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Novembergedanken

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09.12.2003
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Novembergedanken

Als ich die Strasse hinunterging, in einer Vergessenheit, einer Leere im Kopf, ja einer Gedankenlosigkeit ist mir aufgefallen, wie der November die Strasse zugerichtet hat. Zwischen der Strasse und dem Gehsteig liegt ein Streifen bepflanzter Erde. Er folgt dem Strassenablauf und ist wohl als Schutz da, dass auf keinen Fall jemand vom Gehsteig auf die Strasse gelangt. Die Planzen, die im Sommer spitzige Stacheln tragen, bestätigen meine Überlegung. Doch von Pflanze kann heute keine Rede sein. Es ist kalter November, meistens regnet es oder es hat Nebel – Winter. Die Stachelpflanzen sind tot, abgestorben liegen sie in der Kälte da. Wer hindert uns jetzt noch daran, nicht vom Gehsteig auf die gefährliche Strasse zu gelangen? Die Bäume, die auch im bepflanzten Streifen wachsen? Sie schauen nur träge auf jeden passierenden Fussgänger hinab. Ohne ihr Grün haben sie jeglichen Stolz verloren. Der Hochnebel des ausklingenden Novembers drückt sie nieder, kleinlich stehen sie neben den in sich zusammengefallenen Stachelpflanzen und warten gemeinsam auf den Frühling. Aber wir können doch nicht einfach hoffen, dass bis zu dieser Zeit nichts passiert. Niemand wird mehr daran gehindert, einfach durch den bepflanzten Streifen, der nur von den kümmerlichen abgestorbenen Stachelpflanzen und den trüben, in sich zusammengeknickten Bäumen bevölkert wird, zu überqueren und auf die Strasse zu gehen. Nur die braune und feuchte Erde könnte jemanden noch abschrecken, den Streifen zu passieren. Doch was gibt es lächerliches als sich vor dreckigen Schuhen zu fürchten und sich deshalb auch noch einschränken zu lassen ewas nicht zu wagen, was man sonst nie tuen könnte – nämlich einmal mit beiden Füssen auf der Strasse zu stehen, die sonst für einen wieder für lange Zeit unerreichbar ist, man würde es doch jetzt, hier und heute, wagen, trotz all den Gefahren. Dies möchten, so glaube ich, viele machen, wenn sie nur könnten – heute wäre so ein Tag, doch wer will schon an solch einem Tag unterwegs sein?

 

Lieber Existence

Danke für deine Kritik für meine allererste Geschichte. Es ist sehr ernüchternd was du dazu meinst. Also nicht dass ich jetzt gekränkt bin oder so, jedoch möchte ich dir meine Geschichte ein bisschen näher erläutern um vielleicht meine absicht, die du vielleicht nicht ganz verstanden hast, zeigen.

Nun, das ganze ist natürlich nur ein bild, d.h. klar dass viele leute an einem novembertag unterwegs sind, doch wenn man es nicht wortwörtlich nimmt...?

nun, das mit der reihenfolge der wörter "Vergessenheit, einer Leere im Kopf, ja einer Gedankenlosigkeit " ist nicht so gewichtig... vielleicht kommt das nicht genau rüber okay, jedoch ist es nicht näher beschrieben, deshalb möchte ich mal sagen, es ist also dadurch eher klar... mann kann übrigens sehr wohl in "einer vergessenheit" marschieren (gehen), d.h. passiert doch jedem, sogar sehr oft, da gehst du mal irgendwo hin mit dem auto, nachdem du an dein ziel angelangt bist, weisst du nicht mehr, an was du im auto gedacht hast. vielleicht war es eine falsche wortwahl...

Das ganze mit den stachelstreifen ist natürlich sehr bildlich... das lass ich mal offen. jedoch ist noch anzumerken, dass der protagonist gar nicht erst versucht, den nächsten Fußgängerüberweg zu finden - könnte doch heissen, dass es einen solchen gar nicht gibt, also villeicht die strasse irgendwo wo anders endent oder vielleicht gar nie endent - hier ist nochmals anzumerken, es ist bildlich und trotzdem logisch...

das ist wohl sehr lange geraten. ich möchte nicht als gekränkt gelten, der kritik nicht versteht. sowieso, es ist meine allererste geschichte überhaupt... trotzdem möchte ich das als gegendarstellung gegenüber einer doch etwas unkonstruktiven kritik setzen.

jo, hoffe, dass ich mit jetzt nicht als der böse neue gelte oder su
gruss, silverchair

 

hey existence

nun, ich bin immer noch nicht zufrieden :-) also ich akzeptiere natürlich deine kritik. es geht mir sowieso nicht drum, ob meine geschichte gut oder schlecht ist (ist ja sowieso meine erste). nun, vielleicht kannst du mir ja sogar helfen.
nun, meiner meinung nach darf man so schreiben wie man will, d.h. gerade zu diesem dämlichen satz mit dem leeren kopf und der vergessenheit. wer sagt dir denn, dass der die vergessenheit mit dem leeren kopf zu verbinden ist? das ist deine meinung, d.h. es ist dir unklar, wenn man es aber als zwei eigenständige teile sieht, die sich irgendwie ergänzen, macht es wieder sinn. eine vergessenheit und eine leere im kopf will sowieso nicht dasselbe aussagen und ist daher auch nicht abhänging voneinander. und die gedankenlosigkeit ist sowieso noch völlig etwas anderes. es geht in diesem satz eben gerade darum, ein gefühl zu beschreiben - ist dir vielleicht gar nicht aufgefallen. D.h. jetzt nicht, dass ich 100 % meine, der satz sei korrekt, heisst aber auch nicht, ihn so zu kritisieren zu müssen, wenn man ihn eigentlich gar nicht so genau analysiert und verstanden hat.
zum gesamtbild ist zu sagen, dass doch jeder schreibstil sehr individuell ist. ich schreibe wohl sehr uninteressant, jedoch könnte meine botschaft doch eher klar sein??? ein bild (metapher) darf man doch auch ein bisschen unklar schreiben -heisst es soll doch gar keine leuchtende ampel sein die sagt: "hallo ich bin ein bildnis (metapher)".
das ändert nichts daran, dass es meine erste geschichte ist und ich hoffe es schwer, in zukunft besser werde (anhand von sinnvollen kritiken *g*)
cu

 

sory, hab wohl ein bisschen unverständlich und sehr fehlerhaft geantwortet... war im stress

 
Zuletzt bearbeitet:

Wer hindert uns jetzt noch daran, nicht vom Gehsteig auf die gefährliche Strasse zu gelangen? :(

bei uns in wien hindern einen nur die strategisch verteilten hundehaufen daran den streifen zu passieren. das tun sie auch im sommer, aber da sieht man sie nicht.

ich kann nur mit einigen formulierungen nicht viel anfangen aber ich denke dass existence darauf bereits eingegangen ist.

wenn du mit deiner geschichte nicht wirklich eins bist, dann schreib eine neue geschichte. häng dich nicht an deiner ersten auf, wenn sie nicht 100%ig passt.

nette erzählung. danke.
ash

 

Das lebensphilosophische Bild hinter dieser Geschichte, die eigentlich mehr einer bloßen Beschreibung gleicht, ist meiner Meinung nach nicht besonders schwer zu erkennen. Sie lässt sich grundsätzlich auf den Abschnitt

[...] - nämlich einmal mit beiden Füssen auf der Strasse zu stehen, die sonst für einen wieder für lange Zeit unerreichbar ist, man würde es doch jetzt, hier und heute, wagen, trotz all den Gefahren. Dies möchten, so glaube ich, viele machen, wenn sie nur könnten - heute wäre so ein Tag, doch wer will schon an solch einem Tag unterwegs sein?
reduzieren - alles Vorhergehende leitet diese Aussage lediglich ein, ist nötiger Vorbau zu dieser.

Es geht natürlich darum, einmal im Leben mit beiden Beinen in eben diesem zu stehen und dabei gewisse Chancen wahrzunehmen, die man sonst leicht an sich vorüberziehen lässt. Dem beschriebenen Gleichnis nach wären das zudem noch Chancen, die sich einem nicht gerade zu jeder Zeit anbieten, sondern nur zu bestimmten, in diesem Beispiel eher ungemütlichen Zeiten (ein trister Novembertag).

Die "Strasse" verstehe ich hier als eine Metapher für (ein) lebendiges, vielleicht sogar erfüllendes Leben. Der Gehsteig wäre dann im Folgeschluss wohl etwas dazu entgegengesetztes, dh. also ungefähr ein bevorzugt ruhiges und vorsichtiges Leben.


Zur Rechtschreibung: man schreibt "Straße" sowie "Füße", da die Vokale vor dem "ß" jeweils lang und nicht kurz gesprochen werden (wie etwa bei dem Wort "(das) Kissen").

 

hallo die Ratte :-)

ja, du hast es mehr oder weniger erkannt :-)

lass mich aber noch über deinen Vorschlag über die Rechtschreibung sagen:

Ich bin vom Land der Berge und der Schokolade (Schweiz). Dort haben wir nie, aber überhaupt nie den Doppel"s" gebraucht... Das heisst, wir haben diesen Buchstaben von behandelt, jedoch triffts du ihn in der Schweiz nie an. Ich lese tagtäglich zeitung und hab noch nie eine Strasse mit Doppel"s" gesehen... Sowieso, ich weiss gar nicht, welche Tastenkombination ich drücken muss, um den Doppel"s" zu schreiben...
jo...

Ich dachte, es wäre auch in Deutschland kein Thema mehr (was mir übrigens ein Deutschlehrer vor langer Zeit mal gesagt hat...)

gruss und so

 

Doppel"s"? Du meinst ein sogenanntes "scharfes s" bzw. "[esszett]": "ß". Das ist auf deiner Tastatur nicht drauf? Habt ihr extra schweizerische Tastaturen ohne "ß"?

Also, bei uns hier in Bayern jedenfalls schreibt man auf den Straßenschildern "Straße" durchaus mit "ß" und nicht mit "ss". Und auch mein Duden von 1997 (neue Rechtschreibung) sagt mir das so.

 

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