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Napoleon Nimmersatt (oder: der große Semmelkrieg)

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15.07.2004
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Napoleon Nimmersatt (oder: der große Semmelkrieg)

Am Vorabend seines fünfundsechzigsten Geburtstages riss sich König Konstantin Kugelbauch seine Krone vom Kopf und stellte sie mit einem Knall vor seine drei Söhne auf den festlich gedeckten Abendbrottisch.
„Ich habe die Schnauze voll“, rief er bestimmt, während er geschickt ein vorüberfliegendes Brathähnchen fing und es sich genüsslich in den Mund stopfte.
Die drei Prinzen ließen vor Erstaunen ihr Besteck fallen.
„Wovon?“, fragten sie überrascht. „Wovon hast du die Schnauze voll?“
„Vom Regieren!“, antwortete Konstantin Kugelbauch schmatzend. „Seit vierzig Jahren bin ich nun schon König des Schlaraffenlandes. Es ist wirklich an der Zeit in Rente zu gehen. Ich habe nämlich schon lange genug von all den anstrengenden Geschäftsessen mit den anderen Königen. Da vergeht mir jedes Mal der Appetit. Ach, ihr ahnt ja gar nicht, wie sehr einem Politik auf den Magen schlagen kann.”
Konstantin Kugelbauch rülpste laut. Das tat er immer, wenn er etwas wirklich Wichtiges zu verkünden hatte.
„Doch diese Suppe könnt künftig ihr auslöffeln!“, sagte er feierlich. „Denn von dieser Minute an ist es eure Aufgabe das Königreich zu regieren. Ich für meinen Teil werde nur noch aus Herzenslust Schlemmen und Genießen. Cholesterinwerte hin, Cholesterinwerte her – jetzt fängt mein Leben erst richtig an.”
Damit war dieses leidige Thema für Konstantin Kugelbauch ein für alle Mal vom Tisch. Das Gesicht noch voller Bratensauce sprang er auf, griff nach seinem kleinen Picknickköfferchen, das bereits fertig gepackt neben dem Stuhlbein stand, und verabschiedete sich mit einem herzlichen „Wohl bekommts“ in den lang ersehnten Ruhestand.
Sein Ziel war ein achttausend Meter hoher Grießberg, durch den er sich in den kommenden Wochen bis zum Gipfel hinauffressen wollte.

Die drei Prinzen mussten einige Male schlucken, bevor sie begriffen, dass sie nun das Sagen im Schlaraffenland hatten.
„Prima!“, frohlockte endlich Waldemar Wabbelwanst, der Älteste von ihnen. „Ich habe schon immer davon geträumt, König zu werden. Denn als König braucht man sich beim Spanferkelessen nie zu entscheiden, ob man lieber eine Keule oder ein Rippchen möchte, sondern bekommt immer gleich das ganze Schwein.“
„Außerdem ist es herrlich bequem, König zu sein“, jubelte Leopold Leckermaul, der Zweitälteste. „Als König muss man nichts mehr selber tun und hat für alles Diener, die einem die mühsame Arbeit abnehmen. Sogar das Kauen!“
Nur Napoleon Nimmersatt, der jüngste der Brüder, sagte gar nichts. Er nutze die Gunst der Stunde, um sich ungestört achteinhalb Stücke Zwiebelkuchen einzuverleiben. Immerhin dauerte es noch mindestens vierzig Minuten bis zum Mitternachtsmahl. Obendrein war er sich gar nicht sicher, ob er wirklich König werden wollte. Konstantin Kugelbauch hatte schließlich sehr deutlich gemacht, wie anstrengend es war, ein Land zu regieren. Ein böser Verdacht keimte in Napoleon Nimmersatt auf. Wahrscheinlich war das Leben als König gar nicht so angenehm und bequem, wie es sich seine Brüder ausmalten.

Seine schlimmen Vorahnungen wurden umgehend bestätigt.
„Am besten machen wir uns gleich ran an die ...”, Waldemar Wabbelwanst suchte fieberhaft nach dem passenden Wort. Es lag ihm auf der Zunge, dennoch wusste er, dass es etwas war, das er so gut wie nie in den Mund nahm. „... ran an die...”, versuchte er es noch einmal.
„... an die Buletten?“, schlug Leopold Leckermaul vor. Sein Magen knurrte laut.
Aber der älteste Prinz schüttelte entschieden den Kopf.
„... an die Arbeit!“, vollendete er schließlich seinen Satz. Das Gesagte hinterließ einen merkwürdig bitteren Nachgeschmack.
Napoleon Nimmersatt schüttelte sich angewidert. Arbeit! Genau das hatte er befürchtet. Schnell griff er nach einem gigantischen Teller auf dem sich ein Turm dampfender Marmeladenpfannkuchen stapelte. Der Prinz hegte die heimliche Hoffnung, sich mit diesen klebrigen Köstlichkeiten ein wenig ablenken zu können.
Doch schon nach dem zehnten Pfannkuchen schob er den Teller wieder beiseite. Die Situation war einfach zu ernst, um genussvoll zu essen. Statt dessen wandte er sich einem halben Dutzend Bratäpfel zu, und begann diese lustlos abzuknabbern.
„Bevor wir drei die neuen Könige werden können“, sagte Waldemar Wabbelwanst, während er würdevoll auf einem Stück Wurst kaute, „brauchen wir unbedingt eine neue Nationalspeise! So will es die Tradition.“
„Und Tradition ist beinahe genau so wichtig wie ein frisches Fünf-Minuten-Ei an einem Sonntagmorgen“, fügte Leopold Leckermaul neunmalklug an.
Damit hatte er selbstverständlich Recht. Denn im Schlaraffenland muss jeder König am Tag seiner Krönung eine Nationalspeise benennen. Dieses Gericht darf an Feiertagen auf keiner Festtafel fehlen. Und weil im Schlaraffenland jeder Tag ein Feiertag ist, kann auf eine Nationalspeise natürlich unmöglich verzichtet werden.
„Ohne neue Nationalspeise gibt es auch keine neuen Könige!“, brachte es Waldemar Wabbelwanst auf den Punkt. „Also sollten wir schleunigst eine auswählen. Es wäre doch gelacht, wenn wir uns nicht einig würden.”
„Aber es sollte etwas Einfaches sein”, meldete sich Leopold Leckermaul zu Wort, während er seine Hände gedankenverloren in Champagner badete. „Ich möchte nämlich keinesfalls dekadent wirken.”
Napoleon Nimmersatt seufzte gequält. Jetzt sollte er auch noch mit leerem Magen über Staatsprobleme grübeln. Das war einfach zuviel verlangt. Er hatte so großen Hunger, dass er unmöglich denken konnte. Schon gar nicht ans Essen.

„Ich habe es!“, rief Waldemar Wabbelwanst plötzlich begeistert.
„Nein! Ich habe es!“, schrie Leopold Leckermaul aufgeregt.
„Na prima!“, murmelte Napoleon Nimmersatt. „Das sollten wir sofort mit einem kleinen Imbiss feiern. Ich bin kurz davor, vom Fleisch zu fallen.” Rasch angelte er sich ein riesiges Kotelett, in das er sofort herzhaft hineinbiss.
Aber seine Brüder achteten gar nicht auf ihn. Beide steuerten schnurstracks auf die Platte mit den belegten Broten zu.
„Ich präsentiere euch die neue Nationalspeise!“, trompetete Waldemar Wabbelwanst so laut er konnte und versuchte dann mehr recht als schlecht, einen Tusch nachzuahmen. „Tatatata! Ein Käsebrötchen!“ Er griff nach einem und hob es triumphierend in die Höhe. „Ist es nicht herrlich? So volksnah und gleichsam so nahrhaft. Und jetzt bitte Applaus!“
Der jedoch blieb aus.
„Ein Käsebrötchen?“, erkundigte sich Leopold Leckermaul spöttisch. „Habe ich dich richtig verstanden? Du meinst wirklich ein schlichtes, nichtssagendes, albernes und stinklangweiliges Käsebrötchen wäre gut genug, um unsere neue Nationalspeise zu werden?“ Er kicherte hämisch. „Bei aller Liebe, Bruderherz, aber da weiß ich etwas viel, viel Besseres!“
Waldemar Wabbelwanst zog eine gekränkte Schnute.
„Was Besseres als ein Käsebrötchen!“, sagte er in säuerlichem Tonfall. „Da bin ich aber gespannt!“
„Halt dich fest!“, rief Leopold Leckermaul inbrünstig. „Mein Vorschlag wird dir die Schuhe ausziehen. Er ist brillant. Geradezu genial. Einfach ungeheuerlich! Schlichtweg fantas...“
„Ich höre!“, unterbrach ihn Waldemar Wabbelwanst eisig.
„Ein Wurstbrot!“, sagte Leopold Leckermaul feierlich. „Unser neues Nationalgericht kann nur ein Wurstbrot sein! Das hat einfach Klasse!“

Einige Augenblicke lang war es in dem großen Speisesaal mucksmäuschenstill. Dann jedoch begann Waldemar Wabbelwanst brüllend zu lachen. Er lachte so sehr, dass er im Gesicht puterrot anlief und Napoleon Nimmersatt schon fürchtete, sein Bruder würde gleich mit einem lauten Knall platzen.
„Was bitte schön, ist denn daran so komisch?“, fragte Leopold Leckermaul wütend.
„Ein Wurstbrot”, keuchte Waldemar Wabbelwanst atemlos. „Hat man so etwas Dummes schon mal gehört? Ich bitte dich, mein Lieber! Wie in aller Welt ist dir nur so ein Humbug in den Sinn gekommen?“
„Das ist kein Humbug!“, schimpfte Leopold Leckermaul. „Jeder mag Wurstbrot. Das ist wissenschaftlich erwiesen!“
Das stimmte zwar nicht, aber das war dem aufgebrachten Prinzen in diesem Moment völlig egal.
„Es weiß aber auch jeder, dass Käsebrötchen hunderttausendmillionen Mal besser schmecken als Wurstbrote”, behauptete Waldemar Wabbelwanst rechthaberisch, obwohl er beides eigentlich gleich gern aß. Doch in diesem Moment hätte er sich lieber die Zunge abgebissen, als das zuzugeben.
Die beiden Brüder funkelten sich zornig an.
Napoleon Nimmersatt seufzte laut.
„Bestimmt können wir uns irgendwie einigen“, murmelte er und hielt sich mit unglücklichem Gesicht den Bauch. „Ihr wisst doch, dass uns Streitereien nicht bekommen. Davon kriegt man fürchterliche Blähungen.“
Just in diesem Moment ließ er einen fahren. Schuldbewusst senkte er seinen Blick zu Boden. Doch sein Vermittlungsversuch verhallte ungehört.
„Ich glaube nicht, dass ich mit jemandem zusammen das Schlaraffenland regieren will, der sich nicht davor scheut, vergammelte Milch zur Nationalspeise zu machen!“, zischte Leopold Leckermaul und verschränkte abweisend die Arme vor seiner Brust.
„Und ich lehne entschieden ab, dass jemand König wird, der unbedingt auf einem Stückchen totem Tier besteht”, entgegnete Waldemar Wabbelwanst und schlug aufgebracht mit der Faust auf den Tisch.
Leopold Leckermaul fletschte zornig die Zähne.
„Du weißt, was das bedeutet?“, sagte er in drohendem Tonfall.
Waldemar Wabbelwanst verzog seine Augen zu Schlitzen.
„Das”, sagte er kalt, „das bedeutet Krieg!“

Napoleon Nimmersatt zuckte erschrocken zusammen.
„Krieg?“, murmelte er atemlos. „Das kann nicht eurer Ernst sein.”
Im Schlaraffenland hatte es noch nie einen Krieg gegeben. Nur ein einziges Mal – während der legendären Kaba-Krise – war der Frieden ernsthaft bedroht gewesen. Doch das ist eine andere Geschichte.
„Und ob das mein Ernst ist”, sagte Waldemar Wabbelwanst und schälte hasserfüllt eine Orange. In seinen Gedanken sah er sich als großer Feldherr bis an die Zähne bewaffnete Schlachtplatten kommandieren.
„Bitterer Ernst”, bestätigte Leopold Leckermaul, der in seiner Fantasie bereits die Gulaschkanonen nachladen ließ.
„Aber das ist doch Käse!“, entfuhr es Napoleon Nimmersatt, der begriff, dass es jetzt um die Wurst ging.
„Eben nicht!“ brüllte Leopold Leckermaul ganz rot vor Zorn. Außer sich vor Wut zückte er einen Schaschlikspieß und hieb damit wild in der Luft umher. Ein übergewichtiger Brummer konnte gerade noch ausweichen, zwei vorüberfliegende Brathähnchen retteten sich mit einem waghalsigen Sturzflug und um ein Haar hätte der Prinz sich selbst in die Nase gestochen.
Schnell verschanzte sich Waldemar Wabbelwanst hinter einer riesigen Schüssel mit Erbsen. Er griff sich eine Handvoll davon und schnippte sie wild entschlossenen durch das Zimmer. Der Prinz traf die Lampe, den Stuhl, die Tapete und am häufigsten sich selbst.
Es gab keinen Zweifel mehr: Der Krieg hatte begonnen.

Napoleon Nimmersatt verging zum ersten Mal in seinem Leben der Appetit.
„Ich muss etwas unternehmen!“, murmelte er beunruhigt. „Bevor sich die beiden noch wirklich zerfleischen.“
Unglücklicherweise aber hatte Napoleon Nimmersatt nicht den blassesten Schimmer, wie er die beiden Raufbolde wieder beruhigen konnte. Er war nämlich nicht besonders gut darin, einen Streit zu schlichten. Genaugenommen gab es eigentlich gar nichts, worin er besonders gut war. Außer natürlich im Essen. Darin konnte ihm niemand das Wasser reichen. Und mit einem Mal verstand der Prinz, wie wenig es ihm derzeit half, dass er mehr Rollmöpse verschlingen konnte, als irgendein anderer Mensch auf diesem Planeten. Und er begriff, dass es im Leben Wichtigeres gab, als Makkaroni mit Schinken oder ein saftiges Stück Schwarzwälderkirschtorte.

Während Napoleon Nimmersatt seinen Gedanken nachhing, hatte sich der Streit seiner Geschwister weiter zugespitzt. Waldemar Wabbelwanst warf mittlerweile nicht mehr mit Erbsen, sondern mit Wassermelonen um sich. Und Leopold Leckermaul versuchte seinen Gegner in einer Schüssel Früchtebowle zu ertränken.
„Wurstbrot”, rief er dabei hitzig, während er mehr schlecht als recht den Melonengeschossen seines Bruders auswich.
„Käsebrötchen!“, krakelte Waldemar Wabbelwanst, wann immer es ihm gelang seinen Kopf aus der Bowleschüssel zu befreien.
„Niemals!”, rief Leopold Leckermaul aus. „Du bist in der Minderheit. Das Volk steht auf meiner Seite”, behauptete er. „Ebenso wie ...“ Er blickte sich suchend im Speisaal um. Sein Blick fiel auf Napoleon Nimmersatt. „Ebenso wie unser Bruder!“, führte er den Satz triumphierend zu Ende.
Waldemar Wabbelwanst riss seinen Kopf aus der Bowleschüssel und schaute Napoleon Nimmersatt vorwurfsvoll an.
„Stimmt das?“, knurrte er einschüchternd.
Napoleon Nimmersatt hob abwehrend die Hände.
„Nein!“, behauptete er schnell. „Natürlich nicht!“
Nun war es Leopold Leckermaul, der ihn drohend anfunkelte.
„Ich meinte natürlich ja!“, beeilte sich Napoleon Nimmersatt zu versichern.
Waldemar Wabbelwanst warf ihm einen mörderischen Blick zu.
„Was denn nun?“, knurrte er.
„Jein!“, rief Napoleon Nimmersatt in seiner Verzweiflung. „Oder doch besser: vielleicht. Ein klipp und klares: unter Umständen. Ach was sage ich: definitiv möglicherweise! Das jedoch nur eventuell.“
Damit machte er aber die Sache nur noch schlimmer für sich. Seine Brüder ließen voneinander ab. Statt dessen näherten sie sich nun beide mit mürrischen Mienen dem unglücklichen Napoleon Nimmersatt, der rasch einige Schritte nach hinten trat.
„Ich will wissen, auf wessen Seite du stehst”, grollte Waldemar Wabbelwanst.
Napoleon Nimmersatt trat noch einen Schritt zurück. Er befand sich nun schon in der hinterletzten Ecke des riesigen Speisesaals.
„Das will ich auch wissen!”, murrte Leopold Leckermaul. „Denn wer nicht für mich ist, ist gegen mich.”
Napoleon Nimmersatt wäre zu gern noch einen weiteren Schritt zurückgewichen. Leider stand ihm die Wand im Weg. Jetzt steckte er, umzingelt von seinen Brüdern, in der Falle.
„Ich ... ähm ... also ... ich finde ...“, stammelte er ängstlich, denn er hatte keine Ahnung, welchem der beiden Streithähne er Recht geben sollte.
Napoleon Nimmersatt wusste, dass er nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden konnte. Seine Brüder erwarteten eine Entscheidung.

Mit einem Mal zeigten sich beide äußerst liebenswert.
„Bevor du deine Wahl triffst, mein Bester, solltest du dir noch einmal die überwältigende Vollkommenheit eines Käsebrötchens vor Augen halten”, flötete Waldemar Wabbelwanst und drückte dem verdutzen Napoleon Nimmersatt seins in die Hand. Das Brötchen hatte im Kampf arg gelitten und wirkte nicht mehr sonderlich als appetitlich.
„Bewundere lieber noch einmal den Anmut und die Grazie eines formvollendeten Wurstbrotes“, säuselte Leopold Leckermaul zuckersüß. Noch während er sprach, überreichte er Napoleon Nimmersatt feierlich die Schinkenstulle, die er zur Nationalspeise bestimmt hatte. Sie sah ebenso ramponiert und ekelhaft aus wie das Käsebrötchen.
„Jetzt solltest du dich aber entscheiden!“, mahnte Waldemar Wabbelwanst und klang schon bedeutend weniger freundlich.
„Und zwar richtig!“, fügte Leopold Leckermaul mit erhobenem Zeige Finger an.
Napoleon Nimmersatt zitterte am ganzen Körper. Egal, was er auch wählte, einer der beiden Brüder würde vor Wut toben. Er hatte die Wahl zwischen Verhungern und Verdursten. Und am Ende würde es dennoch zu einem Krieg kommen. Ein Krieg, der vermutlich das ganze Schlaraffenland zerstören würde.
In dem Speisesaal herrschte eine eisige Stille. Sowohl Waldemar Wabbelwanst als auch Leopold Leckermaul stand ins Gesicht geschrieben, dass sie einzig und allein eine Entscheidung zu ihren Gunsten dulden würden. Einen von beiden würde Napoleon Nimmersatt also enttäuschen müssen.

Verzweifelt suchte der Prinz nach einem Ausweg aus der Zwickmühle. Aber es gelang ihm nicht, auch nur einen einzigen klaren Gedanken zu fassen, der sich nicht ums Essen drehte. So sehr er sich auch bemühte, alles was in seinem Kopf herumspukte, waren Bilder vom herrlichen zubereiteten Leckereien.
Er sah Gänseklein mit Rotkohl und Semmelknödeln, Lachspastetchen mit Spinat und Kaviar, Kartoffelaufläufe mit Gemüse und Krabben, Spagetti mit Fleischklößchen und Tomatensauce, Erbensuppe mit Möhrchen und Speck, Wiener Schnitzel mit Kroketten und Schnittböhnchen und noch Dutzende andere Köstlichkeiten.
Und dann sah er plötzlich die Lösung. Ganz deutlich und klar. Ja, es fiel ihm wie Schuppen von den Augen.
Mit einem Mal wusste Napoleon Nimmersatt wie er das Schlaraffenland retten konnte.

„Und?“, drängten seine Brüder. „Hast du dich nun endlich entschieden?“
Beide sahen sehr ungeduldig aus.
Napoleon Nimmersatt nickte ernst.
„Das habe ich”, antwortete er. Dann hob er das Käsebrötchen in die Höhe. „Ich liebe Käse“, sagte der Prinz. „Und ich kann mir kaum etwas Leckereres vorstellen als ein Käsebrötchen. Insofern finde ich, dass es ein ausgezeichnetes Nationalspeise abgeben würde.”
Waldemar Wabbelwanst stieß einen lauten Siegesschrei aus, während Leopold Leckermaul wütend dreinblickte.
„Aber“, unterbrach Napoleon Nimmersatt seinen jubelnden Bruder und hob das Wurstbrot empor. „Ich liebe auch Wurst. Und kaum etwas schmeckt so gut wie ein lecker zubereitetes Wurstbrot. Und deshalb denke ich, dass auch das hervorragend als Nationalspeise geeignet wäre.”
Jetzt zog Waldemar Wabbelwanst eine finstere Miene, während Leopold Leckermaul vor Begeisterung einen Luftsprung machte. Erst als er wieder landete, fiel ihm auf, dass alles noch genauso unklar war wie zuvor.
„Hör auf, uns Honig ums Maul zu schmieren!“, brummte Waldemar Wabbelwanst ärgerlich. „Sag uns lieber, für wen von uns zweien du dich entschieden hast!“
„Für keinen!“, rief Napoleon Nimmersatt aus. „Oder für beide! Ganz wie ihr wollt!”
Und mit diesem Worten nahm er das Käsebrötchen und klappte es mit dem Wurstbrot zusammen.
„Denn nichts schmeckt so gut, wie eine saftige Schinken-Käse-Stulle. Und deshalb bin ich der Meinung, dass diese – und wirklich nur diese —unsere neue Nationalspeise werden kann.”

Waldemar Wabbelwanst und Leopold Leckermaul sahen sich mit großen Augen an. Verblüfft schnappten sie nach Luft. Dann begannen Sie, verlegen mit den Füßen zu scharren.
„Wir sind einverstanden!“, sagten sie kleinlaut wie aus einem Munde.
Mit einem Mal fiel aller Zorn von ihnen ab. Erleichtert fielen sie sich in die Arme und baten sich mit feuchten Augen um Verzeihung.
„Niemals hätte ich so böse Sachen über dich sagen dürfen!“, jammerte Waldemar Wabbelwanst. „Es tut mir ja so Leid! Denn eigentlich habe ich dich zum Fressen gern.“
„Und ich erst!“, heulte Leopold Leckermaul. „Wie konnte ich nur so garstig sein. Aber zum Glück haben wir solch einen klugen Bruder. Ohne ihn hätte es eine Katastrophe gegeben. Im Grunde sollte nur er allein König des Schlaraffenlandes werden.”
Aber das wollte Napoleon Nimmersatt auf gar keinen Fall. Denn König zu sein, fand er, war ein Job, den man am besten zu mehreren ausübte.
„Entweder werden wir alle Könige oder gar keiner“, sagte er bestimmt. „Das wäre ja noch schöner, wenn ich alle Arbeit allein machen müsste.”
Da umarmten sich die Brüder und schworen sich tränenreich, dass sie nie mehr streiten und schon gar nicht jemals wieder einen Krieg gegeneinander führen wollten.

In diesem Moment klopfte es an der Tür und eine Vielzahl von Dienern trat ein, um den Tisch für das Mitternachtsmahl zu decken. Verwundert blickten sie auf die verheulten Gesichter der Prinzen, aber sie waren höflich genug, nicht zu fragen, was vorgefallen war.
Waldemar Wabbelwanst und Leopold Leckermaul berichteten sogleich von der neuen Nationalspeise und gaben allerhand Empfehlungen, wie sie am besten zuzubereiten sei.
Napoleon Nimmersatt aber setzte sich erschöpft auf einen Stuhl. Ihm war schon ganz flau vor Hunger. Er konnte sich nicht erinnern, jemals eine so lange Zeit gefastet zu haben. Mindestens eine halbe Stunde. Er hätte es nicht für möglich gehalten, dass ein Mensch eine solche Entbehrung überleben konnte.
Seufzend lehnte sich Napoleon Nimmersatt zurück. Er war ein kleines bisschen stolz auf sich. Immerhin hatte er gerade das Schlaraffenland gerettet. Dennoch hatte er nicht vergessen, dass er sich in Zukunft noch mit etwas anderem beschäftigen wollte, als einzig und allein mit dem Speisen. Vielleicht, dachte er, könnte ich ja mal kochen lernen. Oder backen. Oder wie man etwas einfriert und dann wieder auftaut.
Doch was immer er sich auch aussuchen würde, gleich morgen wollte er damit anfangen. Sofort nach dem Frühstück. Oder ... vielleicht doch besser nach dem Mittagessen. Zufrieden griff er nach einem stattlichen Hühnerbein und biss lustvoll hinein. Ja, gleich morgen!
Allerspätestens nach dem Abendbrot.

 
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Hi svg,

du kannst es einfach. :)
Ich habe mich köstlich amüsiert bei dieser Kindergeschichte, und ich denke, Kinder werden das auch tun. Schließlich spielst du einfallsreich mit dem Schlaraffenland und mit Fantasien, hast jede Menge Leben, Wortspiele und Tempo in der Geschichte.
Da wäre ich ja glatt neugierig auf Fortsetzungen aus der Regentenzeit der drei Brüder. :)

Zwei Fehler sind mir aufgefallen, ansonstne habe ich viel zu gebannt gelesen, um auf sowas zu achten.

Du meinst wirklich ein schlichtes, nichts sagendes, albernes und stinklangweiliges Käsebrötchen wäre gut genug, um unsere neue Nationalspeise zu werden?“
nichtssagendes müsste mE zusammengeschrieben werden, da es ja nicht darum geht, dass das Käsebrötchen stumm bleibt.
Er war ein kleines bisschen Stolz auf sich.
stolz (du benutzt es ja als Adjektiv)

Lieben Gruß, sim (der sich jetzt erstmal ein Schinkenbrötchen macht)

 
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hi sim!

ich danke für die nette kritik. schön, dass du dich beim lesen amüsiert hast. das ist ein lob, das ich gern höre. :)

nichtssagendes müsste mE zusammengeschrieben werden, da es ja nicht darum geht, dass das Käsebrötchen stumm bleibt.
eine argumentation, die durchaus was für sich hat! :D wird geändert, ebenso wie das stolz.

Lieben Gruß, sim (der sich jetzt erstmal ein Schinkenbrötchen macht)
schinken!????!
du weißt hoffentlich, was das bedeutet! ;)

lieben gruß, sebastian

p.s.: da haben wir uns ja ziemlich zeitgleich honig ums maul geschmiert. man könnte ja fast meinen, dass sei abgesprochen gewesen. :cool:

p.p.s.: wie war doch gleich noch mal deine kontonummer? ;)

 
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Hi svg!

Coole Geschichte, die verdammt viel Spaß macht, dazu flüssig und lebendig erzählt! Deine Wortspiele machen echt Spaß. Was die Rubrik angeht, könntest Du die Geschichte allerdings an manchen Stellen noch überarbeiten, ich glaube nicht, dass (auch ältere Kinder!) Cholesterinwerte oder Dekadez kennen - nur als Beispiel. Abgesehen von einigen solcher Dinge stimme ich sim vollkommen zu - für ältere Kinder ist das sicher auch unterhaltsam. :)

Dann begannen Sie, verlegen mit den Füßen zu scharen
sie klein.

liebe Grüße
Anne

edit: ganz vergessen, aber es muss unbedingt "Semmel" heißen, nicht Stulle oder Brötchen. Soll ich den Fehler im Titel beheben? :D

 
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Hallo Maus,

vielen Dank für die sehr positive Kritik. Es freut mich, dass dir meine Geschichte gefällt. Was den Titel anbelangt: Ich hatte ganz vergessen, dass man allein schon wegen der Bezeichnung Semmel bzw. Brötchen einen Krieg anfangen kann ;). Mein bester Kumpel – derzeit in Landshut – nimmt übrigens grundsätzlich nichts anderes als eine Semmel in den Mund. Ich hingegen bevorzuge Brötchen. ;) Aber mal ernsthaft: Der große Semmelkrieg gefällt mir sogar sehr. Besser als Stullenkrieg! Habe also nichts dagegen, wenn der Titel geändert würde.

Was die Rubrik angeht, könntest Du die Geschichte allerdings an manchen Stellen noch überarbeiten, ich glaube nicht, dass (auch ältere Kinder!) Cholesterinwerte oder Dekadez kennen - nur als Beispiel.

Die Kritik mit den Cholesterinwerten und der Dekadenz habe ich erwartet. Ich hatte übrigens auch gedacht, dass sich der eine oder andere am (Wabbel)wanst stört. Denn der Begriff Wanst dürfte den meisten Kinder auch nicht mehr bekannt sein. Dennoch finde ich es in Ordnung, diese Begriffe drin zu lassen. Nein, mehr noch, ich finde es sogar wichtig.
Für meine Begriffe ist es falsch, Kindern nur Worte vor die Nase zu setzen, die sie kennen. Eine Kindergeschichte muss kindgerecht geschrieben sein – vollste Zustimmung – aber das heißt nicht, dass man nur kindisch für sie schreiben darf.
Wenn Kinder ein Wort oder auch eine Anspielung nicht versteht, scheint mir das nicht weiter schlimm zu sein. Möglicherweise lesen sie einfach drüber hinweg, dann jedoch hat sie der unbekannte Begriff auch kaum groß gestört. Bestenfalls jedoch fragen sie nach: „Mama, was heißt dekadent?“, „Papa, was zum Teufel sind Cholesterinwerte?“, „Ein Wanst! Was ist den das?“

Ich weiß, dass ich, als ich zum ersten Mal „die Unendliche Geschichte“ gelesen habe, zig mal zu meinen Eltern gelaufen bin und nachgefragt habe. Und so blöd es klingen mag – ich hoffe hier schwingt nicht allzu sehr der pädagogische Zeigefinger mit;) – ich habe verdammt viel daraus gelernt.
Als mir meine Mutter mit fünf das erste Mal „Karlsson vom Dach“ vorgelesen hat, hatte ich keinen blassen Schimmer, was eine Dampfmaschine ist. Danach wusste ich es. Bei „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ kommen böse Bonzen vor.... bitte schön was? Bonzen? Kurz gefragt und danach sah ich klarer! „Die Schatzinsel“ fand ich von der ersten Seite an cool. Und nachdem ich in Erfahrung gebracht hatte, was Kielholen heißt, fand ich sie sogar noch cooler!
Wenn ich was nicht kannte und unbedingt wissen wollte, was es bedeutet, habe ich gefragt. Wenn es mir nicht so wichtig war, habe ich halt einfach das Wort oder den Satz überlesen und gut war. Glaub mir, ich fand „Das fliegende Klassenzimmer“ keinen Deut schlechter, nur weil ich nicht wusste, was ein Oberprimaner ist. Irgendwas wichtiges halt... und dann wurde weitergelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit dem starken Matze, Justus, dem Nichtraucher und dem kleinen Ulli weitergeht.

Mit Freunden habe ich mich schon zig mal darüber palavert, was ein gutes Kinderbuch bzw. eine gute Kindergeschichte leisten muss. Ich bin der Meinung am besten funktioniert sie dann, wenn es eine solche Geschichte schafft sowohl Kinder als auch Erwachsene zu unterhalten. Allerdings ist vieles was Kinder gut finden, Erwachsen zu albern. Kinder aber lachen nicht über Witze für Erwachsene. Deshalb habe ich bewusst Anspielungen eingebaut, die Kinder wahrscheinlich nicht verstehen, ihren Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln oder wer immer als Vorleser in Frage kommt hoffentlich ein bisschen Spaß machen.
Die große Kaba-Krise zum Beispiel – welches Kind versteht da schon den Zusammenhang. Höchstens ein kleines Genie würde das a gegen ein u tauschen und damit mitten im kalten Krieg sein. Ich war – nein, ich bin – leider kein Genie. Will sagen: Ich hätte es nicht geschnallt. Aber wenn mein Vater beim Vorlesen an dieser Stelle gelacht hätte, hätte ich nachgefragt warum. Und so vielleicht doch noch ein bisschen darüber erfahren.
Und selbst wenn nicht... weder Kaba-Krise, noch Cholesterinwerte oder Dekadenz sind entscheidend für das Verstehen der Geschichte. Denn da stimme ich völlig mit dir überein, den roten Faden der Geschichte dürfen Kinder aufgrund unbekannter Wörter niemals verlieren.

Um noch ein abschließendes Beispiel zu bringen: Damals wie heute ist „Peter Pan“ (das Original von James M. Barry, nicht die süßliche Disney-Version) eines meiner absoluten Lieblingsbücher .Als Kind, so mit acht, liebte ich die Geschichte über alles – das Nimmerland, die Vorstellung fliegen zu können, Tinkerbell, die verlorenen Jungs, Wendy, Nana, Kapitän Hook und seine Piraten, das tickende Krokodil, Tigerlilli und die Indianer, Abenteuer. Und ich habe mir immer gewünscht, dass Peter Pan mich auch mal holen kommt.
Als ich das Buch vor fünf Jahren (also mit 25) wieder gelesen habe (nebenbei: sehr zu empfehlen ist übrigens die Ausgabe aus dem Cecile Dressler Verlag ;)), bin ich fast aus den Schuhen gekippt, weil ich da erst verstand, dass ich vorher eigentlich nur die Hälfte verstanden habe. Und ich habe geschnallt, warum meine Mutter beim Vorlesen manchmal Tränen gelacht hat. Ich habe bis dahin gar nicht geahntt, wie komisch Mr. Darling ist oder Smee, der Bootsmaat von Hook, dessen Szenen im Buch einen absoluten Höhepunkt darstellen. Und Peter Pan erst, den ich mir so ehrr als Freund gewünscht habe. Der wohl debilste Held einer Kindergeschichte, den man sich überhaupt vorstellen kann. Unzuverlässig, brutal und absolut ichbezogen. Und dennoch jemand, den Kinder lieben. Obwohl sie ihn gar nicht wirklich fassen könne, und auch bei diesem Buch oft nachfragen müssen.

Ich will mich und mein Geschichtchen um Gottes Willen nicht mit als diesen Koryphäen und Meisterwerken, die ich jetzt aufgezählt habe, vergleichen, aber sie haben mich bei meiner Art zu schrieben geprägt. Und deshalb vertrete ich diesen Standpunkt auch ziemlich vehement.

Hey Maus, entschuldige bitte, wenn ich dir jetzt eine Blase ans Ohr gelabert bzw. geschrieben habe, aber ich habe deine Argumentation in dieser Rubrik – nicht nur von dir übrigens – häufiger gelesen, und ich habe diesbezüglich halt eine ganz andere Meinung. Ich bin mir aber sicher, dass du weißt, dass das alles hier nicht gegen dich gemünzt ist. Im Gegenteil, ich bin dir sogar sehrt dankbar für deine Kritik – auch deshalb, weil ich mir das hier jetzt mal von der Seele schreiben konnte. Ob ich damit jemanden überzeugen konnte, steht auf einem anderen Blatt.

Übrigens habe ich deinen Kommentar in erster Linie als eine sehr nette und positive Kritik verstanden, für die ich dir nochmals sehr danke und dir mir wirklich was bedeutet! :)


Hallo Angua,

auch dir ganz lieben Dank für deinen Kommentar.

In der *Kinder*-Rubrik bin ich ganz selten unterwegs, aber svg als Autorensugnatur zieht mittlerweile.

Hierfür ein absolutes Wow. Und das nach gerade einmal vier Geschichten, die ich hier veröffentlich habe. Ich bin echt gebauchpinselt. :) Danke schön. Ich hoffe, ich werde diesen Zeilen auch weiterhin gerecht. (Man, was für ein Druck!) ;)


„Und ob das mein Ernst ist”, sagte Waldemar Wabbelwanst und schälte hasserfüllt eine Orange.

Schön, dass du den mochtest. Er gehört zu meinen persönlichen Favoriten. Mir gefällt die Vorstellung, wie er dabei aussieht.


„Aber es sollte etwas Einfaches sein”, meldete sich Leopold Leckermaul zu Wort, während er seine Hände gedankenverloren in Champagner badete. „Ich möchte nämlich keinesfalls gefräßig wirken.”

Ein wirklich guter Vorschlag, gefällt mir. Warum ich dekadent trotzdem drin lasse, habe ich ja schon oben geschrieben. Ich tu dir das nicht noch mal an. ;)


Euch beiden einen ganz lieben Gruß

Sebastian

 

hi Sebastian noch mal!

Semmel - das war eigentlich ein Scherz. ;) Aber wenn es Dir selber besser gefällt, änder ichs gern. Das mit den Wortspielen, die die Kinder teilweise wohl weniger, dafür die Jugendlichen und Erwachsenen verstehen, ist mir auch aufgefallen - allerdings hab ich dazu nichts gesagt, weil ich eigentlich Deiner Meinung bin, was eine gute Kindergeschichte ausmacht. Bei manchen Worten ... aber fragen ist natürlich immer eine Lösung. ;)

Grüße
Anne

 

Hi Anne,

danke fürs ändern. Habe das schon als Witz verstanden – aber ich musste halt eingestehen, dass der Titel so wirklich besser ist. Insofern vollste Zustimmung ;).

Lieben Gruß
Sebastian

 

Hallo svg!

Ich habe Deine Geschichte gelesen, als die Empfehlung kam und gedacht - Ja, eine sehr schöne Geschichte, nicht nur für Kinder - weil sie nicht alles mitbekommen/vérstehen müssen - sondern auch für Erwachsene, weil es halt manches zu entdecken gibt.

Auch wenn ich sagen muß, dass mich die Lösung nicht vom Hocker gehauen hat. Sie ist logisch und vernünftig und streitschlichtend und vorbildhft - also viel zu brav. Wenn der liebe Napoleon wenigstens zwischen Käsesemmel und Wurstsemmel noch einen Matjes oder Schlagsahne gepackt hätte, um so eine Dreierkreation zu entwickeln, also ein vollständiges Teamwork - aber wahrscheinlich hatte die Denkanstrengung seine wenigen Energiereserven schon voll verbraucht.

Also eine schöne geschichte, aber jetzt muß ich erst mal schnell zum Kühlschrank.

LG

Jo

 

Hi Jo,

danke für deine nette Kritik. schön, dass dir die Geschichte gefallen hat.

Mag sein, dass die Lösung wirklich etwas brav ist. Aber wäre es nicht schön, wenn alle Kriege so leicht zu verhindern wären? ;)
Außerdem hast du es schon treffend formuliert...

jobär schrieb:
aber wahrscheinlich hatte die Denkanstrengung seine wenigen Energiereserven schon voll verbraucht.
Mehr war von Napoleon Nimmersatt wirklich nicht zu erwarten. ;)

Lieben Gruß
Sebastian

 

Hallo gbwolf!

tut mir leid, dass ich erst jetzt antworte, werde aber derzeit von meinem Chef mit Arbeit zugesch.... Deshalb fasse ich mich auch ganz kurz: Vielen Dank für deine positive Kritk. Es freut mich, dass du die Geschichte mochte und ich auch ein großes Kind ;) damit unterhalten konnte.
Ebenso freut es mich, dass dir die Namen gefallen, an denen habe ich nämlich ein bisschen knobeln müssen – eben deshalb, damit die Prinzen nicht Fetti Fettsack oder Dicki Dickarsch heißen.
Die Fehler, die du gefunden hast, werde ich in Kürze verbessern. Vielen Dank für die Hinweise.
Bis bald mal und einen schönen Tag noch
Sebastian (der sich jetzt einstempeln geht)

 

Hallo Sebastian,

auch wenn es nach meinen "Vorkritikern" fast schon langweilig klingt: auch von mir ein dickes Superlob für deine kg. Sie ist witzig und gut geschrieben und macht (was auch nach meiner Auffassung ein Qualitätsmerkmal für eine Kindergeschichte ist) nicht nur Kindern sondern auch Erwachsenen Spaß.

Ich hatte von dir bisher noch keine kg gelesen, aber nun werde ich doch mal nach den anderen suchen.....

Liebe Grüße

Andrea

 

Hi Andrea,

sorry für die späte Rückmeldung, aber bei mir in der Redaktion herrscht vorweihnachtlicher Streß. Insofern komme ich erst jest dazu zu antworten – und aus diesem Grund muss ich es leider auch kurz halten ;).

Es freut mich, dass dir die Geschichte gefällt. Vielen Dank für dein Lob.
Und auch wenn die Vorkritiker ebenfalls "Napoleon Nimmersatt" sehr wohl gesonnen waren: gute Kritiken langweilen mich nie :D Und deine schon gar nicht.
Also nochmals ganz lieben Dank

schöne Grüße und ein frohes Fest
Sebastian

 

Oh mann, hab ich jetzt Hunger...

Das war leider die letzte Geschichte von dir, die ich mir noch nicht zu Gemüte geführt hatte (mein Tag des geschwollenen Schreibens...). Es war auch die erste Geschichte im Kinderforum, die ich jemals las. Und ich bereue es nicht! (okay, dass du nicht mehr hier veröffentlicht hast, gefällt mir weniger...)

Die Geschichte ist, wie nicht anders zu erwarten, sehr gelungen. Wenn ich Kinder hätte, ich würde sie ihnen vorlesen :cool: ...

Und um mich der Brötchendiskussion anzuschließen: Ich halte "Weckle" für den einzig richtigen Begriff :D

Als persönliches Fazit halte ich dich jetzt einfach mal für den talentiertesten Nachwuchsautor auf kg.de.

Gruß,
Anea.

 

hallo anea,

wow. danke für die komplimente. bin immer noch am erröten. und das von dir, einer autorin, die hier auf kg zu meinen absoluten favoriten zählt.
denke, ich werde jetzt am besten gar nichts mehr posten, um den guten eindruck nicht kaputt zu machen. man, wenn ich geahnt hätte, dass erfolg so einen enormen druck mitsichbringt. ;) daran werde ich zerberechen. ;)
nein, ganz ehrlich, dein lob bedeutet mir wirklich viel. immerhin sind mit "mein freund leo" oder "life in konzert" (um nur zwei zu nennen) geschichten aus deiner Feder gekommen, die ich nur zu gern selbst geschrieben hätte.

vielen dank
sebastian

P.S.: weckle? kenne nur wecke... gebe aber zu, dass das auch gut klingen würde...

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Sebastian,

tja, ich schätze, ich kann das Kompliment zurückgeben, immerhin wurden bisher 100% deiner Geschichten empfohlen, oder etwa nicht? Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel...

denke, ich werde jetzt am besten gar nichts mehr posten, um den guten eindruck nicht kaputt zu machen.

Neeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiin! :sconf: :heul: :xxlmad: :fluch: (Ach, was sind Smileys toll.)

Weckle ist badisch für Brötchen, nur zur Klärung *g*

Gruß,
Anea

 

tja, ich schätze, ich kann das Kompliment zurückgeben, immerhin wurden bisher 100% deiner Geschichten empfohlen, oder etwa nicht? Stell dein Licht nicht so unter den Scheffel

ach, du ahnst gar nicht, wie schwer es mir fällt, immer neue nicks zu finden, mit denen ich mich selbst empfehlen kann. und dann auch noch so, dass es niemand merkt. was für ein mörderischer stress. ;)

Weckle ist badisch für Brötchen, nur zur Klärung *g*

was ist eigentlich die mehrzahl davon. wecklen? weckles? oder bleiben es einfach zwei weckle.

 

Hallo svg,
eine lustige Geschichte. Sehr bildlich und spannend erzählt. Eine Geschichte, die ich meinen vier Buben gerne vorlesen werde.
Wobei ich an dem Punkt bin, zu sagen,was mich stört. Für mich gibt es nichts Schlimmeres beim Vorlesen, als wenn ich unterbrochen werde, um etwas erklären zu müssen. Das stört mich beim Erzählen und die Kinder verlieren dann leicht die Lust am Zuhören. Es sind die Cholesterinwerte und dass der künftige König nicht dekadent wirken möchte. Versteh mich nicht falsch. Sicher finde ich es wichtig, dass die Kinder irgendwann auch Fremdwörter lernen, aber nicht beim Märchenlesen. Da reißt es sie nur aus der Geschichte raus. Etwas verwirrt hat mich auch das hin und her zwischen Wurstbrot und Schinkenbrot. Für mich sind das zwei verschiedene Sachen.
Jetzt hab ich so viel geschrieben, obwohl es doch nur 3 Wörter waren, die mich ein bisschen stocken ließen.
Die Geschichte ist super und mit Sicherheit sehr unterhaltsam. :thumbsup:

Habe sie ausgesprochen gerne gelesen.

Liebe Grüße, Susie

 

Hallo Suse,
danke für deine nette Kritik. Freut mich wirklich, dass du die Geschichte deinen Jungen vorlesen willst. Würde mich interessieren, was sie dazu gesagt haben.

Aber auch für deine kurzen Einwände danke ich dir. Habe meine Meinung dazu ja oben sehr, sehr ausführlich zu geschrieben. Und wie gesagt, schon sehr oft über diese Thematik diskutiert. Wahrscheinlich bin ich schon ein bisschen festgefahren. Ich kann, deine Sicht auf jeden Fall gut verstehen.
Jetzt habe ich was, worüber ich mir Gedanken machen kann. ;)

Lieben Dank dir nochmals
Gruß Sebastian

 

Hallo svg,

lange nachdem du zum Sieger der TOP2004 gewählt wurdest, habe ich es nun endlich geschafft, deine wunderbare Napoleon Nimmersatt-Geschichte zu lesen! Ich kann nur sagen:
DEN Sieg hast du verdient!!!! :bounce:

Ich habe mich köstlich amüsiert! Besonders gefielen mir die herrlichen Namen, die du den Helden deiner Geschichte gegeben hast. Und deine Art zu erzählen gefiel mir auch: locker und witzig - einfach Klasse!

Zwei Kleinigkeiten sind mir aber trotzdem noch aufgefallen:

"Dann begannen Sie (sie klein), verlegen mit den Füßen zu scharen."

"Da umarmten sich die Brüder und schworen sich tränereich (tränenreich)"

Liebe Grüße
al-dente

 

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