass manches zu einfach von der Hand geht. Habe das unten nochmal im Detail beschrieben. Die Führer des Generationenschiffs, die zuerst ja als furchteinregend und alles kontrollierend beschrieben werden, lassen sich die Butter zu leicht vom Brot nehmen.

Hehe. Eben nicht. Sollten bewusst keine Hunger Games sein. Kein großer Kampf gegen ein unterdrückerisches Regime. Die Idee ist, dass sich das Schiff und die Bewohner ganz gut selbst verwalten. Die "Wächter" sollen eher spirituelle Führer sein, keine Machthaber, auch wenn sich das manchmal überschneidet (genau genommen sollen sie die Menschen auf ihre planetare Zukunft vorbereiten, damit zukünfige Generationen nicht irgendwann den Weltraum als ihre natürliche Heimat ansehen). Und die (übrigens unbewaffneten) Prätorianer sind tatsächlich eine Art Symbol, so wie Maria das beschreibt. Darum wagen es die Leute auch, Einspruch zu erheben. Aber die Wächter haben halt gute Argumente. Klar, Prätorianer an ihrer Seite erleichtern es ihnen, aber 1000 gegen eine Handvoll wäre kein ernsthafter Kampf, wenn es hart auf hart kommen würde.
Ganz bewusst wollte ich die Erwartung an das Klischee Rebellen gegen böses Regime wecken aber dann nicht erfüllen.
Das mit dem "Machtverlust" am Ende sollte ich vielleicht umformulieren.

Das ist etwas klischeehaft. Wie im Film. Genau in dem Moment, in dem die beiden etwas entdeckt haben, kommt der Antagonist herein. Und er erkennt sofort, was sie da entdeckt haben. Wie denn?
Einfachste Erklärung: Ein Logfile auf dem Server hat Indiras Download protokolliert. Wächter reden mit Alejandro, checken das Log, und marschieren geradewegs in Indiras Quartier.

Bis eben hielt ich die Protagonistin noch für einen Mann. Jetzt muss ich mein Bild ändern, es ist eine Frau Das solltest du früher klarstellen, damit das korrekte Bild im Kopf des Lesers entsteht.
Ganz bewusst wollte ich das Bild des bösen Henchmen eines bösen Regimes konterkarieren. Außerdem ist sich Indira nicht sicher, ob sich unter der Rüstung wirklich Maria oder sonst wer verbirgt. Es ist keine figurbetonte Panzerung :)
Ach so. Erst beim zweiten Lesen verstehe ich, dass du Indira meintest. Frage: Warum hast du automatisch an einen Mann gedacht?

Hm, wenn das so einfach ging, dann ist der gute Balthasar doch nicht der böse Tyrann der alle unterdrückt, für den ich ihn bis jetzt gehalten habe. Ich finde, das geht alles irgendwie zu einfach. Es gibt kaum einen Kampf um das große Geheimnis.
Etwas mehr Widerstand wäre vielleicht angebracht, aber wie gesagt: bewusst kein böster Tyrann,bewusst kein großer Kampf.

Das Problem mit der Nachricht von der Erde lässt sich ja nicht befriedigend in einer Kurzgeschichte auflösen. Denn was sollen die Leute tun, so oder so erreichen sie keines der beiden Ziele. Das ist ein bisschen unbefriedigend, finde ich. Besser wäre es, wenn es eine klare Handlungsoption gäbe, z.B. Rückkehr zur Erde innerhalb von 10 Jahren. Oder zumindest eine Antwort schneller als in 30 Jahren
Absicht. Es gibt keine Erlösung für die Protagonisten. Stattdessen müssen sie eine Entscheidung für zukünfige Generationen treffen, was vielleicht noch schwerer ist.
Das Schiff muss schon relativ weit geflogen sein, sonst machte es keinen Sinn, dass bereits der letzte Erdenmensch tot ist. Und das ist nun mal der Ausgangspunkt der ganzen Story.


Wie du siehst, sind viele der deiner Kritikpunkte ganz bewusst so geplant, kein versehentliches Versäumnis. Dass einiges besser umsetzbar ist keine Frage :)

Vielen Dank noch mal!
lg, Irony.


Hi nochmal Kanji!

Beim Lesen der Geschichte riss es mich sogar in die Gegenwart, als ich von der "Lastenverteilung" las.
Ich übertrug sie automatisch auf das gegenwärtige Problem in Europa.

So hab ich's noch gar nicht betrachtet, aber guter Punkt! Hatte gerade einen kleinen Schock, als ich gesehen habe, dass "Lasten" schon fast fünf Jahre alt ist o_O

Die Figuren in der jetzigen Geschichte ähneln Menschen schon eher als in der vorhergehenden, oder?
Klar. In 100 Jahren und v.a. recht erdähnlichen Bedingungen ändert sich da nichts.
Zwischen den Stories liegen rund 4000 Jahre. Und die Schwerkraft auf dem D-Deck, wie auch immer der Schaden passiert ist, muss weitaus größer sein als 1.9g, um diese extremen Effekte auszulösen.
Ob das Schiff zwischen den Geschichten noch mal die Erde besucht hat - wer weiß :)

 
Zuletzt bearbeitet:

nachdem die Supernova die Erde bereits erreicht hatte.

[…] mindestens fünf Milliarden tot. Weltweite Ernte verbrannt. Ackerböden vernichtet. Nahrungsmittelreserven streng rationiert. Existenz der Überlebenden vorläufig gesichert. Zukunft des Planeten unsicher.


Es ist natürlich schwierig, ein einigermaßen plausibles Weltuntergangsszenario zu entwerfen, Ivory, schon klar.
Aber deine Variante, dass quasi der „Feuersturm“ einer Supernova die Erde grillt, ist mir für eine ernsthafte SF-Geschichte einfach ein bisschen zu unwissenschaftlich, um nicht zu sagen, zu hanebüchen.
Man geht zwar davon aus, dass es bei einer Entfernung einer Supernova deutlich unter 100 Lichtjahren zu merklichen Auswirkungen auf unserem Planeten käme. Allerdings wären es in erster Linie die Gammastrahlen, die chemische Reaktionen in den oberen Atmosphärenschichten auslösen und dadurch die Ozonschicht der Erde komplett zerstören würden. Das Problem bei Gammastrahlen ist, dass sie sich mit Lichtgeschwindigkeit ausbreiten, was nichts anderes heißt, als dass sie zum selben Zeitpunkt auf der Erde eintreffen wie die Lichtstrahlen, durch die die Menschheit überhaupt erst von der Supernova erfahren würde. Und das wiederum heißt nichts anderes, als dass die Menschheit unmöglich Zeit hätte, ein Jahrhundertprojekt, wie es der Bau der Daedalus vermutlich darstellt, in die Wege zu leiten. Sorry, wenn das jetzt ein bisschen pingelig klingt, aber gerade SF-Geschichten verleiten mich immer dazu, sie auf naturwissenschaftliche Glaubwürdigkeit abzuklopfen. Und sobald ich dann haarsträubende Ungereimtheiten darin entdecke, ist es mit dem vorbehaltlosen Lesespaß vorbei.

Aber damit du wenigstens ein bisschen was von meinem Kommentar hast, will ich dir noch ein paar Bugs zeigen:

mehr als Fünftausend, die uns auf dieser Reise noch bevor stehen?
fünftausend, bevorstehen,

Die Visierplatte klappt nach unten und en[t]hüllt

Der ewige Kampf zwischen der Verantwortung zum Erhalt der Spezies und der persönlichen Selbstaufgabe droht verloren zu gehen.
Der Satz steht ein bisschen aussagelos herum, solange du nicht den Verlierer benennst.

Ich muss dir leider sagen, das es
dass

in Millionen Jahren erlernten Rythmus
Rhythmus

"Es wirkte eher so, als müssten sie sich auf die Zunge beißen und der Stuhl unter ihnen in Flammen stehen."
und der Stuhl unter ihnen in Flammen stünde (bzw.stehen würde).

"Ja. Und das naheliegenste
das Naheliegendste

Weltresourcen
Weltressourcen

Millarden von Totgeweihten
Milliarden

wenn wir damit ein anderes Mal fort fahren?
fortfahren

"Das wollen wir ja heraus finden.
herausfinden

"Die ursp[r]ünglichen Wächter des Lichts,

Die Tausend Bewohner
tausend

Generationenschiff names Dädalus geben.
namens


offshore

 
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Hallo Irony,

ich brauch mal Hilfe, damit ich deine Geschichte weiter lesen und verstehen kann.

1.) Was sind Kineten?

2.) Die technischen Daten sind frei erfunden, sehe ich das richtig? Was hat der Tag/Nacht Zyklus mit der Beschleunigung zu tun?

3.) 93 Prozent Genauigkeit, also 7 Prozent Risiko das alles schief geht, Oh weh ... (Ich hoffe nicht, dass die Nasa so rechnet!)

LG

JoGy


Gerne doch :)

Kineten: Techno Babble für ein Ding, das mutmaßlich rotiert und durch Fliehkraft eine Fake-Gravitiation erzeugt. Je schneller desto mehr g.

Nich frei erfunden, sondern basiert auf meinem begrenzten Wissen. Tag/Nacht hat nichts mit der Beschleunigung zu tun, wie leitest du das aus meinem Text ab? Tag/Nacht wird simuliert, indem sie das künstliche Sonnenlicht ein- und ausschalten. Ein fester Zyklus darauf hin, dass es auf dem zukünftigen Planeten keine Jahreszeiten gibt oder sie am Äquator siedeln wollen.
Beschleunigung dagegen bezieht sich eben auf die Kineten die Gravition erzeugen.

Keien 7 Prozent Risiko dass es "schief geht", sondern maximal 7 Prozent Abweichung. Also statt 1,9 g schlimmstenfalls 2,033 g, bestenfalls 1,767g. Deshalb auch "Genauigkeit" und nicht "Wahrscheinlichkeit".
Ist mein Geschreibsel wirklich derart unverständlich, oder liest du so ungenau? :)

Dankeschön Ernst für den Kommentar. Die Fehler werde ich beheben, besten Dank. Und natürlich ist auch dein Kommentar über das Szenario hilfreich. Ich denk bzw recherchier noch mal nach. Ist zum Glück nicht jeder Leser astrophysisch so bewandert wie du :)
lg Irony (nicht Ivory ;)

 
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Was? Langsam verwirrst du mich selbst mit deinen Fragen.

Nein, mal Spaß beiseite. 7 Prozent Abweichung in der Genauigkeit, im weiten des Weltalls, weißt du wo das hinführen kann?
Noch etwas genauer lesen, schon wird vielleicht klar, dass sich die Abweichung nur auf die Planetengravitation und -tageslänge bezieht. Diese Daten sind deshalb ungenau, weil es auf Lichtablenkung basiert, deren Auswertung bei dieser Entfernung nicht 100% genau ist. Oder glaubst du, wir können bei einem Exoplaneten sagen, wie schwer er genau ist? Zu mehr als 94%?
Nochmal für dich: DIE UNGENAUIGKEIT BEZIEHT NICHT AUF DIE POSITION DES PLANETEN ODER DEN KURS DES SCHIFFES SONST ETWAS, NUR DARAUF WAS IM TEXT STEHT.
So. :lol:

Zum zweiten sag ich nichts mehr, sorry. Bitte, wenn noch einer diese Schwierigkeiten hat, informiert mich, dann erklär ich es wirklich noch mal. Aber ich denke mittlerweile, du wirst dich mit keiner Erklärung dieses banalen Satzes zufrieden geben.
Ich sollt es lassen, aber hier ein Beispiel. Wenn ich sage "Ich muss mich auf den neuen Job vorbereiten. Deshalb werde ich nochmal Personalverrechnung büffeln und mein Auto reparieren lassen". Glaubst du dann auch, dass Personalverrechnung was mit dem Auto zu tun hat, nur weil es in einem Satz steht? Ich halt's nicht aus...
Allerletztes: 1.9g ist die 1.9-fache Erdanziehungskraft. Erklärung der Kineten siehe mein vorherig Antwort. Hat genau gar nichts mit der Geschwindkeit des Schiffes und schon gar nichts mit den 300 Lichtjahren zu tun. Irony Over and Out.

Hallo ernst!
Meine erste Antwort auf deinen beitrag scheint verloren gegangen zu sein, also nochmal: herzlichen Dank. Ich hätte durchaus auch ohne die Rechtschreibhinweise davon profitiert, aber so natürlich noch mehr. Habe korrigiert und verspreche vor der nächsten VÖ wieder eine Prüfung über den Text laufen zu lassen.

Was die Supernova angeht, kann ich nur sagen: Zum Glück ist nicht jeder Leser astrophysikalisch so bewandert wie du, leider aber auch nicht Möchtegern SF Schreiber wie man sieht :-/ Du hast natürlich Recht und ich werde nochmal drüber nachdenken bzw. recherchieren.

lg, Irony (nicht Ivory ;))

 

Hallo Irony,

du hast mir in deiner Antwort erklärt, wie einige Dinge zu interpretieren sind, z.B. das mit dem Logfile. Aber, und jetzt kommt das große Aber, denk doch mal drüber nach: mir als LESER war das nicht auf Anhieb klar. D.h. es gibt sicher noch andere Leser, denen das nicht klar ist. Das bedeutet für dich als AUTOR, dass du hier nacharbeiten musst, dass du diese Dinge klar machen musst. Oder willst du jedem Leser im Nachgang erklären, was du eigentlich gemeint hattest? ;)

Im Endeffekt ist es ja egal, es ist deine Geschichte. Aber wenn mir jemand Hinweise auf Unklarheiten gibt, dann arbeite ich die nach, weil ich will, dass meine Geschichten verständlich sind.

Das Thema Ende schließe ich hier aber explizit aus. Wenn das Ende eben so ist, dass die Besatzung in der Zwickmühle bleibt, OK, dann ist das halt so.


Gruß,
Henrik.

 

Deine Antwort ist nicht verloren gegangen, Irony - ich hatte deine beiden Beiträge, die untereinander standen, zusammengelegt - so wie ich es jetzt auch wieder tue. Hier kommt nichts weg. *g*

 

Hi Irony!

Also ich halte mich aus technischen Fachsimpeleien gerade bei Science Fiction mehr oder weniger prinzipiell raus - denn in meinen Augen ist das so, als würde ich mir einen spannenden Monster-Film ansehen und dann anschließend darüber debatieren wollen, ob es tatsächlich Monster gibt! In der SF kann ich Fünf durchaus gerade sein lassen, wenn der Unterhaltungswert im Vordergrund stehen soll und das Werk nicht den Anspruch erhebt, wissenschaftlich fundiert zu sein. Anders hingegen sieht die Sache aus, wenn der Autor tatsächlich versucht, wissenschaftliche Erklärungen und physikalische Gesetze anzuwenden. In diesem Fall sollte der Autor dann aber besser wirklich was auf dem Kasten haben, weil sonst mehr oder weniger nur Käse dabei rauskommt.


Ein treffendes Beispiel hierfür ist der deutsche SF-Schriftsteller K.H.Scheer - bekannt als "Handgranaten-Herbert", der Mitautor von Perry Rhodan war. Der Bursche hat (bei allem Charme) einerseits ziemlich trashige SF-Stories geschrieben, in denen er jedoch fast immer seitenweise irgendwelchen pseudowissenschaftlichen Bullshit über Technik, Antriebe, Astrophysik und Raumfahrttechnik verzapft hat, der nicht nur stinklangweilig, sondern darüber hinaus auch noch total dämlich war. Warum? Weil der Scheiß, den er da geschrieben hat, eben schlicht und ergreifend nicht funktioniert! So einfach ist das.

Bei deiner Geschichte fand ich die Erklärungen bzw. "wissenschaftlichen" Ansätze jetzt nicht sooo störend. Ich konnte jedenfalls damit leben.
Was mich allerdings schon gestört hat, dass waren ein paar andere Kleinigkeiten.
- die Reisezeit: also 5.000 Jahre (!) ist schon eine verdammt lange Zeit. Ganz besonders im Weltraum, der feindlichsten Umgebung, die es überhaupt nur geben kann. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Raumschiff so dermaßen lange durchhalten kann. Die Reisedauer wäre auch lang genug, wenn es "nur" 500 Jahre wären
- die Anzahl der Überlebenden: 1.000 Menschen? Mehr nicht? Sorry, aber das reicht nicht, um eine Spezies zu retten. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man da wohl mindestens 20.000 bräuchte, weil sonst Gen-Pool und Inzucht und Degeneration und überhaupt

Davon abgesehen aber hat mich deine Geschichte allerdings unterhalten. Ok, jetzt nicht der Mega-Knaller, aber auch nicht übel!:)

Viele Grüße vom Eisenmann

 
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du hast mir in deiner Antwort erklärt, wie einige Dinge zu interpretieren sind, z.B. das mit dem Logfile. Aber, und jetzt kommt das große Aber, denk doch mal drüber nach: mir als LESER war das nicht auf Anhieb klar. D.h. es gibt sicher noch andere Leser, denen das nicht klar ist. Das bedeutet für dich als AUTOR, dass du hier nacharbeiten musst, dass du diese Dinge klar machen musst. Oder willst du jedem Leser im Nachgang erklären, was du eigentlich gemeint hattest?

Hi Henrik, du hast schon Recht. Wollte nur zeigen dass es gar nicht weit hergeholt ist, gäbe ja auch noch andere recht simple Erklärungen (Der Typ hat's einfach verraten?) , und darum dachte ich man muss nicht alles vorkauen, aber ja, vielleicht keine sehr gute Einstellung. Thx für den Hinweis.

Hi Namensgenosse Eisenmann,
ja, die 5000 Jahre sind lang und eigentlich nur drin, um mit der "Nachfolgestory" konstistent zu sein. Dort musste es eine recht lange Zeit sein, um die extremen Umwälzungen zu erklären. Aber ist eigentlich eine dumme Begründung, da es ja um die aktuelle Geschichte geht. 500 wären vielleicht wirklich angebracht.
Ich hätte auch zwei Erklärungen anzubieten, wie die Technik so lange funktionieren kann, die ich aber schlauerweise beide nicht erwähnt habe:

1. Extreme Redundanz der Systeme
2. Nanobots, die überall präsent sind, sich selbst reproduzieren wenn Exemplare ausfallen, und jede kleinste Abweichung im System sofort reparieren.

Dass 1000 Menschen zu wenige wären, um verwandtschaftliches Bumsi-Bumsi down the line zu vermeiden, glaub ich dir einfach mal. Aber "Die letzen tausend" klingt einfach schöner als die "die letzten 20000" finde ich :)

Zu guter letzt stimmen wahrscheinlich auch Entfernung, Signallaufzeiten, Reisezeit und Geschwindigkeit nicht zusammen, da ich ehrlich gesagt nur überschlagen und nicht nachgerechnet habe. Schon haben wir einen wunderbaren Tech-GAU.

Vielen Dank für deinen Comment,
lg vom Handgranaten-Irony

 
Zuletzt bearbeitet:

Irony schrieb:
Zu guter letzt stimmen wahrscheinlich auch Entfernung, Signallaufzeiten, Reisezeit und Geschwindigkeit nicht zusammen, da ich ehrlich gesagt nur überschlagen und nicht nachgerechnet habe. Schon haben wir einen wunderbaren Tech-GAU.

Nö, da kann ich dich beruhigen, Irony, das wäre mir aufgefallen. Ich kann’s nämlich nicht lassen, mir sofort Bleistift und Papier zu schnappen, und sowas nachzurechnen, wenn ich davon lese.
Zwar ist die Reisegeschwindigkeit deiner Dädalus mit 20 000 km/sek. ich nenn’s mal verdammt schnell, nämlich mehr als tausendmal so hoch wie z.B. die der Voyager 1-Sonde (hübsche Seite übrigens), aber immerhin reden wir ja von der Zukunft, und möglicherweise reisen wir da wirklich mit knapp 7% der Lichtgeschwindigkeit.
Jedenfalls legt die Dädalus bei dieser Geschwindigkeit in 5.000 Jahren ca. 3.15 Billiarden Kilometer zurück, und das entspricht tatsächlich ca. 330 Lichtjahren.
Also insofern stimmt das schon alles.

Und was das betrifft:

Eisenmann schrieb:
die Anzahl der Überlebenden: 1.000 Menschen? Mehr nicht? Sorry, aber das reicht nicht, um eine Spezies zu retten. Ich hab mal irgendwo gelesen, dass man da wohl mindestens 20.000 bräuchte, weil sonst Gen-Pool und Inzucht und Degeneration und überhaupt
Es spricht ja nichts dagegen, dass sich auf dem Zielplanet ganz, ganz zufällig Humanoide entwickelt haben, mit deren Hilfe die Neuankömmlinge ihren degenerierten Genpool wieder ein bisschen auffrischen können. (Aufgrund der Supernova-Katastrophe ist deine Geschichte ohnehin mehr Fiction als Science und Sex mit Aliens kommt immer gut. :D)

offshore

PS
Sorry übrigens für die Namensverwechslung :drool:

 

Hallo Irony!

Erstmal mache ich den Moderator-Ersatz: Aufeinanderfolgende Antworten auf Kommentare bitte in einen einzigen Post. (Mach den armen Moderatoren wie dem NWZed doch nicht so viel Arbeit. Zweimal hat er deine Antworten schon zusammenpacken müssen, nun muss er ein drittes Mal kommen!)

So, ich wollte ja eigentlich was zu deiner Geschichte sagen. Also, zusammenfassend, mir ging's so wie Henrik Sturmbluth

Die Antwort auf die Frage: Warum lassen die Leute alles mit sich machen? fehlte mit beim Lesen.

"Die Führer des Generationenschiffs, die zuerst ja als furchteinregend und alles kontrollierend beschrieben werden, lassen sich die Butter zu leicht vom Brot nehmen."
=> sagte Henrik. Genau das ist mir ebenso aufgestoßen.
=> Deine Antwort darauf, das "Hehe", wie soll ich das verstehen? Freust du dich darüber, wenn die Leser deine Geschichte falsch verstehen?
"Ganz bewusst wollte ich die Erwartung an das Klischee Rebellen gegen böses Regime wecken aber dann nicht erfüllen."
=> Du freust dich also tatsächlich?
=> Du gibst Fehlinformationen (durch Weglassen der für den Leser notwendigen Informationen). Ich fühle mich veräppelt.

Du erklärst später: "Aber die Wächter haben halt gute Argumente."
=> Problem dabei ist, dass du das zwar behauptest ("doch auf jeden Einwand hat Baltasar eine Antwort"), aber diese Argumente nirgends im Text hingeschrieben hast (bewusste Fehlinformationen?).
=> Hier empfehle ich Nacharbeit.

Grüße,
Chris

 

(Mach den armen Moderatoren wie dem @NWZed doch nicht so viel Arbeit. Zweimal hat er deine Antworten schon zusammenpacken müssen, nun muss er ein drittes Mal kommen!)

Allzeit bereit! *salutiert*

 

Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Die Idee der gefällt mir sehr gut, mir tut nur ein bisschen leid, dass ich mit keinem der Protagonisten so recht warm geworden bin. Die sind mir alle noch ein bisschen zu "nüchtern" und fremd.

Aber davon abgesehen ... schwere Entscheidung, vor der sie das stehen. Ich bin gespannt. Als Leser bin ich für Gaia ... ich bin neugierig, wie es da aussieht. Wenn ich selber an Bord wäre, dann würde ich wohl lieber zur Erde zurück kehren. Ich misstraue den Daten über Gaia einfach *g* ... aber gerade das macht es spannend!

 

hi irony,

ich fand die geschichte sehr spannend und eigentlich würde ich gerne wissen wie es weitergeht^^
was mir vielleicht gefehlt hat, war ein bisschen mehr über die reaktion der wächter zu erfahren. ich kann mir nicht vorstellen, dass die wächter nichts unternehmen gegen maria und indira.

ansonsten super geschrieben, abgesehen von zwei, drei zusammengeschrieben wörtern, ich war ziemlich drin in der geschichte, weiter so

beste grüße

Eric Tacrett

 

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