Narben der Freiheit
Zwanzig Schritte
Der junge weiße Hengst stand regungslos am Rand der Koppel. Hinter ihm lag der warme Stall, vor ihm die endlosen Weiten der Bergwelt. Das Tor stand offen.Ein Fehler des Knechts – der ihn so oft mit der Peitsche gezüchtigt hatte und sich seiner Sache zu sicher schien. Sein Herz hämmerte gegen seine Rippen, während seine Hufe den Boden scharrten, unschlüssig zwischen Vorwärts und Zurück.
Zwanzig Schritte. Mehr brauchte es nicht für die Freiheit. Doch die Erinnerung an die Peitsche des Knechts ließ ihn zögern. Er kannte den Preis, wenn er versuchte, seinen Kopf durchzusetzen – trug ihn eingebrannt in seiner Seele, eingeritzt in sein Fleisch. Jede Narbe eine Geschichte von Auflehnung und Züchtigung.
Ein Windstoß trug den Geruch der Wildnis zu ihm – den Atem der Bäume, harziger Waldluft, lebendiger Erde. Der gleiche Wind, der ihn als Fohlen zum ersten Mal berührt hatte. Seine Instinkte drängten ihn vorwärts, ungebändigt und wild, wie sie es seit seiner Geburt waren.
Keine Gedanken an Morgen, keine Angst vor der Nacht.
Nur der Rausch der Geschwindigkeit, die Freude am eigenen Körper, die Gewissheit der Unbesiegbarkeit.
Der Knecht bemerkte seinen Fehler. Seine hastigen Schritte knirschten auf dem Kies. In wenigen Sekunden würde er das Tor schließen und ihm die Entscheidung verwehren, vor der er sich fürchtete.
Das Klappern des Futtertroges erinnerte ihn an die Sicherheit des Stalls. An regelmäßige Mahlzeiten, frisches Stroh und die vertraute Routine des Stalllebens. Die Schritte kamen näher.
Zwanzig Schritte bis zur Freiheit.
Zwanzig Schritte, die sein Leben für immer verändern würden.
Der weiße Hengst traf seine Wahl.
Seine Hufe donnerten über den gefrorenen Boden, als er durch das Tor brach. Der Knecht fluchte hinter ihm, aber seine Worte verwehten im Wind. Mit jedem Galoppsprung löste sich eine Fessel – der Geruch von Heu und Stroh, die Wärme des Stalls. Er ließ alles hinter sich, wie der Sommer den Winter.
Die ersten Schneeflocken wirbelten durch die Luft. Er hatte den Winter vergessen, in der Wärme des Stalls. Jetzt schnitt die Kälte durch sein Fell wie tausend Nadelstiche. Doch er verlangsamte seinen Lauf nicht. Die Kälte war der Preis der Freiheit, und er war bereit, ihn zu zahlen.
Auf einer entfernten Hügelkuppe hielt er inne. Sein Atem dampfte in der kalten Luft, während sein Blick über die verschneite Landschaft schweifte. Der Stall war von hier aus nicht mehr zu sehen, verborgen hinter den sanften Wellen des Geländes. Für einen Moment zog sich sein Herz zusammen. Er hatte eine Wahl getroffen, aber war es die richtige?
Erste Feiheit ......................
Frositge lektion...................
Zwei Herzen
Der Frühling zog in die Täler ein. Mit dem Schmelzen des letzten Schnees kehrte das Leben zurück – zuerst die Vögel, die ihre Nester bauten, dann die ersten Schmetterlinge über frischem Gras. Schließlich erschienen auch die Menschen wieder. Ihre Gestalten wirkten weniger bedrohlich als in seiner Erinnerung. Aus sicherer Entfernung beobachtete er, wie sie ihre Herden auf die ersten grünen Weiden trieben. Der Geruch von Heu wehte zu ihm herüber, weckte längst vergessene Erinnerungen an die Wärme des Stalls.Die Einsamkeit, die im Rausch der ersten Freiheit wie ein Triumph erschienen war, lastete nun schwer auf seinem Herzen. Er sehnte sich nach Gesellschaft, nach der Berührung einer sanften Hand, nach dem Klang einer freundlichen Stimme.
Langsam, fast unmerklich, begann er näher an die Weiden heranzutreten. Die Menschen bemerkten ihn, aber sie jagten ihn nicht. Sie ließen ihn gewähren, wenn er am Rand ihrer Herden graste. Manchmal sprachen sie zu ihm, ihre Stimmen weich wie der Frühlingswind, ohne Ähnlichkeit mit den harten Befehlen des Knechts. Sie klangen wie ein Versprechen – ein Versprechen von Wärme, von Geborgenheit, von einem Ende der Einsamkeit.
Tag für Tag wagte er sich näher heran, getrieben von einer Sehnsucht, die er nicht verstand.
Die Freiheit ließ sein Blut immer noch wild pulsieren, ließ seine Nüstern beben bei jedem Windhauch aus den Bergen. Doch nun gesellte sich zu ihr ein neues Verlangen nach Wärme und Geborgenheit. Zwei Herzen schienen in seiner Brust zu schlagen – eines wild und ungezähmt wie die Bergwelt selbst, das andere hungrig nach der Wärme einer sanften Berührung.
Goldenes Geschmeide
Unter all den Menschen, die ihn mit Heu und freundlichen Worten lockten, war eine, die anders war. Sie kam nicht mit ausgestreckten Händen auf ihn zu.Jeden Morgen suchte sie Kräuter am Rand der Weide, ihr langes Haar glänzend in der Frühlingssonne. Sie sprach nicht zu ihm, machte keine Anstalten, seine Aufmerksamkeit zu gewinnen. Stattdessen bewegte sie sich in ihrer eigenen Welt, bückte sich nach Heilpflanzen, pflückte Blätter und Blüten mit kundigen Fingern, während sie leise alte Kräuterlieder vor sich hin summte, als wäre seine Anwesenheit ihr gleichgültig.
Diese scheinbare Gleichgültigkeit weckte seine Neugier mehr als alle lockenden Rufe der anderen. Tag für Tag wagte er sich ein Stück näher an sie heran. Ihre ruhige Präsenz hatte etwas Vertrautes, erinnerte ihn an die friedlichen Morgenstunden in den Bergen, wenn die Welt noch schlief.
An einem besonders warmen Frühlingstag, als die Luft vor Leben summte, kam er so nahe, dass er ihren Duft wahrnahm. Sie roch nicht nach Stall und Zaumzeug, sondern nach Tannenzweigen und frischem Gras, die er in seiner Freiheit lieben gelernt hatte.
Als sie langsam ihre Hand hob, wich er nicht zurück. Ihre Bewegung war sanft wie eine Frühlingsbrise, ohne Anspruch. Sie ließ ihm die Wahl, die ihm der Knecht damals mit seiner Peitsche genommen hatte. Ihre Fingerspitzen berührten seine Nüstern, federleicht, und er verstand: Nicht jede menschliche Berührung bedeutet Fesseln.
Sie schien seine wilde Seele zu erkennen, zu achten.
Als sie sich eines Tages erhob und langsam in Richtung des Dorfes ging, folgte er ihr wie ein treuer Gefährte. Seine Hufe trugen ihn freiwillig über die Schwelle eines Stalls, der anders roch als sein alter Hof – nach frischem Stroh und Frühlingsblumen.
Sie holte etwas aus einer Truhe, das im Sonnenlicht aufblitzte – ein golden schimmerndes Geschmeide, fein gearbeitet, filigran wie Eisblumen. Seine Augen weiteten sich bei diesem Anblick, der ihn an die glitzernden Bergbäche und die ersten Sonnenstrahlen auf Schneekristallen erinnerte. Als sie das Geschmeide behutsam an seinen Kopf legte, fühlte es sich wie eine Krönung seiner freien Entscheidung an, ihr zu folgen.
Schritt für Schritt wurde aus dem wilden Tanz ein geordneter Rhythmus, aus dem freien Geist ein gezähmtes Herz.
Jedoch was einst wie edles Geschmeide schimmerte, verwandelte sich in harte Zügel, die sich wie Ketten um seinen Willen legten. Die Wärme des Stalls wurde zu erstickender Enge. Wo einst Freiheit herrschte, regierte nun Kontrolle. Die Enttäuschung traf ihn wie der erste Frost die Sommerblüten.
Der weiße Hengst hatte seiner ersten Herrin blind vertraut, bis die Zügel seinen Atem zu ersticken drohten. In einer Nacht der Entscheidung zerriss er seine Fesseln und galoppierte los. Tag für Tag trieb es ihn weiter nach Osten, der Atem schwer in seiner Brust, die Hufe blutig vom endlosen Lauf. Diese neue Welt des Ostens war ihm völlig fremd – die Weiden anders, die Sprache der Winde unverständlich, selbst die Regeln des Überlebens folgten anderen Gesetzen.
Eiserne Ketten......
Uralter Ruf ..........
Diesesmal wird es anders..........
der verlassene Berghof........
zwischen den zweigen..........
unerschütterliche Ruhe........
Dreieck...........
Ruf der Wildnis.........
Nordsteren..........
OffenesTor..........
Echo.........
Jetzte............
Hochmut.........
Frieden mit dem Wind..........
ich bin neu hier und noch nicht sicher...................
drei kapitel meiner Geschichte gibts wem der das spannend findet und mehr will? Es ist nicht die typische Pferdegeschichte wie es zuanfangs scheint.
oder wem der kritik schreiben möchte ?
Happy end gibts auch nicht wirklich.