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New Beginnings

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New Beginnings

Do you have enough time?

Die kleine Schwester meinte, es ist unmöglich - unmöglich, sagte sie, aber ich glaube ihr nicht. In der Zukunft hab ich's doch auch schon erlebt, also - warum nicht auch hier?
Ich befehle ihr, den Stecker reinzustöpseln - mach ihn rein, schrei ich, sonst mach ich den ganzen Trakt nieder mit meiner Laserwaffe. Schon gut, schon gut, sagt die Schwester, und bückt sich, um das Gerät anzuschließen. Na endlich, so hab ich's gern - wenn meine Befehle ausgeführt werden.
Jetzt nur noch umprogrammieren - diesmal wird's eine Killermaschine, das sag ich euch, ein Tötungsapparat, wie ihr ihn noch nicht zu Gesicht bekommen habt und nicht zum zweiten Mal zu Gesicht bekommt, falls ihr ihm doch mal begegnet. Er macht wirklich alles nieder. Geile Programmierung, echt heftig. Gut, wenn man Freunde in der Zukunft hat.
Die Schwester winselt, ich hau ihr aufs Maul, was sollen die Patienten bloß von ihrem Verhalten denken, so was gehört sich nicht für einen Menschen, verdammt, noch nicht mal Cyborgs wimmern. Reiß dich zusammen, Schwester, sonst reiß ich dich auf - die Warnung hat gewirkt. Endlich Ruhe.
Alles ist fertig, ich muss nur noch auf seine Ankunft warten - ich werd ihn mitnehmen in die Zukunft, aber vorher wird er hier alles zerstören, was auch nur im mindesten mit dieser Schweinerei zu tun hat. Das wird er, so wahr mir der Typ da oben hilft. Okay, okay, sie wird aufgeladen - die letzte Maschine. Ein Helfer beim Kampf gegen die Maschinen - irgendwie abgefahren, eine Maschine gegen die KI einzusetzen, die sich schon viel zu lange, viel zu oft entwickelt hat. Jetzt ist Schluss, die Menschen werden siegen - die 1.048ste Zukunft wird den Menschen gehören.
Alle Zeitreise-Aktivitäten während meiner Mission werden sabotiert - zwanzig Minuten noch, dann können die Cyborgs von morgen sich warm anziehen. Wie wird sich das wohl anfühlen, wenn sie sich langsam auflösen, weil ein Riss in der Zeit entstanden ist? Lange genug haben sie das mit den Menschen in der Zukunft so angestellt - sogar Gott wollten sie vernichten, Mann. Aber nicht mit uns. Der letzte Kampf wird von uns gewonnen, und dann ist Schluss - Frieden für uns, für einen neuen Anfang.
Plötzlich steht die Schwester auf und zeigt mir ihre Elektroden am Nacken. Sie hätte gerade eine Botschaft aus der Zukunft erhalten, und, verdammt noch mal, was ich da überhaupt anstellen würde - sie läuft rot an vor Wut und zieht den Stecker raus, vernichtet das Experiment. Man hätte die Tussie vorher überprüfen müssen.
Ich erschieße sie, aber der Kampf bleibt unentschieden.
Langsam werde ich durch die Zeit gezwängt, und in der Zukunft neu geboren.
Ausatmen.
Ich habe das Gefühl, dass die Gegenwart ständig neu entsteht und dass ich irgendwann wieder einatmen muss.

 

Hallo fictionality,

für die Geschichte ist die Kombination von Gegenwarts-Alltagssprache und SciFi-Begriffen nicht wesentlich. Stellen wie:

Alle Zeitreise-Aktivitäten während meiner Mission werden sabotiert - zwanzig Minuten noch, dann können die Cyborgs von morgen sich warm anziehen. Wie wird sich das wohl anfühlen, wenn sie sich langsam auflösen, weil ein Riss in der Zeit entstanden ist?
fand ich schon hübsch, aber sie sind quasi die Verzierung auf dem Kuchen.

Das, worum es geht, nämlich paradoxe Situationen, die sich aus Zeitreisen ergeben und welche Möglichkeiten für Strategien in Konflikten sie ermöglichen - also das coole Zeug - skizzierst du am Ende nur kurz. Deshalb bleibt der Text eine Skizze.

Freundliche Grüße,

Berg

 

Also statt jetzt diesen Griff ins Klo mit der Geschichte noch immer weiter zu rechtfertigen, stell doch mal deinen besten Wurf ein. Gib uns das Beste, was du zu bieten hast. Eine Geschichte auf der Höhe deines Schaffens.

Wird gemacht. Jetzt oder später? Jetzt würde ich halt eine Story aus meinem Buch mal hier vorstellen, später könnte ich auch Brandaktuelles posten.

Wenn du das nicht möchtest, weil du denkst, wir wären es nicht wert, so etwas zu lesen, und du so eine Geschichte hier nicht "verbrennen" willst, tjo ... ich bin jedenfalls nicht Oskar aus der Tonne und mache mich mit Freude über anderer Leute Müll her. Und es fällt mir schwer, Leuten, die so auftreten, mit einem kollegialen Respekt zu begegnen.

Nein, so war das doch überhaupt nicht gemeint (siehe meine Antwort an Teetrinker). Es ist eben eine ältere Story, bei der ich mir nicht sicher war, ob sie überhaupt gut ist. Es sind wohl gute Ansätze drin, aber insgesamt kommt sie wohl doch nicht so rüber wie ursprünglich gedacht. Also, Schwamm drüber. Ich werde wohl bald mal eine aus dem Buch posten und später eine aktuelle.

Bin immer noch gespannt auf eure Meinung.

Gruß, Sven

 

Zu der Ansicht 'Erster Entwurf = fertig!' möchte ich noch eine Textpassage zitieren (Andreas Eschbach):

Nahezu alle Filme, in denen ein Schriftsteller vorkommt, nähren die romantische Vorstellung, dessen Tätigkeit sehe so aus, dass man sich vor ein leeres Blatt oder einen leeren Schirm setzt, geraume Zeit zähneknirschend ins Leere schaut, bis endlich die Muse zuschlägt - und dann tippt man tage- und vor allem nächtelang wie ein Wilder; wie ein nicht endender Strom fließen da die quasi von einer höheren Macht eingegebenen Worte heraus. Und am Ende zieht man den Text aus der Maschine oder dem Drucker, ruft aus: »Ja, das ist es!«, und tütet alles ein, um es an den Verlag zu schicken.

Der Film, in dem ein Autor über der x-ten Fassung eines Manuskripts sitzt, darin streicht und kritzelt oder gar mal ein Wort im Synonymlexikon nachschlägt, muss, glaube ich, erst noch gedreht werden.

Schreibt man selber und hat man mehr vor, als nur Tagebuch zu schreiben, muss man sich unter allen Umständen von der Idee verabschieden, die erste Fassung könne jemals die endgültige Fassung sein. Selbst Hemingway stellte kategorisch fest: »Die erste Fassung ist immer Scheiße.« Wobei ich was wetten würde, dass seine ersten Fassungen schon besser waren als vieles, was andere in Druck geben. Aber - und darauf kommt es an - die erste Fassung ist nie das Beste, was man erreichen kann. Einen Gipfel erreicht man nur schrittweise. Die erste Fassung ist der erste Schritt. Danach kommt der weitere Aufstieg, genannt: Überarbeitung.

Mit freundlichem Gruß
kinnison

 
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Ich schließe mich Bergs Meinung an: für mein Empfinden ist das allenfalls als Schlusskapitel einer epischen Saga anzusehen, das allerdings nur mühevoll für sich selbst stehen kann. Mir geht es hierbei ein wenig wie bei David Lynch's "Mulholland Drive" - jedoch nicht, weil du offensichtlich beabsichtigt hattest, im Mystery-Genre zu wildern, sondern weil er allein herzlich wenig aussagt. Es bedarf eines Grundes für die 'Entladung', die du hier präsentierst. Welten müssten kollidiert sein, sodass man nur noch das Echo vorangegangener Konfrontationen vernimmt. Verzeih die etwas ausschmückende Formulierung. Eigentlich wollte ich bloß andeuten, dass der Ausgangsgedanke jede Menge Potential hat und zumindest in Novellenlänge angepeilt werden sollte.

Vielleicht noch 'ne abschließende Frage: Nimmst du regelmäßig an Online-Ausschreibungen teil bzw. wo hast du sonst noch so veröffentlicht, wenn man fragen darf?

 

Hi Sven,

vielleicht nicht gerade "Die Suchtmaschine" ;)

lg
Dave


Auch die ist schon älter, wurde aber vorher noch nie veröffentlicht. Außerdem stehe ich persönlich voll dahinter, wär ja auch schade wenn es anders wäre. Schreiben ist für mich Kunst und nichts anderes. Ich bin reiner Idealist und verwende viele unterschiedliche Stile - dass die nicht jedem liegen, weiß ich. Lies mal Sachen wie "Mein Freund, der Arkologiker", das liegt dir vielleicht eher, weil erzählend geschrieben. Erscheint in der nächsten Nova.

 

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