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Niemals einer Meinung
Du saßt da, hast nichts gesagt, nicht auf die Frage geantwortet, die ich dir schon so oft gestellt hatte. Du hast nicht mal gesagt, dass ich keinen Grund hatte eifersüchtig zu sein. Du saßt da und hast deine Zigarette geraucht, dabei wusstest du, dass ich es nicht ausstehen kann, wenn du im Wohnzimmer rauchst. Aber ich habe nichts dazu gesagt. Ich bin an deinem Handy vorbei gelaufen, dein kleines neues, - ich weiß schließlich was dir wichtig ist-mit meiner Tasche lief stieß ich es von der Ablage. Es viel zu Boden, ging aber nicht kaputt, leider.
Du hast mich so sehr angemeckert wie nie zuvor, obwohl wir ja eigentlich immer Stress miteinander haben. Wir haben uns so angeschrieen. Doch ich hab es nicht bereut, aber später, da schon. Du hast mir so viele Dinge vorgeworfen und ich war so wütend ich hab dir deine alten Fehler unter die Nase gerieben. Ich sagte sogar, du seiest wieder mit deiner Ex zusammen, dabei wusste ich genau wie übel sie dich behandelt hatte und das du mich nie hintergehen würdest.
Du bist so, du hörst nie darauf, was ich sage. Du machst alles, was ich nicht mag. Du findest alles gut, was ich nicht verstehe. Du liebst die Musik, von der ich Kopfschmerzen bekomme. Deine Freunde sind so furchtbar, dass ich nie mit ihnen ausgehen will. Naja, du kannst meine schließlich auch nicht leiden.
Ich sagte mir, ich müsse mich von dir trennen. Den Gedanken hattest du wohl auch. Zehn Minuten später und ich saß mit meinen Sachen auf der Straße. Zum Abschied habe ich dir zugerufen, wie gut ich ohne dich auskomme, wie schön das Leben ohne dich sein wird.
Als ich auf der Straße stehe mit zwei großen Koffern, vermisse ich dich etwas, nicht soviel nur etwas. Vielleicht werde ich zurückkommen zu dir. Aber ich bin mir nicht sicher. Ich steige in den Bus und verdränge dich aus meinen Gedanken. Ich sehe mich lieber schon mal nach einem Ersatz um nicht an dich zu denken. Der eine Typ dort lächelt doch ganz nett. Der ist auch ungefähr in meinem Alter. Ich gehe zu ihm hin und frage nach seiner Telefonnummer. Er gibt sie mir. Er heißt André und ist echt nett. Ich sag: “Ich ruf an!“, bevor ich aussteige. Na, also, kein Grund mehr an dich zu denken.
Nach abermals zehn Minuten piept mein Handy. Ich habe eine SMS erhalten. Ich weiß, bevor ich sie öffne, dass sie von dir ist. Das ist auch der Fall. „Es tut mir leid“, sagst du, und, „komm zurück!“
Ich denke, pah, wieso soll ich dir den Gefallen tun. Du spielst doch nur mit mir. Ich werde dir nicht zeigen, dass ich Unrecht hatte. Du wirst nicht merken, dass ich noch was für dich empfinde. Ich fahre zu meiner Freundin. Sie lässt mich bei ihr bleiben, jedenfalls ein paar Tage. Ich schwöre mir, dass ich nie zu dir zurückkommen werde. Nein, ich werde dir den Gefallen nicht tun. Das willst du doch nur.
Ich liege wach in der Nacht, denke an dich, weiß das ich recht habe. Schließlich hast du mich hintergangen, vielleicht.
Aber vielleicht ja auch nicht. Ich kann nicht einschlafen. Ich vermisse dich...