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Neues Leben

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16.03.2015
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Neues Leben

Ich lehne mich im Sessel zurück, atme kräftig aus, fahre mit den Fingern durch die Haare. In fünf Minuten kommt er. Ich will schön für ihn sein.
Christian hat mir meine Lieblingssachen herausgelegt. Der frisch gewaschene Pulli riecht nach Lavendel, lässt mich für einen Augenblick den Fischgeruch vergessen, der freitags durch das ganze Haus weht. Ich streife über den samtigen Stoff der Hose. Mein Körper kribbelt. Vorsichtig drücke ich die Stelle am Knie. Es schmerzt. Sie haben eine Salbe draufgeschmiert. Als ob das helfen würde. Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet. Auf mich hört ja keiner.
Noch ist es relativ still. Erst um siebzehn Uhr drehen sie den Ton am Fernseher lauter. Ich schaue wieder auf die Wanduhr, drehe mich um. Hinten am Tisch sitzt die alte Kruschinski, hält Spielkarten in der Hand. Ständig wiederholt sie „Zwei ziehen! Zwei ziehen!“ und merkt nicht, dass ihr Gegenüber eingenickt ist. Die Alte ist plemplem.
Am Ecktisch sitzen drei Männer, deren Namen ich nicht kenne, obwohl sie täglich hier sind. Die alten Witwer haben mich nie interessiert. Was soll ich mit sabbernden Hosennässern anfangen?
Sie lösen Kreuzworträtsel, schlürfen ihr Getränk, lesen in Automagazinen – obwohl sie schon lange kein Auto mehr fahren können. Einer von ihnen zeigt mit dem Finger auf mich. Schnell drehe ich mich um, starre erneut auf Uhr und Tür. Er scheint sich noch an letzte Woche zu erinnern, als er an meiner offenstehenden Zimmertür entlangschlich. Oder hat er mich am Kaffeeautomaten gesehen? Dabei wollte ich dem jungen Mann bloß einen Fussel vom Kittel streichen.

Christian hat mich nach dem zweiten Mal aufgesucht.
„Herr Schubert hat sich beschwert. Sie hätten ihn mehrmals unsittlich berührt.“
„Nein! Herr Schubert irrt sich! Ich hab mich halten wollen, als er meine Wunde versorgt hat. Ich wäre sonst … gestürzt.“
„Ich denke, es ist besser, wenn sich ab sofort Frau Weber um Ihr Bein kümmert.“
Soll er ruhig die hässliche Weber schicken, dachte ich mir. Ich weiß, wann der süße Schubert seine Schicht macht, passe ihn am Kaffeeautomaten ab.
Das war keine so gute Idee. Einen Tag später musste ich in Christians Büro.
„Wegen Ihrer fortschreitenden Krankheit verlieren Sie mehr und mehr Ihre Hemmungen“, sagte Christian, während er meine Akte durchblätterte.
Verschämt blickte ich auf den Boden. Als ob er mich verstehen würde, ergänzte er: „Es ist ein normales Bedürfnis.“
Mit rasendem Herzschlag starrte ich ihn an. Was weiß er? Drumherumgerede? Noch nie hat es jemand ausgesprochen. Selbst ich nicht.

Zurück in meinem Zimmer setzte ich mich aufs Bett. Meine Augen schwammen in Tränen. Erinnerungen schossen durch meinen Kopf. „Ekelig“ sagte mein Vater damals und schlug mich windelweich. Schloss mich oft in meinem Zimmer ein. Als ich endlich eigenes Geld verdiente, schmiss er mich aus dem Haus. Erst, nachdem ich in eine andere Stadt gezogen war, fühlte ich mich nicht mehr beobachtet.
Normales Bedürfnis. Von wegen normal. Ich weiß, dass ich anders bin. Ein Leben lang begleitet es mich. Ich weiß, dass ich später nichts mehr kontrollieren kann. Und dann, noch später, weiß ich überhaupt nicht, was Kontrolle ist.
Tags darauf hat mir Christian von seiner Idee berichtet.
„Ich habe mit der Leitung gesprochen. Wir könnten jemanden kommen lassen. Wollen Sie es ausprobieren?“
Ich nickte stumm, die Hände in den Taschen vergraben.
„Und, keine Sorge: Es ist vertraulich, alles bleibt unter uns.“

Jetzt sitze ich hier und warte auf ihn. Hoffend, dass er mir gefällt. Wissend, dass es nichts Festes werden kann.
Der Ton des Fernsehers wird lauter. An der Tür tut sich nichts. Ich schaue mich um. Die alte Kruschowski – oder wie sie heißt – plappert noch immer „Zwei ziehen!“ vor sich hin; die Männer hocken schweigend auf den Stühlen.
Ein Klopfen an der Tür. Ich rutsche auf dem Sessel hin und her. Christian öffnet sie, schüttelt jemandem die Hand, dreht sich kurz und nickt mir zu.
Ich beäuge den jungen Mann, der da auf dem Gang steht. Er mag auf die fünfzig zugehen, wirkt sehr gepflegt, trägt modische Kleidung, die zweifellos teuer ist.
Er sieht mich an. Augen – unergründlich wie dunkle Seen. Sofort habe ich das Gefühl, ihn seit ewigen Zeiten zu kennen. Mir wird warm. Im Unterleib kribbelt es. Ein Typ, dem ich damals hinterhergelaufen wäre. Wenn ich es gekonnt hätte.
Es ist mühsam, mich aus dem Sessel zu erheben. In meinen Pantoffeln schlurfe ich zum Eingang. Gleich ziehe ich meine schönen, frisch gewienerten Schuhe an, die an der Garderobe warten. Ich spüre, wie Dutzend Augen mich verfolgen. Was wollt ihr? Mein Neffe besucht mich. Mein Neffe, sage ich in Gedanken und trete auf den Gang, schließe die Tür hinter mir, ohne nochmal in den Aufenthaltsraum zu schauen.
Der Mann strahlt mich an und gibt mir die Hand. „Manfred. Guten Abend!“ Eine raue Stimme.
Ich vernehme einen süßlichen Duft, sage „Gleisenstein“ und will die Hand am liebsten nicht loslassen. Sie ist warm, kräftig, zärtlich, gibt mir Halt.
„Ich lasse Sie beide dann mal allein“, sagt Christian. Er schaut auf meine Füße und lächelt. „Denken Sie noch an Ihre Schuhe.“
Als ob ich das nicht selbst wüsste.
„Der Empfang unten weiß Bescheid, seien Sie bitte spätestens um neunzehn Uhr auf Ihrem Zimmer“, sagt Christian und lässt uns tatsächlich allein.
Manfred reicht mir den langen Schuhanzieher, wartet, bis ich in meine Schuhe geschlüpft bin. Als ich zur Jacke greife, meint er: „Sollen wir erst in der Cafeteria unten einen Kaffee trinken und dann etwas im Park spazieren?“
Ich taumle einen Schritt zurück. In der Cafeteria? Was soll’s. „Gut. Aber nicht so viel laufen. Mein Bein. Und Sie sind mein Neffe, falls jemand fragt.“
Manfred lächelt. „So machen wir das, Herr Gleisenstein … oder soll ich nicht besser Norbert sagen? Und nach dem Kaffee können wir uns draußen auf der Parkbank ganz in Ruhe unterhalten, bevor …“
Ich drücke den Rücken durch, meine Brust schwillt an. Die Augen füllen sich mit Tränen. „Bevor wir auf mein Zimmer gehen?“
Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.

 

Lieber GoMusic,
habe mich gerade in der Mittagspause total in deine Geschichte verloren. Bin berührt.
Du schaffst es die (für mich so beängstigende) Atmosphäre "Altenheim" so authentisch zu vermitteln, dass mir/ich ganz gruselig-ergriffen (merkwürdige Kombination ...naja, egal:)) war.
Dass sich "Frau Gleisenstein" erst ganz am Ende tatsächlich als "Herr Gleisenstein" heraus stellt, macht seine Situation noch beklemmender.
Und doch ist das Ende so versöhnlich.

Mir gefällt besonders, wie klar du schreibst, ohne in Details zu gehen. Da werde ich mir hoffentlich einiges abgucken können:)

Einer meiner Lieblingssätze:

Die Alte ist plemplem.

Wunderbare Geschichte.
Grüße vom Lotterlieschen

 

Liebes Lotterlieschen,

wusstest du schon, dass meine Autokorrektur dich Lotterieschein nennen wollte? Na ja ... ;)

Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich über deinen Kommentar freue. Bin strahlend durchs Haus geirrt.

Sehr schön, dass die Geschichte bei dir so rüberkam, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen gewünscht habe. :shy:

Ja, da sind wenige Details (fällt mir sonst eigentlich immer schwer, da ich total detailverliebt bin), so dass sich der Leser an einigen Stellen selbst denken/vorstellen kann, was da wohl passiert sein mag. Gerade in der Vergangenheit, bevor Gleisenstein ins Heim gekommen ist.

Wünsche dir noch einen tollen Tag und danke nochmal fürs Lesen und Kommentieren.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hej GoMusic,

hab ich das gedacht, oder dir gesagt oder einfach bloß lang genug gehofft, dich hier mal wieder bei den Kurzgeschichten zu finden? Ich freue mich so.

Und dann auch noch so eine tolle, eine behutsame und überraschende. Wollte ich zu Beginn noch staunend wundern, dass du dich eine Frau einfühlen möchtest, auch noch in eine betagte, so hast du dich ja langsam vorgetastet, mich herangeführt, meine Gedanken mit dem Rückblick an seinen Vater in die Richtung geführt, um mich dann am Ende nicht zu enttäuschen oder reinzulegen.

Es war tatsächlich wie eine Verwandlung. Nach und nach wurde aus der vermeintlich alten Frau (warum auch immer ich das annahm) ein Mann. Wie bildlich. Das hast du ganz wunderbar hinbekommen. Und darin lag für auch der Hauptzauber der Geschichte, gar nicht mal so, dass Sexualität kein Privileg der Jugend ist, du es auch nicht herbeidiskutiert hast, dass es Bedürfnisse gibt, es war ziemlich schnell eine Option, jemanden ins Haus zu holen, sondern, diese Verwandlung. Auch die innere. Von der Griegrämin/Griesgram zu jemandem, der auf sich achtet und ein neues Leben beginnen möchte.

Danke, lieber GoMusic und lieber Gruß, Kanji

Inhaltlich ist es etwas, was ich verdrängen möchte. Wenn man so klar und wach bleibt, aber körperlich nicht gleichläuft, die anderen um einen herum bedauert oder ablehnt, weil sie sich eingefügt haben, sich in ihr Schicksal ergeben haben oder aber nicht anders können ... ich weiß es ja auch nicht, dann ist das schon alles sehr traurig, nicht wahr?

 

Hey GoMusic,


ein betagter, homosexueller Heimbewohner sehnt sich nach dem Ausleben seiner Triebe, die Heimleitung organisiert ihm einen männlichen Prostituierten. Ein neues Leben beginnt.

Dadurch, dass erst spät im Text klar wird, dass es sich um einen Homosexuellen handelt, wirkt das wie auf Pointe geschrieben, finde ich.
Ich weiß nicht recht, was du beabsichtigt hast, wo der Schwerpunkt liegt. Darauf, dass ich als Leser "entlarvenderweise" erst davon ausgehe, der Prota sei eine Frau? Oder geht es um das tabuisierte Thema: Sexualität im Alter(-sheim)? Um beides irgendwie?
Dass dein Prota ein Mann ist, zündet jetzt nicht sonderlich bei mir, löst jetzt irgendwie nichts weiter bei mir aus. Ich denke halt, klar, sicher haben auch Männer gg Männern Bedürfnisse im Alter. So what? Gut, dass sich da Zeiten geändert haben, gut, dass ich das nicht als abstoßend oder so empfinde, weil man mir das so eingetrichtert hätte.
Das Thema Sexualität im Alter(-sheim) finde ich schon reizvoller. Ich möchte mich auch gerne korrigieren, "tabuisiert" ist wohl der falsche Begriff, es findet wohl eher so was wie Verdrängung statt. Darüber wollen viele einfach nicht nachdenken, sich nicht damit auseinandersetzen, wie oft Sexualität der eigenen Eltern gedanklich ausgegrenzt wird. So richtig packst du mich aber auch in der Richtung nicht, dafür ist mir der Konflikte zu lasch und die Auflösung geht mir zu glatt.

Ich denke, aus einer anderen Perspektive heraus (bsp. der, des Altenpflegers), könnte das unbequemer für mich als Leser werden, was mich zwingen könnte, mich ganz anders mit dem Text auseinanderzusetzen.
Ich habe bsp. von einem demenziell veränderten Patienten gehört (Krankenhaus), der sexsüchtig war, eigentlich unentwegt masturbiert hat, na ja, mehrmals täglich jedenfalls, und das ungehemmt vor Pfelegepersonen, Ärzten, Angehörigen usw. Wie geht man damit um? Bei allem Verständnis. Das ist eine spannende Frage. Oder, ich habe mal eine Zeit lang in der Klapse gearbeitet, sexuelle Kontaktfreudigkeit ist da ein sehr schwieriges Thema, das so leicht nicht aufzulösen ist. Interessant ist dabei vor allem die Außensicht, auch wenn das blöd klingen mag, für den "Bedürftigen" ist die Triebauslebung ja völlig normal. Ich denke auch an Menschen mit Down-Syndrom und Verhütung, ich denke an geistig Behinderte, und immer ist es die Außensicht, die von besonderem Interesse ist, finde ich eben, die Menschen selbst sind halt triebhaft, haben Sehnsüchte nach Nähe und Liebe und so. Eine Bekannte hat eine geistig behinderte - mittlerweile erwachsene - Tochter, die partout nicht verhüten wollte und später auch den Wunsch geäußert hat, sie wolle Mutter werden. Für die Tochter ein nachvollziehbarer Wunsch, die Mutter hat es dabei schwerer gehabt, was auch entlarvend ist, da wird es unbequem, da stellt man ganz andere Fragen an sich und die Gesellschaft. Blut und Wasser hat sie geschwitzt, wenn sich die Tochter mit ihrem Freund aus der Behindertenwerkstatt auf ihr Zimmer zurückgezogen hat. Verstehst du, worauf ich hinauswill, GoMusic?

Textkram biete ich heute keinen an. Ich finde den Text sprachlich geschliffen, ja, wirklich gut, unaufgeregt und so, gefällt mir. Ein paar Possessivpronomen könntest du hier und da ersetzen, kannst du ja mal schauen. Klar, irgendwas findet sich immer, insgesamt geht mein Daumen, was die Sprache anbelangt, jedoch klar nach oben.
Inhaltlich berührt mich dein Text halt weniger, beschäftigt mich auch nicht weiter, ich denke, ich werde ihn schnell wieder vergessen.
Ach, eins noch, durch den freitäglichen Fischgeruch im Haus, gehe ich davon aus, dass das Heim einen kirchlichen Träger hat, weshalb es mir sehr unglaubwürdig erscheint, dass die Heimleitung einen "Stricher" absegnet. Auch wenn du darauf hinweist, dass das eigentlich nicht erlaubt ist.


Danke fürs Hochladen


hell

 

Hallo GoMusic,

eine neue Geschichte von dir. Wie schön. :)

Ich will schön für ihn sein.
Hier dachte ich erst es geht um einen Vater, der gleich seinen neugeborenen Sohn das erste Mal sieht – wegen „Neues Leben“ ... Naja, hat sich ja schnell geklärt.

Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben.
Du beziehst dich mit „es“ auf das Knie. Aber irgendwie hätte ich eher ein „sie“ erwartet, wegen der Stelle.

Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet.
Hier habe ich mich kurz gewundert. Eine Frau als Apothekerin. War ja vor einigen Jahrzehnten eher Männersache. Raffiniert.
Beim Lesen ertappe ich mich oft dabei, wie ich in Klischee festhänge und schimpfe dann selbst mit mir und versuche während des Lesens offener zu sein für alle möglichen Variationen und nicht nur diese ausgetretenen Gedankenpfade zu gehen. Ok, dann war halt die Frau halt Apothekerin, warum nicht. Dass es aber um einen alten schwulen Mann geht, darauf bin ich nicht gekommen. Schande über mein Haupt.

Was soll ich mit den sabbernden Hosennässern anfangen?
Hehe, wie mein Opa. Der wollte auch nie etwas mit anderen alten Leuten zu tun haben. Die sind ja alt. :P

Ich weiß, wann der süße Rohm seine Schicht macht, passe ihn am Kaffeeautomaten ab.
Diese alten, geilen Leute ohne Hemmungen. Und wenn einer was sagt, dann ganz empört: Was ist denn schon dabei?!

Noch nie hat es jemand ausgesprochen. Selbst ich nicht.
Ok, hier merkt man, es geht um mehr als nur Lust auf Sex. Da steckt mehr hinter. Es wird spannend.

Und, keine Sorge: Es ist vertraulich, alles bleibt unter uns.
Also der Christian ist ja super lieb. :herz:

Ich drücke den Rücken durch, meine Brust schwellt an. Die Augen füllen sich mit Tränen. „Bevor wir auf mein Zimmer gehen?“
Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Dieses Ende hat mich überrascht und gerührt. Da bekomm ich ja sogar Tränen in den Augen, auch beim zweiten Lesen! Es geht ja nicht nur um sexuelles Verlangen im Altenheim. Es geht um das Unterdrücken seiner Sehnsüchte, das Leben lang, nur weil man denkt, man wäre nicht normal. Das ist so traurig. Es ist natürlich schön, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt, seine Lust auch im Alter auszuleben. Und der Herr Gleisenstein ist glücklich und will sein neues Leben genießen. Aber wie viel bleibt ihm noch? Und wie viel wurde ihm schon genommen? Also überwiegt bei mir hier die Trauer über dieses verlorene Leben. Wieviele Männern und Frauen im fortgeschritteten Alter haben wohl genauso gelebt und tun es noch?

Vielen Dank für deine Geschichte, ich finde sie toll!

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 

Liebe Kanji,

danke für deine Zeit und den tollen Kommentar.

toll, behutsam und überraschend
Schön, dass du mich bei den Kurzgeschichten vermisst hast und dir meine „Wiederkehr“ so gut gefallen hat :)

Wollte ich zu Beginn noch staunend wundern, dass du dich eine Frau einfühlen möchtest, auch noch in eine betagte, so hast du dich ja langsam vorgetastet, mich herangeführt, meine Gedanken mit dem Rückblick an seinen Vater in die Richtung geführt, um mich dann am Ende nicht zu enttäuschen oder reinzulegen.

Es war tatsächlich wie eine Verwandlung

Prima. Zum einen passt „Verwandlung“ gut, zum anderen auch gut, dass du dich nicht hereingelegt gefühlt hast und nicht enttäuscht wurdest.

Nach und nach wurde aus der vermeintlich alten Frau (warum auch immer ich das annahm) ein Mann.
„Vermeintlich Frau“, ja, könnte man denken. Ich habe am Anfang ja auch nirgendwo geschrieben, ob es sich um Männchen oder Weibchen handelt. Ist ja eine Geschichte aus der Ich-Perspektive, warum sollte er es dann selbst erwähnen? :Pfeif:

Inhaltlich ist es etwas, was ich verdrängen möchte.
Na, dann hat es ja was gebracht, das mal zu thematisieren.

Wenn man so klar und wach bleibt, aber körperlich nicht gleichläuft, die anderen um einen herum bedauert oder ablehnt, weil sie sich eingefügt haben, sich in ihr Schicksal ergeben haben oder aber nicht anders können … ich weiß es ja auch nicht, dann ist das schon alles sehr traurig, nicht wahr?
Damit hast du Herrn Gleisenstein bestens beschrieben. Gut, dass das so rüberkam.
Ist tatsächlich eine traurige Angelegenheit. Egal ob gleichgeschlechtlich oder nicht.
Habe mich sehr über deinen Besuch gefreut.


Hi AVM,

schön, dass du mich „im Altenheim“ besucht hast. :)

Christian hat mich nach dem zweiten Male aufgesucht.
finde "Male" passt nicht zum Rest der Sprache und wirkt zu gestelzt. Würde einfach Mal schreiben.
Yep, stimmt!

trägt modische Kleidung, die zweifellos teuer ist.
teuer war.
Wollte zuerst „war“ schreiben, dann, auch wegen der Präsensform, überkam es mich und es wurde zu „ist“.
Wahrscheinlich passt „war“ besser, denn sie war ja beim Kauf teuer. Jetzt, wo er sie trägt, sind es nur noch gebrauchte/getragene Klamotten, die dadurch schon einiges an Wert verloren haben.
Mal sehen, ob es da noch andere Meinungen zu gibt.

Wissend, dass es nichts Festes werden kann.
Das hat mich etwas irritiert. Für mich sehnt sich dein Protagonist nach Sexualität. Hier hört es sich aber so an, als ob er sich insgeheim doch etwas Festes wünscht.
Das eine schließt das andere ja nicht aus. Es ist ja nicht bekannt, ob er jemals eine feste Beziehung hatte und/oder sich (immer noch) danach sehnt.

deine Geschichte finde ich super. Sie ist sehr atmosphärisch geschrieben, hat ein besonderes Thema und ist schön melancholisch und traurig. Ich habe inhaltlich eigentlich gar nichts zu kritisieren.
Juchhu! Freut mich sehr.

Alleine die Vorstellung, dass die so etwas intern regeln, finde ich so abwegig, dass es mich irritiert hat, dass Christian überhaupt darauf zu sprechen kommt.
Natürlich wird so etwas nicht intern geregelt. Auch sollte der bestellte/bezahlte „Neffe“ nicht mehrere „Onkel“ im selben Heim haben. :D

Doch Christian spricht es an, um es Herrn Gleisenstein noch mal explizit klar zu machen.
Auch wieder so ein Thema: Ich gehe davon aus, dass das Herrn Gleisenstein durchaus bewusst ist. Kann man das schon Bevormundung nennen oder hält er den Alten für blöd?
Gleisenstein selbst hält sich ja für schlau, was die Szene mit der Salbe zeigen soll, die in seinen Augen nichts taugt. Aber es hört ja keiner auf den alten Mann …

Vielen, lieben Dank euch beiden und einen schonen Tag noch.

Liebe Grüße,
GoMusic

*** wird fortgesetzt ***

 

Hallo GoMusic,

Merkwürdigerweise habe ich bisher gedacht, bei dir handele es sich nur um, Pardon, eine Art Serviceaccount. Dass GoMusic nur Texte von A nach B schiebt und "zeitnahe Kommentare" zu einem zusammenfasst. So lang bin ich eben noch nicht dabei, tut mir ja leid. Umso schöner, dass hier aus heiterem Himmel plötzlich ein Text von dir erscheint!

Leider war ich neugierig und hab gleich in die Kommentare gescrollt, da wurde ich dann ordentlich gespoilert. Naja, macht ja nichts, den Text fand ich trotzdem großartig. Hat mir großen Spaß gemacht!

Das soll's dann schon von mir gewesen sein, wollte nur einen Daumen nach oben hier lassen.

Viele Grüße, Salomon

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey hell,

bei deinen Kommentaren schätze ich es sehr, dass du immer über den Tellerrand hinaus schaust, wie du auch hier andere Beispiele oder gar persönliche Erfahrungen einbringst, die mich berühren.

Dadurch, dass erst spät im Text klar wird, dass es sich um einen Homosexuellen handelt, wirkt das wie auf Pointe geschrieben, finde ich.
Eine Pointengeschichte soll es nicht sein. Kanji hat den Prozess so schön beschrieben, die „Verwandlung“ der Figur. So habe ich es mir auch vorgestellt. Kein „Ätsche bätsch“, sondern der langsame Aufbau, der bei einem zweiten Lesen vielleicht sogar noch klarer wird.

Ich weiß nicht recht, was du beabsichtigt hast, wo der Schwerpunkt liegt. Darauf, dass ich als Leser "entlarvenderweise" erst davon ausgehe, der Prota sei eine Frau? Oder geht es um das tabuisierte Thema: Sexualität im Alter(-sheim)? Um beides irgendwie?
Schwerpunkt ist das tabuierte Thema Sexualität im Alter. Die Homosexualität ist hier nur eine Variante. Eine, wie ich aber finde, für die Geschichte interessantere.

Dass dein Prota ein Mann ist, zündet jetzt nicht sonderlich bei mir, löst jetzt irgendwie nichts weiter bei mir aus. Ich denke halt, klar, sicher haben auch Männer gg Männern Bedürfnisse im Alter. So what? Gut, dass sich da Zeiten geändert haben, gut, dass ich das nicht als abstoßend oder so empfinde, weil man mir das so eingetrichtert hätte.
Das halte ich für eine gute Einstellung. Zeigt ja, dass du es als normal empfindest und keine Probleme damit hast.

Ich denke, aus einer anderen Perspektive heraus (bsp. der, des Altenpflegers), könnte das unbequemer für mich als Leser werden, was mich zwingen könnte, mich ganz anders mit dem Text auseinanderzusetzen.
Interessant ist dabei vor allem die Außensicht, auch wenn das blöd klingen mag, für den "Bedürftigen" ist die Triebauslebung ja völlig normal.
Die Ich-Perspektive habe ich gewählt, weil ich durch den Versuch des In-sich-Hineinversetzen in die Figur denke, mehr Gefühle des Betroffenen zeigen zu können.
Aus der Position des Altenpflegers oder Beobachters heraus wäre es sicher auch interessant, da man damit bestimmt einigen den Spiegel vor dem Kopf halten könnte.
Ein Grund für meine Perspektive ist auch, dass man aus der Sicht des Betroffenen weniger Texte findet.

Ich finde den Text sprachlich geschliffen, ja, wirklich gut, unaufgeregt und so, gefällt mir. Ein paar Possessivpronomen könntest du hier und da ersetzen, kannst du ja mal schauen.
Danke dafür. PoPros überprüfe ich alle nochmal.

durch den freitäglichen Fischgeruch im Haus, gehe ich davon aus, dass das Heim einen kirchlichen Träger hat, weshalb es mir sehr unglaubwürdig erscheint, dass die Heimleitung einen "Stricher" absegnet. Auch wenn du darauf hinweist, dass das eigentlich nicht erlaubt ist.
Der Fisch soll nicht an einen kirchlichen Träger erinnern. Ein interessanter Gedanke übrigens.
Vielmehr soll der für den Prota angenehme Lavendelgeruch zeigen, dass er an solchen Kleinigkeiten Freude hat. Es hätte auch Sauerkrautgeruch sein können, der im Haus an einen Mittwoch vorherrscht. ;)
Aber Fischgeruch finde ich halt stärker, das assoziiert sofort, dass das ganz schlimm riechen kann :D

„nicht erlaubt“ ist, dass ein Mitarbeiter aus dem Heim oder des Trägers im Allgemeinen diese „Dienstleistung“ übernimmt.
Die Heimleitung hier segnet auch keinen Stricher ab, sondern im Grunde einen Sexualbegleiter.

Das kann ein ehemaliger Stricher sein, genau so gut aber auch ein Sozialarbeiter oder jemand mit ganz anderem Background. Ich habe da einen ganz interessanten Artikel über einen Sexualbegleiter gelesen. Es geht dabei übrigens nicht immer automatisch auch um Sex.
Viele Kunden wollen auch einfach nur umarmt werden oder möchten kuscheln.
Die Kunden sind auch nicht „nur“ alte Leute, sondern oft auch Behinderte.

Habe mich sehr über deinen Besuch gefreut, der mich gerade auch wegen deinen Ausführungen über Sexsucht, krankhafte Hemmungslosigkeit usw. sehr zum Nachdenken gebracht hat und mir zeigt, wie wichtig dieses in der öffentlichen Wahrnehmung leider relativ tabuierte Thema ist. Vielen Dank dafür.

Schönen Abend noch und liebe Grüße,
GoMusic

Edit:
Bald sehen wir uns ja. Freu mich, dich kennenzulernen.


*** wird fortgesetzt ***

 

Hey GoMusic,

Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben. Als ob das helfen würde. Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet. Auf mich hört ja keiner.
:) Das ist super. Man hört, auch an anderen Textsellen, richtig den typischen, abgeklärten, ein bisschen bockigen Tonfall, den ältere Menschen manchmal an sich haben. Schön, wie sich seine Stimmung im Text wandelt.

Christian hat mir meine Lieblingssachen herausgelegt.
Einen Tag später musste ich in Christians Büro.
„Wegen Ihrer fortschreitenden Krankheit verlieren Sie mehr und mehr Ihre Hemmungen“, sagte Christian, während er meine Akte durchblätterte.
Ich dachte erst, Christian ist ein Pfleger. Der Heimleiter oder Arzt mit eigenem Büro, legt den Bewohnern doch eher nicht die Sachen raus.
Tags darauf hat mir Christian von der Idee berichtet.
„Ich habe mit der Leitung gesprochen.
Ah nee, er ist also nicht selbst die Leitung. Welche Position hat er, mit Büro?

„Und, keine Sorge: Es ist vertraulich, alles bleibt unter uns. Wenn jemand von den anderen Gästen fragen sollte, dann ist es ein Verwandter von Ihnen.“
In einem (Senioren-)Heim spricht man mMn eher von Bewohnern. Gäste klingt nach Hotel.

„Ich lasse Sie beide dann mal alleine“, sagt Christian. Er schaut auf meine Füße und lächelt. „Denken Sie noch an Ihre Schuhe.“
Als ob ich das nicht selbst wüsste.
Oh nein, wie beschämend. Da könnte Christian etwas taktvoller sein.

Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Den letzten Satz bräuchte es für mich nicht. Oder vllt. wäre ein anderer Abschluss gut. Ich hänge da ein bisschen in der Luft.

Insgesamt schön erzählte Geschichte mit einem erzählwertem(oder so ähnlich) Thema.
Gern gelesen.
Viele Grüße
wegen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hola GoMusic,

bislang hatten wir ja noch nicht die Ehre miteinander, aber da mich Deine Geschichte sehr an Flieges ‚Streichlerin’ erinnert (die mir das erste Sodbrennen meines Lebens bescherte), bin ich ziemlich neugierig auf Deine Interpretation dieses heiklen Themas.
Gleich zu Beginn ein ergreifender Satz:

Ich will schön für ihn sein.
Völlig klar – das erste Mal. Dass er sich bei diesem Ansinnen nur mal so eben durchs Haar fährt, ist mMn zu wenig. Wie lustig-traurig hättest Du ihn in und mit seinen Bemühungen um ein vorteilhafteres Aussehen vorm Spiegel zeigen können! Und wenn es nur eine einzelne Locke gewesen wäre ...
... Stelle am Knie. Es schmerzt. Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben. Als ob das helfen würde. Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet. Auf mich hört ja keiner.
Ich nehme an, dass er dort als Apotheker gearbeitet hat, nach dem Pharmazie-Studium. Und dieser Mensch lässt sich auf seinem Spezialgebiet bevormunden von Leuten mit weniger Sachverstand? Nicht gekauft. Und eigentlich eine unnütze Informatrion.
Ich schaue erneut ...
Dieses verdammte ‚erneut’ (2x) hat so etwas Distanziertes, Behördenhaftes – aber wir sind doch im privaten Bereich?
Noch ist es relativ still. Erst um siebzehn Uhr drehen sie den Ton am Fernseher lauter.
Ich kann nicht viel damit anfangen. Warum? Da lässt Du mich arg im Unklaren.
Dabei wollte ich dem jungen Mann bloß einen Fussel vom Kittel streichen.
Kleiner Scherz nebenbei: ... vom Kittel streicheln:).
die hässliche(n) Weber schicken
„Wegen Ihrer fortschreitenden Krankheit verlieren Sie mehr und mehr Ihre Hemmungen“, sagte Christian, während er meine Akte durchblätterte.
„Wegen seiner ... Krankheit verliert er ... seine Hemmungen“ Diesen Satz von Christian während einer Arbeitsbesprechung zur Information seiner Mitarbeiter fände ich okay. Aber dass er dem Betroffenen reinen Wein einschenkt, kann ich mir nicht vorstellen. Was soll das bewirken – außer ihn zu beschämen?
Als ob er mich verstehen würde, ergänzte er: „Es ist ein normales Bedürfnis.“
Nein, erlaube ich mir einzuwenden – weil das ein Fachmann mit ziemlicher Verantwortung sagt. Wenn wir alle – auch die Alten – unseren ‚normalen’ Bedürfnissen nachgehen würden, dann hätten wir rund ums Jahr Karneval – oder Krieg.
Normales Bedürfnis. Von wegen normal. Ich weiß, dass ich anders bin. Ein Leben lang begleitet es mich. Ich weiß, dass ich später nichts mehr kontrollieren kann. Und dann, noch später, weiß ich überhaupt nicht, was Kontrolle ist.
Beim Fetten hab ich das Gefühl, der Autor will Literatur schreiben, gerne mit psy ... vornedran.
Die Siebzehn-Uhr-Nachrichten beginnen, der Ton wird lauter.
Damit ist meine obige Frage beantwortet. Hat aber gedauert.
An der Tür tut sich nichts.
:shy: Schließlich ist das keine wörtliche Rede, lieber Autor.
Die alte Kruschowski – oder wie sie heißt – plappert noch immer „Zwei ziehen!“
Beim Lesen hab ich das Gefühl, dass diese Szene schon uralt ist – und jetzt kommt sie noch einmal.
Ich beäuge den jungen Mann, ... Er mag auf die fünfzig zugehen
Jung, um die Fünfzig?
... trägt modische Kleidung, die zweifellos teuer ist.
Ach wirklich?
Unergründliche Augen wie dunkle Seen.
Haha! Hola, GoMusic – ist das Dein Ernst? Leute, Leute! Aber das Leben muss weiter gehen.
Sofort habe ich das Gefühl, ihn seit ewigen Zeiten zu kennen.
Das kommt mir zu simpel. Das sind doch Versatzstücke – wo bleibst Du mit Deiner Originalität?
Ich vermisse Deine Handschrift.
Im Unterleib kribbelt es.
Lieber GoMusic, ich habe nicht vor, hier die große Verriss-Schau abzuziehen – ich habe auch noch nie einen Text von Dir bis zum Ende gelesen. Wir leben auf unterschiedlichen Sternen, und wenn nicht Flieges Altersheim-Erotik-Alptraum mich angeschoben hätte, wäre ich auch diesmal stumm geblieben. Nur hab ich einmal angefangen mit Lesen und will meinen Komm zu Ende bringen.
Während meiner Mitgliedschaft habe ich schon viele kommen und gehen sehen. Viele von den Standhaften haben sich verbessert, deren Texte lesen sich überwiegend gut. Und deswegen verstehe ich nicht, dass Du Dich solch oller Kamellen wie das Fette bedienst. Und dieses ‚bevor’ hat mir den Rest gegeben:
Und nach dem Kaffee können wir uns draußen auf der Parkbank ganz in Ruhe unterhalten, bevor …“
Das empfinde ich wirklich als ganz ganz schrecklich. Um diese Problematik abzuwickeln, müsste mit wesentlich feinerer Nadel gestickt werden. Auch – ich sagte es schon - Versatzstücke sind total out:
GoMusic: schrieb:
draußen auf der Parkbank
GoMusic schrieb:
ganz in Ruhe unterhalten
meine Brust schwellt an
schwillt
Und jetzt geht’s ins Finale:
Die Augen füllen sich mit Tränen. „Bevor wir auf mein Zimmer gehen?“
Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
GoMusic, ich bitte Dich! Eher füllen sich meine Augen mit Tränen. Was mach ich denn als interessierter Leser – bei diesem irrsinnigen Thema?
Der alte Mann hat einen Streichler (Strichler hätt’ ich beinahe geschrieben) – wer ihn bezahlt tut nichts zur Sache, um einem weiteren heiklen Punkt auszuweichen.
Und jetzt beginnt für den alten Knacker ein neues Leben?
Ich verkneife mir jegliche Gehässigkeit, aber fürs einfühlsame Bearbeiten dieser Problematik bräuchte es mehr Aufwand, Einfühlungsvermögen, Raum, Sensibilität und wohl auch ein bisschen Recherche. Denn so empfinde ich diesen Text zu ungeschickt den aktuellen Themen nachhechelnd – als Leser komme ich keineswegs auf meine Kosten.
Den Titel empfinde ich als professionell herausgerotzt. Da vermisse ich Feinfühligkeit.
'Neues Leben' durch einen Stricher? Wer auch immer sich mit diesem Thema beschäftigen sollte, müsste unglaublich viele Dinge mit einbeziehen. Aber hier stoßen wir schnell an unsere Grenzen. Ich will nicht alles aufzählen, was (wenigstens) zu beachten wäre. Jedenfalls kein Thema, das man eben mal so herunterschreibt.

Abschließend möchte ich Dir meinen Respekt ausdrücken, denn ich sehe über die Jahre, wie Du Dich ab- und bemühst, unser Forum am Leben zu halten, aufzupassen, dass die guten Sitten nicht einreißen – und auch ich fühlte mich wohler, wenn ich Deinen Text über den grünen Klee hätte loben können. Andrerseits kenne ich das Uedem-Syndrom des Niederrheins: Die machen gerne so weiter, wie sie’s immer getan haben. Na ja, und vor dieser Betriebsblindheit möchte ich Dich – mit meinen Möglichkeiten – bewahren (Als ob ich das könnte:shy:).

Als guter Freund
José

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo NGK,

schön, dass du vorbeigeschaut und einen so tollen Kommentar hinterlassen hast.

Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben.
Du beziehst dich mit „es“ auf das Knie. Aber irgendwie hätte ich eher ein „sie“ erwartet, wegen der Stelle.
Ja, „sie“ passt besser. Ist korrigiert.

Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet.
Hier habe ich mich kurz gewundert. Eine Frau als Apothekerin. War ja vor einigen Jahrzehnten eher Männersache. Raffiniert.
Hehe. Ist schon gemein.

Was soll ich mit den sabbernden Hosennässern anfangen?
Hehe, wie mein Opa. Der wollte auch nie etwas mit anderen alten Leuten zu tun haben. Die sind ja alt. :P
Ich bin zwar noch kein Opa, aber ich könnte mir vorstellen, dass ich als Opa vielleicht auch mal so denke ::Pfeif:

Ich weiß, wann der süße Rohm seine Schicht macht, passe ihn am Kaffeeautomaten ab.
Diese alten, geilen Leute ohne Hemmungen. Und wenn einer was sagt, dann ganz empört: Was ist denn schon dabei?!
Genug auf die Opas geschimpft ...
Es gibt auch junge, geile Leute ohne Hemmungen (leider).

Noch nie hat es jemand ausgesprochen. Selbst ich nicht.
Ok, hier merkt man, es geht um mehr als nur Lust auf Sex. Da steckt mehr hinter. Es wird spannend.
Schön, dass du hier einen Spannungsaufbau siehst. :thumbsup:

Und, keine Sorge: Es ist vertraulich, alles bleibt unter uns.
Also der Christian ist ja super lieb.
Nein, ist er nicht wirklich.
Hat den armen Gleisenstein wegen seinen Pantoffeln in eine peinliche Situation gebracht. Aber vielleicht war dies nur übertriebene Vorsorge … Dann ist er doch ein Lieber. ;)

Dieses Ende hat mich überrascht und gerührt. Da bekomm ich ja sogar Tränen in den Augen, auch beim zweiten Lesen! Es geht ja nicht nur um sexuelles Verlangen im Altenheim. Es geht um das Unterdrücken seiner Sehnsüchte, das Leben lang, nur weil man denkt, man wäre nicht normal. Das ist so traurig. Es ist natürlich schön, dass es mittlerweile die Möglichkeit gibt, seine Lust auch im Alter auszuleben.
Als ich das gelesen habe, haben sich meine Härchen auf den Armen aufgestellt. Bei uns in der Gegend nennt man das Tüttefell.

Und der Herr Gleisenstein ist glücklich und will sein neues Leben genießen. Aber wie viel bleibt ihm noch? Und wie viel wurde ihm schon genommen? Also überwiegt bei mir hier die Trauer über dieses verlorene Leben. Wieviele Männern und Frauen im fortgeschritteten Alter haben wohl genauso gelebt und tun es noch?
Auch jetzt noch, nach dem dritten Lesen, bekomme ich feuchte Augen.
Das hast du so wunderschön gesagt und quasi eine Botschaft aus dem Text herausgetragen. Ich danke dir dafür, Nichtgeburtstagskind.

Vielen Dank für deine Geschichte, ich finde sie toll!
Ich danke dir!


Hallo Salomon,

schön, dass du vorbeischaust.

Merkwürdigerweise habe ich bisher gedacht, bei dir handele es sich nur um, Pardon, eine Art Serviceaccount. Dass GoMusic nur Texte von A nach B schiebt und "zeitnahe Kommentare" zu einem zusammenfasst. So lang bin ich eben noch nicht dabei, tut mir ja leid. Umso schöner, dass hier aus heiterem Himmel plötzlich ein Text von dir erscheint!
„Servieaccount“? Ja.
Ich bin aber auch ein Bot, eine Maschine, in die man oben Buchstaben hineinwirft und wo dann unten Geschichten herauskommen, die du großartig findest :lol:

Leider war ich neugierig und hab gleich in die Kommentare gescrollt, da wurde ich dann ordentlich gespoilert. Naja, macht ja nichts, den Text fand ich trotzdem großartig. Hat mir großen Spaß gemacht!
Warum scrollst du auch? :D

Danke für deinen Kommentar. Hatte auch meinen Spaß.

P.S.:

Das soll's dann schon von mir gewesen sein, wollte nur einen Daumen nach oben hier lassen.
Beim nächsten Mal darf es ruhig etwas mehr sein.


Hey wegen,

vielen Dank für deinen Kommentar.
Du hast da ein, zwei Sachen aufgeführt, wo ich ein wenig an den Reglern drehen kann. :thumbsup:

Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben. Als ob das helfen würde. Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet. Auf mich hört ja keiner.

Das ist super. Man hört, auch an anderen Textsellen, richtig den typischen, abgeklärten, ein bisschen bockigen Tonfall, den ältere Menschen manchmal an sich haben. Schön, wie sich seine Stimmung im Text wandelt.
Der bockige Alte. Hehe. Das gefällt mir.
Freut mich, dass die Wandlung seiner Stimmung bei dir funktioniert hat.

Ich dachte erst, Christian ist ein Pfleger. Der Heimleiter oder Arzt mit eigenem Büro, legt den Bewohnern doch eher nicht die Sachen raus.
„Eigenes Büro“ ist relativ. Herr Gleisenstein sagt, dass er in Christians Büro musste.
Ich vermute mal, der Pfleger Christian hat ihn in ein „allgemeines“ Büro geführt. So in etwa wie der abgeschottete Bereich in Krankenhäusern, in dem sich die Krankenpfleger/Schwestern aufhalten, wo sich auch die Unterlagen befinden.
Mal sehen, ob da andere auch drüber stolpern.

„Und, keine Sorge: Es ist vertraulich, alles bleibt unter uns. Wenn jemand von den anderen Gästen fragen sollte, dann ist es ein Verwandter von Ihnen.“
In einem (Senioren-)Heim spricht man mMn eher von Bewohnern. Gäste klingt nach Hotel.
Gut, dass du das ansprichst. Ich habe mich bewusst für Gäste entschieden, obwohl meine interne Autokorrektur andauernd auf Bewohner ändern wollte.
„Gäste“ sagt Christian, da das seiner Meinung nach positiver klingt. Gäste werden bedient, der Gast ist König etc. Bewohner wohnen da einfach nur.
So wie er sicher Senioren anstatt Alte sagen würde oder leckeren Nachtisch anstatt pampigen Brei mit schokoladenähnlichen Geschmack :)

„Ich lasse Sie beide dann mal alleine“, sagt Christian. Er schaut auf meine Füße und lächelt. „Denken Sie noch an Ihre Schuhe.“
Als ob ich das nicht selbst wüsste.
Oh nein, wie beschämend. Da könnte Christian etwas taktvoller sein.
Finde ich auch. Ich habe ihm gesagt, er solle das zumindest flüstern oder dem armen Gleisenstein unbemerkt andeuten (mit dem Finger zeigen oder ähnlich.)
Wahrscheinlich ist es bloß übertriebene Vorsorge … und er merkt es gar nicht, wie er dem armen greisen Stein, äh Gleisenstein damit weh tun kann.

Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Den letzten Satz bräuchte es für mich nicht. Oder vllt. wäre ein anderer Abschluss gut. Ich hänge da ein bisschen in der Luft.
Mir persönlich gefällt es, wenn die letzten Worte des Textes mit dem Titel identisch sind. War hier aber nicht geplant, hat sich so ergeben.
Bin für Vorschläge dankbar. Melde dich einfach wieder, wenn du gelandet bist. :shy:

Insgesamt schön erzählte Geschichte mit einem erzählwertem(oder so ähnlich) Thema.
Vielen Dank. Ja, finde ich auch erzählenswert.

Habe mich sehr gefreut.

Gute Nacht und liebe Grüße,
GoMusic

Edit:
josefelipe:
Schon mal danke für deinen Kommentar. Melde mich.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo GoMusic,

(Homo-) Sexualität im Alter und wohin damit ist eine spannende Fragestellung, die du souverän und ein bisschen konventionell löst. Die Idee mit Kräften von außerhalb ist nicht sonderlich neu. Ich finde es sprachlich gut gemacht, sehr reduziert und stimmig, aber wie auch beim Plot fehlt mir ein bisschen das Überraschungsmoment (denk an den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg).
Auch der Twist mit "Herr" war halt irgendwann absehbar. Und so ist es für mich eine nette Story, die sich gut lesen lässt, mich aber nicht vom Hocker haut, weil das "betuliche" daran meinen Geschmack nicht trifft. Ich mags halt lieber schärfer, "on the edge". Um mich zu hooken und zu beschäftigen brauchts anderes Futter. Wie gesagt, alles Geschmacksache.

Sie haben sie mir mit einer Salbe eingerieben.
Den musste ich zweimal lesen. Der Satz mag richtig sein, aber er hakelt. Würde eine Begradigung vorschlagen: Sie haben eine Salbe draufgeschmiert, als ob das helfen würde.

(Aber) Auf mich hört ja keiner.
Was spricht gegen ein Aber vorne weg? Liest sich besser.

Noch ist es relativ still. Erst um siebzehn Uhr drehen sie den Ton am Fernseher lauter.
Fernseher mit Lautstärkedrehknopf gibt es schon seit dreißig Jahren nicht mehr. Wie wärs mit: Erst um siebzehn Uhr wird der Ton lauter gestellt.

Am Ecktisch sitzen drei Männer, deren Namen ich nicht kenne, obwohl sie täglich hier sind
Na ja, ist das glaubwürdig? Da alle Pflegekräfte die alten Herrschaften (meistens laut bis sehr laut) mit Namen ansprechen, ist es wohl unvermeidbar, mitzubekommen, wie alle heißen. Die Augen kann ich schließen, die Ohren nicht.

Dabei wollte ich dem jungen Mann bloß einen Fussel vom Kittel streichen.
mMn tragen Kittel eigentlich nur die Reinigungskräfte und Krankenschwestern. Von normalen Pflegekräften kenne ich das nicht. Aber das mag von Einrichtung zu Einrichtung unterschiedlich sein.

Wenn jemand von den anderen Gästen fragen sollte, dann ist es ein Verwandter von Ihnen.“
Gästen? Ist es ein Hotel? Oder meinst du Bewohner?

Wissend, dass es nichts Festes werden kann.
redundant, da Dienstleistung

Ich spüre, wie dutzend Augen mich verfolgen.
ein Dutzend?

Ich drücke den Rücken durch, meine Brust schwellt an
schwillt?

Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Ups, mit 75+ beginnt ein neues Leben? Würde ich relativieren und anders einbetten, z.B.: Früher hätte ich gedacht: Jetzt beginnt ein neues Leben, heute bin ich einfach dankbar. Irgendwie so … weißt?

Hoffe, bei meinem Leseeindruck war was Brauchbares dabei.

Peace, linktofink

 

Goede avond, Jose

vielen Dank für deinen Kommentar - obwohl dir die Geschichte nicht gefallen hat - und sorry dafür, dass du so lange auf eine Antwort warten musstest.
Jetzt bin ich wieder zurück von der Nordsee, Koffer sind ausgepackt und die schmutzige Wäsche in die Maschine geworfen …

Ich verkneife mir jegliche Gehässigkeit, aber fürs einfühlsame Bearbeiten dieser Problematik bräuchte es mehr Aufwand, Einfühlungsvermögen, Raum, Sensibilität und wohl auch ein bisschen Recherche. Denn so empfinde ich diesen Text zu ungeschickt den aktuellen Themen nachhechelnd – als Leser komme ich keineswegs auf meine Kosten.
Den Titel empfinde ich als professionell herausgerotzt. Da vermisse ich Feinfühligkeit.
Schade, dass du als Leser hier nicht auf deine Kosten kommst. Hat womöglich auch viel mit Geschmacksache zu tun.

Ich will schön für ihn sein.
Völlig klar – das erste Mal. Dass er sich bei diesem Ansinnen nur mal so eben durchs Haar fährt, ist mMn zu wenig. Wie lustig-traurig hättest Du ihn in und mit seinen Bemühungen um ein vorteilhafteres Aussehen vorm Spiegel zeigen können! Und wenn es nur eine einzelne Locke gewesen wäre …
Der arme Kerl sitzt im Aufenthaltsraum auf dem Sessel vor dem Fernseher und wartet auf seinen Besuch. Er hat dort nicht die Möglichkeit, sich im Spiegel zu betrachten, hat es womöglich aber schon vorher in seinem Zimmer getan (diese Szene mag durchaus vorher geschehen sein, man weiß es nicht - die Geschichte beginnt ja mittendrin) und fährt sich nun (noch) mal kurz durchs Haar - Endkontrolle.
Außerdem: Wenn er ja angeblich einen Verwandten erwartet, warum sollte er sich dann - wo er nun gerade in Aufenthaltsraum sitzt - sich vor vor all den anderen Leuten vor dem Spiegel „schick" machen? (Deswegen hat er es ja halt schon vorher getan, wo er sich seine besten Sachen angezogen hat.)

... Stelle am Knie. Es schmerzt. Sie haben es mir mit einer Salbe eingerieben. Als ob das helfen würde. Dreißig Jahre habe ich in einer Apotheke gearbeitet. Auf mich hört ja keiner.
Ich nehme an, dass er dort als Apotheker gearbeitet hat, nach dem Pharmazie-Studium. Und dieser Mensch lässt sich auf seinem Spezialgebiet bevormunden von Leuten mit weniger Sachverstand? Nicht gekauft. Und eigentlich eine unnütze Informatrion.
Das sehe ich anders; diese Info ist wichtig für die Charakterisierung des Protas.
Er ist sich sicher, es besser zu wissen, hält aber den Mund. So, wie er es jahrzehntelang zuhause gemacht hat: sich nicht gewehrt, sich nicht durchgesetzt.

Ich schaue erneut …
Dieses verdammte ‚erneut’ (2x) hat so etwas Distanziertes, Behördenhaftes – aber wir sind doch im privaten Bereich?
Ah, danke. Ich ersetze eines durch „wieder“.

die hässliche(n) Weber schicken
Was meinst du hiermit? Die hässliche Weber ist doch richtig und steht auch im Text.

„Wegen Ihrer fortschreitenden Krankheit verlieren Sie mehr und mehr Ihre Hemmungen“, sagte Christian, während er meine Akte durchblätterte.
„Wegen seiner ... Krankheit verliert er ... seine Hemmungen“ Diesen Satz von Christian während einer Arbeitsbesprechung zur Information seiner Mitarbeiter fände ich okay. Aber dass er dem Betroffenen reinen Wein einschenkt, kann ich mir nicht vorstellen. Was soll das bewirken – außer ihn zu beschämen?
Warum sollte Christian ihm denn nicht die Wahrheit sagen?
Gleisenstein ist doch noch aufnahmefähig.

Als ob er mich verstehen würde, ergänzte er: „Es ist ein normales Bedürfnis.“
Nein, erlaube ich mir einzuwenden – weil das ein Fachmann mit ziemlicher Verantwortung sagt. Wenn wir alle – auch die Alten – unseren ‚normalen’ Bedürfnissen nachgehen würden, dann hätten wir rund ums Jahr Karneval – oder Krieg.
Auch hier: Christian will Gleisenstein die Angst nehmen, dass er nichts Verkehrtes macht, dass er sich dafür nicht schämen muss.
Also ich wäre froh, wenn ich einen solchen Pfleger/Arzt später hätte, wenn ich in Gleisensteins oder in einer ähnlichen Situation wäre.

Normales Bedürfnis. Von wegen normal. Ich weiß, dass ich anders bin. Ein Leben lang begleitet es mich. Ich weiß, dass ich später nichts mehr kontrollieren kann. Und dann, noch später, weiß ich überhaupt nicht, was Kontrolle ist.
Beim Fetten hab ich das Gefühl, der Autor will Literatur schreiben, gerne mit psy ... vornedran.
Du bist bisher der erste, der dieses Gefühl hat.
Ich finde diese Gedanken des Prosa als seine wichtigste Erkenntnis. Und oft ist es doch tatsächlich so, dass man diese Erkenntnis in besonderen Worten ausdrückt. Vielleicht ist es hier ein wenig theatralisch, aber mir gefällt’s.

Die alte Kruschowski – oder wie sie heißt – plappert noch immer „Zwei ziehen!“
Beim Lesen hab ich das Gefühl, dass diese Szene schon uralt ist – und jetzt kommt sie noch einmal.
Dann hättest du diese beiden Szenen etwas aufmerksamer lesen sollen, denn sie sind unterschiedlich, bzw. zeigen eine Entwicklung :lol:
Der kleine, aber feine Unterschied soll ausdrücken, dass er ab und zu schon Gedächtnisausfälle hat.

Ich beäuge den jungen Mann, ... Er mag auf die fünfzig zugehen
Jung, um die Fünfzig?
Alter (jung oder alt) ist doch immer relativ, immer eine Frage des Standpunktes ...

Unergründliche Augen wie dunkle Seen.
Haha! Hola, GoMusic – ist das Dein Ernst? Leute, Leute! Aber das Leben muss weiter gehen.

Sofort habe ich das Gefühl, ihn seit ewigen Zeiten zu kennen.
Das kommt mir zu simpel. Das sind doch Versatzstücke – wo bleibst Du mit Deiner Originalität?
Ich vermisse Deine Handschrift.
Im Unterleib kribbelt es.

In meinen Augen passt dies zum Prota, den ich mir so etwa Mitte 70 vorstelle.
Ist wohl Geschmacksache.

Während meiner Mitgliedschaft habe ich schon viele kommen und gehen sehen. Viele von den Standhaften haben sich verbessert, deren Texte lesen sich überwiegend gut. Und deswegen verstehe ich nicht, dass Du Dich solch oller Kamellen wie das Fette bedienst. Und dieses ‚bevor’ hat mir den Rest gegeben:

Und nach dem Kaffee können wir uns draußen auf der Parkbank ganz in Ruhe unterhalten, bevor …“
Das empfinde ich wirklich als ganz ganz schrecklich. Um diese Problematik abzuwickeln, müsste mit wesentlich feinerer Nadel gestickt werden.
Tja, was soll ich dazu sagen ...
Ich mag rot, der andere blau. Da auf einen Konsens zu kommen, ist schier unmöglich. Wieder die Geschmacksache.

Die Augen füllen sich mit Tränen. „Bevor wir auf mein Zimmer gehen?“
Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
GoMusic, ich bitte Dich! Eher füllen sich meine Augen mit Tränen.
Für einen anderen Kommentator verwende ich zu viele Personalpronomen, hier fehlt dir eins, obwohl ja eindeutig klar ist, dass es seine Augen sind, da er es ist, der da handelt und danach spricht.

Und jetzt beginnt für den alten Knacker ein neues Leben?
Endlich, nach Jahrzehnten, kann er so sein, wie er ist, besser gesagt, wie er immer sein wollte (natürlich mit einigen Einschränkungen im Bezug zu den Mitbewohnern).
Er wird verstanden.
Er kann seine Gefühle ausleben. Sie werden erwidert (auch wenn er im Augenblick weiß, dass dies nur gegen Geld geschieht).
Wenn dies für den alten Knacker kein neues Leben ist, was ist das denn in deinen Augen, josefelipe?

Danke für deine Zeit und deinen Kommentar und den tollen Lesetipp (ich kannte Flieges Geschichte bisher noch nicht.)

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hallo linktofink,

danke für deinen Besuch und deinen wertvollen Kommentar.

Ich finde es sprachlich gut gemacht, sehr reduziert und stimmig, aber wie auch beim Plot fehlt mir ein bisschen das Überraschungsmoment (denk an den Hundertjährigen, der aus dem Fenster stieg).
Ich hatte tatsächlich kurz vor dem Posten noch eine andere Idee für das Ende gehabt, dies aber wieder verworfen. Und zwar sollte da am Ende kein Sexualbegleiter kommen, sondern eine Dragqueen, die Gleisenstein in seinem Zimmer entsprechend umzieht, schminkt usw.
Wäre das ein Überraschungsmoment nach deinem Geschmack gewesen? :D

Sie haben sie mir mit einer Salbe eingerieben.
Den musste ich zweimal lesen. Der Satz mag richtig sein, aber er hakelt. Würde eine Begradigung vorschlagen: Sie haben eine Salbe draufgeschmiert, als ob das helfen würde.
Sehr gute Idee. Habe diese Stelle ja schon mal geändert, aber so gefällt es mir noch besser.
Hab ich angepasst.

(Aber) Auf mich hört ja keiner.
Was spricht gegen ein Aber vorne weg? Liest sich besser.
Gerade, wo ich stark gegen Füllwörter o.ä. kämpfe, finde ich ein „Aber“ hier überflüssig. :Pfeif:

Noch ist es relativ still. Erst um siebzehn Uhr drehen sie den Ton am Fernseher lauter.
Fernseher mit Lautstärkedrehknopf gibt es schon seit dreißig Jahren nicht mehr. Wie wärs mit: Erst um siebzehn Uhr wird der Ton lauter gestellt.
Gerade das mit dem Höherdrehen des Tons soll so sein. Gewohnte Sprache des alten Mannes, die er nicht mehr anpasst.
Habe das oft genau so gehört: „Das Radio/den Fernseher lauter drehen“, obwohl es dafür zwei Knöpfe (leiser/lauter) gibt. So was Ähnliches passiert mir bei anderen Dingen auch schon mal ... :shy:

Am Ecktisch sitzen drei Männer, deren Namen ich nicht kenne, obwohl sie täglich hier sind
Na ja, ist das glaubwürdig? Da alle Pflegekräfte die alten Herrschaften (meistens laut bis sehr laut) mit Namen ansprechen, ist es wohl unvermeidbar, mitzubekommen, wie alle heißen. Die Augen kann ich schließen, die Ohren nicht.
Ja, Gleisenstein mag die Namen hören (können). Aber sie interessieren ihn nicht, er hört einfach weg.

Wenn jemand von den anderen Gästen fragen sollte, dann ist es ein Verwandter von Ihnen.“
Gästen? Ist es ein Hotel? Oder meinst du Bewohner?
Die Frage kam schon mal auf.
Es ist halt der positive Jargon, der dort im Alten-/Seniorenheim vorherrscht. Und darum geht es oft ja auch. Alles positiv sehen.
„Gast“ hört sich doch viel besser an als „Bewohner.“ Ein Gast wird bedient, ein Bewohner wohnt einfach nur. :shy:
So wie man auch z.B. „Seniorenresidenz“ anstatt „Altenheim“ sagt oder sich eine Krankenkasse „Gesundheitskasse“ nennt.

Ich drücke den Rücken durch, meine Brust schwellt an
schwillt?
Ja, schwillt. Danke.

Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Ups, mit 75+ beginnt ein neues Leben? Würde ich relativieren und anders einbetten, z.B.: Früher hätte ich gedacht: Jetzt beginnt ein neues Leben, heute bin ich einfach dankbar. Irgendwie so … weißt?
Für ihn ist es schon ein neues Leben. Ich wiederhole hier mal meine Antwort an José (Auszug):
Endlich, nach Jahrzehnten, kann er so sein, wie er ist, besser gesagt, wie er immer sein wollte (natürlich mit einigen Einschränkungen im Bezug zu den Mitbewohnern).
Er wird verstanden.
Er kann seine Gefühle ausleben. Sie werden erwidert.

Hoffe, bei meinem Leseeindruck war was Brauchbares dabei.
Ja, war durchaus. :thumbsup:

Lieben Dank und ein schönes (Rest-)Wochenende wünscht dir
GoMusic

 

Hallo GoMusic,

wie schön, dass Herr Gleisenstein auf seine alten Tage noch mal randarf. Aber wie schade, dass es auf diese Weise geschehen muss ... Na ja, sei's drum, ihn scheint das ja nicht groß zu stören.

Hm, mir fällt leider so wenig ein, was ich zu deiner Geschichte sagen könnte. An der Sprache gibt es nichts zu mäkeln, das ist beinahe klinisch rein, was du da anbietest. Das wäre vielleicht auch der einzige Kritikpunkt, den ich äußern würde, wobei ... Ich fange anders an.

Es gab einige sehr schöne Beobachtungen in der Geschichte, wie ich finde. Ich habe ganz deutlich gespürt, dass Herr Gleisenstein keine zwanzig ist, das hast du super hinbekommen. Ohne ihn am Rollator gehen zu lassen, ohne ihm das Gebiss aus dem Mund fallen zu lassen, ohne ihn zum "alten Knacker" zu machen. Auch die Einrichtung (das Altenheim?) mit seinen Bewohnern hast du ohne Klischees gezeichnet.
Und damit komme ich dann über Umwege wieder auf meine Kritik zurück: Für meinen Geschmack fühlt sich das alles sehr, sehr real an, alltäglich real, kurz vor: langweilig alltäglich real. Steril, irgendwie. Ich hätte mir ein bisschen mehr Autor gewünscht. Aber oftmals wird ja gerade das gelobt: Man konnte den Autor gar nicht rauslesen, toll! Geschmackssache, wie so oft.

Aber diese "Stilkritik" darf nicht der Haupttenor meines Kommentars sein, dafür habe ich mich zu wohl gefühlt in deiner Geschichte, mit dem ruhigen Klang und der doch sehr überraschenden "Pointe", ich dachte nämlich eine ganze Weile, dass Herr Gleisenstein eine Frau Gleisenstein ist. Du beleuchtest da einen gar nicht alltäglichen Aspekt des Alt-seins, das ist spannend und hat definitiv eine Geschichte verdient. Noch schöner hätte ich es ja gefunden, wenn es dem Herr Gleisenstein weniger um das Körperliche gegangen wäre und mehr darum, einen richtigen Partner zu finden, aber das wäre eine andere Geschichte ...

Jedenfalls danke, dass du meine Gedanken auf ein Thema gestoßen hast, bei dem sie von sich aus wohl eher nicht gelandet wären, schon dafür hat sich das Lesen gelohnt!

Liebe Grüße,

Lani

 

Hallo Lani,

erstmal ein herzliches Willkommen bei den Wortkriegern :)

Danke, dass du meine Story gelesen und kommentiert hast.

Es gab einige sehr schöne Beobachtungen in der Geschichte, wie ich finde. Ich habe ganz deutlich gespürt, dass Herr Gleisenstein keine zwanzig ist, das hast du super hinbekommen. Ohne ihn am Rollator gehen zu lassen, ohne ihm das Gebiss aus dem Mund fallen zu lassen, ohne ihn zum "alten Knacker" zu machen. Auch die Einrichtung (das Altenheim?) mit seinen Bewohnern hast du ohne Klischees gezeichnet.
Danke dafür.
Ja, mir ist wchtig, dass Umgebung, Atmosphäre und Figuren so nach und nach aufklappen. Ich selbst mag das auch bei anderen Geschichten, dass da nicht sofort steht, wo man ist und wer wer ist und das und das macht. Gerade bei Texten aus der "Ersten-Person-Perspektive".

Für meinen Geschmack fühlt sich das alles sehr, sehr real an, alltäglich real, kurz vor: langweilig alltäglich real. Steril, irgendwie.
Ja, da kommt Alltägliches im Text vor und so ist es auch geschrieben. Aber ... das Ende sollte dann doch alles andere als alltäglich sein. Sozusagen ein langsamer Aufbau mit dem dicken, doch schon ein wenig überraschenden Ende.

Ich hätte mir ein bisschen mehr Autor gewünscht. Aber oftmals wird ja gerade das gelobt: Man konnte den Autor gar nicht rauslesen, toll! Geschmackssache, wie so oft.
Ja, ist Geschmackssache.
Ich denke aber, dass das bei diesem Text hier eher die Ausnahme ist, dass bei meinen anderen Texten mehr der Autor herauskommt.

dafür habe ich mich zu wohl gefühlt in deiner Geschichte, mit dem ruhigen Klang und der doch sehr überraschenden "Pointe"
Danke dafür. Freut mich sehr.

Jedenfalls danke, dass du meine Gedanken auf ein Thema gestoßen hast, bei dem sie von sich aus wohl eher nicht gelandet wären, schon dafür hat sich das Lesen gelohnt!
Das ist doch viel wert, Anstösse zum Nachdenken zu geben. Was will man mehr. :)

Vielen Dank für deine Zeit und deine Gedanken. Man liest sich.

Liebe Grüße und schönen Abend,
GoMusic

 

Liebe maria.meerhaba

Lieber GoMusic läuft etwa die Geschichte in eine Richtung, bei der ich nicht stillsitzen kann? Muss ich breit grinsen? Na ja, ich tue es gerade.
Grinsen? Das ist ja ja schön!

Im Unterleib kribbelt es.
Oh Yeah, OMA! Gib ehm!
:lol:

Kein Pawpagapawpaw, aber es ist eine liebe Geschichte, fast schon unschuldig für meinen Geschmack
Danke dafür.

doch es zeigt auch auf eine liebevolle Art, dass alte Menschen auch Bedürfnisse haben und gefickt werden wollen.
Du sagst es. :teach:

Es zeigt auch den grauenhaften Zustand eines Altersheimes und gleichzeitig schickst du den Leser auf die Erwartung von Sex in die Geschichte hinein, was meiner Meinung nach gut funktioniert. Es ist eine gute Geschichte, die sich leicht lesen lässt,
Dann hast du dich ja gut unterhalten gefühlt.
Das freut mich sehr. So viel mehr kann ich mir ja gar nicht wüschen.

Danke für deinen Besuch. Wünsche dir noch einen tollen Sonntag.

Liebe Grüße,
GoMusic

 

Hi @GoMusic,

mir hat deine Geschichte gut gefallen - wie ja auch den meisten anderen Lesern, wenn ich die Kommentare so überfliege. In der ersten Hälfte habe ich befürchtet, ich könnte gar nichts Kritisches sagen, und dann hättest du womöglich gar keinen Kommentar bekommen, weil mir doch so schnell die Worte ausgehen, wenn ich nicht herumkritisieren kann.

Na, aber doch, ein paar unkritische Sachen bringe ich schon unter: Am Anfang zum Beispiel, wie man eine Begegnung angedeutet bekommt, aber nicht weiß, wer sich begegnen wird, dass finde ich gut gemacht. Ein bisschen mit offenen Erwartungshaltungen gespielt (wer ist Christian, wenn doch offenbar eine Art Liebhaber kommt? Wer sind "sie", die den Fernseher lauter drehen), aber nicht zu lange, sondern genau so, wie - zumindest ich - das gerne mitmache.

Nicht ganz froh bin ich zum Teil über die Dialoge. Den ersten finde ich noch ganz ok. Allerdings würde ich auch da die drei Punkte streichen:

Sie hätten ihn mehrmals … unsittlich berührt.
Was sollen die da aussagen? Man denkt sich schon, dass der Pfleger den Satz nicht locker flockig runterlacht. Aber ich stelle ihn mir gerne so vor, dass er das trotzdem professionell sagt, und dann kommst du mit den drei Punkten und machst mir das zunichte. Find ich nicht schön. (Und wenn du wichtig findest, dass der Pfleger Schwierigkeiten hat, das auszusprechen, dann würd ich das lieber ausgestaltet sehen. Drei Punkte sind da ein bisschen ... billig.)

Dann hier:

Wegen Ihrer fortschreitenden Krankheit verlieren Sie mehr und mehr Ihre Hemmungen“, sagte Christian
Ich kann mir ehrlich gesagt schwer vorstellen, dass der Pfleger das sagt. Zu welcher Erkenntnis möchte er dem Alten denn damit verhelfen? Ich finde, du könntest den Satz ohne weiteres streichen. Zumal sich der Alte nachher nicht für die abnehmenden Hemmungen, sondern für das normale Bedürfnis geniert. Geht also nicht verloren, wenn das wegkommt.

Den nächsten Dialog finde ich dann eigentlich ganz entbehrlich. Ist mir zu breit ausgewalzt, dafür dass eigentlich nur eine kurze Info kommt. Innerlich passiert an der Stelle ja eigentlich nichts. Ich fänd besser etwas in der Art:

"Tags darauf hat mir Christian einen Vorschlag gemacht. Jetzt sitze ich hier und warte auf /diesen Mann/." ("ihn" müsstest du natürlich streichen, sonst wartet er auf Christian. Ist aber ja eh nur so ins Unreine gedacht.)

Diese Wiederholung von "siebzehn Uhr" gefällt mir nicht so:

Die Siebzehn-Uhr-Nachrichten beginnen, der Ton wird lauter.
Reicht doch, wenn der Ton des Fernsehers lauter wird, Uhrzeit hast du ja schon genannt.

hübsch find ich den "jungen Mann der auf die Fünfzig zugeht". Vielleicht noch niedlicher, wenn er schon fünfzig sein könnte.

Bei der Begegnung:

„Westkamp. Guten Abend.“
würde ich ihn ja den Vornamen sagen lassen. Der Alte darf ruhig den Nachnamen sagen, fönd ich sogar ziemlich gut so.

Dieser Satz erschient mir überflüssig:

„Ich lasse Sie beide dann mal alleine“, sagt Christian.
Hab ich mir schon gedacht, dass er nicht dabeibleibt. Klar, im echten Leben könnte der Pfleger das sagen. Aber will ja eine Geschichte lesen, keinen Abklatsch des echten Lebens. Viel wirkungsvoller erschient mir, wenn der Christian nur das sagt:
Er schaut auf meine Füße und lächelt. „Denken Sie noch an Ihre Schuhe.“

In meinen Augen wiederum überflüssig:
„Der Empfang unten weiß Bescheid, seien Sie bitte spätestens um neunzehn Uhr auf Ihrem Zimmer“

Ich sehe die Geschichte bei weitem nicht so kritisch wie @josefelipe, aber was den Schluss angeht, will ich doch auch dafür eintreten, die Streicher etwas sparsamer zu besetzen. Ein möglicher ganz ordentlicher Schluss wäre vielleicht:
Herr Westkamp lächelt. „So machen wir das, Herr Gleisenstein. Und nach dem Kaffee können wir uns draußen auf der Parkbank ganz in Ruhe unterhalten.
Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Geht sicher besser, aber ich werf das halt mal so in den Ring.

Übrigens fand ich die Auflösung, dass Gleisenstein ein Mann ist, eher entschärfend. Ich glaube nicht, dass du darauf als Pointe abzielst, jedenfalls hat es auf mich - im positiven Sinn - nicht so gewirkt. Wenn eine ältere Dame sich einen Mann für ein ganz normales Bedürfnis sucht, erscheint mir das eher noch als Tabubruch. Falls du also eine Art Tabubruch mit hineinspielen lassen möchtest, müsstest du aus Gleisenstein eine Frau machen. Falls nicht - auch gut. Es wirkt, wie gesagt, auf mich in jedem Fall nicht wie ein vergurkter Tabubruch.

Besten Gruß
erdbeerschorsch
(der mit maria.meerhaba das Schicksal teilt, einen für die neue Version zu langen Nick zu haben)

 

Liebe @Bea Milana,

ich bin sehr angetan von deiner Geschichte, sie hat mir richtig gut gefallen! Du hast die Sorgen, Sehnsüchte und Vorfreude deines Prots so feinfühlig erzählt, das ich dir ein großes Kompliment aussprechen möchte.
Wow. Vielen lieben Dank dafür. :)

Das ist so eine von vielen Stellen, die fein beobachtet ist und die innere Rede "Als ob ich das nicht selbst wüsste." sagt viel über den Prot und sein Verhältnis zu Christian aus.
Ich habe einfach mal versucht, mich in die Rolle des Alten hineinzuversetzen. :Pfeif:
Schön, dass das gelungen zu sein scheint.

Jetzt beginnt für mich ein neues Leben.
Schönes Ende! Dieser Satz kommt aus dem Herzen und ich kann ihn sehr gut nachempfinden (obwohl dem ja nicht ist, fühlt es sich dennoch so an).
Schön, dass dir der Schlußsatz gefällt. Es gab ja ein, zwei andere Meinungen dazu.

Deine folgenden Vorschläge finde ich alle sehr gut. Habe ich gerne übernommen:

Was soll ich mit den sabbernden Hosennässern anfangen?
Würde ich den Artikel streichen, obwohl er nicht falsch ist. Liest sich im Zusammenhang besser und ist allgemein gehalten fieser, finde ich.

Sie wissen, dass wir bei diesen Bedürfnissen hier sowieso überfordert sind.
Kann man streichen, muss man aber nicht.

Schloss mich oft in meinem Zimmer ein, schmiss mich aus dem Haus, als ich eigenes Geld verdiente.
Würde ich eine Zäsur nach dem ersten Hauptsatz machen, auch wegen dem zeitlichen Abstand. Vorschlag:
Schloss mich oft in meinem Zimmer ein. Als ich (endlich) eigenes Geld verdiente, schmiss er mich aus dem Haus.

wirklich gut geschriebene Geschichte gefreut! Runde Sache, das Ganze! Menschlich und warmherzig!
Vielen Dank nochmal für das Lob. Das freut mich riesig.

Und da ich zum Zeitpunkt des Schreibens gerade auf einer "Menschlichkeits- und Warmherzlichkeitswelle" schwamm, enstand kurz danach auch noch meine neue Story ...

Ein wenig hat sie mich (vom Thema her) an "Die Streichlerin" von @Fliege erinnert, aber das tut der Sache keinen Abbruch. Danke für´s Lesen!
Ich schwör, ich kannte Flieges Geschichte vorher nicht. Auslöser für meine Story war ein Zeitungsbericht über Sexualbegleiter.

Vielen Dank für deinen tollen Kommentar und die Verbesserungsvorschläge, liebe Bea.
Habe mich sehr über deinen Besuch gefreut und wünsche dir einen schönen Abend.

Liebe Grüße,
GoMusic


Lieber @erdbeerschorsch,

vorab schon mal lieben Dank. Du hast eine Menge an (wie es aussieht auch sehr guten!) Veränderungsvorschlägen dagelassen, die ich erstmal etwas sacken lassen muss.
Sei nicht böse, wenn ich dir erst später antworten kann, wenn ich das alles sortiert und in aller Ruhe überdacht habe.

Und:

erdbeerschorsch
(der mit maria.meerhaba das Schicksal teilt, einen für die neue Version zu langen Nick zu haben)
Erst als ich jetzt auf dem Notebook deinen Avatar gesehen habe, wusste ich, was du meinst (auf dem Smartphone sieht das ja okay aus.)
Ich war etwas spät, aber eine liebe Mod-Kollegin hat das schon weitergeleitet.

Bis dann.
Liebe Grüße, GoMusic

 

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