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Nahe der Stromlinie (Carlo Zwei)

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27.07.2024
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Nahe der Stromlinie (Carlo Zwei)

Unsere Gesellschaft(en) haben einen ungesunden Sättigungsgrad erreicht. Warum das so ist, darüber kann man wohl Wochen diskutieren und jede Fakultät kann Gründe dafür nennen die sicher zutreffen. Kunst kann es schaffen, sich von allem zu lösen und den Zustand von allen Seiten betrachten. So schafft Kunst einen Spiegel für uns als Gesellschaft. Im vorliegenden Fall ist es eine Kurzgeschichte, eine kurze Geschichte über diesen Sättigungsgrad. Ganz am Ende des Textes spürt man deutlich das Verlangen, sich zu spüren; lässt der Autor uns das über seinen Protagonisten spüren.

Wir haben den Kontakt verloren. @Carlo Zwei führt uns das vor Augen. Hier ist es Island, wer bringt die tollsten Fotos, wo ist das Gegenteil von Langeweile? Ballermann? Oder Vulkan ... Gottseidank bricht einer aus. Alles ist kartographiert, erfasst, im Smartphone. Selbst auf so einer entlegenen Insel mitten auf dem Atlantischen Rücken.

Von gesättigt und kontaktverloren ist es nur ein kleiner Schritt in die Esoterik, den Zetanern, Area 51, ominösen Weltenlenkern. Ohne wirkliche, fühlbare Realität, wird jeder Furz zu seiner eigenen Realität.

Dabei finde ich geschickt, dass es träge beginnt, so träge wie unser Leben. Ob das Absicht war, weiß ich nicht. Egal. Ich empfehle es aus literarischer Sicht. Kann Literatur die Welt verändern? Nun, bei der einen oder dem anderen kann sie Erbsen unter die Matratze streuen. Das ist doch schon mal was.

Morphin

 

Den Text habe ich bisher nur überflogen, aber wenn er das liefert, was @Morphin in der Empfehlung und @zigga in seinem Kommentar andeutet, hat er die Empfehlung mehr als verdient" Gratulation!
Ich bin seit Ende der Seuche ziemlich oft beruflich auch in touristisch abgelegeneren Weltregionen unterwegs - leider immer nur ein paar Tage. Zuletzt war ich in Alaska. Als ich vor dem Hotel eine geraucht habe (mit reichlich Abstand, weil Zigaretten in den USA stigmatisiert werden, obwohl überall Zombies rumlaufen und es permanent nach Weed stinkt). Na ja, was ich sagen will: ein älteres Paar geht an mir vorbei und er fragt sie: Shall i take your bags, wifey? und zieht dabei das e in wifey ganz lang. Ich bin wieder rein und habe an der Bar zwei schweineteure Amber getrunken und am kommenden Tag die Schneisen in den Gletschern aus dem Fernglas betrachtet.

 

Lieber @Morphin ,

vielen Dank für die Empfehlung. Macht mich stolz. Habe es heute morgen gelesen und hatte so ein Gefühl, als es ob es mein Geburtstag ist. Danke dir dafür.

Von gesättigt und kontaktverloren ist es nur ein kleiner Schritt in die Esoterik, den Zetanern, Area 51, ominösen Weltenlenkern. Ohne wirkliche, fühlbare Realität, wird jeder Furz zu seiner eigenen Realität.

Denkst du echt? Vielleicht hast du ja recht. Ich hätte jetzt eher gedacht, das Gegenteil ist der Fall. Immerhin assoziiere ich Aluhut, Flat Earther etc. auch eher mit Technik- und Infoverdrossenheit bzw. -verweigerung. Naja, vielleicht eher Wissenschaftsverdrossenheit. Ich mache mir bei 'gesättigt' und 'kontaktverloren' eher Gedanken darum, ob es da noch genug inneren Antrieb für Veränderung gibt. Andererseits sehe ich das tatsächlich gar nicht so pessimistisch wie der Text. Bin ein großer Anhänger des Flynn-Effekts. Aber wie auch immer.

Danke, dass du mir den Tag so versüßt hast und vor allem für diese große Wertschätzung. Die Kritiken hier im Forum nehme ich sehr ernst. Deswegen freut mich diese Rückmeldung besonders.

Vielen Dank auch an @zigga @Isegrims und @jimmysalaryman – und an der Stelle auch schon mal für eure Kommentare, darauf antworte ich jetzt!

Beste Grüße
Carlo

 

Gratulation zur verdienten Empfehlung. Der Text hat etwas ausgelöst in mir und mich über die reine Unterhaltung hinaus noch länger beschäftigt.

 

Glückwunsch Carlo! Mich freut die Empfehlung sehr, ich hatte selbst darüber nachgedacht, deinen Text zu empfehlen, mich dann aber nicht getraut, darum auch danke an @Morphin.

 

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