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Neues Land

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21.01.2016
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Neues Land

Hansons Muskeln begannen zu ermüden, deshalb legte er eine Pause ein. Seit vierzig Minuten robbten sie nun durch die Schwärze dieses staubigen Tunnels, der ihnen weder nach oben, noch zu den Seiten viel Platz ließ. Die Waffe mit dem Pariser über der Mündung legte er vor sich in den Staub. Marinesoldaten seien am besten für diese Einsätze geeignet, hatten sie gesagt. Sie ertrügen Kälte und Dunkelheit besser als andere Truppengattungen, hatten sie gesagt. Und ob man jetzt von Wasser oder von Erdreich umgeben wäre … wo sei da der Unterschied? Deshalb hatten sie ihn und seinesgleichen hinunter in die Erde geschickt. Die Einweisung war gründlich. Anatomie, Kampfverhalten, Bewaffnung. Eine primitive Rasse mit steinernen Klingen und Speerspitzen. Hauptsächlich im Dunkeln aktiv. Sie krochen wie Ratten aus dem Erdreich und töteten.
„Was ist los?“ flüsterte Barnes hinter ihm.
„Kurze Atempause, Jeff. Leck mir die Stiefel.“
„Fick dich. Idiot.“
Hanson fingerte eine Wasserration aus seiner Seitentasche und biss mit den Zähnen den Pfropfen ab. Gierig saugte er die 200 Milliliter Zitronengeschmack aus dem Plastikbeutel.
„Wir hätten längst auf einen Gang treffen müssen.“
„Ich weiß. Wir haben sie wohl noch tiefer unter die Erde getrieben.“ Das Gas hineinzupumpen hatte wohl nicht mehr gereicht. Jetzt mussten sie es selbst hinunterbringen, bis in ihre Nester.
„Ich fühle mich nicht wohl dabei, Jon.“
„Damit kommst du jetzt?“ Hanson legte sich auf die Seite und blickte nach hinten. Der winzige Richtstrahler von Barnes Restlichtaufheller erzeugte einen weißen Punkt in dem Grün seines projizierten Displays. Sein Körper hob sich schemenhaft von den Wänden ab.
„Wir rotten hier eine ganze Rasse aus. So unähnlich sind sie uns ja nicht, sie besitzen sogar Werkzeuge.“
Unähnlich? Hanson verzog den Mundwinkel. Sie waren knochig, hatten vier Arme und zwei Beine mit Klauen wie Raubvögel. Und die Augen hatten die Schwärze der glatten Haut, wie die eines Insekts. Sie erinnerten ihn an übergroße Kakerlaken.
„Willst du jetzt anfangen zu philosophieren?“ Vor Überraschung hob er im Dunkeln die Augenbrauen. „Der erste Planet, den wir besiedeln können und Professor Barnes hegt moralische Zweifel? Du weißt selbst, wie dringend wir diesen Lebensraum brauchen. Warum sind wir beide denn hier?“
Barnes nickte ein paarmal seicht und presste die Lippen zusammen. Weil das Militär die einzige Möglichkeit war, aus den übervölkerten und verdreckten Stadtvierteln herauszukommen. Sie hatten den Hunger, die Gewalt und die Perspektivlosigkeit hinter sich gelassen. „Aber es sind entwicklungsfähige Wesen und wir vernichten gerade vierzig Millionen von Ihnen.“
Barnes hatte nicht ganz unrecht, dachte Hanson. Und ihm wäre eine andere Lösung sicher auch lieber gewesen. Die Kriecher verteidigten nur ihren Lebensraum. Doch darüber hatte er nicht zu entscheiden.
„Still“, zischte er, nachdem er ein kaum hörbares, leichtes Schaben vernommen hatte. Hanson griff an den Schalter auf der Außenseite seines Helmes und wechselte auf Infrarot. Von hinten kamen sie gekrochen, drei oder vier und sie waren schnell.
„Angriff“, brüllte er.
Er blickte nach vorn, auch von dort kamen Kriecher. Fünf, vielleicht sechs, er konnte die Anzahl auf dem Display nicht genau erkennen. Barnes feuerte in kurzen Abständen.
„Ziehe Stecker“, schrie Hanson. Er hielt die Luft an und warf eine der scharfgemachten Gaskartuschen nach vorn. Sie explodierte mit einem trockenen Knall. Das Gas schoss an ihm vorbei wie der Mündungsdruck einer Waffe. Er nestelte nach dem Rebreather, schob ihn über den Mund und setzte die an ihm baumelnde Klammer auf die Nase. Die Kriecher vor ihm bewegten sich nicht mehr. Er blickte nach hinten. Auch dort keine Bewegung.
„Barnes, Barnes. Bist du okay?“ Barnes schlug ihm dreimal auf den Unterschenkel. Erneut griff er an den Helm und schaltete die Beleuchtung ein. Zu sehen war nichts. Der aufgewühlte Staub reflektierte das Licht direkt vor seinem Visier, deshalb klickte er zurück auf Infrarot.
„Ich bin okay.“ Unter der Maske klang Barnes Stimme seltsam matt und weit entfernt. „Was machen wir jetzt?“
„Weiter nach Plan“, rief Hanson trocken. Sein Kopf pulsierte im Rhythmus seines Herzschlages.
„Plan?“ Barnes lachte heiser.
„Wir kriechen an denen vorbei und finden einen Gang. Ich dreh hier langsam durch.“ Er erinnerte sich an seine Höllenwoche. Sie krochen durch endlos lange Stahlrohre, gerade breit genug, dass man nicht drin steckenblieb. Einer der Bewerber verlor die Nerven, trommelte in wildem Entsetzen gegen die Metallwände und begann zu schreien, bis er das Bewusstsein verlor. Er fühlte, dass er diese Grenze bald auch erreichen könnte.
Hanson blickte nach vorn. Das heiße Gas unterschied sich gut von den Körpern. Es könnte so gerade noch passen. Sie robbten vorwärts bis zu den Kriechern. Hanson schlug dem ersten mit der Faust ins Gesicht. Keine Reaktion, nicht einmal ein Zucken. Sie waren definitiv tot. Er drückte den Körper zur Seite und zog sich an ihm weiter nach vorn. Die Haut, an die er griff, fühlte sich ekelhaft an. Kalt, wie klebriges Gummi.
„Mein Gott“, hörte er Barnes hinter sich.
Als er sich an den insektenhaften Leibern vorbeigehangelt hatte, wechselte er das Display wieder zu Restlicht. Er konnte etwa dreißig Meter weit sehen und entdeckte nichts Ungewöhnliches.
„Kein Ende in Sicht“, raunte er.
Keine Antwort von Barnes. Er kroch weiter. Fünf Minuten, zehn Minuten. Er kämpfte hart mit seiner Beherrschung. Dann schälte sich ein undeutlicher runder Umriss aus dem grünen Brei.
„Gang voraus. Umschalten auf Infrarot.“
„Bin bereit“, erwiderte Barnes. In den Gängen war sicher mit mehr Widerstand zu rechnen. Aber sie hatten auch mehr Bewegungsfreiheit.
Vorsichtig schob Hanson seinen Kopf aus dem Tunnel und blickte in beide Richtungen. Auf dem Boden rechts lagen zwei Kriecher. Er ließ sich in den Gang fallen und half Barnes aus dem engen Zugang.
„Wir gehen nach rechts“, sprach er leise.
„Warum?“ Barnes war überrascht, sie waren am Ziel. „Lass uns die Ladungen zünden und dann weg.“
„Den gleichen Weg zurück?“ Die Vorstellung gefiel Hanson gar nicht. Eine Stunde mit Atemmaske durch die erdrückende Enge dieses Tunnels kriechen? Vielleicht ergab sich etwas Besseres, Kürzeres. Er war froh, endlich wieder halbwegs unbelastet atmen zu können.
„Bist du nicht neugierig?“ fragte Hanson. „Neugierig, etwas über deine Freunde herauszufinden?“ Er manipulierte Barnes, das war ihm klar. Aber er brauchte ein wenig Zeit. Zeit, um dort halbwegs entspannt wieder hineinzukriechen. Fünfzig Zentimeter nach oben, fünfzig Zentimeter zur Seite, es war nicht wie unter Wasser.
Barnes lachte grimmig. „Ein bisschen umschauen, meinst du.“ Er hatte noch achtundfünfzig Patronen, vier Handgranaten und sechs Gasladungen. „Okay, warum nicht.“
Sie wechselten erneut auf Restlicht. Mit erhobenen Waffen folgten sie der Richtung des Ganges, in dem die Kriecher lagen. Nach etwa dreihundert Metern und einer Biegung wurden ihre Displays von Helligkeit überflutet. Hanson schob das Visier nach oben. Das Ende des Ganges war hell erleuchtet. Er hörte Schüsse und tippte auf den Kommunikator an seinem Hals.
„Wir hören Schüsse, ist dort schon jemand voraus?“ Seine Stimme zitterte. Die Antwort kam prompt.
„Identifizieren Sie sich.“
„Lance Corporal Jon Hanson.“
„Kommen Sie in die Aushöhlung.“
Hanson bewegte seinen Kopf ein Stück weit zur Seite, als blickte er nach hinten.
„Alles klar, Barnes?“
„Kein Problem“, war die nüchterne Antwort.

Mit erhobenen Waffen gingen sie auf das helle Ende des Ganges zu und betraten die lichtüberflutete Höhle. Der Boden war übersät mit Kriechern. Wie riesige tote Spinnen hatten sie die Gliedmaßen an ihre schwarzen Leiber gezogen.
Hanson hörte Barnes hinter sich aufstoßen.
„Seien Sie vorsichtig. Einige von denen leben noch.“ Ein Sergeant stand mit gesenkter Waffe direkt neben dem Fluter und verdunkelte einen Teil der weitläufigen Höhle hinter sich. Zwei Privates verkabelten auf einer freien Fläche mehrere Gasladungen. „Bringen Sie ihre Ladungen hier herüber“, schrie er unter der Maske.
Hanson bewegte sich vorsichtig durch die zusammengekrümmten Körper. Einige von ihnen röchelten. In ihren Mundwinkeln sah er grünliche Bläschen. Ihn überfiel eine deprimierende Müdigkeit. Wie ein Vorhang hatte sie sich über seinen Geist gesenkt und lullte ihn ein. Als sie die freie Fläche erreichten, schnallte er den Gürtel mit den Kartuschen ab und übergab sie einem der Privates.
„Schau dir das an, Jon. Sie haben Feuerstellen und Schüsseln.“ Barnes beugte sich herab, um sich den Inhalt genauer anzuschauen. „Pah.“ Ruckartig richtete er sich wieder auf und verzog das Gesicht. „Aber ziemlich scheußliches Essen.“
Hanson stocherte mit den Füßen in einer Anhäufung von Lederteilen herum, unter denen er hölzerne Nadeln und kurze Bänder entdeckte. Ein Stück weiter standen verzierte Tontöpfe, gefüllt mit getrockneten Pflanzen.
„Verdammt, Jon.“ Barnes hielt den Rückenpanzer eines Tieres in der Hand, an dem ein Stock und eines der dünnen Bänder befestigt waren. Mit der Waffe in der Hand zupfte er daran und ein leiser, matter Ton erklang. „Das ist ein Musikinstrument.“ Er hob die Brauen. Unter seinen Augen bildeten sich geschwungene Falten.
„Wir vernichten hier eine ganze Kultur. Sie sind wie die Naturvölker auf der Erde. Das alles ...“, er wackelte mit dem Kinn und blickte umher, „... wird für immer verlorengehen.“
Hanson senkte den Blick und wandte sich ab.
„Jon ...“
Das ist der Beginn einer Zivilisation, dachte er bedrückt. Eine dumpfe Übelkeit breitete sich in seinem Magen aus und verstärkte seine Niedergeschlagenheit. An der Felswand vor sich entdeckte er einfache Zeichnungen. Darunter lagen mehrere kleine Kriecher, zwei davon auf dem Rücken. Sie wedelten mit ihren Gliedmaßen in der Luft und gaben etwas Piepsiges von sich. Rechts davon, hinter einem Vorsprung, bewegte sich auch etwas. Er hob die Waffe und umlief langsam den Felsen. Ein Kriecher hatte sich mit angezogenen Beinen in die Spalte gezwängt. Mit allen vier Armen drückte er einen kleinen Kriecher an seine Brust. Beim Aufblicken erkannte Hanson eine Kette aus glatten Steinen um seinen Hals. Dann schaute er in die schwarzen Augen. Eine klare Flüssigkeit tröpfelte über ihre Augenränder und perlte hinab über die Haut.
Hanson blickte den Kriecher beklommen an. Er hätte vor Müdigkeit am liebsten die Augen geschlossen. Er drehte sich um und erblickte Barnes, der direkt hinter ihm stand.
„Ich mach da nicht mit, Jon. Das sind fühlende Lebewesen. Wir können nicht einfach mal ein paar Millionen von ihnen abschlachten.“ Er blickte von dem Kriecher auf in Hansons Gesicht.
„Und was sollen wir tun? Mit dem Sergeant diskutieren?“ zischte Hanson grimmig. „Er hat seine Anweisungen, genau wie wir.“
„Die haben uns gesagt, es sind nichts weiter als blutrünstige Käfer. Aber sie sind mehr als das. Willst du noch fünfzig Mal in die Erde kriechen und ein paar Zehntausend von ihnen töten? Also ich nicht. “ Hanson senkte gedankenverloren den Blick auf das Instrument, das Barnes immer noch in der linken Hand trug.
Einer der Privates hatte den Kriecher entdeckt und lief mit erhobener Waffe auf ihn zu. Ruckartig richtete Barnes die Automatik zitternd auf sein Gesicht und presste die Lippen zusammen.
Der Private blieb abrupt stehen. „Das würde ich mir gut überlegen“, zischte er leise und blickte zu dem Kriecher. “Der ist ohnehin bald tot.“
„Jeff, verdammt, was soll das?“ Hanson schaute Barnes mit zusammengezogenen Brauen an. Seine Augen glitten zu dem Private und er hob langsam die Hände. „Hau einfach ab, ich regel das schon.“ Der Soldat blickte auf die Mündung vor seinem Gesicht.
„Nimm die Waffe runter, Jeff .“ Hanson stellte sich zwischen Barnes und den Private. „Oder willst du mich erschießen?“
Die Mündung senkte sich langsam. Barnes kniff immer noch die Lippen zusammen und legte den Kopf zur Seite.
„Idioten.“ Der Soldat wandte sich ab und lief zur Mitte der Höhle zurück.
„Die stecken uns für Jahre in irgendein Loch. Ich will nicht von einer Scheiße in die Nächste. Und du willst das auch nicht“, fauchte Hanson. Barnes blickte deprimiert zu Boden.
„Ziehe Stecker“, brüllte der zweite der Private. „Countdown fünf Minuten.“
Hanson blickte zu ihm hinüber, dann mit erhobenen Lidern zurück auf Barnes.
„Ich mach das nicht nochmal, Jon“, sagte er mit schüttelndem Kopf.
Hanson nickte und lächelte gequält.
„Wir werden uns da schon irgendwie rauswinden. Das haben wir immer geschafft, Jeff, oder?“
„Los, los, los“, brüllte der Sergeant in ihre Richtung. „Raus hier.“
„Komm schon“, sagte Hanson leise. Er schaute Barnes durchdringend an und schlug ihm zweimal auf den Arm. Dann folgte er den Marines.

„Lance Corporal Hanson, First Private Barnes, bitte erheben Sie sich und treten Sie nach vorn.“ Der Vorsitzende Major des Truppendienstgerichtes hüstelte in die geschlossene Hand.
„Ihre Weigerung des Erscheinens zum Dienst wird nach der Wehrdisziplinarordung als Nichtbefolgen eines Befehls geahndet. Ihre Berufung auf einen Verstoß gegen das Völkerrecht, auf Gewissensfreiheit und der Pflicht zur Sittlicheit wird zur Kenntnis genommen.“
Hanson und Barnes schauten mit blassen Gesichter zu dem Major hinter dem Richtertisch.
„Es ergeht folgendes Urteil: Lance Corporal Hanson und First Private Barnes werden mit sofortiger Wirkung zu Privates degradiert.“ Der Major blickte zu einer korpulenten Unteroffizierin neben dem Eingang des Gerichtssaals und nickte ihr zu. Sie stellte sich vor Hanson und entfernte mit einem Fadentrenner die Dienststreifen von seiner Uniform, dann die von Barnes, steckte sie in eine Tasche und wendete sich ab.
„Ihre Besoldungsgruppe wird herabgsetzt auf A sechs“, fuhr der Major fort. „Es wird ein Beförderungsverbot für vier Jahre ausgesprochen. Des Weiteren wird ein Disziplinararrest von sechs Wochen angeordnet.“
Der Major machte eine kurze Pause und verzog den Mund.
„Ihrem Antrag auf Versetzung zum Wachdienst wird stattgegeben. Sie bleiben nach Abzug unserer Truppen auf Atair stationiert. Diese Entscheidungen sind nicht anfechtbar und werden in Ihren Dienstakten vermerkt sowie Ihren Vorgesetzten mitgeteilt. Das Verfahren ist hiermit beendet.“

 

Hallo Rainer Hohn,

eine schöne Geschichte hast du da geschrieben. Also schön im Sinne von "hat mir gut gefallen", denn die Ausrottung der "Kriecher" ist ja nicht schön.

Ein paar Dinge waren unrund, die habe ich dir rausgesucht.

Was mir am besten gefallen hat, war die erste Szene in der Röhre. Da konnte ich richtig in die Atmosphäre eintauchen, wie eng es da ist und wie gut man sich unter Kontrolle haben muss, um nicht in Panik zu geraten.

Auch gut hat mir gefallen, wie aus "den Kriechern" allmählich "eine Zivilisation" wurde und Hanson, der ja zuerst der coolere war, einen Konflikt mit seinem Auftrag hat.


Hansons Muskeln begannen zu ermüden, deshalb legte er eine kurze Pause ein.
Füllwort

Roboter hatten sich als ungeeignet erwiesen, [...]
Plot convenience. Das hast du als Autor halt so erfunden, damit du deine Protagonisten in die Röhre schicken kannst, aber warum genau sind Roboter nun ungeeignet?

Barnes nickte ein paarmal seicht und presste die Lippen zusammen. Weil das Militär die einzigste Möglichkeit war, aus den übervölkerten und verdreckten Stadtvierteln herauszukommen.
einzige


Barnes hatte nicht ganz unrecht, dachte Hansen.
Hansen oder Hanson?

„Still“, zischte er, nachdem er ein kaum Hörbares, leichtes Schaben vernommen hatte.
klein schreiben

„Barnes, Barnes. Bist du okay?“ Er fühlte, das ihm Barnes dreimal auf den Unterschenkel schlug. Erneut griff er an den Helm und schaltete die Beleuchtung ein.
Das "fühlen" ist gar nicht nötig. Gestalte es doch kompakter: Barnes schlug ihm dreimal auf den Unterschenkel.

das ==> dass

Vorsichtig schob Hanson seinen Kopf aus dem Tunnel und blickte in beide Richtungen. Auf dem Boden rechts lagen zwei Kriecher. Er ließ sich in den Gang fallen und half Barnes aus dem engen Zugang.
„Wir gehen nach rechts“, sprach er leise.
„Warum?“ Barnes war überrascht, sie waren am Ziel. „Lass uns die Ladungen zünden und dann weg.“
[...]
Mit erhobenen Waffen gingen sie auf das helle Ende des Ganges zu und betraten die lichtüberflutete Höhle. Der Boden war übersät mit Kriechern. Wie riesige tote Spinnen hatten sie die Gliedmaßen an ihre schwarzen Leiber gezogen.
Diese Sequenz ist irgendwie unlogisch. Sie kriechen stundenlang durch die Röhre und es wirkt so, als ob sie die einzigen wären, die den Auftrag ausführen könnten. Dann klettern sie heraus und wollen die Ladung zünden - klingt immer noch so, als ob sie alleine wären. Und dann, in der nächsten Szene, sind plötzlich viele Kameraden dort und haben den Auftrag beinahe zuende gebracht.
Das ist nicht stimmig.

Vier Wochen später schlenderte Hanson der Kantine entgegen. Er fühlte sich heiter und seine Entscheidung hatte er bisher nicht bereut. Auch wenn sie ihm eine Degradierung, eine Reihe von unerfreulichen Belehrungen und eine geringere Gehaltsklasse eingebracht hatte.
Welche Entscheidung und warum wurde er degradiert? Was hat er denn gemacht?


Alles in allem gerne gelesen.

 

Hallo Rainer Hohn - hier spricht Klara Korn!:D

Nette SF-Geschichte. Erinnerte mich ein bisschen an Heinleins Buch Starship Troopers und an den gleichnamigen Film. Klar, alles schon mal dagewesen und nix Neues - aber ich bin ein Verfechter des Mottos: Lieber Altbewährtes gut als Neues schlecht.
Kennst du zufällig die Buchreihe "Alien Wars" von Marco Kloos? Wird dir gefallen - der Background ist deiner Geschichte ziemlich ähnlich!
Und da ich ein Faible für SF habe und (auch) alte SF-Literatur zu schätzen weiß, habe ich noch einen sehr kostengünstigen Underground-Buchtipp für dich: "Das Rätsel der Creeps". Für 33cent macht man da nicht viel falsch.

Handwerklich gut geschrieben. Ein paar Formulierungen habe ich zwar nicht verstanden, aber das macht nix!

Insgesamt eine nette, kurzweilige SF-Story für zwischendurch.

Grüße vom EISENMANN

 

Hallo Rainer Hohn.

Schöne Geschichte, plausibler Plot, liest sich flott und ohne viel Hakeln. Trotzdem zu einigen Stellen Anmerkungen.

Roboter hatten sich als ungeeignet erwiesen,
Da muss ich HSB beipflichten. Warum keine Roboter? Im gesamten Text finde ich keinen Grund gegen Roboter. Wenn dir dazu auch nix Plausibles einfällt, die Roboter vielleicht besser streichen.

Gierig saugte er die 200 Milliliter Zitronengeschmack aus dem Plastikbeutel.
Den Zitronengeschmack finde ich überflüssig.

„Ich fühle mich nicht wohl dabei, Jon.“
„Damit kommst du jetzt?“
Was hätte sich geändert, wenn er früher damit gekommen wäre? Wäre der Einsatz einfach so abgeblasen worden? Kann ich mir nicht vorstellen. So finde ich diese Frage etwas seltsam.

Der winzige Richtstrahler von Barnes Restlichtaufheller erzeugte einen weißen Punkt in dem Grün seines projizierten Displays.
Die Funktion des Richtstrahler will mir nicht einleuchten. Entweder weitet sich der Strahl, damit er etwas ausleuchtet, dann ist er aber nicht als Punkt zu sehen. Wenn er scharf begrenzt wie ein Laserstrahl ist, kann man ihn aus der richtigen Richtung als Punkt sehen, leuchtet aber nichts aus.

Weil das Militär die einzigste Möglichkeit war
einzige

gekrochen, drei oder vier und sie waren schnell.
Komma vor und, meine ich.

Fünf, vielleicht sechs, er konnte die Anzahl auf dem Display nicht unterscheiden.
Unterscheiden liest sich für mich seltsam, wenn es auf eine Anzahl bezogen ist. Vielleicht eher "nicht erkennen"?

Die heißen Gaspartikel unterschieden sich gut von den Körpern.
Was sind Gaspartikel? Die Moleküle? Wie kann er die sehen?

Als er sich an den insektenhaften Leibern vorbeigehangelt hatte, wechselte er das Display wieder zu Restlicht.
Die ständige Wechselei zwischen Restlicht und IR erschließt sich mir nicht wirklich. Eigentlich ist das, meinem Empfinden nach, für die Geschichte auch völlig irrelevant.

Er kämpfte hart mit seiner Geduld.
Diese Formulierung finde ich seltsam.

„Schau dir das an Jon.
Schau dir das an, Jon.

Dann schaute er in die schwarzen Augen. Eine klare Flüssigkeit tröpfelte über ihre Augenränder und perlte hinab über die Haut.
Weinende Aliens. Hm. Das ist mir vielleicht etwas zu vermenschlicht.

Barnes blickte ihn mit offenem Mund und gesenkten Lidern von der Seite an.
Welche Emotionen soll das beschreiben? Ich bekommen leider kein passendes Bild or mein geistiges Auge. Höchstens Private Paula, der auf der Latrine Joker irr ansieht, bevor er sich den Kopf wegbläst. Aber das meinst du nicht, oder?

Viele Grüße
Holger

 

Hallo Rainer Hohn,

coole Geschichte. :) Besonders den ersten Teil im Tunnel finde ich sehr gelungen.

Du beschreibst sehr gut wie beklemmend die Situation ist. Der Wechsel zwischen Infrarot und Restlicht ist meiner Meinung nach nicht überflüssig, sondern verdeutlicht dass es dort nicht nur eng ist, sondern dass man auch mit technischen Hilfsmitteln kaum was sieht. Verstärkt das Gefühl der Angst und weckt das Bedürfnis die Situation im Blick zu haben.

Das Ende finde ich zu harmlos. Barnes hat schon am Anfang Probleme mit dem Auftrag Und trotzdem schaut er nur zu, auch als Kriecherfamilien und Kinder abgeschlachtet werden. Barnes könnte hier ausrasten, seine Kameraden davon abhalten wollen, auch wenn eigentlich alles zu spät ist.
Eigentlich ist es verblüffend, dass die beiden, die ja nervlich total am Ende sind, noch so rational reagieren.

„Selbst wenn wir wollten, Jon, wir könnten nichts tun.“ Er schaute von dem Kriecher auf in Hansons Gesicht. „Sie stellen uns vor ein Kriegsgericht. Das wäre unser Ende.“

Und die Konsequenz ist, dass die beiden sich freiwillig zum Küchendienst melden? Wollen die beiden noch für den Verein arbeiten, der für die Ausrottung der Beisser verantwortlich ist? Wäre ein komplettes Abwenden nicht logischer, auch um den Schuldgefühlen aus dem Weg zu gehen?

Liebe Grüße,
Nichtgeburtstagskind

 
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Hallo HSB,

danke für deinen positiven Kommentar, habe ich doch schon nach kurzer Zeit bei Wortkrieger gute Fortschritte gemacht. Alle Komentare bisher waren hilfreich und haben meine Sicht verbessert.

Roboter hatten sich als ungeeignet erwiesen

War notwendig, sonst hätte ich die Jungs da nicht hinunter bekommen. Und ich wollte es nicht offen lassen, sonst stellt sich der Leser diese Frage. Ungeeignet sind Roboter, da ein Funkempfang begrenzt ist. Es geht hunderte Meter hinab in die Erde. Ein Kabel können sie auch nicht hinter sich herziehen, das wird irgendwann zu lang. Ein selbständiger Roboter wäre wahrscheinlich zu unflexibel.

es wirkt so, als ob sie die einzigen wären .... in der nächsten Szene sind plötzlich viele Kameraden da

Es wurden fünf oder zehn Teams geschickt, das erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit. Militärisch macht das Sinn, Verluste werden einkalkuliert.

welche Entscheidung hatte er getroffen und warum wurde er degradiert

Er hat sich von Fronteinsätzen zurückgezogen und sich in den Service versetzen lassen. Nun schafft er in der Küche.

Nette Grüße

Rainer

 

Hallo Rainer Hohn.

Ungeeignet sind Roboter, da ein Funkempfang begrenzt ist.
Dann nimmt man halt autonome Roboter. Für durch Gänge zu kriechen und Gas zu verteilen wird das ja wohl reichen. ;) Heute schon fahren Autos von alleine. Nein, das Argument zieht nicht.

 
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Hallo Eisenmann,

Klara Korn war spaßig, kannte ich noch nicht.

Starship Troopers kenne ich die drei Filme. Ob das nix Neues ist, weiß ich nicht. Mich hat die Situation im Tunnel fasziniert.

Die Buchreihe "Alien Wars" kenne ich nicht. Ich bin mehr ein Fan von SF-Filmen.

Danke schön für das "Handwerklich gut geschrieben".

ein paar Formulierungen habe ich nicht verstanden

Da hast du mich jetzt aber neugierig gemacht. Vielleicht "Fluter"? Ist doch SF.

Tschüss

Rainer

 

Hallo Rainer Hohn,

du hast meine Fragen zu deinem Text beantwortet, danke. Das machen viele Leute hier. Aber der eigentliche Punkt, auf den ich hinauswollte, ist doch, dass ich die zeigen wollte, dass der Leser diese Fragen eben nicht selbst beantworten kann. Du solltest als Autor deinen Text so formulieren, dass dem Leser möglichst wenig Fragen offen bleiben.

Stell dir vor, du veröffentlichst eine Geschichte in einem Buch. Dort haben die Leser nicht die Möglichkeit, dir im Nachgang Fragen zu stellen.

 
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Hallo HSB,

ich habe es in der Tat bislang wie "viele Leute" gesehen und den wahren Hintergrund nicht erkannt. Das ist eine wichtige Information, nicht nur für mich.

welche Entscheidung hatte er getroffen und warum wurde er degradiert

Ich habe angenommen, da er sich in den Personaleingang der Küche begibt, würde der Leser dies folgern. Es ist aber auch nicht tragisch, hier das Wort "Versetzung" einzubinden, das würde aber ein wenig die Überraschung nehmen. Ich bin mir hier nicht sicher, muss man es dem Leser unbedingt erklären?

Nachtrag: Ich habe "Versetzung" in den Satz eingefügt. So steht die Information nicht eine Weile leer im Raum.

in der nächsten Szene sind plötzlich viele Kameraden da

Auch hier bin ich mir nicht sicher, ob man es dem Leser erläutern muss. Es ist logisch, nicht nur ein Team schicken. Einen Hinweis gibt es ja:

deshalb hatten sie ihn und seinesgleichen in die Erde geschickt.

Man könnte an der Stelle mit den Schüssen einen weiteren Hinweis geben:

war bereits ein anderes Team vor ihnen eingetroffen?

Das ist mir aber zu offensichtlich.

Nette Grüße

Rainer

Ich habe es wie folgt geändert, sollte meines Erachtens reichen. An der Stelle mit den Schüssen und dem Funkverkehr:

"Ist dort schon jemand voraus?"

 
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Hallo HoWoA,

ich habe hier immer Probleme mit dem Abspeichern, deshalb kommt es stückweise. Wenn ich speichern möchte, kommt der Hinweis, ich wäre nicht angemeldet. Bin ich aber. Dann klicke ich zurück, melde mich nochmal an, aber ein Teil des Textes ist dann weg.

Die Roboter habe ich gestrichen, allerdings, weil der Hinweis mir an dieser Stelle unpassend erscheint. Ich wollte hier ein solches Hinterfragen vom Leser vermeiden. Für plausibel halte ich es schon. Tief in der Erde gibt es keinen Funkempfang und ein langes Kabel kann er nicht hinter sich herziehen. Setzen wir hier Fahrzeuge mit Raupen oder sechs Rädern voraus und nicht etwas wie einen Terminator, kann dieses Gerät nur fahren und kleine Hindernisse überwinden. Sollten die Kriecher die Zugänge gegen das eindringende Gas verschließen, was logisch wäre, wäre ein Meter buddeln angesagt. Das können nur Menschen hier leisten.
Man hätte die beiden Soldaten noch so ein Hindernis aufgraben lassen können. Die Szene wäre durchaus interessant, wie sie mühevoll die Erde an sich vorbei nach hinten schaffen. Ich wollte die Geschichte aber nicht ausdehnen.

Gierig saugte er die 200 Milliliter Zitronengeschmack aus dem Beutel

Ohne das Wort "Zitronengeschmack" wäre der Satz der Situation vielleicht angemessener. Das Detail erschien mir interessant, um zu zeigen, das er nicht nur einfach lauwarmes Wasser zu sich nimmt. Der Geschmack hat ja auch Einfluss auf das Befinden.

"Ich fühle mich nicht wohl dabei, Jon."
"Damit kommst du jetzt?"

Während des Kampfeinsatzes. Ein ungeeigneter Zeitpunkt, um über seine Gefühle zu reden.

die Funktion des Richtstrahlers und der Einsatz von Infrarot und Restlicht

Eine Eigenkonstruktion von mir. Mit Lampenlicht würden sie früher entdeckt werden. Infrarot ist notwendig, um Gegner klar zu erkennen. Das Restlicht dient der Orientierung. Der "Richtstrahler" ist ein kaum zu erkennender Punkt und nur wenige Meter weit zu sehen. In vollkommener Dunkelheit wäre ein Restlichaufheller zwecklos. Das Restlicht liefert dieser Richtstrahler. Gewagte Konstruktion?

Barnes blickte ihn mit offenem Mund und gesenkten Lidern an

Ein überlegendes Betrachten. Private Paula habe ich auch noch gut vor Augen.

weinende Aliens

Ein Zeichen für eine höhere Entwicklungsstufe. Mir fällt hier ein Nilpferd ein, das ein Krokodil angriff, welches sich in ein jammerndes Gazellenjunges verbissen hatte. Mitgefühl? Zu sehr vermenschlicht?

Liebe Grüße

Rainer

 
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Hallo Nichtgeburtstagskind,

freut mich, das die Geschichte bei dir gut ankommt.

Ich halte den Einsatz von Restlicht und Infrarot für notwendig. Es ist in meiner Antwort an HoWoA ein wenig erläutert. Außerdem macht es die beklemmende Situation noch unangenehmer.

Das Ende finde ich zu harmlos

Ich könnte mir auch ein wenig mehr Dramatik vorstellen. Aber ich halte die Reaktion für konsequent. Die beiden sind hier doppelt frustriert. Sie können sich eine Entlassung aus dem Militärdienst nicht leisten. Das hieße, zurück in ihr altes Leben, in die überbevölkerten Städte, Mangel an Nahrungsmitteln, kein Einkommen. Sie müssen ihren Frust schlucken.
Gut, aufgrund ihrer Ausbildung könnten sie vielleicht einen Job im Sicherheitsbereich bekommen. Aber als unehrenhaft aus der Armee entlassen, vielleicht noch Befehle verweigert?

Es erinnert mich an einen Militärfilm mit Richard Gere, den der Ausbilder, ich glaube aufgrund seiner Herkunft aus einer unteren Schicht, aus dem Militär herausquälen wollte. Er ertrug die Schikanen und schrie: "Ich habe nichts anderes."

 

Es erinnert mich an einen Militärfilm mit Richard Gere, den der Ausbilder, ich glaube aufgrund seiner Herkunft aus einer unteren Schicht, aus dem Militär herausquälen wollte. Er ertrug die Schikanen und schrie: "Ich habe nichts anderes."
Ein Offizier und Gentleman

 

Hallo Nichtgeburtstagskind,

nach ein wenig Sackenlassen finde ich auch: es gehört etwas mehr Spannung in das Ende. Ich könnte Barnes hier protestieren lassen und Hanson bringt ihn dann zurück auf den Boden der Tatsachen. Das Ende ist ohnehin ein wenig zu abgehackt. Ein Dialog würde hier noch gut hinpassen.

LG

Rainer

 
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Hallo Rainer Hohn

Man merkt eindeutig, die Tunnelszene ist der Aufhänger, dem du auch am meisten Textarbeit gewidmet hast.
Und damit verschiesst du dein Pulver leider, denn alles was nach dem Erreichen des Hauptganges passiert, wirkt schnell hinerzählt, damit die Tunnelszene einen passenden Rahmen bekommt. Die Ausrottung der Kriecher ist unumgänglich, um das Fortbestehen der eigenen Rasse zu sichern, Eroberungsgehabe wie eh und je. Mir gefällt zwar, wie die Kriecher beim weiteren Vordringen deiner Protagonisten an Kontur gewinnen und damit das gleiche Recht auf Leben in den Gesichtern von Barnes und Hanson widerspiegeln, allerdings hätte ich mir da mehr Sinneswandel und konsequenterweise eine Versetzung zum Wachdienst auf die Erde gewünscht, hier schlage ich in die gleiche Kerbe wie Nichtgeburtstagskind. So sieht es eher aus, wie es den beiden eigentlich scheissegal ist, dass sie den Kriechern den Planeten geraubt und sich beim allabentlichen Squash(sic!) einen schönen Lenz machen können.

Eine Stunde mit Atemmaske durch die erdrückende Enge dieses Tunnels krauchen?
Ähem, kriechen, tauchen. :D

Nach etwa dreihundert Metern und einer Biegung wurde[n] ihre Displays von Helligkeit überflutet.

Hanson drehte ihm ablehnend das Gesicht zu.
klingt komisch, wie wär's mit angewidert, widerwillig?

Trotz lauem Schluss, gerne gelesen, denn die Tunnelszene entschädigt den seichten Ausgang der Geschichte.
Vielleicht geht da ja noch was?

Liebe Grüsse,
dot

 
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Hallo dotslash,

du hast es richtig erfasst. Aus der Tunnelszene sollte noch eine richtige Geschichte werden, aber die Entwicklung ist zu spannungsarm. Und Nichtgeburtstagskind hatte auch zu recht angemerkt, das am Ende ein wenig Dramatik fehlt.
Hier wären zwei Dialoge zwischen Barnes und Hanson im Nachhinein noch nützlich. Einer, der einen Protest von Barnes in der Höhle behandelt.
Der andere im letzten Absatz, der etwas zu locker daherkommt und den Gewissenskonflikt nicht stark genug darstellt.

krauchen

Laut Duden: sich kriechend bewegen. Vielleicht an dieser Stelle aber etwas zu salopp.

squash sic!

Du sagst es. Das Erste, das mir einfiel.
Nette Grüße

Rainer

 

Hallo dotslash,

ich habe erst einmal einen Dialog eingefügt. Macht sich ganz gut, das Ende war ohnehin ein wenig abgehackt. Mag nicht alles retten, aber zumindest ein wenig.

Gruß

Rainer

 
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Ich habe das Ende ein wenig spannender gemacht. Es kommt noch eine Konfrontation dazu. Mal sehen, ob ein wenig mehr an Dramatik die Geschichte etwas voranbringt.

Rainer Hohn

 

Hallo Rainer

Ja, der Dialog in der Höhle und Barnes spontane Rettungsaktion bereichert die Geschichte und macht seinen Gewissenskonflikt greifbarer. Allerdings stört mich immer noch das lapidare Ende, womit die Absicht des Autors (Anklage an die menschliche Selbstherrlichkeit) mMn zunichte gemacht wird.

Ruckartig richtete Barnes seine Automatik zitternd auf sein Gesicht und verzog die Mundwinkel.
Da stolperte ich, im ersten Moment dachte ich, Barnes richtet die Waffe auf den Kriecher. Vielleicht so: '... richtete Barnes seine Automatik auf das Gesicht des Privates.' Die Wortwiederholung 'Privates' stört mich hier nicht, weil dadurch klar wird, wer gemeint ist. Aber ohne Mundwinkel verziehen, das wirkt mir zu zynisch.

"Das würde ich mir gut überlegen", zischte er leise und blickte von dem Kriecher zu Barnes. "Der ist ohnehin bald tot."
umgekehrt, er blickte von Barnes zum Kriecher, wirkt noch abschätziger und verdeutlicht, dass Barnes mit seiner Kurzschlusshandlung dem Private keine Angst macht.

Barnes schluckte und schaute depimiert zu Boden.
deprimiert

„Coutdown fünf Minuten.“
Countdown

Jetzt zum Ende. Ich bin immer noch unglücklich darüber, Barnes und Hanson wirken auf mich einfach so - selbstzufrieden. Ich wünschte mir mehr so ein fatalistisches Seufzen, wenn du verstehst. Barnes ist erstaunt über Hansons Entscheid, sich ebenfalls in die Küche verstetzen zu lassen. Das ist gut, denn anscheinend haben beide keine andere Wahl, was ihre Zukunftsperspektiven angeht, sonst würden sie ja den Dienst konsequenterweise ganz quittieren.

Und wenn der Planet "gesäubert" (brr, was für ein Wort) und zur Besiedelung freigegeben wurde, hat das Militär seine Aufgabe erledigt. Also geplanter Abzug und Rückkehr wäre so ein denkbarer Ausgang für die Geschichte. Den Herrenabend würde ich ev. ganz weglassen. Vielleicht denkst du ja noch einmal darüber nach? Du siehst, ich will einfach keinen Friede-Freude-alles-in-Butter-Schluss. :D

Liebe Grüsse,
dot

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo dotslash,

Ruckartig richtete Barnes seine Automatik zitternd auf sein Gesicht und verzog die Mundwinkel. - Da stolperte ich, im ersten Moment dachte ich, Barnes richtet die Waffe auf den Kriecher

Habe ich folgendes draus gemacht

Ruckartig richtete Barnes seine Automatik zitternd auf das Gesicht des Soldaten und presste die Lippen zusammen.

"Das würde ich mir gut überlegen", zischte er leise und blickte von dem Kriecher zu Barnes. "Der ist ohnehin bald tot." - umgekehrt, er blickte von Barnes zum Kriecher, wirkt noch abschätziger und verdeutlicht, dass Barnes mit seiner Kurzschlusshandlung dem Private keine Angst macht

Diesen Vorschlag habe ich gerne übernommen.

Jetzt zum Ende. Ich bin immer noch unglücklich darüber, Barnes und Hanson wirken auf mich einfach so - selbstzufrieden. Ich wünschte mir mehr so ein fatalistisches Seufzen

Das sehe ich jetzt auch so. Der Schluss kommt zu locker rüber. Man kann zwar sagen, nach ein paar Wochen haben sie das hinter sich gelassen und sind nun zufrieden mit ihrer Position, aber das dient der Geschichte nicht. Da werde ich mich noch mal dransetzen.

Den Herrenabend würde ich ev. ganz weglassen

Denke ich auch. Wirkt etwas billig. (Wollte ich gerade löschen, aber dann fällt auch der letzte Satz weg, der mir gut gefällt. Habe es erst einmal vorläufig umgeschrieben)


Liebe Grüße

Rainer Hohn

 

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